DIE PSYCHIATRIE DER ZUKUNFT EINE ZUKUNFT FÜR DIE PSYCHIATRIE?
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- Dieter Kappel
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1 DIE PSYCHIATRIE DER ZUKUNFT EINE ZUKUNFT FÜR DIE PSYCHIATRIE? Arno Deister Prof. Dr. med. Zentrum für Psychosoziale Medizin Klinikum Itzehoe Robert-Koch-Str Itzehoe Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) Reinhardstr. 27b Berlin
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3 1975 Durchschnittliche stationäre Verweildauer etwa 250 Tage / Fall
4 Psychiatrisches Hilfe- und Versorgungssystem Wo kommen wir eigentlich her?
5 Deutscher Bundestag: Psychiatrie-Enquete, 1975
6 Deutscher Bundestag: Psychiatrie-Enquete, 1975
7 Deutscher Bundestag: Psychiatrie-Enquete, 1975
8 Die Geschichte der jüngeren Psychiatrie ist die Geschichte eines dramatischen Wandels der Versorgung und Behandlung psychisch kranker Menschen. Es ist die Geschichte der Entwicklung von der Verwahrung der Kranken als Leitprinzip zur Behandlung und Rehabilitation und zur Reintegration in die Gemeinschaft der Gesunden als vorrangigen Therapiezielen. Gemeinhin spricht man in diesem Zusammenhang von Psychiatriereform. Aber dieses Wort ist zu schwach für die Umwälzungen, die die Entwicklung der Psychiatrie in den vergangenen vier Jahrzehnten gekennzeichnet haben. Asmus FINZEN: Erlebte Psychiatrie-Geschichte Band I
9 Psychiatrisches Hilfe- und Versorgungssystem Von der verwahrenden Anstalt zur Integration
10 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie
11 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie Etwa Kustodial-paternalistische Haltung Kein (normatives) Entgeltsystem Extrem lange Verweildauern im Krankenhaus
12 Auch in Zeiten knapp bemessener Mittel aber muss sich eine Gesellschaft der Frage stellen, wieviel sie einsetzen will, um das Schicksal derer zu erleichtern, die als psychisch Kranke oder Behinderte auf Hilfe angewiesen sind.
13 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie Phase der De-Hospitalisierung
14 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie Phase der De-Hospitalisierung 1975 (etwa) 2000 Beginn mit der Psychiatrie-Enquete des Deutschen Bundestages Gemeindepsychiatrische Haltung Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV) seit 1991 Massive Reduktion der Verweildauern im Krankenhaus 14
15 1990 Durchschnittliche stationäre Verweildauer etwa 60 Tage / Fall
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17 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie Phase der De-Hospitalisierung Phase der Ökonomisierung
18 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie Pase der De-Hospitalisierung Phase der Ökonomisierung Etwa seit 2000 (parallel zur Einführung des DRG-Systems) Vereinheitlichung von Behandlungsabläufen Anreize zum Erbringen von Einzelleistungen Pauschalierung: PEPP-System als Finanzierungsansatz
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21 Psychiatrisches Hilfe- und Versorgungssystem und heute?
22 Bedarf und Bedürfnis Qualität Finanzierung Ausreichende Personalressourcen Fachkräftemangel Unterbringung Zwangsmaßnahmen Autonomie Verantwortung
23
24 Wenn nicht bald eine Weiche kommt, sind wir verloren!
25 sie reden doch nur nett mit den Patienten und trinken dabei Kaffee Wir zahlen Ihnen doch nicht 5 Milliarden für ein freundliches Lächeln (W.-D. Leber, GKV-Spitzenverband; 1. NFEP, September 2015)
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27 Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben. Albert Einstein
28 Menschen mit psychischen Erkrankungen haben ein Recht darauf, in ihren besonderen Bedürfnissen und ihrem individuell unterschiedlichen Hilfebedarf wahrgenommen zu werden und sollten befähigt und in die Lage versetzt werden, ihre Interessen selbst durchzusetzen, sich zu organisieren sowie ihre Lebensverhältnisse individuell bestimmen zu können. DGPPN: S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen. Springer 2013
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30 SGB-orientierte Versorgung Ambulante Versorgung Akutversorgung im Krankenhaus Rehabilitation im Krankenhaus Gemeindenahe Versorgung
31 SGB-orientierte Versorgung Allgemeinarzt Facharzt MVZ Vollstationäre Versorgung Teilstationäre Versorgung Institutsambulanz Psychiatrische Rehabilitation Psychotherapeutische Rehabilitation Psychosomatische Rehabilitation Betreutes Wohnen Betreutes Arbeiten Niederschwellige Angebote Ambulante Versorgung Akutversorgung im Krankenhaus Rehabilitation im Krankenhaus Gemeindenahe Versorgung SGB
32 Sektoren-Übergreifend Allgemeinarzt Facharzt MVZ Vollstationäre Versorgung Teilstationäre Versorgung Institutsambulanz Psychiatrische Rehabilitation Psychotherapeutische Rehabilitation Psychosomatische Rehabilitation Betreutes Wohnen Betreutes Arbeiten Niederschwellige Angebote Ambulante Versorgung Akutversorgung im Krankenhaus Rehabilitation im Krankenhaus Gemeindenahe Versorgung
33 Setting-orientiert Durch den Hausarzt Durch den Facharzt Durch das Krankenhaus Durch den Hausarzt Durch den Facharzt Durch das Krankenhaus Durch den SpD Durch gemeindepsychiatrische Dienste Im Krankenhaus In der gemeindenahen Versorgung Im Krankenhaus In der Reha- Einrichtung In der Gemeinde Ambulant Aufsuchend Tagesklinisch Stationär Bedarf des Patienten
