REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT
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- Theodor Holtzer
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1 REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT IM KREIS HERSFELD-ROTENBURG DATEN AUS DEM HESSISCHEN PFLEGEMONITOR ( ERSTELLT VOM: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main Senckenberganlage Frankfurt a.m. Ansprechpartner: Oliver Lauxen ( , IM AUFTRAG DES: Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) Dostojewskistraße Wiesbaden Regionaldossier Kreis Hersfeld-Rotenburg 1
2 1. PFLEGEINFRASTRUKTUR AUF EINEN BLICK TABELLE 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM Kreis Hersfeld-Rotenburg, nach Merkmalen, absolut Anzahl ambulante Pflegeeinrichtungen 18 Anzahl stationäre Pflegeeinrichtungen 20 Anzahl Plätze stationäre Dauerpflege Anzahl Plätze teilstationäre Pflege 56 Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) Im Kreis gibt es 18 ambulante Pflegedienste und 20 stationäre Pflegeeinrichtungen mit Plätzen. Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch. Allerdings leben weniger Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen als in anderen Teilen des Bundeslandes. Die pflegerische Infrastruktur erscheint mit 40 stationären Plätzen pro über 65jährige Einwohner/innen durchschnittlich ausgebaut. Auch der Auslastungsgrad der stationären Einrichtungen entspricht in etwa dem hessischen Durchschnitt. ABBILDUNG 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM Kreis Hersfeld-Rotenburg im Vergleich mit Hessen, nach Merkmalen, je Einwohner/innen bzw. in % Hersfeld-Rotenburg Hessen Pflegebedürftige je Einwohner/innen Anteil der Pflegebedürftigen in stationärer Dauerpflege (in %) stationäre Plätze pro über 65jährige Einwohner/innen Auslastung der stationären Plätze (in %) Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) 2. BESCHÄFTIGTE Zwischen 2009 und 2011 hat die Zahl der beschäftigten Pflegekräfte insgesamt zugenommen. Mit Beschäftigten stellten Krankenpfleger/innen im Jahr 2011 die größte Beschäftigtengruppe in der Pflegebranche. TABELLE 2: BESCHÄFTIGTE Kreis Hersfeld-Rotenburg, nach Berufen und Einrichtungen, 2011, absolut ambulante Pflegeeinrichtungen Krankenhäuser stationäre Pflegeeinrichtungen Rehabilitationskliniken Gesamt Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Quellen: Pflegestatistik, Krankenhausstatistik, Statistik der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (Hessisches Statistisches Landesamt) Regionaldossier Kreis Hersfeld-Rotenburg 2
3 In den Einrichtungen der Altenhilfe zeigt sich diese Zunahme insbesondere bei den Altenpfleger/innen und Altenpflegehelfer/innen. Altenpfleger/innen sind die am stärksten vertretene Berufsgruppe in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen. ABBILDUNG 2: ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGUNG IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN PFLEGEEINRICH- TUNGEN Kreis Hersfeld-Rotenburg, nach Berufen, , absolut Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) 3. AKTUELLE LAGE AUF DEM PFLEGEARBEITSMARKT 3.1. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE, DIFFERENZIERT NACH ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Um die aktuelle Arbeitsmarktlage abzubilden, wird das Angebot an Pflegekräften (Absolventen/innen der Pflegeausbildungen und vermittelbar arbeitslose Pflegekräfte) der Nachfrage der Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken und Altenhilfeeinrichtungen gegenübergestellt. Im Ergebnis steht ein Saldo, der zeigt, ob das Angebot ausreichte, um die Nachfrage der Einrichtungen zu decken. Ein negativer Saldo steht für einen Mangel an Pflegekräften, ein positiver Saldo steht für einen Angebotsüberhang. TABELLE 3: ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Kreis Hersfeld-Rotenburg, nach Berufen und Merkmalen, 2012, absolut Angebot (Absolventen und Arbeitslose) Nachfrage Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Saldo Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Im Kreis wurden im Jahr 2012 mit Ausnahme der Krankenpflegehelfer/innen weniger Pflegekräfte von den Einrichtungen gesucht als auf dem regionalen Pflegearbeitsmarkt verfügbar waren. Im Ver- Regionaldossier Kreis Hersfeld-Rotenburg 3
