Bericht über die Lage der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie: 1. Halbjahr 2016 und 2. Quartal 2016
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1 Bericht über die Lage der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie: 1. Halbjahr 2016 und 2. Quartal 2016 MEM-Industrie: Talsohle durchschritten - Nach stark rückläufigen Auftragseingängen im Jahr 2015 sind die Aufträge im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 9,6% gestiegen. - Die Umsätze sind trotz der leicht positiven Entwicklung im zweiten Quartal im 1. Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 3,5% gesunken. - Die Exporte verharrten im ersten Semester 2016 (-0,1%) auf dem Vorjahresniveau. Das Wachstum in der EU und den USA konnte den Rückgang nach Asien und in zahlreiche Schwellenländer teilweise kompensieren. Die Stimmungslage in den Unternehmen lässt auf eine weiterhin positive Entwicklung im zweiten Halbjahr hoffen. JAHRESVERGLEICH 1. Semester 2016* 1. Semester 2015* Auftragseingang Total 9.6% -14.7% davon Ausland 11.9% -16.7% davon Inland 1.6% -7.2% Umsatz Total -3.5% -7.1% davon Ausland -3.6% -6.4% davon Inland -2.7% -8.6% Exporte -0.1% -2.1% QUARTALSZAHLEN 2. Quartal 2016* 2. Quartal 2015* Auftragseingang Total 18.5% -12.3% davon Ausland 19.7% -13.7% davon Inland 13.5% -6.8% Umsatz Total 1.8% -6.2% davon Ausland 0.8% -4.8% davon Inland 5.4% -8.9% Exporte 1.8% -2.7% KAPAZITÄTSAUSLASTUNG 2. Q Q Q *Veränderung gegenüber Vorjahresperiode 86.7% 87.6% 86.8% Zürich, 31. August 2016 Impressum: Pfingstweidstrasse 102, Postfach 8037 Zürich Tel Lagebericht Q2/2016 Elektro- und Metall-Industrie
2 1. Zur Wirtschaftslage Die Weltwirtschaft zeigt ein moderates Wachstum mit je nach Land und Region unterschiedlicher Dynamik. Trotz des britischen Votums für den EU-Austritt im Juni 2016 ist das Wirtschaftswachstum in der EU solide und auf Länderebene breiter abgestützt. Die konjunkturellen Risiken haben sich jedoch erhöht, weil die Ausgestaltung des Austritts in näherer Zukunft unklar bleiben dürfte. Das Wachstumstempo in den USA hat sich im Laufe des Jahres verlangsamt. Die sinkenden Investitionen der Ölförderunternehmen und ihrer Zulieferer sowie die schwache Exportentwicklung aufgrund des starken Dollars belasten das Wachstum. Die neuesten Konjunkturdaten für die USA deuten auf eine Fortsetzung des moderaten Wachstums in den kommenden Monaten hin. Trotz eines wirtschaftlich eher schwachen Umfelds und geopolitischer Krisen (Türkei, Brexit) entwickelt sich die Schweizer Wirtschaft stabil. Aufgrund der Unsicherheit über die Konsequenzen des Brexits dürfte der CHF in der zweiten Jahreshälfte unter Druck bleiben. Die SNB wird voraussichtlich weiterhin alles daran setzen, mittels Interventionen am Devisenmarkt eine starke Aufwertung des CHF zu verhindern. 2. Die Lage der MEM-Industrie 2.1 Auftragseingänge 45% 35% 25% 15% -5% 5% -15% -25% -35% -45% Veränderung in % Index Auftragseingang Total Das erste Semester 2016 weist beim Auftragseingang im Vergleich zum ersten Semester 2015 eine Zunahme von 9,6% auf. Sowohl das erste (+0,9%) als auch das zweite Quartal (+18,5%) trugen zu diesem positiven Ergebnis bei. Dieses Ergebnis darf nicht überinterpretiert werden, da der Index des Bestellungseinganges des Vorjahressemesters auf den zweittiefsten Stand der letzten 10 Jahre abgesunken war. 2.2 Umsätze Die Umsätze sind im zweiten Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,8% gestiegen. Im ersten Quartal lag der Wert noch bei -8,8% (1. Halbjahr: -3,5% gegenüber Vorjahreshalbjahr). 2.3 Aussenhandel Die MEM-Industrie exportierte gemäss den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung im ersten Halbjahr 2016 Waren im Wert von CHF 31,6 Mrd. was gegenüber der Vorjahresperiode (-0,1%) eine Stagnation bedeutet. Immerhin sind die Exporte nach fünf Quartalen hintereinander mit negativer Entwicklung im zweiten Quartal 2016 (+1,8%) moderat gewachsen. Angesichts der wachsenden Nachfrage ist in den kommenden Monaten mit einer Belebung der Exporte zu rechnen. 2 Lagebericht Q2/2016 Elektro- und Metall-Industrie
