berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 65.

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1 Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 12 Dezember Jahrgang berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt K 10978

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3 Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 12 Dezember berg Zeitschrift für bau Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt berg 12 Rohstoffgewinnung, 65. Jahrgang Energie, Umwelt 2014 Zeitschrift für bau K Titelbild: Bewetterungs- und Wetterheizanlage der Firma CFT GmbH Compact Filter Technic für die Teufe des Förderschachtes 1 des Salzbergwerks der OJSC EuroChem-Wolgakaliy Gremyachinskoe, Kotelnikovo, Russland. Sie besteht aus: Wetterheizung Typ NE-HKG D mit nachgeschalter Ventilatorstation Typ Korfmann 2 x GAL12-450/450 und Steuerung. Die Anlagen zeichnen sich durch Langlebigkeit, Effizienz und mobilen containerbasierten Aufbau aus. Foto: CFT GmbH Inhaltsübersicht 530 Weihnachtsgruß und Wünsche zum Neuen Jahr des Hauptvorstandes des RDB e.v. und des Redaktionsteams der Zeitschrift bergbau 531 Wichtige Information der Redaktion 532 Auf ein Wort 533 Auf ein Wort 534 Interview Den Kurs konsequent fortsetzen Ausschuss für Ingenieurfragen und Fortbildung des RDB e.v. 535 Förderpreis 2015 des RDB e.v. 536 bergbau aktuell Rohstoffpolitik 537 Energie- und rohstoffpolitische Weichenstellungen für den Industriestandort Deutschland MinDirig Dr. Thomas Gaeckle, Berlin Nachbergbauzeit 541 Ende des Steinkohlenbergbaus im Ruhrrevier Zeitplan und Herausforderungen Prof. Dr. Peter Fischer, Herne Rohstoffwirtschaft 545 Rohstoffe, die Grundlage unserer Wirtschaft Bergwerksdirektor i.r. Norbert Deisenroth, Heringen Gewinnungstechnik 550 Perspektiven moderner Strebtechnik Dipl.-Ing. Thomas Neu, Saarbrücken Historischer Bergbau 554 Die Rettung der Silber- Schmelzhütte Sankt Georgen in Schneeberg-Neustädtel Ulrich Kaiser, Schneeberg 559 Die besondere Markscheiderlampe von Brathuhn Dipl.-Ing. Werner Horning, Frankfurt am Main Staubbekämpfung 561 Arbeitsplatzstäuben wirksam Paroli bieten mit Naltec, per Gesetz, mit Prämien Energiepolitik 562 Pressestimmen zum Thema Energiewende Dr.-Ing. Bruno Heide, Lennestadt Fossile Funde 563 Fossilien Skulpturen der Urzeit Werner Makossa, Gelsenkirchen Aus- und Fortbildung 564 Herbstakademie in der Türkei Studierende tauschen sich über Bergbau und Gesellschaft aus 565 Im dritten Jahr in Folge Zahl der Studierenden erreicht Rekordstand 565 Alumni TU baut Beziehung zu chinesischen Absolventen aus 566 Journal 567 Veranstaltungen Bergbaubrauchtum 569 Ehrung der Heiligen Barbara 570 RDB-Mitteilungen 571 RDB-Veranstaltungen/ Mitteilungen 572 RDB-Mitteilungen 576 RDB-Info/Impressum 536 Stellenanzeige Buchbesprechungen 540 Geologie der Eifel 544 Anleitung zur Bergbaukunst 553 Unser Leben Soziale Bewegungen und Arbeitskämpfe im Ruhrgebiet 1960 bis Als der Pott wieder kochte Vorschau 01/2015 Internationalität an der TU Bergakademie Freiberg Der Bergbau geht, die Fläche bleibt Best Practise Beispiele einer nachhaltigen Flächenentwicklung Das alte Schieferrevier um Berga/Elster bergbau 12/

4 Messen und Ausstellungen Zu Weihnachten wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern mit ihren Familien eine Zeit der Freude und Zufriedenheit und für das Neue Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg Das leuchtende Haldenerlebnis Emscherblick, kurz Tetraeder, auf der Halde Beckstrasse in Bottrop-Batenbrock Foto: Dieter Golland Der Hauptvorstand des RDB e.v. und das Redaktionsteam der Zeitschrift " bergbau 414 bergbau 1/2014

5 D R B Wichtige Information der Redaktion! Sehr geehrte Geschäftspartner, Autoren und RDB-Kameraden, wie bereits in Ausgabe 11 mitgeteilt, wird die ehrenamtliche Redaktion der Fachzeitschrift bergbau die Zusammenarbeit mit dem Hause Makossa Druck und Medien GmbH beenden. Durch den Redaktionsraum am dortigen Standort war immer eine erstklassige Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen von Satz, Vorstufe, Druck und Versand garantiert. Dies hat uns ehrenamtlichen Redakteuren die Arbeit sehr erleichtert, um die weit über den RDB e.v. hinaus bekannte Zeitschrift in der gewohnten Qualität zu erstellen. Die Redakteure der Fachzeitschrift bergbau und der Hauptvorstand des RDB e.v. möchten sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Geschäftsleitung der Firma Makossa für 25 Jahre hervorragender Arbeit ganz herzlich bedanken. Wir wünschen der Makossa Druck und Medien GmbH geschäftlich weiterhin viel Erfolg. Ab dem werden wir bei der Firma Merlin in Essen unser neues Büro beziehen. Auch an unserer neuen Wirkungsstätte ist wieder eine enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern von Satz und Vorstufe gewährleistet. Damit Sie uns weiterhin wie gewohnt erreichen können, möchten wir darum bitten die folgenden Daten zu übernehmen: Postanschrift Redaktion: Redaktion RDB Juliusstraße Essen Postanschrift Verlag: Mailadressen: Telefon: MERLIN Digital GmbH Redaktion RDB e.v. Maxstraße Essen bergbau@rdbservice.de redaktion@rdbservice.de Assessor des Bergfachs Dipl.-Ing. Konrad Hupfer: 0201/ Ing. Jürgen König: 0201/ Dipl.-Ing. Dr. Volker Schacke: 0201/ Postalische Sendungen an die Redaktion, wie vor allem Berichte der Bezirksvereine, sind an die Geschäftsstelle in der Juliusstraße in Essen zu schicken. Von da aus erfolgt die Weiterleitung an die Redaktion. Mit freundlichem Glückauf Ihr Redaktionsteam der Fachzeitschrift bergbau bergbau 12/

6 D R B Auf ein Wort Liebe RDB-Kameradinnen und -Kameraden, liebe Freunde des RDB e.v. Ein ereignisreiches Jahr für unseren RDB e.v., für Deutschland und für die Welt neigt sich dem Ende. Wie immer eine gute Gelegenheit Rückblick zu halten, Dank zu sagen und in die Zukunft zu schauen. In diesem Jahr haben sich weltpolitische Ereignisse gejährt, die eng mit Deutschland verbunden sind. Zu nennen sind der Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren, der des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren und die Vereinigung Deutschlands vor 25 Jahren. Auch der Bergbau steht mit diesen Jubiläen in enger Verbindung. So war die Rohstoffversorgung eine wichtige Grundlage zur Kriegsvorbereitung. Während der Kriege wurden Zwangsarbeiter beschäftigt und Unrecht begangen, was uns beschämt und Wiedergutmachung verlangt. Bergbau war auch in den Jahren des Wiederaufbaus nach den Zerstörungen, insbesondere des 2. Weltkrieges, eine wichtige Aufgabe. Vor allem die deutsche Steinkohle leistete einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau des nun friedlichen Deutschland und zur Entwicklung von Wohlstand, beginnend mit dem Wirtschaftswunder. Auch die anderen Bereiche des Bergbaus, wie der Metallerzbergbau auf Eisenerz, Kupfer, Zinn, Blei und Zink, die deutsche Braunkohle, die Kali- und Salzindustrie, die Steine- Erden-Industrie und der Abbau von Industriemineralen sorgten für die Grundstoffe der Entwicklung von Wirtschaft, Infrastruktur und Gesellschaft. Eine besondere Stellung nimmt nach dem 2. Weltkrieg in Ostdeutschland die Uranproduktion für das Atomprogramm der Sowjetunion ein. In die Zeit des Wiederaufbaus fällt auch die Gründung des ehemaliger Bergschüler gegründet aus dem am der Ring Deutscher Bergingenieure hervorging. Vor 50 Jahren wurde der Grundstein für das Vereinshaus in Essen gelegt, in dem heute die Geschäftsstelle, der Beratungsraum und Lagermöglichkeiten des Vereins untergebracht sind; weitere Räume sind zur Finanzierung des Hauses vermietet. Nicht zuletzt wegen der katastrophalen Umweltschäden durch den massiven Bergbau im Osten Deutschlands, verbunden mit Unzufriedenheit und Zweifel am Sinn des Systems wurde die politische Wende vor 25 Jahren eingeleitet: die in der Geschichte beispiellose friedliche Revolution. Die Vereinigung Deutschlands war für unseren RDB e.v. eine große Chance, das Zusammenwachsen Deutschlands aktiv zu unterstützen und den Verein auch im Osten Deutschlands zu verankern. Bereits kurz nach der Öffnung der Mauer reisten ostdeutsche sich ein reger Erfahrungsaustausch. Zuletzt beraten die etablierten Unternehmen beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft. Die Etablierung der Marktwirtschaft führte im Osten Deutschlands zur massenhaften Schließung von Bergwerken, da die Nachfrage nach deren Produkten drastisch sank und am Weltmarkt Rohstoffe billig zu haben waren. Der Metallerzbergbau wurde inklusive Uranerzbergbau komplett eingestellt, die Produktion von Braunkohle und anderen Rohstoffen reduzierte sich deutlich und wurde auf moderne Umweltstandards umgestellt. Die Stilllegung von allein 30 Tagebauen und 50 Industrieanlagen sowie zahlreichen veralteten Blöcken in den zugehörigen Kraftwerken des Braunkohlenbergbau leistet einen maßgeblichen Anteil zur Erreichung der CO 2 - Reduktionsziele der Bundesregierung bis Mit dem Sanierungsbergbau etablierte sich ein neuer Bergbaubereich. Die Bundesregierung finanziert seit der Vereinigung dieses in der Größe und Komplexität weltweit einmalige Vorhaben mit erheblichen Mitteln. Es entsteht seit dem eine attraktive und leistungsfähige Bergbaufolgelandschaft, die für künftige Projekte Maßstab sein wird und Akzeptanz schafft. Gleichzeitig waren in den Revieren ein Strukturwandel und soziale Verwerfungen auszugleichen. In den neuen Bundesländern wurden bald neue Bezirksvereine aufgebaut und Tausende Bergingenieure, Techniker und Führungskräfte bringen seit dem ihre Kompetenz und ihr Engagement in unseren Verein ein. Auch die deutsche Steinkohle zahlt dem politischen Wandel des Rohstoffhandels Tribut und wurde seit 1990 systematisch reduziert. Die Konsequenzen des Ausstiegs aus der Steinkohle sind noch nicht allen vollends bewußt: Wir verzichten auf einen heimischen Rohstoff und machen uns von Energieimporten aus labilen Ländern oder über unsichere Versorgungswege abhängig. Die Gefahren von Lieferengpässen und Preisschwankungen für Rohstoffe werden in Deutschland gefährlich unterschätzt. Aktuell wird die Rohstoffdiskussion mit den Themen Energiewende, Klimawandel, Endlagerung und Fracking von Schiefergas sowie der Änderung des Berggesetzes verbunden. Es entstehen aber auch neue Bergwerke und Aufsuchungslizenzen werden nachgefragt. Der deutsche Bergbaumaschinenbau ist weltweit gut aufgestellt. Wir stehen also auch im 65. Jahr unseres Bestehens als Bundesvereinigung vor großen Herausforderungen. Wir sorgen für eine sichere Rohstoffversorgung aus heimischen Lagerstätten und bestimmen die international führenden Standards in Arbeitssicherheit, Umweltschutz und transparenten Genehmigungsverfahren mit. Wir sind damit ein Teile der Daseinsvorsorge für Deutschland. Wir bilden uns ständig weiter und pflegen das bergmännische Brauchtum und die Kameradschaft. Die Gesellschaft braucht uns. Ja, wir Bergleute tragen eine hohe Verantwortung und können zu Recht stolz auf die Leistungen unseres Berufsstandes sein. Unsere Vereinsarbeit dient dabei nicht nur der Wahrung unserer berufsständigen Interessen und des Wachhaltens und Schärfen des Rohstoffbewußtseins, sondern ist ein bedeutender Beitrag zur Entwicklung des Gemeinwesens, des Gemeinwohls und der Demokratie. Auf unserer 43. Delegiertenversammlung haben wir dieses Jahr die notwendigen Beschlüsse zur Weiterführung des Vereins unter sich ständig ändernden Rahmenbedingungen geschaffen. So wurde die RDB Service GmbH etabliert. Für die Wertschätzung unseres Vereins in der Gesellschaft stehen die zahlreichen Gäste und Grußworte. Der Hauptvorstand des RDB e.v. und ich persönlich möchten sich bei allen Vereinsmitgliedern für das ehrenamtliches Engagement und bei den Unterstützern unseres Vereins recht herzlich bedanken. Zu den bevorstehenden Festtagen und zum Jahreswechsel alles erdenklich Gute, viel Gesundheit und uns allen eine friedliche Welt. Mit herzlichem Glückauf 532 bergbau 12/2014

7 D R B Auf ein Wort Liebe RDB-Kameradinnen und -Kameraden, liebe Freunde des RDB e.v., liebe Leserinnen und Leser Wie kaum ein anderer Industriezweig hat der deutsche Steinkohlenbergbau in den vergangenen 250 Jahren Geschichte geschrieben. Steinkohle befeuerte die industrielle Revolution in Deutschland, gab vielen hunderttausend Menschen Arbeit und Auskommen, formte einst ländlich geprägte Regionen zu modernen Wirtschafts- und Industriezentren. Entwicklungen, die bis heute nachwirken. Ohne die Schaffenskraft der Bergleute in Nordrhein-Westfalen, im Saarland und in anderen Kohlerevieren wären viele technische, soziale oder kulturelle Errungenschaften kaum denkbar. Ebenso wenig der Wohlstand in Deutschland und die Entwicklung zur Industrienation. Ende 2018 stellt das letzte Steinkohlenbergwerk die Förderung ein, 50 Jahre nach Gründung der damaligen Ruhrkohle AG und heutigen RAG Aktiengesellschaft. Eine Zäsur in der deutschen Industriegeschichte, die ihresgleichen sucht. Doch auch wenn die Steinkohle geht vieles bleibt, besonders die traditionellen Werte der Bergleute wie Solidarität, Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein, untereinander und für andere, dies- und jenseits der Werkstore. Die aus dem Steinkohlenbergbau hervorgegangenen Werte zählen nicht nur zum wertvollen Erbe einer einzigartigen Geschichte, sondern sind heute mehr denn je integraler Bestandteil gelebten Handelns auf den Bergwerken und in den Betrieben. Maßgeblich tragen sie dazu bei, die Herausforderungen des Auslaufbergbaus erfolgreich zu meistern. Ein schmerzhafter Prozess, in dem Mannschaften, Führungskräfte, Vorstand und Mitbestimmung eng zusammenstehen. Aber auch ein Weg, den alle Beteiligten mit Bergmannsstolz, ungebrochener Motivation und einem Höchstmaß an Erfolgswillen beschreiten. Die RAG hält im Auslauf weiter Kurs und steht verlässlich zu den mit der öffentlichen Hand getroffenen Vereinbarungen. Sie erfüllt zuverlässig ihre Produktionsziele, treibt die notwendige Personalanpassung weiter voran und vollzieht gleichzeitig den Transformationsprozess zur Ewigkeitsgesellschaft. Die traditionellen Werte des Bergbaus finden ihren Ausdruck auch in der Nachhaltigkeitsstrategie der RAG. Auf ihrer Grundlage entwickelt das Unternehmen nachhaltige Lösungen zu ökologischen, sozialen und ökonomischen Fragen für den Auslaufprozess und die Zeit danach. Hierbei stehen der systematische Umgang mit Bergbaufolgen sowie die vorbildliche Sozialpartnerschaft ebenso im Fokus wie der sorgsame Umgang mit Ressourcen, die Know-how-Sicherung und die Bewahrung des Bergbauerbes. Steinkohlenbergbau und Nachhaltigkeit kamen schon vor rund 300 Jahren zusammen formulierte der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz in sei- lungsansätze zum Wohle der Wirtschaft, der Umwelt und des Menschen. Wie in der Vergangenheit und Gegenwart übernimmt die RAG auch künftig besondere Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Im sozialverträglichen Auslaufprozess des deutschen Steinkohlenbergbaus lautet der maßgebliche Mitarbeiter, die über den Bergbau in den Ruhestand gehen können, noch jüngere, nicht vorruhestandsberechtigte Bergleute. Die Umsetzung verläuft überaus erfolgreich. Ein Ergebnis, das nicht zuletzt auf dem partnerschaftlichen Miteinander aller Akteure beruht. Dabei können Unternehmen und Mitbestimmung natürlich nur demjenigen helfen, der sich helfen lassen will. Seit der Verabschiedung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes im Jahre 2007 sind nun schon sieben Jahre vergangen. Die RAG befindet sich sozusagen in der zweiten Halbzeit des Prozesses. Vieles haben Mitarbeiter, Führungskräfte und Betriebsräte seitdem erreicht. Doch der weitere Weg ist kein Selbstläufer. Vielmehr werden die Herausforderungen in den kommenden Jahren noch zunehmen. Um den Auslaufprozess weiterhin sozialverträglich zu gestalten, die RAG in die Zukunft zu führen und das Erbe des Bergbaus zu bewahren, gilt es für alle von den Mannschaften bis zum Vorstand und den Spitzen der Mitbestimmung, mit gleicher Tatkraft und im engen Miteinander voranzuschreiten. Zum Wohl des Unternehmens, der Mitarbeiter, der Kohleregionen und der Menschen, die dort leben. Über die Strategien zur Bewältigung personeller Probleme werde ich in einem Interview auf den Folgeseiten näher eingehen. Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und gesundes Jahr Glück auf! Dipl.-Ing. Peter Schrimpf stellv. Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft Mitglied im RDB e.v. Bezirksverein Hamm bergbau 12/

8 Interview Den Kurs konsequent fortsetzen Interview mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der RAG Aktiengesellschaft Peter Schrimpf Der deutsche Steinkohlenbergbau wird Ende 2018 endgültig beendet. Die RAG Aktiengesellschaft befindet sich vor der größten Herausforderung ihrer Unternehmensgeschichte. Es gilt, bis zum Jahr 2018 den Auslauf erfolgreich zu meistern und zeitgleich den Produktionsauftrag verlässlich zu erfüllen. Dieses kann nur gelingen, wenn der erforderliche planmäßige sozialverträgliche Personalabbau mit einer konsequenten Know-how-Sicherung bis zum Ende einhergeht. Um die Aufgabe zu meistern, muss die RAG Aktiengesellschaft auf mögliche personelle Probleme jederzeit mit den richtigen Maßnahmen reagieren können. Der stellvertretende RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf sprach im Interview über die Strategien zu ihrer Bewältigung. Herr Schrimpf, Ende des Jahres 2018 stellen die letzten deutschen Steinkohlenbergwerke ihre Förderung ein. Vor welchen personalpolitischen Herausforderungen steht die RAG heute? Mit dem Auslauf des deutschen Steinkohlenbergbaus ergibt sich ein anspruchsvoller Personalanpassungsprozess. Im nächsten Jahr werden erstmalig weniger als Mitarbeiter an Bord sein. Vorstand und Mitbestimmung stehen nicht nur dafür, diesen Prozess verlässlich zu erfüllen, sondern auch, ihn sozialverträglich zu gestalten. Was bedeutet das konkret? Dass wir niemanden ins Bergfreie fallen lassen wollen. Das Ziel ist anspruchsvoll und die Maßnahmen, die die RAG dazu ergreift, sind einzigartig. Der Tarifvertrag und die ergänzenden Regelwerke, die der GVSt und die IG BCE gemeinsam mit der RAG und dem Gesamtbetriebsrat beschlossen haben, bilden dafür das Fundament. Das Gesamtkonzept regelt die sozialverträgliche Anpassung verbindlich, trägt den Interessen der Bergleute Rechnung und gewährleistet ein hohes Maß an sozialer Sicherheit. Welche Verantwortung tragen die Mitarbeiter selbst in diesem Prozess? Die Personalanpassung verlangt allen Beteiligten viel ab, denn wir können den Auslauf nur dann zuverlässig gestalten, wenn wir trotz geringer werdender Mannschaft bis zum Jahr 2018 unseren Produktionsauftrag erfüllen. Flexibilität ist gefragt und Engagement mit Kopf, Herz und Hand und mit allen Fähigkeiten und Talenten, die in jedem Einzelnen stecken. Neue Aufgaben zu übernehmen oder auch zu anderen Betriebsstandorten zu wechseln, wird mehr und mehr zur Herausforderung für Mitarbeiter und Führungskräfte. In den vergangenen Jahren gab es zwischen und innerhalb der Regionen Ruhr, Saar und Ibbenbüren fast Verlegungen. Der eingeschlagene Weg fordert einen hohen persönlichen Preis, bietet dafür aber eine sozialverträgliche Lösung des Personalproblems. Mit den Beschäftigten gehen auch ihr Fachwissen, ihre Kenntnisse und Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten Bergbau. Wie geht die RAG damit um? Der Know-how-Erhalt ist für die RAG von existenzieller Bedeutung. Um das Wissen der Mitarbeiter zu sichern, verfügt das Peter Schrimpf (re.) und Konrad Hupfer, verantwortlicher Redakteur Foto: Dietmar Klingenburg Unternehmen über ein ausgefeiltes Kompetenz-Managementsystem, das den Wissensverlust ausgleicht, indem es den Einsatz und die Entwicklung vorhandener Kompetenzen steuert. Vorgesetzte bekommen einen Überblick, welche Wissensverluste durch den Personalabbau zu erwarten sind und wie sie durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen und eine personenscharfe Nachfolgeplanung kompensiert werden können. Gerade in den Zeiten des Auslaufs müssen die Mitarbeiter ihre bisherige Flexibilität erneut beweisen und mit ihren Fähigkeiten für stabile Prozesse bis zum Ende sorgen. Hierfür gibt ihnen das Unternehmen das nötige Rüstzeug an die Hand. So finden im Zuge der geplanten Verlegungen Schulungen statt, die den Mitarbeiter im Vorfeld an die neuen speziellen Tätigkeiten heranführen. Einfach zusammengefasst: Flexibilität bis zum Schluss ist überlebenswichtig. Welche Möglichkeiten schafft die RAG für die Mitarbeiter, die über den Steinkohlenbergbau nicht in den Ruhestand gehen können? Diese Mitarbeiter müssen die RAG kurz- bis mittelfristig verlassen. Kein einfacher Schritt, aber ohne Alternative. Wir wollen am Ende betriebsbedingte Kündigungen vermeiden und den Mitarbeitern existenzsichernde Wege von Arbeit in Arbeit aufzeigen. Wir unterstützen sie auf dem Weg in neue Berufsverhältnisse mit allen erforderlichen Maßnahmen. Hierfür sind wir unter anderem vielversprechende Kooperationen mit großen deutschen Unternehmen eingegangen. Diese Unternehmen suchen ausgebildete, engagierte Fachkräfte. Ihr Interesse an unseren Fachkräften zeigt einmal mehr, dass sich für sie auch außerhalb des Bergbaus zukunftssichere Perspektiven eröffnen. Aber auch die Kooperation mit dem Mittelstand funktioniert gut. Welche Erfolge lassen sich in Bezug auf die nicht vorruhestandsberechtigten Mitarbeiter bis heute verzeichnen? Seit dem Jahr 2007 verließen über die vielfältigen Instrumente mehr als 2200 Mitarbeiter das Unternehmen, die nicht über die bergbauspezifischen Vorruhestandsregelungen in den Ruhestand hätten wechseln können. Damit liegen wir bei der notwendigen Personalanpassung voll im Plan. Das ist vor allem dem 534 bergbau 12/2014

9 Interview Einsatz der Belegschaft zu verdanken. Was mich besonders stolz macht, ist die ungebrochene Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen, auch im Auslauf. Das zeigen beispielsweise die Ergebnisse der letzten Mitarbeiterbefragung. Von Sinnkrise und Motivationsverlust keine Spur. Im Gegenteil: Der Leistungswille unserer Mitarbeiter, die Freude an ihrer Tätigkeit und der Zusammenhalt haben Bestand. Ich kann an dieser Stelle sagen, dass wir die Ziele schneller erreicht haben als gedacht. Nun geht es aber darum, dass wir uns nicht auf dem Erfolg ausruhen, sondern konsequent den Kurs weiter fortsetzen. Welche Verantwortung tragen die Führungskräfte im Anpassungsprozess? Die Führungskräfte tragen eine herausragende Verantwortung durch erfolgreiche Führung und Motivation. Nur dort, wo konsequent gut geführt wird, kann eine hohe Motivation erreicht werden. Die Rahmenbedingungen sind hierbei für die Führungskräfte nicht einfach. Sie müssen die Produktion sichern und gleichzeitig den Personalanpassungsprozess voranbringen. Für ein technologieorientiertes Unternehmen wie die RAG bedeutet der Rückgang ihrer versierten Fachkräfte einen enormen Verlust. Dennoch darf niemand der Versuchung erliegen, in Sachen Personalbedarf die eigenen Interessen über die des Unternehmens zu stellen. Die Führungskräfte müssen mögliche negative emotionale Empfindungen und Stimmungen der Mitarbeiter erkennen und dem durch gezielte Gespräche entgegenwirken. Dass wir für unsere Belegschaft Verantwortung tragen bedeutet auch, bei ihnen keine falsche Hoffnung zu erwecken. Der Auslauf kommt ohne Wenn und Aber. Nach dem Jahr 2018 verbleiben nur wenige Mitarbeiter im Unternehmen. Deshalb gilt: Wer die RAG verlassen will, den müssen wir dabei unterstützen. Alles andere wäre mit unserem Verständnis von Solidarität nicht vereinbar. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass demjenigen, der sich nicht helfen lassen will, auch nicht geholfen werden kann. Insgesamt, eine schwierige Aufgabe zeugt. Dass es gelingen kann, zeigt uns das Beispiel Saar. Dort ging das Ende des Steinkohlenbergbaus mit dem gleichen Modell geordnet und ohne soziale Verwerfungen erfolgreich vonstatten. Welche Erwartungen stellen Sie an die Belegschaft? Mit Blick auf diejenigen Mitarbeiter, die nicht vom Bergbau in den Ruhestand wechseln können, hoffe ich, dass sie den Auslaufprozess auch als Chance begreifen. Ich appelliere an jeden, sich Angebote anzuschauen und wahrzunehmen und mit Zuversicht an den beruflichen Neuanfang heranzugehen. Auch von den Führungskräften erwarte ich weiterhin vollen Einsatz. In Sachen Produktionsziele, aber auch in ihrer Funktion als Vorgesetzte. Wie bereits einleitend herausgestellt, mit dem Beschluss der Produktionseinstellung stand die RAG vor dem anspruchsvollsten Prozess in ihrer Unternehmensgeschichte und das gilt bis heute. Ich gehe davon aus, dass die kommenden 4 Jahre jeden Einzelnen im Unternehmen vor große Herausforderungen stellen werden. Aber ich habe auch den nötigen Optimismus zu sagen, dass wir es gemeinsam schaffen, den Bergbau sozialverträglich zu beenden. Dafür steht insbesondere auch die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit von IG BCE, Gesamtbetriebsrat und Unternehmen. Herr Schrimpf, vielen Dank für dieses Interview. Ausschuss für Ingenieurfragen und Fortbildung des RDB e.v. Förderpreis 2015 des RDB e.v. Die Förderung des Nachwuchses an Ingenieuren und Technikern ist ein Anliegen des RDB e.v.. Daher hat der RDB e.v beschlossen, einen mit einem Preisgeld in Höhe von 1000,- ausgestatteten Förderpreis auszuschreiben. Prämiert werden sollen hier Studenten/Studierende/Bergschüler, welche einerseits einen guten Studienabschluss erbracht haben, sich andererseits während der Studienzeit für die Ziele des RDB e.v. engagiert haben. Bewerber wenden sich bitte einem entsprechenden Bewerbungsschreiben an ihren BV. Die Bewerbung in Papierform oder als Mail sollte enthalten: 1. Bewerbungsschreiben 2. Lebenslauf 3. Kurzfassung der zu würdigenden Arbeit (1 bis 2 Seiten) 4. relevantes Zeugnis (Bachelor-, Master-, Ingenieur-, Techniker-Zeugnis). Der BV leitet die Bewerbungsunterlagen mit einer Stellungnahme bis spätestens zum an die Geschäftsstelle des RDB e.v. RDB e.v. Juliusstraße Essen rdb@rdb-ev.de oder an den Vorsitzenden des Ingenieurausschusses Dipl.-Ing. Claus Kuhnke DEBRIV Postfach Köln claus.kuhnke@braunkohle.de weiter. Die Preisverleihung erfolgt während der Erweiterten Vorstandssitzung am im Ruhr Congress Center in Essen. Der Hauptvorstand würde sich über IHRE Bewerbung sehr freuen. Der Hauptvorstand bergbau 12/

