Die Effizienz der Wirtschaftsdüngerströme steigern und optimieren
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- Arthur Kästner
- vor 7 Jahren
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1 Die Effizienz der Wirtschaftsdüngerströme steigern und optimieren Referent: Georg Südholt Nährstoffkontor Westmünsterland
2 Logistik Wortherkunft Die Wurzeln des Begriffs Logistik liegen im altgriechischen Wort logistikē praktische Rechenkunst. Er bedeutet, dass der Material- und Informationsfluss zwischen Quellen und Senken logisch geplant, durchgeführt und kontrolliert werden muss. Im Französischen leitet sich daraus das Wort logistique Logistik, Nachschub ab, im Englischen logistics Logistik, Nachschubwesen. Die historische Herleitung des Wortes Logistik liegt im französischen loger für Unterbringung, Einquartierung und zeigt den Bezug zum militärischen Nachschubwesen auf, dem die Logistik entspringt
3 Aufgabe der Logistik Pragmatisch wird die Aufgabe durch Reinhardt Jünemann (Experte für Logistik) formuliert: Der logistische Auftrag besteht darin, die richtige Menge, der richtigen Objekte als Gegenstände der Logistik (Güter, Personen, Energie, Informationen), am richtigen Ort (Quelle, Senke) im System, zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Qualität, zu den richtigen Kosten zur Verfügung zu stellen
4 Möglichkeiten der Nährstoffabgabe / - verwertung Flüssige Substrate: sämtliche Formen von Gülle und Gärsubstraten bis zu einem TS- Gehalt von ca.20% Feststoffe: Mist, abseparierte Gärsubstrate und abseparierte Gülle ab einem TS- Gehalt von ca.20%
5 Möglichkeiten beim Flüssigtransport Tankauflieger mit Drehkolbenpumpe oder Vakuumpumpe mit einem Fassungsvermögen von 28m³- 30m³ (eigene Beladung). Duo-Liner: hier ist die Besonderheit das flüssig (eigene Beladung) und auch fest geladen werden kann. (2 verschiedene Stauräume) Beide Transportmöglichkeiten beinhalten Vor- und Nachteile Auf- Nehmer
6 Tankauflieger: Duo-Liner: Nachteil: Beim Flüssigtransport ist die Anzahl der zu ladenden Rückfrachten begrenzt und in der Praxis selten durchführbar. Vorteil: Beim Feststoff ist die Rückladung deutlich einfacher zu bekommen und machbar. Die Touren sind planbarer. Eine Lösung auf beiden Seiten bietet der Duo-Liner da sowohl, egal ob Hin- oder Rücktour, die Beladung flüssig oder fest sein kann. Bei einer GMP-Zulassung (Futtermitteltransport) ist das Spektrum der Frachten bedeutend höher. Hier lassen sich regelmäßige Touren gut planen
7 Möglichkeiten beim Feststofftransport Bei der festen Form gibt es drei praktikable Lösungen. Transport/Abholung per: Container (10m³-30m³) Kippmulde (25m³-55m³) Schubboden (50m³-95m³)
8 Container Vorteil/Beschaffenheit/Nachteil: Ständig Möglichkeiten zu beladen, da Container immer vor Ort sind, dadurch keine Wartezeit vom Transportfahrzeug Verwendung oft bei Pferdebetrieben, wo regelmäßig und oft gemistet wird oder bei Kuhbetrieben mit fester Separation Dient als offizieller Lagerplatz, da oft keine geeignete Mistplatte vorhanden ist, der die JGS-Verordnung erfüllt Geringe Ladehöhe, dadurch Beladung mit Traktor, Hofschlepper, Weidemann etc. möglich Hohe Anschaffungskosten bzw. Mietkosten Geringe Zuladung- dadurch kein weiter Transport durch Unwirtschaftlichkeit des Transportes (außer bei 2 Container (LKW + Anhänger))
