Matthias Drilling. Schulsozialarbeit. Antworten auf veränderte Lebenswelten. 4., aktualisierte Auflage. Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien

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3 Matthias Drilling Schulsozialarbeit Antworten auf veränderte Lebenswelten 4., aktualisierte Auflage Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien

4 Matthias Drilling, Sozialgeograph. Dozent am Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung der Fachhochschule Nordwestschweiz. Leitete bis 2005 den Fachbereich Schulsozialarbeit der Fachhochschule und baute den ersten schweizerischen Nachdiplomkurs «Systemische Schulsozialarbeit» auf. Zahlreiche Beratungsmandate sowie Lehraufträge zum Thema Jugendhilfe und Schule, u. a. am Departement für Sozialarbeit und Sozialpolitik der Universität Fribourg, Management Center Innsbruck. Vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte Projekte zum methodischen Arbeiten in der Schulsozialarbeit sowie zur Wirkung von Schulsozialarbeit bei Schüler/innen (Abschluss 2009). Zahlreiche Evaluationen, u.a. des Landesprogramms Schulsozialarbeit im Fürstentum Liechtenstein Dissertation zum Thema Jugendarmut im städtischen Kontext (erhielt Dissertationspreis der Universität Freiburg); seit 2007 Aufbau einer Arbeitsgruppe Stadtentwicklung und Leiter des Forschungsprojektes «Soziales Kapital und nachhaltige Quartierentwicklung» (NFP 54), Sprecher des Arbeitskreises Quartiersforschung in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (gemeinsam mit Olaf Schnur, Berlin) und Lehrbeauftragter zum Thema Sozialer Raum am Geographischen Institut der Universität Basel und am internationalen Studiengang zur Gemeinwesenentwicklung und zum Quartiermanagement in München. Ebenfalls im Haupt Verlag erschienen: Gemeinden antworten auf Rechtsextremismus. Perspektiven einer Kooperation zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft (Ergebnisse aus dem NFP40plus, gemeinsam mit Miryam Eser Davolio). 1. Auflage: Auflage: Auflage: Auflage: 2009 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN Alle Rechte vorbehalten Copyright 2009 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig Umschlaggestaltung: Typisch Atelier für Mediengestaltung, Bern Printed in Switzerland

5 INHALT Einleitung 12 Kontexte des Erwachsenwerdens 19 Familie 20 Freizeit 22 Schule 25 Beruf 29 Belastungsfaktoren 31 Entwicklungsaufgaben 34 Grundpositionen zur Schulsozialarbeit 39 Das fehlende Ganze 40 Sozialarbeit in der Schule 41 Sozialpädagogik in der Schule 43 Sozialpädagogische Schule 44 Die Resignierten 46 Kritik 50 Neuere Entwicklungen der Schulsozialarbeit 53 Lebensweltorientierung 53 Jugendsozialarbeit 55 Aufschwung Ost 57 Offensive mit Handikaps 59 Profilbildung 66 Bildungsverständnis nach PISA 69 Wie weiter? 71

6 Schweizerische Beiträge zur Schulsozialarbeit 73 Vorreiterin Westschweiz 74 Professionalisierung 77 Lehrkräfte 82 Schülerinnen und Schüler 86 Eltern 90 Ein integrationsorientiertes Konzept von Schulsozialarbeit 93 Definition 94 Übereinstimmungen 98 Herausforderung Interdisziplinarität 100 Grundsätze 105 Spannungsfeld Freiwilligkeit 113 Zielgruppen 116 Arbeitsweisen der Schulsozialarbeit 123 Gewalt 123 Sucht 125 Frühindikatoren 126 Konsequenzen 127 Beratung 128 Soziale Gruppenarbeit 133 Strukturelle Kooperation 136 Ausblick: Ein neues Selbstbewusstsein 143 Literatur 147

