Sichere Bindung ein guter Start ins Leben

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1 Sichere Bindung ein guter Start ins Leben Heilpädagogische Gesellschaft NÖ K. Vavrik Österreichische Liga für Kinder- u. Jugendgesundheit K. Vavrik, Wien 2 In dieser großen Abhängigkeit braucht es zum Überleben des Individuums wie auch der Art ein System klarer und dauerhafter Verbindlichkeit und Verbundenheit. Bindungssystem Bindung Ist das emotionale Band, das Menschen über Raum und Zeit verbindet. (Brisch) K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 4 Bindungstheorie (J. Bowlby) Kinder werden mit einem angeborenen Bedürfnis nach Bindung geboren. Sie organisieren ihr Verhalten und Denken so, dass sie ihre Bindung zu einer Bindungsperson aufrechterhalten. Dies ist der Schlüssel zu ihrem körperlichen und psychischen Überleben K. Vavrik, Wien 5 Bindungstheorie Durch Angst und Trennung (= Stress) wird das Bindungssystem aktiviert. Durch körperliche Nähe und affektive Resonanz der Bindungsperson wird das Bindungsbedürfnis und die Stressreaktion wieder beruhigt. Die Bindungsperson wird der sichere emotionale Hafen für den Säugling K. Vavrik, Wien 6 1

2 Bindungstheorie Dem Bindungssystem der Kinder steht das Pflegesystem der Bindungsperson gegenüber, beide ergänzen sich wechselseitig. Feinfühligkeit fördert eine sichere Bindungsentwicklung. Die Pflegeperson mit der größten Feinfühligkeit in der Interaktion wird die Hauptbindungsperson für den Säugling. Diese muss nicht die leibliche Mutter sein. Feinfühligkeit Feinfühligkeit bedeutet die Signale des Säuglings wahrnehmen richtig interpretieren angemessen und prompt reagieren K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 8 Bindungstheorie Das Bindungsbedürfnis steht in wechselseitiger Abhängigkeit mit dem Erkundungsbedürfnis der Außenwelt. Erst wenn das Bindungsbedürfnis beruhigt ist kann das Kind die Umwelt erkunden sonst ist es zu sehr damit beschäftigt Sicherheit herzustellen. Eine sichere Bindung ist somit Voraussetzung dafür, dass ein Säugling seine Umwelt lebendig erforschen und sich selbst effektiv und handelnd erfahren kann K. Vavrik, Wien 9 Bindungsaufgaben und -ziele Am Anfang des Lebens ist für den Säugling jedes Erleben große Erregung (hohes Niveau, wenig differenziert) > Feinfühligkeit, Empathie, Containing und Dialog bringen das Erfahren und Erlernen von Urvertrauen (Innenrepräsentanzen, sicherer Hafen ) Affektdifferenzierung (was spüre ich?) Affektregulation (wie kann ich das steuern?) Affektabstimmung (Umweltkontext, Dialog, Interaktion) K. Vavrik, Wien 10 Folgen der Bindungsentwicklung Sichere Bindung Schutzfaktor bei Belastungen Mehr Bewältigungsmöglichkeiten Sich Hilfe holen in Not Mehr gemeinschaftliches Verhalten Mehr Empathie für emotionale Situation von anderen Menschen, konstruktivere und sozialere Konfliktlösung Mehr freundschaftliche/partnerschaftliche Beziehungen Bei kognitiven Funktionen kreativer, flexibler und differenzierter bessere Gedächtnisleistungen und Lernverhalten Folgen der Bindungsentwicklung Un-Sichere Bindung Risikofaktor bei Belastungen weniger Bewältigungsmöglichkeiten Lösungen von Problemen eher alleine Rückzug aus gemeinschaftlichen Aktivitäten weniger Beziehungen Mehr Rigidität im Denken und Handeln Weniger prosoziale Verhaltensweisen schlechtere Gedächtnisleistungen und Lernen K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 12 2

