GOETHE-INSTITUT Erfahrungen des Goethe-Instituts mit der Alphabetisierungsarbeit im Ausland

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1 GOETHE-INSTITUT Erfahrungen des Goethe-Instituts mit der Alphabetisierungsarbeit im Ausland Fachtagung: Alphabetisierung in Sprachkursen mit MigrantInnen Goethe-Institut Zentrale Freitag,

2 1. Hintergründe Ausgangspunkt: Änderung des Zuwanderungsgesetzes Ende August 2007: Nachweis einfacher Sprachkenntnisse (A1 des GER auch in der Schriftsprache) bereits im Heimatland zur Erlangung des Visums beim Ehegattennachzug Auswirkungen auf Prüfungs- und Kursbetrieb des GI im Jahr 2008: Über Prüfungsteilnehmende in diesem Kontext (2009: über 45000) Über Teilnehmende an Sprachkursen des GI in diesem Kontext (2009: über ) Charakterisierung der neuen TN-Gruppe: Oft auch in der Muttersprache lese- und schreibschwach bzw. nicht alphabetisiert Meist geringe Schulbildung Meist geringe Fremdsprachlernerfahrung 2

3 2. Aktivitäten des Goethe-Instituts im Bereich der Alphabetisierung Alphabetisierung in der Muttersprache unterliegt der Bildungshoheit der Nationalstaaten: I. d. R. schicken die Goethe-Institute nicht alphabetisierte Kursteilnehmende in staatliche Einrichtungen zur muttersprachlichen Alphabetisierung bzw. Alphabetisierung in der lateinischen Schrift (Bsp: Volkshochschulen in der Türkei) An Orten, an denen keine Möglichkeit besteht, kurzfristig in nationale Alphabetisierungsprogramme einzusteigen, bieten nun auch die Goethe- Institute eine Kombination aus Sprachunterricht und Alphabetisierung an Gezielter Ausbau der entsprechenden Kompetenzen der Lehrkräfte an diesen Orten (Partner: Universität Leipzig): Fortbildung ausgewählter Kursleiter Erstellung eines Fortbildungskonzeptes 3

4 3. Teilnehmer Größte Gruppe: funktionale Analphabeten, d. h. Personen die vor langer Zeit alphabetisiert wurden, ihre schriftsprachlichen Kompetenzen aber weitgehend wieder verlernt haben Frisch alphabetisierte Lernende, die aber noch sehr langsam lesen und schreiben (d. h. in Deutschland im Integrationskurs mit Alphabetisierung, etwa drittes Modul, lernen würden) Zweitschrifterwerbende Primäre Analphabeten (vereinzelt) 4

5 4. Exemplarische Kursangebote für lese- und schreibschwache Teilnehmende Langsamkurse mit Hausaufgabenbetreuung (Bsp. Hanoi, 240 UE à 45 Minuten plus Hausaufgabenbetreuung bis A1 des GER) Individueller Förderunterricht in Kleingruppen als Zusatzangebot (Bsp. Ankara, Umfang nach Bedarf) Vorkurse für primäre Analphabeten (Bsp. Ghana: 144 UE à 45 Minuten bis zum Eintritt in den Standardkurs) Mehrstufige Kurssysteme (Bsp. Bangkok: 4 Stufen à 80 UE bis zu 320 UE à 45 Minuten bis A1 des GER) 5

6 5. Berichte aus der Praxis: Gespräch mit Frau Marisa Fritzenwallner (Goethe Institut Bangkok) und Frau Margit Djiango (Goethe-Institut Yaoundé, Kamerun) 6

7 Alphabetisierungsarbeit am Goethe-Institut in Bangkok 7

8 Alphabetisierungsarbeit am Goethe-Institut in Bangkok 8

9 Alphabetisierungsarbeit am Goethe-Institut in Bangkok 9

10 Alphabetisierungsarbeit am Goethe-Institut in Bangkok: Rückmeldungen von Kursteilnehmenden, die sich nun in Deutschland befinden [ ] Das viele Lernen war schwer, aber sehr gut. [ ] Beim Deutschlernen in Deutschland habe ich keine Angst und kein Problem. (Watthada S., lebt jetzt in Heroldsberg) [ ] Dank Deiner Hilfe und meinem Fleiß habe ich die Prüfung in Bangkok beim ersten Mal bestanden. [ ] In Deutschland habe ich nochmal 600 Stunden Deutsch und 45 Stunden Politik gelernt. Dieser Integrationskurs war sehr schwer [ ]. (Suchanaree R., lebt jetzt in Waldbüttelbrunn) [ ] Es wäre schon nützlich gewesen noch mehr in Thailand zu lernen. Ich habe keine Schwierigkeiten in der Schule und meine Lehrerin ist sehr zufrieden mit meinen Fortschritten [ ] (Sakhorn K., lebt jetzt in Waldsassen) 10

11 Herzlichen Dank! 11