10 berg aktuell bau Saar-Technik für den Bergbau in aller Welt Der heute weltweit tätige Bergbauzulieferer Becker Mining Systems hat klein angefangen als Ein-Mann-Unternehmen. Bergbauingenieur Walter Becker meldete in Friedrichsthal 1964 einen Reparaturbetrieb für Kompressoren und Druckluftwerkzeuge als Gewerbe an. Im November wurde das 50jährige Bestehen mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern und zahlreichen Weggefährten gefeiert. ze Gold aus den Tiefen der Erde holen konnte. Zunächst waren es fremde Maschinen, die Walter Becker verkaufte und reparierte. Kurz danach kam die selbst entwickelte Transporttechnik dazu in Form sogenannter Schienenflurbahnen, die wie kleine Züge aussehen und auch so funktionieren. Über Gleise bringen sie Menschen und Arbeitsmaterial zu den Streben. Dass sich aus den bescheidenen Anfängen einmal ein Unternehmensverbund entwickeln würde, der in fast allen Bergbau-Revieren rund um den Globus zu Hause ist, konnte der Gründer nicht ahnen. Genauso wenig, dass Becker Mining Systems einmal alles an Technik liefern würde, was man im gerundetes Produktangebot haben, um Bergbau unter Tage betrei- Franz Becker, der Sohn des wir weltweit ziemlich einmalig und sehen darin auch in Zukunft gute Wachstumschancen. Den Anfang machte Südafrika, wo Becker Mi- Johannesburg aus werden auch Länder wie Simbabwe, Tansania oder Kongo betreut. Als nächste Länder folgten Polen, Frankreich, Russland, Australien, Kanada, die USA und China. Das Unterneh- - Franz Becker. Weltweit arbeiten Beschäftigte für Becker Mining, davon knapp weiten Aktivitäten gesteuert. Dabei wurden die deutschen Kunden nie vernachlässigt, auch wenn das Ausland inzwischen mehr als 90 % zum Umsatzerlös von jährlich knapp 230 Mio. Ende der Kohleförderung in Deutschland und darüber hinaus begleiten und mit unserer hochwertigen Technik versorgen, sagt der Internet: Stellenanzeige Starten Sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Dienstort Salzgitter im Fachgebiet SE Sicherheit nuklearer Entsorgung in einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis als Diplom-Ingenieur/-in (FH)/Bachelor Bergbau/Maschinenbau/E-Technik Entgeltgruppe 12 TVöD bzw. bis BesGr A 13 g BBesO Mit einem abgeschlossenen ingenieurwissenschaftlichen Fachhochschulstudium im Bereich Bergbau, Maschinenbau oder E-Technik bringen Sie die richtige fachliche Basis mit. Sie bringen möglichst Erfahrungen auf den Gebieten des Bergbaus oder bergbaunaher Industrien sowie im Umgang mit Behörden und Verwaltung mit. Idealerweise verfügen Sie über Erfahrungen in der Bearbeitung planerischer und betrieblicher Aufgabenstellungen mit bergrechtlichen und bergtechnischen Schwerpunkten sowie im Abfassen von fachlichen Stellungnahmen und Berichten. Wünschenswert sind Kenntnisse im Strahlenschutz und im Bereich der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Kennziffer 1350 / SE Das ausführliche Stellenprofil finden Sie im Internet unter: bfs/ausschreibungen/stellen 150 Jahre Bergbau-Fachzeitschrift Glückauf Herausgabe des Dezember-Heftes 2014 das 150. Jahr ihres Erscheinens. Aus diesem Anlass veranstalteten der Gesamtverband gemeinsam ein technisch-wissenschaftliches Symposium in der Essener Philharmonie. derrhein und Westfalen begründete Zeitschrift erschien erstmals am und danach zunächst wöchentlich als Beilage der Esse- trie sowohl im Allgemeinen, als besonders die in dem gedachten Bezirke erörtern und demgemäß über alle jene Industrie berührenden Gegenstände, namentlich über technische Fragen, über Produktion, Absatz und Transport, über die Arbeiter- und Lohnverhältnisse, über Werth- und Besitzverhältnisse des Bergwerkseigenthums, über Fragen bergrechtlicher Natur, sowie über die neuesten literarischen Erscheinungen auf allen diesen Gebieten Mittheilungen bringen, so die Ankündigung der damaligen Redaktion. lungsblatt entwickelte sich unter seinem verantwortlichen Redakteur Julius Baedeker rasch weg von der Zeitung hin zu einer Zeitschrift, die ab 1883 unabhängig von der Essener Zeitung erschien. Im Jahr hin ein allein für den Ruhrbezirk bestimmtes bergmännisches Organ war, galt es von da an als eine Zeitschrift für den gesamten - fast 90 Jahre lang verlegte. In den letzten Jahrzehnten war die Zeitschrift so etwas wie das Publikationsorgan des deutschen Steinkohlenbergbaus. Mit seinem Rückzug ging die Zahl der Abonnenten, wie auch der Anzeigenkunden, zurück. Die resultierenden wirtschaftlichen Probleme führten in Essen und zum dann durch den zum amerikanischen zeitschrift mit. Infolge des derzeit schwierigen Marktumfelds des hegten Erwartungen jedoch nicht im erforderlichen Maße. Deshalb Jahresende 2014 und damit rechtzeitig zum 150. Jubiläum der Zeitschrift zurückzuerwerben. Eine entsprechende Absichtserklärung ist es, den verbliebenen Steinkohlenbergbau in Deutschland bis zu seinem Auslaufen Ende 2018 zu begleiten und der Zeitschrift Glückauf gleichzeitig mit neuen Themen wie Nachbergbau, Entwicklung ehemaliger Bergbauflächen u.a. möglichst eine Perspektive für die Zeit darüber hinaus zu entwickeln. Dass dies eine treue Leserschaft voraussetzt, ist eine ebenso wahre wie alte Erkenntnis. In dem Jubiläumsheft zum 100. Geburtstag Hans von und zu Loewenstein dieser oder jener Bergwerksgesellschaft aus falscher Sparsamkeit ausgerechnet am Bezug des Glückauf knausern wollte, wies er auf vermehrter Bestellung der Zeitschrift auf. Internet: bergbau 12/2014

11 Rohstoffpolitik Energie- und rohstoffpolitische Weichenstellungen für den Industriestandort Deutschland MinDirig Dr. Thomas Gaeckle, Berlin* Dieser Vortrag wurde auf der VRB-Jahrestagung am in Berlin gehalten und ist hier original wiedergegeben. Sehr geehrte Frau Botschafterin Gervais-Vidricaire, sehr geehrter Herr Dr. Geisler, sehr geehrter Herr Dr. Diercks, meine sehr geehrten Damen und Herren. Zunächst darf ich mich bedanken für die freundliche Einladung an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und für die damit verbundene Gelegenheit, aus unserer Sicht einige für den Industriestandort Deutschland wichtige aktuelle Themen der Energie- und Rohstoffpolitik anzusprechen. Der Ort der heutigen Veranstaltung, der Jahrestagung des VRB, ist aus Ihrer Sicht, aus der Sicht der rohstoffgewinnenden Wirtschaft, wie auch aus unserer Sicht gut gewählt. Denn nicht zum ersten Mal steht in den Räumen der Botschaft Kanadas das Thema Rohstoffe im Vordergrund. Im Dezember letzten Jahres war die kanadische Botschaft bereits Gastgeber für ein Seminar über die Bedeutung der Rohstoffbörse in Toronto (Toronto Stock Exchange) und die Chancen für deutsche Bergbau- und Rohstoffunternehmen in Kanada. Eine Veranstaltung, die gemeinsam von FAB, DERA und der Deutsch-Kanadischen Industrie- und Handelskammer getragen wurde, und die auf großes Interesse stieß. Der Ort der heutigen Jahrestagung ist aber auch aus Sicht der Bundesregierung gut gewählt, denn mit Kanada verbinden uns vielfältige Beziehungen, weit über den wirtschaftlichen und speziell den rohstoffwirtschaftlichen Bereich hinaus. *MinDirig Dr. Thomas Gaeckle Leiter der Abteilung Rohstoffpolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Scharnhorststraße Berlin Tel.: 030/ Fax: 030/ Freihandelsabkommen Kanada und Deutschland sind füreinander wichtige Handelspartner. Deutschland ist Kanadas achtgrößter Exportmarkt. Bei den Exporten nach Kanada nimmt Deutschland den 5. Platz ein. Die Zusammenarbeit im Handel ist traditionell freundschaftlich und von großem Vertrauen geprägt. Und ganz aktuell steht mit dem Abschluss eines Freihandelsabkommens der Europäischen Union und Kanada ein eminent wichtiges wirtschaftliches und wirtschaftspolitisches Thema im Vordergrund. Der Abschluss dieses Abkommens ist, für sich genommen, eine wichtige Grundlage für den weiteren Ausbau unserer Wirtschaftsbeziehungen. Da Kanada als Exportnation traditionell an freiem Handel und dem Abbau von Investitionsschranken interessiert ist, war es die logische Konsequenz, im Sommer des Jahres 2009 Verhandlungen mit der Europäischen Union, einem der Haupthandelspartner jenseits der USA, über ein umfassendes Freihandelsabkommen aufzunehmen. Deutschland hat den Abschluss eines ehrgeizigen Comprehensive Economic Trade Agreement [CETA] stets befürwortet und nach Kräften unterstützt. Kerninteressen Deutschlands bei den Verhandlungen waren neben dem Abbau von Zöllen und nicht-tarifären Handelshemmnissen die verbindliche Einbeziehung der kanadischen Provinzen in das Freihandelsabkommen insbesondere in den Bereichen Dienstleistungen und öffentliches Beschaffungswesen. Wir vereinbaren in CETA eine sehr weitgehende Marktöffnung. Für alle Industriegüter sinkt der Zollsatz auf Null. Für den weitaus größten Teil gilt dies schon zum Zeitpunkt des Inkrafttretens. Übergangsfristen beim Zollabbau haben wir vor allem für Automobile und im Schiffbau. Das gilt aber für beide Seiten gleichermaßen. Chemie, Maschinenbau und Elektrotechnik werden andererseits also schon von Beginn an erhebliche Vorteile haben. Kein anderes Abkommen der EU sieht eine so weitgehende Marktöffnung bislang vor. Insbesondere für Dienstleistungen und öffentliches Auftragswesen machen wir einen großen Schritt zur Marktöffnung, weil in Kanada auch die Provinzen in die Vereinbarungen einbezogen sind. Denn der größte Teil öffentlicher Aufträge wird ja auf regionaler oder kommunaler Ebene vergeben. Deutschland ist seinerseits für Anbieter aus dem Ausland seit langem offen, mit CETA gilt das dann auch umgekehrt in Kanada. Im Ergebnis ist klar: Das CETA-Abkommen setzt einen neuen Maßstab und räumt wesentliche Hindernisse für unsere Exportwirtschaft zur Seite. Ich begrüße es daher sehr, dass beim EU-Kanada-Gipfel am morgigen Tage der Abschluss der Verhandlungen formal verkündet wird. Rohstoffpolitik, Explorationsförderprogramm Auch wenn das Thema Rohstoffpolitik in diesem Abkommen keinen thematischen Schwerpunkt darstellt, so ist das Thema Rohstoffversorgung und Rohstoffpolitik gleichwohl ein wichtiges Thema unserer bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Der enorme Ressourcenreichtum des Landes bei Energierohstoffen, insbesondere bei Erdgas und Erdöl, sowie bei Holz und Wasser, bei einer Reihe metallischer und mineralischer Rohstoffe, sind einmalige Standortvorteile und bieten eine Vielzahl an Optionen für eine vertiefte Zusammenarbeit. Unser Interesse an einem Ausbau und einer Vertiefung der bestehenden Kontakte und Geschäftsbeziehungen in diesem Bereich haben wir bereits vor einiger Zeit zum Ausdruck gebracht durch einen Briefwechsel zwischen den beiden für Rohstoffe zuständigen Ressorts in Kanada und Deutschland. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat zudem mit eigenen finanziellen Mitteln die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Rohstoffe und Bergbau an unserer Außenhandelskammer in Toronto gefördert. Damit haben wir in Kanada einen wichtigen Ansprechpartner in Sachen Rohstoffe und Bergbau für deutsche Unternehmen geschaffen, der in den letzten Jahren regen Zulauf hatte. Eine ganze Reihe von Rohstoffen, darunter etwa Steinsalz oder Ton, werden ja vom deutschen Auslandsberg- bergbau 12/

12 Rohstoffpolitik bau in Kanada gewonnen. Grundsätzlich und auch konkret unterstützen wir das Engagement deutscher Unternehmen im Auslandsbergbau, etwa durch das 2013 neu geschaffene Explorationsförderprogramm. Leider unterlagen wir in diesem Jahr der Vorgabe einer vorläufigen Haushaltsführung, so dass wir die erste Ausschreibung in diesem Programm in diesem Jahr erst zum vornehmen konnten. Dadurch besteht andererseits aber auch noch die Gelegenheit für weitere Unternehmen Anträge stellen zu können. Hinweisen möchte ich deshalb auch darauf, dass die Liste der für eine Förderung in Frage kommenden Rohstoffe erweitert wurde auf insgesamt 24 statt 14 sogenannter kritischer Rohstoffe. Hinzugekommen sind Borate, Chrom, Kokskohle, Magnesite, Rohphosphate und Siliziummetalle. Ergänzend zu den von der EU nun 20 kritisch eingeschätzten Rohstoffen, hat die DERA die Rohstoffe Tantal, Molybdän, Vanadium und Zinn als ebenfalls kritisch für die Versorgung der Bundesrepublik Deutschland eingestuft. Dieser Hinweis mag für den einen oder anderen vielleicht nochmals die Gelegenheit eröffnen, die Möglichkeit eines Antrags zu prüfen. Wir sind natürlich bemüht, die Rahmenbedingungen für die Rohstoffgewinnung im In- und Ausland auch an anderer Stelle schrittweise weiter zu verbessern bzw. mindestens dafür zu sorgen, dass diese Aspekte im Zuge aktueller politischer Initiativen berücksichtigt werden. Transparenz im Rohstoffbereich/EITI Die Schaffung von mehr Transparenz über Finanzströme und Lieferbeziehungen im Rohstoffbereich durch gesetzgeberische und freiwillige Initiativen unter den Stichworten Transparenzinitiativen und Bilanz-Richtlinie, Extractive Industries Transparency Initiative EITI und Konfliktmineralien, ist ein solches Thema. Dies ist ein Thema, bei dem es neben den damit verbundenen politischen Zielen auch darum gehen muss, vergleichbare Anforderungen im Sinne gleicher Wettbewerbsbedingungen durchzusetzen. Das Bundeskabinett hat vor einiger Zeit entschieden, dass Deutschland einen Kandidaturantrag bei der Extractive Industries Transparency Initiative EITI stellen wird. Wir sind damit in guter Gesellschaft, aber wir machen das nicht nur, weil die USA, Großbritannien und Frankreich ebenfalls ihren Beitritt vorbereiten. Wir treten dieser freiwilligen internationalen Initiative bei, um damit die Entwicklung globaler Standards für die Transparenz von Zahlungsströmen zwischen Staaten und ihren rohstoffgewinnenden (d.h. extraktiven) Unternehmen zu befördern. Neben gesetzlichen Initiativen wie mit der Umsetzung der EU-Bilanzrichtlinie bis zum Sommer nächsten Jahres, in der auf gesetzlichem Wege Berichtspflichten für Unternehmen ab einer bestimmten Größenordnung (Steuern und Abgaben > ) formuliert werden, sind freiwillige Initiativen aus unserer Sicht ein sinnvoller Weg. Damit werden in Deutschland künftig Informationen über Zahlungen der rohstoffgewinnenden Unternehmen transparent und öffentlich zugänglich gemacht. Dies gilt auch für entsprechende Einnahmen des Staates. So setzen wir ein wichtiges politisches Signal zur Unterstützung ressourcenreicher Entwicklungsund Schwellenländer im gemeinsamen Kampf gegen Korruption. In Deutschland treten wir in einen intensiven Dialog mit der Industrie und der Zivilgesellschaft ein. EITI erfordert, dass Vertreter aus Regierung, Unternehmen und NGOs in einer Multi-Stakeholder Gruppe zusammenwirken.diese Gruppe wird den nationalen Umsetzungsplan für Deutschland erarbeiten. Ich darf mich an dieser Stelle deshalb auch sehr herzlich bedanken für die Bereitschaft des VRB und seiner Unternehmen, in dem zu schaffenden deutschen EITI-Vorstand mitzuwirken. Eine wichtige Aufgabe dieses Gremiums wird es auch sein, die Reichweite der zu erfassenden Rohstoffe festzulegen, also die Frage zu klären, ob bspw. die heimischen Baurohstoffe tatsächlich miterfasst werden sollen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat innerhalb der Bundesregierung die Aufgabe übernommen, EITI in Deutschland umzusetzen. Als EITI-Sonderbeauftragter wurde unser Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Herr Uwe Karl Beckmeyer, bestellt. Er engagiert sich mit großem Erfolg für die Energiepolitik. Das qualifiziert ihn hervorragend, um mit diesen Kenntnissen auch in der Rohstoffpolitik Zeichen zu setzen. Konfliktmineralien Unter dem Stichwort Konfliktmineralien geht es aktuell um einen gesetzgeberischen Vorschlag der EU-Kommission zur Eindämmung von Fällen, in denen mit Hilfe von Einnahmen aus der Gewinnung von Rohstoffen gewalttätige Konflikte, Bürgerkriege finanziert und perpetuiert werden. Im Fokus der Betrachtung stehen hier die sogenannten Konfliktmineralien Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erze und Gold. Grundsätzlich teilt die Bundesregierung hier die Auffassung, dass ein System der freiwilligen Selbstzertifizierung der betroffenen Unternehmen der bessere Weg ist. Das bedeutet, dass die Unternehmen selbst und eigenverantwortlich die Einhaltung der Sorgfaltspflichten sicherstellen und sich dies durch unabhängige Audits bestätigen lassen. Dies ist ein grundsätzlich anderer und angebrachterer Ansatz als bei unmittelbaren gesetzlichen Verpflichtungen, die wie im Falle des Dodd- Frank-Acts zu einem de-facto Embargo für das betroffene Land führen können. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil mit den Rohstoffhütten die entscheidenden Verarbeitungsstufen in Bezug auf die Nachverfolgung der Lieferketten weitestgehend außerhalb Deutschlands und Europas liegen und damit auch außerhalb der Reichweite europäischer Gesetzgebung. Einige kritische Fragen in diesem Zusammenhang sind noch klärungsbedürftig, insbesondere über eine praktikable Definition dessen, was eine Krisenregion ist. Hier werden wir in die weitere Diskussion auch die Anliegen der betroffenen Industrie einbringen. Heimische Rohstoffvorkommen Deutschland ist als eines der führenden Industrieländer zugleich auch Großverbraucher mineralischer Rohstoffe. Ein Großteil der jährlich in Deutschland benötigten Rohstoffe, insbesondere die Steine und Erden- Rohstoffe auch dies verdient immer wieder die Erwähnung müssen nicht importiert werden, sie werden aus heimischen Lagerstätten gewonnen. Im Jahre 2012 wurden in Deutschland 198,8 Mio. t Braunkohle, Steinkohle und Erdöl, 11,8 Mrd. m 3 Erdgas/Erdölgas sowie ca. 562 Mio. t mineralische Rohstoffe produziert (Torf: 8,2 Mio. m 3 ). Dies entspricht einem Wert von rund 21 Mrd.. Rund 60 % der mengenmäßig in Deutschland benötigten Rohstoffen stammen aus heimischer Gewinnung. Die heimischen Rohstoffe sorgen damit für Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit, insbesondere im Bereich der Bauindustrie. Kurze Transportwege sparen zudem nicht nur Kosten, sondern auch Emissionen. Bundesberggesetz Grundlage für die bergbaulichen Tätigkeiten ist in erster Linie das Bundesberggesetz. Dieses ist immer wieder auch Gegenstand von Diskussionen über möglichen Reformbedarf. Und um dies aus unserer Einschätzung gleich vorwegzunehmen: Für eine grundlegende Reform des Gesetzes sehen wir keinen Anlass. Aus fachlicher Sicht besteht keine Notwendigkeit für eine grundlegende Reform des Bundesberggesetzes. Das Gesetz aus dem Jahr 1982 mit seinen Novellierungen hat sich bewährt und dies wurde und wird auch immer wieder von fachlicher Seite so bestätigt. So hat 538 bergbau 12/2014

13 Rohstoffpolitik das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zum Tagebau Garzweiler II Ende letzten Jahres ausdrücklich bestätigt, dass das Bundesberggesetz durch verfassungsgemäße Auslegung den grundgesetzlichen Anforderungen entspricht. Das BVerfG hat in seinem Urteil zum einen nochmals die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Ziels der Rohstoffsicherung klargestellt. Zum anderen auch, dass den Interessen der betroffenen Grundeigentümern durch verfassungsgemäße Auslegung des Bergrechts in der Praxis Rechnung getragen wird, das heißt auf der Grundlage eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts ein entsprechender Rechtsschutz bereits nach geltendem Recht gewährleistet wird. Die bergrechtlichen Regelungen zur Betriebsplangenehmigung und auch der Grundabtretung entsprechen den verfassungsrechtlichen Anforderungen, soweit sie eine Gesamtabwägung der Interessen und effektiven Rechtsschutz gewährleisten. Damit bestehen keine rechtlichen Hindernisse für die Fortführung des Braunkohletagebaus. Selbstverständlich muss sichergestellt sein, dass die vom Bundesverwaltungsgericht festgelegten Grundsätze zur rechtzeitigen Berücksichtigung der Interessen der Betroffenen in der Praxis angewendet werden, sowohl für Altfälle als auch für zukünftige. Wir sehen hier aber keinen unmittelbaren Handlungsdruck auf Bundesebene. Wir werden in Ruhe und auch unter Beteiligung der betroffenen Bundesländer prüfen, ob Vorschriften einer Anpassung oder Klarstellung bedürfen. Fracking Ein besonderes Thema, bei dem das Bergrecht eine wichtige Rolle spielt, nämlich die Gewinnung von energetischen Rohstoffen unter Einsatz der Fracking- Technologie wird aber den Gesamtbereich der Rechtsmaterie Bergrecht nicht völlig unberührt lassen. Neben der Anpassung von zugehörigen Verordnungen wird eine punktuelle Änderung des Bundesberggesetzes erforderlich sein, um dem Wunsch nach einer Klarstellung der rechtlichen Stellung von Kavernen und des Bohrlochbergbaus in Zusammenhang mit der Bergschadenshaftung nachzukommen. Diesem Wunsch wollen wir ebenso rasch nachkommen wie dem Wunsch für das Thema Fracking zügig eine gesetzliche Grundlage mit noch strengeren Anforderungen zu schaffen. Beim Einsatz von Fracking besteht ein potenzielles Risiko, das ernst genommen wird und das zu der politischen Festlegung führte, dass eine Förderung von Erdgasvorkommen aus Kohleflöz und Schiefergestein oberhalb von 3000 m zunächst einmal nicht in Betracht kommt. Damit soll im Ergebnis erreicht werden, dass einerseits der Einsatz der Fracking-Technologie in Schiefergestein und Kohleflözgesteinvorkommen ausgeschlossen wird, andererseits aber eine Gewinnung von Vorkommen von Tight-Gas weiterhin möglich ist. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Tight Gas bereits jetzt zur heimischen Erdgasförderung beiträgt und auch in Zukunft weiter beitragen soll. Es ist im Kontext dieser kontroversen Diskussion durchaus auch der Erwähnung wert, dass in Deutschland Erdwärme, Thermalwasser sowie seit über 50 Jahren auch Erdgas und Erdöl unter Einsatz der Fracking- Technologie verlässlich gewonnen wird. Ressourceneffizienz Auch die unter dem Stichwort Ressourceneffizienz unternommenen Initiativen auf nationaler und europäischer Ebene finden aktuell und in den nächsten Monaten ihre Fortsetzung. Die EU Kommisssion hat in ihrer Mitteilung vom diesen Jahres zum Thema Kreislaufwirtschaft eine konkrete Zielsetzung in Aussicht gestellt. Sie fordert eine Steigerung der Ressourcenproduktivität um 30 % bis zum Jahre 2030 und unterlegt dies mit politischen Initiativen, so etwa zum Thema Ressourceneffizienz im Bausektor. Auf deutscher Seite wiederum steht für 2016 eine Fortschreibung des nationalen Ressourceneffizienzprogramms ProgRess an. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird hier wirtschafts- und industriepolitische Belange in die Diskussion über die Ausgestaltung dieser Initiativen einbringen und vertreten. Hierzu stehen wir in engem Kontakt mit den betroffenen Branchen. Und auf europäischer Ebene werden wir auf die besonderen Belange und Umstände Deutschlands hinweisen, als einem Land mit einem hohen Anteil industrieller Produktion an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Vor dem Hintergrund der Fortführung der Diskussionen auf europäischer und nationaler Ebene über Zielsetzungen und Maßnahmen hat das BMWi vor einiger Zeit das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln beauftragt, Indikatoren zu ermitteln, die insbesondere dem Gesichtspunkt der Wettbewerbsfähigkeit bei Thema Ressourceneffizienz Rechnung tragen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden wir in diese Debatte einbringen. Wir werden uns insbesondere dafür einsetzen, dass bei Auswahl und Ausgestaltung von Indikatoren eine Vergleichbarkeit über die verschiedenen europäischen Länder auch gewährleistet wird. Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops von BMWi und BDI zum Thema Ressourceneffizienz vor einigen Monaten wurde an einer Reihe von Vorträgen und Beispielen in überzeugender Weise deutlich, welche Anstrengungen die Unternehmen hier bereits seit langem unternehmen und welche Erfolge damit erreicht wurden. Im Vordergrund stehen dabei 1. die Optimierung von Prozessverfahren bis hin zum Entfall einzelner Produktions und Prozessschritte, und 2. die laufende Entwicklung neuer innovativer Werkstoffe und Zwischenprodukte, die ihrerseits zu einer Verringerung des erforderlichen Einsatzes an Rohstoffen beitragen. Wir werden deshalb sehr darauf achten, dass diese Anstrengungen angemessen gewürdigt werden und weitergehende politische Initiativen nur dort unterstützen, wo sie unternehmerische Initiativen in sinnvoller Weise ergänzen können. Hier ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie grundsätzlich der Auffassung, dass dies eher erreicht werden kann durch unterstützende Maßnahmen, wie wir sie etwa mit dem Markterschließungsprogramm des BMWi für kleinere und mittlere Unternehmen anbieten. Hier sind für das laufende Jahr auch 21 Projekte im Bereich Ressourceneffizienz vorgesehen, um den Einstieg in neue Märkte zu erleichtern und deutsche Exporte weiter auszubauen. Gezielte Unterstützung unternehmerischer Anstrengungen statt zusätzliche Belastungen und Beschränkungen sind unseres Erachtens hier der richtige Weg. Deutsche Industriepolitik Meine Damen und Herren, die deutsche Industrie hat in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass Deutschland die Finanz- und Schuldenkrise vor einigen Jahren vergleichsweise unbeschadet überstanden hat. Dazu zählen auch ausdrücklich unsere heimischen Grundstoffindustrien. Sie stehen am Anfang der industriellen Wertschöpfung und nehmen damit als wichtiges Fundament eine Schlüsselposition für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie ein. Das Investitionsverhalten der energieintensiven Industrie ist jedoch seit einiger Zeit von Zurückhaltung geprägt. Dies wird durch unmittelbare Hinweise aus Gesprächen wie auch durch Studien und Berichten belegt. Dafür gibt es Gründe, so vor allem, dass die Industriestrompreise in Deutschland im europäischen Vergleich im oberen Viertel liegen, der Gaspreis in Europa aktuell das dreifache dessen beträgt, was er in den USA kostet. Die Wahrung der wirtschaftlichen Anliegen unserer Grundstoffindustrien ist deshalb für die Bundesregierung ein wichtiges politisches Anliegen. Deshalb werden wir im Rahmen eines bergbau 12/

14 Rohstoffpolitik mit den Vertretern dieser Branchen diese Aspekte diskutieren. Dabei werden wir insbesondere Fragen der Wettbewerbsfähigkeit große Aufmerksamkeit schenken. Energiewende Neben den bereits genannten Themen der Rohstoffpolitik, die zweifelsohne Einfluss darauf haben, werden dort insbesondere auch Fragen der energiepolitischen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle spielen. Ein entscheidender Faktor für die Zukunft unserer Wirtschaft, und insbesondere des industriellen Sektors, ist nämlich die weitere Umsetzung der Energiewende und damit zusammenhängende Fragen. Wir wissen, dass ihr Erfolg auch und gerade daran gemessen wird, ob es uns gelingt, die Energieversorgung so zu gestalten, dass sie bezahlbar, nachhaltig und sicher ist. Buchbesprechung Die vorliegende 4., vollständig überarbeitete Auflage der Geologie der Eifel beschreibt die geologische Entwicklung der Eifel. In keiner anderen Region wird junger Vulkanismus in Deutschland offensichtlicher. Die Neuauflage schließt die Ergebnisse der Forschung seit dem Erscheinen der 3. Auflage im Jahr 1994 ein. Der Autor beschreibt detailliert die Stratigraphie der kambrisch/ordovizischen Schichtfolge der Eifel und des Hohen Venn und der darauf folgenden jüngeren Ablagerungen bis ins Quartär. Nomenklatur und Gliederung folgen, besonders wichtig im Mitteldevon, der Permotrias und im Tertiär der neuesten stratigraphischen Gliederung. Auf diesem Schichtstapel entwickelten sich im Tertiär und Quartär die Vulkane und Maare der Eifel. Die Ablagerungsbedingungen im Unterdevon konnten exakter rekonstruiert werden, und zahlreiche neue Altersbestimmungen, sowohl an tertiären als auch quartären Vulkanen erlauben nun eine Neubewertung des zeitlichen Ablaufs der vulkanischen Aktivität in der Eifel, synchronisiert mit tektonischen Aktivitäten in der Region. Jeder der 350 quartären Vulkane, für die die Eifel wohlbekannt ist, wird für sich beschrieben. Der jetzige geophysikalische und geotektonische Zustand wird dargestellt, ebenso die Entstehung der Landschaft mit der Quartärgeschichte von Vegetation, Klima und Fauna. Abschließend werden einzelne Landschaften (Vennsattel, Eifeler Nord-Süd- Zone mit Kalkmulden, Mechernicher Triasdreieck, Trierer Bucht, Westeifel, Geologie der Eifel Mit einer Reihe von Instrumenten wird hier auch Entlastung für unsere energieintensive Industrie geschaffen. Wichtige Stichworte sind hier 1. Entlastungen über das Energie- und Stromsteuerrecht, insbesondere überden Spitzenausgleich, 2. die Strompreiskompensation im Rahmen des Emissionshandels und 3. die besondere Ausgleichsregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetz. Seit Anfang 2013 besteht für Unternehmen stromintensiver Industrien, darunter die Möglichkeit, eine Kompensation der emissionshandelsbedingten Stromkosten zu beantragen. Die Bundesregierung hat zudem vor dem Hintergrund der Entwicklung der letzten Jahre im Bereich erneuerbare Energien umfassende Reformschritte eingeleitet und umgesetzt. Angesichts einer jährlichen Umlage von fast 24 Mrd. war klar, dass Osteifel, Wittlicher Senke, Neuwieder Becken) und ihre Entstehung behandelt. 8 Farbtafeln und ausführliche Literatur-, Sach- und Ortsverzeichnisse runden das Werk ab. Das Buch richtet sich sowohl an Geologen, Paläontologen, Lehrer und Ingenieure, als auch an Laien, die an der vielfältigen Landschaft der Eifel interessiert sind. Wilhelm Meyer, Geologie der Eifel, 4. völlig neu bearbeitete Auflage. XIV, 704 Seiten, 157 Abbildungen, 12 Tabellen, 8 Tafeln, 1 Beilage, 24.5 x 18.1cm, 1800 g, Deutsch, ISBN , gebunden, Preis: die Reform des Erneuerbaren Energie-Gesetzes das zunächst prioritäre Vorhaben sein würde. Hier sind wir in den letzten Monaten zu guten Ergebnissen gekommen. Die EEG-Reform hat 4 große Elemente: 1. Über die Formulierung eines verlässlichen Ausbaukorridors für die erneuerbaren Energien wird Planungssicherheit geschaffen und es ermöglicht, die Errichtung neuer Anlagen besser mit dem Netzausbau in Einklang zu bringen 2. Die Förderung erneuerbarer Energien wird konzentriert auf die kostengünstigsten Technologien Wind und Photovoltaik, bestehende Überförderung wird abgebaut 3. Im Interesse einer besseren Integration der ErneuerbarenEnergien in den Markt wird die Direktvermarktung ab 2017 verpflichtend. Zudem wollen wir künftig die Förderhöhe für Strom aus erneuerbaren Energien wettbewerblich über Ausschreibungen ermitteln lassen, statt sie staatlich festzulegen 4. Mit dem Ziel einer gerechten und breiteren Kostenverteilung ist es uns gelungen, bei der besonderen Ausgleichsregelung zu einer tragfähigen und vernünftigen Lösung zu kommen. Eine Lösung, die es energieintensiven Unternehmen ermöglicht, auch weiter erfolgreich in Deutschland zu produzieren. Schlussteil Deutschland muss auch in Zukunft ein starkes und innovationsreiches Industrieland bleiben! Deshalb steht die Industriepolitik oben auf der Prioritätenliste. In einem industriepolitischen Konzept wollen wir neben den gerade genannten Themen in weiteren wichtigen industriepolitischen Handlungsfeldern in den nächsten Jahren Akzente setzen. Ziele sind: Die Innovationskraft unserer Industrie zu erhalten und weiter zu stärken Ein ausreichendes Fachkräfteangebot sicherzustellen und Faire Regeln im globalen Wettbewerb durchzusetzen. Auch muss uns daran gelegen sein, die Bedeutung der Industrie für unser aller Wohlstand stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Dies gilt auch und gerade für rohstoffgewinnende Industrie, die wie die tensiven Industrien sich aktuell besonderen Herausforderungen gegenübersieht. Die gute Zusammenarbeit mit Ihnen, die wir über viele Jahre geübt haben, wollen wir im Interesse der gemeinsamen Bewältigung dieser Herausforderungen gerne fortsetzen. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. 540 bergbau 12/2014

