Strafverfahren 8026 Js 9753/12-1. Große Strafkammer (Vorsitz: VRLG Schmitz) Fortsetzungstermine: Es werden weitere Fortsetzungstermine bestimmt werden

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1 LANDGERICHT TRIER Trier, den Medienstelle Verantwortlich (i.s.d.p.) Richterin am Landgericht Corinna Kraus Medienreferentin Telefon Telefax Richterin am Landgericht Alexandra Golumbeck Stellvertretende Medienreferentin Telefon Telefax Justizstraße Trier Strafverfahren 8026 Js 9753/12-1. Große Strafkammer (Vorsitz: VRLG Schmitz) Termin: , Uhr 1.Termin: Donnerstag, den , 14:00 Uhr, Saal 70 Fortsetzungstermine: Es werden weitere Fortsetzungstermine bestimmt werden Gegenstand des Verfahrens: räuberische Erpressung u.a. Verteidiger lt. Anklageschrift: RA Schaffarczyk, Trier Sachverhalt: Der Angeklagte ist ein 31-jähriger Maurergehilfe. Am 15.Mai 2011 soll er einem anderen Mann einen wuchtigen Faustschlag in das Gesicht versetzt haben. Dieser soll dadurch einen dreifachen Nasenbeinbruch und eine Beule an der Stirn erlitten haben. Im Sommer 2011 soll der Angeklagte an im Einzelnen nicht mehr feststellbaren Tagen mit dem damals 17 Jahre alten K. in seiner Wohnung ein sog. Köpfchen mit Marihuana aufgesetzt und gemeinsam mit ihm geraucht haben. Bei etwa drei bis vier dieser Besuche soll K dem Angeklagten als Gegenleistung jeweils fünf bis 10 Euro gezahlt haben. An einem anderen Tag im Sommer 2011 soll der Angeklagte an einem Vormittag K. aufgefordert haben ihm für 20 Euro Marihuana zu besorgen. Dieses besorgte K. und konsumierte anschließend mit dem Angeklagten in dessen Wohnung das Marihuana. Der Angeklagte soll K. plötzlich an den Haaren gezogen haben und ihm ein Messer an den Oberarm gehalten haben. Er soll zu ihm gesagt haben Du hast Scheiße gebaut! und ihm eine Backpfeife gegeben haben, weil er mit der Qualität und der Menge des Marihuana nicht zufrieden gewesen sein soll. Danach soll er sich auf K. gekniet haben und ihm das Messer mit der Spitze gegen den Bauch gedrückt und eine blutende Wunde verursacht haben. Anschließend sollen der Angeklagte und der gesondert verfolgte Kh. dem K. eine Decke über den Kopf geworfen und ihn getreten und geschlagen haben. Etwas später sollen beide K aufgefordert haben etwas für sie zu stehlen K. soll aus Angst das Handy seiner Mutter gestohlen und dessen Verkaufserlös dem Angeklagten gegeben haben. Anschließend sollen sie K. in der Wohnung des Angeklagten eingesperrt haben und eine Stunde etwas essen gegangen sein. Nach ihrer Rückkehr sollen sie erneut 1/5

