Naturnaher Tourismus: Eine Existenzfrage für die Bergbevölkerung

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1 Informationen zur nationalen Sammelkampagne der Schweizer Berghilfe vom 29. Januar bis 12. Februar 2017 Naturnaher Tourismus: Eine Existenzfrage für die Bergbevölkerung Bed and Breakfast Im Schloss, Nufenen/GR 26. Januar 2017

2 Informationen zur nationalen Sammelkampagne der Schweizer Berghilfe vom 29. Januar bis 12. Februar 2017 Naturnaher Tourismus: Eine Existenzfrage für die Bergbevölkerung In touristischen Ballungszentren wird nach wie vor viel Geld in den Tourismus investiert, auch in den Bergen. Doch abseits der Zentren werden touristische Projekte vielfach als zu riskant betrachtet, weshalb oft Investoren fehlen. Die Schweizer Berghilfe kennt dieses Problem und bietet Hilfe. In den letzten zehn Jahren hat die rein mit Spenden finanzierte Stiftung knapp 290 Tourismus-Projekte mit über 28 Mio. Franken unterstützt. So konnte die Existenz vieler Menschen gesichert und der Abwanderung aus den Berggebieten entgegengewirkt werden. Damit weiterhin zukunftsweisende touristische Angebote in den Randregionen umgesetzt werden können, widmet die Schweizer Berghilfe ihre diesjährige Sammelkampagne dem Thema Naturnaher Tourismus. Denn die Landschaft und Ruhe in den Bergen bieten authentische Erlebnisse ein einzigartiges Potenzial für den Tourismus. Seite 2

3 Naturnaher Tourismus: Eine Existenzfrage für die Bergbevölkerung Von der Schweizer Berghilfe unterstützte Projekte: Seite 4 Berghotel Mettmen in Mettmen/GL Seite 6 Ferme de la Sciaz in la Lécherette/VD Seite 8 Brieflicher Spendenaufruf: Kontaktfreudige Schlossherren in Nufenen/GR Seite 10 Weitere 14 Tourismus-Projekte aus Schweizer Bergregionen Für weitere Informationen und druckfähige Bilder wenden Sie sich bitte an: Ivo Torelli, Schweizer Berghilfe, Soodstrasse 55, 8134 Adliswil Telefon , Mobil , ivo.torelli@berghilfe.ch Seite 3

4 Berghotel Mettmen in Mettmen/GL Das Berghotel Mettmen wurde am 27. Dezember 2016 mit einem grossen Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. Zuvor hatte das Gastgeber-Ehepaar Romano und Sara Frei-Elmer seit 2004 die nahegelegene Leglerhütte mit grossem Erfolg geführt und hat somit auch zum Aufschwung des Wandertourismus in der Region beigetragen. Das neu entstandene Berghotel Mettmen bietet den Gästen die Abgeschiedenheit und das gemeinsame Zusammenleben einer SAC-Hütte, kombiniert mit dem Komfort eines modernen Hotels. Die Finanzierung dieses für den Tourismus in der Region wichtigen Vorhabens konnte das Ehepaar mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe bewerkstelligen. Die Mettmenalp, in der Gemeinde Glarus Süd gelegen, ist ein attraktives Ausflugsziel auf 1500 Meter über Meer. Sie befindet sich in einem der ältesten Wildschutzgebiete Europas (Freiberg Kärpf) und bietet somit eine intakte Bergwelt, wo verschiedene Angebote von Touristen genutzt werden können, wie Winterwandern, Schneeschuhlaufen, Langlaufen, Schlitteln, Eisfischen, Wandern und Klettern. Die Mettmenalp ist vom Talboden durch eine Luftseilbahn erschlossen. An schönen Sonntagen im Sommer weist die Luftseilbahn eine Frequenz von 800 Personen auf. Seite 4

5 Das Berghotel wird vorerst im Winter nur von Freitag bis Sonntag, im Sommer täglich geöffnet sein. Das Hotel ermöglicht nicht nur dem Ehepaar Frei und seinen beiden Kindern auf der Mettmenalp ein Einkommen zu erwirtschaften. Den Sommer über wird es mindestens sieben neue Vollzeitstellen schaffen, und der Seilbahn Kies-Mettmenalp zu einer besseren Auslastung verhelfen. In den einfach ausgestatteten Zimmern gibt es keine Fernseher, dafür aber Ferngläser: Das Beobachten der Natur soll angeregt werden. Weitere Informationen: Seite 5