15 Nachbergbauzeit Ende des Steinkohlenbergbaus im Ruhrrevier Zeitplan und Herausforderungen 50 Jahre nach Gründung der RAG Aktiengesellschaft wird 173 der subventionierte Steinkohlenbergbau im Ruhrrevier eingestellt ein historisches Ereignis für die Region, eine Herausforderung für das Unternehmen und die Gesellschaft. Der Artikel gibt einen Überblick über die Alt- und Ewigkeitslasten des Jahrhunderte währenden Bergbaus und die Chancen die sich daraus ergeben. Wandel einer Region Rund 50 Jahre nach Gründung der RAG am wird ein für das Ruhrgebiet historisches Ereignis stattfinden: Die Förderung der letzten Tonne Steinkohle. Damit geht eine Jahrhunderte lange Tradition zu Ende. Erste urkundliche Erwähnungen der Steinkohlegewinnung lassen sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Ausgehend vom Pingenbergbau hat sich das Bild der Kohlegewinnung der Lagerstätte folgend verändert, ebenso wie die Auswirkungen der Rohstoffgewinnung auf die Umwelt. Im Zuge der Industrialisierung waren bis zu Menschen unmittelbar im Bergbau beschäftigt. Die Förderung erreichte 1939 mit rund 130 Mio. t ihren Höchstwert. Die Steinkohlenförderung brachte der gesamten Region einen massiven wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung. Lebten Anfang der 1870er Jahre noch weniger als 1 Mio. Menschen im Ruhrrevier, so schnellte die Zahl schon im frühen 20. Jahrhundert auf 3 Mio. hoch um nach dem 2. Weltkrieg mit über 5 Mio. Einwohnern ihren heutigen Stand zu erreichen. 58 Prof. Dr. Peter Fischer, Herne* Wandel als Herausforderung Grafik: RAG AG Servicebereich BG Der Ruhrbergbau war in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts der Motor des Wirtschaftsaufschwungs Deutschlands. Seit Ende der 50er Jahre befindet sich das Ruhrgebiet in einer anhaltenden Phase des Strukturwandels, das billige Heizöl aus dem nahen Osten verdrängt den heimischen Rohstoff (Bild 1). Die Gründung der RAG im Jahr 1968 diente der Neuordnung des Ruhrbergbaus. Es beteiligten sich 19 von 29 Bergbauunternehmen an der Anpassung der Produktionskapazitäten. Das Vertragswerk zur Neuordnung des Ruhrbergbaus zwischen diesen 19 Gesellschaften mit der RAG und der Bundesrepublik wurde 1969 geschlossen haben sich die Bundesregierung, die Regierungen des Landes NRW und des Saarlandes, die Gewerkschaft IG BCE und die RAG Aktiengesellschaft darauf verständigt, die subventionierte Förderung der Steinkohle in Deutschland zum Ende des Jahres 2018 sozialverträglich zu beenden. Durch Streichen der Revisionsklausel 2007 wurde das Ende endgültig besiegelt. Die heutige RAG Aktiengesellschaft vereint unter Ihrem Dach die RAG Deutsche Steinkohle AG, die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH sowie die Beteiligungen RAG Montan Immobilien GmbH und RAG Mining Solutions GmbH. Der Konzern mit Unternehmenssitz in Herne hat Standorte in NRW und im Saarland. Seit Anfang 2013 sind noch 2 Bergwerke im Ruhrgebiet und eines im Landkreis Steinfurt in Betrieb. Die Produktion im Saarland wurde Mitte 2012 endgültig eingestellt. Viele technische Aufgaben bleiben auch nach Einstellung der Produktion. Die Finanzierung der Ewigkeitslasten übernimmt ab 2019 die RAG-Stiftung. Die bergrechtliche Verantwortung bleibt bei der RAG-Aktiengesellschaft. Andere Aufgaben wie Bergschäden oder der oberflächennahe Bergbau sind zwar endlich, werden jedoch noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Aktuelle Themen, die nicht allein auf die RAG Ak- *Prof. Dr. Peter Fischer Direktor Servicebereich Standort-/Geodienste RAG Aktiengesellschaft Shamrockring Herne Tel.: 02323/ Fax: 02323/ marita.schutte@rag.de Internet: Anthrazit Ibbenbüren Konzernrevision Ruhranalytik Verkauf 2 RAG Aktiengesellschaft und RAG Stiftung Grafik: RAG AG Servicebereich BG bergbau 12/

16 Nachbergbauzeit 3 Grubenwasserhaltung Grafik: RAG AG Servicebereich BG tiengesellschaft beschränkt sind, sondern oft andere Bergbau Altgesellschaften betreffen, wie der oberflächennahe Bergbau und die damit verbundenen Sperrungen von Autobahnen oder die Einschränkungen im Bahnverkehr sind ein Indiz dafür. Der Wegfall vieler Arbeitsplätze, der industrielle Wandel und die Hinterlassenschaften der Steinkohlenförderung und deren Verarbeitung waren und sind auch eine gesellschaftliche Aufgabe für die ganze Region. Technische Aufgaben Die RAG Aktiengesellschaft widmet sich vor und nach 2018 in großen Teilen den technischen Aufgaben, wie: Ewigkeitsaufgaben (Grubenwasserhaltung, Poldermaßnahmen, Grundwasserreinigung) Altlasten (z.b. Bergschäden, alte Schächte/oberflächennaher Bergbau) Darüber hinaus nutzt das Unternehmen bereits heute bergbauliche Einrichtungen, um Projekte und Ideen für Erneuerbare Energien umzusetzen (Bild 2). Ewigkeitsaufgaben Allein 2013 wurden an der Ruhr 65 Mio. m 3 Grubenwasser gehoben. Die Summe von etwa 100 Mio. m 3 /a Grubenwasser wird auch lange Zeit nach 2018 gehoben werden müssen. Die Grubenwassereinleitstellen erstrecken sich heute über große Teile des Ruhrgebietes von Hamm im Osten bis Kamp-Lintfort im Westen und von Marl im Norden bis Essen im Süden. Dabei sind in der Zukunft insbesondere die Einleitung von mineralisiertem Grubenwasser in die Vorfluter zu beplanen und gestiegene Umweltanforderungen zu beachten (Bild 3). Die bergbaubedingten Senkungen der Tagesoberfläche erfordern wegen der damit einhergehenden Gefälleveränderungen der Gewässer mitunter das Poldern betroffener Bereiche. Ein Ende dieser Aufgabe ist nicht abzusehen. Mit Beendigung des Steinkohlenbergbaus besteht möglicherweise die Chance, vorhandene, im Zuge des Abbaus errichtete, temporäre Anlagen durch bauliche Maßnahmen (Zusammenfassen von Einzugsgebieten, Bau von Freispiegelkanälen) zu optimieren. Daneben spielen bei den Ewigkeitsaufgaben auch die ehemaligen Kokereistandorte eine Rolle. An verschiedenen Standorten verhindern Grundwasserreinigungsanlagen dauerhaft die Migration von Schadstoffen in das Grundwasser und die Umwelt. Altlasten Die Finanzierung von Altlasten ist Aufgabe der RAG Aktiengesellschaft. Hier sind schwerpunktmäßig die Themen Bergschäden, die Tagesöffnungen des Bergbaus und der oberflächennahe Bergbau zu nennen. Ein Bergschaden ist ein durch bergbauliche Aktivitäten zumeist an Bauwerken und Grundeigentum verursachter Schaden. Der Bergwerkseigentümer ist verpflichtet, für den Bergschaden Ent- 175 schädigung zu leisten. Die Aufgaben der Bergschadensregulierung enden nicht mit der Steinkohlenförderung, sondern werden nach 2018 weiterhin durch die RAG Aktiengesellschaft bearbeitet. Neben der Beseitigung von Schäden an Gebäuden und Infrastruktur zählt auch die Bergschadensregulierung an Gewässern und Biotopen zum Tätigkeitsfeld. Den gestiegenen ökologischen Anforderungen wird dabei Rechnung getragen. Der Bereich Bautechnik, Altbergbau, Bergschäden ist seit 2005 ISO zertifiziert. Die hohe Güte der Prozesse und die kundenorientierte Bearbeitung jedes einzelnen Bergschadens werden durch die geringe Zahl von weniger als 20 Rechtstreitigkeiten bei ca Schadensmeldungen jährlich dokumentiert (Bild 4). Ein umfangreiches Tätigkeitsfeld über die in der Nachfolgeverantwortung der RAG stehen, dar. Allein im Ruhrgebiet befinden sich ca dieser Tagesöffnungen, an der Saar ca und weitere ca. 800 Schächte im Landkreis Steinfurt. Die RAG hat in den zurückliegenden Jahren ihren Bestand an Tagesöffnungen intensiv überprüft und aktiv Recherche betrieben. Die dabei identifizierten Tagesöffnungen werden regelmäßig befahren und im Rahmen eines zertifizierten Risikomanagements bewertet und wo erforderlich saniert. Der Bereich des oberflächennahen Bergbaus erstreckt sich im Ruhrgebiet von Duisburg bis Unna in West-Ost-Richtung und vom Einzugsgebiet Bochum im Norden bis nach Hattingen im Süden. Die Bemessung der tagesbruchgefährdeten Bereiche über oberflächennahem Bergbau ist im Vergleich zu den Tagesöffnungen schwieriger; auch hier wurde ein umfassendes Risikomanagement eingeführt. 4 Bergschäden Grafik: RAG AG Servicebereich BG 542 bergbau 12/2014

17 Nachbergbauzeit PH AV 5 Altbergbau Grafik: RAG AG Servicebereich BG Ausgehend von Übersichten erfolgt ein stufenweises Vorgehen, von der Recherche über Monitoring, geophysikalische Untersuchungen, Bohrungen bis hin zu Sanierungen (Bild 5). In den kommenden Jahren werden Liegenschaften der RAG wie zum Beispiel land- und forstwirtschaftliche Flächen, Entwicklungsflächen, sonstige Flächen sowie derzeit betrieblich genutzte Flächen verwaltet und entwickelt werden müssen. Insgesamt sind es über Gebäude und Grundstücke in einer Größenordnung von ca ha. Ein gutes Beispiel für eine gelungene Folgenutzung ist die Errichtung des Logistikcenters auf einem Teil der Betriebsfläche des ehemaligen Bergwerkes Ewald in Herten. Hier wurde innovativen Entwicklungen erfolgversprechend Zugang verschafft. In den letzten 30 Jahren wurden ha entwickelt und für Gewerbe oder privates Bauen zur Verfügung gestellt (Bild 6). Die Nutzung vorhandener Potenziale und Ressourcen ehemaliger Bergbaustandorte im Zusammenhang mit Erneuerbaren Energien zählt zu den neuen strategischen Zielen der RAG. Dabei werden die Nutzungspotenziale Erneuerbarer Energien u.a. mit der Zielsetzung der Vermeidung/Kompensation von CO 2 als Reaktion auf den technologischen Fortschritt sowie geänderte rechtliche und politische Vorgaben bearbeitet. Die RAG Aktiengesellschaft und ihre Tochter RAG Montan Immobilien prüfen zurzeit gemeinsam mit Partnern unterschiedliche Möglichkeiten im Bereich der regenerativen Energien. Die schon heute möglichen Projekte sind vielseitig und wurden und werden teilweise schon erfolgreich umgesetzt: Windenergiegewinnung auf Halden Geothermie, z.b. aus alten Schächten Anbau von Biomasse auf ehemaligen Bergbauflächen Gewinnung von Wärme aus Grubenwasser Photovoltaik auf Halden, Betriebseinrichtungen oder Flächen Nutzung von Pumpspeicherkraftwerken auf Bergehalden Wärme aus Haldenkörpern Prüfung der Verwirklichung von Unterflurpumpspeicherwerken in stillgelegten Bergwerken Daneben werden weitere innovative Ideen hinsichtlich ihrer Machbarkeit untersucht (Bild 7). Finanzierung Rechtlich Verpflichteter für die Lasten des Bergbaus ist die RAG Aktiengesellschaft. Die Finanzierung der Lasten aus den Ewigkeitsaufgaben übernimmt ab 2019 die RAG-Stiftung. Die Finanzierung der Altlasten verbleibt bei der RAG. Die privatrechtliche RAG-Stiftung stellt ab 2019 die RAG Aktiengesellschaft von den Kosten der Ewigkeitsaufgaben des Steinkohlenbergbaus frei. Heute verfügt die RAG-Stiftung über rund 68 % der Anteile an der Evonik Industries AG, sowie über Kapitalanlagen in Höhe von rund 2 Mrd.. Wie im politischen Kohlekompromiss 2007 vereinbart wird die RAG Aktiengesellschaft nach Beendigung des Produktion 2018 rund 1,6 Mrd. auf die RAG-Stiftung übertragen. Die Mittel zur Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben ab 2019 wird die RAG-Stiftung durch Erträge aus ihrer Kapitalanlage und aus Dividenden ihrer Evonik-Beteiligung erlösen (Bild 8). Belegschaft Eine wesentliche Herausforderung auf dem Weg zur Nachbergbauzeit im Ruhrrevier ist die Anpassung der Belegschaft. Neben der tausendfachen Verlegung von Mitarbeitern im Zuge der Bergwerksstilllegungen zur Erreichung der im Steinkohlefinanzierungsgesetz beschriebenen Fördermengen gilt es heute schon den Rahmen zu schaffen um das erforderliche Know-how und die Ressourcen für die Nachbergbauzeit sicherzustellen. Förderte die RAG Aktiengesellschaft im Jahr 2012 noch mit Beschäftigten rund 11 Mio. t Steinkohle, so werden ab 2018 davon nur noch rund 10 % im Unternehmen beschäftigt und nach 2022 nur noch rund 500 Mitarbeiter für die Bewältigung der Alt- und Ewigkeitsaufgaben benötigt. Im Produktionsbetrieb bis 2018 lassen sich Stillstände und Störungen mit reduzierter Struktur schwieriger ausgleichen, umso wichtiger werden Instrumente zum Know-how-Transfer. Die Förderung der 6 Liegenschaften Grafik: RAG AG Servicebereich BG 7 Erneuerbare Energien Grafik: RAG AG Servicebereich BG bergbau 12/

18 Nachbergbauzeit 8 Lasten der Beendigung des Bergbaus Grafik: RAG AG Servicebereich BG verabredeten Kohlemengen unter strikter Kostendisziplin und Beachtung der Vorgaben im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz werden eingehalten. Mit 3,9 Unfällen pro eine Millionen Arbeitsstunden im Jahr 2012 hat die Unfallzahl einen historischen Tiefstand erreicht; damit lässt der Bergbau andere gewerbliche Branchen wie Verkehr, Energie/Textil, oder Holz/Metall weit hinter sich. Fazit Mit Aufgabe der Kohleförderung endet nicht die Verantwortung der RAG Aktiengesellschaft. Das technische Aufgabenfeld Produktion geht verloren, die Bewältigung der Altlasten- und Ewigkeitsaufgaben bleiben bestehen. Auch die Finanzierung wandelt sich, Ewigkeitslasten werden von der RAG-Stiftung getragen, für die endlichen Verpflichtungen bildet die RAG Aktiengesellschaft die notwendigen Rückstellungen. Der sozialverträgliche Personalabbau bei gleichzeitigem Wandel der Kernaufgaben ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg in die neue RAG Aktiengesellschaft. Viele Aufgaben liegen nicht nur im Verantwortungsbereich der RAG Aktiengesellschaft, sondern auch beim Land NRW und anderen Altbergbaugesellschaften. Ziemlich genau 50 Jahre nach Gründung der RAG Aktiengesellschaft wird die Steinkohleförderung eingestellt. Doch dieses Ende kann gleichermaßen Anfang sein, Chance für die Entwicklung erneuerbarer Energie und auch der einheitlichen Bearbeitung der Bergbaufolgen im Sinne der Region und der Menschen. Die nachhaltige Strategie der RAG Aktiengesellschaft wird dabei insbesondere bei der Revitalisierung ehemaliger Bergbauflächen und unter Einsatz bergbaulicher Ressourcen auf die Nutzung erneuerbarer Energien sichtbar. Die RAG Aktiengesellschaft erkennt ihre Chancen und nimmt die Herausforderungen an. mannstag 2014 in Marienberg/Pobershau statt. Da traf es sich gut, dass wir die Neuauflage des Buches von Christoph Traugott Delius vorstellen durften. Der Bergmannsverein Zusammenarbeit mit dem Bergknappenverein Issigau/Oberfranken die bearbeitete Neuauflage dieses Buches herausgebracht. Christoph Traugott Delius bekam von der Kaiserin Maria Theresia den Auftrag, ein Lehrbuch für die Bergakademie in Schemnitz, heute Banská Štiavnica in der Slowakei, zu schreiben. Das Buch, 1773 in Wien erschienen, gibt uns Auskunft über den damaligen wissenschaftlichen und philosophischen Kenntnisstand im Montanwesen. Es beschreibt genau und anschaulich die Arbeitsvorgänge in den Bergwerken und Hütten sowie die Bedingungen, unter denen die dortigen Beschäftigten arbeiten mussten. Es erstaunt uns auch, mit welch hohem Wissen die Berg- und Hüttenleute ihre Arbeit organisierten. Anleitung zur Bergbaukunst von Christoph Traugott Delius Oben die Originalausgabe aus dem Jahr 1773, unten die Neuauflage aus dem Jahr 2014 Buchbesprechung Über 20 Kupferstiche veranschaulichen den mehr als 600 Seiten umfassenden Text. Der Geologe Dr. Jiři Hlávka holte das Buch aus der Vergessenheit hervor und übersetzte es in die tschechische Sprache. Leider konnte er die Herausgabe im Jahr 2012 in Jihlava/Iglau nicht mehr erleben. Der tschechische Bergmannsverein aus Plana setzte sich dafür ein, auch die deutsche Überarbeitung herauszugeben - hierfür unseren ausdrücklichen Dank. Allen, die sich für das historische Bergund Hüttenwesen mit seinem Wissensstand des ausgehenden 18. Jahrhunderts interessieren, ist dieses Buch eine echte Fundgrube und wir würden uns freuen, wenn es viele Leser fände. Wir geben das Buch zum Selbstkostenpreis von 35,- zuzüglich Versandkosten ab. Bergknappenverein Issigau/Oberfranken Renate Böhme Geroldsgrüner Straße Bad Steben Tel.: 09288/ renate-boehme@t-online.de 544 bergbau 12/2014

19 Rohstoffwirtschaft Rohstoffe, die Grundlage unserer Wirtschaft Bergwerksdirektor i.r. Norbert Deisenroth, Heringen* Zum Begriff Rohstoffe zählen anorganische Stoffe (Erze, Salze, viele Gesteine) und organische Stoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas). Deutschland ist arm an reichen und reich an armen Lagerstätten. Bergmännisch gewonnene Rohstoffe sind die Quelle und die erste Stufe aller Wertschöpfung im technischen Bereich. Es gibt 4 Grundstoffindustrien, die jeweils am Anfang der Wertschöpfungslinien stehen: Bergbau für die Technik, Landwirtschaft für die Ernährung, Fischerei ebenfalls für die Ernährung und Holzwirtschaft für die Holztechnik. Alle anderen Industrien sind Weiterverarbeitung, die ohne Grundstoffindustrie nicht möglich wäre. *Bergwerksdirektor i.r. Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth Knappschaftsstraße Heringen Tel.: 06624/ norbert-deisenroth@web.de Bergbau und Landwirtschaft sind von besonderer Bedeutung, sie sind die beiden Schlüsselgrundstoffindustrien. Die besondere Bedeutung des Bergbaus unterstreicht ein von der Bergbehörde he- Anfang steht der Bergbau. Der Bereich der Dienstleistungen nimmt einen immer größeren Raum ein, damit ist jedoch keine Wertschöpfung verbunden. Bergbau stand in der Vergangenheit in hohem Ansehen, weil er Garant war für Wohlstand und Fortschritt. Heute dagegen leidet er unter zunehmend schlechtem Image, der Grund sind die mit ihm verbundenen unvermeidlichen Eingriffe in Natur und Umwelt. Dies hat zur Folge, dass an bau gelehrt wird, sondern modern studiert Auch in Zukunft kommt die Menschheit nicht ohne Bergbau aus. Hochentwickelte Logistik und Transporttechnik hat jedoch dazu geführt, dass dieser nicht unbedingt im Inland, sondern auch weit entfernt auf anderen Kontinenten stattfinden kann. Dies ist immer dann der Fall, wenn dort Rohstoffe zu geringeren Kosten gewonnen werden können. Deutschland hat zwar eine hoch entwickelte Bergbautechnologie, aber immer weniger Bergbaubetriebe, wo diese auch eingesetzt werden kann. Die Technik wird daher weltweit exportiert und eingesetzt. Für Metalle sind nicht nur natürliche Lagerstätten eine Rohstoffquelle, sondern in vielen Fällen ist Sekundärmaterial (Schrott) ein ebenso wichtiger Einsatzstoff. Soweit bekannt, wird bei den Metallen auch diese wichtige Rohstoffart bezüglich der Einsatzmenge angegeben. Energierohstoffe Steinkohle Klassisches Bergbaugebiet ist das Ruhrgebiet. Hier wird seit fast 200 Jahren industriell Kohle gefördert. Zwischen Hamm und Aachen sowie Witten und Haltern ist die Lagerstätte zum größten Teil abgebaut, es sind nur noch Reste vorhanden. Die Lagerstätte setzt sich jedoch nach Norden fort unter dem Münsterland hindurch bis ungefähr zur Nordseeküste. Sie fällt allerdings nach Norden langsam ein und erreicht immer größere Teufen, sodass sie im überwiegenden Teil bergmännisch nicht mehr gewonnen werden kann. Eine Nutzung ist hier nur mit alternativer Technik möglich, z.b. durch Vergasung in situ. Die gewinnbaren Vorräte am Rohstoffverbrauch einer Person in Deutschland im Laufe ihres Lebens (in Tonnen) Quelle: BGR (Lebensalter 80 Jahre, Datenbasis 2008) bergbau 12/

20 Rohstoffwirtschaft Nordrand des Ruhrreviers betragen noch mehrere 100 Mio. t, die Gesamtvorräte werden mit 83 Mrd. t angegeben. In Anbetracht der Bestrebungen zur Energiewende und der Vermeidung von CO 2 ist eine Nutzung eher unwahrscheinlich. Gefürchtet sind die Bergbaufolgelandschaften im Steinkohlenrevier. Die Erdoberfläche im Ruhrgebiet liegt heute bis 18 m tiefer als vor dem Bergbau und damit unter dem Grundwasserspiegel. Ohne pausenloses Pumpen immenser Wassermengen würde das Ruhrgebiet volllaufen und einen riesigen See bilden. Hier ist nach dem Bergbau ein Aufgabe für alle Ewigkeiten zurückgeblieben. Gemäß Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und der Ruhrkohle AG läuft der Steinkohlenbergbau an der Ruhr in 2018 aus. Wegen zu hoher Produktionskosten von ca. 180 /t ist er gegenüber Importkohle zu einem Preis von ca. 93 /t nicht wettbewerbsfähig. Im Jahr der höchsten Fördermenge, in 1956, wurden 151 Mio. t gefördert, im Jahr 2012 lag die Förderung bei 11 Mio. t. Wenn auch die Steinkohle zur Stromerzeugung nicht mehr genutzt werden soll, so ist sie zur Stahlerzeugung jedoch auch weiterhin nötig. Hier besteht auch in der Zukunft noch eine Chance für den deutschen Steinkohlenbergbau in Bezug auf die Koksproduktion. Derzeit wird jedoch Koks auch aus importierter Kohle hergestellt. Ein weiteres bedeutendes Steinkohlenrevier ist das Saarland. Die Förderung wurde hier jedoch bereits in 2011 vollständig eingestellt. Andere Steinkohlenlagerstätten in Deutschland gibt es im Wiehengebirge, im Erzgebirge und in Oberbayern. Diese sind jedoch so klein und unbedeutend, dass ein moderner Bergbau ausscheidet. Braunkohle Wie die Steinkohle leidet auch die Braunkohle unter dem Fluch der CO 2 - Emissionen. Trotzdem wird sie noch für einige Jahrzehnte unverzichtbar sein. Bedeutende Lagerstätten mit Vorräten für theoretisch ca. 8 Jahrzehnte liegen in der Lausitz, in Mitteldeutschland südlich Leipzig, im Revier um Helmstedt und in der Kölner Bucht. In riesigen Tagebauen bis 400 m Tiefe wird die Kohle für die Stromerzeugung in Grundlastkraftwerken gefördert. Die in Hessen liegenden Braunkohlenlagerstätten haben keine Bedeutung mehr. Entweder sind die Vorkommen erschöpft oder die noch vorhandenen Lagerstätten sind von so geringer Ausdehnung bzw. schwieriger Geologie, dass eine wirtschaftliche Förderung nicht möglich ist. Alle Kraftwerke sind heute mit Rauchgasreinigungsanlagen ausgerüstet, sie emittieren somit keine Schadstoffe mehr. Unvermeidbar ist jedoch CO 2. Hier laufen Versuche, dies in Untergrundspeicher zu entsorgen. Das Problem ist hierbei, dass das CO 2 durch Kälte und Druck verflüssigt werden muß, und dies erfordert wiederum gewaltige Energiemengen. Die hohen Kosten dafür müsste der Strom tragen. Ein Problem sind auch die Umsiedlungen von ganzen Dörfern, die den Tagebauen weichen müssen. Die Fördermenge in 2012 betrug 185 Mio. t. Kraftwerke nahmen davon 174 Mio. t ab, für Briketts wurden 2 Mio. t eingesetzt und 5 Mio. t wurden verkauft für Staubfeuerungsanlagen. Die Vorräte betragen 36 Mrd. t. Erdöl Im Vergleich zum riesigen Gesamtverbrauch ( Mio. t) hat das in Deutschland geförderte Erdöl (2,8 Mio. t) nur einen sehr geringen Anteil. Die Versorgung mit heimischem Öl ist jedoch sicher und deshalb auch sinnvoll. 35 % der deutschen Erdölfördermengen kommen aus Niedersachsen, 53 % aus Schleswig-Holstein. Die beiden bedeutendsten Erdölreviere sind das Emsland nahe der niederländischen Grenze sowie die Förderplattform Mittelplate (53 % der deutschen Förderung) im Wattenmeer der Nordsee. Hier wurden bis 2012 insgesamt 292 Mio.t gefördert. Die bekannten Vorräte in deutschen Lagerstätten in Höhe von 32 Mio. t verteilen sich zu 58 % auf Schleswig-Holstein und zu 36 % auf Niedersachsen, der Rest auf weitere Reviere im Oberrheintal (Hessisches Ried und Landau/Pfalz) und im Alpenvorland. Erdöl findet man oft an den Flanken der norddeutschen Salzstöcke, wo das flüssigkeitsdichte Salz als Erdölfalle fungiert. So sind z.b. die Erdölfördergebiete bei Nienhagen und Wietze neben einem Salzstock angesiedelt. In jüngster Zeit sind mittels Explorationsbohrungen durch ein kanadisches Unternehmen bedeutende Ölfelder in Mecklenburg-Vorpommern (im Wahlkreis Merkel) und in Brandenburg in einer Tiefe zwischen und m gefunden worden. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass immer wieder neue Lagerstätten gefunden werden. Die wirtschaftlich erfolgreiche Ausbeutung von Erdöllagerstätten hängt immer von 2 Faktoren ab: Wie aufwändig und teuer ist die Gewinnung und wie steht dazu der aktuelle Weltmarktpreis. Erdgas Wie beim Öl reichen die Erdgaslagerstätten in Deutschland bei weitem nicht für die Deckung des Bedarfs aus. Es müssen große Mengen importiert werden. Der Verbrauch an Erdgas in 2012 betrug 90 Mrd. m 3, davon kamen 12 Mrd. m 3 aus deutscher Förderung (=13 %). Die Vorräte, die zu 94 % in Niedersachsen liegen, betragen 123 Mrd. m 3. Eine große Lagerstätte war das Erdgasfeld Rheden, das inzwischen leergefördert ist. Das Feld wird heute als Erdgasspeicher genutzt, indem die Porenräume wieder mit importiertem Gas gefüllt werden. Rheden ist der größte Erdgasspeicher Deutschlands, sein Inhalt kann Deutschland über einige Monate versorgen. Erdgas wird vor allem in Norddeutschland in folgenden Bereichen gefördert: Zwischen Weser und Elbe Im Emsland In der Nordsee 300 km nordwestlich der Elbmündung (Wintershall) Im Landkreis Rotenburg/Wümme Im Kreis Nienburg/Weser Im Landkreis Oldenburg. Im Münsterland sind Probebohrungen für ein neues Feld geplant. Erdgasfelder in anderen Teilen Deutschlands: Bayerische Voralpen Oberrheintal Thüringer Becken Sachsen-Anhalt. Große Mengen an Erdgas werden in bituminösen Schieferschichten vermutet, die in Deutschland große Verbreitung haben. Dessen Gewinnung ist jedoch umstritten, weil dafür ein Fracken des Schiefers erforderlich ist. Es besteht die Befürchtung, dass dadurch das Grundwasser gefährdet wird. Geschätzte Vorkommen im Schiefer: Bis 2,3 Bill. m 3 (~ 25 Jahresverbräuche). Weitere zusätzliche Vorkommen in Kohleflözen: 450 Mrd. m 3 Uran Uranlagerstätten in erheblichem Umfang lagen im Erzgebirge und in Ostthüringen. Diese wurden von 1947 bis 1990 im Auftrag der Sowjetunion durch die DDR ausgebeutet. Wegen der vergleichsweise geringen Wertstoffgehalte und erheblicher Risiken wurde nach der Wiedervereinigung der Abbau eingestellt. Seither werden im Rahmen der Sanierung der Grube Königstein südlich von Dresden aus der Flutwasserabtrennung pro Jahr 50 t Uran gewonnen. Salze Kalisalz Kalisalze sind heute der wichtigste Bergbauzweig in Deutschland. Abgebaut wird in 4 Bereichen: Werra, Fulda, Hannover und nördlich von Magdeburg. 6 Standorte fördern knapp 40 Mio. t Rohsalz pro Jahr. Damit steht Deutschland an 3. Stelle in der Weltförderung nach Kanada und Russland mit Weißrussland. Die deutschen Lagerstätten haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber den weltweiten ausländischen Kalirevieren: Nur hier enthalten die 546 bergbau 12/2014