9 Kippmulde Vorteil/Beschaffenheit/Nachteil: Beladung durch Eigen- oder Fremdfahrzeug möglich/ nötig Ideal eigentlich nur für kompakte bzw. schwere Ware ( 1to = 1m³ bzw. 1to=1,5m³) Bei gängigen Kippmulden (Erdkipper) ist eine zu geringe Tonnen-Zuladung möglich Endladen in der Halle oft nicht möglich bzw. im Gelände bzw. Feld nur auf gerader und befestigter Fläche- Gefahr des Umkippen der Mulde Rücktour ist gut organisierbar
10 Schubboden Vorteil/Beschaffenheit/Nachteil: Ausladung mit Tonnen, da genug Volumen vorhanden ist 3,80 m 4,00 m Ladehöhe (seitwärts) Beladung auch von hinten möglich Keine Verdichtung des Ladegutes durch Ladefahrzeug möglich und nötig, und somit gute Verarbeitung und Fördermöglichkeit beim Aufnehmer Endladung in einer Halle und Gelände sehr gut Optimales Fahrzeug zum Transport von Feststoffen mit einem hohen Bedarf an Volumen. Überall da, wo das Verhältnis von to zu m³ bei 1 zu 2 oder höher liegt Rücktour ist gut organisierbar
11 So kann es im Optimalfall aussehen! Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist und Gärreste) Minderung der Emmissionen Mineraldünger Mineraldünger Aufnahme von N und P2O5 durch die Kultur Veredlungsregion Ackerbauregion Futtermittel
12 Möglichkeiten der Nährstoffabgabe -/ 1 Nährstoffverwertung, die selbst organisiert wird (Verwertung in der Nähe) verwertung 2 Eine Verwertung über Firmen (NKWM), Betriebshilfsdienste, Lohnunternehmer etc. - Geringe Hof Feld Entfernungen - Begrenzte Flächen-Verfügbarkeit - Teilweise hohe Pachtpreise durch Überschuss an Wirtschaftsdüngern - Hohe Hof Feld Entfernungen - Größere Flächen-Verfügbarkeit - Bedarf an Wirtschaftsdünger in Ackerbauregionen
13 Logistik-Lösungen Beispiel 1: Abgabe in der direkten Umgebung (Nachbarn). Dort ist eigener Transport und die unmittelbare Ausbringung möglich. Das ist der Optimalfall. 1. Flächen sind bekannt 2. Man ist flexibel vor Ort 3. Geringe Kosten für Verwertung und Transport 4. Eigene Mechanisierung möglich
14 Logistik Lösungen Beispiel 2: Abgabe in Ackerbauregionen Transport und Ausbringung durch Vermittler, Lohnunternehmen, Betriebshilfsdienst und Maschinenringe 1. Transportlösungen müssen organisiert werden 2. Höhere Kosten für Transport und Ausbringung 3. Fremd-Mechanisierung notwendig 4. Planungssicherheit für Abgeber
15 Wie können wir die Effizienz steigern? - LKW-Touren mit Hin- und Rücktour besser auslasten - Abstimmung der Anlieferung durch LKW auf die Ausbringungstechnik - Minimierung der LKW-Standzeiten - Einsatz der Technik, die am besten für die Ausbringung in die jeweilige Kultur geeignet ist - Kraftstoffsparende Transportfahrzeuge einsetzen - Bau von Lager beim Aufnehmer (Ackerbauregion) - Planung der Aufträge bis ins letzte Detail (die Schnittstelle braucht Infos!!!) - Die Transportwürdigkeit der Wirtschaftsdünger steigern (Aufbereiten der Gülle)!!!!
