Der Arbeitsmarkt im Januar 2013 in der Stadt Frankfurt am Main

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1 Sperrfrist: Uhr Pressemitteilung Nr. 005/ Januar 2013 Der Arbeitsmarkt im Januar 2013 in der Stadt Frankfurt am Main Saisontypischer aber überproportionaler Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Stadt Frankfurt Die Zahl der Menschen ohne Erwerbstätigkeit in der Stadt Frankfurt am Main hat sich im Januar 2013 auf Personen erhöht. Das sind oder 7,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zu Januar 2012 waren oder 6,4 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Die Abgangschancen verschlechtern sich, weil der Arbeitsmarkt sich nicht mehr so aufnahmefähig zeigt. Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) ist damit um 0,5 Prozent auf 7,7 Prozent angestiegen. Vor einem Jahr hatte sie sich im Januar ebenfalls von 6,9 auf 7,3 Prozent erhöht. Im Januar 2011 lag sie bei 7,9 Prozent. Ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Jahresbeginn war zu erwarten, erklärt Karl-Heinz Huth, Leiter der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Neben den frostigen Wetterverhältnissen der letzten Wochen macht sich auch das höhere Aufkommen an Kündigungen zum Quartalsende bemerkbar. Viele zeitliche begrenzte Arbeitsverträge wurden nicht mehr verlängert. Ein wichtiges Kriterium für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt Frankfurt ist zudem die Situation auf dem Stellenmarkt. Der Zugang an gemeldeten Stellen hat im Januar im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr abgenommen. Auch der Bestand an offenen Stellen ist um fast 24 Prozent niedriger als im Januar Unter anderem lässt sich daraus erkennen, dass die Unternehmen zurzeit abwartender reagieren. Dies hat zur Folge dass Menschen, die sich aktuell arbeitslos melden, schlechter in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren sind. Die Arbeitsagentur Frankfurt nutzt die beschäftigungslose Zeit zur Weiterbildung der arbeitslosen Menschen, um diese fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen. Die Unternehmen sind gefordert, Bewerberinnen und Bewerbern mit vermeintlich nicht ausreichender Qualifikation, die Möglichkeit zur Einarbeitung im Training on the Job zu geben. Bei Fragen zur Einstellung und finanziellen Hilfen steht den Unternehmen unser Arbeitgeberservice zur Verfügung. Der Erstkontakt kann über die Hotline * hergestellt werden. Seite 1 von 5 Agentur für Arbeit Frankfurt am Main, Presse und Marketing Anna Morales Frankfurt am Main Tel: Fax:

2 Mit jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ist deren Zahl im Januar um 4,8 Prozent gegenüber dem Vormonat angestiegen. Dies waren allerdings 4,1 Prozent (oder rund 82 Personen) weniger als im Vorjahr. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen lag bei 7,1 Prozent. Der Arbeitsmarkt bietet daher für jüngere Bewerber deutlich bessere Chancen als im übrigen Europa. 27,6 Prozent der Erwerbslosen in der Stadt Frankfurt sind 50 Jahre und älter. Das entspricht absolut Personen. 40,9 Prozent der arbeitslos Gemeldeten haben keinen deutschen Pass (absolut ). Wie bei allen anderen Personengruppen, hat sich ihre Zahl seit Dezember erhöht. Im Vorjahresvergleich ging lediglich der Anteil jungen Erwerbslosen unter 25 Jahren zurück. Das Gewicht der ausgewählten Personengruppen am Arbeitslosenbestand ist unterschiedlich groß. Von besonderem Interesse ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen. Im Berichtsmonat Januar 2013 waren 34 Prozent der Arbeitslosen ein Jahr und länger auf Beschäftigungssuche. Von Arbeitslosigkeit waren in Frankfurt am Main, Stadt im Berichtsmonat Januar 2013 insgesamt Menschen betroffen, davon im Rechtskreis SGB III und im Rechtskreis SGB II. Arbeitslose Insgesamt SGB III SGB II Bestand Insgesamt Anteile nach Rechtskreisen in % ,7 71,3 Veränderungen: zum Vormonat Absolut in % +7,3 +15,7 +4,3 zum Vorjahr Absolut in % +6,4 +17,1 +2,6 Seite 2 von 5

