Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer"

Transkript

1 Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung

2 Warum können wir uns manches so schwer merken? 2

3 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel. Peter schrieb ein Drama. Viktor drückte den Schalter. 3

4 Wer ass einen Apfel? Wer versteckte ein Ei? Wer liess einen Drachen steigen? Wer ging über das Dach? Wer drückte den Schalter? Wer setzte das Segel? Wer baute ein Boot? Wer schrieb das Drama? 4

5 Noah baute ein Boot. Benjamin Franklin liess einen Drachen steigen. Adam ass einen Apfel. Der Weihnachtsmann ging über das Dach. Der Osterhase versteckte ein Ei. Christoph Kolumbus setzte das Segel. William Shakespeare schrieb ein Drama. Thomas Edison drückte den Schalter. 5

6 Wer ass einen Apfel? Wer versteckte ein Ei? Wer liess einen Drachen steigen? Wer ging über das Dach? Wer drückte den Schalter? Wer setzte das Segel? Wer baute ein Boot? Wer schrieb das Drama? 6

7

8 8

9 Aus 14 mach 2 9

10 Chunking (Bündelung) Die Merkfähigkeit in einem bestimmten Inhaltsbereich kann man verbessern, indem das Wissen in diesem Bereich systematisch umstrukturiert und vielfach vernetzt wird. 10

11 Geringer Einfluss von Strategiewissen, starker Einfluss von Alzheimer und anderen Gehirnkrankheiten. Es gibt keinen unspezifischen Transfer (weder durch Latein, noch durch Schach, Musik oder Gehirnjogging) Häufig ist nicht mangelnde Motivation, sondern fehlendes Wissen die Ursache für schlechte Merkleistung (Information geht durch die Maschen), Beispiel Chemie: zwischenmolekulare Kräfte 11

12 Ausbleibender Transfer 12

13 Hier sind 5 Vögel und hier sind 3 Würmer. Stell dir vor, alle Vögel fliegen los und jeder versucht, einen Wurm zu bekommen. Wie viele Vögel bekommen keinen Wurm? Wie viel mehr Vögel als Würmer gibt es? 96% 25% 13

14 TIMS/III Aufgabe: Die Beschleunigung eines sich geradlinig bewegenden Objektes kann bestimmt werden aus Der Steigung des Weg-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Weg-Zeit-Graphen Der Steigung des Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Prozent korrekte Lösung bei deutschen Abiturienten Deutschland: mit Leistungskurs Mathematik: 50% Deutschland: mit Grundkurs Mathematik: 44% Schweiz: 60% International 67% 14

15 TIMS/III Aufgabe: Die Beschleunigung eines sich geradlinig bewegenden Objektes kann bestimmt werden aus Der Steigung des Weg-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Weg-Zeit-Graphen Der Steigung des Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Prozent korrekte Lösung bei deutschen Abiturienten Deutschland: mit Leistungskurs Mathematik: 50% Deutschland: mit Grundkurs Mathematik: 44% Schweiz: 60% International 67% 15

16 Warum können Maturanden die Aufgabe nicht lösen? Beschleunigung wurde als Definition in der Physik gelernt und längst wieder vergessen Der Graph wurde nicht als Denkinstrument verstanden, sondern als Darstellungsmöglichkeiten Weg-Zeit-Graph ist bekannt, mit Bekanntem fährt man besser Konzeptuelles Verständnis wie "Rate der Veränderung" wurde nicht erarbeitet Graphen werden VIEL zu wenig in der Schule eingesetzt

17 Wissen als der Schlüssel zum Können Wissen DASS Deklatives Wissen (Fakten und Begriffe) Wissen WIE Prozedurales Wissen (automatisierte Handlungen) Wie muss Wissen im Gedächtnis einer Person organisiert sein, damit es bei der Bewältigung einer Anforderung zum richtigen Zeitpunkt aktiviert und genutzt wird? 17

18 18

19 Welche Zahl ist grösser? 9356 oder Automatisierung der Blickbewegung

20 Welche Lernvorgänge erzeugen automatisiertes prozedurales Wissen? Wiederholung Lernen am Erfolg Eventuell durch externe Steuerung (operantes Konditionieren) Fehler können den Lernprozess verzögern 20

21 Warum der Erwerb von anwendbarem konzeptuellem Wissen ungleich schwieriger ist Säugetier Gewicht Trägheit 21

22 Problem: Isoliertes Faktenwissen statt konzeptuelles Netzwerk Paris ist die Hauptstadt von Frankreich, aber Kraft = Masse x Beschleunigung, aber Go, went, gone, aber

23 Fonds: Kostenstelle: Experten (Lehrpersonen) sehen die Welt anders als Novizen (Schüler)

24 Kategorisierung von Gebrauchsgegenständen Alltagswissen: Bestehen aus Stahl Physikwissen: Funktion beruht auf der Wirkung von Kräften 24

25 Alltagskonzepte: Klassifikation nach dem Einsatzbereich Haushalt Landwirtschaft Handwerk 25

26 Klassifikation nach physikalischen Prinzipien Hebel Keil 26

27 Lerngelegenheiten, die den Aufbau von Begriffsnetzwerken unterstützen NICHT Lernen von Merksätzen, Definitionen und Formeln probieren, Versuch und Irrtum Sondern Arbeit am Vorwissen: Gelegenheiten zur Ko-Konstruktion von Wissen in Gesprächen (Selbsterklärungen, Metakognitionstraining) ZEIT: Spiralcurriculum 27

28 Was verändert sich durch Lernen und Entwicklung? Nicht: Anders denken, sondern anders wissen Charakteristische vs. definitorische Merkmale: Säugetier Sinnliche Erfahrung vs. physikalische Begriffe: Gewicht, Bewegung, Trägheit Kraft: Funktion statt Eigenschaft

29 Was ist eine Maschine?

30 Keine Maschinen, auch wenn sie so heissen

31 Unter einer Maschine versteht man in der Physik Vorrichtungen, welche Ansatzpunkt, Richtung oder Größe einer Kraft verändern, um die vorhandene Kraft möglichst zweckmäßig zur Verrichtung von Arbeit einzusetzen.