16 Aufbereiten der Gülle welche Möglichkeiten gibt es? - Separierung - Eindickung im Absetzverfahren - Trocknung - Filtrierung - Granulierung - Fällung - Stripping - Beimischung - Denitrifikation - Biologische Reinigung - Flotation - Vakuumverdampfung - Heißfermentation - HTC - Verfahren
17 Aufbereiten der Gülle welche Möglichkeiten gibt Separierung: es? Für jede Gülle möglich jedoch am Effektivsten bei dicker Gülle oder Gärsubstraten Dünngülle mit geringen Nährstoffkonzentrationen bleibt im Betrieb Feststoffe werden exportiert Eindickung im Absetzverfahren: Einfache und kostengünstige Lösung,um die Nährstoffe zu konzentrieren Freie Kapazitäten im Güllelager müssen vorliegen Trocknung: energie intensiv und kostenintensiv Teilweise hohe Emissionen Schwierig in der Vermarktung
18 Sinnvoller Transport und dessen Planung von Versorgungsfahrzeugen zu den Ausbringungsfahrzeugen Entscheidend sind folgende Faktoren: Gesamtmenge des Auftrages m³-ausbringungsmenge je ha m³-größe des Ausbringungsfahrzeuges Struktur der Flächen (Flickenteppich oder arrondierte Fläche) Lagermöglichkeit vorhanden oder Feldrandcontainer oder Direktabsaugung Fassungsvermögen des LKW Wichtig: Wie hoch ist die m³-leistung des Ausbringerfahrzeuges!? Daran muss die Güllekette angepasst werden
19 Beispiel A 4 Flächen= 12ha Arrondierte Flächen 12ha x 20m³= 240m³ Feldrandcontainer bzw. Keller vorhanden Ausbringungsfahrzeug= 10m³ Fass (Landwirt) Entfernung von Abgeber zum Aufnehmer: 40km Hier sind also 8 LKW Touren notwendig Transport mit 3 LKW Gesamtstunden der LKW: 20h
20 Beispiel B 4 Flächen= 13ha Arrondierte Flächen 13ha x 30m³= 390m³ Feldrandcontainer bzw. Keller vorhanden Ausbringungsfahrzeug= 16m³ Fass Entfernung von Abgeber zum Aufnehmer: 60km Hier sind also 13 LKW-Touren notwendig Transport mit 6 LKW Gesamtstunden der LKW: 60h
21 Beispiel C 4 Flächen= 20ha Flächen zerstreut 20ha x 30m³= 600m³ Feldrandcontainer vorhanden- muss 3x versetzt werden Ausbringungsfahrzeug= 27m³ Fass Entfernung von Abgeber zum Aufnehmer: 150km Hier sind also 20 LKW Touren notwendig Transport mit 10 LKW Gesamtstunden der LKW: 100h
22 Empfehlungen zur Abgabe Auftragserteilung: - Zeit der Abgabe festlegen - Ladeadresse angeben - Abgabemenge absprechen - Berechnung der Nährstofffrachten laut Analysen Auftragsabwicklung: - Zufahrt zur Ladestelle freihalten - Genügend Mengen vorhalten (Schieber zur Vorgrube öffnen usw.) Auftragsnachbereitung: - Dokumentation und Leistungsnachweis - Lieferscheine müssen unterschrieben werden - Nährstoffabgabe fließt in die Nährstoffbilanz ein
23 Nährstoffmanagement Für wen ist der Begriff gedacht? Für Abgeber, Aufnehmer und Dienstleister Wichtig ist, dass dieser Begriff auch von allen gelebt wird! --> d.h.: richtige Menge, am richtigen Ort im Auftrag zum passenden Zeitpunkt in der geleiferten/bestellten Qualität zu den passenden Kosten zu liefern
24 Fazit: Der Transport von Wirtschaftsdünger korreliert unabdingbar mit der Viehhaltung Es gilt, den Transport so effizient wie möglich zu gestalten Es gibt Möglichkeiten die Wirtschaftsdünger aufzubereiten und die Transportwürdigkeit zu steigern Wirtschaftsdünger müssen pflanzengerecht und emissionsarm ausgebracht werden Die Dokumentation der Nährstofflieferungen müssen entsprechend der Verordnungen durchgeführt werden Wirtschaftsdünger wie Gülle und Substratrest sind wesentlich an der Pflanzenernährung beteiligt und gehören in den Nährstoffkreislauf
25 Haben Sie noch Fragen? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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