21 Rohstoffwirtschaft Kalilager neben dem Kali einen 2. Wertstoff, den Kieserit. Dieser wird sowohl als Einzeldünger, hauptsächlich für Ölpalmenplantagen, verkauft, aber er dient vor allem als Einsatz in der Kalisulfatproduktion, ein hochwertiger Dünger für chloridempfindliche Pflanzen wie Wein, Tabak, Gurken. Für Kaliumsulfat ist Deutschland Weltmarktführer. Die bei dessen Herstellung als Nebenprodukt anfallende Magnesiumlauge könnte zur Gewinnung von metallischem Magnesium genutzt werden. Derzeit wird sie in erheblichen Mengen als Zusatz zum Streusalz zum Erreichen eines niedrigeren Taupunkts eingesetzt. Die Lagerstätten in den heute in Förderung stehenden Revieren haben noch eine Lebensdauer von 40 Jahren. Deutschland verfügt jedoch über weitere, noch nicht erschlossene Lagerstätten in Salzstöcken in Norddeutschland, wo nahezu 200 Salzstöcke bekannt sind. Nicht alle enthalten bauwürdige Kalilager, manche Salzstöcke liegen auch zu tief für einen Bergbau, jedoch liegt hier noch ein gewisses Potential für die Zukunft. Zur Zeit werden Untersuchungen durchgeführt, ob die ehemaligen Kaliwerke Siegfried-Giesen (Niedersachsen) und Rossleben (früher DDR) wieder in Betrieb genommen werden können. Das Kalimineral Carnallit wird in Deutschland nur sehr eingeschränkt gewonnen. Es ist ein Doppelsalz, das zum Einen aus Kalisalz und zum Anderen aus Magnesiumchlorid besteht. Bei der Gewinnung des Kalisalzes fallen große Mengen an Magnesiumchloridlauge an, die schwierig zu entsorgen sind. Sie könnte jedoch zur Herstellung von Magnesiummetall genutzt werden. Das Problem sind hohe Frachtkosten der Lauge zu Elektrolyseanlagen, die nur dort wirtschaftlich arbeiten können, wo preiswerter Strom zur Verfügung steht. Viele nicht genutzte Carnallitlagerstätten in Deutschland stellen jedoch einen fast unerschöpflichen Grundstoff für die Herstellung von Magnesium dar. Steinsalz Wenn schon ein Salzstock keine bauwürdigen Kalilager enthält, dann steht in jedem Fall Steinsalz an. In den 200 Salzstöcken sind viele 100 Mrd. t Steinsalz enthalten, ein solches Überangebot kann gar nicht genutzt werden. Hier leben wir im Überfluß. Heute wird Steinsalz in 7 Bergwerken in fester Form in einer Menge von 6,4 Mio. t/a gewonnen. Abnehmer sind die Strassendienste für Streusalz, die chemische Industrie und natürlich die Nahrungsmittelindustrie. Außerdem wird an diversen Standorten Sole gefördert, die entweder eingedampft wird zu Festsalz oder in einer chemischen Fabrik verarbeitet wird oder zu balneologischen Zwecken Verwendung findet. Metallerze Eisenerz Im 3. Reich war Deutschland in der Eisenerzförderung fast autark. Es gibt auch genügend Erzlagerstätten hier. Trotzdem wird heute in Deutschland nicht 1 kg Eisenerz aus heimischer Produktion verhüttet. Grund sind die zu geringen Eisengehalte im Roherz, die nur bei gut 30 % liegen. Die Stahlerzeugung basiert ausschließlich auf Importerz, das ca. 65 % Eisengehalt aufweist. Je geringer der Eisengehalt, desto mehr Koks wird für den Schmelzprozess im Hochofen benötigt, weil das Nebengestein mitgeschmolzen werden muß, das dann die wertlose Schlacke ergibt. Große Eisenerzlagerstätten liegen im Salzgittergebiet. Diese bildeten im 3. Reich die wichtigste Erzgrundlage. Auch das mitten im Erzgebiet liegende Hüttenwerk Salzgitter-Watenstedt verarbeitet heute nur Importerz. Eine noch weitaus größere Erzlagerstätte liegt in der Gifhorner Mulde. Sie enthält einige Mrd. t Erz, allerdings z.t. in großer Teufe. Die Vorräte würden Deutschland über Jahrhunderte mit Erz versorgen können. Der Nachteil sind aber auch hier niedrige Eisengehalte von nur etwa 30 %. Andere Eisenerzlagerstätten in Deutschland sind nur klein und unbedeutend. Im Dillgebiet wurde bis 1973 Roteisenstein gewonnen. Dieser war Rohstoffgrundlage für die Buderus`schen Stahlwerke in Wetzlar und den Hochofen in Oberscheld. Insgesamt waren ca. 25 kleine und kleinste Gruben an der Versorgung beteiligt. Weitere Erzreviere lagen an der Lahn (Brauneisenstein) und im Siegerland (Spateisenstein). Beide Reviere fördern nicht mehr, die noch vorhandenen Vorräte sind unbedeutend. Schließlich hat die Oberpfalz noch eine Eisenerzlagerstätte, die die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg mit Erz versorgt hat. Auch diese Anlagen sind aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. In 2012 wurde Eisenerz in einer Menge von 39 Mio. t importiert. Daraus wurden ca. 24 Mio. t Roheisen erzeugt, das zu Stahl weiter verhüttet wurde. Eine wesentliche Rohstoffbasis war Stahlschrott, aus dem 20 Mio. t Stahl erzeugt wurden. Die Basis der deutschen Stahlproduktion war somit zu 54 % Eisenerz und zu 46 % Schrott. Nichteisenmetalle Kupfer Deutschland verfügt über große Kupfererzlagerstätten in Form von Kupferschiefer. Zur Zeit werden diese jedoch nicht genutzt wegen nicht konkurrenzfähiger Produktionskosten. Noch ist Importkupfer preiswerter, da das Erz in Tagebauen, vor allem in Chile, bei zudem niedrigen Löhnen gewonnen werden kann. Der deutsche Kupferschiefer muß dagegen untertägig abgebaut werden. Dafür ist sein Kupfergehalt um 1 % etwas höher als z.b. im weltgrößten Tagebau Chucicamata in Chile (ca. 0,7 % Cu). Kupferschieferlagerstätten liegen im Richelsdorfer Gebirge, am Südrand des Harzes und in der Lausitz. Um Richelsdorf wurde über mehrere Jahrhunderte Kupferschiefer abgebaut. Die Bergwerke wurden in 1955 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Nur 10 % der Lagerstätte wurden bisher abgebaut, es stehen noch ca t Kupfer zum Abbau zur Verfügung. Am Südhang des Harzes um Sangerhausen endete der Bergbau nach der Wende. Auch dort stehen noch Vorräte zur Verfügung, allerdings wie im Richelsdorfer Gebirge auch in geringer Lagerstättenmächtigkeit von nur 50 bis 80 cm. In der Lausitz ist die Lagerstättenmächtigkeit erheblich größer und liegt bei 2,4 m. Derzeit finden dort Explorationsarbeiten statt. Bei einem Kupfergehalt von ca. 1 % ist dies eine lukrative Lagerstätte, die sicher in nicht allzu ferner Zukunft in Abbau kommen wird. Im Rahmen der Explorationsarbeiten wurden in der Lagerstätte 150 Mio. t Erz nachgewiesen. Dies enthält 1,5 Mio. t Kupfer und t Silber. Die Lagerstätte setzt sich in Polen nahe der Stadt Lubmin fort. Dort werden bereits heute jährlich 30 Mio. t Erz abgebaut. Die Rohstoffbasis in Deutschland gründet sich auf 43 % eingesetzten Schrott und 57 % Importe. Die Importe teilen sich auf in Cu-Erzkonzentrate mit Cu-Inhalt und t Rohkupfer. Blei und Zink Diese beiden Metalle werden gemeinsam betrachtet, da sie stets zusammen vorkommen. Wichtigste Lagerstätte in Deutschland ist der Oberharz, wo über mehrere 100 Jahre Abbau betrieben wurde. Der Bergbau wurde Ende des vorigen Jahrhunderts eingestellt, weil die Vorräte bis auf Restbereiche erschöpft waren. Sie sind keine Basis mehr für einen neuerlichen Bergbau. Blei und Zink wurden über mehr als Jahre auch im Rammelsberg bei Goslar gewonnen. Zusätzlich enthielt diese Lagerstätte auch Kupfer, Silber und Gold. Der Rammelsberg war die mit Abstand reichste Erzlagerstätte in Deutschland. Leider ist das Vorkommen restlos abgebaut und das Bergwerk wurde in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts stillgelegt. Es ist heute Besucherbergwerk und Weltkulturerbe. In neuester Zeit führt eine dänische Firma in unmittelbarer Umgebung Untersuchungsbohrungen durch, um ein mögliche Fortsetzung der Rammelsberglagerstätte zu suchen. Wenn diese Bohrungen zum Erfolg führen sollten, dann wird dort sofort bergbau 12/

22 Rohstoffwirtschaft wieder ein Bergwerk entstehen und wir hätten in Deutschland wieder eine reiche Lagerstätte. Die Bleiproduktion betrug in t. Für 70 % davon war Schrott die Rohstoffbasis, der Rest wurde durch die Einfuhr von Erzkonzentraten mit t Bleiinhalt abgedeckt. Bei Zink bildet Sekundärmaterial die Rohstoffbasis für 18 % des Gesamtzinkbedarfs. Für den Rest werden t Zinkerzkonzentrat sowie t Rohmetall und Legierungen importiert. Zinn Zinnlagerstätten kommen in Deutschland ausschließlich im Erzgebirge vor. In Ehrenfriedersdorf und Altenberg wurde Zinn bis zur Wende in 1990 gefördert. Der schlechte technische Zustand der Gruben zwang dann zur Stilllegung. Weitere Vorräte stehen hier jedoch noch an. Eine neue Lagerstätte wurde inzwischen bei Pöhla entdeckt, diese enthält t reines Zinn. Schon in 2016 soll mit den Vorbereitungen zum Abbau begonnen werden. Erkundungsarbeiten laufen derzeit auch in 2 weiteren Zinnvorkommen in Geyer und Gottesberg. Gottesberg im Vogtland ist die Lagerstätte mit den höchsten Zinnvorräten in Deutschland, diese werden mit t angegeben und sind durch eine Vielzahl von Explorationsbohrungen belegt. Die Lagerstätte Geyer wurde bereits in der DDR-Zeit mit 124 Bohrungen untersucht. Für Geyer und Gottesberg hat die Deutsche Rohstoff AG vom Oberbergamt Freiberg bereits in 2007 die Aufsuchungserlaubnis erhalten. In Sadisdorf im Osterzgebirge (nahe Altenberg) wurde erst im Jahr 2013 vom Sächsischen Oberbergamt ein Lizenzgebiet zugesprochen, dort befindet sich eine Zinnlagerstätte mit mindestens t reinem Zinninhalt. Zinn wird zur Zeit ausschließlich importiert in einer Menge von t/a. Aluminium Obwohl Aluminium eines der häufigsten Elemente in der Erdkruste ist (Anteil 7,3 %), gibt es keine gewinnbaren Lagerstätten in Deutschland. Der Grund ist die äußerst schwierige Abtrennung aus den Al-haltigen Mineralen. Mit vertretbarem Aufwand ist Aluminium nur aus dem Mineral Bauxit zu gewinnen, das in Deutschland nicht vorkommt. Importiert werden 2.8 Mio. t Bauxit/a und t Al-Oxyd, dazu 2 Mio. t Aluminiummetall. Wichtigste Rohstoffbasis ist Schrott, der für 65 % der Al-Produktion steht. Magnesium Magnesium ist ein Leichtmetall mit noch geringerer Dichte als Aluminium (Al 2,7 g/cm 3 /Mg 1,74 g/cm 3 ). Im 3. Reich wurde es bis 1945 aus dem Magnesiumchloridgehalt der Kalilagerstätten durch Elektrolyse hergestellt. Wegen des hohen Strombedarfs ist das Verfahren derzeit unwirtschaftlich. Vom Kaliwerk Salzdetfurth wurde MgCl 2 Lauge nach Norwegen geliefert, weil dort günstige Stromkosten die Metallgewinnung ermöglichen. Der weite Transportweg für die Lauge bedeutete aber auch hier Unwirtschaftlichkeit. Die carnallitischen Kalilagerstätten der deutschen Kaliwerke bergen bei günstigeren Ausgangsbedingungen (niedriger Strompreis) jedoch einen fast unbegrenzten Vorrat an Magnesium, das derzeit hauptsächlich aus China importiert wird. Stahlveredelungsmetalle: Chrom, Mangan, Molybdän, Nickel, Vanadium, Wolfram In Deutschland gibt es keine Lagerstätten dieser Metalle, sie müssen ausnahmslos importiert werden. Für alle gilt, dass sie auch aus dem Recycling von Schrott wiedergewonnen werden, was eine gewisse Rohstoffbasis darstellt. Wolfram ist für den Bergbau von besonderer Bedeutung: die Hartmetallplatten an Bohrschneiden und Meißeln bestehen aus Edelmetalle: Gold, Silber, Platin, Palladium Seit das Bergwerk Rammelsberg in Goslar geschlossen wurde, hat Deutschland keine Goldgewinnung mehr, es fällt nur noch als Beiprodukt in Kupferhütten an. Eine weitere Gewinnung erfolgt aus dem Recycling von Schrott. Aus einer Sand- und Kiesbaggerei im Rhein bei Karlsruhe werden geringe Mengen Gold aus dem Sediment gewonnen. Silber aus heimischer Lagerstätte wird nach Schließung des Bergwerks Bad Grund nicht mehr gewonnen, es fällt nur noch als Beiprodukt in Kupferhütten in einer Menge von 1500 t/a an. In 2012 wurden außerdem 1260 t metallisches Silber importiert. Platin wird hauptsächlich für Katalysatoren benötigt. Es muß vollständig importiert werden, in t. Heimische Rohstoffbasis sind Katalysatoren- und Elektroschrott, die 45 % des Bedarfs liefern. Weitere wichtige Metalle für Hightech-Produkte Lithium, Titan, Oecksilber Lagerstätten mit Lithium (Batterien mit hoher Energiedichte), Titan (Flugzeuge) und Quecksilber gibt es in Deutschland nicht. Diese Metalle müssen ausnahmslos importiert werden. Seltene Erden Der Name ist missverständlich. Die Seltenen Erden sind gar nicht so selten. So kommt z.b. Cer in der Erdkruste häufiger vor als Blei oder Arsen. Der Name rührt daher, dass sie in der Erdkruste weit verbreitet, aber wenig konzentriert vorkommen. Sie sind an sehr viele und weit verstreut liegende andere Minerale gebunden. Ihre Trennung ist extrem aufwändig, da die chemischen Eigenschaften sehr ähnlich sind. Da in China die Löhne niedrig liegen, ist der hohe Arbeitsaufwand verkraftbar. Daher ist China heute mit großem Abstand der größte Produzent der Seltenen Erden. Der Grund ist demgemäß nicht das alleinige Vorkommen in China, denn Seltene Erden kommen weltweit fast überall vor. Auch in den USA gibt es eine große Lagerstätte, die Anfang dieses Jahrhunderts aus Umweltgründen geschlossen wurde. Wegen der derzeitigen Verknappung ist sie in 2012 wieder in Betrieb genommen worden. Weitere große und reiche Lagerstätten liegen in Grönland, Australien, Indien und Südafrika. Diese müssen jedoch alle erst erschlossen werden. Seltene Erden (insgesamt 17 Elemente) sind in der heutigen Technik unverzichtbar, sie bestimmen unsere Zukunft. Sie werden in Handys, Fernsehern, E- Autos, Windkraftanlagen, Dauermagneten und in vielen Bereichen der Elektrotechnik benötigt. In einer großen Windkraftanlage sind 800 bis kg Seltene Erden verbaut, in einem Elektroauto 20 kg. Einige wichtige Seltene Erden Metalle: Cer, Tantal, Yttrium, Lanthan, Neodym, Indium, Iridium, Thulium, Dysprosium. Auch in Deutschland, vor allem im Erzgebirge, findet man Seltene Erden. Die Lagerstätte Storkwitz ist die reichste deutsche Lagerstätte, sie wird zur Zeit entwickelt. Die Gewinnung, Förderung und die Aufbereitung zu Konzentraten Seltener Erden ist wegen des hohen Lohnniveaus jedoch noch zu teuer. In der Zukunft haben Manganknollen (In der Tiefsee auf dem Meeresboden) ein hohes Potenzial für die Gewinnung Seltener Erden. In ihnen werden Mio. t Seltener Erden vermutet. Sonstige Minerale Schwerspat und Flussspat In Osthessen liegen Schwerspatvorkommen im Richelsdorfer Gebirge nahe Nentershausen. Hier wurde in der Vergangenheit auch bereits über längere Zeit Bergbau betrieben. Vorräte sind aber noch in abbauwürdiger Menge vorhanden. Fluß- und Schwerspat gibt es auch im Schwarzwald, wo der Abbau in der Grube Wolfsberg erfolgt. Im Thüringer Wald bei Trusetal befindet sich eine Lagerstätte, in der t Schwerspat nachgewiesen worden sind. In Südthüringen in der Nähe von Ilmenau liegt eine Ganglagerstätte, die 4 Mio. t Erz enthält, der Abbau wird derzeit vorbereitet. Bei Oberwiesental im mittleren Erzgebirge ist seit 2010 ein neues Bergwerk auf Flussspat in Betrieb gegangen. In Pöhla im Westerzgebirge steht ebenfalls Schwerspat in abbauwürdiger Menge an. 548 bergbau 12/2014

23 Rohstoffwirtschaft Wegen nicht konkurrenzfähiger Förderkosten aus den inländischen Lagerstätten werden zur Zeit diese Minerale zu einem erheblichen Anteil importiert. Kaolin und Feldspat Das größte Kaolinvorkommen in Deutschland liegt bei Hirschau in der Oberpfalz. Dort stehen Vorräte für mehrere Jahrzehnte an. Eine weitere bedeutende Lagerstätte wird im Saalekreis gewonnen. In der Nähe von Meißen wird Kaolin für die weltbekannte Meißener Porzellanmanufaktur gewonnen. Weiterhin wird Kaolin im Saarland, in Hessen, Rheinland- Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen- Anhalt abgebaut. Deutschland ist der drittgrößte Kaolinproduzent der Welt. In 2012 wurden 4,4 Mio. t produziert. Parallel zu Kaolin wird in Hirschau auch Feldspat abgebaut (Kaolin ist ein Verwitterungsprodukt von Feldspat). Weitere Lagerstätten liegen im Saarland, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Die Produktion beträgt t/a. Bentonit Bentonit wird vor allem für Bohrspülungen zur Erhöhung der Dichte (besseres Tragverhalten für das Bohrklein) benötigt. In Hessen und Bayern wurden in t gewonnen Rohstoffe für Bauwirtschaft und Umweltmaßnahmen Gips Gipslagerstätten befinden sich vor allem in Franken, wo sich die Fa. Knauf als Hersteller von Gipsprodukten etabliert hat und weltweiten Ruf als Gipsprodukte- Spezialist erlangt hat. Sie gewinnt dort in mehreren Gruben dieses Mineral. Große Gipsvorkommen liegen am Südrand des Harzes bei Osterode, die auch in Abbau stehen. Gipslagerstätten sind in überreichem Maße vorhanden. Rohstoffquelle für Gipsprodukte sind zunehmend auch die Rauchgasentschwefelungsanlagen in Kraftwerken, wo das bei der Verbrennung von Kohle entstehende Schwefeldioxyd an zugegebenen Kalk gebunden wird, wobei dieser in Gips umgewandelt wird. In 2012 wurden 7 Mio. t Gips aus Rauchgasreinigungsanlagen gewonnen, aus Lagerstätten wurden 2 Mio. t gefördert. Tone und Lehme Diese beiden Stoffe werden hauptsächlich für die Herstellung von Ziegeln benötigt, bestimmte Spezialtone auch für feuerfeste und keramische Produkte. Lagerstätten liegen in ausreichender Zahl in fast allen Bundesländern. Die Gewinnung betrug in ,6 Mio. t. Kiese und Sande Kiese und Sande sind in Deutschland nahezu flächendeckend in ausreichender Menge vorhanden. Es besteht auch in Zukunft kein Mangel daran. Nur in Regionen Norddeutschlands, wo Marschland vorherrscht, können solche Baustoffe nicht gewonnen werden. Diese Bereiche können aber aus anderen Gebieten mitversorgt werden, allerdings zu erhöhten Transportkosten. Bruchsteine, Werksteine und Schotter In Alpennähe und in den Mittelgebirgen von Süddeutschland bis zum Wiehengebirge stehen Sediment- oder Eruptivgesteine in überreichem Maße an. Nur in der norddeutschen Tiefebene können solche Gesteine nicht gewonnen werden, die Versorgung erfolgt aus den Mittelgebirgsregionen, allerdings auch hier zu höheren Transportkosten. Kalkstein Kalkstein wird in großen Mengen benötigt für die Zementherstellung, zum Einsatz in Rauchgasentschwefelungsanlagen, als Zuschlagstoff in Hochöfen und zu Düngezwecken. Das Sedimentgestein Kalk kommt in nahezu allen Abschnitten der Erdgeschichte vor. Er kann als biogenes Sediment (z.b. Muschelkalk) oder chemisches Sediment (z.b. Zechsteinkalk) vorkommen. Entsprechend dieser Vielfalt ist Kalk eines der am häufigsten vorkommenden Gesteine in Deutschland und damit in allen Regionen vorhanden und nachhaltig gewinnbar, die Versorgung ist auf Jahrtausende gesichert. Große Kalkbrüche sind z.b. Wülfrath, Winterberg im Harz, Rüdersdorf in Brandenburg und die Brüche der Heidelberger Zementindustrie. Die Gesamtabbaumenge für alle Einsatzzwecke betrug in Mio. t. Graphit Deutschlands einziges Graphitbergwerk liegt in der Nähe von Passau im Bayerischen Wald. Dort wurde die Förderung vor einigen Jahren eingestellt, da die Produktionskosten gegenüber Importen zu hoch lagen. Nach Preissteigerungen auf dem Weltmarkt wurde die Grube in 2012 wieder in Betrieb genommen und förderte 109 t Graphit. Vorräte sind noch in ausreichender Menge vorhanden. Bundesland Sachsen Auf den mit Abstand vielfältigsten Bodenschätzen in Deutschland sitzt Sachsen. Fast 140 Lagerstätten sind dort bekannt. Diese bieten fast alles, was in Zeiten versiegender Rohstoffquellen, verstärkter Nachfrage und enorm gestiegener Preise gut und teuer geworden ist: Zinn, Zink, Wolfram, Molybdän, Lithium, Kupfer, Seltene Erden, Fluß- und Schwerspat, Gold und Silber. Dazu kommt Uran, das allerdings heute nach Ausstieg aus der Kernkraft nicht mehr benötigt wird. Erdwärme Der einzige Rohstoff, der unbeschränkt zur Verfügung steht, ist die Erdwärme. Wie mit Kohle ist auch mit ihr Energie zu gewinnen. 99 % der Erdmasse sind über 1 000º C heiß. Von dem 1 % Rest sind wiederum 99 % über 100º C heiß. Auf dem winzigen verbleibenden Teil, also 0.01 % der Erdmasse, der eine Temperatur von unter 100º C hat, leben wir und nutzen dessen Wärme insbesondere für Heizzwecke. Nur in seltenen Fällen wird auch Erdwärme aus Bereichen größer 100º C genutzt, dafür sind Bohrungen von mehr als m erforderlich, die natürlich sehr teuer sind. Ein Beispiel für eine solche Nutzung ist die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover, die mit Hilfe der Erdwärme aus einer Tiefbohrung von ca m ihr gesamtes Hochhaus heizt und im Sommer kühlt. Wasser Wasser ist der wichtigste Rohstoff, dies wird bei einer Betrachtung der Rohstoffverfügbarkeit meist vergessen. Wasser benötigt sowohl die Wertschöpfungsindustrie wie auch der Bereich der Dienstleistungen. Es ist gleichzeitig das wichtigste Nahrungsmittel. Auf Grund der geographischen Lage Deutschlands in einem Breitengradbereich der gemäßigten Klimazone haben wir bei einer Niederschlagsmenge von ca. 70 cm/a an diesem so bedeutenden Rohstoff keinen Mangel. Wasser ist darüber hinaus der einzige Rohstoff, der stets erneuert wird und damit auch in Zukunft permanent zur Verfügung stehen wird. Zusammenfassung In Deutschland steht eine Fülle von Rohstoffen zur Verfügung. Sie sind aber nur nutzbar, wenn sie auch wirtschaftlich gewonnen werden können. Wie eingangs bereits vorweggenommen, ist Deutschland arm an reichen, aber reich an armen Lagerstätten. Dass eine nicht unerhebliche Menge eingeführt wird, hat rein ökonomische Gründe. 74 % der in Deutschland benötigten Bodenschätze stammen aus heimischen Vorkommen. Für unsere heimischen Rohstoffe spricht vor allem die Versorgungssicherheit. Literaturverzeichnis BGR Hannover: Deutschland Rohstoffsituation 2012 Süddeutsche Zeitung vom Hefte Promotion Dr. Ernst Messer: Kupferschiefer, Sanderz und Kobaltrücken im Richelsdorfer Gebirge Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Gezähekiste Nr. 13, Ausgabe 1/2014 bergbau 12/

24 Gewinnungstechnik Perspektiven moderner Strebtechnik Kettenkratzerförder, Gewinnungsmaschine und Schildausbau bilden ein leistungsfähiges System, das sich in der Kohle und auch im Kalisalz bewährt hat. Anhand von Beispielen wird verdeutlicht, dass diese Strebtechnik aber auch auf anderen Lagerstätten zum Einsatz kommen kann. Zur Optimierung von Investitions- und Betriebskosten empfiehlt sich eine möglichst langfristige Planung, die vom Aufwand zur Erkundung einer Lagerstätte über den Betrieb bis zur Schließung und Nachsorge reicht. Nachhaltiger Abbau einer Lagerstätte bedeutet deren vollständige Nutzung unter Vermeidung von Hohlräumen, die spätere Generationen gefährden. Moderne Strebtechnik eröffnet hier neue Perspektiven. Rückblick Strebtechnik Unter Strebtechnik soll im Folgenden die Kombination aus Kettenkratzerförderer, Schildausbau und Gewinnungsmaschine verstanden werden, wie sie beim Abbau flözartiger Lagerstätten zum Einsatz kommt. Dabei bildet der Kettenkratzerförderer das Rückgrat dieses Systems, der sowohl als Widerlager für den schreitenden Schildausbau dient als auch als Fahrbahn für die Gewinnungsmaschine. Seine Hauptaufgabe ist aber das Laden des von der Gewinnungseinrichtung gelösten Haufwerks und sein Abtransport. Dieses System funktioniert aber nur so leistungsfähig wie die vor- und nachgeschalteten Bereiche aufeinander abgestimmt sind und einen störungsfreien Betrieb erlauben. Moderne Kommunikations- und Fernwirktechnik leisten in Verbindung mit der sich ständig weiterentwickelnden Datenverarbeitung einen wesentlichen Beitrag zur Leistungssteigerung. *Dipl.-Ing. Thomas Neu Geschäftsfürender Gesellschafter der prog.e.o. Ingenieurgesellschaft mbh Elisabethenstraße Saarbrücken Tel. + Fax: 0681/ t.neu@progeo-ing.de Internet: Dipl.-Ing. Thomas Neu, Saarbrücken* 1 Strebtechnik im Saarrevier: Vorbrecher an Walzenschrämmaschine, zum Laden optimierter Walzenkörper mit Bedüsung zur Staubbekämpfung [1] Als Gewinnungsmaschinen kommen Hobelanlagen und Walzenschrämlader zum Einsatz. Der Einsatzbereich der Hobelanlagen wird im Wesentlichen in niedrigeren Flözen geringerer Härte gesehen, wobei die technische Entwicklung diese Möglichkeiten immer wieder erweitert. Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf die Kombination Kettenkratzerförder Schildausbau Walzenschrämlader, da Hobelanlagen außerhalb der Kohlengewinnung noch keine größeren Anwendungen gefunden haben. Der Steinkohleabbau im Saar-Revier endete vorzeitig am , obwohl das letzte Bergwerk an der Saar Kraftwerkskohle zu nahezu international wettbewerbsfähigen Kosten förderte. Im spannungsreichen Viereck Umweltverträglichkeit Wirtschaftlichkeit Öffentliche Akzeptanz Versorgungssicherheit war ein Weiterbetrieb trotz umfangreicher Lagerstättenvorräte nach eingetretenen Erschütterungen nicht mehr politisch tragbar. Sowohl im saarländischen Teil der Lagerstätte als auch im bereits 2004 stillgelegten lothringischen Teil wurden fast ausschließlich Walzenschrämlader eingesetzt, da sowohl die Härte der Steinkohle 2 Gewinnung von Hartbraunkohle im türkischen Bergwerk Cayirhan [2] als auch die der zwischengelagerten Nebengesteinsschichten hohe Schneidkräfte erforderten. Kontinuierlich wurde an der gearbeitet, um die Ladeleistung der Kettenkratzerförderer oder der Schrämwalzen zu verbessern, das Haufwerk bereits bandgerecht zu lösen bzw. mit Vorbrechern an der Walzenschrämmaschine zu zerkleinern oder die Staubbelastung durch entsprechende Walzengeometrie und -bedüsung zu verbessern. Diese an der Saar unablässig optimierte Technik ist für harte Steinkohle und mächtige Flöze weltweit noch heute im Einsatz (Bild 1). Mit saarländischer Hilfe kam die Strebtechnik auch in anderen Revieren zum Einsatz. Beispiele hierfür sind: Der Phosphatbergbau in Tunesien, Der Kaliabbau in Weißrussland oder Die Gewinnung von Hartbraunkohle in der Türkei (Bild 2). 3 Strebtechnik im Ruhr-Revier: Weltrekord in Flöz Girondelle des Bergwerks West: t verwertbarer Föderung am Tag [3] Im Ruhr-Revier, dessen Förderung 2018 auslaufen wird es sei denn, dass geopolitische Erkenntnisse das Thema Versorgungssicherheit wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zwingen verlief die Entwicklung lagerstättenbedingt anders, sodass verstärkt Hobelanlagen zum Einsatz kommen. Bemerkenswert ist zum Beispiel der 1998 gefahrene Weltrekord mit t verwertbarer Förderung aus einem Streb mit Walzenlader in Flöz Girondelle des Bergwerks West, dass zum geschlossen wurde (Bild 3). Wie auf dem 6. Clausthaler Fördertechnischen Kolloquium am Rande zu erfahren war, sind derartige Fördermengen bei entsprechend aufeinander abgestimmter Technik 550 bergbau 12/2014