32

33 Wann ist der Gürtel eine Maschine?

34 Fünf Kernaussagen über verständnisvolles Lernen (bzw. kognitiv aktivierender Unterricht), auf die sich Lernforscher geeinigt haben. 34

35 1) Verständnisvolles Lernen ist ein aktiver individueller Konstruktionsprozess, in dem Wissensstrukturen verändert, erweitert, vernetzt, hierarchisch geordnet oder neu generiert werden. Entscheidend für verständnisvolles Lernen ist die aktive mentale Verarbeitung, die sich in der handelnden Auseinandersetzung mit der sozialen oder natürlichen Umwelt oder im Umgang mit Symbolsystemen vollzieht. 35

36 Am konzeptuellen Wissen arbeiten Fehler der Schüler als wichtigste Informationsquelle sehen Schüler zu sprachlichen Äusserungen anleiten Begriffe sind Handwerkzeuge, um die Welt besser zu verstehen: SuS müssen Erklärungswert verstehen Alternative Begriffe anbieten: Schwere vs. Gewicht, Trägheit vs. Beweglichkeit 36

37 Welches Auto fährt schneller? W E G 6 5 Z E I T ZEIT WEG 37

38 Welches Auto fährt schneller? Prozeduralisierung beim Lesen von Graphen: Erster Blick gilt der Achsenbeschriftung W E G 6 5 Z E I T ZEIT WEG 38

39 Lernen ist nicht wie das Besteigen einer Leiter

40 Das Ergebnis von Lernen ist ein Wissensnetzwerk, das sich im günstigen Falle systematisch verzweigt. Reading Mathematics Physics.

41 2) Verständnisvolles Lernen wird durch kognitive Entlastungsmechanismen unterstützt. Dazu gehören die durch multiple Repräsentation förderbare Herausbildung informationsreicher Wissenseinheiten, die als Ganzes erinnert und abgerufen werden können (Chunks), sowie die Automatisierung von Handlungsabläufen und Denkvorgängen. 41

42 Wie nutzt man die begrenzte Kapazität des Arbeitsgedächtnisses effizient? 2) Verständnisvolles Lernen wird durch kognitive Entlastungsmechanismen unterstützt. Dazu gehören die durch multiple Repräsentation förderbare Herausbildung informationsreicher Wissenseinheiten, die als Ganzes erinnert und abgerufen werden können (Chunks), sowie die Automatisierung von Handlungsabläufen und Denkvorgängen. Bedeutung von Üben und Wiederholung 42

43 3) Verständnisvolles Lernen erfolgt trotz aller Systematik stets auch situiert und kontextuiert. Die Situiertheit begrenzt oft die Anwendbarkeit erworbenen Wissens. Um den Anwendungsbereich zu erweitern, ist eine Variation der Erwerbs- und Anwendungskontexte notwendig. 43

44 Einbettung in Erklärungszusammenhänge Mit einer Frage beginnen Wie kommt es, dass ein kleines Stück Stahl untergeht, aber ein grosses, schweres Schiff aus Stahl schwimmt? Beispiel: Chemie Technik ABER: Antworten müssen am Schluss von den Schüler verstanden werden 44

45 4) Verständnisvolles Lernen ist von den individuellen kognitiven Voraussetzungen, vor allem aber vom bereichsspezifischen Vorwissen abhängig. Umfang und Organisation der verfügbaren Wissensbasis entscheiden über Qualität und Leichtigkeit des Weiterlernens. 45

46 5) Verständnisvolles Lernen ist sinnstiftend, indem neue Zusammenhänge erschlossen werden, die Wissen organisieren und ordnen. Dazu gehört, dass der Gegenstand für die Lernenden ein Mindestmaß an intellektueller und/ oder praktischer Bedeutung besitzt. 46

47 Förderung der Motivation ist mehr als Begeisterung wecken 5) Verständnisvolles Lernen ist sinnstiftend, indem neue Zusammenhänge erschlossen werden, die Wissen organisieren und ordnen. Dazu gehört, dass der Gegenstand für die Lernenden ein Mindestmaß an intellektueller und/ oder praktischer Bedeutung besitzt. Motivation durch Kompetenzerleben 47

48 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer

Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer 27.05.2011 Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Warum können wir uns manches so schwer merken? 2 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen

Mehr

Vom Lernen zum Können

Vom Lernen zum Können Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung 28.05.2012 Warum können wir uns manches so schwer merken? 2 1 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen

Mehr

Vom Lernen zum Können

Vom Lernen zum Können 03.09.2012 Vom Lernen zum Können Die Förderung von Transfer Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Warum können wir uns manches so schwer merken? 2 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen

Mehr

Intelligentes Wissen als der Schlüssel zum Können

Intelligentes Wissen als der Schlüssel zum Können Intelligentes Wissen als der Schlüssel zum Können Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung 18.11.2010 1. Warum können wir uns manches so schwer merken? 2 Hans baute ein Boot. Urs liess einen

Mehr

Wie erwerben wir nützliches (intelligentes) Wissen?

Wie erwerben wir nützliches (intelligentes) Wissen? Wie erwerben wir nützliches (intelligentes) Wissen? Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Wissen und Gedächtnis Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel.

Mehr

Intelligenz und Lernen

Intelligenz und Lernen 10.09.2014 Intelligenz und Lernen Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Warum können wir uns manches so schwer merken? 2 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen

Mehr

Thema: Intelligenzunterschiede

Thema: Intelligenzunterschiede Thema: Intelligenzunterschiede Zur Bedeutung des Wissens Warum können wir uns manches so schwer merken? 3 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das

Mehr

Elsbeth Stern. Wissen als der Schlüssel zum Können.

Elsbeth Stern. Wissen als der Schlüssel zum Können. Elsbeth Stern Wissen als der Schlüssel zum Können www.facebook.com/oezbf Twitter: @oezbf Wissen als der Schlüssel zum Können Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung 08.11.2013 Warum können

Mehr

Lernen macht intelligent

Lernen macht intelligent 16.03.2017 Lernen macht intelligent Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Warum können wir uns manches so schwer merken? 2 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen

Mehr

Intelligentes Wissen als der Schlüssel zum Können

Intelligentes Wissen als der Schlüssel zum Können Intelligentes Wissen als der Schlüssel zum Können Elsbeth Stern Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte

Mehr

Pauken oder verstehen? Elsbeth Stern

Pauken oder verstehen? Elsbeth Stern 22.09.2011 Pauken oder verstehen? Elsbeth Stern Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel.

