Februar 2017 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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- Nelly Geisler
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1 Februar 2017 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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3 Inhaltsverzeichnis Studieninformationen... 1 Kernbefunde... 2 Politikerzufriedenheit: Schulz und Merkel gleichauf... 3 Direktwahl: Schulz gegenüber Merkel im Vorteil... 4 Schulz-Nominierung stärkt Wunsch nach Alternative im Bund... 6 Regierungszufriedenheit: eine Hälfte zufrieden, andere Hälfte nicht... 7 Motive der Wahlentscheidung: Der Kandidat ist nicht alles... 8 Sonntagsfrage: Schulz-Nominierung bringt Schub für SPD... 9 Nächste Regierung: kein Koalitionsmodell überzeugt mehrheitlich Scheidender Bundespräsident Gauck: acht von zehn zufrieden Amerika: massiver Ansehenseinbruch unter Trump Neun von zehn besorgt um Demokratie in Türkei... 15
4 ARD DeutschlandTREND Februar 2017 Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformationen Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30) WDR-Autor Ellen Ehni WDR-Redakteurin Friederike Hofmann Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Jürgen Hofrichter / Roberto Heinrich Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI) Fallzahl Befragte Sonntagsfrage: Befragte Fragen zur wirtschaftlichen Lage: ca. 500 Befragte Erhebungszeitraum 30. bis 31. Januar 2017 Sonntagsfrage: 30. Januar bis 01. Februar 2017 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte Bei 500 Befragten: 1,9* bis 4,4** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Michael Kunert Reinhard Schlinkert ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
5 Kernbefunde Die SPD-Spitze hat sich auf Martin Schulz als Kanzlerkandidaten festgelegt. Der designierte SPD-Herausforderer findet ähnlich wie im Vormonat den Zuspruch von 55 Prozent der Deutschen. Schulz erreicht damit nicht ganz den Rückhalt, den Peer Steinbrück unmittelbar nach seiner Nominierung im Herbst 2012 (59 Prozent) genoss. Dass Schulz dennoch zu einem ernstzunehmenden Herausforderer für die CDU-Amtsinhaberin werden könnte, signalisiert die Kanzlerpräferenz der Deutschen. Bei einer Direktwahl würden 34 Prozent für Angela Merkel, 50 Prozent für Martin Schulz stimmen. Ähnlich wie die Nominierung von Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat im Herbst 2012 stärkt auch die Festlegung auf Martin Schulz den Wunsch nach Alternativen im Bund. Jeder zweite Wahlberechtigte (50 Prozent) spricht sich momentan für ein SPD-geführtes Kabinett aus, vier von zehn (39 Prozent) plädieren für eine Regierung unter Unions-Führung. Unmittelbar nach der Nominierung von Steinbrück hatten sich 46 Prozent für eine SPD-geführte Bundesregierung ausgesprochen, 42 Prozent für ein unionsgeführtes Kabinett. Wie nachhaltig die Kandidaten-Entscheidung die Sozialdemokraten letztlich tragen wird, hängt maßgeblich von der inhaltlichen Ausrichtung des SPD- Wahlkampfes ab. So orientieren sich nach eigenen Angaben sieben von zehn Wahlberechtigten (68 Prozent) bei ihrer Wahlentscheidung in erster Linie an den Lösungsvorschlägen der Parteien zu Sachfragen, nur 17 Prozent an den jeweiligen Spitzenkandidaten. Kurzfristig beschert die Schulz-Nominierung der SPD deutlichen Rückenwind. Gegenüber Anfang Januar legt die SPD 8 Punkte zu, so dass sie aktuell auf 28 Prozent käme der höchste Wert für die SPD im ARD-DeutschlandTREND seit September 2013 (28,0 Prozent). Die Union verliert gegenüber dem Vormonat 3 Punkte und hätte 34 Prozent in Aussicht. Die AfD gibt im selben Zeitraum 3 Punkte ab und käme aktuell auf 12 Prozent. Linke und Grüne können mit je 8 Prozent rechnen, und blieben damit leicht unter ihrem Vormonatswert (-1). Die FDP könnte einen Punkt auf 6 Prozent zulegen. Andere Parteien kämen momentan zusammen auf 4 Prozent (-1). Der Wechsel von Barack Obama auf Donald Trump wird von einem massiven Ansehenseinbruch