3 Regional betrachtet entwickelten sich die Absatzmärkte unterschiedlich. In der EU, wohin 60% der Waren exportiert wurden, nahmen die Verkäufe um 3,4% zu. Die Exporte nach Deutschland (+5,1%), Frankreich (+4,5%) und in die Niederlande (+7,7%) zeigten eine positive Entwicklung. Negativ gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 entwickelten sich die Exporte nach Italien (-1,1%) und Grossbritannien (-1,8%). Asien ist mit einem Exportanteil von 19% die zweitwichtigste Absatzregion. Mit einem Exportrückgang von -6,4% entwickelten sich die Verkäufe in dieser Region negativ im Gegensatz zur EU. Stark negativ entwickelten sich die Exporte nach Südkorea (-11,7%) und Indien (-19,2%). Die Exporte nach China (+0,8%) und Japan (+4,9%) hingegen entwickelten sich positiv. Weiterhin positiv verlief die Exportentwicklung im US-Markt. Nachdem die Exporte im Jahr 2015 um 5,0% gestiegen waren, verbuchten sie erneut im ersten Halbjahr 2016 ein Plus von 2,6%. Besonders gut liefen im ersten Halbjahr 2016 die Verkäufe von Präzisionsinstrumenten (+6,4%) sowie der Apparate der Elektroindustrie und Elektronik (+3.0%) gegenüber dem Vorjahr. Betrachtet man die einzelnen Produktbereiche, so sanken die Ausfuhren des Maschinenbaus (-2,1%) und des Fahrzeugbaus (-11,2%). Die Exporte von Metallen (+1,6%), von Apparaten der Elektrotechnik und Elektronik (+2,3%) und von Präzisionsinstrumenten (+4,7%) entwickeln sich positiv. 2.4 Beschäftigung Die Konsequenzen des schwierigen letzten Jahres zeigen sich in der Anzahl Beschäftigter in der MEM- Branche. Im zweiten Quartal 2016 arbeiteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie. Das sind 1,4 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses gingen Stellen verloren. Allerdings hat sich die Beschäftigung im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zum ersten Quartal 2016 ( ) leicht erholt. Die Kapazitätsauslastung der MEM-Betriebe erreichte im zweiten Quartal ,7% und lag damit leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 86,3%. 3. Beurteilung und Aussichten Die aktuellen Geschäftszahlen der MEM-Industrie deuten darauf hin, dass die Branche die Talsohle durchschritten hat. Auch die Erwartungen der Unternehmer sind vorsichtig optimistisch. In den kommenden 12 Monaten rechnen gemäss der jüngsten -Befragung 36% der Unternehmer mit zunehmenden Aufträgen aus dem Ausland. Lediglich 13% befürchten einen Auftragsrückgang. Damit hat sich der Anteil der Pessimisten seit einem Jahr kontinuierlich verkleinert. Trotzdem sind die Folgen der Frankenstärke noch nicht für alle Unternehmen ausgestanden. Der Schweizer Franken ist gegenüber dem Euro nach wie vor deutlich überbewertet. Die Firmen insbesondere KMU stehen unverändert unter einem erheblichen Margendruck. 3 Lagebericht Q2/2016 Elektro- und Metall-Industrie
4 Wechselkursindex (Monatsmittel), real JPY Total USD EUR Quelle: KOF Total (Basis Januar 1999=100): Exportgewichtetes Mittel gegenüber 24 wichtigen Handelspartnern. Ein steigender Index spiegelt eine reale Aufwertung des Schweizer Frankens wider. Investitionsgüter, Indikator Geschäftsgang Ganze Schweiz Quelle: KOF Der Indikator «Geschäftsgang» setzt sich aus den Ergebnissen der folgenden Bereiche zusammen: Bestellungseingang insgesamt und Produktion gegenüber dem Vorjahresmonat sowie Beurteilung des Auftragsbestandes. 4 Lagebericht Q2/2016 Elektro- und Metall-Industrie
5 TABELLE 1: AUFTRAGSEINGANG (BASIS Q1 2001=100) Quartal Total* Anteil Ausland in% Ausland* Inland* 2. Q Q Q Q Q TABELLE 2: UMSATZ (BASIS Q1 2001=100) Quartal Total* Ausland* Inland* 2. Q Q Q Q Q TABELLE 3: EXPORTE Produkte der MEM-Ind. 1. Semester Semester Semester 2016 %-Änderung nach ausgewählten Wirtschaftsräumen Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF zu Vorjahr* EU Asien ,4-6.4 USA Prozentuale Veränderungsrate gegenüber der entsprechenden Periode des Vorjahres 5 Lagebericht Q2/2016 Elektro- und Metall-Industrie
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