Mehr

Was verändert sich im Denken und Lernen von Grundschulkindern? Elsbeth Stern

Was verändert sich im Denken und Lernen von Grundschulkindern? Elsbeth Stern 17.10.2011 Was verändert sich im Denken und Lernen von Grundschulkindern? Elsbeth Stern Worin unterscheiden sich Kinder und Erwachsene? d.h. Was entwickelt sich? Piaget: Kinder bis 12 Jahren denken anders:

Mehr

Von der Intelligenz zum intelligenten Wissen: der Erwerb von Kompetenzen im technischnaturwissenschaftlichen

Von der Intelligenz zum intelligenten Wissen: der Erwerb von Kompetenzen im technischnaturwissenschaftlichen Von der Intelligenz zum intelligenten Wissen: der Erwerb von Kompetenzen im technischnaturwissenschaftlichen Bereich Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Montag, 20. Juli 2015 1 Was können

Mehr

Von der Synapse in die Schule? Elsbeth Stern

Von der Synapse in die Schule? Elsbeth Stern Von der Synapse in die Schule? Elsbeth Stern Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel. Peter

Mehr

Wissen als der Schlüssel zum Können

Wissen als der Schlüssel zum Können 13.03.2019 Wissen als der Schlüssel zum Können Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Warum können wir uns manches so schwer merken? 2 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen.

Mehr

Von der Synapse in die (Hoch-) Schule? Elsbeth Stern

Von der Synapse in die (Hoch-) Schule? Elsbeth Stern Von der Synapse in die (Hoch-) Schule? Elsbeth Stern Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel.

Mehr

Expertise von Lehrpersonen. Elsbeth Stern

Expertise von Lehrpersonen. Elsbeth Stern Expertise von Lehrpersonen Elsbeth Stern 09.03.2014 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel.

Mehr

Der weite Weg vom Wissen zum kompetenten Handeln Handlungs- und kompetenzorientiertes Lernprozessmodell ZbW

Der weite Weg vom Wissen zum kompetenten Handeln Handlungs- und kompetenzorientiertes Lernprozessmodell ZbW Der weite Weg vom Wissen zum kompetenten Handeln Handlungs- und kompetenzorientiertes Lernprozessmodell ZbW Dr. Andreas Schubiger Übersicht Wie lernen wir? Wie fallen Meister vom Himmel? Wie lernen wir?

Mehr

Menschliches Lernen im digitalen Zeitalter Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung

Menschliches Lernen im digitalen Zeitalter Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Menschliches Lernen im digitalen Zeitalter Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung 19.03.2018 1 Menschen: Es geschah vor mindestens 40 000 Jahren: genetischer Bauplan des menschlichen Gehirns

Mehr

Lernen macht intelligent. Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung

Lernen macht intelligent. Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Lernen macht intelligent Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Es geschah vor mindestens 40 000 Jahren: genetischer Bauplan des menschlichen Gehirns 2 1/27/2015 3 Menschen haben ihre Umwelt

Mehr

Von der Synapse in die Schule?

Von der Synapse in die Schule? Von der Synapse in die Schule? Lehren heisst, das Lernen verstehen aber was genau bedeutet das? Elsbeth Stern Was versteht man unter Lernen? Relativ stabile Veränderung des Verhaltens eines Lebewesens

Mehr

Naturwissenschaftliche Konzepte besser verstehen mit kognitiv aktivierenden Lernformen. Ralph Schumacher

Naturwissenschaftliche Konzepte besser verstehen mit kognitiv aktivierenden Lernformen. Ralph Schumacher Naturwissenschaftliche Konzepte besser verstehen mit kognitiv aktivierenden Lernformen Ralph Schumacher Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach.

Mehr

Expertise von Lehrpersonen. Elsbeth Stern

Expertise von Lehrpersonen. Elsbeth Stern Expertise von Lehrpersonen Elsbeth Stern 26.01.2011 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel.

Mehr

Repetition. Lineare Algebra

Repetition. Lineare Algebra Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel. Peter schrieb ein Drama. Viktor drückte den Schalter.

Mehr

Expertise von Lehrpersonen. Elsbeth Stern

Expertise von Lehrpersonen. Elsbeth Stern Expertise von Lehrpersonen Elsbeth Stern 21.09.2012 Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte ein Ei. Dominik setzte das Segel.

Mehr

Wie erwirbt man Begriffswissen? Induktion: Ähnliches gehört zusammen

Wie erwirbt man Begriffswissen? Induktion: Ähnliches gehört zusammen Wie erwirbt man Begriffswissen? Induktion: Ähnliches gehört zusammen Kritische Merkmale Wie lernt man abstrakte Konzepte? z.b Cousin? Begriffe Vorstellungen (mentale Repräsentationen), die sich auf Objekte,

Mehr

Förderung oder Förderwahn? gelingen? Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung

Förderung oder Förderwahn? gelingen? Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Förderung oder Förderwahn? Wie kann Lernen in der Schule und zuhause gelingen? Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Verunsicherung durch angeblich verpasste Zeitfenster der Entwicklung Vernachlässigung

Mehr

Lernwirksam unterrichten in Mathematik und. Naturwissenschaften. Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung

Lernwirksam unterrichten in Mathematik und. Naturwissenschaften. Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Lernwirksam unterrichten in Mathematik und Naturwissenschaften Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Montag, 21. September 2015 1 TIMS/III Aufgabe: Die Beschleunigung eines sich geradlinig

Mehr

Intelligenzunterschiede beim Lernen und ihre Herausforderung für den Schulunterricht

Intelligenzunterschiede beim Lernen und ihre Herausforderung für den Schulunterricht Intelligenzunterschiede beim Lernen und ihre Herausforderung für den Schulunterricht Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung Es geschah vor mindestens 40 000 Jahren: genetischer Bauplan des

Mehr

Welches Wissen kann lernwirksam genutzt werden?