2 auf K. eingeschlagen haben und ihm eine rote stinkende Flüssigkeit zu trinken gegeben haben, woraufhin sich K. übergab. Sie sollen von ihm 80 Euro gefordert haben und ihm seinen MP3-Player und ein Schülermobilticket aus der Tasche gezogen haben. Sie sollen ihm erklärt haben, dass er diese Gegenstände erst wieder zurückbekomme, wenn er ihnen 80 Euro bringe. Gegen Uhr sollen sie K, der eine leichte Gehirnerschütterung, eine Stichwunde am Bauch sowie Kopfschmerzen erlitten haben soll, gehen gelassen haben. Am Wochenende des Juli 2011 soll der Angeklagte K vor einem Einkaufsmarkt in Trier getroffen haben und von ihm 1000 Euro verlangt haben. Er soll K. mehrere Ohrfeigen versetzt haben und von ihm verlangt haben mit ihm zu dem an diesem Tag stattfindenden Zurlaubener-Ufer-Fest zu gehen, um dort Dritte abzuzocken und auf diese Weise die 1000 Euro zu zahlen. K soll kurz darauf geflüchtet sein. An einem nicht näher bestimmten Tag im Spätsommer/Anfang Herbst 2011 soll der Angeklagte mit den gesondert verfolgten A., V. sowie einer Freundin des A. einen Dealer aufgesucht haben und dort Marihuana erworben haben, nachdem der Plan dem Dealer Marihuana zu stehen gescheitert war. Dem Angeklagten wird vorgeworfen nach der Rückkehr von einem Fastnachtsumzug und erheblichem Alkoholkonsum am in seiner Wohnung seine damalige Freundin W. als Hure betitelt und ihr eine heftige Ohrfeige versetzt zu haben. Er habe sie am Oberkörper gepackt und anschließend gestoßen, wodurch sie gefallen sei. Er habe sie daran gehindert die Wohnung zu verlassen. Erst nach 20 Minuten sei ihr die Flucht gelungen. Er habe ihr daraufhin einen mit einer gelben stinkenden Masse gefüllten Müllsack nachgeworfen. An einem nicht näher eingrenzbaren Tag Mitte Juli 2012 hielt sich S. in der Wohnung der W. auf. Als der Angeklagte hiervon erfahren habe, soll er eifersüchtig gewesen sein und W. angekündigt haben, dass er und die gesondert verfolgte Ka. nun zu ihr und S. kommen würden, um das gemeinsam zu klären. W und S verließen daraufhin die Wohnung. Der Angeklagte soll sich sodann nach Alkoholkonsum von einem Bekannten gemeinsam mit den gesondert verfolgten Sc., Sch. und Ka. nach Irsch fahren gelassen haben. Auf dieser Fahrt sollen sie S. gesehen haben, aus dem Fahrzeug ausgestiegen sein, und der Angeklagte soll S. ohne Vorwarnung einen wuchtigen Faustschlag auf die Nase versetzt haben. Danach soll er seine glimmende Zigarette auf der Stirn des S. ausgedrückt und ihn in den Wagen gezerrt haben. Anschließend seien sie auf der Suche nach W. durch Trier gefahren. Dabei soll der Angeklagte S. wiederholt angedroht haben ihn umzubringen und im Wald zu verbuddeln und W telefonisch als Flittchen und Hure betitelt haben und ihr ebenfalls damit gedroht sie umzubringen. Der Angeklagte soll die Trennung von W., mit der er zuvor eine 10-monatige Beziehung unterhalten hatte, nicht akzeptiert haben. Er soll sie Mitte Juli 2012 wiederholt via Mobiltelefon kontaktiert haben und ihr an ihrer Arbeitsstelle und vor ihrem Wohnhaus aufgelauert haben. Er soll täglich zwischen 10 und 50 Mal bei ihr angerufen haben und im Zeitraum vom 1.Juli bis Oktober Kurznachrichten von seinem Mobiltelefon an W. gesandt haben. Am 28.Juli 2012 soll W. sich mit dem Angeklagten in einer Gaststätte getroffen haben, um ihm klar zu machen, dass sie keine Beziehung mehr zu ihm unterhalten wolle. Er soll hierauf verbal aggressiv reagiert haben und ihr wiederholt damit gedroht haben sie umzubringen. Nachdem W. die Gaststätte verlassen hatte, soll er ihr gefolgt sein, sie am Arm gepackt haben und ihr mit der Hand direkt unter 2/5