3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Nach statistischer Erhebung im Januar 2013 waren im Juni vergangenen Jahres sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zu zählen. Üblicherweise steigen die Beschäftigtenzahlen im Juni im Vergleich zum Vorquartal stark an. Dieser saisonale Trend ist auch in der Arbeitsagentur Frankfurt, jedoch nur in abgeschwächter Form mit einer leichten Zunahme von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu erkennen und bewegt sich damit in etwa im Hessendurchschnitt (0,3 Prozent). Eine deutliche Zunahme an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, um 2,2 Prozent, ergibt sich jedoch im Vergleich zum Vorjahresquartal. Diese entspricht der durchschnittlichen Entwicklung der letzten 5 Jahre. Gemeldete Arbeitsstellen Beim Zugang an gemeldeten Stellen ist zum Vormonat (-16,5 Prozent) und zum Vorjahresmonat (-14,8 Prozent) jeweils ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Der saisonale Rückgang zum Vormonat liegt jedoch unter dem Niveau des Durchschnittes der letzten fünf Jahre (-26,4 Prozent). Einen deutlichen Rückgang gibt es auch im Stellenbestand zum Vorjahr (-23,8 Prozent). Aktuell haben die Unternehmen der Stadt Frankfurt Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Über die Hälfte davon sind aus dem Dienstleistungsbereich. Dabei werden lediglich gut 700 Stellen für Helferberufe angeboten, für den Rest werden Fachkräfte gesucht. Fast Stellen sind unbefristet ausgeschrieben, während der Rest eine befristete Tätigkeit vorsieht. Kurzarbeit Bei der Kurzarbeit steigt das Interesse der Unternehmen, was sich durch vermehrte Beratungen und Anfragen bemerkbar macht. Im Dezember haben 17 Unternehmen für 221 Personen Kurzarbeit angemeldet. Wie viele Personen dann aber tatsächlich kurgearbeitet haben, lässt sich erst feststellen, wenn die Anträge der Betriebe zur Abrechnung von Kurarbeitergeld vorliegen. Einzelheiten des Frankfurter Arbeitsmarktes Im Hotel- und Gaststättenbereich in der Stadt Frankfurt melden die Hotels momentan vermehrt Ausbildungsstellen für Februar 2013 und August Auch bei der Airportagentur der Agentur für Arbeit Frankfurt am Flughafen ist in den Bereichen Hotel und Gaststätten ein stetig bleibender bis leicht wachsender Ausbildungsbedarf vorhanden. Hier entfällt zudem das klassische Saisongeschäft wie in der normalen Gastronomie für das Sommer-/Wintergeschäft. Das Fluggastgeschäft ist hier entscheidend. Die Akquisition im Hotel-/Gaststättenbereich bietet weithin Potenzial für Arbeitsstellen sowie Ausbildungsstellen am Flughafen. In den Bereichen Transportwesen, Lager/Logistik, Reiseverkehr, Sicherheitsdienste und Reinigungsgewerbe sind keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vormonat erkennbar. Im Sicherheitsbereich sind die Stellenzugänge unverändert, mit einer leichten Tendenz zu Teilzeit und geringfügigen Beschäftigungen. Am Flughafen war trotz minimaler Erhöhung des Transportaufkommens (Weihnachtsgeschäft), der Arbeitsmarkt im Bereich Fracht/Lagerei äußerst verhalten. Die Arbeitgeber im Reiseverkehr suchen verstärkt nach ausgebildeten Fachkräften mit spezifischen Kenntnissen. Hier sind neben sehr guten Deutschkenntnissen auch Englischkenntnisse zwingend notwendig und die Schichtdienstbereitschaft an Wochenenden und Feiertagen. Im Sicherheitsbereich werden vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit bereits absolvierter Schulung nach LuftSi 9 gesucht. Bereits ausgebildete Bewerber sind kaum vorhanden. Im Bereich Flugzeugabfertigung und Terminalbetrieb besteht stetige Nachfrage. Es werden verstärkt Berufskraft-Hubwagenfahrer/innen, Flugzeugreiniger/innen, Luftsicherheitskräfte und Frachthelfer/innen gesucht. Auch im Reinigungsbereich besteht weiterhin hohe Personalnachfrage. Die Besetzung der Seite 3 von 5

