REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT
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- Kristin Schmidt
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1 REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT IM KREIS MARBURG-BIEDENKOPF DATEN AUS DEM HESSISCHEN PFLEGEMONITOR ( ERSTELLT VOM: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main Senckenberganlage Frankfurt a.m. Ansprechpartner: Oliver Lauxen ( , IM AUFTRAG DES: Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) Dostojewskistraße Wiesbaden Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 1
2 1. PFLEGEINFRASTRUKTUR AUF EINEN BLICK TABELLE 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Merkmalen, absolut Anzahl ambulante Pflegeeinrichtungen 49 Anzahl stationäre Pflegeeinrichtungen 42 Anzahl Plätze stationäre Dauerpflege Anzahl Plätze teilstationäre Pflege 100 Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) Im Kreis gibt es 49 ambulante Pflegedienste und 42 stationäre Pflegeeinrichtungen mit Plätzen. Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch. Allerdings leben eher weniger Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen als in anderen Teilen des Bundeslandes. Die pflegerische Infrastruktur erscheint gut ausgebaut, es werden mehr stationäre Plätze angeboten als im Landesdurchschnitt. Dennoch liegt auch der Auslastungsgrad der stationären Einrichtungen mit 97% leicht über dem hessischen Durchschnitt von 94%. ABBILDUNG 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM Kreis Marburg-Biedenkopf im Vergleich mit Hessen, nach Merkmalen, je Einwohner/innen bzw. in % Marburg-Biedenkopf Hessen Pflegebedürftige je Einwohner/innen Anteil der Pflegebedürftigen in stationärer Dauerpflege (in %) stationäre Plätze pro über 65jährige Einwohner/innen Auslastung der stationären Plätze (in %) Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) 2. BESCHÄFTIGTE Mit Beschäftigten stellen Krankenpfleger/innen die größte Beschäftigtengruppe in der Pflegebranche. Allerdings waren im Jahr 2011 aufgrund eines Rückgangs im Krankenhausbereich 14% weniger beschäftigt als noch im Jahr TABELLE 2: BESCHÄFTIGTE Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen und Einrichtungen, 2011, absolut ambulante Pflegeeinrichtungen Krankenhäuser stationäre Pflegeeinrichtungen Rehabilitationskliniken Gesamt Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Quellen: Pflegestatistik, Krankenhausstatistik, Statistik der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (Hessisches Statistisches Landesamt) Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 2
3 In den Einrichtungen der Altenhilfe ist die Zahl der beschäftigten Altenpfleger/innen und Altenpflegehelfer/innen zwischen 2005 und 2011 stark angestiegen. Altenpfleger/innen sind die am stärksten vertretene Berufsgruppe. Die Zahl der in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen tätigen (Kinder-)Krankenpfleger/innen und Krankenpflegehelfer/innen hat sich seit 2005 nur geringfügig verändert. ABBILDUNG 2: ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGUNG IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN PFLEGEEINRICH- TUNGEN Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen, , absolut Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) 3. AKTUELLE LAGE AUF DEM PFLEGEARBEITSMARKT 3.1. ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Um die aktuelle Arbeitsmarktlage abzubilden, wird das Angebot an Pflegekräften (Absolventen/innen der Pflegeausbildungen und vermittelbar arbeitslose Pflegekräfte) der Nachfrage der Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken und Altenhilfeeinrichtungen gegenübergestellt. Im Ergebnis steht ein Saldo, der zeigt, ob das Angebot ausreichte, um die Nachfrage der Einrichtungen zu decken. Ein negativer Saldo steht für einen Mangel an Pflegekräften, ein positiver Saldo steht für einen Angebotsüberhang. TABELLE 3: ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen und Merkmalen, 2012, absolut Angebot (Absolventen und Arbeitslose) Nachfrage Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Saldo Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 3
