Daten zur Entwicklung der Energiewirtschaft im Jahr 2012
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- Cornelia Bader
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1 Daten zur Entwicklung der Energiewirtschaft im Jahr 2012 Stand: November Allgemeiner Überblick Die folgenden Darstellungen zeigen die Entwicklung von der Energieaufbringung bis zum energetischen Endverbrauch in den Jahren 2011 und 2012, wobei die wichtigsten Kenngrößen im Einzelnen dargestellt sind Energieaufbringung und verbrauch in PJ Energieaufbringung und -verbrauch in PJ Abteilung IV/2 - Energiebilanz und Energieeffizienz 1010 Wien Stubenring 1 Tel.: Fax: DVR post@iv2.bmwfj.gv.at Veränd. in % Inlandserzeugung 486,0 541,6 11,4 Einfuhr 1296,6 1317,3 1,6 Aufkommen 1782,5 1858,9 4,3 Lager -61,1-25,4. Ausfuhr 298,3 412,8 38,4 Bruttoinlandsverbrauch 1423,1 1420,8-0,2 Umwandlungseinsatz 884,1 907,3 2,6 Umwandlungsausstoß 774,1 794,6 2,6 Verbrauch des Sektors Energie 80,2 77,9-2,8 Transportverluste, Meßdifferenzen 20,1 20,9 4,4 Nichtenergetischer Verbrauch 109,5 113,0 3,2 Energetischer Endverbrauch 1103,4 1096,2-0,7 Produzierender Bereich 337,5 331,8-1,7 Verkehr 357,4 351,9-1,6 Dienstleistungen 123,5 113,7-7,9 Private Haushalte 262,9 275,1 4,7 Landwirtschaft 22,1 23,6 7,1 Quelle: Sofern bei den Tabellen nicht anders angeführt, Energiebilanz der Bundesanstalt Statistik Austria vom Nov. 2013; geringfügige Differenzen in den Summen sind aufgrund von Rundungsdifferenzen möglich; Richtigstellungen vorbehalten
2 1.2. Österreichische Primärenergieerzeugung nach Energieträgern Die inländische Energieerzeugung ist grundsätzlich durch eher bescheidene Vorkommen an fossilen Energieträgern und die hohe Nutzung umweltfreundlicher erneuerbarer Energien gekennzeichnet. So decken Wasserkraft und sonstige erneuerbare Energien nunmehr gemeinsam bereits 75,4 % der gesamten heimischen Energieproduktion (2011: 73,7 %). Der beträchtliche Anstieg der Primärenergieerzeugung im Jahr 2012 um 11,4 % war in erster Linie auf die massiv gestiegene Stromerzeugung aus Wasserkraft (+ 28 %) aufgrund des guten Wasserdargebotes (der Erzeugungskoeffizient der Laufkraftwerke nahm von 0,88 auf 1,11 zu) sowie auf die ebenfalls stark gestiegene Erzeugung sonstiger erneuerbarer Energien (+ 6,8 %) zurückzuführen. Deutliche Zuwächse gab es 2012 allerdings auch bei der Ölförderung (+ 6,2%) und der Gasförderung (+ 7,3 %). Gesunken ist die Erzeugung nicht erneuerbarer brennbarer Abfälle. Primärenergieerzeugung nach Energieträgern Kohle 0,0 0,0 0,0 0,0. Erdöl 36,8 7,6 39,1 7,2 6,2 Erdgas 61,0 12,6 65,5 12,1 7,3 Wasserkraft 123,2 25,4 157,6 29,1 27,9 Sonst. erneuerb. Energien 234,8 48,3 250,8 46,3 6,8 Brennbare Abfälle 30,1 6,2 28,6 5,3-5,2 Gesamt 486,0 100,0 541,6 100,0 11,4 Der Eigenversorgungsgrad (Inländische Erzeugung in Relation zum Bruttoinlands-verbrauch) stieg im Jahresabstand von 34,1 % auf immerhin 38,1 % Energieimporte nach Energieträgern mengenmäßig Aufgrund seiner relativ geringen heimischen Produktion muss Österreich einen Großteil der fossilen Energieträger importieren. Im Jahr 2012 stiegen die Gesamtenergieimporte um 1,6 %. Markant gestiegen sind die Importe von Gas und Kohle, während jene von Öl stagnierten und jene von erneuerbaren Energien und 2
