Erfahrungsbericht über mein Auslandspraktikum in Kearney, Nebraska

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Michael Meissner
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1 Name:!! Tino Huber Kontakt:!! Zielort:!! Kearney, Nebraska, USA Einrichtung:!! College of Education!!! University of Nebraska in Kearney Zeitraum:!! Semesterferien SS2011!!! Erfahrungsbericht über mein Auslandspraktikum in Kearney, Nebraska

2 1. Einleitung Im Rahmen meines Lehramtsstudiums in den Fächern Biologie und Englisch habe ich ein 90 tägiges Auslandspraktikum an einer Elementary School in Kearney, Nebraska, durchgeführt. Dieser Zeitraum ist für die Lehrerausbildung im Fach Englisch Pflicht. Deshalb entschied ich mich, die Zeit im Ausland sinnvoll zu nutzen und durch die Arbeit an einer Schule, Erfahrungen im Umgang mit Kindern zu sammeln und meine bisher erlernten didaktischen und pädagogischen Fähigkeiten zu erproben. 2. Planung Als erstes stellte sich die Fragen, mit welchem Programm ich in den Semesterferien an einer Schule in den USA ein Praktikum absolvieren kann. Hierfür war es von sehr großem Nutzen, dass der Fachbereich der Anglistik ein Programm hat, bei dem man in den Sommersemesterferien in Kearney, Nebraska, ein Schulpraktikum absolviert. Die Vorbereitungszeit für das Praktikum betrug ca. ein halbes Jahr, was ausreicht, aber doch ziemlich stressig war. Für die Planung seines Aufenthalts in den USA sollte man besser ein Jahr vorher beginnen. Die Kosten für den gesamten Aufenthalt lassen sich wie folgt auflisten:!!! Flug:!!! 1200!!! Unterbringung:! 900!!! geplante Ausflüge: 250 Alles in allem also rund Hinzu kommen natürlich Kosten für Verpflegung und weitere private Ausflüge z.b. nach Las Vegas, LA oder San Francisco. 3. Unterbringung und Aktivitäten Für die Zeit meines Aufenthaltes in Kearney war ich in einem Studentenwohnheim der Universität in Kearney untergebracht. Da wir nur zwei Personen waren, Angie Schomacker und ich, hatten wir jeweils ein Zimmer für uns allein, mit je einem eigenen Bad. Außerdem stellte uns das Büro für International Students Fahrräder zur Verfügung. Wir waren dort sehr willkommen, haben sehr schnell Anschluss zu anderen Studenten gefunden und viele Freunde gewonnen. Das Leben an der UNK war bei unserer Ankunft sehr ruhig, da das Semester erst zwei Wochen nach unserer Ankunft begann. Die meisten Studenten reisten erst am Wochenende vor dem Semesterbeginn an. Dies gab uns die Möglichkeit, uns an den amerikanischen Alltag zu gewöhnen. Dazu gehörte zum Beispiel den ganzen Tag die

3 Klimaanlage laufen zu lassen, was aber bei durchschnittlich 30 C auch Vorteile hat, und so ziemlich jede Mahlzeit bei einem Fast Food Restaurant einzunehmen. Auch dass der Campus Tag und Nacht von einer Campus Police überwacht wurde, war neu für uns. Der größte Unterschied, der uns im Vorfeld gar nicht so bewusst war, waren die Kosten der Lebensmittel. Das Gemüse und Obst teuer sind, wussten wir, aber auch Wurst, Käse und Milchprodukte sind deutlich teurer als die deutschen Pendants. Wir haben während unserer Zeit dort eine Vielzahl von Veranstaltungen miterlebt. Darunter zum Beispiel die Blue and Gold Week, eine Art Begrüßungswoche für Erstsemester mit unzähligen Informationsständen, Musikveranstaltungen und viel ungesundem Essen. Ein weiterer Höhepunkt war die Homecoming Week, während der die jeweiligen Studentenwohnheime in Wettkämpfen, wie Paradewagen bauen, Capture the Flag oder Wer baut sein Wohnheim am besten aus Konservendosen nach, gegen einander antreten. Neben all diesen Aktivitäten an der Universität hat uns unser Tutor, Prof. Lousihomme, auf mehrere Ausflüge mitgenommen. Wir haben uns im Archway Monument über die Geschichte der Besiedlung des Westens informiert, waren in Kansas City Sightseeing, sind auf dem Niobrara River Kanu gefahren und haben in Burwell ein originales Wild West Rodeo besucht. Zusätzlich haben Angie und ich Urlaub an der Westküste der USA gemacht. Wir haben in Las Vegas Black Jack gespielt, sind in Los Angeles den Walk of Fame entlang gegangen, haben auf dem Highway 1 den wundervollen Ausblick genossen und haben San Francisco erkundet. 4. Praktikum Das Praktikum habe ich an der Meadowlark Elementary School durchgeführt. Ich war dort in einer fünften Klasse als Teachingassistant eingesetzt. Meine Aufgaben waren das Kontrollieren von Hausaufgaben, Leiten von Gruppenaufgaben, das Unterrichten einer Lehreinheit zum Thema Deutschland und die Einzelbetreuung von Kindern, die Schwierigkeiten mit bestimmten Themengebieten hatten. Außerdem habe ich die Unterrichtseinheit zum metrischen System im Mathematikunterricht geleitet. Die Meadowlark Elementary School ist eine der besten Elementary Schools in Kearney. Die Schule wurde in den Sommerferien 2011 durch einen komplett neuen Anbau um das Doppelte vergrößert um mit den steigenden Schülerzahlen umgehen zu können. Es wurden neue Klassenräume und Computerlabore zu den bereits vorhandenen hinzugefügt. Die Ausstattung der Schule selbst ist erstklassig. Es ist eine umfangreiche Bibliothek vorhanden, in der nicht nur kinderfreundliche Lexika zu finden sind, sondern vor allem auch eine große Anzahl an Büchern und Geschichten für Kinder, die dort