Welches Wissen kann lernwirksam genutzt werden? Welches Wissen kann lernwirksam genutzt werden? Der Aufbau intelligenten Wissens mit kognitiv aktivierenden Lernformen Ralph Schumacher, MINT-Lernzentrum der ETH Zürich 01.09.2017 1 Welches Wissen brauchen

Mehr

Das Hirn ist nicht genug: Potenziale und Grenzen einer neurowissenschaftlich fundierten Lernforschung

Das Hirn ist nicht genug: Potenziale und Grenzen einer neurowissenschaftlich fundierten Lernforschung Das Hirn ist nicht genug: Potenziale und Grenzen einer neurowissenschaftlich fundierten Lernforschung Elsbeth Stern Institut für Lehr- und Lernforschung ETH Zürich 11.04.2008 1. Auf falschen Fährten: Richtungsvorgaben

Mehr

Luft und Luftdruck. Eine Einführung in die KiNT-Unterrichtsmaterialien. Ralph Schumacher

Luft und Luftdruck. Eine Einführung in die KiNT-Unterrichtsmaterialien. Ralph Schumacher Luft und Luftdruck Eine Einführung in die KiNT-Unterrichtsmaterialien Ralph Schumacher Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging über das Dach. Jochen versteckte

Mehr

Die Entwicklung von Geschlechtsunterschieden in der Mathematikleistung. Elsbeth Stern MPI für Bildungsforschung

Die Entwicklung von Geschlechtsunterschieden in der Mathematikleistung. Elsbeth Stern MPI für Bildungsforschung Die Entwicklung von Geschlechtsunterschieden in der Mathematikleistung Elsbeth Stern MPI für Bildungsforschung Schlechte Mathematikleistung ein weibliches Problem? TIMS/III Aufgabe: Die Beschleunigung

Mehr

In Serpen(nen zum Gipfel: Vorschläge für einen nachhal(gen Mathema(kunterricht vom Kindergarten bis zur Hochschulreife

In Serpen(nen zum Gipfel: Vorschläge für einen nachhal(gen Mathema(kunterricht vom Kindergarten bis zur Hochschulreife 27.09.12 In Serpen(nen zum Gipfel: Vorschläge für einen nachhal(gen Mathema(kunterricht vom Kindergarten bis zur Hochschulreife Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung 1. Was wird im Mathematikunterricht

Mehr

Früh übt sichkindgerechte. Lernumgebungen aus psychologischer Sicht. Elsbeth Stern Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Lentzeallee 94 Berlin

Früh übt sichkindgerechte. Lernumgebungen aus psychologischer Sicht. Elsbeth Stern Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Lentzeallee 94 Berlin Früh übt sichkindgerechte Lernumgebungen aus psychologischer Sicht Elsbeth Stern Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Lentzeallee 94 Berlin Ansichten zur Frühförderung in Deutschland Vor PISA: erst

Mehr

Wie abstrakt denkt das Grundschulkind? Kindgerechte Lernumgebungen aus wissenschaftlicher Sicht. Ralph Schumacher, MINT-Lernzentrum

Wie abstrakt denkt das Grundschulkind? Kindgerechte Lernumgebungen aus wissenschaftlicher Sicht. Ralph Schumacher, MINT-Lernzentrum Wie abstrakt denkt das Grundschulkind? Kindgerechte Lernumgebungen aus wissenschaftlicher Sicht. Ralph Schumacher, MINT-Lernzentrum Welche Karten muss man umdrehen, um folgende Regel zu überprüfen: Wenn

Mehr

125 Üben Wiederholen - Strukturieren

125 Üben Wiederholen - Strukturieren Studienseminar Koblenz 125 Üben Wiederholen - Strukturieren Können kommt von Wissen Elsbeth Stern, ehemals Lernforscherin am MPI für Bildungsforschung in Berlin und aktuell Professorin in Bern für Kognitionsbiologie

Mehr

Unterschiede herausarbeiten durch Variation des Wesentlichen.

Unterschiede herausarbeiten durch Variation des Wesentlichen. Unterschiede herausarbeiten durch Variation des Wesentlichen. Gemeinsamkeiten herausarbeiten durch Varation des Unwesentlichen: Welches physikalische oder chemische Prinzip liegt hier zugrunde? Welches

Mehr

Herzlich willkommen!

Herzlich willkommen! Herzlich willkommen! Lernen lernen?! Was ich schon immer über das Lernen wissen wollte! Nachhaltigkeit Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden, einverstanden

Mehr

Lernen aus psychologischer Sicht. Ralph Schumacher Institut für Verhaltenswissenschaften ETH Zürich

Lernen aus psychologischer Sicht. Ralph Schumacher Institut für Verhaltenswissenschaften ETH Zürich Lernen aus psychologischer Sicht Ralph Schumacher Institut für Verhaltenswissenschaften ETH Zürich Welche Arten des Lernens lassen sich unterscheiden? Worauf kommt es beim Lernen als Wissenskonstruktion

Mehr

Das Thema «Magnetismus» in der Primarschule (Klassenstufen 5 bis 6)

Das Thema «Magnetismus» in der Primarschule (Klassenstufen 5 bis 6) Das Thema «Magnetismus» in der Primarschule (Klassenstufen 5 bis 6) 01.04.2014 1 Die vier physikalischen Grundkräfte Gravitation Elektromagnetismus schwache Wechselwirkung (schwache Kernkraft) starke Wechselwirkung

Mehr

Unterricht lernwirksam gestalten.