7 Vorwort zur vierten Auflage Nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland wird wieder vermehrt über Schulsozialarbeit nachgedacht. Angesicht von Studien über den Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen, von Armutsstudien über das Kindes- und Jugendalter und angesichts der in den internationalen Vergleichsstudien PISA festgestellten Zusammenhänge zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft werden sich durch Schulsozialarbeit mehr denn je Antworten auf veränderte Lebenswelten versprochen. In diesem Zusammenhang entstanden in den Jahren seit der dritten Auflage zahlreiche Evaluationen, Studien und Schriften, die die Aktualisierung der vorliegenden Veröffentlichung begründen. So sind alle Kapitel dort aktualisiert, wo neue Literatur dazu geführt hat, die Argumentation zu verfeinern. Zudem wurde das Kapitel Schweizerische Beiträge zur Schulsozialarbeit überarbeitet; der Stand der Schulsozialarbeit in der Schweiz entspricht dem des Jahres Viele der hier geführten Argumentationen konnte ich in den letzten Jahren im Rahmen einer Fachgruppe mit Kolleginnen und Kollegen aus der schulsozialarbeiterischen Praxis diskutieren. Den Schulsozialarbeiterinnen Helena Aschwanden, Sandra Geissler, Judith Schlumpf und Karin Vannay sowie den Schulsozialarbeitern Andreas Hartmann und Heinz Lötscher möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich für ihre wertvollen Beiträge danken. Ich erachte eine solche Zusammenarbeit zwischen Praxis und Forschung als bereichernd für das Handlungsfeld Schulsozialarbeit. Danken für die erkenntnisreichen Debatten möchte ich auch meiner Kollegin Caroline Müller und meinem Kollegen Carlo Fabian, mit denen ich das Landesprogramm Schulsozialarbeit im Fürstentum Liechtenstein evaluierte und mit denen ich in Kürze ein Forschungsprojekt zur Wirkung von Schulsozialarbeit auf der Ebene Schülerinnen und Schüler abschliessen werde. Basel, im Oktober 2008 Matthias Drilling Anmerkung zur dritten Auflage In den letzten Jahren hat die Schulsozialarbeit einen bemerkenswerten Entwicklungsschritt vollzogen. Jede verantwortliche Fachperson weiss mit dem Begriff etwas anzufangen, Schulhäuser mit Schulsozialarbeit werben offensiv mit dem Fachdienst bei der Suche nach neuen Lehrkräften, Fortbildungskurse sind gefragter denn je. Selbst unsere Hochschule hat einen mittlerweile acht Personen umfassenden Fachbereich aufgebaut und wir wirken quer durch die Schweiz und im Ausland am Aufbau des neuen Berufsfeldes mit.

8 Treten wir einen selbstkritischen Schritt zurück, dann darf durchaus festgestellt werden, dass die Schulsozialarbeit vielerorts als Allheilmittel gehandelt wird. Sie soll gegen Gewalt, Selbstwertprobleme, Suchtmittelkonsum, Rechtsextremismus, Suizidabsichten und alles andere, was gesellschaftlich nicht goutiert wird, helfen. Dass diese Hoffnungen kaum erfüllt werden können, liegt auf der Hand, muss aber immer wieder betont werden. Dennoch liegt auch in obiger Übertriebenheit in der derzeitigen Boomphase des Handlungsfeldes eine Chance. Selten sind die Fachpersonen der Sozialen Arbeit so einflussreich in den Prozess des Aufwachsens aller Kinder und Jugendlichen einbezogen worden. Wer heute als Schulsozialarbeiter/in tätig ist, agiert in einem System, das den Beitrag der Fachperson sehr schätzt. Und deshalb ermutigt die gegenwärtige Lage. Wir sollten also vor den Herausforderungen nicht kapitulieren, sondern sie auch weiterhin aktiv mitgestalten und realistisch zu beantworten helfen. Und immer wieder verdeutlichen: Wir brauchen nicht immer gleich neue Kinder (Schulsozialarbeit ist kein Reparaturdienst), sondern wir müssen auch bereit sein, die Rahmenbedingungen, in denen unsere Kinder aufwachsen, zu verändern (Schulsozialarbeit hat auch einen sozialpolitischen Auftrag). Gerade letzteres scheint in Zeiten des Sparens gerne in Vergessenheit zu geraten, was aber nichts an der Forderung ändert. Die vorliegende Auflage wurde gegenüber der vorhergehenden im Kapitel zur Schulsozialarbeit in der Schweiz aktualisiert und entspricht so dem Stand des Wissens im Jahre Die weiteren Teile wurden durchgeschaut und wo nötig, leicht, aber nicht substantiell, verbessert. Deshalb danke ich an dieser Stelle nochmals den Personen, mit denen ich über die Schulsozialarbeit nachzudenken begonnen habe: Erna Rohrer, David Ruesch, Andreas Schmid und Erwin Götzmann (Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter in Basel), Dr. Erika Arnold, Vorsteherin der Vormundschaftsbehörde, Hans Hermann Baumgarten, ehemaliger Leiter des Jugendamtes, Hanspeter Ruch, ehemaliger Konrektor der Weiterbildungsschule Basel und Claudine Stäger, Heilpädagogin und Primarlehrerin. Basel, im April 2004 Matthias Drilling