EINE AUSWAHL DER WICHTIGSTEN OBJEKTE
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- Thomas Michael Schubert
- vor 7 Jahren
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1 EINE AUSWAHL DER WICHTIGSTEN OBJEKTE
2 Autographe Partitur: Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester C-Dur, WoO 5 Fragment, 20 Seiten, gebunden Die Handschrift dieser Partitur wird in der Beethovenforschung traditionell jedenfalls in die frühe Wiener, vielleicht noch in die Bonner Zeit des Komponisten datiert. Vieles spricht dafür, dass sich der junge Komponist und Pianist mit diesem Konzert bei einem Wiener Geiger und dessen Umkreis oder Publikum einführen konnte. Auch wenn nur die erste Lage der Partiturniederschrift erhalten ist, deutet nichts darauf hin, dass die Komposition nicht vollendet worden wäre; die weiteren Lagen der Partitur sind offensichtlich verloren gegangen. In der Entwicklungsgeschichte des Violinkonzerts steht dieses Werk zwischen Mozarts Konzerten und Beethovens D-Dur-Konzert..
3 Ignaz Schuppanzigh Unbekannter Maler Pastell Der 1776 in Wien geborene Geiger Ignaz Schuppanzigh ist mit der Geschichte des Streichquartetts eng verbunden. Er gilt als der Begründer der Wiener Streichquartett- Tradition, wirkte außerdem als Lehrer und ist (wahrscheinlich ab 1795, gesichert ab 1799) als Dirigent der schon unter Mozart beliebten, 12 bis 16 Mal pro Saison stattfindenden Konzerte im Wiener Augarten und wenngleich mit etwas weniger Erfolg als Solist hervorgetreten wurde er zum expektierenden, 1827 zum wirklichen Mitglied der Hofmusikkapelle, 1828 zum Orchesterdirektor am Wiener Kärntnertortheater ernannt. Schuppanzighs plötzlicher Tod im Jahr 1830 hinterließ im Musikleben Wiens vor allem im Hinblick auf die Streichquartettpflege eine große Lücke.
4 Joseph Hellmesberger d. Ä. Unbekannter Maler Leinwand Joseph Hellmesberger d. Ä. einer der Söhne von Georg Hellmesberger d. Ä., trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er war von 1851 bis 1877 Professor für Violine am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, von 1851 bis 1859 ihr artistischer Direktor und danach Direktor ihres Konservatoriums; 1860 wurde er Konzertmeister des K. K. Hofopernorchesters, 1863 Soloviolinist der K. K. Hofmusikkapelle und 1877 K. K. Hofkapellmeister. Er ging als Geiger, Dirigent und Primarius des 1849 von ihm gegründeten Hellmesberger-Quartetts in die Musikgeschichte ein, scheint aber auch ein besonderes pädagogisches Talent gewesen zu sein..
5 Fritz Kreisler Rudolf Bernatschke New York, 1943 Leinwand Dieses ausdrucksstarke Brustbild des weltberühmten Geigers Fritz Kreisler ist 1943 in New York entstanden, jenem Jahr, in dem er amerikanischer Staatsbürger wurde hat Kreisler Europa für immer verlassen, nachdem er abgesehen von unzähligen Konzerttourneen durch die ganze Welt viele Jahre in Berlin und Paris gelebt und 1935 den Ehrenring der Stadt Wien erhalten hatte. Fritz Kreisler ist der letzte Violinvirtuose, der selbst komponierte und seine eigenen Werke in den Mittelpunkt seiner Konzerte stellte: Er repräsentiert damit den Endpunkt einer weit zurückreichenden Tradition, in deren Zentrum einst Paganini stand.
6 Niccolò Paganini Unbekannter Künstler Um 1840 Gips, in Öl gefasst Die caesarische Darstellung dieser Büste entspricht Vorstellungen der Romantik, die im Künstler eine dem Alltag enthobene Persönlichkeit sah. Obwohl sie sich an antiken Kaiserbüsten orientiert, spielt in eine solche Auffassung auch etwas vom Gottesgnadentum des absolutistischen Kaisertums hinein: So wie der Herrscher ist auch der Künstler durch Gottes Gnade zu dem geworden, als den wir ihn verehren. Die Erinnerung an die Antike signalisiert ferner die zeitlose Anerkennung und die Unsterblichkeit des Künstlers in seiner Kunst.
7 Der alte Geigenlehrer Unbekannter Maler Um 1840 Leinwand Was oberflächlich wie ein Genrebild aussieht, ist ein vielsagendes Bilddokument zur Sozialgeschichte der Musik. Dieser alte Mann, der Violinunterricht erteilt, wohnt in einer Dachstube. Ihre Einrichtung lässt erkennen, dass der Musikus einmal bessere Zeiten erlebt hat. Tatsächlich haben viele Musiker, die in einer Epoche, die keine Altersvorsorge kannte, aus gesundheitlichen Gründen aus dem Kapell- oder sonstigen Orchesterdienst ausscheiden mussten, ihren Lebensunterhalt als Musiklehrer verdient und damit Erfahrungen an die jüngere Generation weitergegeben.
