Nationale Referenzzentrale für Botulismus

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1 Nationale Referenzzentrale für Botulismus Jahresbericht 2011 AGES IMED Graz Zentrum für lebensmittelassoziierte Infektionen Beethovenstr. 6 A-8010 Graz Tel humanmed.graz@ages.at Ansprechpersonen: Dr. Christian Kornschober Dr. Shiva Pekard-Amenitsch Zusammenfassung Im Jahr 2011 wurden von der Nationalen Referenzzentrale in Österreich vier labordiagnostisch bestätigte und zwei wahrscheinliche Fälle (Symptome typisch für Botulismus sowie epidemiologischer Zusammenhang zu einem labordiagnostisch bestätigten Fall) von humanem Botulismus festgestellt. Summary In 2011 four laboratory confirmed and two probable cases (symptoms typical for botulism and epidemiologically linked with a laboratory confirmed case) of human botulisms were documented in Austria. Einleitung Seit besteht die Nationale Referenzzentrale für Botulismus am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Es wird bei humanen Proben (z.b. Serum, Blut, Stuhl, Wundmaterial oder Erbrochenes) sowie Lebensmittelproben mittels Mäuse-Bioassay der Toxinnachweis und falls indiziert - der kulturelle bzw. molekularbiologische Nachweis von Clostridium botulinum durchgeführt [1, 2]. 1

2 Allgemeines Botulismus (oder Wurstvergiftung) kommt beim Menschen in drei Formen Nahrungsmittelbotulismus, Säuglings- und Wundbotulismus vor. Unterschiede bestehen primär in der Eintrittspforte für das von Clostridium botulinum gebildete Neurotoxin. Clostridium botulinum Toxin gilt als die giftigste aller natürlich vorkommenden Substanzen. Von den sieben vorkommenden Serotypen sind vor allem die Toxine vom Typ A und B, bei Fischprodukten als Intoxikationsquelle auch Typ E, Ursache von humanen Botulismus-Erkrankungen. F Toxin wurde im Zusammenhang mit Säuglingsbotulismus beschrieben [3]. Das Standardverfahren für den Toxin-Nachweis ist der Mäuse-Bioassay; andere Nachweismethoden (z.b. ELISA, Immuno-PCR) weisen nach wie vor meist eine deutliche geringere Sensitivität auf bzw. sind nur in der Lage einen Teil der insgesamt sieben Toxine nachzuweisen [4]. Resultate Im Jahr 2011 wurden in Österreich vier labordiagnostisch bestätigte sowie weitere zwei wahrscheinliche Fälle (Symptome typisch für Botulismus sowie epidemiologischer Zusammenhang zu einem labordiagnostisch bestätigten Fall) von humanem Botulismus festgestellt: Im Februar erkrankte ein Ehepaar aus Wien (weiblich, 42a; männlich, 51a) und musste mit für Botulismus typischen Symptomen Sprech- und Schluckbeschwerden, Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen), Obstipation hospitalisiert werden. Die Patientin und der Patient waren nicht beatmungspflichtig. Der klinische Verdacht auf Botulismus konnte bei der Patientin und bei dem Patienten mittels Mäuse-Bioassay bestätigt werden. Die an der Health Protection Agency (HPA), Colindale, London, UK durchgeführte Subtypisierung des Toxins ergab Botulinumtoxin B. Es konnten keine im Haushalt des Ehepaares befindlichen Lebensmittel untersucht werden, da diese von einem weiteren Familienmitglied bereits entsorgt worden waren. Alle Untersuchungen von aufgrund der Angaben des erkrankten Ehepaars verdächtigen Lebensmitteln aus Supermärkten blieben negativ. Im September musste ein 48-jähriger Mann aus Kärnten mit für Botulismus typischen Symptomen bedingt durch Hirnnerven- und Atemmuskellähmung hospitalisiert und für 9 Tage maschinell beatmet werden. Der klinische Verdacht auf Botulismus konnte mittels Mäuse-Bioassay bestätigt werden. Die an der Health Protection Agency (HPA), Colindale, London, UK durchgeführte Subtypisierung des Toxins ergab Botulinumtoxin E. Im Stuhl des Patienten konnte Clostridium botulinum Typ E kulturell nachgewiesen werden. Ursache für die Erkrankung war wahrscheinlich der Verzehr eines unsachgemäß gelagerten, in Plastik eingeschweißten geräucherten Fisches. Clostridium botulinum Typ E kommt typischerweise im Sediment von Gewässern und damit auch in Fischen vor. Als psychrotrophes Bakterium ist es 2