4 ausgeliehen werden können. Die Klassenräume sind nicht steril, wie ich es aus deutschen Klassenzimmern gewohnt bin, sondern werden in den Ferien von den Klassenlehrern geschmückt und gestaltet. Die Themen variieren dabei von Jahr zu Jahr. Das diesjährige Thema ist Meadowlark Elementary Around The World, bei dem jeder Raum nach einem anderen Land geschmückt wurde. Auch die technische Ausstattung der Klassenräume ist hervorragend. Jedes Klassenzimmer verfügt über einen Beamer, einen digitalen Overheadprojektor und ein Smartboard. Hausaufgaben werden nicht an die Tafel geschrieben, sondern auf dem Computer eingetragen und mit dem Beamer an die Wand geworfen. Auch Lerninhalte, ob im Englisch- oder Mathematikunterricht werden zum Großteil über den Computer vermittelt. Ebenso werden viele Test entweder direkt am Computer geschrieben, oder mit Hilfe von persönlichen Antwortfernbedienungen und speziellen Computerprogrammen digital durchgeführt. Das bringt mich auch schon zu dem, für mich, größten Unterschied zwischen Schule in Deutschland und den USA, dem Unterricht. Zunächst einmal unterrichtet der Klassenlehrer nicht ein und dieselbe Klasse für die gesamte Zeit der Elementary School, sondern Lehrer arbeiten dort immer in derselben Klassenstufe, je nach Arbeitsvertrag. Meine Klassenlehrerin z.b. arbeitete seit 16 Jahren als Lehrerin in der fünften Klasse. Was uns gleich zum nächsten Punkt bringt. Die Grundschule (Elementary School) geht nicht wie in Deutschland von der ersten bis zur vierten Klasse, sondern beginnt schon im Kindergarten. Diese Klassenstufe, Kindergarten, ist so etwas wie eine Vorschulklassenstufe, in der die Kinder schon das Alphabet und einige Zahlen lernen. Mit dieser Klassenstufe besuchen die Kinder insgesamt sechs Jahre lang die Elementary School. Der Unterricht selbst ist in 20 bis 30 Minutenblöcke eingeteilt, obwohl diese Zeitangabe eher ein Richtwert als eine Vorgabe ist und je nach Notwendigkeit in einem Themengebiet variiert werden kann. Zwischen den einzelnen Blöcken gibt es keine Pausen. In der fünften Klasse gibt es nur eine 20 minütige Mittagspause und einen Recess Break der ebenfalls 20 Minuten lang ist. Das bedeutet, dass die Kinder von morgens um 8.15 Uhr bis Uhr durchgängig Unterricht haben und dann nach der 40 Minuten Pause noch einmal von Uhr bis Uhr. Das fand ich zu Anfang sehr anstrengend und ermüdend, allerdings gewöhnt man sich schnell daran. Der Klassenlehrer unterrichtet seine Klasse in fast allen Fächern. Ausgenommen von den Fächern Kunst, Musik und Sport. Diese Fächer werden von Lehrern unterrichtet, die in allen Klassen und Klassenstufen nur diese Fächer unterrichten. Ein weiterer Unterschied ist der herrschende Dress Code. Dieser war nicht nur für Lehrkräfte einzuhalten, sondern

5 auch durch die Schüler. Hosen und Shorts müssen eine gewisse Länge haben und Bauch und Schultern müssen jeder Zeit bedeckt sein. Wir waren an der Meadowlark Elementary School sehr gerne gesehen und die Lehrer und anderen Mitarbeiter waren uns gegenüber immer sehr freundlich und aufgeschlossen. 5. Zusammenfassung Die drei Monate in Kearney waren eine unglaubliche Zeit. Die Erfahrungen, die ich bei dem Praktikum gesammelt habe, bestätigen mir, dass der Lehrerberuf genau das Richtige für mich ist. Außerdem haben sich meine Fremdsprachenkenntnisse deutlich verbessert und die kulturellen Erfahrungen dieses Auslandsaufenthalts haben mein Verständnis der englischen bzw. amerikanischen Kultur verbessert. Die Freunde und Eindrücke die ich in dieser Zeit gewonnen habe, werde ich nie vergessen.

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