6 Ferme de la Sciaz in La Lécherette/VD Die Ferme de la Sciaz, situiert in der Region Teisejoeurs (La Lécherette) in der politischen Gemeinde Château-d Oex (VD), war Objekt diverser Ausbauarbeiten. Nach zwei Jahren der Renovation hat die Familie Isoz am Ende des Jahres 2015 nagelneue Räumlichkeiten eingeweiht: einen Verarbeitungsraum für Wurstwaren und Käse, ein Lokal für den Direktverkauf, einen grossen Käsekeller und einen Table d Hôtes, an dem bis zu 20 Personen bewirtet werden können. Michel Isoz, erfahrener Käser und Eigentümer des landwirtschaftlichen Betriebs, engagiert sich mit seiner ganzen Familie in diesem ambitionierten Projekt. Seite 6

7 Überzeugt von der Realisierbarkeit dieser innovativen Idee hat die Schweizer Berghilfe zur Umsetzung beigetragen. Die Beiträge der Berghilfe bilden ein wichtiges Element für die Entwicklung des Tourismus. Damit garantieren sie eine langfristige Instandhaltung des Gebiets und bieten Potenzial für die Zukunft. Weitere Informationen: Seite 7

8 Brieflicher Spendenaufruf: Kontaktfreudige Schlossherren in Nufenen/GR Was tun, wenn der Hof zu klein ist, um einen Vollerwerb zu ermöglichen, das Wohnhaus jedoch zu gross? Familie Baschung aus Nufenen am San Bernardino setzt ganz auf Agrotourismus. Mit Erfolg. «Schloss» heisst das Haus von Baschungs mitten im Dorf. Es hat zwar weder Türmchen noch einen Burggraben, aber gross ist es. Philipp und Cornelia, die mit ihren vier Buben vorher in einer kleinen Mietwohnung lebten, konnten es vor bald drei Jahren günstig kaufen. Ganz klar mit der Absicht, in der einen Hälfte des Hauses Gäste zu beherbergen. Ein erstes Angebot mit Bed and Breakfast-Zimmern, einem kleinen Studio und einem schönen Hofladen im Kellergewölbe läuft bereits sehr gut. Jetzt kommt der zweite Schritt: Baschungs bauen mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe weitere Räume aus, um ein Agrotourismus- Angebot für Familien aufzubauen. Davon erhoffen sie sich nicht nur zusätzliche wichtige Einkünfte, sondern auch mehr Kontakt mit den Gästen. «Wir zeigen gerne unseren Betrieb, die Gäste dürfen auch mithelfen», sagt Cornelia. «Gerade für Kinder aus Städten ist es schön, an unserem Landleben teilhaben zu können. Und wir geniessen es, Kontakte in die ganze Welt zu haben.» Seite 8

9 Weitere Informationen: Seite 9

10 Weitere 14 Tourismus-Projekte aus Schweizer Bergregionen Rueras GR: Der Erfinder des 3-PS-Skilifts Im Leben von Edi Hess dreht sich alles um Pferde. Sie haben ihn vor 30 Jahren in die Surselva geführt, haben ihn zum Kutscher, dann zum Bergbauern und schliesslich sogar zum Skiliftbesitzer gemacht. Zum Besitzer eines Skilifts, bei dem die Kinder den Weg hinauf mindestens so sehr lieben wie die Fahrt nach unten. Nesslau SG: Die Beiz eine Familiensache Angefangen hat alles vor 16 Jahren mit einem Gartentisch und einem Sonnenschirm vor dem Bauernhaus. Heute sind die gut 50 Plätze des «Buurebeizli Dergeten» oft komplett besetzt. So oft, dass Familie Stauffacher einen weiteren Ausbauschritt wagt. Entstehen soll eine zusätzliche Gaststube mit 40 Sitzplätzen und eine grosse Küche für das Buurebeizli. Seite 10

11 Göschenen UR: Der Geschichte des Gotthards auf der Spur Für die meisten Schweizer ist Göschenen nichts anderes als eine Ortschaft aus den Staumeldungen am Radio. Das Bergdorf am Gotthard hat aber eine spannende Geschichte, geprägt von der Entwicklung des Verkehrs, von Pioniertaten und von Tunnels. Ein neuer, von der Schweizer Berghilfe mitfinanzierter Lehrpfad bringt diese Geschichte den Besuchern näher. Pünktlich zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels wurde der «Rundgang Gotthardtunneldorf» eingeweiht. Gais AR: Zoo anders Schon als Kind wollte Tobias Koster immer so viele Tiere wie möglich haben. Kürzlich hat er den Hof des Vaters übernommen und daraus so etwas wie einen kleinen Zoo gemacht. Seite 11