der Vereinigten Staaten begleitet: Betrachteten unmittelbar vor der Präsidentenwahl im November letzten Jahres sechs von zehn Bundesbürger (59 Prozent) die USA als vertrauenswürdigen Partner Deutschlands, sind es aktuell 22 Prozent ein Rekordtiefstand im ARD- DeutschlandTREND. Die USA genießen damit aktuell in der deutschen Bevölkerung ein ähnlich geringes Vertrauen wie Russland (21 Prozent). Unmittelbar vor der Türkei-Reise der Kanzlerin geben neun von zehn Deutschen (89 Prozent) an, dass sie sich Sorgen um die Demokratie in der Türkei machen. Der kritische Blick auf die türkischen Verhältnisse geht einher mit dem Wunsch nach einem entschiedeneren Auftreten gegenüber Ankara (83 Prozent). Zugleich sollten Verhandlungen mit der Türkei nicht um jeden Preis geführt werden. So fordert zwar jeder Zweite (50 Prozent) die Kanzlerin auf, alles für die Rettung des Türkei-Flüchtlingsabkommens zu tun, vier von zehn (42 Prozent) aber sind gegenteiliger Ansicht. Nicht nur hier wird deutlich, dass die Türkei aktuell von kaum einem Deutschen (4:93 Prozent) als vertrauenswürdiger Partner gesehen wird. Das sind die wichtigsten Befunde im aktuellen ARD-DeutschlandTREND von infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
6 Politikerzufriedenheit: Schulz und Merkel gleichauf Die SPD-Spitze hat sich in der vergangenen Woche überraschend auf Martin Schulz als Kanzlerkandidaten festgelegt. Der designierte SPD-Herausforderer findet ähnlich wie im Vormonat den Zuspruch von 55 Prozent (-2) der Deutschen. Der EU-Politiker Schulz erreicht damit nicht ganz den Bevölkerungsrückhalt, den Peer Steinbrück unmittelbar nach seiner Nominierung zum Kanzlerkandidaten im Herbst 2012 (Oktober: 59 Prozent) genoss. Anders als damals reicht Schulz aktuell jedoch an die Popularität der CDU-Amtsinhaberin heran, auch Angela Merkel wird derzeit von 55 Prozent der Bundesbürger (-1) positiv bewertet. Im Herbst 2012 fiel ihr Zuspruch bei den Deutschen mit 67 Prozent noch wesentlich größer aus als gegenwärtig. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Politikerzufriedenheit Sehr zufrieden / zufrieden Weniger / gar nicht zufrieden Spontan: Kenne ich nicht / kein Urteil Frank-Walter Steinmeier (+1) Wolfgang Schäuble (-1) Martin Schulz (-2) Angela Merkel (-1) Thomas de Maizière (-7) Cem Özdemir (+1) Sigmar Gabriel (-1) Horst Seehofer (-11) Christian Lindner (-1) Dietmar Bartsch* (-1)* Frauke Petry (-1) Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden? Angaben in Klammern: Vergleich zu Januar 2017 / *Vergleich zu Dezember 2016 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Einen größeren Rückhalt als die beiden Spitzenkandidaten von CDU und SPD zur Bundestagswahl genießen momentan der bisherige SPD-Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (79 Prozent; +1) sowie CDU-Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (62 Prozent; - 1). Hinter Merkel und Schulz folgen CDU-Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (50 Prozent; -7) sowie der frisch gekürte Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir (49 Prozent; +1) mit Zustimmungswerten von jeweils etwa 50 Prozent. Sigmar Gabriel wird nach seinem angekündigten Verzicht auf SPD-Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz durch 42 Prozent (-1) zustimmend beurteilt. Deutlich büßt zum Vormonat CSU-Ministerpräsident Seehofer ein, der bundesweit jeden dritten Wahlberechtigten (34 Prozent; -11) überzeugt. Hinter dem CSU- Politiker rangiert der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner mit 27 Prozent (-1) Zustimmung. Auf den letzten beiden Plätzen finden sich Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch (20 Prozent; -1) sowie die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry (11 Prozent; -1). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