25 Gewinnungstechnik und passender Betriebsorganisation heute keine Seltenheit mehr. Der elsässische Kalibergbau wurde 2004 endgültig eingestellt, da die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte abgebaut waren. Die Unternehmerin Amilie Zürcher ließ 1904 in einer Notsituation nach einer Fortsetzung der Kohlenlagerstätte von Ronchamp bei Cernay bohren und fand eine Kalisalzlagerstätte, die sich unter dem Rhein bis nach Buggingen erstreckte. Der Kaliabbau wurde in Baden nach fast 50jährigem Abbau 1973 eingestellt, da u.a. die hohen Gebirgstemperaturen (> 60 C) kaum noch zu beherrschen waren. Dieser Abbau der flach gelagerten Kailflöze ist im Elsaß besonders erwähnenswert, weil die Oberfläche zwar um mehrere Meter durch die eingesetzte, überwiegend selbst entwickelte Strebtechnik im Bruchbau (Bild 4) abgesenkt wurde, aber der Aufbau des Deckgebirges keine Wasserwegsamkeiten zugelassen hat, sodass die Lagerstätte trotz des Rheins und seiner in den Vogesen entspringenden Nebengewässer trocken blieb. 4 Strebtechnik im elsäßischen Kalirevier [4] Nachhaltigkeit 2013 jährte sich zum 200. mal die Veröffentlichung des Freiberger Berghauptmanns Hans Carl von Carlowitz, in der er zum ersten Mal im deutschsprachigen - (Bild 5) - Kunst/Wissenschaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen/wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen/dass es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe/weiln es eine unentberliche Sache ist/ohne welche das Land in seinem Esse (im Sinne von Wesen, Dasein) nicht Der Berghauptmann von Carlowitz war der Sohn eines leitenden Forstbeamten und sah sich in der ersten dokumentierten Energiekrise Europas als Berghauptmann mit der Frage konfrontiert, wie eine sichere Versorgung der Bergwerke mit Holz und der Hütten mit Holzkohle langfristig ermöglicht werden kann. Seine Antwort industrialisierte die Waldbewirtschaftung und führte zu noch heute zum Beispiel im Harz sichtbaren Monokulturen u.a. an Fichten. Heutige Waldbewirtschaftung ist dagegen vom Ziel nach Biodiversität geprägt, was aber wiederum dem steigenden Bedarf an Biomasse als Erneuerbare Energie entgegenläuft. Die Brundland-Kommission definierte die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht Nach Hauff begriffe von besonderer Bedeutung: Der Begriff von Bedürfnissen Der Gedanke von Beschränkungen, die der Stand der Technologie und sozialen Organisation auf die Fähigkeit der Umwelt ausübt, gegenwärtige und zukünftige Bedürfnisse zu befriedigen. Im Februar 2011 hat die Kommission der - sichere Versorgung mit Rohstoffen für die europäische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Insbesondere im Bereich moderner und umweltfreundlicher Technologien sind Rohstoffe für die EU- Wirtschaft unverzichtbar. Das integrierte strategische Konzept umfasst u.a. folgende Schlüsselelemente: Beobachtung der Entwicklung des Zugangs zu kritischen Rohstoffen, um prioritäre Maßnahmen festzulegen Entwicklung einer bilateralen Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern im Bereich der Rohstoffe auf der Grundlage der Förderung von verantwortungsvollem Regieren, Investitionen, geologischen Kenntnissen und Fähigkeiten Weitere Förderung von Forschung und Innovation für die gesamte Rohstoff- Wertschöpfungskette. Diese europäischen Bedürfnisse nach einer sicheren Rohstoffversorgung stehen unserer Verantwortung für künftige Generationen nicht nur in Europa gegenüber. Hierzu müssten wir uns mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie können wir einen künftigen Bergbau gestalten und die Eingriffe in die Natur reduzieren? Ist Tiefbau besser als Tagebau? Ist Strebbau langfristig besser als Kammer-Festen-Bau o.ä.? Lassen wir für uns nicht sichtbare katastrophale Zustände und Folgen in Afrika oder Südamerika zu, um unsere Bedürfnisse kostengünstiger zu befriedigen? 5 Deckblatt zu Sylvicultura Oeconomica [5] Planung, Betrieb, Schließung, Nachsorge Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, bei der Planung eines neuen Bergwerks oder bei der Erschließung eines neuen Feldes zuerst umfangreich in die Lagerstättenerkundung zu investieren, um ein möglichst detailgetreues Lagerstättenmodell zu erzeugen. Die Hilfsmittel in Form von geophysikalischen Vermessungen aus Bohrlöchern, geophysikalische Potentialverfahren oder hochauflösende 3D-Seismik mit nachgeschalteter Mehrfachstapelung des Signals, PreStackDepthMigration oder Attributanalyse stehen hierfür zur Verfügung und werden kontinuierlich insbesondere durch die Verfeinerung mathematischer Methoden weiterentwickelt. Diese Investitionen in die Zukunft reduzieren deutlich das Risiko des späteren Betriebes. Unzureichende Lagerstättenerkundung spart dagegen zwar Investitionsmittel, erhöht aber das Risiko, dass mit einem Streb eine weiße Wand angefahren wird oder die Streckenauffahrung zur untertägigen Gewinnung von Kalkstein in ein ungeeignetes Feld führt. Niedrigere Investitionskosten werden mit höheren Betriebskosten erkauft, indem das Risiko verlagert wird. Um eine Lagerstätte möglichst vollständig zu nutzen, ist von Beginn an eine entsprechende Planung erforderlich, die auf ein langfristig zu erzielendes Optimum zielt. Kurzfristige Erfolge werden häufig durch spätere, teure Nachbesserung erkauft. Insbesondere bei einem späteren Übergang vom Tage- auf den Tiefbau ist bergbau 12/

26 Gewinnungstechnik 6 Versagen von Festen im früheren Eisenerzbergbau in Lothringen [8] dem frühzeitigen Erkennen des Grenzverhältnisses Wertmineral - Nebengestein große Aufmerksamkeit zu schenken. Aber auch die Verwahrung und Nachsorge muss rechtzeitig angegangen werden, ehe der Bergwerksbetrieb bereits zu Ende ist. In Lothringen wurde die letzte Tonne bauverfahren hatte man einen Kammer- Festen-Bau gewählt. Die Dimensionierung der Festen erfolgte nach dem damaligen Stand der Technik. Heute sind zahlreiche Ortschaften in der Grenzregion zu Luxemburg gebirgsschlaggefährdet, da Festen versagen. Eine Erklärung hierfür sind u.a. dünne Lehmschichten innerhalb der Festen, die in den Jahren Feuchtigkeit gezogen haben und nun als Gleitschichten wirken, die ein Abscheren von Teilen der unter Druck stehenden Feste begünstigen (Bild 6). Im November 1996 mussten 30 Jahre nach der Schließung des Eisenerzbergwerks in Auboué 82 Familien ihre akut Gebirgsschlag gefährdeten Häuser sofort räumen, da sie nicht mehr zu sichern wa- nur noch bewohnbar, weil ein seismisches Messnetz ständig überwacht und rechtzeitig warnen soll. Das Bundesberggesetz (ähnlich wie auch der Code Minier in Frankreich) verpflichtet in 53 BBergG zur Aufstellung eines Abschlussbetriebsplanes, der gewährleisten soll, dass bei der Einstellung des Betriebes alle zum Schutz der Allgemeinheit erforderlichen Maßnahmen gegen schädliche Auswirkungen getroffen werden. Diese Forderung ist sehr weitgehend und insbesondere dann sehr kostenintensiv für den Betreiber, wenn hierfür nicht rechtzeitig geplant wurde und Rücklagen gebildet wurden. Für die Umsetzung notwendiger Sicherungs- und Verwahrungsarbeiten z.b. in einem Kalk- oder Erzbergwerk sind deshalb schon sehr früh nachfolgende Aspekte zu beachten: Sicherungs- und Verwahrungsarbeiten sollten parallel zum noch (aus-) laufenden Gewinnungsbetrieb stattfinden Abwerfen und Sichern der Grubenbaue erfolgt schrittweise Versatzmaterialien (bergeigene/bergfremde) unter Beachtung der Bergversatz- und der Mantelverordnung Ersatzbaustoffe. Bereits bei der Lagerstättenerkundung und der Abbauplanung sind deshalb auch Fragen nach der Schließung des Bergwerks und der Nachsorge zu stellen. Langfristig offene Hohlräume bedürfen des Schutzes der Allgemeinheit gegen schädliche Gefahren, auch wenn diese erst nach Jahrzehnten eintreten und dann meistens nicht mehr vom Verursacher zu beheben sind. Planmäßiger Bruchbau mittels Strebtechnik gegebenenfalls mit Versatz schützt daher nachhaltig vor Spätfolgen (Bild 7). Dieses erfordert ein Denken in komplexen Systemen mit interdisziplinärem Ansatz. 7 Tagesbruch im Schwarzwald über früherem Abbau 8 Probeinstallation einer Hochleistungsstrebausrüstung auf dem britischen Bergwerk Maltby [10] Strebtechnik als Alternative? Es stellt sich daher die Frage, ob Strebtechnik langfristig dem Einsatz von Kammer-Festen-Bau überlegen ist und deshalb vermehrt zum Einsatz kommen sollte: Bessere und damit nachhaltige Ausnutzung der Lagerstätte statt dauerstandsichere (?) Festen Vermeidung von langfristig unsicheren Hohlräumen durch Absenkung der Tagesoberfläche während des Betriebs und damit zeitnahe Regulierung der Schäden, d.h. keine Verlagerung der Nachsorge auf nachfolgende Generationen. Könnten damit wieder europäische Lagerstätten interessant werden, deren Abbau aus Kosten- und Qualitätsgründen trotz entsprechender Vorräte eingestellt wurde und deren Begleitminerale heute von hierfür u.a. folgende Aspekte zu diskutieren, ehe über die Wirtschaftlichkeit zu entscheiden ist: Oberflächensituation, Gebirgsaufbau Hangendschichten der Lagerstätte Lös- bzw. Schneidbarkeit des Wertminerals Abrasivität des Wertminerals beim Laden und Transportieren Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz durch Staub, Gase, Lärm usw. Unterstellen wir, dass eine Lagerstätte von der Geologie und der Hydrologie geeignet sei für eine untertägige Gewinnung, konzentriert sich die Wahl des Abbauverfahrens und des Betriebssystems auf technische Gesichtspunkte des Lösens, Ladens und Transportierens. kam ein Hochleistungskratzerförderer (Bild 8) unter besonderen Bedingungen zum Einsatz: Die abrasive Fördererumgebung bestand hälftig aus Kohle und Sandstein (Bild 9). Gefordert war vom Kunden eine hohe Verfügbarkeit über die gesamte Bauhöhe von 4 Mio. t. Bei der Entwicklung der eingesetzten Produkte verfolgte der deutsche Herstel- Auswechselbare Verschleißteile an exponierten Schleißstellen Hochwertige Materialien, Vergütung oder Härtung von Oberflächen Verdickung von Wandstärken in Bereichen, in denen ein Auswechseln der Bauteile schwer oder nicht möglich ist Intelligentes Design: Symmetrische Förderrinnen (Halbach & Braun Patent) können durch Wenden das wenig 552 bergbau 12/2014

27 Gewinnungstechnik verschleißende Untertrumm noch für weitere Förderung benutzen. Diese Maßnahmen ermöglichten es, dass die Förderer über die gesamte Einsatzzeit von jeweils einer Bauhöhe eine Verfügbarkeit zwischen 98 bis 99,9 % erreichten. Schlussfolgerung Aus der leistungsfähigen Gewinnung von Sandstein unter Tage auf dem britischen Bergwerk Maltby lässt sich der Schluss ziehen, dass auch andere Wertminerale hoher Festigkeit und hoher Abrasivität untertägig mittels Strebtechnik gewinnbar sind. Überlegungen in Estland, den untertägigen Abbau von Ölschiefer oder in Polen für die Gewinnung von Kupferschiefer künftig mittels Strebtechnik zu führen, bestätigen diese Überlegungen und ermutigen, die Strebtechnik auch außerhalb von Kohle oder Kali zum Einsatz zu bringen. Ob eines Tages der Eisenerzbergbau und seine Neben- und Begleitminerale im Raum Salzgitter oder in Lothringen wiederbelebt, 9 Bergwerk Maltby: 50% der Mächtigkeit ist Sandstein (oberhalb der glänzenden Kohle) [10] oder der Steinkohlebergbau in Deutschland fortgesetzt werden kann, hängt von den Gegebenheiten des Weltmarkts und insbesondere der Nachfrage aus Asien ab; die Lagerstätten und die technischen Möglichkeiten sind gegeben. Die jüngste Benennung von Kokskohle als versorgungskritischen Rohstoff durch die Arbeitsgruppe auch in Deutschland zu denken geben. Literaturverzeichnis Abschied des Saarbergbaus am Werkszeitschrift der RAG Bergwerk West Hans_Carl_von_Carlowitz Volker Hauff: Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtlandt- Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Eggenkamp Verlag, ISBN , Seite 46 release-ip _de.htm aleas-miniers Braun, Dr. Dietrich: Moderne Hochleistungsförderer in abrasiven Verhältnissen; Vortrag anlässlich des 6.Kolloquiums Fördertechnik im Bergbau, Institut für Bergbau der TU Clausthal, 22. bis Neu, Thomas: Perspektiven moderner Strebtechnik; Vortrag anlässlich des 6.Kolloquiums Fördertechnik im Bergbau, Institut für Bergbau der TU Clausthal, 22. bis materials/critical/index_en.htm Buchbesprechung Unser Leben Soziale Bewegungen und Arbeitskämpfe im Ruhrgebiet 1960 bis 1980 Wat willste denn in de Toskana? Die Pizza Vesuv ist doch gleich um die Ecke.,,Ruhrgebiet, Heimat und über Jahrzehnte Schmelztiegel von Alteingesessenen und Zugewanderten (Polen, Italiener). Schon um 1900 und nach 1945 Auffangbecken von Flüchtlingen und Menschen aus wirtschaftlich nicht so industrialisierten Gebieten Deutschlands. Über 5 Mio. Einwohner auf einer Fläche von etwa km 2! Ein Ballungsraum von immer mehr zusammenwachsenden Großstädten. Eine eigene Identität der hier lebenden Menschen entwickelte sich erst langsam. Klaus Rose begleitete den Wandlungsprozess des Ruhrgebietes mit der Kamera. Von tausenden von Fotos wird hier eine aussagekräftige Auswahl vorgestellt, die es erleichtert, sich diesen Prozess bildhaft und anschaulich zu verdeutlichen. In verschiedene Kapitel gegliedert, wird die Arbeit im Bergbau und in der Stahlindustrie gezeigt. Die sozialen Spannungen, die sich in Aktionen wie der Rote Punkt oder spontanen Arbeitsniederlegungen äußerten, gehören zu diesem Prozess. Es wird klar, dass es hier auch immer um politische Auseinandersetzungen und Machtkämpfe geht. Bewusst wurde jedoch auch der Blick auf andere Bereiche gelenkt wie Leben im Alter, Krankenhäuser, Nahverkehr und Verkäuferinnen. Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens jedoch nicht alles. So werden die Wandlungsprozesse ebenso bei Wohnen und Umwelt dokumentiert. Erinnert sich noch einer an die Forderung nach sauberer Luft im Revier, weil Kinder unter Pseudo-Krupp litten? Udo Achten (Hg.), Unser Leben Soziale Bewegungen und Arbeitskämpfe im Ruhrgebiet 1960 bis 1980, 200 Seiten, mit Ruhrgebietsfotos von Klaus Rose, ca. 19,95, ISBN: bergbau 12/

28 Historischer Bergbau Die Rettung der Silber-Schmelzhütte Sankt Georgen in Schneeberg-Neustädtel Wir schreiben das Jahr 2010: Im Lindenauer Grund am Rande des Schneeberger Stadtteils Neustädtel befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum technischen werk ein unscheinbares, ziemlich nehmend zu verfallen (Bild 1) Zu diesem Zeitpunkt stehen Haus und Grundstück im Eigentum der Bergstadt Schneeberg dies dank einiger Bergbaufreunde 1 Das alte Wohnhaus im April 2010 Foto: Karsten Georgi Ulrich Kaiser, Schneeberg-Neustädtel* und -enthusiasten, die der Stadt immer wieder den Erwerb nahe- zung gibt es zu diesem Stadt beabsichtigt daher die öffentliche Ausschreibung eines Erbbaurechtes mit dem Verkauf Bergbauexperten aus liche Gewissheit, dass es sich hier um das Gebäude der früheren - wenn das Haus an einen privaten Interessenten verkauft wird, der Eigenheim auf dem idyllisch gelegenen Grundstück zu errichten? Anfang Juli 2010 traf sich daher in der Peter Günther um Möglichkeiten zur Rettung des Gebäudes als ein einzigartiges Zeugnis des Schmelzhüttenwesens im Schneeberger *Ulrich Kaiser Buchenweg Schneeberg 2 Die Gründungsmitglieder des Silber-Schmelzhütte Sankt Georgen Schneeberg/Erzgebirge e.v. am silber-schmelzhütte@gmx.de Foto: Karsten Georgi Das Schmelzen von Silber Agricolas Zeiten in gemauerten Öfen standen nebeneinander in einer Hütte, deren Dach Je nach Metall kamen unterschiedliche Verfahren Schmelztemperatur zu erreichen, war eine ständige Luft- - Georg Agricola erschien die Gründung eines Vereins, der sich speziell dem Erhalt und der Entwicklung des denkmalgeschützten Bereiches als Bestandteil des technik- und kulturhis- - Der Name des Vereins war schnell - sammlung des Vereins statt (Bild 2) dem Grundstückseigentümer Bergstadt Schneeberg und dem neugegründeten Ver- sen werden, der es uns nun ermöglichte, das Gebäude entsprechend den denkmalschutzrechtlichen Zwischenzeitlich durchgeführte Recherchen im sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden und im Bergarchiv Freiberg brachten uns die Erkenntnis, dass es sich hier wirklich um das Gebäude der kurfürstlichen Silber- Schmelzhütte aus dem Jahr 1665 handelt (bekannt als Silber- Schmelzhütte Sankt chen Befehl zur Errichtung der Silber-Schmelzhütte und eines ein ausführliches Inventarium, 554 bergbau 12/2014

29 Historischer Bergbau 3 Befehl des sächsischen Kurfürsten zum Bau einer Silber-Schmelzhütte vom Quelle: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Finanzarchiv, Loc , Nr.1220, Reproduktion: Ulrich Kaiser bestehend aus einer detaillierten Einnahmen-/Ausgaben-Aufstellung, einem Bauweise und der räumlichen Aufteilung des Schmelzhüttengebäudes die im öst- - über die ersten durchgeführten Schmelzen stammen aus dem Bau- und Inbetriebnah- 4 Titelblatt des Schmeltz Büchel aus dem Jahr 1665 Quelle: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Reproduktion: Ulrich Kaiser schlagjahr verwendeter Hölzer im östlichen Bereich des Gebäudes auf das Jahr 1664 eine der wenigen brauchbaren fanden Bergstadt Schneeberg (Bild 5) 5 Ausschnitt aus einem Bergwerksplan von 1737 Quelle: Museum für bergmännische Volkskunst Bergstadt Schneeberg Reproduktion: Ulrich Kaiser Die Geschichte der Silber-Schmelzhüt- 1665: Zur Blütezeit des Schneeberger hunderts existierten in und um Schnee- Mehrere Quellen [1][2] bezeichnen die Carl Schiffner im Lindenauer Grunde in der Nähe des jet- - - Herrn Nickel von Ende in Stein - ten erneuert und mit 2 kleinen Stichöfen, gehörte sie dem Kurfürsten; die Nachrichten über sie erlöschen mit dem Jahre grunde gelegen haben, da fast alle alten Urkunden über das Schneeberger Hütten- - (Bild 6) - Gegenwart und damit der Tätigkeit unse- 6 Stadt- und Bergchronik der Stadt Schneeberg von Christian Meltzer 1716 Quelle: Stadtmuseum Aue Foto: Ulrich Kaiser Zum Zeitpunkt der Vereinsgründung fan- an seine ursprüngliche Zweckbestimmung schlüsse auf die verwendete Bauweise ziehen und erst recht nicht auf die ursprüng- terliegenden Verblendungen mit Ziegeln das Gebäude ursprünglich im westlichen Teil in Fachwerk- und an der südöstlichen Ecke in Umgebinde-Bauweise errichtet - birge die Umgebinde-Bauweise durchaus eine gewisse Verbreitung gefunden hat, malschutz keine weiteren Beispiele für 7 Südostecke im April 2010 Foto: Karsten Georgi 8 Südostecke im September 2011 Foto: Ulrich Kaiser bergbau 12/

30 Historischer Bergbau möglicherweise einen Zusammenhang mit (Bilder 7 bis 10) 9 Obere Bohlenstube Februar 2010 Foto: Karsten Georgi 10 Obere Bohlenstube Oktober 2010 Foto: Ulrich Kaiser 11 Probierkupelle aus der Sankt Georgen- Hütte Foto: Ulrich Kaiser Dieser Befund macht deutlich, dass die - ein einmaliges Zeugnis der erzgebirgischen Bergbau- und Hüttengeschichte zugehen, dass es sich hier um das einzige - bei Agricola Nachdem uns aus den bis dahin durchgeführten Entkernungsarbeiten und auch aus ten die frühere Grundstruktur des Gebäu- dern und den Zustand des Hauses damit Die ersten Arbeitseinsätze des Vereins bungsarbeiten rings um die Grundmauern und dem anschließenden Einbringen einer - Landesamt für Denkmalschutz und dem leistet werden, dass die Sanierungsarbeiten immer im Einklang mit den gesetzli- neben größeren Mengen an Schlacken auch den ersten recht bedeutsamen Fund - Georgius Agricola Zeit bei Lazarus Ercker [5] beschrieben und dargestellt sind (Bild 11) Im Jahr 2011 standen außerdem die Entkernungsarbeiten im Gebäudeinneren - ten Schieferdeckung und deren Bergung für eine mögliche Wiederverwendung gewährleistet, dass die Hütte im Inne Bergkeller April 2010 Foto: Karsten Georgi 13 Bergkeller September 2011 Foto: Karsten Georgi - einige Fundamente für neu einzuziehende Zwischenwände entsprechend dem ur- Nicht zu vergessen ist auch die Fertigstellung und festliche Einweihung unseres um 1500 stammt und dessen Eingangsbereich wieder völlig neu in Bruchsteinmauerwerk errichtet wurde Ein langer und strenger Winter ließ die Wiederherstellung Umgebinde Foto: Ulrich Kaiser 15 Einbau Grundschwelle Foto: Ulrich Kaiser werden und an den betreffenden Hausseiten wurden neue Grundschwellen aus neuer Hölzer, auch im Innenbereich, er- malschutzbehörden (Bilder 14 und 15) neue Zwischenwand zur Abgrenzung der - - lem Umfang durch unsere Vereinsmitglie- - des Gebäudes (Bilder 16 und 17) Nach dem schneereichen Winter bergbau 12/2014

31 Historischer Bergbau 16 Nordseite Juli 2010 Foto: Karsten Georgi 18 Die überflutete Wiese am Foto: Ulrich Kaiser 20 Lehmputz an der Außenfassade Foto: Ulrich Kaiser 17 Nordseite August 2012 Foto: Ulrich Kaiser 19 Der Blick aus der Hütte Foto: Ulrich Kaiser 21 Arbeiten an der Natursteinwand Foto: Ulrich Kaiser Teil wurde deshalb eine neue Fachwerk- Weiter ging es dann mit dem Her- - - Lehmputzarbeiten in den ausgefachten durchgeführten Arbeiten zur Neuverlegung einer Trinkwasserleitung erlitten durch das ben Rückschlag, da das gesamte Gelände - war (Bilder 18 und 19) Bis das Wasser abgelaufen und die zum Glück nur geringfügigen Schäden beseitigt waren, wurde mit der Herstellung einer zum Einsatz, der teils aus unserem Gebäude, teils aus mehreren Abbrüchen alter Fachwerkhäuser in nahegelegenen Orten putzen der Fachwerkwände lief anfangs rungen und Kenntnisse auf diesem Gebiet verfügte (Bild 20) putzten Wandbereiche mussten mehrmals Wiederherstellung der Natursteinwand an (Bild 21) Diese entsprach zwar nicht dem ursprünglichen Zustand, aber gemäß einer sie als bauzeitliches Zeugnis unbedingt Auch mit der Verlegung der Trinkwasserleitung und deren Anbindung an die öffentli- der Einbau zweier neuer Deckenbalken (Bild 22) Verschalung des Laubenganges bekam traktives Aussehen 22 Einbau Deckenbalken Foto: Ulrich Kaiser 23 Nordseite der Hütte Oktober 2013 Foto: Ulrich Kaiser Arbeitseinsatz im laufenden Jahr 2014 star- Jahr der Westgiebel und die angrenzende Südwestwand: Das bereits durch mehrere - gesamte Westhälfte wirksam abgestützt werden, um einen möglichen Einsturz zu Verfügung stehenden bescheidenen Mitteln es ja nicht bleiben (Bilder 24 bis 27) - um eine Grundlage für die neu zu errichtenden Fachwerkständer einschließlich - - staken und Lehmputz ausgefacht, ein Teil der Gefache auch bereits mit Feinputz und - - passablen Anblick (Bilder 28 und 29) Außer diesen deutlich sichtbaren äuße- bergbau 12/

32 Historischer Bergbau Westgiebel und Südwestwand im Wandel der Zeiten 24 Zustand im September 2010 Foto: Ulrich Kaiser 25 Zustand am Foto: Ulrich Kaiser 26 Zustand am Foto: Ulrich Kaiser 27 Zustand am Foto: Ulrich Kaiser nehmen: Dank einer Fördermittelzuwen- - - eine Außentreppe zum Laubengang und auf die Darstellung der Hüttengeschichte - - Inbetriebnahme der Silber-Schmelzhütte ein Gebäude präsentieren, das erste Einblicke in die Hüttengeschichte gestattet, auch wenn die Fertigstellung der Silber- haus und den technischen Außenanlagen Hinsichtlich der späteren Nutzung ist - - genhütte und zum Silberschmelzwesen - - gerecht zu werden, würden wir natürlich gern Hüttentechniker als Vereinsmitglie- hunderts eingerichtet; außerdem findet den wird als Archiv und Lagerraum des Um die Öffentlichkeit über unsere Tä- präsentieren wir unser Objekt mehrmals seumsnacht-teilnahme des Städtebundes Im Festumzug zum 825jährigen Jubilä- 28 Blick von Westen, noch mit Gerüst Foto: Ulrich Kaiser 29 Der Ostgiebel und die Nordseite Mitte Oktober 2014: Altes Fachwerk in neuem Glanz Foto: Ulrich Kaiser tung für die Öffentlichkeitsarbeit ist die berger Stadtanzeiger regelmäßig über den keit sind außerdem unsere Internet-Seite Literaturverzeichnis [1] Carl Schiffner: Alte Hütten und Hämmer in Akademie-Verlag Berlin 1959 [2] Johannes Golle: Die alten Schneeberger Silber-Schmelzhütten, Schneeberger Heimat- Christian Meltzer: Erneuerte Stadt- und Freyen Berg-Stadt Schneeberg, gedruckt in Heinrich Fulde [4] Georg Agricola: De Re Metallica Libri XII, [5] Lazarus Ercker 1556, Lazarus Ercker bergbau 12/2014

33 Historischer Bergbau Die besondere Markscheiderlampe von Brathuhn Am besuchte uns der BV Wanne-Eickel in Frankfurt/ Main mit 22 Personen (siehe bergbau 7, Juli 2014, Seiten 334/335). Der Anlaß des Besuchs war der, dass man meine umfangreiche Grubenlampensammlung ansehen wollte. Dipl.-Ing. Werner Horning, Frankfurt am Main* *Dipl.-Ing. Werner Horning Mitglied im RDB e.v. Georg-Speyer-Straße Frankfurt am Main Tel.: 069/ Der Autor beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit der Grubenlampe. Er hat weltweit über dieses Thema publiziert. 1 Katechismus der Markscheidekunst von 1892 Ich hielt einen ca. 1,5-stündigen Vortrag über das bergmännische Geleucht im Wandel von Jahren und ging dabei zwangsläufig auf Besonderheiten ein, also Grubenlampen, die dem Sammler zwar bekannt sind, aber bei gestandenen Bergingenieuren noch Verwunderung hervorrufen können. Eine dieser Lampen möchte ich im Folgenden vorstellen. Es handelt sich um die Wetterlampe mit gebogenem Glasstab, erfunden von Markscheider Brathuhn, erst- der Markscheidekunst (Bild 1) von Bei dem an dieser Lampe angebrachten rechtwinklig gebogenen Vollglasstab handelt es sich um den ersten Lichtleiter der 2 Die Wetterlampe von Brathuhn mit Glasstab 3 Seite aus dem Friemann & Wolf Katalog, 1903 bergbau 12/

