Versammlung der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Bremerhaven. Ablauf: Statements der Gäste:
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- Ulrich Bader
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1 Versammlung der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Bremerhaven Mittwoch, 26. Februar Uhr Zentrum seelische Gesundheit, Hafenstr.126 (Sparkassenhaus) Ablauf: Einführung: Karl Heinz Schrömgens Statements der Gäste: Prof. Dr. Uwe Gonther Chefarzt, Klinikum für Psychiatrie und Psychotherapie, Abt. 2 Dr. Heiko Heißenbüttel Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Bremerhaven
2 Heutiges Hauptthema: Wie kann die Versorgung psychisch kranker Menschen in Bremerhaven verbessert werden? Kooperationen zwischen psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlern Schnittstellen zwischen stationären, ambulanten und komplementären Versorgungssystemen Weitere Themen bei Bedarf: Veräußerung und Erwerb von Praxissitzen Honorierung psychotherapeutischer Leistungen Widersprüche gegen Honorarbescheide der KVHB
3 Gegenwärtiges Versorgungssystem: Verschiedene Sektoren, geringe Verbundenheit, keine Schnittstellenkoordination: Klinikum Bremerhaven Reinkenheide, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Stationäre Behandlung Tagesklinische Behandlung Psychiatrische Institutsambulanz Niedergelassene Psychiater und Nervenärzte Psychotherapeuten (ärztliche, psychologische und Kinder und Jugendlichenpsychotherapeuten Sozialpsychiatrischer Dienst Ambulante psychiatrische Pflege, Soziotherapie Komplementäre Einrichtungen (betreutes Wohnen) Suchtberatung
4 Leitlinien für die Behandlung psychisch kranker Menschen: Leitlinien fassen den gegenwärtig vorhandenen evidenzbasierten Kenntnisstand in der Behandlung psychisch kranker Menschen zusammen, z.b. Nationale Versorgungsleitlinie Unipolare Depression S 3- Leitlinien Schizophrenie, Bipolare Störungen Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen In allen Leitlinien wird die Einbeziehung von Psychotherapie gefordert Allerdings: Findet nur unzureichend Berücksichtigung im psychiatrischen Versorgungssystem, Mangel an psychotherapeutischer Kompetenz Psychotherapeuten wenden sich noch unzureichend obigen Patientengruppen zu
5 Aktuelle Situation: Diskussion zum Landespsychiatrieplan: Zielgruppe Psychisch kranke Menschen mit komplexem Leistungsbedarf wird gegenwärtig nicht entsprechend vorhandener Evidenz versorgt. Bei akuter Behandlungsbedürftigkeit steht die stationäre Behandlung nach wie vor im Vordergrund. Im ambulanten Bereich wird weitgehend auf Behandlung und medizinische Reha (SGB V) zugunsten von SGB XII- Leistungen verzichtet. International bewährte Konzepte werden noch nicht genutzt, z.b. Need Adapted Treatment (NAT) multiprofessionelle gemeindepsychiatrische Teams (Communitiy Mental Health Teams CMHT) aufsuchende gemeindepsychiatrische Behandlung (Assertive Community Treatment ACT), Home Treatment Gemeindebezogene Behandlungsteams im Ausland beziehen psychotherapeutische Kompetenz unmittelbar ein.
6 Zum psychotherapeutischen Aufgabenspektrum im Rahmen gemeindenaher Behandlungsteams gehören: Qualifizierte Aufnahmeentscheidung und Risikobeurteilung, Diagnostik Einbindung in die individuelle Rehabilitations- und Betreuungsplanung Einbeziehung psychotherapeutisch begründeter Langzeitrezidivprophylaxe in die Arbeit des Behandlungsteams Individuelle psychotherapeutische Begleitung bei entsprechender Indikation Indikationsstellung für die Einbeziehung von Psychotherapie auf der Basis der Regelversorgung entsprechend der Psychotherapie-Richtlinie Störungsspezifische Gruppenangebote, z.b. Sucht, Psychoedukation, Borderline-Patienten Krisenintervention und Koordination von Krisenversorgung Nutzung der psychotherapeutischen Kompetenz für Supervision, Teamund Mitarbeiterberatung sowie für interne Fortbildungen.