7 Direktwahl: Schulz gegenüber Merkel im Vorteil Dass Martin Schulz durchaus zu einem ernstzunehmenden Herausforderer für die CDU- Amtsinhaberin werden könnte, signalisiert die Kanzlerpräferenz der Deutschen wenige Tage nach der SPD-Personalentscheidung. Anders als Peer Steinbrück unmittelbar nach seiner Nominierung im Herbst 2012, liegt Martin Schulz aktuell in der Direktwahlfrage vor der CDU- Amtsinhaberin. Bei einer Direktwahl würden aktuell 34 Prozent für Angela Merkel, 50 Prozent für Martin Schulz stimmen. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Direktwahl Bundeskanzler/-in: Merkel vs. Schulz/Steinbrück Nach Nominierung von Martin Schulz: Februar 2017 Nach Nominierung von Peer Steinbrück: Oktober Merkel Schulz spontan: keinen von beiden Merkel Steinbrück spontan: keinen von beiden Frage: Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für Martin Schulz / Peer Steinbrück? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: kenne Merkel/Schulz/Steinbrück nicht ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
8 ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Direktwahl Bundeskanzler/-in: Merkel vs. Schulz Parteianhänger Angela Merkel Martin Schulz spontan: keinen von beiden Gesamt (-7) (+9) 7 Unions-Anhänger FDP-Anhänger Linke-Anhänger Grüne-Anhänger AfD-Anhänger SPD-Anhänger Unentschlossene Frage: Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für Martin Schulz? Angaben in Klammern: Vergleich zu Ende Januar 2017 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: kenne Merkel/Schulz nicht Merkel und Schulz sprechen die eigenen Anhängerschaften jeweils ähnlich stark an: Acht von zehn Unions-Anhängern (79 Prozent) favorisieren Merkel, etwa ebenso viele SPD- Anhänger unterstützen Schulz (83 Prozent). Der bisherige Europa-Politiker versammelt gleichzeitig jedoch auch das Grünen- (69 Prozent) und Linken-Milieu (65 Prozent) mehrheitlich hinter seiner Person. Die CDU-Vorsitzende dagegen hat momentan Schwierigkeiten, die Reihen der FDP zu binden. Nur jeder Zweite (50 Prozent) von ihnen würde sie im Kanzleramt vorziehen. Darüber hinaus kommt Merkel als Person bei AfD-Anhängern (11:42 Prozent) weniger an als der SPD-Kandidat, ebenso bei Nichtwählern (20:51 Prozent) und Unentschlossenen (25:44 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
9 Schulz-Nominierung stärkt Wunsch nach Alternative im Bund Ähnlich wie die Nominierung von Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat im Herbst 2012 stärkt auch die jetzige Benennung von Martin Schulz in der Bevölkerung den Wunsch nach Alternativen im Bund. Jeder zweite Wahlberechtigte (50 Prozent) spricht sich wenige Tage nach der Schulz-Entscheidung für ein SPD-geführtes Kabinett aus, vier von zehn (39 Prozent) plädieren für eine Regierung unter Unions-Führung. Unmittelbar nach der Nominierung von Peer Steinbrück zum SPD-Kanzlerkandidaten im Herbst 2012 hatten sich 46 Prozent für eine SPD-geführte Bundesregierung ausgesprochen, 42 Prozent für ein unionsgeführtes Kabinett. Eine Wechselstimmung festigte sich damals jedoch nicht. Im Gegenteil. Sie ging in den Folgemonaten wieder verloren. Für einen Wechsel zugunsten der SPD plädieren aktuell die Anhänger von SPD (92 Prozent), Linken (79 Prozent) und Grünen (69 Prozent). Aber auch unter den Wahlberechtigten, die momentan nicht auf eine Partei festgelegt sind, findet ein SPD-Kabinett eher Zuspruch als eine unionsgeführte Bundesregierung (45:36 Prozent), ebenso bei denjenigen Bürgern, die momentan ihre Wahlteilnahme in Frage stellen (46:35 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