34 Historischer Bergbau 4 Die Brathuhn sche Lampe im Einsatz Weltgeschichte, denn es ist keine andere Anwendung eines gebogenen Glasstabes zum Zwecke der Umlenkung eines Lichtstrahls vor diesem Datum bekannt. Was war der Hintergrund der Erfindung? Markscheider Brathuhn hatte immer wieder das Problem, dass er keine ge- 6 Brathuhn sche Lampe (Sammlung Horning) naue Bestimmung der Nonien, z.b. bei der Theodoliten erzielen konnte. Wir wissen nicht, was ihn auf die Idee gebracht hat, dass man mit einem gebogenen Vollglasstab das Licht umlenken kann. Aber von nun an war eine paralaxenfreie Ablesung möglich. In seinem oben genannten Büchlein ist auf Seite 58 diese Lampe abgebildet und beschrieben (Bild 2). Im Bild 4 wird die Lampe im Einsatz gezeigt. Zur Person des Markscheiders Brathuhn ist Folgendes zu berichten: Er stammt aus einer Bergmannsfamilie, die im Mansfeldischen beheimatet war. Sein Vater kommt aus Hergisdorf, einem Ort mit langjähriger Bergbautradition. Dort der Oberamtsmarkscheider Johann Christoph Brathuhn (1801 bis 1874) (Bild 5). Sein Sohn Moritz Otto Brathuhn wurde am in Lengefeld bei Sangershausen geboren. Auch er wurde, wie sein Vater, Oberamtsmarkscheider und später Professor in Clausthal. Er hat 2 Lehrbücher zur Markscheide- und Vermessungskunde herausgegeben. Das 2. Lehrbuch erschien in mehreren Auflagen und war für längere Zeit das Standardwerk für die Lehre von der Vermessung. Neben be- wieder um die Verbesserung der Meßtechnik verdient gemacht. Lampenart: Benzinsicherheitslampe, Typ 685 Markscheiderlampe, System: Brathuhn Herkunftsort/Land: Zwickau/Sachsen, Deutschland Hersteller: Friemann & Wolf Material: Neusilber, Wirbel und Haken aus Messing Maße: Höhe der Lampe: 225 mm Durchmesser: 80 mm Länge des Glasstabes (einschl. Krümmung)180 mm, Durchmesser des Glasstabes 12,6 mm Herstellungsjahr: um 1905 Konstruktionsmerkmale: Obere Luftzuführung. Ein Gazekorb. Je 3 Gestellstäbe oben und unten. Ohne Verschluß. Reibzündervorrichtung Modell 97. Runddocht. Haltegriff. Besonderheit: Lampe aus Neusilber, da sie für Markscheiderzwecke eisenfrei sein mußte hat der Oberbergamts-Markscheider 0. Brathuhn die parallaxenfreie Ablesung des Kompasses durch en rechtwinklig gekrümmten Glas-Stab erfunden und im Katechismus der Markscheidekunst beschrieben. Die Halterung des Glasstabes ist seitlich am Zwischenring angeschraubt. Glasstab wird in einem konischen Rohrstück durch einen Gummistopfen gehalten. Aufschrift: (Ovales Schild seitlich am Topf) Wolfs Sicherheitslampe Patent Friemann & Wolf Zwickau i. S. Lampen-Nr. (auf Zwischenring): Johann Christoph Brathuhn (1801 bis 1874), Vater des Erfinders der Lampe mit dem Glasstab Seine spezielle Markscheiderlampe wurde von der Firma Friemann & Wolf gebaut und ist unter der Bezeichnung: beworben worden (Bild 3) abbildungen gibt es vom Jahr Ungefähr 30 Jahre hat es gedauert, bis Lampe zu erwerben (Bild 6). Sie ist aus mehreren Gründen äußerst selten. Erstens wurde sie nur zu Markscheidezwecken genutzt und deswegen in kleineren Stückzahlen hergestellt, und zweitens gingen oft die Glasstäbe zu Bruch und man fuhr diese Lampen dann, natürlich ohne die Haltevorrichtung für den Glasstab, als kleine Beamtenlampe weiter. Schlussbemerkung Wenn man, wie ich, in über 40 Jahren über 500 Grubenlampen aus aller Welt gesammelt hat und in der Sammlung ca Jahre Grubengeleucht zeigen kann und weltweit über dieses Sachgebiet publiziert hat, dann hat sich zwangsläufig auch eine Menge Wissen angehäuft, was ich gerne an die Interessierten weitergebe. Eines kann ich hier versichern: Die Grubenlampe ist ein unendliches Thema, das merkt man aber erst, wenn man tief in die Materie eintaucht. Literaturverzeichnis 0. Brathuhn, Verlagsbuchhdig. J.J.Weber, Leipzig, 1892, Seite ,Seite 51 Der Anschnitt 60, 2008, H. 1, Rudolf Mirsch. Seite 38 bis 44 Grubenlampen-Info, 2009, W. Horning, Seite bergbau 12/2014

35 Staubbekämpfung Arbeitsplatzstäuben wirksam Paroli bieten mit Naltec, per Gesetz, mit Prämien Staubintensive Branchen, ob in der mineralgewinnenden Industrie, Teilen der Industrie wie Gießereien und Hüttenwesen, in der Bau-, Recyclingund Entsorgungsbranche, auch der Chemie, müssen sich seit Ende 2013 durch die deutliche gesetzliche Verringerung der Staubbelastung am Arbeitsplatz auf neue Lösungen zur Staubreduzierung einstellen. Im Rahmen der Neufassung der grenzwerte sinken die Grenzwerte auf 1,25 mg/m 3 pischem Dichtewert von 2,5 mg/ m 3 und in Betrieben mit zum Beispiel einer Dichte von 3,5 mg/ m 3 auf 1,75 mg/m 3. Diese Halbierung der Belastungsgrenzen von Staub-Emissionen am Arbeitsplatz ist eine wichtige Maßnahme zur gesundheitlichen Prävention und lässt die Folgekosten durch Erkrankungen (auch zu erwartende Renten durch Erwerbsunfähigkeit) sinken. Dies ist es der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie BG RCI Wert, mit Prämiensystemen finanzielle Anreize zu schaffen, die derzeit mit 20 % bei üblichen Investitionen zur Staubniederhaltung liegen. Der beste Lehrmeister ist die Natur: Gezackte Ventilatorenflügel reduzieren Geräuschpegel, den Eulenflügeln nachempfunden Foto: B + W Naltec-Wassernebelsystem, intelligente Technologie lässt neuen allgemeinen Staubgrenzwert (ASGW) erreichen Der Spezialanbieter B + W Gesellschaft für innovative Produkte aus Bottrop, im Herzen des Ruhrgebiets, bietet mit seinem Wassernebelsystem, das unter der Marke Naltec hergestellt und vertrieben wird, eine wirksame und von der BC RCI anerkannten Methode an, um die neuen Grenzwerte zu erreichen und sogar zu übertreffen. Ein guter Grund, um sich als Leser mit dieser intelligenten Staubniederhaltungs-Technologie zu beschäftigen. Das Naltec-System hat sich nach Aussagen des Unternehmens, wie Georg Buddenkotte, Mitgesellschafter, zu berichten renden Anbieter von Staubniederhaltung durch Wassernebel entwickelt. Durch ständige Weiterentwicklungen der Anlagentechnik könne heute nicht nur das Feld der Entstaubungstechnologie bedient werden. Die Anlagen werden ebenso zur Luftbefeuchtung, Gas- und Materialkühlung sowie zur Geruchsbekämpfung eingesetzt. Der künstlich erzeugte Wassernebel, dem morgendlichen Nebel in der Natur abgeschaut, ist eine Wasserwolke superfeiner, schwebefähiger Wassertröpfchen, die in der Lage sind, den Staub an sich zu bin- Über spezielle Wasserdüsen zur Vernebelung in Verbindung mit einem praxisgerechten Pumpensystem wird ein Wasserdruck von nur 10 bar aufgebaut. Dies mit normalem Leitungswasser und sogar DSCIO 282.JPG, Ventilator, Naltec-System, mit gezackten Flügeln Foto: B + W Brauchwasser und Tropfengrö- reich, der ideal zur Anbindung von Staub ist. Bei Tropfengrößen darunter tritt leicht das Verdunstungsrisiko auf; der Tropfen löst sich auf, ohne seine Staubbindungsfunktion zu erfüllen. Als mobile Sprühnebeleinheit oder stationär eingesetzt, erfüllt ein elektrisch drehbarer Sprühventilator die wichtige Aufgabe, den Nebel so weit wie möglich in die Produktionshallen zu leiten. Mit unterschiedlichen Sprühkränzen, abgestellt auf den jeweiligen Bedarf, kann der Wassernebel mit Hilfe des Ventilators bis zu 50 m weit getragen werden. Spezielle Ventilatorenflügel halten zudem die Lautstärke in Grenzen. Buddenkotte im Firmennamen innovative Lösungen verspricht, muss das auch unter Beweis stellen, wie bei den Ventilatorenflügeln, an einer Seite gezackt, den Eulenflügeln abgeschaut, die fast lautlos von Standort zu Standort fliegen. Ähnlich lärmreduziert geht unser Ventilatoren-System zu Werke: 6 db Lärmminderung bedeuten eine deutliche Lärmreduzierung. Das Naltec-System von B + W lässt sich nach Aussagen des Herstellers problemlos auf individuelle Gegebenheiten anpassen und jederzeit ergänzen: Durch Winterbetrieb, Funksteuerung, Geruchsvernichtung durch enzymatische Methoden, Anpassung auf vorhandene Anlagen, einschließlich schlüsselfertiger Montage. Dieses Wassernebelsystem erweist sich in der Tat als sehr flexibel und leistungsfähig. Weitere Informationen Klaus Bucher BUCHER COMMUNICATIONS Agentur für PR und Pressearbeit Spindecksfeld Ratingen Tel.: 02102/ Fax: 02102/ info@bucher-agenturen.de Internet: B + W Gesellschaft für Innovative Produkte mbh Boschstraße 12a Bottrop Tel.: 02045/ Fax: 02045/ info@buwip.de Internet: bergbau 12/

36 Energiepolitik Pressestimmen zum Thema Energiewende Dr.-Ing. Bruno Heide, Lennestadt* Der 1. Vorsitzende des BV Siegerland, Bergkamerad Dr. Bruno Heide verfolgt zum Schwerpunktthema Energiewende aufmerksam und fortlaufend Presseartikel. Dankenswerterweise verfasst er dazu kurze Expertisen und stellt diese regelmäßig der Redaktion fügung. Eine Auswahl davon ist auf dieser Seite plaziert und lässt einen Eindruck über die brisante und oftmals widersprüchliche Situation bei der ambitionierten Energiewende zu. Auf Nennung konkreter Zeitschriften sei verzichtet. RWE prüft Abschaltung weiterer Kraftwerke *Dr. Ing. Bruno Heide Mitglied im RDB e.v. Bergwerksdirektor i.r Lennestadt Tel.: 02721/81434 Fax: 02721/ Dipl.-Ing. Matthias Hartung, Chef der - ergebnis im ersten Vierteljahr 2014 um ein Viertel geringer ausfiel als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. RWE hatte bereits seit Anfang 2013 Anlagen mit einer Leistung von MW stillgelegt. Bis zu 30 % der RWE-Kraftwerke können derzeit mit ihren Erlösen wegen niedriger Strompreise nicht einmal die Kosten für Brennstoff und CO 2 -Verschmutzungsrechte decken. Sogar die wegen des günstigen Rohstoffs lange hochprofitablen Braunkohlekraftwerke arbeiten nicht mehr durchgängig kostendeckend. Die hohe Zahl der Photovoltaik-Anlagen in Deutschland drückt gerade zu Spitzenzeiten am Mittag die Strompreise und nimmt wegen des Einspeisevorrangs für Ökostrom den konventionellen Kraftwerken die Einsatzzeiten. Hartung forderte die Bundesregierung auf, schneller einen Marktmechanismus zu schaffen, der das Vorhalten von sicherer Stromversorgung unabhängig vom Wetter werke würden noch lange gebraucht, um die schwankende Ökostrom-Produktion abzusichern. RWE wehrt sich gegen neue Belastungen bei der Braunkohlenförderung, wenn Eigenstromproduktion für die Braunkohle- tet würde. Dadurch würde der Braunkohlebetrieb um 200 Mio. /a teurer. Es wurde berichtet, dass das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr mit den Städten, u.a. Essen, Bochum und Dortmund, einer vollständigen Übernahme der Steag zugestimmt hat. Frage: Wie können die finanziell sehr schwachen Ruhrgebietsstädte das beschließen, wenn die Kraftwerkssituation so schlecht ist? Das Thema wird im NRW-Landtag behandelt. Das 56 Stadtwerke umfassende Kraftwerksunternehmen Trianel in Düsseldorf klagt über die schlechte Wirtschaftlichkeit selbst modernster Kraftwerke in Lünen und Hamm. Der Vor-Steuer- betragen (Plan 10 Mio. ). Die in Hagen ansässige Firma Enervie schreibt jährlich 50 Mio. Verluste mit ihren konventionellen Kraftwerken, die der Energieversorger wegen der Insellage des südwestfälischen Versorgungsgebiets gesetzlich vorhalten muss. Das ist ein unhaltbarer Zustand! Der Vorstand kündigt für seine Privatkunden 50 Mehrkosten für Strom im Jahr an. RWE und ein Stadtwerke-Konsortium (23 Stadtwerke halten 23 % Anteile) müssen die Fertigstellung des Steinkohle-Kraftwerks Hamm wegen technischer Probleme auf unbestimmte Zeit verschieben. Die Fertigstellung der beiden Kraftwerksblöcke war für 2008 geplant. Ein Block kam 2014 in Betrieb, bei dem anderen Block gibt es Probleme bei der Dampferzeugung. Lieferant ist die französische Firma Alstom. Das komplette Kraftwerk soll auf jeden Fall fertiggestellt werden. Was Strom verbrauchen, nur 0,05 ct./kwh normale Verbraucher zahlt weiterhin 6,24 ct./kwh. Die Industrieprivilegien in Höhe von 5 Mrd. - zahlt zusätzlich, was die stromintensive Industrie nicht zahlt. gesetzbuches beschlossen. Danach können die Bundesländer so große Mindestabstände von Windrädern zu Wohngebäuden vorschreiben, dass der Ausbau stark gebremst werden würde. Bis spätestens 2014 soll laut neuem Ausschreibung ermittelt werden. Wie das genau geschehen soll, weiß man nicht so genau. von den Erzeugern selbst verbraucht wird, muss in Zukunft eine reduzierte werden. Ausgenommen sind Kleinstanlagen, z.b. Eigenheime mit Solardach., der Wer z.b eine Solaranlage baute, bekommt 20 Jahre lang 57,4 ct./kwh Vergütung. Bei neuen Solar-Dachanlagen gibt es nur 13 ct./kwh. Tatsächlich merken die meisten Verbraucher von der neuen Reform nichts, der Strom bleibt teuer, die Verteilung der Kosten ungerecht, die Energiewen- Die Bundeskanzlerin hat in ihrer Pressekonferenz vom angekündigt, Reform kommen wird. Es gibt Vorschläge, die Industrierabatte aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren (A. Troege, früherer Präsident des Klaus Töpfer - dann nicht mehr auf der Stromrechnung auftauchen und der Bürger würde dann merken, wie kostengünstig grüner Strom ist. Dr. Bruno Heide (wird fortgesetzt) 562 bergbau 12/2014

37 Fossilien Fossilien - Skulpturen der Urzeit Fossile Zeugen der Vergangenheit aus dem Schwarzen Jura - - Ichtyosaurier (Fischsaurier) Seelilie Größe 66 x 98 cm Seelilien Werner Makossa Ichtyosaurier (Fischsaurier) Größe 208 x 60 cm bergbau 12/

38 Aus- und Fortbildung Herbstakademie in der Türkei Studierende tauschen sich über Bergbau und Gesellschaft aus Was passiert unter Tage in der Türkei, was im Ruhrgebiet? Welche Sicherheitsstandards gibt es im Bergbau beider Länder? Und wie kann der Kohleabbau nachhaltig gestaltet werden? Um diese und weitere Fragen zu diskutieren, reisten nun 12 Studierende der Technischen Fachhochschule (TFH) Georg Agricola in die Bergbauregion Zonguldak. Gemeinsam mit ihren türkischen Kommilitonen setzten sie sich an der Bülent Ecevit Universität mit bergbaulichen aber auch gesellschaftspolitischen Herausforderungen auseinander. Im Dezember kommt eine Delegation der Partnerhochschule an die TFH. Die gemeinsame Herbstakademie der Hochschulen ist Teil des deutsch-türkischen Wissenschaftsjahres und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert. In der Herbstakademie erkundeten die TFH-Studierenden türkische Bergwerke und tauschten sich zum Thema Arbeitsschutz aus Foto: TFH Insbesondere die Arbeitssicherheit in bergbaulichen Betrieben war ein Schwerpunkt des Treffens nicht zuletzt unter dem Eindruck des diesjährigen Grubenunglücks in Soma. In deutsch-türkischen Workshops beschäftigten sich die Studierenden mit Maßnahmen, die das Risiko von Arbeitsunfällen verringern sollen. Ihre Ergebnisse präsentierten sie vor türkischen Bergwerken unterscheidet sich noch deutlich von deutschen Maßstäben, erklärt TFH- Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Dauber, der die Exkursion begleitet dem Ruhrbergbau können helfen, die Standards in der Türkei zu optimieren. Schon seit einigen Jahren beraten sich die Rohstoff-Experten beider Hochschulen. Die Herbstakademie weitete diese Kontakte nun stärker auf die studentische Ebene aus: So informierten sich die Studierenden gegenseitig über ihre Hochschulen, fachspezifische Studiengänge oder gaben einen Überblick über moderne Gewinnungsbetriebe im Steinkohlenbergbau. Zusätzlich gestalten sie momentan einen Internetblog über den deutsch-türkischen Dialog. Auch unterirdisch wurde die Türkei erkundet: Die TFH-Gruppe besuchte das Bergwerk Kozlu, in dem die Kohle noch händisch und teilweise unter dem Meer abgebaut wird. Mit dem sogenannten Greenfield-Projekt wurde ihnen verdeutlicht, wie ein modernes Bergwerk eine Steinkohlenlagerstätte erschließt. Zusätzlich informierten sich die Studierenden beim Besuch der staatlichen türkischen Steinkohle-Gesellschaft und der Entwicklungsagentur der Schwarzmeerküste über die nachhaltige Gestaltung der Region. Doch nicht nur Bergbau stand auf dem Plan, die Herbstakademie hat auch kulturelle Brücken geschlagen und das gegenseitige Verständnis gestärkt: Ob Geschichte, Kunst oder die Landesküche die türkischen Studierenden präsentierten die Vorzüge und Eigenheiten ihrer Heimat und setzten sich mit der kulturellen Entwicklung in der Türkei auseinander. So wurde die Exkursion auch zu einer Reise durch die verschiedenen Epochen mit Einblicken in die bewegte Historie Istanbuls und vielen beeindruckenden Ausflugszielen wie der Hagia Sophia, dem Topkapi Palast oder einer Fahrt über den Bosporus. Im Dezember werden schließlich türkische Studierende die TFH besuchen, am traditionellen Barbara-Ball teilnehmen und das Ruhrgebiet entdecken. Weitere Informationen Stephan Düppe Tel.: 0234/ Fax: 0234/ Internet: bergbau 12/2014

39 Aus- und Fortbildung Im dritten Jahr in Folge Zahl der Studierenden erreicht Rekordstand Die offizielle Statistik wird erst Mitte November vorliegen, aber schon jetzt steht fest: Die Zahl der Studierenden erreicht an der TU Clausthal einen neuen Höchststand, teilte das Studienzentrum zu Vorlesungsbeginn am mit. Im aktuellen Wintersemester studieren mehr als junge Menschen an der Universität im Oberharz. Das sind so viele, wie nie zuvor. Bisher lag der Rekord in der 239-jährigen Geschichte der Hochschule bei Studierenden, aufgestellt im vergangenen Winter. Es ist nun bereits das 3. Jahr hintereinander, in dem die TU Clausthal einen neuen Spitzenwert bei der Studierendenzahl vermelden kann. Vor dem Boom der jüngeren Vergangenheit hatte die Universität ihre größte Auslastung kurz nach der Wende. Im Winter 1991/92 waren Studierende eingeschrieben. Um die Jahrtausendwende fiel die Zahl hingegen auf unter viele Studierende zu uns kommen. Das spricht für die Attraktivität und Aktualität der angebotenen Studiengänge und tut der Stadt und der Region gut, sagte Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke. Neben traditionell stark nachgefragten Studiengängen wie Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre gibt es beispielsweise in den Bereichen Energie und Rohstoffe, Chemie sowie Verfahrenstechnik eine positive Entwicklung. Die ungebrochene Anziehungskraft der TU Clausthal auf junge Menschen war bereits auf der TUC-Start-Messe am deutlich geworden. Mehrere Hundert Studienanfänger pilgerten in die Aula, in der sich unter Federführung des Studienzentrums zahlreiche Einrichtungen der Uni präsentierten. Seit Jahrzehnten bildet die TU zudem sogenannte Bärchengruppen, in denen erfahrene Studierende den Neuankömmlingen den Einstieg ins mester waren 39 Bärchengruppen zusammengestellt worden. Neben einem deutschen hatten alle Gruppen in diesem Jahr auch erstmals einen internationalen Bärchenführer, erläuterte Katrin Balthaus, die kommissarische Leiterin des Studienzentrums. Das neue Konzept war zusammen mit dem Internationalen Zentrum Clausthal und dem Zentrum für Hochschuldidaktik und Qualitätsmanagement in der Lehre umgesetzt worden. Im Herbst hatte die TU mit einer bundesweiten Plakatkampagne auf die Vorzüge eines Studiums in Clausthal hingewiesen. Die Hochschule lockt neben ihren fachlichen Qualitäten und den hervorragenden beruflichen Perspektiven, die ein Abschluss in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern bietet, mit Internationalität, der Natur des Harzes, einem umfangreichen Sportangebot und moderaten Lebenshaltungskosten. Außerdem müssen die Studierenden in Niedersachsen vom aktuellen Semester an keine Studiengebühren von 500,- je Semester mehr zahlen. Alumni TU baut Beziehung zu chinesischen Absolventen aus Seit 4 Jahrzehnten zieht es verstärkt chinesische Studierende in den Harz. Weit mehr als 1000 junge Menschen aus dem Reich der Mitte haben ihren Abschluss an der TU Clausthal gemacht, rund 500 sind im aktuellen Semester eingeschrieben. Damit bilden die Chinesen die größte internationale Gruppe. Um die vielen Kontakte zu den Ehemaligen zu verfesti- sischer Alumni der TU Clausthal (VCAC) gegründet. Dieses Ziel haben die gut 100 Teilnehmenden bekräftigt, die Ende Oktober 2014 eine Festveranstaltung zum deutsch-chinesischen Austausch in der Aula der TU besuchten. Viele Ehemalige, etwa Professorin Du Zhimin aus Chengdu, chinesischen Alumni sind Botschafter der TU Clausthal im Ausland und wertvolle Partner für unsere Institute und Absolvierenden, aber auch für Institutionen und Unternehmen aus der Region, unterstrich Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke in seiner Begrüßungsrede. Bekanntester Clausthaler Absolvent aus China ist Professor Wan Gang. Der Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik konnte nicht an der Veranstaltung im Oberharz teilnehmen. Stattdessen übermittelte er ein Grußwort, das Dr. Zhao Qinghua als Vertreter der chinesischen Botschaft in Berlin vortrug. Wan Gang ließ darin mitteilen, dass zahlreiche Clausthaler Absolventen heute Präsidenten oder Vizepräsidenten von chinesischen Universitäten seien bzw. führende Positionen in Unternehmen oder als Brücke zwischen Deutschland und China in Wissenschaft, Technologie und Bildung. Zu seiner eigenen Zeit an der TU Wan Gang promovierte zwischen 1985 und 1991 am Institut für Maschinenwesen schrieb der Minister: Besonders das Bewusstsein für Innovationen und nachhaltige Entwicklung, das in Clausthal vermittelt worden sei, habe seine berufliche Entwicklung stark geprägt. Mit ihren Forschungsthemen wie neue Energien und Materialien, Umwelttechnologien sowie komplexe Systeme befindet sich die Universität laut Grußwort am Puls der Zeit. Daneben sei die Mentor-Beziehung, die im Oberharz von Dozierenden zu Studierenden gepflegt werde, ein großer Pluspunkt der TU. Wan Gang kündigte an, sich auch künftig für die Beziehungen zwischen China und Clausthal einzusetzen. Diese Zusammenarbeit ist besonders in den vergangenen 10 Jahren aufgeblüht. Professor Michael Z. Hou, China-Beauftragter in Clausthal, skizzierte die Entwicklung: 2005 startete zwischen der TU und der Sichuan University der erste deutschchinesische Studiengang mit Doppelabschluss. Bis heute haben 200 Studierende des Fachs (Geoumwelttechnik) ihr Zeugnis erhalten. Zu 8 ausgewählten chinesischen Universitäten unterhält die TU Clausthal heute intensive Beziehungen. Die Studierenden, die von dort in den Harz kommen, durchlaufen ein Auswahlverfahren und eine Sprachprüfung. Daneben sind Kooperationen in der Forschung entstanden, zum Beispiel die chinesisch-deutschen Energietage, die bereits zweimal in Goslar und einmal in Peking stattfanden. Die neueste Erfolgsmeldung ist erst wenige Austauschdienst, berichtete Professor Hou bewilligt, um ein Clausthaler Alumni-Netzwerk in China entstehen zu lassen. Weitere Informationen TU Clausthal Pressesprecher Christian Ernst Tel.: 05323/ christian.ernst@tu-clausthal.de bergbau 12/

40 Journal HAVER Southern Africa unter neuer Leitung Demelza Mulligan übernahm zum August 2014 die Geschäftsführung von Joachim Hoppe Am übernahm Demelza Mulligan die Geschäftsführung von HAVER Southern Africa. Nach einem Bachelorstudium an der Cape Peninsula University of Technology in Kapstadt absolvierte sie den Master International in Deutschland an der Fachhochschule Münster. Während ihres dortigen Studiums kam sie in Kontakt zu Haver & Boecker. Demelza Mulligan Foto: Haver & Becker Im Anschluss an ihren Master arbeitete sie zunächst für die Industrie und Handelskammer in Südafrika, 2013 wechselte die Betriebswirtin zu HAVER Southern Africa, wo sie ihre fließenden Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch und Africaans zunächst als Marketing Managerin und nun als Geschäftsführerin einsetzen kann. Nach eigenen Aussagen kombiniert sie lich mit der afrikanischen Realität. In ihrer Position folgt sie Joachim Hoppe, der HAVER Southern Africa 3 Jahre lang führte und in dieser Zeit wichtige Grundlagen für eine positive Weiterentwicklung des Geschäftes im südlichen Afrika gelegt hat. Joachim Hoppe kehrt nach seiner erfolgreichen Tätigkeit nach Oelde zurück und gründet im Stammhaus den neuen Geschäftsbereich Bergbau/Mining. Internet: Vor dem Welternährungstag Deutsche spenden am liebsten für die Bekämpfung des Hungers Für die Bekämpfung des Hungers in der Welt spenden die Deutschen am liebsten. Die Bereitschaft, das eigene Verhalten zu ändern, fällt jedoch deutlich geringer aus. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Rohstoffunternehmens K+S anlässlich des Welternährungstages am % der Befragten würden am ehesten für Welternährung beziehungsweise die Bekämpfung des Hungers Geld ausgeben. Dieses Thema rangiert damit bei der Spendenbereitschaft klar vor Gesundheit, Bildung, Forschung und Klimaschutz. K+S stellte die Umfrageergebnisse heute in Berlin am Rande der vom Unternehmen ausgerichteten internationalen Kon- der sich Experten über Zukunftsfragen der Welternährung austauschen. Für die Erhebung hat forsa im August 2014 insgesamt Bundesbürger im Alter von über 18 Jahren befragt. Danach interessiert sich eine große Mehrheit (82 %) der Befragten für die Welternährung. Über 800 Mio. Menschen gelten weltweit als chronisch unterernährt. Nach Prognosen von Bevölkerungswissenschaftlern und internationalen Organisationen wird die Weltbevölkerung von heute 7 auf bis zu 10 Mrd. Menschen im Jahr 2050 anwach- hen, auch volkswirtschaftlichen Nutzen sie zu gewährleisten ist daher erheblicher Mühen wert, sagt K+S Vorstandschef Norbert Steiner. Laut Umfrage sind 2 Drittel der Deutschen davon überzeugt, dass die Ernährung für so viele Menschen sichergestellt werden kann, 26 % äußerten sich skeptisch. Umfrageergebnisse signalisieren Informationsbedarf Mut, denn vielen Bürgern ist die enorme Bedeutung der Bekämpfung des Hungers in der Welt bewusst, sagt Steiner. Allerdings zeigt sich auch, dass es noch Informationsdefizite gibt. So nehmen 2 Drittel der Befragten an, dass sich die Zahl der unter Hunger leidenden Menschen in den vergangenen beiden Jahrzehnten erhöht hat. Die Fakten sehen anders aus: Nach der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO sank die Zahl seit den neunziger Jahren um 200 Mio. gilt es anzusetzen und noch deutlicher zu machen, welchen positiven Beitrag die Landwirtschaft und die sie unterstützenden Wirtschaftszweige leisten können, so Steiner. Mehrheit der Verbraucher ändert Einkaufsverhalten nicht Obwohl mehr als 2 Drittel der Befragten (68 %) glauben, dass Konsumenten in den Industrieländern durch eine Änderung ihres Konsumverhaltens viel oder etwas zur Bekämpfung des Hungers in der Welt beitragen können, ist nur eine Minderheit bereit, tatsächlich das eigene Verhalten zu ändern. So gaben 33 % an, dass das Thema Welternährung Einfluss auf das eigene Einkaufs- und Konsumverhalten hat. Landwirtschaft: Ja zu Großbetrieben und zum Verzicht auf Bio-Energie Größere landwirtschaftliche Betriebe in den Entwicklungsländern (54 %) sowie ein Verzicht der Verwendung von Nahrungsmitteln zur Produktion von Bioenergie (49%) könnten nach Ansicht der Befragten am ehesten zu einer Verbesserung der Welternährung beitragen. 41 % sind der Ansicht, dass eine bessere Nährstoffversorgung der Pflanzen mit mineralischen Düngemitteln zu einer Verbesserung der Welternährung führt. Ebenfalls 41 % sehen in einem Ausbau der ökologischen Landwirtschaft einen Lösungsbeitrag. Auch von einem intensivierten Pflanzenschutz erwarten die Befragten häufiger eine Verbesserung als eine Verschlechterung der Welternährung. Die Vermittlung von Wissen über moderne Landwirtschaft und der Einsatz neuer Technologien können laut Aussage der Befragten den Menschen in den Entwicklungsländern helfen, die landwirtschaftliche Produktion im eigenen Land zu verbessern und zu steigern. Eine Präsentation zur Umfrage und das gesamte Umfrageergebnis stehen für Sie zum Download bereit unter: Weitere Informationen Internet: bergbau 12/2014