3 Bindungsqualitäten Vermeidende Bindungsbeziehung Sicher (ca. 65%) Unsicher vermeidend (ca. 25%) ambivalent (ca. 10%) Zusatzmuster ca % desorganisiert K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 14 Erhebungsverfahren der Bindung (nach L. König) Verhaltensebene Fremde Situation FST 12Monate - 5 Jahre Bindungsverhalten symbolische Ebene Geschichtenergänzungsverfahren (GEV-B) 5-8 Jahre Child Attachment Interview (CAI) Ab ca. 10 Jahren Bindungsrepräsentationen Sprachebene Adult Attachment Interview (AAI) Ab ca. 16 Jahren Bindungsqualitäten Sichere Bindung des Säuglings Trennungsprotest Weinen, Rufen, aktive Suche nach der Bindungsperson, Wunsch nach Körperkontakt Beruhigung durch Körperkontakt mit der Bindungsperson nach deren Rückkehr Fortsetzung der Exploration nach kurzer Beruhigungszeit K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 16 Bindungsqualitäten unsicher-vermeidende Bindung kaum oder kein Trennungsprotest etwas eingeschränktes Spiel während der Trennung kein Wunsch nach Körperkontakt bei Rückkehr der Bindungsperson aktive Distanzierung von Bindungsperson erhöhte Stressparameter messbar Bindungsqualitäten unsicher-ambivalente Bindung extremer Trennungsprotest unstillbares Weinen, extreme Erregung keine Beruhigung nach Rückkehr der Bindungsperson trotz Körperkontakt Nähesuchen und Aggression gleichzeitig keine Rückkehr zum entspannten Spiel K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 18 3

4 Bindungsqualitäten unsicher-desorganisierte Bindung widersprüchliche Verhaltensweisen von Nähesuchen und Vermeidung Verhaltensstereotypien Einfrieren der Bewegung Dissoziative Zustände Bindungsstörungen Multiple unverarbeitete Traumatisierungen von Kindern und / oder Eltern durch Sexuelle u./o. körperliche Gewalt Gewalt Massive Vernachlässigung Häufig wechselnde Bezugssysteme Multiple Trennungen und Verluste Physische oder psychische Todesbedrohung, etc. = frühe Psychopathologie der Bindungsentwicklung K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 20 Was macht den Menschen aus? Die Fähigkeit zu Lernen, und sich angepasst zu verhalten Habilitation Habilitation Anlagebedingt (Genetik) Konstitution? Disposition? Familiäre Häufung? Erfahrungsbedingt Sozialisation Bindung Trauma K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 22 Transgenerationales Lernen Frühdeprivation bei Mäusen > deutliche Erhöhung der Stresshormone bis in die nächste Generation (Francis, 1999) Stressvolle Stimuli in der SS erhöhen die Dichte der Dopaminrezeptoren im Frontalhirn, bei Frühadoption Rückbildung (Barros, 2004) Intensives Pflegeverhalten von mütterlichen Ratten > Veränderung in der DNA > höhere Glucocorticoid -Rezeptoren-Dichte > höhere Stresstoleranz und besseres Hirnwachstum (Weaver, 2004) K. Vavrik, Wien 23 Transgenerationales Lernen Bindungsgen (µ-opoid Rezeptor) Epigenetik Promotorgene Fürsorgeverhalten von Affen Hühner und Enten aus Brutschrankeiern eigenen sich nicht als Glucken (Hüther, 1999) K. Vavrik, Wien 24 4

5 Genetik (der Bauplan ) Basis für Verhaltensrepertoire (-korridor) aber nicht deterministisch Lebendiges, dynamisches System - welches Verhalten stabilisiert u. bewahrt aber auch aktiv im Einzelindividuum und v.a. über Generationen lernt. Kommuniziert mit der Umwelt (On- u. Off- bzw. Promototorgene steuern z.b. die Ausschüttung von Transmittern u. Hormonen, µ-opoid Rezeptor, etc.) Wie wird psychosoziale Erfahrung individuell und über Generationen gespeichert? Sind Gene durch Psychotherapie beeinflussbar? Neuronale Plastizität Max. Neuronenzahl in der 20. SSW 90% hiervon werden wieder abgebaut Bei der Geburt ca Neurone im Kortex ( ), im Alter ca. 10% Gehirnwachstum hpts. durch Verdrahtung (Bildung von neuronalen Netzwerken ) Größenordnung ( ) In- u. Output: ca. 4x10 6 ( ) K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 26 Neuronale Plastizität use depended plasticity K. Vavrik, Wien 27 Wie strukturiert sich das Gehirn? Die Hirnentwicklung ist ein nutzungsabhängiger, (d.h. anwendungs- u. erfahrungsorientierter) sich selbst organisierender und durch die Interaktion mit der Außenwelt gelenkter Prozess!!! K. Vavrik, Wien 28 Nutzungsabhängig? Wachstum und Umbau Müller Lyer - Illusion Londoner Taxifahrer Musiker Sumpfmeisen und Eichhörnchen Singvögel Involution: Bodenwürmer Waisenhauskinder und Deprivationserfahrung (Rene Spitz) Etc K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 30 5