10 Aug 05 Feb 06 Aug 06 Feb 07 Aug 07 Feb 08 Aug 08 Feb 09 Aug 09 Feb 10 Aug 10 Feb 11 Aug 11 Feb 12 Aug 12 Feb 13 Aug 13 Feb 14 Aug 14 Feb 15 Aug 15 Feb 16 Aug 16 Feb 17 Regierungszufriedenheit: eine Hälfte zufrieden, andere Hälfte nicht Während die SPD 2012 zur Nominierung von Peer Steinbrück in Opposition zu einer eher kritisch bewerteten schwarz-gelben Bundesregierung (Oktober 2012: 43:56 Prozent) stand, regiert sie aktuell in einem Kabinett, dessen Arbeit die Hälfte der Bundesbürger positiv beurteilt. Ähnlich wie im Vormonat überzeugt die große Koalition mit ihrer Arbeit etwa jeden zweiten Bundesbürger (48 Prozent; -3), ebenso viele üben Kritik (51 Prozent; +3). Zugute kommt der Bundesregierung die nach wie vor positive wirtschaftliche Stimmung in der Bevölkerung: Acht von zehn Deutschen (79 Prozent) bezeichnen ihre persönliche wirtschaftliche Situation als gut. Zugleich erwarten drei Viertel der Bundesbürger (73 Prozent), dass sich ihre Situation in den kommenden zwölf Monaten kaum verändern wird. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Regierungszufriedenheit Zeitverlauf Union/SPD Union/SPD Union/FDP Union/FDP Union/SPD Weniger / gar nicht zufrieden Sehr zufrieden / zufrieden 10 0 Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit...? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Die Zustimmung zur Regierungsarbeit im Bund überwiegt in den Reihen der Unions-Anhänger (76:24 Prozent) deutlich, ebenso bei den Wählern der Grünen (54:46 Prozent). In den Reihen der SPD (47:52 Prozent) halten sich Lob und Kritik dagegen in etwa die Waage. Eine kritische Perspektive nehmen die Anhänger der FDP (40:59 Prozent) und der Linken (35:65 Prozent) ein, insbesondere aber die der AfD (7:93 Prozent). Überwiegend unzufrieden gegenüber der Regierungsarbeit äußern sich zudem Personen mit einem geringeren Haushaltseinkommen (32:66 Prozent), formal weniger Gebildete (36:62 Prozent) sowie die Gruppe der Arbeiter (34:64 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
11 Motive der Wahlentscheidung: Der Kandidat ist nicht alles Wie nachhaltig die Kandidaten-Entscheidung die Sozialdemokraten letztlich tragen wird, dürfte maßgeblich von der inhaltlichen Ausrichtung des SPD-Wahlkampfes abhängen. So orientieren sich nach eigenen Angaben sieben von zehn Wahlberechtigten (68 Prozent) bei ihrer Wahlentscheidung in erster Linie an den Lösungsvorschlägen der Parteien zu Sachfragen, nur 17 Prozent an den jeweiligen Spitzenkandidaten. Weitere 12 Prozent betrachten ihre langfristige Parteibindung als maßgeblich für ihre Wahlentscheidung. Auch unter den SPD-Anhängern signalisieren aktuell sechs von zehn (60 Prozent), sich letztlich von inhaltlichen Erwartungen leiten lassen zu wollen. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Motive der Wahlentscheidung Spitzenkandidat Lösungsvorschläge zu Sachfragen Langfristige Parteibindung Frage: Was ist bei Ihrer Entscheidung für Ihre Partei bei einer Wahl am wichtigsten? Der Spitzenkandidat der Partei, die Lösungsvorschläge der Partei zu Sachfragen, oder Ihre langfristige Bindung an die Partei? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
12 Sonntagsfrage: Schulz-Nominierung bringt Schub für SPD Kurzfristig beschert die Schulz-Nominierung der SPD deutlichen Rückenwind. Gegenüber Anfang Januar legt die SPD 8 Punkte zu, so dass sie aktuell auf 28 Prozent käme der höchste Wert für die SPD im ARD-DeutschlandTREND seit September Die Union verliert gegenüber dem Vormonat 3 Punkte und hätte 34 Prozent in Aussicht. Die AfD gibt im selben Zeitraum 3 Punkte ab und käme aktuell auf 12 Prozent. Linke und Grüne können mit je 8 Prozent rechnen, und blieben damit leicht unter ihrem Vormonatswert (-1). Für die Grünen ist dies der niedrigste Wert im DeutschlandTREND seit Oktober Die FDP könnte einen Punkt auf 6 Prozent zulegen. Andere Parteien kämen momentan zusammen auf 4 Prozent (-1). ARD-DeutschlandTREND Februar 2017 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl SPD 28 (+8) CDU/CSU 34 (-3) Grüne 8 (-1) Linke 8 (-1) Sonstige 4 (-1) AfD 12 (-3) FDP 6 (+1) Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Angaben in Klammern: Vergleich zum ARD-DeutschlandTREND vom 5. Januar 2017 ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