Unterricht lernwirksam gestalten. Unterricht lernwirksam gestalten. Der Aufbau intelligenten Wissens mit kognitiv aktivierenden Lernformen Ralph Schumacher, MINT-Lernzentrum Welche Karten muss man umdrehen, um folgende Regel zu überprüfen:

Mehr

Schweizer MINT Studie: Vorbereitung auf zukünftiges Lernen. Naturwissenschaftliches Denken ab der Primarschule fördern

Schweizer MINT Studie: Vorbereitung auf zukünftiges Lernen. Naturwissenschaftliches Denken ab der Primarschule fördern DAS -LERNZENTRUM DER ETH ZÜRICH Schweizer MINT Studie: Vorbereitung auf zukünftiges Lernen Naturwissenschaftliches Denken ab der Primarschule fördern Ralph Schumacher & Elsbeth Stern, ETH Zürich Mai 2018

Mehr

Methodenfeuerwerk oder nachhaltiger Unterricht. Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung MINT-Lernzentrum der ETH

Methodenfeuerwerk oder nachhaltiger Unterricht. Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung MINT-Lernzentrum der ETH Methodenfeuerwerk oder nachhaltiger Unterricht Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung MINT-Lernzentrum der ETH Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat

Mehr

Tagung: Gehirngerechte Arbeitswelt Workshop 2B. Gehirn und Lernen. ao. Univ-Prof. Dr. Richard Fortmüller RICHARD FORTMÜLLER 1

Tagung: Gehirngerechte Arbeitswelt Workshop 2B. Gehirn und Lernen. ao. Univ-Prof. Dr. Richard Fortmüller RICHARD FORTMÜLLER 1 Tagung: Gehirngerechte Arbeitswelt Workshop 2B Gehirn und Lernen ao. Univ-Prof. Dr. Richard Fortmüller 1 Beschreibungsebenen des Lernens Bewusstsein Wissen Gehirn Denken Verhalten Umwelt Umwelt und Verhalten

Mehr

Physik im Sachunterricht? Schülervorstellungen und kumulatives Lernen.

Physik im Sachunterricht? Schülervorstellungen und kumulatives Lernen. Physik im Sachunterricht? Schülervorstellungen und kumulatives Lernen Verlauf des Workshops 1. Teil: Physikalisches Erfahrungsfeld: Wetter Warum sind Schülervorstellungen so wichtig? Wofür sind grundlegende

Mehr

Neurobiologische Erkenntnisse im Zusammenhang mit einem kompetenzorientierten Unterricht. Barbara Gerhards

Neurobiologische Erkenntnisse im Zusammenhang mit einem kompetenzorientierten Unterricht. Barbara Gerhards Neurobiologische Erkenntnisse im Zusammenhang mit einem kompetenzorientierten Unterricht Barbara Gerhards Was hat kompetenzorientierter Unterricht mit Neurobiologie zu tun? Neurobiologische Forschung ein

Mehr

Kognitive Entwicklung und Störungsrisiken im Grundschulalter

Kognitive Entwicklung und Störungsrisiken im Grundschulalter Kognitive Entwicklung und Störungsrisiken im Grundschulalter Marcus Hasselhorn Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie und Zentrum für empirische Unterrichts- und Schulforschung (ZeUS) der Universität

Mehr

Die Förderung schulischen Lernens mit kognitiv aktivierenden Lernformen

Die Förderung schulischen Lernens mit kognitiv aktivierenden Lernformen Die Förderung schulischen Lernens mit kognitiv aktivierenden Lernformen Ralph Schumacher MINT-Lernzentrum, ETH Zürich Hans baute ein Boot. Urs liess einen Drachen steigen. Lutz ass einen Apfel. Beat ging

Mehr

Kompetenzorientierte Aufgabenstellung im technischen und textilen Werkunterricht. FI RR Andrea Ladstätter, BEd

Kompetenzorientierte Aufgabenstellung im technischen und textilen Werkunterricht. FI RR Andrea Ladstätter, BEd Kompetenzorientierte Aufgabenstellung im technischen und textilen Werkunterricht FI RR Andrea Ladstätter, BEd Neuer Lehrplan für WERKEN drei Kompetenzbereiche drei Inhaltsbereiche ENTWICKLUNG TECHNIK HERSTELLUNG

Mehr

Handlungskompetenzorientierung in

Handlungskompetenzorientierung in Übersicht Handlungskompetenzorientierung in der Berufsbildung Vom trägen Wissen Die konstruktivistische Auffassung des Lernens Was heisst situiertes Lernen? KoRe Theoretische Grundlagen zum Kompetenzen-Ressourcen-Modell

Mehr

Agenda. 2. Einfluss der Zielorientierung auf die Motivation. 3. Thematische Begründung als Motivation

Agenda. 2. Einfluss der Zielorientierung auf die Motivation. 3. Thematische Begründung als Motivation LERNEN IM UNTERRICHT Agenda 1. Lernen in der neuen Lernkultur 2. Einfluss der Zielorientierung auf die Motivation 3. Thematische Begründung als Motivation 4. Selbststeuerung und Selbstkontrolle beim Lernen

Mehr

Entwicklung von Wissen in verschiedenen Bereichen (Domänen) (20.6.)

Entwicklung von Wissen in verschiedenen Bereichen (Domänen) (20.6.) Entwicklung von Wissen in verschiedenen Bereichen (Domänen) (20.6.) Verortung von Theorien der kognitiven Entwicklung Bereiche: Physik, Mathematik, Geographie, Biologie Pädagogische Konsequenzen Verortung

Mehr

psychologischer Sicht Elsbeth Stern ETH Zürich

psychologischer Sicht Elsbeth Stern ETH Zürich Früh übt sichkindgerechte Lernumgebungen aus psychologischer Sicht Elsbeth Stern ETH Zürich Ansichten zur Frühförderung in Deutschland Vor PISA: erst wenn das Gehirn ausgereift ist (ca. 12 Jahre), lohnt

Mehr

Von interindividuellen Unterschieden, Schubladendenken und Lerntypen

Von interindividuellen Unterschieden, Schubladendenken und Lerntypen Von interindividuellen Unterschieden, Schubladendenken und Lerntypen Elsbeth Stern Professur für Lehr- und Lernforschung ETH Zürich Mythos Intelligenz Leistungsunterschiede bei gleichen Lerngelegenheiten

Mehr

Entwicklung von Wissen und Funktion des Wissens bei Lern- und Gedächtnisleistungen (13.6.)