6 Deprivationserfahrung bei Waisenhauskindern ohne jegliche andere Erkrankung führte zu: einem durchschnittlichen IQ von ca. 70 deutlich kleinere Gehirnvolumina allgemeine Wachstumsretardierung und schwere Persönlichkeitsentwicklungsstörungen (R. Spitz) Dies hat so enorme Auswirkung auch auf die Persönlichkeitsentwicklung, dass die frühkindliche Deprivation als sgn. sequentielles Trauma als in ihren Auswirkungen und Folgen schwerwiegender einstuft als Monotraumata durch Misshandlung oder Missbrauch K. Vavrik, Wien 31 Mustererkennung Luat eienr Stduie der Cambrdige Unievrstiät speilt es kenie Rlloe in welcehr Reiehnfogle die Buhcsrbaen in eniem Wort vorkmomen, die eingzie whcitige Sache ist, dsas der ertse und der lettze Buhcstbae stmimen. Der Rset knan in eienm völilegn Duchrienanedr sein und knan trtozedm prboelmols gelseen wreden. Das ist, wiel das menchsilche Ague nihct jeedn Buhcstbaen liset. Ertsuanlcih, nihct? Da farge ich mcih, wuarm desies Tehetar mit der Rehtchsceirunbg. (B. Sindelar) K. Vavrik, Wien 32 Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Antizipation Tendenziöse Apperzeption K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 34 Spiegelneurone Spiegelbewußtheit K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 36 6

7 Synergetik Die Botenstoffe Glückshormonachse : Dopamin, Opioide wie Endorphine, Oxytozin, Stresshormonachse : Adrenalin, Noradrenalin, Glukokortikoide (Cortisol) Mustervergleich und Erwartungshaltung Wenn gleich, oder wenn Chaos = kein Lernen Wenn ein bisschen besser als erwartet, neu > Überraschungs- u. Belohnungssystem = lernen (wenn ganz toll > stabile Speicherung sogar gleich beim ersten mal z.b. Vermögenstip, erster Kuss, etc.) K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 38 Suchtdroge Motivationssystem (Antrieb) Bewegung, Musik Anerkennung, Beachtung, Sympathie Mannheimer Risikokinderstudie Längsschnittstudie von der Geburt bis zum Erwachsenenalter (N = 384; 199 Mädchen, 185 Jungen) (Fr. Dr. Schmid, Mai 2008) 94.8 % 92.7 % 89.6 % Motivationssystem des Gehirns Mittelhirn (N. acc., VTA), Hypothalamus, Ant. Cing. Cortex Dopamin Opoide Oxytozin Energie, Leistungsbereitschaft Ich will etwas tun Wohlgefühl Es macht Freude etwas zu tun Angst Depression Aggression Leistung für wen? Ich setze mich für die ein die mich mögen K. Vavrik, Wien 39 Psychosoziales Risiko Organisches Risiko t t 3 t 2 n. J. Bauer Alter K. Vavrik, Erhebungszeitpunkte Wien 2 = hohes Risiko 40 (J;M) 0; % 2; % ; % ; t 4 t 5 11; t 6 15; t 7 19;0 Risikogruppen 0 = kein 1 = mäßiges Psychosoziale Risken Modifizierter Risikoscore n. Laucht (Mannheimer Logitudinalstudie) Sehr frühe oder späte Schwangerschaft Belastete Partnerschaft (getrennt, geschieden, dissonante Paarbeziehung, allein erziehend) Geringe Wohnfläche Armut(sgefährdung), geringes Familieneinkommen Niedriger Bildungsstand der Eltern Psychische o. chron. phys. Krankheit von KE o. Geschw. Gewalt in der Familie Folgen psychosozialer Risken signifikante Zunahme von kognitiven (22,1% bei 11j.!!) und sozial-emotionalen (36,1% bei 11j.) Entwicklungsstörungen. Kein Zusammenhang mit motorischen Auffälligkeiten K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 42 7