4 Im Kreis wurden im Jahr 2012 mehr Altenpfleger/innen, Krankenpfleger/innen und Altenpflegehelfer/innen von den Einrichtungen gesucht als auf dem regionalen Pflegearbeitsmarkt verfügbar waren. Für diese Berufe zeigt sich ein Mangel. Um das Ausmaß des Pflegekräftemangels im Kreis zu erfassen, werden die Salden zunächst in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, anschließend in Bezug zu den Ausbildungskapazitäten gesetzt AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Setzt man den Saldo in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, erkennt man, um wie viel Prozent der Beschäftigtenstand erweitert werden müsste, um die Nachfrage der Einrichtungen nach Pflegekräften vollständig zu decken. Der Mangel an Altenpfleger/innen und Krankenpfleger/innen ist im Vergleich zum Landesdurchschnitt eher als gering anzusehen. Der Beschäftigtenstand im Kreis müsste weniger stark erweitert werden als in anderen Teilen des Bundeslandes. In der Altenpflegehilfe entspricht der Mangel dem hessischen Durchschnittswert. ABBILDUNG 3: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Kreis Marburg-Biedenkopf im Vergleich mit Hessen, nach Berufen, 2012, in % Marburg-Biedenkopf Hessen 14% 15% 15% 6% 3% 1% -6% 0% -8% 8% Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen 3.3. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZU AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Setzt man den Saldo des Jahres 2012 in Bezug zur Zahl der Absolventen/innen im Jahr 2012 wird deutlich, wie viele Jahrgänge zusätzlich ausgebildet werden müssten, um den Mangel zu kompensieren. Im Kreis werden etwa ein halber Absolventenjahrgang an Altenpfleger/innen und etwa ein Drittel eines Jahrgangs an Krankenpflege-Absolventen/innen zusätzlich benötigt, um die Lücken zu decken. Diese Werte liegen deutlich unter den Landesdurchschnittswerten (Altenpflege: 1,8 Jahrgänge, Krankenpflege: 0,9 Jahrgänge). Die Altenpflegehilfe-Ausbildung müsste um 20% eines Jahrgangs erweitert werden, um den Mangel zu kompensieren. Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 4
5 TABELLE 4: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG AUF AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen und Merkmalen, 2012, absolut Saldo Absolventen/innen Fehlende Absolventenjahrgänge Fehlende Absolventenjahrgänge (Hessen) Altenpfleger/innen ,6 1,8 Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen ,3 0, ,6 0,0 Altenpflegehelfer/innen ,2 0,6 Krankenpflegehelfer/innen ,5 2,3 4. ZUKÜNFTIGER FACHKRÄFTEBEDARF IN DER ALTENHILFE 4.1. ZUKÜNFTIGER BEDARF Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig mehr Pflegefachkräfte in den Einrichtungen der Altenhilfe benötigt. Die demografische Entwicklung führt einerseits zu einer steigenden Zahl älterer, pflegebedürftiger Personen, die versorgt werden müssen (Erweiterungsbedarf). Andererseits wird auch ein beträchtlicher Teil der derzeit noch tätigen Pflegefachkräfte altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden (Ersatzbedarf). Abbildung 4 zeigt, wie hoch Erweiterungs- und Ersatzbedarf in den Jahren 2025 und 2030 im Kreis bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen sein werden. ABBILDUNG 4: ZUSÄTZLICHER PFLEGEFACHKRÄFTEBEDARF IN 2025 UND IN 2030 Kreis Marburg-Biedenkopf, absolut, in Vollzeitäquivalenten Erweiterungsbedarf altersbedingter Ersatzbedarf Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 5
6 4.2. ZUKÜNFTIGER BEDARF IM REGIONALEN VERGLEICH In allen Regionen Hessens werden zukünftig deutlich mehr Pflegefachkräfte als derzeit benötigt. Im regionalen Vergleich entspricht der zukünftige Bedarf an Pflegefachkräften in den Einrichtungen der Altenhilfe im Kreis dem Landesschnitt. Dies wird deutlich, wenn man den altersbedingten Ersatzbedarf und den Erweiterungsbedarf zusammen zählt und in Bezug zum Beschäftigtenstand des Jahres 2011 setzt. Der Beschäftigtenstand müsste bis zum Jahr 2030 um 99% erweitert werden (Landesschnitt: 100%). ABBILDUNG 5: ERWEITERUNGS- UND ERSATZBEDARF AN PFLEGEFACHKRÄFTEN IN 2030 IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND DER PFLEGEARBEITSMARKT IM ÜBERBLICK Die Infrastruktur im Bereich der stationären Altenhilfe erscheint gut ausgebaut. Die Auslastung der Pflegeheimplätze liegt leicht über dem Landesdurchschnitt. Der Pflegearbeitsmarkt ist aktuell weniger stark angespannt als in anderen Landesteilen. In Zukunft ist von einem durchschnittlich hohen zusätzlichen Bedarf an Pflegefachkräften auszugehen. Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 6
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