Entwicklung von Wissen und Funktion des Wissens bei Lern- und Gedächtnisleistungen (13.6.) Entwicklung von Wissen und Funktion des Wissens bei Lern- und Gedächtnisleistungen (13.6.) Was ist semantisches Wissen/das semantische Gedächtnis? Welche Rolle spielt das bereits vorhandene bei Lern- und

Mehr

Metakognitive Lernkompetenzen und ihre Förderung

Metakognitive Lernkompetenzen und ihre Förderung Marcus Hasselhorn Metakognitive Lernkompetenzen und ihre Förderung Vortrag auf der Tagung Lerncoaching im Unterricht am 28. August 2010 an der PH FHNW in Brugg/Schweiz Vorbemerkungen Die Gesetze des menschlichen

Mehr

Entwicklungstrends von KI: Chancen und Herausforderungen aus der bildungswissenschaftlichen Perspektive

Entwicklungstrends von KI: Chancen und Herausforderungen aus der bildungswissenschaftlichen Perspektive Entwicklungstrends von KI: Chancen und Herausforderungen aus der bildungswissenschaftlichen Perspektive Prof. Dr. Olaf Köller IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik,

Mehr

Hans Peter Bergmann - Miriam Dombrowsky - Regina Heid - Sabine Hummel - Anja Luysberg - Klaus Lemmen. Leitung: Prof. Dr.

Hans Peter Bergmann - Miriam Dombrowsky - Regina Heid - Sabine Hummel - Anja Luysberg - Klaus Lemmen. Leitung: Prof. Dr. Hans Peter Bergmann - Miriam Dombrowsky - Regina Heid - Sabine Hummel - Anja Luysberg - Klaus Lemmen Leitung: Prof. Dr. Daniela Schmeinck Arbeit leicht gemacht Kinder nutzen Technik zur Arbeitserleichterung

Mehr

Die Kognitive Wende in der Lernforschung

Die Kognitive Wende in der Lernforschung Die Kognitive Wende in der Lernforschung Behaviorismus: Jeder Lernschritt muss von aussen gesteuert werden Kognition: Lernprozesse werden von aussen angestossen, aber das zugrundeliegende Wissen muss eigenständig

Mehr

Merkmale von Lernstrategien

Merkmale von Lernstrategien Lernkompetenz deklaratives und prozedurales (Sprach)wissen, also auch die Kenntnis von Lernstrategien motivationale Momente und soziale Verhaltensweisen, die zum erfolgreichen Sprachenlernen beitragen,

Mehr

Fachlichkeit versus Kasuistik

Fachlichkeit versus Kasuistik Der weite Weg vom Wissen zum kompetenten Handeln Fachlichkeit versus Kasuistik Dr. Andreas Schubiger Ausgangslage Rahmenlehrpläne HF Arbeitssituationen RLP Lehrperson HF Bildungsziel 6 und Standards Arbeitsprozesse

Mehr

Lerntypen. 5. Mai Andrea Hamidi, Koordinatorin Berufliche Grundbildung

Lerntypen. 5. Mai Andrea Hamidi, Koordinatorin Berufliche Grundbildung Lerntypen 1 Lerntypen Zum Lernen gebrauchen wir unsere Sinnesorgane. Neben Augen, Ohren und dem Mund zum Sprechen gehören dazu auch der Geruchs-, Geschmacks- und Muskelsinn. Der Lernstoff gelangt über

Mehr

Neuere Theorien der kognitiven Entwicklung (26.6.)

Neuere Theorien der kognitiven Entwicklung (26.6.) Neuere Theorien der kognitiven Entwicklung (26.6.) Neuere Befunde: frühe Kompetenzen im Säuglings- und Kindesalter Frühe kognitive Förderung Gedächtnisentwicklung Entwicklung von Gedächtnisstrategien Bedeutung

Mehr

Qualitätsvolles Lehren und Lernen von Anfang an

Qualitätsvolles Lehren und Lernen von Anfang an Qualitätsvolles Lehren und Lernen von Anfang an Lesen und Schreiben 1 Kinder stellen Fragen, sind neugierig, wollen Neues lernen und Bedeutsames leisten. Jedes Kind ist besonders, das sich seine Welt erschließen

Mehr

Was ist die Wurzel aus 36?

Was ist die Wurzel aus 36? Was ist die Wurzel aus 36? Formatives Online-Assessment im ETHZ-Basisjahr A. Caspar 11.04.2015 Inhaltsverzeichnis Einleitung Vorwissen Selbsteinschätzungstest Schulwissen Rückmeldungen und Ergebnisse Konsequenzen

Mehr

Analyse von Ausgangsbedingungen

Analyse von Ausgangsbedingungen Analyse von Ausgangsbedingungen Dr. Cornelia Schoor Workshop Systematisches Instruktionsdesign TU Dresden 09.07.2010 Wie geht man bei der Entwicklung digitaler Lehrmaterialien vor? ANALYSE PLANUNG Bestimmung

Mehr

Programm des Tages: Einstieg: - Ich heiße - Das Bohnenspiel. P.P.: Tasks und Chunks mit einigen Aufgaben unterwegs! Mittagspause

Programm des Tages: Einstieg: - Ich heiße - Das Bohnenspiel. P.P.: Tasks und Chunks mit einigen Aufgaben unterwegs! Mittagspause Programm des Tages: Einstieg: - Ich heiße - Das Bohnenspiel P.P.: Tasks und Chunks mit einigen Aufgaben unterwegs! Mittagspause Spiel, Spaß und Bewegung mit vielen Aufgaben unterwegs! TASKS UND CHUNKS

Mehr

1. Verstehen: Aufmerksamkeit und Motivation

1. Verstehen: Aufmerksamkeit und Motivation 1. Verstehen: Aufmerksamkeit und Motivation Bemühen Sie sich, den Namen wirklich zu verstehen, und nehmen Sie sich vor, ihn sich auch zu merken. Das scheinbar schlechte Namensgedächtnis ist häufig kein

Mehr

Konstruktion von Common Sense-Ontologien durch Analyse natürlicher Sprache

Konstruktion von Common Sense-Ontologien durch Analyse natürlicher Sprache Konstruktion von Common Sense-Ontologien durch Analyse natürlicher Sprache Bachelor of Science Abschlussarbeit Ruth Janning FernUniversität in Hagen Fakultät für Mathematik und Informatik, Lehrgebiet Wissensbasierte

