Beruf ist nicht alles Wer sorgt für Haushalt und Familie?
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- Sofie Müller
- vor 7 Jahren
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1 Beruf ist nicht alles Wer sorgt für Haushalt und Familie? Bei ihrer Zukunftsplanung denken gerade Jungen oft nicht daran, dass in einem eigenständigen Leben neben der Berufstätigkeit auch noch zahlreiche Arbeiten für Haushalt und Familie erledigt werden müssen. Und auch heute erleben viele Schülerinnen und Schüler in ihren eigenen Familien oft noch eine geschlechtsspezifische Zuordnung der Haus- und Erziehungsarbeit. Unser Vorschlag zum Zukunftstag soll diese Zuordnung bewusst machen und zum Nachdenken darüber anregen, welche anderen Aufgabenteilungen möglich sind. TIPP: Dieser Projekttag eignet sich zwar für reine Jungen-Gruppen, er wird aber besonders interessant, wenn Mädchen und Jungen einer gemischten Gruppe ihre Rollenvorstellungen zunächst getrennt erarbeiten und dann jeweils miteinander vergleichen können. Benötigt werden: Tafel oder Flipchart, Kopien der Arbeitsblätter I und II, ein bis zwei Scheren, evtl. vorbereitete Auswertungsblätter für die Fragebögen 1. Brainstorming "Familien- und Hausarbeit" Die Begriffe Erwerbsarbeit und Familien- und Hausarbeit müssen in der Gruppe zunächst eingeführt und geklärt werden. Dann trägt die Gruppe stichwortartig zusammen, welche Aufgaben zur Haus- und Familienarbeit gehören. Die Begriffe werden an Tafel oder Flipchart geschrieben. 2. Lückentext - Wer macht was? Diese Übung dient dazu, die eigenen Rollenvorstellungen zu formulieren. Die Schüler und Schülerinnen bekommen einen kopierten Text (siehe Arbeitsblatt) und füllen in Zweiergruppen die Lücken darin mit Namen der fiktiven Personen aus. So ordnen sie die Zuständigkeiten in einer erdachten Familie. Dann werden die Lösungen in der Gruppe vorgelesen und verglichen. Wenn Jungen und Mädchen zur Gruppe gehören, kann es hier schon interessant sein, zu vergleichen, ob die Texte unterschiedlich ausgefüllt werden. 3. Fragebogen zur Beteiligung an der Familien- und Hausarbeit Jetzt geht es darum, einen Fragebogen zunächst ganz für sich und ehrlich auszufüllen. Niemand muss seine Antworten am Ende verraten! Zunächst schauen sich alle gemeinsam die noch nicht ausgefüllten Seiten an und ergänzen gemeinsam die Liste um einige Hausarbeiten, die die Gruppe zu Beginn im Brainstorming gefundenen hat! Dann bekommen alle ausreichend Zeit, um still für sich, die Antworten anzukreuzen.
2 Auswertung: Die ausgefüllten Fragebögen werden dann umgedreht und verdeckt eingesammelt. Wenn Mädchen und Jungen zur Gruppe gehören, werden die Fragebögen jetzt nach Geschlechtern getrennt gesammelt, so dass zwei Stapel entstehen. Ein Schüler bzw. eine Schülerin darf den Stapel bzw. beide Stapel dann mischen, so dass die Bögen noch mehr anonymisiert werden. Aus der Gruppe werden nun zum Beispiel vier Kleingruppen gebildet. In gemischten Gruppen sollen dann in diesem Beispiel zwei Kleingruppen die Fragebögen der Mädchen und zwei Kleingruppen die Fragebögen der Jungen bearbeiten. Die Fragebögen werden vorher nach etwa gleich großen Fragenblöcken z.b. in zwei Teile zerschnitten (Frage 1-7, 5-13) und von den Kleingruppen z.b. nach folgendem Schema ausgewertet: Kleingruppe A bearbeitet Antworten 1-7 der Mädchen Kleingruppe B bearbeitet Antworten 8-13 der Mädchen Kleingruppe C bearbeitet Antworten 1-7 der Jungen Kleingruppe D bearbeitet Antworten 8-13 der Jungen (Damit die Auswertung einfacher wird, kann die Lehrperson Auswertungsbögen für jede Frage vorbereiten.) In den Kleingruppen werden für die Antworten auf jede Frage in einer Tabelle Striche gemacht. Zum Beispiel nach folgendem Schema: Geschirr Aufräumen Pflanzen usw. mehrmals/ Woche einmal/ Woche selten nie ungültig Dann werden die Ergebnisse aus den Kleingruppen in einer Häufigkeitstabelle im von der Lehrperson vorbereiteten Tafelbild oder Flipchart eintragen - bei einer gemischten Gruppe getrennt nach Mädchen und Jungen, um so Vergleiche zu ermöglichen.