4 gleich zum Jahr 2010 ist die Nachfrage der Einrichtungen nach Pflegekräften im Jahr 2012 stark zurückgegangen. Zugleich hat das Angebot zugenommen. Lediglich für die Krankenpflegehelfer/innen zeigte sich ein Mangel. Um das Ausmaß eines Pflegekräftemangels oder Angebotsüberhangs im Kreis zu erfassen, werden die Salden zunächst in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, anschließend in Bezug zu den Ausbildungskapazitäten gesetzt AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Setzt man den Saldo in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, erkennt man, um wie viel Prozent der Beschäftigtenstand erweitert werden müsste, um die Nachfrage der Einrichtungen nach Pflegekräften vollständig zu decken. Lediglich für die Krankenpflegehelfer/innen hätte der Beschäftigtenstand im Kreis stärker erweitert werden müssen als in Hessen insgesamt (+21%). ABBILDUNG 3: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Kreis Hersfeld-Rotenburg im Vergleich mit Hessen, nach Berufen, 2012, in % Hersfeld-Rotenburg Hessen 0% 14% Altenpfleger/innen 3% -4% -10% 0% -7% Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen 15% Altenpflegehelfer/innen 21% 8% Krankenpflegehelfer/innen 3.3. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZU AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Setzt man die Angebotsüberhänge des Jahres 2012 in Bezug zur Zahl der Absolventen/innen im Jahr 2012 wird deutlich, wie viele Jahrgänge weniger hätten ausgebildet werden müssen, um den Überhang auszugleichen. In der Krankenpflege hätte rein rechnerisch knapp ein Jahrgang weniger ausgebildet werden können, in der Kinderkrankenpflege sogar dreieinhalb. TABELLE 4: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG AUF AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Kreis Hersfeld-Rotenburg, nach Berufen und Merkmalen, 2012, absolut Saldo Absolventen/innen Fehlende Absolventenjahrgänge Fehlende Absolventenjahrgänge (Hessen) Altenpfleger/innen ,0 1,8 Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen ,9 0, ,5 0,0 Altenpflegehelfer/innen ,3 0,6 Krankenpflegehelfer/innen ,3 Regionaldossier Kreis Hersfeld-Rotenburg 4
5 4. ZUKÜNFTIGER FACHKRÄFTEBEDARF IN DER ALTENHILFE 4.1. ZUKÜNFTIGER BEDARF Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig mehr Pflegefachkräfte in den Einrichtungen der Altenhilfe benötigt. Die demografische Entwicklung führt einerseits zu einer steigenden Zahl älterer, pflegebedürftiger Personen, die versorgt werden müssen (Erweiterungsbedarf). Andererseits wird auch ein beträchtlicher Teil der derzeit noch tätigen Pflegefachkräfte altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden (Ersatzbedarf). Abbildung 4 zeigt, wie hoch Erweiterungs- und Ersatzbedarf in den Jahren 2025 und 2030 im Kreis bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen sein werden. ABBILDUNG 4: ZUSÄTZLICHER PFLEGEFACHKRÄFTEBEDARF IN 2025 UND IN 2030 Kreis Hersfeld-Rotenburg, absolut, in Vollzeitäquivalenten Erweiterungsbedarf altersbedingter Ersatzbedarf Regionaldossier Kreis Hersfeld-Rotenburg 5
6 4.2. ZUKÜNFTIGER BEDARF IM REGIONALEN VERGLEICH In allen Regionen Hessens werden zukünftig deutlich mehr Pflegefachkräfte als derzeit benötigt. Im regionalen Vergleich liegt der zukünftige Bedarf an Pflegefachkräften in den Einrichtungen der Altenhilfe im Kreis unter dem Landesschnitt. Dies wird deutlich, wenn man den altersbedingten Ersatzbedarf und den Erweiterungsbedarf zusammen zählt und in Bezug zum Beschäftigtenstand des Jahres 2011 setzt. Der Beschäftigtenstand müsste bis zum Jahr 2030 um 84% erweitert werden (Landesschnitt: 100%). ABBILDUNG 5: ERWEITERUNGS- UND ERSATZBEDARF AN PFLEGEFACHKRÄFTEN IN 2030 IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND DER PFLEGEARBEITSMARKT IM ÜBERBLICK Die Pflegeinfrastruktur im stationären Bereich sowie die Auslastung der stationären Pflegeeinrichtungen entsprechen dem hessischen Durchschnitt. Der aktuelle Pflegearbeitsmarkt im Kreis ist nicht angespannt. Auch zukünftig ist der zusätzliche Bedarf an Pflegefachkräften im Kreis unterdurchschnittlich hoch. Regionaldossier Kreis Hersfeld-Rotenburg 6
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