Mehr

Lernen und Lerntheorien

Lernen und Lerntheorien Lernen und Lerntheorien Technikpsychologie Ao. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel Irina Onz 25.01.02 11:19 Technikpsychologie 1 Was ist Lernen? Lernen ist jeder Prozess, durch den es zu einer dauerhaften

Mehr

Kognition, Sprache und Gedächtnis. Katharina Fischer und Anja Thonemann

Kognition, Sprache und Gedächtnis. Katharina Fischer und Anja Thonemann Kognition, Sprache und Gedächtnis Katharina Fischer und Anja Thonemann 1 Gedächtnisfunktionen und mentales Lexikon 2 Kognitive Einheiten und Strukturen im LZG 2.1 Konzepte und Wortbedeutungen 2.2 Komplexe

Mehr

Informatikunterricht in Zeiten der Digitalisierung

Informatikunterricht in Zeiten der Digitalisierung Informatikunterricht in Zeiten der Digitalisierung Motto: Bilden wir Erfinderinnen, Gestalter und Produzentinnen digitaler Technologie aus, nicht nur ihre Konsumenten. Prof. Dr. Juraj Hromkovič Die 3 Wurzeln

Mehr

AS01 ASSISTENTEN THEORIE UNTERRICHTSTHEORIE

AS01 ASSISTENTEN THEORIE UNTERRICHTSTHEORIE AS01 ASSISTENTEN THEORIE UNTERRICHTSTHEORIE BEGRIFFSERKLÄRUNG DIDAKTIK THEORIE DES LEHRENS/LERNENS UNTERRICHTS und handelt vom WAS? METHODIK TECHNIK DES UNTERRICHTENS handelt vom WIE? des UNTERRICHTS =

Mehr

Optimierung einer technischen Beschreibung. Martin Witzel und Peter Buck

Optimierung einer technischen Beschreibung. Martin Witzel und Peter Buck Optimierung einer technischen Beschreibung Martin Witzel und Peter Buck Was ist eine Bedienungsanleitung? Ein DIN A4 Zettel in 12 Sprachen für die Bedienung eines Mixers? Ein Buch mit mehr als 500 Seiten

Mehr

Ganzheitliches Aufmerksamkeits- und Gedächtnistraining. für Kinder von 4 bis 10 Jahren

Ganzheitliches Aufmerksamkeits- und Gedächtnistraining. für Kinder von 4 bis 10 Jahren Ganzheitliches Aufmerksamkeits- und Gedächtnistraining für Kinder von 4 bis 10 Jahren Renate Rohde- Schweizer, Symposium Freiburg, 21. November 2009 Das Ganzheitliche Aufmerksamkeitsund Gedächtnistraining

Mehr

Mathematikübungen lernwirksam gestalten

Mathematikübungen lernwirksam gestalten : Mathematikübungen lernwirksam gestalten D-MATH, ETH Zürich Sie sind seit kurzem Hilfsassistentin/Hilfsassistent am Departement Mathematik der ETH-Zürich! Sie sind seit kurzem Hilfsassistentin/Hilfsassistent

Mehr

Grammatikunterricht als Schule der Aufmerksamkeit

Grammatikunterricht als Schule der Aufmerksamkeit Grammatikunterricht als Schule der Aufmerksamkeit 1. Der Begriff der Grammatik 2. Implizites und explizites Sprachwissen 3. Interlangue 4. Aufgabe der Grammatik 5. Automatisierung 6. Umgang mit Fehlern

Mehr

Unterrichtseinheit 21

Unterrichtseinheit 21 Unterrichtseinheit 21!! 1 INHALTSVERZEICHNIS 5.14 Übung: Sprache - Arbeitsblatt 6 - Verständigung S. 3 5.15 Theoretische Grundlagen: Kommunikation, Regeln und S. 4 "Verkehrsschilder" 5.16 Theoretische

Mehr

Einführung in die Pädagogische Psychologie HS 2014 Vorlesung 8: Kogni?ve Lerntheorien: Lernen als Verarbeitung fürs Langzeitgedächtnis Teil 3

Einführung in die Pädagogische Psychologie HS 2014 Vorlesung 8: Kogni?ve Lerntheorien: Lernen als Verarbeitung fürs Langzeitgedächtnis Teil 3 Einführung in die Pädagogische Psychologie HS 2014 Vorlesung 8: Kogni?ve Lerntheorien: Lernen als Verarbeitung fürs Langzeitgedächtnis Teil 3 Prof. Dr. Franz Baeriswyl Link: Zentrale Aussagen und Erkenntnisse

Mehr

Der Karlsruher Physik Kurs aus der Sicht eines Schulleiters 1)Aufgaben eines Schulleiters zwei Beispiele

Der Karlsruher Physik Kurs aus der Sicht eines Schulleiters 1)Aufgaben eines Schulleiters zwei Beispiele 1)Aufgaben eines Schulleiters zwei Beispiele 2)Auf dem Weg zum Erfolg (etwa gemessen am Abitur) Antriebe und Widerstände 3)Was meinen Hattie und andere zu: Was fördert und was behindert Schulerfolg? 4)Ein

Mehr

Lernen und Gedächtnis

Lernen und Gedächtnis Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd University of Education Lernen und Gedächtnis - Lernen als Informationsverarbeitung - Gedächtnismodell Sensorisches Gedächtnis Kurzeitgedächtnis Langzeitgedächtnis

Mehr

EV 4.4 Aufgabenkultur

EV 4.4 Aufgabenkultur Fakultät MN, Fachrichtung Psychologie, Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens EV 4.4 Aufgabenkultur Dresden, 08.06.2006 Lernen Bild: http://www.finanzkueche.de/aufgaben-der-schule/ TU Dresden,

Mehr

Gemeinsames Lernen in der Sekundarstufe I Gestaltung des Unterrichts in gemeinsamer Verantwortung. Cornelia Gräsel & Franz B.