12 Les Bioux VD: Nur Pferde im Kopf Maude Valceschini ist eine gefragte Reitlehrerin. Bei sich daheim am Lac de Joux konnte sie allerdings wegen der fehlenden Infrastruktur bisher keine Lektionen geben. Obschon sich die schöne Gegend perfekt zum Reiten eignet. Dank einer neuen Manège ändert sich das nun. Ardez GR: Weniger Schafe, mehr Gäste Marianna und Fredi Clalüna arbeiten gerne und suchen immer wieder neue Herausforderungen. Wo bisher Schafe überwinterten, haben sie eine Besenbeiz gebaut, deren Name treffender nicht sein könnte: Die «Ustaria La Stalla» ist nämlich genau das ein Stall. Seite 12

13 Muotathal SZ: Aus Husky-Lodge wird Hüttenhotel Vor über 20 Jahren fing alles mit Schlittenhund-Touren an. Das Angebot wurde stetig ausgebaut. Die Husky-Lodge wurde Ende 2014 in ein Hüttenhotel umgewandelt. Neben dem Hauptgebäude stehen heute neun heimelige Hüttli zur Verfügung. Oberiberg SZ: Nach dem Feuer noch viel schöner In der Nacht auf den 26. Dezember 2012 gab es auf dem Hoch-Ybrig ein unfreiwilliges Höhenfeuer. Das Bergbeizli Adlerhorst brannte weitherum sichtbar nieder. Die Schweizer Berghilfe unterstützte das Berggasthaus bei seinem Wiederaufbau. Seite 13

14 Mergoscia TI: In den Ferien gemeinsam anpacken Campo Cortoi ist vor allem für Schullager sehr gefragt. Mit ihren 26 Betten stiess die Genossenschaft mit den Jahren platzmässig an die Grenzen. Dank der Schweizer Berghilfe konnte ausgebaut werden. Seelisberg UR: Natur ohne Weichspüler Es ist wohl einer der schönsten Zeltplätze der ganzen Schweiz. Direkt am Seelisberger Seeli geniessen vor allem Familien die Natur und das einfache Leben im Zelt. Fünf Duschen statt wie bisher nur eine sorgen nun nicht gerade für luxuriöse Verhältnisse, aber zumindest für kürzere Warteschlangen. Seite 14

15 Gadmen BE: Sanften Tourismus fördern Sie bringen neue Gäste ins abgelegene Gadmental und haben sogar den anfänglich sehr skeptischen Wildhüter überzeugt: die mobilen Berglodges Gadmen. Cimalmotto TI: Von der vernachlässigten Alpweide zum blühenden Biohof Über dem Dörflein Cimalmotto, zuhinterst in einem Seitental des Maggiatals, liegt inmitten der schönsten Tessiner Bergwelt der Bergbauernbetrieb Munt la Reita. Familie Senn hat hier während 25 Jahren aus einer verwahrlosten Alpweide einen Biohof mit eigener Käserei gemacht. Mit dem Hof ist langsam auch das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten gewachsen. Man kann im Massenlager schlafen, in einem kleinen Blockhaus oder in einem ausgebauten ehemaligen Bauwagen. Seite 15

16 Château d Oex VD: Das Risiko hat sich ausbezahlt Vor knapp zehn Jahren hat Armelle Morier Nägel mit Köpfen gemacht. Aus dem Schweinestall, der kaum Ertrag abwarf, wurde ein Gästehaus. Heute beherbergen Armelle und ihre Familie in ihren Chambres d Hôtes pro Jahr über 1000 Gäste. Trun GR: Lokaler essen geht nicht Wer im Hospezi ein Schnipo bestellt, bleibt vor einem leeren Teller sitzen. Wer sich aber von dem überraschen lässt, was Ursi und Christian Weber auftischen, entdeckt längst vergessene Gerichte und isst Lebensmittel, von denen er noch nie etwas gehört hat. Weitere Informationen: Schweizer Berghilfe, Ivo Torelli, Soodstrasse 55, 8134 Adliswil Telefon , Mobiltelefon Seite 16