Gleichstellung und Gleichheit: Der politische Streit um Rasse, Klasse und Geschlecht in den USA & in der EU. Myra Marx Ferree University of Wisconsin
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- Felix Kästner
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1 Gleichstellung und Gleichheit: Der politische Streit um Rasse, Klasse und Geschlecht in den USA & in der EU Myra Marx Ferree University of Wisconsin
2 Politik hat immer discursiven Elemente Discursive Gelegenheitsstrukturen sind in Regeltexten institutionalisiert Die Konstruktion von Problemen, Akteuren und Politikoptionen verlangt aktives Framing Je nach historischer Situation und politischer Ebene sind die Gelegenheiten für bestimmte Frames /Rahmen verschieden
3 Positive und negative Dimensionen des Framing Frames dienen als Aufhänger für Ideen Frames ziehen Grenzen und schließen manche Ideen von der Betrachtung aus Frames entwickeln sich im historischen Kontext und sind institutionell verankert Frames werden ständig in Frage gestellt und ausgedehnt
4 Geschlechter-Frames in den USA Institutionalisierter liberaler Individualismus Eine alte, noch aktive Metapher der Rasse Staatsbürgerschaft bloß als politischer Status Rasse und Geschlecht kommen als naturgegebene individuelle Merkmale vor Essentialismus: Biologische Unterschiede dienen als Gründe soz. Ausschlusses
5 Der Geschlechter-Diskurs in den EU- Mitgliedstaaten Sozialdem. Parteien & Wohlfahrtstaaten Geschlecht und Klasse verursachen soziale Nachteile Staatsbürgerschaft schließt soziale Transfere ein Geschlecht ähnelt Klasse als soziale Position der Produktion bzw. Reproduktion Autonomie & Representation: Forderung nach politische Teilhabe als Selbstbestimmung
6 Sprache der Geschlechter politik (politics) Rassen-Metapher Klassen-Metapher Liberaler institutioneller Rahmen Individuelle Unterschiede und Rechte, Gruppenstereotypen verletzen Individuen (Diversität) Marktbasierte Unterscheidung Aufgrund von Leistung, produktionsorientierte Politik (Wettbewerb) Sozialdem. institutioneller Rahmen Sekundäre (und gesellschaftsspaltende) Gruppenunterschiede, umverteilungsorientierte Politik (Sozialintegration) Parteibasierte Repräsentation, Autonome Teilhabe von Gruppen unterstützen Individuen (Parität)
7 Policies, die zu einem Frame passen, sind gut umsetzbar Liberal (USA, vielleicht auf EU-Ebene) Diversität plus Wettbewerb Starke Antidiskriminierungsgesetzgebung, Programme zur Entwicklung von KandidatInnen- Pools Sozialdemokratisch (EU-Mitgliedstaaten) Sozialintegration plus Parität Frauenpolitische Strukturen (Frauenbeauftragten, Ministerien, Parteiquoten, Sprecherinnen)
8 Policies, die quer zu einem Frame liegen, sind umstrittener Überschneidungen der Kategorien Rasse - Geschlecht Diversität (liberal) versus Sozialintegration (soz. dem.) Streit um Gruppenrechte (zb. Kopftuch Frage) Überschneidungen der Kategorien Klasse - Geschlecht Wettbewerb (liberal) versus Parität (soz. dem.) Streit um Frauen beim Militär, Alibipolitik, Quoten, Frauenförderung per Gesetz
9 Geschlechterdiskurse auf EU-Ebene transnationaler Rahmen: liberal; nationale Rahmen: oft sozialdemokratisch Orientierung an den USA und deren rassenbasierter Sprache der Diversität Orientierung an den UN und deren klassenbasierter Sprache der Parität Ambivalenz der Sozialintegration (nationale Grenzen) und des Wettbewerbs (Märkte)
10 Erweiterung der Geschlechtersprache der EU Parität plus Diversität = Mainstreaming? Repräsentation auch in den Politikinhalten, nicht nur auf der Ebene der AmtsinhaberInnen; auch in der Implementation nicht nur in der Gesetzgebung Sozialintegration plus Wettbewerb = mehr als Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Starke Antidiskriminierungsgesetzgebung (Geschlecht und Rasse/Nationalität) Unterstützung von Frauenkarrieren UND Betreuungs- und Pflegearbeit von Männern (Geschlecht und Klasse)
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