41 Veranstaltungen Aachen International Mining Symposia (AIMS 2015) 5. Internationales Kolloquium Mineral Resources and Mine Development Datum: 27. bis Ort: Aachen Kooperationspartner: Euromines & RAG Aktiengesellschaft Seitdem im Jahre 1987 das erste AIMS Kolloquium stattgefunden hat, ist die Ver- gether internationaler Experten aus dem Bergbausektor geworden. Die Wirtschaft industrialisierter Länder hängt stark von der kontinuierlichen Rohstoffversorgung ab. Der weltweite Bergbau muss seine Abbauprozesse und zienz steigern um den steigenden Bedarf der industrialisierten Länder wie auch der Schwellenländer bewältigen zu können. Dies geht direkt Hand in Hand mit der weltweiten Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung im Bergbau einher. Infolgedessen befasst sich das Kolloquium - Bergbauprozesse und -technologie sowie nachhaltige Entwicklung und sicherer Versorgung von Rohstoffen. MINERAL RESOURCES behandelt die nachhaltige Entwicklung und sichere Versorgung mit Rohstoffen sowie zugehörige Politik, Strategien und Konzepte Rohstoff Management und Versorgung (incl. kritischer Rohstoffe) fahren und Finanzierung Umweltbedingte Herausforderungen und Vorgehensweisen Ansichten, Positionen und Forderungen von Regierungen, Wirtschaftszweigen und Unternehmen. MINE DEVELOPMENT fokussiert sich Projektplanung, Organisation, Infrastruktur und Logistik Kontinuierliche Schneidverfahren für Hartgestein Maschinentechnik und Ausrüstung Betriebliche Erfahrungen Versatzbetrieb Simulation von Bergbau-Prozessen Kommunikations- und Informationstechnologien Bergbauprozesse und Ressourceneffizienz Zum diesjährigen Symposium werden der Politik, Industrie und Forschungseinrichtungen mit Bezug zur Rohstoffbranche erwartet. - Weitere Informationen Symposium Secretariat of AIMS Institute of Mining Engineering I Wuellnerstraße 2 aims@bbk1.rwth-aachen.de Internet: bis Jahre TU BA Freiberg te, älteste montanwissenschaftliche Hoch- Lebendige Geschichte Mit zahlreichen Veranstaltungen blicken wir in den kommenden Monaten auf die Entdeckungen, Forscher und Ereignisse, haben. Höhepunkt der Festperiode: Bestehens der Bergakademie Freiberg - Festveranstaltungen : Eröffnung des Jubiläumsjahres mit der Einweihung des Historicums 25. bis : berger Innovationen Energie- und Rohstoffwende 25. bis : Metallformung März bis November: Historische Reihe demie Freiberg April: Sonderausstellung in der terra mine- 07. bis : bis : technik 18. bis : Studententage mit Cam- Begegnung 17. bis : : Jubiläums-Nacht der Wissenschaft und Wirtschaft mit Junior-Uni, Alumnitreffen und Konzert : 21. bis : cietät der Bergbaukunde 26. bis : Freiberg zum Bergstadtfest 05. bis : der International Association for Mathema : nung der historischen Universitätsgebäude und der Sammlungen 17. bis : 24. bis : tung von Crashstrukturen für Fahrzeuge und Baumaschinen 24. bis : Symposium Progress in Fracture and Damage Mechanics 07. bis : stoffe / 7. Bergbaukolloquium : berg 29. bis : Oktober 2015: Winkler-Kolloquium 19. bis : Ressourcenuniversitäten für Nachhaltigkeit mit Internationaler Konferenz der Studierenden : Festveranstaltung anlässlich der Einladung) : Barbarafeier des Vereins Freunde berg (auf Einladung) : Jahresabschlusskonzert des Col- Freiberg Festveranstaltungen : Eröffnung der Sonderausstellung Weitere Informationen Jubiläumskordination Claudia Baldauf 250@tu-freiberg.de bergbau 12/

42 Veranstaltungen 19. Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik Datum: 23. bis Ort: Clausthal-Zellerfeld Die erstmaligen Sprengarbeiten im Berg- nungs- und Vortriebstechnik in den Bergwerken um die damals selbstständigen Städte Zellerfeld und Clausthal können als einer der epochalsten Meilensteine in der Entwicklung der Bergbautechnik angesehen werden. Die ständigen Weiterentwicklungen, über die Einführung der brisanten Sprengstoffe im Harz sowie die Erfindung des Dynamits im Anwendungen im über- und untertägigen Betrieb der Rohstoffgewinnung zur heutigen tungsfähigkeit moderner Betriebe. Dabei war auch schon in den vergangenen Jahrhunderten stets von großer Bedeutung, sich um Innovationen oder Weiterentwicklungen zu verbreiten und abermals voranzubringen. loquien folgend, veranstaltet das Institut für 19. Bohr- und Sprengtechnische Kolloqui- - zweijährlich etwa 300 Fachbesucher aus den Bereichen der Bohr- und Sprengtechnik im Oberharz erwartet, um sich über die neuesten Entwicklungen auszutauschen, Fachgespräche in der angeschlossenen Ausstellung zu führen und den Abend gemeinsam in geselliger Runde auf dem traditionellen Bergmännischen Abend ausklingen zu lassen. Das als bewährte Diskussionsplattform geschätzte Bohr- und Sprengtechnische Kolloquium stellte dabei stets eine lehrreiche und angenehme Bohr- und Sprengtechnik, den Behörden sowie den Hochschulen und deren Lehrpersonal und interessierten Studenten dar. - veranstaltungen Veranstalter: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Langefeld Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil.h.tudeshki Erzstraße 20 Weitere Informationen Dipl.-Ing. Thomas Hardebusch Bergbau M.SC. Jonas Weber Abteilung für Maschinelle Betriebsmittel Veranstaltungsort: Aulastraße 8 Glückauf und U ur ola türkische Kumpel zwischen Zonguldak und Ruhrgebiet Kabinettausstellung Datum: Bis Ort: Deutsches Bergbau-Museum, Bochum Die partizipative Ausstellung beleuchtet am Beispiel der Lebensgeschichten türkischer Bergleute und ihrer deutschen Kollegen im Ruhrgebiet eine wichtige Facette der jüngeren Migrationsgeschichte. Thematischer Hintergrund der Kabinettausstellung Mit dem Abschluss des Anwerbeabkom- heute andauerndes Kapitel des deutsch-türkischen Miteinanders in der Bundesrepublik. die neue Kabinettausstellung im Deutschen Bergbau-Museum vor, die am Jahrestag dieses historischen Datums feierlich eröffnet wurde. Sie zeigt, dass sich besonders zwischen den Steinkohlenrevieren beider Länder eine bemerkenswerte Verbindung und Berglehrlinge kamen aus der Region um die Stadt Zonguldak an der Schwarzmeerküste zur Arbeit und Ausbildung auf die deutschen Bergbaugesellschaften bzw. die an, deren Fachkenntnisse beim Kohlenabbau in komplizierten Lagerungsverhältnissen auch im Ruhrgebiet nützlich waren. Unter den ausländischen Beschäftigten der Ruhrgebietszechen waren die türkeistämmigen Bergleute ab den 1970er Jahren die chen machten sie in den 1980er Jahren sogar 40 % der Untertagebelegschaft aus. Viele von ihnen leben heute noch mit ihren Familien hier, während andere in ihre Hei- geschichten (Almanya hikâyelri) und die Erinnerungen deutscher Bergleute an den Arbeitsalltag mit den türkischen Kumpeln verbinden die beiden Steinkohlenzentren. Zur Ausstellungsgliederung Die Lebenserinnerungen dieser ehemaligen Bergleute, ihrer Ehefrauen und ihrer deutschen Kollegen bilden das Herzstück der Ausstellung. 17 ZeitzeugInnen haben vate Fotos und Dokumente zur Verfügung gestellt. Diese persönlichen Erinnerungsstücke werden ergänzt durch Bilder und Schriftstücke aus dem Montanhistorischen Dokumentationszentrum (montan.dok) und dem Archiv für soziale Bewegungen/ An einer Hörstation können die Besu- den lebensgeschichtlichen Interviews basieren und authentische Eindrücke von der Lebenswelt der Bergleute vermitteln. Eine Rauminszenierung gibt eine Vorstellung vom Leben im Wohnheim und der Arbeit auf der Zeche. Die Verbindung, die durch die Lebenswege der Bergleute zwischen Zonguldak und dem Ruhrgebiet entstand, hat sich bis heu- 3 der türkeistämmigen Interviewten haben - studiert, einer von ihnen ist nach Zonguldak zurückgekehrt. Deshalb gibt die Ausstellung auch Einblick in den seit einigen Jahren bestehenden intensiven Austausch zwischen den Studierenden und WissenschaftlerInnen dieser Fachhochschule und der Bülent Ecevit Universität in Zonguldak. Die BesucherInnen sind aufgefordert, im Ausstellungsbuch zu hinterlassen. Der partizipative Ansatz steckt somit nicht nur in den Beiträgen der Interviewpartner, sondern auch in dieser Möglichkeit, die Ausstellung durch die eigene Sicht der Dinge zu ergänzen. Um möglichst vielen BesucherInnen die Beschäftigung mit der Ausstellung zu erleichtern, wurde sie zweispra- Die Ausstellung ist eine Kooperation des Deutschen Bergbau-Museums Bochum mit IFAK e.v.-verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe-Migrationsarbeit. Die Recherchen zur Ausstellung unterstützte der Zonguldak Kultur- und Solidaritätsver- Weitere Informationen Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Eva Paasche eva.paasche@bergbaumuseum.de Ansprechpartnerin für die Ausstellung Katja Eßer Wissenschaftliche Volontärin katja.esser@bergbaumuseum.de 568 bergbau 12/2014

43 Bergbaubrauchtum Ehrung der Heiligen Barbara Am gedenken die Bergleute der Schutzpatronin der Bergleute, der Heiligen Barbara. Somit ist die Heilige Barbara die Patronin einer ganzen Berufsgruppe von Polen bis Spanien und somit auch in Deutschland. Damit ist auch gesagt, dass die Funktion als Schutzheilige der Bergleute vermutlich zuerst in den katholischen Bergbaugebieten Osteuropas als Barbaraverehrung in Betracht kam. Genau kann man es durch die Quellen nicht belegen. Das sächsische Bergbaurevier im Erzgebirge kommt ebenso in Betracht wie Böhmen oder Ungarn, Banska Stiavnica, damals Schemnitz, gehörte zu Ungarn oder die Bergbauregionen im Alpenraum. Doch vieles spricht für Kuttenberg, das in der Entwicklung des Bergbaus eine Ausnahmestellung einnimmt. Wurden doch durch die bergmännische Symbolik bzw. Emblemantik als auch durch die bergbauliche Kunst Impulse gesetzt. So wurde 1388 in Kuttenberg eine Bergkirche errichtet und der Heiligen Barbara gewidmet. Es war die erste große Bergkirche des Abendlandes. Die Barbarakirche ist ein imposantes Bauwerk der gotischen Architektur in Böhmen. Die Kirche wurde zum großen Teil unter dem Patronat der Bergleute gebaut und deshalb ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Barbara, geweiht. Das Bauwerk sollte in seiner Prächtigkeit der Prager St.-Veits-Kathedrale gleichen. Historische Quellen geben an, dass es die doppelte Länge der heutigen Länge haben sollte. Der Bau der Kirche verlief in mehreren Etappen und hing in starkem Maß von der Zahlungsfähigkeit der hiesigen Bergwerke ab. Infolge der verschiedensten Ereignisse wurden die Arbeiten mehrmals unterbrochen, und seit ihrer Eröffnung bis zur definitiven Vollendung im Jahr 1905 verliefen mehr als 500 Jahre. Ein Blick auf die Kirche mit dem Jesuitenseminar und dem Weinberg unterhalb ist beeindruckend. Der Seiteneingang der Kirche mit den Blumenbeet ist würdevoll gestaltet. Betritt man die Kirche, geht unmittelbar der Blick zum Netz- und Maßwerksgewölbe. Schaut man zum Altar kann man auf den rechten Flügel die Darstellung der heiligen Barbara erkennen. Die Barbarakirche Kutna Hora mit dem Jesuitenseminar und dem Weinberg unterhalb des Seminars Die Bergleute hatten einen wesentlichen Anteil am Bau der Kirche. Die hier zu sehenden Gemälde und Fresken sind die besten Wandgemälde der Spätgotik und beschäftigen sich mit der Bergbauthematik. Die Malerei in der Münzprägerkapelle veranschaulicht die Technik der mittelalterlichen Münzprägung nach Ein Bergmann in der Arbeitstracht ist um 1700 gestaltet und ist in der Kirche nicht zu übersehen. Die Verehrung der Heiligen Barbara wird auch auf dem Brügmanschacht in Sondershausen demonstriert. Über Tage sieht man die Heilige Barbara denkmalsgerecht. Unter Tage kann man sie auf dem Salzsee bei einer Kahnfahrt bewundern. Der rechte Seitenflügel des Altars mit der Heiligen Barbara Von der Legende her war Barbara die Tochter des reichen Dioscuros von Nikomendien, der nicht wollte, dass sie sich zum Christentum bekannte. So offenbarte sie dem Vater, der von einer Reise zurückgekommen war, dass sie getauft und somit eine Christin sei. Der Vater wollte sie erschlagen, aber sie kann fliehen. Ein Felsspalt öffnete sich, damit sie sich verbergen konnte. Von einem Hirten verraten, der darauf zu Stein und dessen Schafe zu Heuschrecken verwandelt wurden, findet sie der Vater. Er schleppt sie gefesselt an den Haaren zum heidnischen Marcianus, der sie zuerst gei- es Pfauenfedern gewesen seien. Nachts erscheint ihr Christus im Gefängnis, um ihre Wunden zu heilen. Der erbitterte Stadthalter lässt sie nun mit Keulen schlagen und folterte sie auf grausame Weise. Als er sie entkleidet auf dem Marktplatz umhertreiben und peitschen lassen will, erscheint auf Barbaras Gebet ein Engel und hüllte sie in ein leuchtendes Gewand. Die Heilige Barbara auf dem Hof vom Schacht I des ehemaligen Kaliwerkes Glückauf in Sondershausen Den Befehl, sie nun mit dem Schwert hinzurichten, führte der Vater selbst aus. Er wird darauf von einem Blitz getötet. Soweit die Legende. Die Heilige Barbara gehört somit seit dem 14. Jahrhundert zu den am häufigsten dargestellten Heiligen. Meist wird sie gekrönt, mit Kelch und Hostie sowie einem Turm dargestellt, da sie darin eingesperrt war. Weitere Attribute können Schwert, Palmenzweig und Pfauenfedern sein. Die heilige Barbara gilt heute auch als Schutzpatronin der Glockengießer und Glöckner sowie der Architekten. Hans-Jürgen Schmidt, BV Nordbayern bergbau 12/

44 RDB-Mitteilungen D R B Nachruf Ernst Krombach, BV Aachen, Bez.Gr. Emil-Mayrisch, 88 Jahre Adolf Ashoff, BV Ahlen-Heessen, 80 Jahre Willi Wägeling, BV Clausthal, Bez.Gr. Asse, 84 Jahre Erhard Wiederer, BV Clausthal, Bez.Gr. Kassel, 87 Jahre Hans Geller, BV Clausthal, Bez. Gr. Salzgitter, 90 Jahre Heinrich Methe, BV Essen-Katernberg, 93 Jahre Harry Theodor Schömann, BV Langendreer, 81 Jahre Erhard Hähnel, BV Lünen, 82 Jahre Edmund Kraus, BV Mitteldeutsche Braunkohle, 72 Jahre Manfred Rakowiski, BV Recklinghausen, 74 Jahre Hans-Joachim Raulf, BV Rheinische Braunkohle, Bez.Gr. Tagebau Garzweiler, 85 Jahre Herbert Stuppi, BV Saar, 89 Jahre Der RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand Bergmannsjubiläen Januar Jahre Clausthal-Asse Wolfgang Gürtler Clausthal-Hannover-Land Stefan Häge Clausthal-Gorleben Günther Luge Erdöl und Erdgas Celle Hans-Herbert Achilles Lausitzer Braunkohle Klaus Knothe Niederrhein Reinhard Schimmelpfennig Niederrhein-Moers Achim Fricke Rheinische Braunkohle Tagebau Hambach Klaus Peusquens Mitgliedsjubiläen RDB e.v Jahre Buer Franz-Josef Burgunder Clausthal-Hannover-Stadt Peter Stelter Dorsten Gisbert Wessendorf Hamm Michael Göge Lünen Andreas Brandt Miloslav Orna Niederrhein Paul Herzinger Thorsten Kath Dietmar Mieden Recklinghausen Peter Behrenswerth Rheinische Braunkohle BOWA / Fortuna-Nord Dietmar Emrich Rheinische Braunkohle Hauptverwaltung Dieter Honnef Kurt Thomas Rheinische Braunkohle Tagebau Garzweiler Heinz Michael Erken Heinz-Juergen Kaufhold Günter Schlösser Rheinische Braunkohle Tagebau Hambach Wolfgang Becker Hans-Joachim Bertrams Rheinische Braunkohle Tagebau Inden Guenter Borchardt Saar Christoph Engel Andreas Gawantka Werra Armin Eisenberg Dieter Keienburg Jürgen Keienburg 40 Jahre Bergkamen Jürgen Olschewski Dorsten Herbert Botterbrod Werner Botterbrod Ernst Ottens Horst Schormann Erdöl und Erdgas Celle Gustav Dieckmann Paul Klann Heinz Kostrzewa Herbert Pleyl Neuhof Jürgen Jahn Wanne-Eickel Petros Karentzos 50 Jahre Baden-Württemberg Hans Zimprich Clausthal-Oker Jürgen Heldt Hans Lindenberg Gerhard Wiegel Dillenburg Raimund Michaely Hamm Heinrich Baecker Günter Mennes Münster Otto-Karl Küchler Unna Karl Gruenewald 60 Jahre Einzelmitglied Heinz Grittner Dillenburg Herbert Dross Werner Höbel Karl Sames Niederrhein-Moers Gerhard von Klinggräff Geburtstage Januar 2015 Ahlen-Heessen Michael Rähmisch, 50 Jahre, Bergakademie Freiberg Dr. Friedrich Flötgen, 75 Jahre, Bergkamen Klaus Wagner, 75 Jahre, Horst Tulowitzki, 60 Jahre, Frank Steinkühler, 50 Jahre, Brambauer Herbert Struckmann, 75 Jahre, Ernst Tonkel, 70 Jahre, Buer Gerti Kaspeizer, 80 Jahre, Clausthal-Hannover-Land Herbert Gröhl, 80 Jahre, Dieter Wieneke, 75 Jahre, Clausthal-Harz Karl-Heinz Hoffmann, 85 Jahre, Otto Clages, 75 Jahre, Clausthal-Hildesheim Helmut Everding, 85 Jahre, Friedrich Büsse, 85 Jahre, Clausthal-Kassel Georg Kruppa, 80 Jahre, Horst Schönhut, 75 Jahre, Clausthal-Lehrte Rudolf Kokorsch, 85 Jahre, Wolfgang Struss, 80 Jahre, Klaus Harnack, 75 Jahre, Clausthal-Morsleben Roland Bzdziuch, 60 Jahre, Clausthal-Peine-Salzgitter Hermann Burgdorf, 80 Jahre, Clausthal-Salzdetfurth Horst Kochler, 80 Jahre, Dillenburg Karl Sames, 85 Jahre, Wolfgang Krüger, 80 Jahre, Dortmund-Nord Manfred Peters, 80 Jahre, Andreas Nörthen, 60 Jahre, Essen-Katernberg Helmut Schettler, 90 Jahre, Günter Marzi, 90 Jahre, Kurt Hinze, 85 Jahre, Essen-Süd Horst Kather, 85 Jahre, Karl Knebel, 80 Jahre, bergbau 12/2014

45 D R B RDB-Veranstaltungen/Mitteilungen BV Lünen Unser traditioneller Theaterbesuch findet am Freitag, dem ab Uhr im Theater Dortmund statt. Gezeigt wird der Rosenkavalier von Richard Strauss. BV Niederrhein Am Samstag, dem , veranstaltet der BV in der Kathrin- Türks-Halle (Stadthalle Dinslaken), Platz d Agen 4/Althoffstraße, in Dinslaken sein jährliches Winterfest. Die Veranstaltung beginnt um Uhr. Einlass ist ab Uhr. Zu dieser Veranstaltung laden wir unsere Mitglieder mit ihren Angehörigen und Freunden herzlich ein. Nach der Begrüßung durch den 1.Vorsitzenden des BV, Silvo Magerl erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm: TJ-WHEELS zeigt einen waghalsigen Balance-Act auf frei beweglichen Rollen und Brettern Der Moderator des Abends Perry bezaubert sie mit seiner humorvollen Magie-Show Freuen sie sich auf Sarah Fischer, eine frische, sympathische, junge Künstlerin mit ganz viel Charme Erleben sie noch einmal TJ-WHEELS mit atemberaubend schnellen Rollschuhfahrten in Kombination mit Jonglagen und Balancieren in einer Mini-Half-Pipe Und noch einmal Perry. Er führt mit Puppen und anderen, etwas ungewöhnlichen Dingen witzig-pfiffige Dialoge Danach Teil 2 der Gesangsshow mit Sarah Fischer 25 Tänzerinnen der Ruhrgarde Mülheim begeistern mit farbenprächtigen Kostümen, stimmungsvollen Musiken und mitreißenden Choreografien Die Band Teddy Boys begleitet das Programm und spielt anschließend zum Tanz. Eintrittskarten erhalten Sie bei allen Vorstandsmitgliedern. Hamm Heinz Neuhoff, 80 Jahre, Eugen Simon, 70 Jahre, Ibbenbüren Edgar Hoppius, 50 Jahre, Wolfgang Hövelmeyer, 50 Jahre, Lausitzer Braunkohle Dr. Gert Gockel, 75 Jahre, Joachim Pawlitzki, 75 Jahre, Dr. Norbert Tschirner, 70 Jahre, Dr. Andreas Noack, 70 Jahre, Dr.-Ing. Hartmuth Zeiß, 60 Jahre, Eckhard Scharfe, 60 Jahre, Dr. Michael Stvzodka, 60 Jahre, Wilfried Schymik, 60 Jahre, Marion Dahlke, 60 Jahre, Frank Grießner, 60 Jahre, Lünen Georg-August Klüh, 85 Jahre, Adolf Ray, 85 Jahre, Rudolf Krummnacher, 70 Jahre, Niederrhein Karl-Friedrich Klumpers, 80 Jahre, Karl Sobetzko, 80 Jahre, Klaus Braick, 75 Jahre, Karl-Max Erdmann, 60 Jahre, Klaus-Dieter Haehner, 60 Jahre, Detlef Suchland, 60 Jahre, Niederrhein-Moers Manfred Scholz, 85 Jahre, Walter Krumm, 85 Jahre, Nordbayern Alfons Merkl, 85 Jahre, Ulrich Rauen, 75 Jahre, Oberhausen Karl-Heinz Leymann, 85 Jahre, Heinrich Ernst, 80 Jahre, Dieter Schweder, 75 Jahre, Hermann Grafschmidt, 75 Jahre, Hans-Jürgen Vennemann, 70 Jahre, Paul Schaffrin, 70 Jahre, Peißenberg Edmund Langenegger, 80 Jahre, Recklinghausen Hans Wollschläger, 80 Jahre, Hans-Martin Sinnhuber, 80 Jahre, Michael Quill, 60 Jahre, Dirk Siewert, 50 Jahre, Rheinische Braunkohle Hauptverwaltung Jochen Hoffzimmer, 75 Jahre, Rheinische Braunkohle Tagebau Hambach Heinz Josteit, 80 Jahre, Horst Mitzkat, 80 Jahre, Jacobus den Drijver, 50 Jahre, Rheinische Braunkohle Tagebau Inden Josef Dickmeis, 80 Jahre, Saar Helmut Neisius, 90 Jahre, Gregor Quirin, 80 Jahre, Joachim Wendel, 75 Jahre, Fred Klein, 60 Jahre, Ernst Kollmann, 60 Jahre, Hans Reichertz, 60 Jahre, Thomas Desgranges, 50 Jahre, Thomas Kriebs, 50 Jahre, Andreas Ries, 50 Jahre, Siegerland Wilfried Berger, 75 Jahre, TFH zu Bochum Andreas Haßlinghaus, 50 Jahre, Unna Heinrich Schaeckermann, 75 Jahre, Wanne-Eickel Hans Reith, 80 Jahre, Paul Wermke, 75 Jahre, Wilfried Leske, 60 Jahre, Zielitz Rolf Wallbraun, 60 Jahre, Der Hauptvorstand des RDB e.v. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen Glückauf In den fünfziger und sechziger Jahren befand sich das Ruhrgebiet im Aufschwung. Der Erfolg der Schwerindustrie machte den Sprung in die Moderne möglich neue Technologien, mehr Freizeit und eine ungeahnte Wirtschaftskraft halfen beim Blick nach vorn. Hans Rudolf Uthoff besuchte und dokumentierte das Ruhrgebiet und seine Besucher zwischen 1950 und 1969 und schuf ein Archiv, in dem tausende von wieder kochte folgt dem erfolgreichen Als der Pott wieder kochte Wirtschaftswunder im Ruhrgebiet 1950 bis 1969 Buchbesprechung deren thematischen Fokus: Weg von der Ruhrgebiets-Idylle zeigt der neue Bild- des Ruhrgebiets dieser Zeit und was die Menschen daraus gemacht haben. Eine spannende Zeitreise für Jung und Alt. Hans Rudolf Uthoff Als der Pott wieder kochte, ca. 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Festeinband, ca. 19,95 ISBN Erscheint August 2014 bergbau 12/

46 RDB-Mitteilungen D R B BV Bergkamen Altstadtführung in Unna Am Freitag, dem unternahm der BV eine Altstadtführung in der Kreisstadt Unna. Die Stadtführung wurde vom Wolfgang Patzkowsky, von der Hansetouristik Kreis Unna durchgeführt. Wolfgang Patzkowsky ist nicht nur in der Hansetouristik tätig, sondern ist auch gleichzeitig Stadtheimatpfleger der Stadt Unna. Die Stadt Unna hat viele Gesichter und dafür hat zweifellos die geographische Lage gesorgt. Sie liegt am östlichen Eingang des Ruhrgebietes, im Übergang zum Münsterland und zur Soester Börde, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sauerland. Eine Besonderheit von Unna ist der historische Stadtkern mit seinen zahlreichen Fachwerkbauten und dem Turm der gotischen Stadtkirche, das Nicolai- oder Klosterviertel und jährigen Geschichte der Hansestadt am Hellweg, die heute über Einwohner zählt. Die Führung begann mit einer Begehung und Besichtigung durch die Lindenbrauerei, in der von 1852 bis 1979 noch das traditionsreiche Linden-Adler-Pils gebraut wurde, die heute aber ein Treffpunkt für Kunst und Kultur ist. Die ehemalige Braustätte zählt heute zu den insgesamt 25 Ankerpunkten der Route der Industriekultur. Dass seit September 2002, nach mehr als 20 Jahren Braupause, wieder Linden Bier gebraut wird, ist ein Ereignis, das in Unna mit großer Freude begrüßt wurde. Zum sicherlich - Tropfen. Tradition und Gegenwart treffen unter dem Dach des Kulturzentrums auf diese Weise wieder zusammen. Gebraut wird das neue (alte) Linden Bier in einer kleinen Hausbrauerei, als ein naturtrübes Bier. Doch die wichtigste, inzwischen weit über Unna hinaus bekannte und immer beliebtere Einrichtung der Lindenbrauerei ist von außen nur teilweise sichtbar. Seit 2001 ist im riesigen Keller, der Brauerei, das zurzeit weltweit einzigartige Museum, ausschließlich für Lichtkunst untergebracht, offiziell - - wird dabei mit Licht, Reflexion, Schatten, Bewegung und Wasser in ganz unterschiedlicher Art und Weise. Das einzige von außen sichtbare Objekt ist die Installation des ZIBs (Zentrum für Information Stadtrundgang in Unna und Bildung) von oben durch eine Glasscheibe sichtbar ist. Unten im Kellergewölbe der Brauerei wurden dann ein kühles naturtrübes neues (altes) Linden Bier von der Gruppe verköstigt, bei dieser Gelegenheit präsentierte Wolfgang Patzkowsky Daten, Fakten und historische Anekdoten zur Geschichte Unnas. ging es dann zur Altstadt. In der Altstadt hat sich eine größere Anzahl von Fachwerkbauten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert erhalten, die jedoch nicht selten verputzt und durch Ladeneinbauten verändert worden sind. Am Anfang der Altstadt ist im Straßenpflaster eine Bronzeplatte zur Erinnerung an das ehemalige Massener Tor eingebracht. Über diese Straße, der ältesten beurkundeten Straße in Unna, lief einmal der gesamte Verkehr mitten durch die Stadt. Weiter ging es zum ehemaligen Augustinerinnenkloster, welches 1459 gegründet wurde. Später befand sich in der Klosterkirche eine Kirche der katholischen Gemeinde, dann eine Jüdische Synagoge. Heute ist die Druckerei Bresser in den Gemäuern beheimatet. Durch die enge Gasse ging es dann weiter zum Nicolai-Haus, in dem der streitbare lutherische Pfarrer und Liederdichter Philipp Nicolai vor 400 Jahren, zur Zeit der großen Pest in Unna, wohnte und wirkte. Anschließend führte Patzkowsky die BV-Mitglieder in das Haus der Wolfgang G. Buhre-Stiftung. Wolfgang G. Buhre war ein Grafik- Designer, Galerist und Kunstmaler, der 2005 in Unna verstarb. Diesmal war im Haus der Wolfgang G. Buhre-Stiftung eine Ausstellung des Künstlers Aleksander Wojtczak Wolfgang Patzkowsky hat vor ein paar Jahren das Haus nach dem Tod von Buhre gekauft, um es für Kunst, Kultur und allgemeine Denkmalpflege zu erhalten. Er ist selber dort auch als Kurator tätig. Im Weinkeller der Galerie Buhre lud Patzkowsky dann die Gruppe Foto: Privat dabei berichtete er, dass in diesem Weinkeller die Ideen der Stadtführungen entstanden sind. Nach dem Umtrunk führte er dann die Grup- Nicolai-Kirche steht. Die sehr interessante Altstadtführung endete dann auf dem Mark- - Manfred Kolodziejski BV Lünen Befahrung der Firma Bilfinger Am Donnerstag, dem trafen sich 18 Damen und Herren vom BV zu einer Befahrung der Produktionsstätte der Firma Bilfinger Piping Technologies in Dortmund, im Industriegebiet Alter Hellweg. Die Gruppe wurde vom Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der Firma Bilfinger, Herrn Siegfried Schröder, begrüßt und anschließend vom ihm durch das Werk geführt. Die Firma Bilfinger beschäftigt hier etwa 200 Mitarbeiter auf dem Gelände der ehemaligen Mannesmann Werke. Man hat sich auf die Produktion und Bearbeitung von Rohren für den Kraftwerksbau in der ganzen Welt spezialisiert. Es werden Rohre bis zu einem Durchmesser von mm (2,8 m!) mit einer Wandstärke bis zu 800 mm geschweißt. Man ist Spezialist für das UP (unter Pulver)-Schweißen und das Engspaltschweißen bis herunter in Millimeterbereiche. Hier in Dortmund steht eine von weltweit 2 Maschinen zum induktiven Biegen von Rohren bis zu einem Durchmesser von 890 mm und einer Wandstärke von bis zu 100 mm. Hier können sogar Rohre dreidimensional gebogen werden. Die 2. Maschine dieser Art gehört ebenfalls der Firma Bilfinger und wird in Südafrika betrieben. So wie den Biegevorgang konnte sich die Besuchergruppe auch die Wärmebehandlung zum Spannungsfreiglühen von Werkstücken bei Temperaturen bis zu 1 200º C ansehen. Hierbei werden Rohre mit einem Gewicht von bis zu 60 t am Stück auf einem Rollwagen in den Ofen geschoben. Die Firma Bilfinger Piping Technologies gehört mit ihrem weltweit fast einzigartigen Knowhow zu den letzten Betrieben der Metall verarbeitenden Schwerindustrie in Dortmund. Wie viele andere Firmen leidet auch Bilfinger unter den Folgen der planlosen Energiewende in Deutschland und wird zur Zeit umstrukturiert. Trotzdem gehören zu der Belegschaft von etwa 200 Mitarbeitern 50 Auszubildende und auch dieses Jahr wurden wieder 8 neue Azubis im Werk angestellt. Im Anschluss an die hochinteressant und informative Besichtigung wurden noch anstehende Fragen von Herrn Schröder engagiert und sehr sachkundig beantwortet. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung traf sich die Gruppe zum gemeinsamen Mittagessen in der Werkskantine. Günter Menze BV Münster Ergänzung des BV zum RDB- Betriebserfahrungsaustausch in Heft 11, Seite 520, rechte Spalte, 1. Zeile:... traten wir die Heimreise an. Nicht wir nicht täglich dem Süden so nah sind, sollte noch ein Programmpunkt angehängt werden. Die Stadt Schweinfurt wollten wir uns noch ansehen. Bekannt war die Tatsache, dass Friedrich Fischer, der Kugellagerpionier, von hier stammt und dessen Erfindungen 1875 in die spätere Firma SKF (Schweinfurter Kugellager Fabrik) mündeten und Weltgeltung erlangten. Ein weiteres technisches Denkmal war das erste Walzenwerk der Welt mit Grundablass aus dem Jahre 1903, welches es gestattet, den Main-Wasserstand zu regeln und zur Eisabführung zu benutzen. Schweinfurt bzw. der Landkreis ist seit dem 1. Jahrhundert besiedelt, jedenfalls lassen sich erste germanische Dörfer aus dieser Zeit nachweisen. Ab dem 6. Jahrhundert kamen die Franken. In späteren Jahrhunderten wurde die herrschaftliche Gliederung unübersichtlich, bis das Hochstift Würzburg mächtigster Landesherr wurde. Freilich nur bis zum Eintreffen Napoleons, der das Gebiet an das Königreich Bayern gab. Um Schweinfurt baute man eine Stadtbefestigung mit zahlreichen Türmen, von denen heute nur noch 2 Pulvertürme von 1371 und 1402 zu sehen sind. Bereits ab 1437 wurde die Stadtmauer mehr und mehr abgetragen. Die Funktion wurde nicht mehr gebraucht. Ja, und Dichter gab s auch. So stammt Friedrich Rückert (1788 bis 1866) von hier. Rolf Richard Berlin 572 bergbau 12/2014