3 dem Kinn an den Hals gegriffen haben und mehrere Sekunden zugedrückt haben. Nachdem er losgelassen hatte, soll er sie erneut verfolgt, am Hals gepackte und zugedrückt haben. An einem nicht exakt feststellbaren Tag zwischen 15. und 30. September 2012 soll der Angeklagte vor dem Wohnhaus der W. gewartet haben, sie dort beleidigt und angespuckt haben sowie ihr eine Ohrfeige versetzt haben. Am 18.September 2012 soll der Angeklagte auf W. vor ihrer Arbeitsstelle gewartet haben und ihr auf der Straße leise gesagt haben, dass sie aufhören solle Faxen zu machen und er sie und ihre Mutter anderenfalls umbringen werde. Am 26.Oktober 2012 soll der Angeklagte nach vorherigem Alkoholkonsum gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher und Heranwachsender randalierend durch die Trierer Innenstadt gezogen sein und dabei ein Fahrrad beschädigt haben. Gegen Uhr dieses Tages soll er mit weiteren Personen auf einer Fahrbahn stehen geblieben sein, so dass ein Fahrzeug stoppen musste. In der Folgezeit soll es zu einer körperlichen und verbalen Auseinandersetzung gekommen sein, wobei der Angeklagte gemeinsam mit weiteren Personen dem Beifahrer des Fahrzeugs gegen den Kopf und Körper geschlagen und getreten haben soll. Kurze Zeit später am 27.Oktober 2012 gegen 1.00 Uhr soll der Angeklagte die Glasscheibe eines Schaukastens in der Innenstadt eingetreten haben. Am 24. oder 25. November 2012 soll der Angeklagte zu C. gesagt haben, dass er 140 Euro in einem Pfandleihhaus einzahlen solle, um zu verhindern dass eine dort hinterlegte Uhr des Angeklagte versteigert werde. Auf die Frage des C weshalb er das tun solle, soll er gesagt haben: Ganz einfach, weil ich Dir sonst die Zähne einschlage. Es sei ihm egal wie C. an das Geld käme, Fakt sei, dass er C. abstechen und ihm die Zähne ausschlagen werde, wenn er die Uhr nicht auslöse. C. soll daraufhin in Begleitung des Angeklagten Geld abgehoben, Geld geliehen und den Pfandleiher aufgesucht haben. Am 3. Dezember 2012 soll der Angeklagte gemeinsam mit einer weiteren Person C. in dessen Wohnung aufgesucht haben. Dabei sollen von C. 30 Euro und weitere 140 Euro gefordert worden sein, ein Mobiltelefon des C soll mitgenommen worden sein. C. soll gesagt worden sein, dass ihm direkt ins Gesicht geschlagen würde, wenn er sich traue etwas dagegen zu sagen. Am 4. Dezember 2012 soll der Angeklagte in Begleitung weiterer Personen in der Wohnung des C. erschienen sein und diesen unter Androhung von Schlägen aufgefordert haben gemeinsam mit ihm in eine Wohnung einzubrechen und deren Bewohner auszurauben. Der Angeklagte soll gesagt haben, dass er es ihm egal sei, dass C. unter Bewährung stehe, und dass er ihn auf der Stelle kaputtschlagen werde, wenn er sich weigere ihn zu begleiten. In dieser Wohnung solle die ehemalige Freundin des Angeklagten, die W., verkehrt haben. Er wolle mit der Aktion ihr und ihren Bekannten zeigen, welche Macht er habe. Gegen Uhr sollen sich der Angeklagte und C. auf dem Anwesen befunden haben, in dem die Wohnung gelegen ist und der Angeklagte soll C dazu veranlasst haben das Schloss an einem Tor zu zerstören. Anschließend sollen sie sich, ohne zuvor in die Wohnung eingedrungen zu sein, zu C s Wohnung. zurückgekehrt sein. Auf die Bitte des C seine Wohnung zu verlassen, soll der Angeklagte geantwortet haben Wenn Du uns jetzt rausschmeißt, schlagen wir Dich kaputt! Daraufhin soll der Vater des C, den dieser per SMS um Hilfe gebeten hat, den Angeklagten und dessen Begleiter aus der Wohnung seines Sohnes vertrieben haben. 3/5

4 Der Angeklagte befindet sich in Haft. In dem Verfahren fand bereits im Juni dieses Jahres ein Termin statt. In diesem Termin wurde das Verfahren ausgesetzt und es wurde sodann ein Sachverständigengutachten eingeholt. 4/5

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