4 Arbeitsstellen gestaltet sich zunehmend schwieriger, da auch hier von den Bewerberinnen und Bewerbern Wechselschichtbereitschaft (auch an Wochenenden und Feiertagen), sowie gute Grundkenntnisse der deutschen Sprache vorausgesetzt werden. Unterstützend organisiert deshalb der Arbeitgeberservise am Flughafen regelmäßige Bewerbertage (Firmenpräsentation und Einzelgespräche) für die Unternehmen. Bereiche Herstellung, Versorgungsunternehmen, Handwerk, Bau, Garten- und Landschaftsbau Offene Stellen im Bereich Anlagenmechanik Heizung/Sanitär/Klima (HSK) sind schwer zu besetzen, da es kaum Bewerberinnen und Bewerber gibt. Aufgrund der Witterungsverhältnisse gibt es wenig Nachfrage im Garten- /Landschaftsbau und Dachdeckergewerbe (die Nachfrage wird ab März wieder steigen). Die starke Nachfrage im Elektrobereich, kann wegen fehlender Fachkräfte nicht befriedigt werden. Tendenziell gehen die Anfragen vieler Arbeitgeber - gerade bei den Bauberufen - in den Bereich Allrounder mit stetig steigenden Anforderungen. Die Meldung von Ausbildungsstellen ist in diesem Bereich sehr verhalten, obwohl bereits jetzt ein Bedarf an gut ausgebildetem Personal besteht. Banken, Versicherungen, IT, Immobilien, Ing- und Architekturbüros In diesen Bereichen hat sich der Stelleneingang im Vergleich in letzten Monaten stark verringert. Mit 82 Prozent werden In der IT-Branche immer noch die meisten neuen Stellen gemeldet. Ausbildungsstellen sind sehr schwer zu besetzen, da die entsprechenden Bewerberinnen und Bewerber nicht gemeldet sind. Im Bankbereich gibt es wenig Stellenangebote - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kunden-Service werden noch vereinzelt. gesucht. Zunehmend werden Arbeitslosmeldungen von hochkarätigen Fachkräften/Führungskräften aus dem Investmentbanking registriert. Die Arbeitsagentur sieht hier keine Vermittlungsmöglichkeiten: Es ist eine weltweite Arbeitsuche erforderlich, weshalb auch die zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) eingeschaltet wird. Im Ingenieursbereich besteht Bedarf im Bereich Automotive, entweder für Elektrotechnik - auch für embedded systems - oder Antriebstechnik. Es erfolgten mehrere Arbeitslosmeldungen von Architekten, die längerfristig bei einem Architekturbüro tätig waren. Arbeitsaufnahmen gibt es häufig nur mit befristeten Arbeitsverträgen (Projektabhängig) und vielen Überstunden. Am Flughafen melden IT Firmen Stellen mit mehreren Positionen für Fachinformatik - Systemintegration im First- und Second Level Bereich weiteren Personalbedarf. Tendenz steigend. Im Einzelhandel besteht eine verhaltene Erwartungshaltung für das laufende Jahr. Der Einzelhandel (ohne PKW) erwartet insgesamt einen leichten Umsatzrückgang. Nur der Lebensmittel-Einzelhandel geht von einer weiteren - wenn auch nur leichten - realen Umsatzsteigerung aus. Der Einzelhandel am Airport gestaltet sich aktuell sehr verhalten. Seit der erheblichen Bewerberrekrutierung für die Eröffnung des neuen Flugsteigs A Plus im Okt sind die Bedarfe gedeckt. Resultierend aus dem noch fehlenden Fluggastaufkommen sind nur vereinzelte Vakanzen im Bereich Luxuslebensmittel, Lederwaren und Textilien gemeldet. Die Stellenbesetzung im Kosmetik- sowie der Spa-Bereich am Flughafen verläuft mit dem Arbeitsagentur- Bewerberbestand sehr erfolgreich und vorbildlich. Im Bereich Marketing/Werbung ist hoher Zugang von Kundinnen und Kunden und wenig Arbeitsaufnahmen zu beobachten. Es herrschen weiterhin schwierige Arbeitsmarktbedingungen für Grafik-Designer, da die Beschäftigungsangebote meist freiberuflich sind. Im Bereich Medien, Journalisten ist die Lage ist sehr schwierig, Es gibt wenig sozialversicherungspflichtige Stellen. Gerade im Printbereich ist die Lage wegen aktueller Insolvenzen angespannt. Dagegen ist der Arbeitsmarkt für Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagogen/innen, auch in Teilzeit, sehr gut. Es gibt gute Vermittlungsaussichten jedoch auch hier zunehmend befristete Arbeitsverträge. Seite 4 von 5

5 Im Gesundheitswesen besteht eine gleichbleibende hohe Anfrage an Physiotherapeut/innen examinierten Pflegekräften im Gesundheitsbereich und Erzieher/innen. Leider sind oftmals keine geeigneten Bewerber vorhanden. Derzeit wird in Frankfurt eine Zunahme der Personaldienstleister (PDL) im Gesundheitsbereich festgestellt. Ebenfalls besteht eine starke Nachfrage der PDL bei handwerklichen Berufen (Anlagenmechanik Heizung/Sanitär/Klima, Elektromonteure etc.) sowie für die Metallbearbeitung. Am Flughafen werden wegen der Beseitigung der Risse in den Tragflächenteilen der Flugzeuge des Typ Airbus 380 zahlreiche Flugzeugmechaniker/innen und Fachlageristen/innen in der Werkzeugausgabe nachgefragt. (* Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct / min.) Seite 5 von 5