Gemeinsames Lernen in der Sekundarstufe I Gestaltung des Unterrichts in gemeinsamer Verantwortung. Cornelia Gräsel & Franz B. Gemeinsames Lernen in der Sekundarstufe I Gestaltung des Unterrichts in gemeinsamer Verantwortung Cornelia Gräsel & Franz B. Wember 1 Was ist Inklusion eine normative und pädagogisch handlungsleitende

Mehr

Pädagogische Plattform SWiSE und MINT

Pädagogische Plattform SWiSE und MINT Dienstag, 19. August 2014, 14.00 bis 14.20 Uhr Pädagogische Plattform SWiSE und MINT Referat von Regierungspräsident Bernhard Pulver, Erziehungsdirektor des Kantons Bern Institut für Weiterbildung (IWB),

Mehr

Wahlpflichtunterricht ab Klasse 6

Wahlpflichtunterricht ab Klasse 6 Wahlpflichtunterricht ab Klasse 6 Die Wahlpflichtfächer Arbeitslehre DG Französich NW Arbeitslehre Hauswirtschaft Technik Wirtschaftslehre Das Fach Arbeitslehre stellt sich vor Das Fach Arbeitslehre gliedert

Mehr

Lernen und Kognition

Lernen und Kognition Studienseminar Koblenz Pflichtmodul 22 Lernen und Kognition Konsequenzen neurobiologischer Forschung für den Unterricht Struktur und Ablauf der Sitzung Neurobiologische Fakten zur Aussage 1 Neurobiologische

Mehr

Lern-, Problemlöse-, und Arbeitsstrategien verändern

Lern-, Problemlöse-, und Arbeitsstrategien verändern Lern-, Problemlöse-, und Arbeitsstrategien verändern Andreas Grassi, mandatierter Projektverantwortlicher IFM Modul PFM GIB Zug/KBZ Zug 13. März 2012, Zug Inhalt Lern- und Problemlösestrategien unterscheiden.

Mehr

Neues Denken Mythen und Fakten über unser Gehirn. Roland H. Grabner Begabungs- und Lernforschung Institut für Psychologie

Neues Denken Mythen und Fakten über unser Gehirn. Roland H. Grabner Begabungs- und Lernforschung Institut für Psychologie Neues Denken Mythen und Fakten über unser Gehirn Roland H. Grabner Begabungs- und Lernforschung Institut für Psychologie Post-mortem Untersuchungen Frontallappen Parietallappen Falk et al. (2013), for

Mehr

Definition: Techniktraining

Definition: Techniktraining Definition: Techniktraining Referenten: Altin Bytyqi, Dominik Weirich Seminar: Trainingswissenschaft 2 Seminarleitung: H. PD Dr. Blischke Inhalt: 1. Techniktraining: Wer, Wie, Wann, Was, Wozu? 2. Begriffe:

Mehr

Schulische Lernprozesse gestalten -

Schulische Lernprozesse gestalten - Schulische Lernprozesse gestalten - Forschungsergebnisse und didaktische Konsequenzen Prof. Dr. Silke Grafe Neue Stadtbücherei Augsburg, 18.10.2012 erfolgreiches schulisches Lernen aus der Sicht der empirischen

Mehr

Impulse zur Weiterentwicklung des Sachunterrichts

Impulse zur Weiterentwicklung des Sachunterrichts Impulse zur Weiterentwicklung des Sachunterrichts SINUS-Transfer Grundschule Dr. Karen Rieck Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften Übersicht Stand des Sachunterrichts - Bildungsauftrag

Mehr

Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax. Ein Referat von Nicole Faller.

Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax. Ein Referat von Nicole Faller. Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax Ein Referat von Nicole Faller. Es gibt eine spezifisch menschliche, angeborene Fähigkeit zum Spracherwerb. Der

Mehr

Block I: Professionelles Handlungswissen von Lehrpersonen

Block I: Professionelles Handlungswissen von Lehrpersonen Block I: Professionelles Handlungswissen von Lehrpersonen Keine Rezepte Reflektionsmöglichkeiten: Wissen, das bei der Bewertung von Verhalten und Äusserungen der Lernenden Voraussetzung für lernwirksamen

Mehr

Das Konzept der mechanischen Energie besser verstehen - mit kognitiv aktivierenden Lernformen. Herbert Rubin

Das Konzept der mechanischen Energie besser verstehen - mit kognitiv aktivierenden Lernformen. Herbert Rubin Das Konzept der mechanischen Energie besser verstehen - mit kognitiv aktivierenden Lernformen Herbert Rubin Nur verstandene Physik macht wirklich Spass! Was ist eine Erhaltungsgrösse? In der Mechanik gibt

Mehr

Die Bedeutung von chemischen Experimenten aus didaktischer Sicht

Die Bedeutung von chemischen Experimenten aus didaktischer Sicht Die Bedeutung von chemischen Experimenten aus didaktischer Sicht Hans Flandorfer Universität Wien Institut für Anorganische Chemie / Materialchemie Fachdidaktisches Zentrum der Fakultät für Chemie Inhalt

Mehr

Vorwort zur 7. Auflage 13. Die Arbeit mit diesem Buch Neurobiologische Grundlagen von Lernen und Gedächtnis Handeln und Problemlösen 163

Vorwort zur 7. Auflage 13. Die Arbeit mit diesem Buch Neurobiologische Grundlagen von Lernen und Gedächtnis Handeln und Problemlösen 163 Inhaltsübersicht Vorwort zur 7. Auflage 13 Die Arbeit mit diesem Buch 15 1 Neurobiologische Grundlagen von Lernen und Gedächtnis 17 2 Das Reiz-Reaktions-Lernen 45 3 Das instrumenteile Lernen 73 4 Begriffsbildung

Mehr

Modelle zum Handlungslernen

Modelle zum Handlungslernen Modelle zum Handlungslernen Inhaltsübersicht 1. Ein kybernetische Modell der Handlung 2. Ein Modell der Handlungsregulation 3. Ein Modell der Wahrnehmung 4. Ein Modell des Lernens durch Handeln 5. Ein

Mehr

Sozialisierung. Dr. Fox,

Sozialisierung. Dr. Fox, Sozialisierung Sozialisation meint die Übernahme von Normen, Werthaltungen einer Gruppe durch ein Individuum Anpassungsprozess eines Individuums an die Standards einer Gruppe, deren Mitglied es werden

Mehr