3 Beispiel für das vorbereitete Tafelbild: Geschirr/ Jungen Geschirr/ Mädchen Aufräumen/ Jungen Aufräumen/ Mädchen Pflanzen/ Jungen Pflanzen/ Mädchen usw. mehrmals/ Woche einmal/ Woche selten nie Jetzt wird das Ergebnis in der Gruppe besprochen und diskutiert. Zum Beispiel: Vergleicht die Antworten der Mädchen mit denen der Jungen! Wo unterscheiden sich die Angaben besonders? Wo unterscheiden sich die Angaben nicht? Gibt es Arbeiten die viele Mädchen machen, aber kaum ein Junge? Und umgekehrt? Warum ist das wohl so? Ist es auch anders denkbar? Kennt jemand Familien, die die Arbeiten anders aufteilen? Weiterführend könnten die Schülerinnen und Schüler nun noch einen anderen Fragebogen entwickeln, mit dem sie Frauen und Männer außerhalb der Schule nach der Erledigung der Haus- und Familienarbeiten befragen.
4 Arbeitsblatt 1 Beruf und Hausarbeit - wer macht was? Setze in die Lücken jeweils einen Namen ein. Anna und Florian sind schon länger ein Paar. Beide haben eine Fachinformatik-Ausbildung gemacht. Nach der Lehre sind sie zusammengezogen und arbeiten beide 38 Stunden in der Woche. kauft auf dem Heimweg ein, kocht das Abendessen. spült das Geschirr, macht die Wäsche, bügelt sie und legt sie in den Schrank. putzt Badewanne und Toilette, wischt die Böden und saugt Staub. Die Firma bietet eine Weiterbildung an. Das bedeutet weniger Geld, denn kann während dieser drei Jahre nur noch Teilzeit arbeiten. findet das in Ordnung. Zur gleichen Zeit wird befördert und arbeitet jetzt länger. Den Haushalt versorgt. Anna wird schwanger. Nach dem Mutterschaftsurlaub bleibt bei dem Baby zu Hause. Nach ein paar Monaten fällt die Decke auf den Kopf. möchte wieder arbeiten. Anna und Florian besprechen das Problem. möchte, dass zu Hause bleibt. möchte, dass sich beide gleich viel um das Kind kümmern. schlägt vor, dass halbtags arbeitet. Die beiden beschließen: arbeitet Stunden in der Woche, arbeitet Stunden in der Woche. Das Kind geht vormittags zu einer Tagesmutter. Am Morgen bringt es dorthin. Auf dem Nachhauseweg holt das Kind ab. erledigt den Einkauf. Zu Hause spielt mit dem Kind, kocht das Essen. spült das Geschirr. macht die Wäsche, bügelt und räumt sie ein. macht Wanne und Toilette sauber, saugt Staub und wischt die Küche. bringt das Kind ins Bett.
5 Arbeitsblatt 2 Hausarbeit - wer macht was? (Fragebogen) Bevor du anfängst, den Fragebogen ganz für Dich alleine zu beantworten, ergänze bitte erst gemeinsam mit der Gruppe die Liste um einige Hausarbeiten, die ihr zusammen im Brainstorming gefundenen habt! Wie oft (mehrmals pro Woche einmal pro Woche selten nie) 1. spülst du das Geschirr, trocknest ab oder räumst die Spülmaschine ein/ aus? 2. räumst du dein Zimmer auf? 3. hilfst du bei der Pflanzenpflege/ im Garten? 4. hilfst du beim Putzen? 5. bringst du den Müll weg? 6. deckst du den Tisch oder räumst ihn ab? 7. machst du kleinere Reparaturen? (Fahrrad flicken, Glühbirnen wechseln etc.) 8. hilfst du beim Kochen? 9. bügelst du? etc.
Huobstrasse Pfäffikon Telefon Telefax
Bildungsdepartement Berufs- und Studienberatung Studienberatung Huobstrasse 9 8808 Pfäffikon Telefon 055 417 88 99 Telefax 055 417 88 98 www.sz.ch/berufsberatung studienberatung.bsb@sz.ch Modul 5: Entscheiden
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