3 im Gegensatz zu anderen Clostridium botulinum Subtypen in der Lage, sich auch noch bei Kühlschranktemperaturen zu vermehren. Im September wurden in Niederösterreich eine 76-jährige Frau und ihre beiden Söhne (39a bzw. 40a) mit für Botulismus typischen Symptomen gastro-intestinale Beschwerden, Akkommodation- und Schluckstörungen hospitalisiert. Die Patientin und die Patienten waren nicht beatmungspflichtig. Der klinische Verdacht auf Botulismus konnte aus dem Serum der Patientin mittels Mäuse-Bioassay bestätigt werden. Die an der Health Protection Agency (HPA), Colindale, London, UK durchgeführte Subtypisierung des Toxins ergab Botulinumtoxin B. Da bei den beiden männlichen Patienten weder Botulinumtoxin noch Clostridium botulinum nachgewiesen werden konnte, sind diese beiden Erkrankungen als wahrscheinliche Botulismusfälle zu werten. In den Resten eines von der Patientin und den beiden Patienten verzehrten Lebensmittels Bauerngeselchtes roh, gekauft auf einem Bauernmarkt konnte Clostridium botulinum kulturell und mittels molekularbiologischer Methoden nachgewiesen werden. Clostridium botulinum Typ B kommt ubiquitär im Erdreich vor. Die beim Räuchern erreichten Temperaturen reichen nicht aus, um Clostridiumsporen verlässlich zu zerstören. Bei unsachgemäßer Lagerung (anaerobes Milieu) kann es zur Auskeimung und Toxinproduktion kommen. Von zwei weiteren Personen mit Verdacht auf Botulismus wurden Proben (Serum, Stuhlproben) an die Nationale Referenzzentrale geschickt. Diese Proben blieben negativ, es konnte weder Botulinumtoxin noch Clostridium botulinum nachgewiesen werden. Diskussion Seit 2000 wurden insgesamt 15 Erkrankungsfälle gemeldet (Tab. 1). Die vor 2011 letzten laborbestätigten Erkrankungsfälle in Österreich ereigneten sich Fünf Personen erkrankten damals im Anschluss an eine private Grillfeier an einer leichten Verlaufsform von Nahrungsmittelbotulismus und mussten hospitalisiert werden. Keiner der Patientinnen und Patienten war beatmungspflichtig, es wurde kein Antitoxin verabreicht. Der klinische Verdacht auf Botulismus wurde mittels Mäuse-Bioassay bestätigt [5]. Die auffällige Häufung von Botulismus im Jahr 2011 (vier labordiagnostisch bestätigte und zwei wahrscheinliche Fälle) wird aus Sicht der Referenzzentrale derzeit als zufallsbedingt beurteilt. 3

4 Tabelle 1: Gemeldete Botulismus-Fälle, Österreich, Gemeldete Botulismus-Fälle, Österreich, Erkrankungen Todesfälle 2000* * 1 (K) * * * 2 (Stmk) * 3 (2 x S, 1 x V) * 5 (OÖ) * 0 0*** 2008* * * ** 6 0 * entsprechend den endgültigen Jahresausweisen über angezeigte Fälle übertragbarer Krankheiten des Bundesministerium für Gesundheit ** entsprechend dem vorläufigen Jahresausweis über meldepflichtige Infektionskrankheiten des Bundesministeriums für Gesundheit mit Stand vom *** Recherchen im Zusammenhang mit einem an das Bundesministerium für Gesundheit gemeldeten Botulismus- Todesfall im Februar 2007 in Niederösterreich (Bezirk Hollabrunn) haben ergeben, dass es sich hierbei nicht um einen Todesfall an Clostridium botulinum gehandelt hat Danksagung Die Nationale Referenzzentrale für Botulismus dankt allen einsendenden Ärztinnen und Ärzten und beteiligten Behörden für die gute Zusammenarbeit. Literatur [1] Anonymous. ÖNORM DIN (1994) - Mikrobiologische Untersuchung von Fleisch und Fleischerzeugnissen - Nachweis von Clostridium botulinum und Botulinum-Toxin. Österreichisches Normungsinstitut [2] De Medici D, Anniballi F, Wyatt GM, Lindström M, Messelhäusser U, Aldus CF, Delibato E, Korkeala H, Peck MW, Fenicia L (2009) Multiplex PCR for detection of botulinum neurotoxinproducing clostridia in clinical, food, and environmental samples. Appl Environ Microbiol Oct;75(20): [3] Allerberger F, Pfaller K, Dierich MP (2001) Clostridium botulinum und Botulismus. Infektiologie - Aktuelle Aspekte, Jahrbuch 2001/2002. O. Janata, E. Reisinger (Hrsg.) Springer, Wien 4

5 [4] Lindström M, Korkeala H (2006) Laboratory Diagnostics of Botulism. Clin Microbiol Rev Apr;19(2): [5] Meusburger S, Reichert S, Heibl C, Nagl M, Karner F, Schachinger I, Allerberger F (2006) Outbreak of foodborne botulism linked to barbecue, Austria, Euro Surveill 11(12):E Available from: 5

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