34 Schlafen Begegnen Wohnen Behandeln
35 Psychiatrisches Hilfe- und Versorgungssystem und was brauchen wir dazu?
36 Zeit Kompetenz Partizipation Autonomie Therapeutische Beziehung
37 Individualität Flexibilität Autonomie Integration 37
38 Individualität Flexibilität Autonomie Integration
39 Ausrichtung am individuellen Bedarf / Bedürfnis Beziehungskonstanz Störungsspezifische Psychotherapie Empowerment Recovery
40
41 Individualität Flexibilität Autonomie Integration 41
42 Selbstbestimmungsfähigkeit Partizipation Einwilligungsfähigkeit Verminderung von Zwang Peer-Support
43 Verminderung von Zwang
44 Behandlungsziel ist der von Krankheitssymptomen weitgehend freie, zu selbstbestimmter Lebensführung fähige, therapeutische Maßnahmen in Kenntnis von Nutzen und Risiken abwägende Patient. Hierfür ist die Erstellung eines Gesamtbehandlungsplanes unter Partizipation der Betroffenen und aller am Behandlungsprozess Beteiligten, eine Zusammenarbeit mit Angehörigen, die Koordination und Kooperation der Behandlungsinstitutionen und der Einbezug des nichtprofessionellen Hilfeund Selbsthilfesystems notwendig. DGPPN: S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen. Springer 2013
45 Individualität Flexibilität Autonomie Integration
46 Ambulant statt stationär Sektorenübergreifende Versorgung Innovative Versorgungsformen Home Treatment
47 Was kann man dafür aus Modellprojekten lernen?
48 64b SGB V Modellvorhaben zur Versorgung psychisch kranker Menschen (1) Gegenstand von Modellvorhaben nach 63 Absatz 1 oder 2 kann auch die Weiterentwicklung der Versorgung psychisch kranker Menschen sein, die auf eine Verbesserung der Patientenversorgung oder der sektorenübergreifenden Leistungserbringung ausgerichtet ist, einschließlich der komplexen psychiatrischen Behandlung im häuslichen Umfeld. In jedem Land soll unter besonderer Berücksichtigung der Kinder- und Jugendpsychiatrie mindestens ein Modellvorhaben nach Satz 1 durchgeführt werden; dabei kann ein Modellvorhaben auf mehrere Länder erstreckt werden. Eine bestehende Verpflichtung der Leistungserbringer zur Versorgung bleibt unberührt. [ ]
49 Das Organisations-Prinzip (1)
50 Das Organisations-Prinzip (2)
51 Entwicklungen (Klinikum Itzehoe; ) Zahl der Menschen Stationäre Tage Tagesklinische Tage Patienten nur ambulant Verweildauer stationär Kosten (bereinigt)
52 Home Treatment
53 115d PsychVVG Stationsäquivalente psychiatrische Behandlung Home Treatment (1) Psychiatrische Krankenhäuser mit regionaler Versorgungsverpflichtung sowie Allgemeinkrankenhäuser mit selbständigen, fachärztlich geleiteten psychiatrischen Abteilungen mit regionaler Versorgungsverpflichtung können in medizinisch geeigneten Fällen bei Vorliegen einer Indikation für stationäre psychiatrische Behandlung in akuten Krankheitsphasen anstelle einer vollstationären Behandlung eine stationsäquivalente psychiatrische Behandlung im häuslichen Umfeld erbringen. Der Krankenhausträger stellt sicher, dass das erforderliche Personal und die notwendigen Einrichtungen für eine stationsäquivalente Behandlung bei Bedarf zur Verfügung stehen. In geeigneten Fällen, insbesondere wenn dies der Behandlungskontinuität dient oder aus Gründen der Wohnortnähe sachgerecht ist, kann das Krankenhaus an der ambulanten psychiatrischen Versorgung teilnehmende Leistungserbringer oder ein anderes zur Erbringung der stationsäquivalenten Behandlung berechtigtes Krankenhaus mit der Durchführung von Teilen der Behandlung beauftragen.
54 Individualität Flexibilität Autonomie Integration 54
55 Regionalisierung Gemeindebezug Finanzierung Regionale Verantwortung
56 Krankenhausindividuelles Budget Berücksichtigung regionaler Besonderheiten Berücksichtigung struktureller Besonderheiten Stationsäquivalente Behandlung Vernetzung
57 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie Phase der De-Hospitalisierung Phase der Ökonomisierung Phase der Individualisierung 57
58 Phase der verwahrenden Anstaltspsychiatrie Phase der De-Hospitalisierung Phase der Ökonomisierung Phase der Individualisierung Orientiert am Bedarf des einzelnen Menschen Berücksichtigung der Selbstbestimmung und Autonomie Budgetsystem orientiert an der Evidenz und Qualität Sektorenübergreifende Behandlung 58
59 Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin - und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen. Kurt Marti
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