8 Hellmesberger-Quartett Joseph Anton Bauer nach Theodor Petter Lithographie, aufgewalzt Das Blatt zeigt das Ensemble in seiner ersten Zusammensetzung: Joseph Hellmesberger d. Ä. (Erste Violine), Mathias Durst (Zweite Violine), Carl Heissler (Viola) und Carl Schlesinger (Violoncello). Der Gründer übergab die Leitung des Quartetts 1887 seinem Sohn Joseph d. J., die übrigen Mitwirkenden wechselten häufiger, kamen aber alle aus dem musikalischen Milieu des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde und des Hofopernorchesters bzw. der Wiener Philharmoniker.
9 Autographe Partitur: Franz Schubert Quartettsatz c-moll, D Seiten, 13 beschrieben, geheftet Nach zeitgenössischen Berichten war das Quartettspiel im frühen 19. Jahrhundert in Wien die beliebteste Form gemeinsamen häuslichen Musizierens, es war auch im Elternhaus Schuberts üblich. So verwundert es nicht, dass Schubert zahlreiche Werke für diese Form des Musizierens geschaffen hat. Die berühmteste Fragment gebliebene Komposition Schuberts für Streichquartett ist dieser Stirnsatz eines nach 41 Takten des zweiten Satzes (Andante) nicht weiter komponierten Quartetts: ein kammermusikalisches Gegenstück zu der Unvollendete genannten Symphonie.
10 Familienszene Unbekannter Maler Um 1810/20 Leinwand In dieser biedermeierlich anmutenden Familienidylle sind alle Mitglieder mit für sie typischen Attributen ausgestattet bzw. bei charakteristischen Tätigkeiten dargestellt. Im Zentrum stehen drei junge Männer, vermutlich die Söhne der Familie, jeder von ihnen mit einem Streichinstrument. Ihre musikalische Erziehung hatte nicht nur eine häuslichprivate, sondern auch eine gesellschaftliche Funktion. Das Geigenspiel ermöglichte ihnen schon während der Studentenzeit, auch außerhalb des Familienverbandes in den verschiedensten musikalischen Salons zu musizieren und dort Kontakte privater und geschäftlicher Natur als Grundlage für ihren späteren Beruf zu schließen.
11 Un Quatuor d Amateurs Claude Thielly nach Eugène-Erneste Hillermacher Paris 1858, Sonder-Etat für die Mitglieder des Oberösterreichischen Kunstvereins 1858 Kolorierte Lithographie Wie bereits aus dem Titel hervorgeht, handelt es sich hier um ein Streichquartett von Dilettanten, von Musikliebhabern, die in einem gemütlichen bürgerlichen Salon ohne Zuhörer zu ihrer eigenen Freude Hausmusik machen. Die leicht ironisierende Darstellung der Quartettmitglieder entspricht der um die Jahrhundertmitte zunehmend kritischen Beurteilung der Amateurmusiker, da diese der damals immer anspruchsvoller werdenden zeitgenössischen Kammermusik nicht immer gewachsen waren.
12 Violine Franz Geissenhof Wien, 1820 Wien, Kunsthistorisches Museum Franz Geissenhof ( ) wurde schon zu Lebzeiten mit dem Beinamen eines Wiener Stradivari ausgezeichnet. Dies bezog sich auf seine handwerklichen Fähigkeiten, aber auch darauf, dass er als erster Wiener Geigenbauer konsequent nach Modellen von Stradivari gearbeitet hat. Das Instrument von 1820 trägt die Merkmale eines Spätwerks. Die Ränder wirken massig und schwer und der Schnitt der F-Löcher zeigt bereits eine etwas unsichere Hand.
13 Violine Nicolaus von Sawicki Wien, um 1835 Wien, Kunsthistorisches Museum Nicolaus von Sawicki ( ) ist zu den besten Meistern seines Faches zu zählen. Er gilt als der einer der hervorragendsten, wenn nicht gar der beste unter den Wiener Geigenbauern des 19. Jahrhunderts. Sawicki kopierte Stradivari und Guarneri, wobei er dessen Modell mitunter, wie beim vorliegenden Instrument, nur als Anregung nahm. Die Violine ist handwerklich perfekt gearbeitet und besitzt einen attraktiven Lack von großer Transparenz. Trotz ihrer hervorragenden klanglichen Qualitäten wurde sie nur sehr wenig gespielt und befindet sich daher in perfektem Erhaltungszustand.
14 Violine Carl Hermann Voigt Wien, 1908 Wien, Kunsthistorisches Museum Carl Hermann Voigt ( ) zählte zu Wiens besten Geigenbauern und hatte schon zu Lebzeiten einen hervorragenden Ruf als Reparateur. Voigt war beeideter Schätzmeister und ab 1901 Vorsteher der Genossenschaft übernahm Georg Rauer sein Geschäft in der Friedrichstraße. Aus einem handschriftlichen Zettel im Inneren der Geige von 1908 kann man schließen, dass Voigt diese in unvollendetem Zustand hinterlassen hat und das Instrument von Karl Richard Kaltenbrunner ( ) fertig gestellt wurde.
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