7 Zielsetzung der Einbeziehung psychotherapeutischer Kompetenz: Einbindung psychotherapeutischer Kompetenz als Teil des gemeindebezogenen Behandlungsteams Sicherstellung einer engen koordinierten Kooperation zwischen gemeindepsychiatrischem Team und niedergelassenen Psychotherapeuten, die für die Behandlung dieser Zielgruppe qualifiziert und bereit sind. Gegenwärtige Realität: In allen bisherigen Konzepten integrierte Einbindung psychotherapeutischer Kompetenz nicht vorgesehen Das SGB XII, in dessen Rahmen sich die außerklinische Betreuungsund Rehabilitationsplanung in der Regel bewegt, sieht Psychotherapie als Regelleistung nicht vor. Das SGB V (Psychotherapie-Richtlinie) engt Behandlungsmöglichkeiten ein und lässt flexible patientenbezogene Behandlung dieser Zielgruppe nicht zu.
8 Modellprojekt Bremerhaven zur Reform der psychiatrischen Versorgung, aktueller Stand: Erarbeitung eines konsentierten Umsetzungskonzeptes zur Implementierung eines personenorientierten, umfassenden, sektorübergreifenden, nicht an Partikularinteressen gebundenen Steuerungssystems für psychiatrische Leistungen nach dem SGB V, SGB XII und SGB IX in der Versorgungsregion Bremerhaven Wissenschaftliche Begleitung und Projektleitung: Universität Greifswald Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.v. Mitwirkende: Land Bremen, Magistrat Bremerhaven, Krankenkassen (AOK; TK), Klinikum Reinkenheide, KVHB, Vertreter SGB XII-Bereich
9 Modellprojekt Bremerhaven: Umsetzungsplanung Projektsteuerungsgremium 7 Mitglieder: Land Bremen, Magistrat Bremerhaven, Krankenkassen (AOK; TK), Klinikum Reinkenheide, KVHB, Vertreter SGB XII-Bereich Wissenschaftliche Beratung: ISP MV Projektleitung: Mitarbeiter des ISP MV 4 Arbeitsgruppen: AG 1. Zielgruppen / Leistungen AG 2: Strukturen / Prozesse AG 3: Budgets / Finanzierung AG 4: Rechtsfragen Zeitplan für Umsetzungsplanung:
10 Modellprojekt Bremerhaven: Umsetzungsplanung Aufgabenstellung der AG 1 und AG 2: AG 1. Zielgruppen / Leistungen exakte Definition der Zielgruppe(n) (nach ICD 10 und Kassenzugehörigkeit); Beschreibung der aktuellen Verteilung der Zielgruppe auf die Leistungsanbieter (ambulant, teilstationär, stationär) Beschreibung des künftigen Leistungsangebots ambulante (Funktionen ergänzende Grundversorgung und Spezialversorgung), teilstationäre und stationäre Behandlung Klärung, ob psychotherapeutische Leistungen (anteilig) für eine bestimmte Zielgruppen in das Leistungsangebot integriert werden sollen Definition von Indikatoren der Ergebnisqualität Beschreibung von Kernprozessen der ambulanten Versorgung: Assessment (einschließlich Instrumenten, Methoden) Behandlungsplanung Fallmanagement/Bezugspersonenarbeit Dokumentation Qualitätsmanagement Definition der Therapieverfahren (störungsspezifisch, -unspezifisch) Beschreibung des Qualifizierungsbedarfs der Mitarbeitenden Definition der prospektiv zeitbasierten Vergütungsstufen, ggfs. mit Übergangs- bzw. Erprobungsphase.
11 Modellprojekt Bremerhaven: Umsetzungsplanung AG 2: Strukturen / Prozesse Definition der an der ergänzenden ambulanten Grundversorgung und Spezialversorgung zu beteiligenden Leistungsanbieter (Leistungsangebot, Personalressourcen) Definition der Struktur der ambulanten Spezialversorgung (Struktur Gemeindepsychiatrische Teams, Leitungs- und Gremienstruktur) Definition und Zuordnung von Management- und Unterstützungsprozessen Beschreibung der Schnittstellen und Kooperationsformen mit anderen Funktionen (teilstationäre und stationäre Behandlung, ambulante Grundversorgung durch Fach- und Hausärzte) Beschreibung der benötigten Infrastruktur für Gemeindepsychiatrische Teams (Räumlichkeiten, technische Ressourcen, Mobilität) Abschätzung des Investitionsbedarfs Erarbeitung eines Übergangsszenarios von der aktuellen in die neue Struktur. Mitarbeit von niedergelassenen Psychiatern und Psychotherapeuten durch die KVHB erwünscht
12 Vielen Dank
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