3 vor allem von Strom deutlich zurückgingen. Öl ist mit einem Anteil von 43,1 % in diesem Bereich der wichtigste Energieträger, gefolgt von Gas mit einem Anteil von 37,0 %. Energieimporte mengenmäßig nach Energieträgern Kohle 136,2 10,5 139,5 10,6 2,4 Erdöl und -produkte 566,3 43,7 567,8 43,1 0,3 Erdgas 464,5 35,8 487,0 37,0 4,8 Erneuerbare Energien 39,7 3,1 39,3 3,0-1,0 Elektrische Energie 89,9 6,9 83,8 6,4-6,8 Gesamt 1296,6 100,0 1317,3 100,0 1, Energieimporte nach Energieträgern wertmäßig Die Ausgaben für Energieimporte stiegen im Jahr 2012 mit rd. 17,34 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr um fast 11 %. Rund 63 % der Ausgaben entfielen auf Erdöl und -produkte, bei denen ein Zuwachs um gut 12 % zu verzeichnen war. Die Ausgaben für Gasimporte stiegen um rd. 16 %, während jene für Kohle um 10 % und jene für Stromimporte um rd. 2 % zurückgingen. Der Anteil der Energieimporte an den Gesamtwarenimporten nahm von 12 % auf 13,1 % zu. Energieimporte wertmäßig nach Energieträgern Mrd. % Mrd. % in % Kohle 0,938 6,0 0,841 4,9-10,3 Erdöl und -produkte 9,725 62,1 10,913 62,9 12,2 Erdgas 3,784 24,2 4,398 25,4 16,2 Elektrische Energie 1,212 7,7 1,186 6,8-2,2 Gesamt 15, ,0 17, ,0 10, Nettoimporttangente Die Auslandsabhängigkeit der österreichischen Energieversorgung ist im Jahr 2012 trotz leicht gestiegener Importe dank beträchtlich erhöhter Exporte (+ 38,4 3
4 %) bei leicht rückläufigem Bruttoinlandsverbrauch deutlich gesunken und liegt bei 63,7 %. Nettoimporttangente *) Jahr Gesamt Kohle Erdöl Erdgas Erneuerb. Energien ,1 91,8 92,1 103,2 6, ,7 101,5 92,3 86,3 4,8 *) Importe minus Exporte in % des Bruttoinlandsverbrauches 1.6. Bruttoinlandsverbrauch (auch Gesamtenergieverbrauch) Die österreichische Energieversorgung basiert auf einem ausgewogenen Energieträger-Mix. Von besonderer Bedeutung für die österreichische Energieversorgung ist der hohe Beitrag der erneuerbaren Energien mit einem Anteil von nunmehr bereits 30,2 % (2011: 26,4 %) am Bruttoinlandsverbrauch. Sie sind damit nur noch knapp hinter Öl der zweitstärkste Energieträger. Im Jahr 2012 war trotz der im Vergleich zum Vorjahr deutlich schlechteren Witterungsverhältnisse (die Zahl der Heizgradtage stieg um 4,6 %) und einer - wenn auch mäßig - positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (BIP real + 0,9 %) ein leichter Rückgang (- 0,2 %) des Bruttoinlandsverbrauches zu verzeichnen. Verbrauchsmindernd wirkten auf dieser Ebene die stark gesunkenen Umwandlungsverluste in der Stromerzeugung, da durch die guten Bedingungen für Wasserkraft der Einsatz der Wärmekraftwerke beträchtlich zurückgefahren werden konnte. Deutliche Rückgänge gab es bei Kohle, Gas und Öl sowie bei den Nettostromimporten und auch bei den brennbaren Abfällen nicht erneuerbarer Natur, markante Zuwächse bei Wasserkraft und den sonstigen erneuerbaren Energien. Die Struktur des Bruttoinlandsverbrauches hat sich 2012 massiv zugunsten der erneuerbaren Energien (Anteilsgewinn: fast 4%-Punkte) und zulasten der fossilen Energieträger verschoben. 4