13 Aug 05 Feb 06 Aug 06 Feb 07 Aug 07 Feb 08 Aug 08 Feb 09 Aug 09 Feb 10 Aug 10 Feb 11 Aug 11 Feb 12 Aug 12 Feb 13 Aug 13 Feb 14 Aug 14 Feb 15 Aug 15 Feb 16 Aug 16 Feb 17 ARD-DeutschlandTREND Februar 2017 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf 50 BTW 05 BTW 09 CDU/CSU: 35,2 CDU/CSU: 33,8 SPD: 34,2 SPD: 23,0 Linke: 8,7 FDP: 14,6 Grüne: 8,1 Linke: 11,9 FDP: 9,8 Grüne: 10,7 BTW 13 CDU/CSU: 41,5 SPD: 25,7 Linke: 8,6 Grüne: 8,4 FDP: 4,8 AfD: 4, CDU/CSU SPD AfD Grüne 8 Linke 6 FDP 0 Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
14 Nächste Regierung: kein Koalitionsmodell überzeugt mehrheitlich Bei einem Wahlausgang entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage würde eine Regierungsbildung jenseits der großen Koalition selbst für Drei-Parteien-Modelle schwierig. Wohl auch deshalb genießt Schwarz-Rot weiterhin einen größeren Rückhalt in der Bevölkerung als andere Konstellationen: Ein Bündnis zwischen Union und SPD betrachten momentan vier von zehn Wahlberechtigten (43 Prozent) als sehr gut bzw. gut für die Bundesrepublik. Eine Koalition aus Union und Grünen im Bund findet bei 36 Prozent der Deutschen ein positives Echo, eine Drei-Parteien-Koalition aus SPD, Grünen und Linken bei 33 Prozent. Jeweils drei von zehn Deutschen stehen SPD- (31 Prozent) bzw. unionsgeführten Bündnissen (28 Prozent) mit Grünen und FDP positiv gegenüber. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Bewertung von Regierungskoalitionen Sehr gut / gut Weniger gut / schlecht CDU/CSU und SPD (-5) CDU/CSU und Grüne ( 0) SPD, Grüne und Linke ( 0) SPD, Grüne und FDP CDU/CSU, Grüne und FDP (-4) Frage: Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Zusammensetzungen einer künftigen Bundesregierung. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Zusammensetzung Ihrer Meinung nach sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht für Deutschland wäre. Angaben in Klammern: Vergleich zu November 2016 / *Vergleich zu September 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Bei den Unions-Anhängern kommen gegenwärtig eine Neuauflage der großen Koalition (69 Prozent) und ein schwarz-grünes Bündnis (60 Prozent) am besten an. In den Reihen der SPD findet dagegen ein linkes Drei-Parteienbündnis aus SPD, Linken und Grünen mit 51 Prozent mehr Anklang als eine Fortsetzung der großen Koalition (41 Prozent) oder eine Ampelkoalition mit FDP und Grünen (37 Prozent). In den Reihen der Grünen schneidet ein Ampel- Bündnis unter Einschluss der FDP (62 Prozent) am besten ab, während Rot-Rot-Grün die Anhängerschaft erkennbar spaltet (46:53 Prozent). Vergleichsweise kritisch sehen die Grünen-Anhänger Schwarz-Grün (37:61 Prozent) oder Jamaika (19:81 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
15 Scheidender Bundespräsident Gauck: acht von zehn zufrieden Am 12. Februar wählt die Bundesversammlung den Nachfolger von Joachim Gauck für das Amt des Bundespräsidenten. Dem scheidenden Bundespräsidenten stellen acht von zehn Deutschen (81 Prozent) ein positives Zeugnis aus. Joachim Gauck genießt in der Bevölkerung insgesamt großen Respekt, insbesondere unter den Anhängern von Grünen (94 Prozent) und Union (87 Prozent). Aber auch unter den Wählern der Linken überwiegt zum Ende der Amtszeit das positive Urteil (62:28 Prozent). Allein die AfD-Anhänger äußern sich mehrheitlich kritisch zu seiner Arbeit (35:60 Prozent). ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Zufriedenheit mit Bundespräsident Joachim Gauck (+5) 81 (-7) 14 Sehr zufrieden / zufrieden Weniger / gar nicht zufrieden Frage: Wie ist das mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck? Sind Sie mit seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden? Angaben in Klammern: Vergleich zu Mai 2016 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