47 D R B RDB-Mitteilungen Die Jubilare der Bez.Gr. Moers BV Niederrhein Bez.Gr. Moers Jahresfest Das Jahresfest der Bez.Gr. fand am im Restaurant/Hotel Zur Begrüßung gab s wie immer für jeden Teilnehmer ein Getränk, und den Damen wurde zusätzlich ein kleines Präsent überreicht. - Manfred Stratenhoff herzlich begrüßt. Ebenso herzliche Willkommensgrüße galten unserem 1. Vorsitzenden Silvo Magerl, Geschäftsführer Andreas Klare sowie dem Ehrenmitglied Dietrich Balduhn mit ihren Gattinnen. Mit einem freundlichen Glückauf wurde auch Otto Flögl vorgestellt, der später diesen Abend musikalisch und mit humorvollen Beiträgen begleitete. In seiner Ansprache ging Manfred Stratenhoff kurz auf die Situation des Deutschen Bergbaus ein. Über das Auslaufen des Steinkohlenbergbaus ist bereits genug gesprochen worden. Die Versorgung der verschiedenen Industrien mit Rohstoffen wird z.zt. debattiert. In Sachsen ist schon vor geraumer Zeit mit neuen Explorationen auf unterschiedliche Mineralien begonnen worden, ein Bergwerk hat schon seine Förderung aufgenommen. Auch werden dort Pläne geprüft, alte Halden nochmals aufzubereiten, um daraus Restbestände an wichtigen Metallen zu gewinnen. Vor einigen Wochen ist veröffentlicht worden, dass Deutschland die Lizenz zum Aufsuchen von Bodenschätzen in einem Teilbereich des Indischen Ozeans in Teufen von 2000 bis 4000 m erteilt wurde. Eine weitere Möglichkeit, zukünftig Rohstoffe zu gewinnen. Unsere Industrie, eine der bedeutendsten Exporteure von Bergbaumaschinen, müsste allerdings seitens der Politik mehr Unterstützung erfahren. Weiterhin gilt die Aussage, dass Bergbau stets eine Zukunft hat! Bei dem großen Buffet, für das die Foto: Privat Köche allerlei Köstlichkeiten zubereitet hatten, stärkten sich alle für die folgende Jubilarehrung. Einleitend erinnerte Manfred Stratenhoff an die Gründung unserer Berufsvereinigung. Im Jahre 1949 wurde der ReB (Ring ehemaliger Bergschüler) gegründet. Die Umbenennung in RDB erfolgte 1962 mit insgesamt Mitgliedern; den ReB Moers gab es seit 1950 und als RDB e.v. zählte er zu seinen Glanzzeiten 648 Mitglieder. Gemeinsam mit Silvo Magerl nahm er die Ehrung folgender Jubilare vor: Michael Dassen, Klaus Deuter, Ingo Dörsch, Franz Göbbels, Lutz Lebach, Dirk Pofahl und Wilfried Schöbel für 35 Jahre Bergbautätigkeit. Sie verfuhren ihre 1. Schicht im Jahre Ingo Dörsch, Jakob Güther und Wilfried Schöbel sind auch 25 Jahre (seit 1989) im RDB e.v.. Horst Welz ist schon seit 1964 (50 Jahre) Mitglied im RDB e.v.. Franz Scheer, Manfred Scholz und Hans Streinz sind schon vor 55 Jahren (1959) in den RDB e.v. eingetreten. Besonders würdigte Manfred Stratenhoff die 3 Bergkameraden Erwin Barann, Ronaid Bormann und Hermann Pommerening, die über Jahrzehnte bodenständig geblieben sind; nie die Schachtanlage gewechselt haben oder wechseln mussten. Sie haben gar 60 Jahre treu zum RDB e.v. gestanden! Alle Jubilare erhielten eine Urkunde und verschiedene Präsente. Nach den Erinnerungsfotos wurde das Steigerlied angestimmt und mit dem obligatorischen Schnaps beendet. Auch ihre Ehefrauen wurden nicht vergessen. Für ihre langjährige Unterstützung wurde ihnen ein schöner Blumenstrauß überreicht. Dann wurden die Gespräche weitergeführt und hin und wieder auch ein Tänzchen gewagt. Schnell verging der Abend und nach Mitternacht endete unser Jahresfest, ein gelungenes Fest! Orthaus BV Oberhausen Jahreshauptversammlung 2014 Am gegen Uhr fand die Jahreshauptversammlung unseres BV in der Gaststätte Rothebusch statt. Hans-Werner Nowak, unserer 1. Vorsitzender, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte 34 Mitglieder. Anschließend gedachten die Anwesenden der verstorbenen Kameraden. Nach einer kurzen Pause wurden bei der Jubilarehrung Thomas Peta, Ralf Peters, Michael Rotter und Ralf Wolnik für 35 Jahre Bergmann geehrt. Sie hatten 1978 ihre Arbeit im Bergbau aufgenommen und erhielten den RDB-Ehrenhäckel, sowie ein Geschenk des BV. Mit silberner Ehrennadel und silberner Krawattenklammer wurden für 25jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. Siegmund Appel, Hans- Werner Hecker, Klaus Korte, Michael Rotter und Frank Schmanau ausgezeichnet. Es folgten die Berichte des Vorstands. Hans-Werner Nowak berichtete über Veränderung im Hauptverein, unsere Aktivitäten und Kontakte zum BV Niederrhein und der Bez.Gr. Moers. Der Geschäftsbericht, vorgetragen durch den des 2. Geschäftsführer Walter Koblitz, stellte zuerst die Mitgliederbewegung und das Vereinsleben im vergangenen Jahr dar. Der Kassenbericht von Dieter Kahlert, zeigte trotz geringerer Mitgliederzahl eine positive Tendenz. Von der Versammlung wurden die Berichte des 1. Vorsitzenden, des 1. Geschäftsführers, besonders aber der Kassenbericht wohlwollend aufgenommen. Volker Scholten, Sprecher der Kassenprüfer lobte die vorzügliche Finanzverwaltung des Schatzmeisters und empfahl seine Entlastung. Anschließend wurden Schatzmeister und Vorstand bei eigener Enthaltung einstimmig entlastet. Vorstandswahlen standen in diesem Jahr keine an. Am fand im Congress-Centrum Essen der Delegiertentag statt. Gesetzte Delegierte des erweiterten Hauptvorstandes sind Dieter Kahlert, Hans-Werner Nowak und Hans-Jürgen Vennemann. Zu den Mitgliedern des erweiterten Hauptvorstandes mussten noch 3 Delegierte durch die Jahreshauptversammlung bestimmt werden. Bestellt wurden: Uwe Beer, Hermann Brandl, Volker Scholten, zu Ersatzdelegierten Walter Jürke und Frank Schmanau. Wie in jedem Jahr schieden in unserem BV 2 der 4 Kassenprüfer nach 2 Jahren Dienst aus (Volkmar Bécu und Uwe Beer). Als Nachfolger wurden Willi Passmann und Michael Rotter bis 2016 zu den weiter amtierenden Volker Scholten und Rene Bader gewählt. Alle Wahlen erfolgten per Akklamation einstimmig, bei Enthaltung der Gewählten. Der offizielle Teil der Jahreshauptversammlung endete mit Bergmannslied und Bergmannsschnaps. Grünkohl-Essen und ein gemütliches Beisammensein rundeten den Abend ab. Hans-Jürgen Vennemann Herbstfest 2014 Zu unserem diesjährigen Herbstfest fanden sich 46 Teilnehmer in ein. Hans-Werner Nowak, unser 1. Vorsitzender, eröffnete gegen Uhr mit einer kurzen Ansprache die Veranstaltung. Er führte danach gemeinsam mit dem 1. Geschäftsführer Hans-Jürgen Vennemann die Jubilarehrung durch. Geehrt wurde Adolf Kriener für 60jährige Mitgliedschaft im RDB e.v.. Die Laudatio hielt Hans-Werner Nowak, er überreichte danach Urkunde und den Jubiläums-Humpen. Für 50jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. wurden Rudolph Göhr und Johannes Lanfermann von Hans-Jürgen Vennemann geehrt und erhielten Urkunde und Jubiläumsuhr. Außerdem bekamen alle Jubilare eine Chronik ihres Beitrittsjahres. Nach dem Bergmannslied mit dem Bergmannschnaps wurde das Buffet eröffnet.die Teilnehmer sparten Hans-Jürgen Vennemann, Adolf Kriener, Hans-Werner Nowak, Johannes Lanfermann, Rudolf Göhr und Dieter Kahlert (v.l.n.r.) Foto: Privat bergbau 12/2014 9/

48 RDB-Mitteilungen D R B nicht mit Lob für das umfangreiche, schmackhafte Essen. Otto Flögl, unser musikalischer Alleinunterhalter, verstand es danach, alle Teilnehmer in Stimmung zu versetzen. Um Uhr endete ein gelungenes Herbstfest. Hans-Jürgen Vennemann BV RWTH Aachen Exkursion zum Besucherbergwerk Graf Wittekind An der Exkursion zum Besucherbergwerk Graf Wittekind am nahmen 6 Mitglieder des BV teil. Nach unserer Anreise aus Aachen, Essen und Marl trafen wir uns am Besucherbergwerk Graf Wittekind. Dort wurden wir von den engagierten Kumpels des Teil des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten des Ruhrre- Nachdem wir unsere Schutzoveralls, Knieschoner, Helme sowie unser Geleucht angelegt hatten, begann die Befahrung pünktlich um Uhr. Am Stollenmundloch machte uns der Vorsitzende des Arbeitskreises, Heinz-Ludwig Bücking mit der Geologie und Geschichte des Bergbaus am Nordwesthang des Dortunder Sybergs vertraut: So bildete das Ruhrkarbon zwischen dem Syberg im Südosten sowie dem Klusenberg im Nordwesten die Südliche Syburger Mulde aus. Das einzige bauwürdige Flöz, welches in dieser Mulde angetroffen wurde, hieß Flöz Sengsbank und war das älteste bauwürdige Flöz des Ruhrkarbons. Die kleinen Bergwerke zu beiden Muldenflügeln entwässerten über den Wasserlösungsstollen im Muldentiefsten zur Ruhr hin. Auf dem südöstlichen Flügel der Mulde baute bereits von 1582 bis 1683 die Beckerschen Feld unweit des Wittekindstollens, von 1740 bis 1801 die Zeche Schleifmühle unterhalb Nach der Befahrung Foto: Joel Bauer des Wittekindstollens und die Zeche Graf Wittekind selbst von 1858 bis 1900 Steinkohle ab. Eingesetzt wurde die dort geförderte Kohle hauptsächlich in den Kalköfen und Schmieden im Hagener Raum wurde mit der Aufwältigung der alten Grubenbaue begonnen und 1997 wurde die Zeche Graf Wittekind schließlich zum Besucherbergwerk. Nun fuhren wir auf allen Vieren durch den quer zu den Schichten verlaufenden Stollen ein. Am ersten Brückenfeld im Flöz Sengsbank angekommen hatten wir die Gelegenheit, in authentischer Umgebung einen Westfälischen Frosch, sowie ein Satz Schlägel und Eisen in Händen zu halten und die Arbeit mit der Spitzhacke vor Kohle vorgeführt zu bekommen. Die Strecken standen teils frei im Gebirge, waren mit Holztürstock ausgebaut oder von Bergemauern flankiert. Zum Transport von Material und Haufwerk statteten die Kumpel des Arbeitskreises die Stollensohle mit neuen Gleisen aus, deren Spurmaß den hölzernen Schienen entsprach, die dort ursprünglich lagen. Auf dem weiteren Weg durch die engen verwinkelten Strecken kamen wir an mehreren Förderüberhauen vorbei und an so mancher Stelle konnte man noch die alten Bühnlöcher der Stempel sowie die Schleifspuren der damals zur Förderung verwendeten Schubkarren erkennen. Unser Weg führte weiter über mehrere Flözberge zu den jeweils tiefsten und höchsten Punkten des Besucherbergwerks. Bei einem Einfallen von etwa 30 gon kamen wir ganz schön in s Schwitzen. Zum Höhepunkt der Führung durften wir uns selbst mit der Keilhaue am Abbau des rund 50 cm mächtigen Flözes versuchen. Nach der etwa zweistündigen Befahrung fehlte es natürlich nicht an einem deftigen Abendessen, bei dem wir unsere Eindrücke nochmals Revue passieren ließen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Abschließend bedanken wir uns mit diesem Bericht nochmals herzlich bei den fleißigen ehrenamtlichen Helfern des Arbeitskreises Dortmund für die äußerst spannende und authentische Führung. Für die Zukunft wünschen wir ihnen noch viele spannende Entdeckungen, eine gute Portion Bergmannsglück und ein kräftiges Glück Auf! Joel Bauer Exkursion in das Atomkraftwerk Emsland Am besichtigten 11 Mitglieder des BV den Kraftwerksstandort Lingen. Hier stand mit dem Kernkraftwerk Lingen seit 1968 einer der ersten Kernreaktoren Deutschlands. Mittlerweile ist dieses Kraftwerk stillgelegt, die nicht nuklearen Komponenten entfernt und der Reaktorkern befindet sich im sogenannten sicheren Einschluss. Der endgültige Abriss ist beantragt. Seit 1988 läuft in unmittelbarer Nähe das Kernkraftwerk Emsland mit einer Bruttoleistung von MW thermisch und MW elektrisch. Zusätzlich hält das Erdgaskraftwerk Emsland mit 3 Gasturbinen eine elektrische Leistung von MW vor. Aufgrund der aktuellen Lastschwankungen in den Stromnetzen läuft dieser Teil des Kraftwerksstandortes Lingen, welcher in gerade einmal 7 Minuten Volllast erreichen kann, nur selten. Die Rentabilität der Anlage ist momentan nicht gewährleistet. Das Kernkraftwerk Emsland ist von Lastschwankungen nur wenig betroffen. Es liefert Strom für die Grundlast mit einer Arbeitsausnutzung von 93,7 %. Doch auch hier sind in den letzten 2 Jahren vermehrt kurzfristige Kapazitätsanpassungen nach Anforderung durch den Netzbetreiber Amperion zu verzeichnen gewesen. Der Druckwasserreaktor aus der Kraftwerk Union Konvoi-Baulinie (sogenannte 3. Generation) liegt am Dortmund-Ems-Kanal und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Hier begrüßten uns am Informationszentrum die Herren Schluenzen und Wollny. Bei Kaffee und Kuchen erhielten wir zunächst einen ausführlichen Vortrag zu den Thematiken Kernkraftwerke, Energiewende und Kapazitätsmarkt nach Lesart der RWE AG. Nach dem Vortrag bestand die Möglichkeit, ein Geiger-Müller- Zählrohr zu testen. Ein Exkursionsteilnehmer stellte dafür seine etwas in die Jahre gekommene Uhr mit fluoreszierenden Zeigern zur Verfügung. Der Test ergab 120 Zerfälle pro Sekunde, der Grenzwert zum Betreten des Kernkraftwerkes liegt bei 8. Die Uhr blieb also draußen. Nach dem Mittagessen folgte die Besichtigung des Reaktors. Dafür war zunächst das Passieren der Hauptwache notwendig. Die Prozedur mit Detektoren und Abtastung erinnerte sehr an einen Flughafen. Auch die massive Mauer mit wassergefülltem Graben davor vermittelte den Eindruck einer sehr gut geschützten Anlage. Mit einem Aufzug in einem Nebengebäude gelangten wir auf eine Brücke zum Reaktorgebäude. Durch eine Halbmeter starke Stahltüre ging es in den inneren Sicherungsbereich. Hier wurden wir stets durch einen Mitarbeiter des Wachschutzes begleitet. Ein Blick in die Kontrollwarte zeigte hauptsächlich Technik aus den 70er und 80er Jahren mit einer Vielzahl von manuellen Anzeigen. Diese Technik ist zwar nicht auf dem neusten Stand, aber auch nicht von außen angreifbar. Gleichwohl werden permanent Messwerte von Abluft und Abwasser aus dem Kraftwerksbetrieb mittels Fernüberwachungssystem an das niedersächsische Landesamt für Umweltschutz übermittelt. In der Umkleidekabine erfolgte dann ein kompletter Wechsel aller Kleidungsschichten. Nach der Freimessung erhielten wir unser persönliches Dosimeter und einen schicken orangenen Overall, wie ihn sicherlich auch jeder Niederländer gerne im Schrank hätte. Nach einer erneuten Freimessung in das Containment, den Sicherheitsbehälter. Diese Kugel aus 38 mm starkem Stahl beherbergt den kompletten Primärkreis inklusive der Dampferzeuger. Sie dient damit dem Einschluss der radioaktiven Spaltprodukte aller nuklearen Komponenten (Barrierenkonzept). In ihr herrscht ein Unterdruck von 1,5 mbar zur Atmosphäre, um das Entweichen von Partikeln zu verhindern. Die herrschende Temperatur von rund 30 C ist der in einem Bergwerk nicht unähnlich. Das Fotografieren war in der gesamten Anlage nicht gestattet. Im Inneren des Containments gibt es allerdings auch nicht viel zu sehen. Zunächst einmal ist der Bereich menschenleer. Nur bei einem Kontrollgang je Schicht sind Mitarbeiter anzutreffen. Alle Bauteile im gesamten Kernkraftwerksbereich, also jede Schraube, Mutter oder auch Dübel, tragen eine entsprechende Kennzeichnung, dass sie von der Aufsichtsführenden Behörde zugelassen sind. Auffallend ist die Sauberkeit im ge- 574 bergbau 12/2014

49 D R B RDB-Mitteilungen Die Mitglieder des BV lassen sich das Kernkraftwerk Emsland am Modell durch Herrn Schluenzen erklären. Foto: Daniel Schäfer samten Kraftwerk und gerade auch im Containment. Es wird nur gefilterte Luft eingesetzt um die Kontamination mit kleinsten Partikeln zu verhindern. In der Mitte des Containments befindet sich eine ebene Fläche, unter der sich der eigentliche Reaktordruckbehälter befindet. Er ist mit zentnerschweren Betonelementen bedeckt, deren Anschlagösen von der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) versiegelt sind. Nur für die zweiwöchige Jahresrevision werden sie geöffnet, um jeweils 44 der insgesamt 193 Brennelemente auszutauschen. Im Containment, wie auch im Standortzwischenlager, befinden sich mehrere Kameras der EURATOM, um eine permanente Überwachung der nuklearen Bereiche zu gewährleisten. Vor der Reaktorabdeckung liegt das Abklingbecken für die Brennelemente offen. Hier werden die abgebrannten Stäbe für 5 Jahre bis zum Einschluss in einen Castorbehälter zwischengelagert. Unter 14 m mit Borsäure versetztem Wasser ist die Strahlung abgeschirmt. Links und rechts davon befinden sich hinter großen Betonwänden die 4 Dampferzeuger, in welchen das unter einem Druck von 16 MPa stehende und auf 320 C erhitzte Wasser des Primärkreises das aus den Kondensatoren zurückströmende, hochreine Wasser des Sekundärkreises verdampfen lässt. Ebenfalls unter Beton verborgen befinden sich noch die Hauptspeisewasserpumpen und der Druckerhalter, welcher den Druck im Primärkreislauf konstant hält. Dies sind zusammen mit den Steuerstäben die Hauptkomponenten des nuklearen Primärkreislaufes. Über allen thront der gewaltige Rundlaufkran für eine Last von bis zu 200 t. Nach der Ausschleusung ging es dann zum Händewaschen mit spezieller Dekon-Seife. Diese wies allerdings eine sehr große Ähnlichkeit zur auch unter Tage anzutreffenden einfachen Handwaschpaste auf. Der spannendste Moment war dann das abschließende Freimessen. Eine fröhlich aufklingende Melodie signalisierte jedem Exkursionsteilnehmer die Kontaminationsfreiheit. Nach der erneuten Komplettumkleidung und dem Verlassen des Reaktorgebäudes in Begleitung des Wachschutzes folgte eine Besichtigung der Außenanlagen. Auf dem Gelände werden 4 Notstromdieselgeneratoren vorgehalten, welche zusätzlich durch 4 weitere redundante Generatoren abgesichert sind. 2 mobile Generatoren minimieren zusätzlich das Risiko eines fehlenden Netzanschlusses. Dieser ist essentiell um auch im Notfall die Kühlung des Reaktorkerns aufrecht zu halten. Selbst ein regulär abgeschalteter Reaktor erzeugt nach 10 Tagen noch eine Wärmeleistung von rund 20 MW. Auf dem Dach des Reaktornebengebäudes waren Bauarbeiten im Gange. Man installierte große Stacheldrahtgitter um zukünftig das Landen von Helikoptern bzw. das Abseilen aus diesen zu unterbinden. Alle Sicherheitsmaßnahmen werden von der zuständigen Landesbehörde, dem niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Vertreter des Bundesministeriums vom Betreiber umzusetzen. Es gilt nicht das Kosten-, sondern das Sicherheitsprinzip. Unmittelbar neben dem Reaktor liegt das extra gesicherte Standortzwischenlager. Dort sind Castorbehälter mit abgebrannten Brennelementen, also hochradioaktive Stoffe, eingelagert. Durch die innere Wärmeentwicklung im Castor liegt dessen Oberflächentemperatur bei 65 C. Ein Endlager für diese Castoren wird momentan noch gesucht. RWE würde hier gerne das Verfahren der Transmutation anwenden. Dies ist eine Technik, um die langlebigen Abfälle mittels Neutronenbeschuss und anschließendem natürlichen Zerfall in kurzlebige umzuwandeln. Dann sind für die Endlagerung nicht mehr geologische, sondern historische Zeiträume zu betrachten. In Deutschland ist diese Technologie allerdings verboten. Den Abschluss der Besichtigung des Außengeländes bildete das Maschinenhaus. Hier wird der Frischdampf im Sekundärkreislauf mit einem Druck von 6,5 MPa und einer Temperatur von rund 280 C zunächst einer Hochdruckturbine und nach dieser ersten Entspannung 2 Niederruckturbinen zugeführt. Diese sind auf einer Welle mit dem Generator verbunden. Im Unterbereich der Turbinen sorgen riesige Kondensatoren für einen Bergschule Bochum/Essen Elektro-Steiger-Klasse N 1963 bis 1966 Klassentreffen vom Nach wochenlangen Recherchen, unzähligen Telefonaten und diversem Schriftverkehr ist es uns gelungen, ein Klassentreffen der bis 1966, zu organisieren. Das Klassentreffen fand, zum 1. Mal nach 48 Jahren, in Bottrop- Kirchhellen im Gasthaus Berger statt. Von damals 24 gestarteten Klassenkameraden fanden noch 12 Elektro-Steiger zusammen, die teilweise aus dem Siegerland, Ostwestfalen-Lippe und dem weiteren Unterdruck zur Leistungsmaximierung. Die Wärme aus den Kondensatoren wird über den 152 m hohen Naturzugkühlturm abgeführt. Wasserverluste werden aus der Ems oder dem Speicherbecken Geeste ausgeglichen. Der Eigenbedarf des Kraftwerkes liegt bei 71 MW und der Gesamtwirkungsgrad beträgt 34,5 %. Mit diesen abschließenden Erläuterungen endete die Exkursion im Informationszentrum. Nachdem wir einige Printenmischungen zum Verzehr im Emsland gelassen hatten, ging es für alle wieder zurück nach Aachen. Wir bedankten uns herzlich beim Team für Öffentlichkeitsarbeit des Standortes Lingen, das diese Exkursion möglich gemacht hat. Wir konnten sehen, welche enormen Anstrengungen unternommen werden, um das Restrisiko zu minimieren. Uns bleibt nur, einen störfallfreien Restbetrieb bis zur endgültigen Abschaltung am zu wünschen. Glückauf! Daniel Schäfer Die Schüler der Elektro-Steiger-Klasse N 1963 bis 1966: W. Glücksberg, G. Sendrowski, P. Gemballa, R. Stasch, W. Niederschirb, L. Pfeiffer, H. Olschar, K. Unterste, H. Schulz, F. Warschun, W. Hallwaß und E. Dudeck (v.l.n.r.) Foto: Privat und nähren Ruhrgebiet angereist sind. 2 Klassenkameraden sind leider tödlich verunglückt und einige ließen sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen. Interessant waren die Laufbahnen der einzelnen Kollegen, die teilweise noch bis hohe Alter aktiv waren. Alles in allem haben wir einen wunderschönen und gelungenen Nachmittag in angenehmer Atmosphäre verbracht. Manche Anekdoten und Geschichten von damals wurden aufgefrischt und vertieft. Eine Wiederholung des Treffens zum 50. Jubiläum ist bereits angedacht und in groben Zügen schon geplant. Glück auf Günter Sendrowski Fritz Warschun bergbau 12/

50 RDB-Info/Impressum D R B Liebes RDB-Mitglied Ziehen Sie um? Haben Sie ein neues Konto? Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften»bergbau«Heftmitte Seiten V, VI und VII und im Internet unter in der Rubrik»Bezirksvereine«. Oder übermitteln Sie es direkt an: RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure Essen Fax: 02 01/ per rdb@rdb-ev.de Bitte angeben Mitgliedsnummer Geburtsdatum Vorname, Name Alte Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Umzugstermin Neue Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Telefon Fax -Adresse Meine/unsere Bankverbindung Bankleitzahl Konto-Nummer Kurzbezeichnung und Ort des Geldinstitutes Kontoinhaber (falls abweichend vom Mitglied) Datum Impressum»bergbau«Energie, Umwelt RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Herausgeber RDB Service GmbH Essen Telefon (02 01) Telefax (02 01) rdb@rdbservice.de Geschäftsführer: Wolfgang Gaßner Ulrich Dondorf Redaktionsteam bergbau Pommernstraße Gelsenkirchen redaktion@rdbservice.de Ehrenamtliche Mitarbeiter Assessor des Bergfachs Dipl.-Berging. Konrad Hupfer Hu Verantwortlicher Redakteur Holtkamp 5 hupfer.konrad@t-online.de Dr. mont. Volker Schacke Sch Apelank 34 schacke.vimg@t-online.de Ing. Jürgen König Koe j.koenig@rdb-luenen.de Verlag/Satz/Druck Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 info@ctp-makossa.de Internet: Geschäftsführer Werner und Günter Makossa Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom Veröffentlichungen Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für mit Namen gekennzeichnete etc. übernimmt der Einsender die Verantwortung. In der Regel werden für Veröffentlichungen keine Honorare gezahlt. enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Bezugspreise/jährlich Inland: + Porto 12,- = ges. 72,- Ausland: 70,- + Porto 20,- Die Lieferung an Mitglieder des RDB e.v. erfolgt im Rahmen der Mitgliedschaft. Bezugszeit erscheint monatlich. Ein Abonnement gilt zunächst für ein Kalenderjahr und verlängert Die Kündigung kann mit einer Frist von 3 Monaten zum werden. chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Unterschrift 576 bergbau 12/2014

51 Die Problemlöser im Berg- und Tunnelbau Anker- und Injektionsmörtel Damm- und Verfüllbaustoffe Konsolidierungs- und Verschleißmörtel Spritzmörtel und Spritzbetone Hydrocrete -Produkte, wie z.b. Unterwasserbeton Spritzmörtel zur Versiegelung wasserführender Schichten erosionsbeständige Verfüllmörtel Injektionsmörtel gegen drückende Wässer quick-mix Berg- und Tunnelbaustoffe GmbH & Co. KG Lippestraße Marl Telefon Fax BuT@quick-mix.de

52 RWE Power AUSBLICK MIT POWER. Riesige Schaufelradbagger und Absetzer sind die Markenzeichen der rheinischen Braunkohlentagebaue von RWE Power. Ihrer Stahlkonstruktion nachempfunden ist der Skywalk am Tagebau Garzweiler ein spektakulär gestalteter Aussichtspunkt in der Nähe des Autobahndreiecks Jackerath. Hier erleben Besucher live, wie die Bagger den heimischen Energie-Rohstoff Braunkohle fördern und wie Absetzer neue lebendige Landschaften formen. Mit Braunkohle erzeugt RWE Power im wenige Kilometer entfernten Grevenbroich-Neurath zuverlässig Strom in der BoA 2&3, dem modernsten Braunkohlenkraftwerk der Welt! Durch Hightech können die Anlagen schnell, flexibel und sicher reagieren, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint ein starker Beitrag zur Energiewende! Ihr Wegweiser zum Skywalk:

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