5 Bruttoinlandsverbrauch (auch Gesamtenergieverbrauch) Kohle 148,2 10,4 137,4 9,7-7,3 Erdöl 514,1 36,1 505,3 35,6-1,7 Erdgas 326,0 22,9 310,4 21,8-4,8 Wasserkraft 123,2 8,7 157,6 11,1 27,9 Sonst. erneuerb. Energien 252,0 17,7 271,3 19,1 7,7 Brennbare Abfälle 30,1 2,1 28,6 2,0-5,2 Nettostromimporte 29,5 2,1 10,1 0,7-65,7 Gesamt 1423,1 100,0 1420,8 100,0-0, Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum Während das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 um 0,9 % gestiegen ist, blieb der Bruttoinlandsverbrauch geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres. Es kam daher 2012 zu einem weiteren Rückgang des relativen Energieverbrauchs (Energieverbrauch je Einheit der gesamtwirtschaftlichen Produktion) um 1,0 %. Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Jahr BIP real Bruttoinlandsverbrauch relativer Energieverbrauch *) ,8-3,0-5, ,9-0,2-1,0 *) Bruttoinlandsverbrauch je Einheit des realen BIP 1.8. Energetischer Endverbrauch nach Energieträgern Zur Deckung des im Jahr 2012 um 0,7 % gesunkenen energetischen Endverbrauches wurden vor allem weniger Kohle, brennbare Abfälle, Gas und Ölprodukte eingesetzt. Leichte Zuwächse gab es bei elektrischer Energie und Fernwärme, stark gestiegen ist der Einsatz erneuerbarer Energien, die zulasten von Öl, Gas und Kohle Marktanteilsgewinne verbuchen konnten. 5
6 Energetischer Endverbrauch nach Energieträgern Kohle 1) 21,8 2,0 19,9 1,8-9,0 Erdölprodukte 2) 414,4 37,6 404,2 36,9-2,5 Erdgas 195,8 17,7 189,9 17,3-3,0 Erneuerbare Energien 161,5 14,6 170,0 15,5 5,3 Brennbare Abfälle 14,3 1,3 11,9 1,1-17,2 Fernwärme 74,0 6,7 76,1 6,9 2,9 Elektrische Energie 221,4 20,1 224,1 20,4 1,2 Gesamt 1103,4 100,0 1096,2 100,0-0,7 1) inkl. Kokerei- ung Gichtgas 2) inkl. Raffinerierestgas Nach Sektoren betrachtet gab es Verbrauchszuwächse bei den privaten Haushalten (+ 4,7 %) und in der Land- und Forstwirtschaft (+ 7,1 %). Im produzierenden Bereich (- 1,7 %), im Dienstleistungssektor (- 7,9 %) sowie im Verkehrssektor (- 1,6 %) war der Verbrauch hingegen rückläufig - (siehe hierzu auch 1.1). Zum Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch gem EU-RL: Eine Berechnung des Anteiles der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch gem. EU-Richtlinie ist zwar noch mit leichten Unsicherheiten *) behaftet, ergibt jedoch gemäß Statistik Austria mit 32,2 % (2012) einen im Vergleich zum Vorjahr (30,7 %) wiederum klar gestiegenen Anteil (deshalb nicht mehr, da die Zuwächse bei Wasser- und Windkraft durch Umrechnung auf "Normaljahre" nur eingeschränkt wirken). Dem Zielwert von 34 % im Jahr 2020 kommt Österreich allerdings schon jetzt sehr nahe. *) Die Unsicherheiten ergeben sich einerseits dadurch, dass es der Stat. Austria noch nicht möglich war, die Daten mit dem Eurostat-SHARES-Modell abzugleichen, und andererseits dadurch, dass die Zertifizierung der Nachhaltigkeitskriterien bei Biokraftstoffen in Österreich noch nicht umgesetzt ist. Die anrechenbaren erneuerbaren Energien wurden jedenfalls für 2011 und 2012 (für die Jahre davor galten die Nachhaltigkeitskriterien noch nicht) um die angenommenen nicht zertifizierten Biokraftstoffe bereinigt, um EU-konform zu sein. In wie weit die EU diese Vorgangsweise auch anerkennt, kann derzeit nicht beurteilt werden. 6
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