Dreißigjähriger Krieg und Nachkriegsordnung

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Dreißigjähriger Krieg und Nachkriegsordnung"

Julius Boer
vor 7 Jahren
Abrufe

1 Dreißigjähriger Krieg und Nachkriegsordnung

2 Jacques Callot, Les misères de la guerre L'arbre aux pendus / Die Kriegsgreuel Der Galgenbaum

3 30jähriger Krieg Kriegsphasen Der Böhmisch-Pfälzische Krieg ( )

4 Deß gwesten Pfaltzgrafen Glück und Unglück, Spottschrift, König Friedrich von Böhmen/Friedrich V. von der Pfalz auf dem Glücksrad der Fortuna 1621

5 Erzherzog Ferdinand, der spätere Kaiser Ferdinand II. mit Hofzwerg

6 Johann Georg I. von Sachsen

7 Johann t Serclaes Graf von Tilly Feldherr Maximilians von Bayern

8 30jähriger Krieg - Kriegsphasen Der Böhmisch-Pfälzische Krieg ( ) Der niedersächsisch-dänische Krieg (1623/ )

9 Christian IV. von Dänemark und Norwegen ( )

10 Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein (Wallenstein) ( )

11 30jähriger Krieg - Kriegsphasen Der Böhmisch-Pfälzische Krieg ( ) Der niedersächsisch-dänische Krieg (1623/ ) Der Schwedische Krieg ( )

12 Gustav II. Adolf von Schweden ( )

13 30jähriger Krieg - Kriegsphasen Der Böhmisch-Pfälzische Krieg ( ) Der niedersächsisch-dänische Krieg (1623/ ) Der Schwedische Krieg ( ) Der Französisch-Schwedische Krieg ( )

14 Der Westfälische Friede Bekräftigung des Augsburger Religionsfriedens mit Modifikationen: Einbeziehung der Calvinisten

15 Der Westfälische Friede Bekräftigung des Augsburger Religionsfriedens mit Modifikationen: Parität zwischen den Konfessionen (aequalitas exacta mutuaque): In manchen Institutionen herrscht ab nun Zahlenparität (Reichsdeputation, Reichskommissionen, Kammergericht), in anderen Verfahrensparität (Reichstag: hier gab es das Problem der Majorisierung der Protestanten durch die Altgläubigen (wie 1529, 1530, 1608, 1613). Lösung: Neben den Beratungen in den Kurien Prinzip der itio in partes der konfessionellen Corpora in Glaubensangelegenheiten, dann gilt nicht das Mehrheitsprinzip, sondern das der amicabilis compositio (= Konsens). Damit wurde neben der ständischen Gliederung des Reichstag eine dazu quer liegende konfessionelle Gliederung in das Verfahren implementiert.

16 Der Westfälische Friede Bekräftigung des Augsburger Religionsfriedens mit Modifikationen: Aushebeln des ius reformandi der Reichsstände, da der Besitzstand mit dem Normaltag/Normaljahr (1.1.) 1624 festgelegt wird (damit ist die Rekatholisierung der Oberpfalz abgedeckt). Das Normaljahr gilt nicht für die Erblande, dort gilt das ius reformandi, es kommt zum Abschluss der Gegenreformation. Folgen: Legalisierung aller evangelischen Erwerbungen zwischen 1552 und 1624 Konfessioneller Ist-Zustand in den Territorien wird festgeschrieben (existierende andersgläubige Minderheiten sind zu respektieren) dies gilt auch für zukünftige Konversion des Landesherrn Reichsstädte bekommen das ius reformandi

17 Der Westfälische Friede Das Verhältnis föderale-monarchische Gewalt: Art. VIII IPO: Art. VIII, 1: Privilegienbestätigung der Reichsstände und Bestätigung der Landeshoheit (ius territoriale) der Stände

18 Der Westfälische Friede Das Verhältnis föderale-monarchische Gewalt: Art. VIII IPO: Art. VIII, 2: Bündnisrecht der Reichsstände (ius foederis), Stimmrecht in allen Reichsangelegenheiten (v.a. Kriegserklärung, Friedensverträge, Bündnisse, Reichssteuern, Erlass und Auslegung von Reichsgesetzen) Festlegung eigentlich bestehender Praxis bzw. Verfassungsprogramm, das erst in Zukunft durchgesetzt werden musste.

19 Der Westfälische Friede Das Verhältnis föderale-monarchische Gewalt: Art. VIII IPO: Art. VIII, 3: Negotia remissa: Themen, die auf künftigen Reichsversammlungen behandelt werden sollen: Königswahl vivente imperatore Beständige Wahlkapitulation Regelung der Reichsacht Kreisverfassung (auch die Arbeit der Kreise war durch den konfessionellen Gegensatz zum Erliegen gekommen) Erneuerung der Reichsmatrikel, Regelung der Exemtionen, Moderationen

20 Der Westfälische Friede Das Verhältnis föderale-monarchische Gewalt: Art. VIII IPO: Art. VIII, 4: Stimmrecht der Reichsstädte (sie bekommen zu ein votum decisivum, dürfen dies allerdings erst nach dem Vergleich der oberen beiden Kurien abgeben, sind daher weiterhin unbedeutend und spielen nicht das Zünglein an der Waage)

21 Der Westfälische Friede Das Verhältnis föderale-monarchische Gewalt: Art. VIII IPO: Art. XVII, 8: Wiederherstellung der Reichskreise

22 Der Westfälische Friede Das Verhältnis föderale-monarchische Gewalt: Art. VIII IPO: Art. XVII, 8: Wiederherstellung der Reichskreise

23 Der Westfälische Friede Pfalz bekommt achte Kurwürde

24 Der Westfälische Friede Friede wird Grundgesetz des Reichs (Art. XVII, 2)

25 Der Westfälische Friede Schweden und Frankreich werden Garanten der Reichsverfassung

Ähnliche Dokumente

OsnabrückerJahrbuch Frieden und Wissenschaft

OsnabrückerJahrbuch Frieden und Wissenschaft 11/1995 Dialog Wissenschaft - Gesellschaft - Politik - Kultur Universitätsverlag Rasch Osnabrück Abb. 1: Die erste Unterschriftenseite des Friedensvertrages