8 Kumulation von Risikofaktoren für psychische Störungen in der Kindheit Dr. Kratzsch, Düsseldorf Kinder postpartal depressiver Mütter Psychiatrische Diagnose mit 19 Jahren Mannheimer Longitudinalstudie; Fr. Dr. Schmid 2008 % psychisch auffällig 3,8% % * ns Risiko OR Anzahl psychosozialer Risikofaktoren K. Vavrik Sozialpädiatrisches Ambulatorium Fernkorngasse, K. Vavrik, Wien 44 kontrolliert: Bildung d. Mutter Kinder postpartal depressiver Mütter Schulerfolg mit 15 Jahren % Mannheimer Longitudinalstudie; Fr. Dr. Schmid p <.01 Beispiel: Depression Transgenerationale Depressions- u. Angsterkrankungsraten ca. 60% 150 Kindern zw Jahren nach 3 Mon. Behandlung der KM Bei erfolgreicher Behandlung 11% weniger diagnostizierbare Psychopathologie bei deren Kinder Bei fehlendem Behandlungserfolg der KM 8% Zunahme (M. Weissman et al., 2005 u. 2006) Schultyp K. Vavrik, Wien kontrolliert: Bildung d. 45 Mutter K. Vavrik, Wien 46 Psychosoziale Risken bei ADHD Bindung als Risiko- und Schutzfaktor P % o.a. 11,1 1 19, , , , , , K. Vavrik, Wien 47 sicher unsichervermeidend unsicherambivalent desorganisiert Bindungsstörung Effektive Verhaltens- und Emotionsregulation Verhaltens- und Emotionsregulation nicht optimal, kann aber adaptiv sein Maladaptive Verhaltens- und Emotionsregulation Schutz Vulnerabilität Risiko Manifeste Psychopathologie adaptiert n. L. König K. Vavrik, Wien 48 8

9 Krankheitsbilder? Reaktive Bindungsstörung des Kindesalters (ICD 10, WHO, F94.1, F 94.2) Erzeugt einen Lebensstil mit anhaltenden: Erregungszuständen (Stresserkrankungen, Burn-Out, Hyperaktivität, Bluthochdruck, Angst- u. Panikerkr.,...) Verlassenheits- u. Entwertungsgefühl (Depression, Vereinsamung, ausgepr. soz. Konkurrenzverhalten,..) Orientierungslosigkeit (häufiger Jobwechsel, Partnerwechsel, fehlende Konstanz, ) Ohnmachts- u. Überforderungsgefühl (Fatalismus, Resignation, wenig Selbstwirksamkeit, ) K. Vavrik, Wien 49 Bindungsrepräsentationen der Erwachsenen Die frühe Bindungsbeziehung beeinflusst die ganze weitere Lebensgestaltung sicher-autonom (mastery) unsicher (helplessness) - distanziert oder verstrickt Desorganisiert Bindungsstörung (ungelöstes Trauma) K. Vavrik, Wien 50 Auslöser und Reinszenierung von Trauma - Erinnerungen Trigger im Verhalten des Säuglings wie - Bindungswünsche, Nähe - Weinen, Kummer, Schmerz, Bedürftigkeit - Ablösung, Abgrenzung können Reaktionen von Mutter o. Vater wie Zurückweisung der Nähewünsche - Vermeidung Gewalt, abrupte Handlungsabbrüche Überstimulation (sexuell-sensorisch) Übertragung der Trauma - Affekte wie Wut, Scham, Erregung auslösen Unbewusste Vorgänge!!! > Notprogramm K. Vavrik, Wien K. Vavrik, Wien 52 ist ein Pilotprojekt der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit Mit freundlicher Unterstützung des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds Ist ein Projekt für alle niederösterreichischen Eltern Ziele Sicherheit für die Eltern Sicherheit für das Kind Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind Sensibilisierung der Eltern für die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder K. Vavrik, Wien 53 9