16 Feb 07 Aug 07 Feb 08 Aug 08 Feb 09 Aug 09 Feb 10 Aug 10 Feb 11 Aug 11 Feb 12 Aug 12 Feb 13 Aug 13 Feb 14 Aug 14 Feb 15 Aug 15 Feb 16 Aug 16 Feb 17 Amerika: massiver Ansehenseinbruch unter Trump Der Wechsel von Barack Obama auf Donald Trump wird von einem massiven Ansehenseinbruch der Vereinigten Staaten begleitet: Betrachteten unmittelbar vor der Präsidentenwahl im November letzten Jahres sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) die USA als vertrauenswürdigen Partner Deutschlands, sind es derzeit 22 Prozent ein Rekordtiefstand im ARD-DeutschlandTREND. Die USA genießen damit aktuell in der deutschen Bevölkerung ein ähnlich geringes Vertrauen wie Russland (21 Prozent). ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Vertrauenswürdige Partner Deutschlands Zeitverlauf USA Russland Türkei Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Länder und Sie sagen mir bitte, ob das jeweilige Land ein Partner für Deutschland ist, dem man vertrauen kann oder nicht. Fehlende Werte zu 100%: Kann man nicht vertrauen / weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
17 ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Ansichten zum US-Präsidenten Donald Trump Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Die Europäische Union muss gegenüber Trump enger zusammenrücken Ich habe Sorge, dass durch die Politik Trumps die deutsche Wirtschaft geschwächt wird Ich finde gut, dass Trump seine Wahlkampfversprechen in die Tat umsetzt Frage: Ich nenne Ihnen nun einige Aussagen zu US-Präsident Donald Trump. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie den Aussagen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Die ersten Entscheidungen Donald Trumps im Amt des US-Präsidenten stoßen bei den Deutschen offensichtlich auf nur wenig Anklang: Nur jeder Vierte (26 Prozent) findet es gut, dass Trump begonnen hat, seine umstrittenen Wahlkampfversprechungen auch tatsächlich umzusetzen. Nach ersten Diskussionen über Importstrafzölle und deutschen Außenhandelsüberschüssen fürchten zwei Drittel (67 Prozent), dass die deutschen Firmen durch eine neue US-Wirtschaftspolitik geschwächt werden könnten. Acht von zehn (80 Prozent) vertreten die Meinung, die Europäische Union sollte wegen Donald Trump stärker zusammenrücken. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
18 Neun von zehn besorgt um Demokratie in Türkei ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017 Ansichten zur Türkei und zum deutsch-türkischen Verhältnis Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Ich mache mir große Sorgen über die Demokratie in der Türkei Die Bundesregierung sollte der türkischen Regierung entschiedener entgegentreten. (-5) Ich finde es gut, dass Angela Merkel mit ihrem Besuch Gesprächsbereitschaft gegenüber der Türkei signalisiert Angela Merkel sollte alles dafür tun, das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei zu retten Frage: Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen zur Türkei, ob Sie ihr eher zustimmen oder nicht zustimmen Angaben in Klammern: Vergleich zu August 2016 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Unmittelbar vor der Türkei-Reise der Bundeskanzlerin geben neun von zehn Deutschen (89 Prozent) an, dass sie sich Sorgen um die Demokratie in der Türkei machen. Der kritische Blick auf die türkischen Verhältnisse geht einher mit dem Wunsch nach einem entschiedeneren Auftreten der Bundesregierung gegenüber Ankara (83 Prozent). Dies schließt die Fortführung von Konsultationen mit der Erdogan-Regierung durchaus mit ein. So finden es drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) prinzipiell gut, dass die Kanzlerin mit ihrem Besuch Gesprächsbereitschaft signalisiert. Allerdings sollten Verhandlungen mit der Türkei nach Ansicht vieler Deutscher nicht um jeden Preis geführt werden. So fordert zwar jeder Zweite (50 Prozent) die Kanzlerin auf, alles zu tun, um das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei zu retten, vier von zehn (42 Prozent) aber sind gegenteiliger Ansicht. Nicht nur hier wird deutlich, dass die Türkei aktuell von kaum einem Deutschen (4:93 Prozent) als vertrauenswürdiger Partner der Bundesrepublik gesehen wird. Michael Kunert / Reinhard Schlinkert ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEB R UAR
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