10 4 Gruppentage vor der Geburt 6 Gruppentage nach der Geburt Erwachsenen-Bindungsinterview und Traumafragebogen Video-Feinfühligkeitstraining Elterngruppen pränatal 4 Sonntage vor der Geburt ca. 20., 24., 28. und 32. Schwangerschaftswoche Telefonhotline bei Krisen Inhalte der pränatalen Phantasien der Eltern Hoffnungen und Ängste der Eltern Kompetenzen des Säuglings Kompetenzen der Eltern, Eltern-Säuglings-Interaktion (mit Videodemonstration) Bindungsentwicklung des Säuglings Entspannungs- und Imaginationsübungen (Impulskontrolle) Vermeidung der Weitergabe von traumatischen Erfahrungen Im Einzelgespräch mit der Mentorin durchgeführt: Erwachsenen-Bindungsinterview Traumafragebogen Elterngruppen postnatal Inhalte der nachgeburtlichen Informationen über die emotionale Entwicklung des Säuglings 6 Sonntage nach der Geburt ca. 4 Wochen, 2 Monate, 3 Monate, 6 Monate, 9 Monate und 12 Monate Video-Feedback-Training anhand eigener Videoaufnahmen Beratung zur Bewältigung von interaktionellen Schwierigkeiten mit dem Säugling (Schlafen, Essen, Schreien) Information und Anleitung zur Entwicklung des Bindungs- und Explorationsverhaltens des Säuglings Und es gibt viel Raum für eigene Fragen und Beobachtungen der Eltern 10

11 Video-Feinfühligkeitstraining Zentraler Bestandteil von Safe Vorgeburtlich mit Videobeispielen Nach der Geburt Einzeltermine für Videoaufnahmen von einer Spiel-, Wickel- oder Füttersituation zwischen Mutter/Vater und Baby mit anschließender Rückmeldung durch die Mentorin. Telefonhotline bei Krisen Telefonische Beratung der Eltern in Krisensituationen Emotionale Sicherheit für Eltern durch vertraute Mentorin Stärkung der elterlichen Kompetenzen Es lohnt sich..!. Eltern, uva. Väter vermehrt in die Bindungsund Beziehungsverantwortung zu holen!. Elternschaft insgesamt zu stärken und zu unterstützen, da sie eine Schlüsselrolle für die Gesundheitsentwicklung der Kinder hat!. eine Veränderung der Lebens- u. Lernfelder für die Kinder zu erreichen, denn Kinder tun das was sie am besten können, sie passen sich an! K. Vavrik, Wien 63 Es lohnt sich..! in Programme der primären Prävention und in den Aufbau von Frühen Hilfen zu investieren weil es die Entwicklungschancen jedes einzelnen Kindes verbessert die körperliche und seelische Gesundheit der nächsten Generation verbessert ganz allgemein Ressourcen und Responsivität und somit das gesellschaftliche Sozialkapital erhöht K. Vavrik, Wien 64 Prävention OECD 2006 UNICEF 2007 Basisregulatoren für Beziehungen Rhythmus Wärme Konstanz (G. Bartl) Resonanz 3 Z : Zuwendung Zärtlichkeit Zeit K. Vavrik, Wien 65 Gesundheitsausgaben in westlichen OECD- Ländern in Prozent des BNP pro Kopf gegliedert für die Altersgruppen bis 30 Jahre K. Vavrik, Wien

12 Kinder- und Jugendgesundheit Veränderte Anforderungen Die Risikofaktoren für Gesundheit und Entwicklung sowie die modernen Morbiditäten von Kindern und Jugendlichen haben sich fundamental verändert. International zu beobachten ist eine stete Zunahme von Lebensstilerkrankungen Chronischen Entwicklungsstörungen psychosozialen Integrations- und Regulationsstörungen sowie nach wie vor eine Benachteiligung entlegener ländlicher Regionen und bestimmter sozialer Gruppen April 2010 Vavrik 67 Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit ist eine Vernetzungs- und Kooperationsplattform für alle Fachgesellschaften und Berufsverbände sowie Anbieter von Gesundheitsleistungen, welche im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit tätig sind. entwickelt berufsübergreifende Positionen, Konzepte und Projekte. Eingebunden sind ein Eltern- und Selbsthilfe-, ein wissenschaftlicher sowie ein Ethikbeirat. Angestrebt wird die Brückenbildung zu Bildungs- und Sozialwesen in gesundheitsrelevanten Fragen. Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit tritt für eine gesundheitliche Chancengleichheit für alle in Österreich lebenden Kinder und Jugendlichen unabhängig vom sozialen Status, Geschlecht, kultureller Herkunft oder Bildung ein. möchte die Bewusstheit über den Wert der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft stärken und die gesellschaftliche Verantwortung deutlich machen. fordert gesunde und förderliche Lebensräume, die Stärkung von Elternschaft und Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein. April 2010 Vavrik 69 April 2010 Vavrik 70 Bericht zur Lage der Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich 2010 April 2010 Vavrik 71 12

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