Einige Anmerkungen zur Forschungsförderung im österreichischen Bundesstaat
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- Emilia Busch
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1 Einige Anmerkungen zur Forschungsförderung im österreichischen Bundesstaat Werner Hölzl 25.April 2013 Struktur der Präsentation Warum Forschung fördern? Was soll gefördert werden? Was sind die Prioritäten für Österreich? Zwei Exkurse: Förderungspolitik im Bundesstaat Effizienz in der Forschungspolitik
2 Warum Forschung fördern? Grund 1: Wissen ist ein öffentliches Gut he who receives an idea from me, receives instruction himself withoutlesseningmine; ashe wholightshistaper atmine, receives light without darkening me (Thomas Jefferson) Grund 2:technologische Kompetenz ist eine Determinante der Wettbewerbsfähigkeit Wettbewerbsfähigkeit ist allein eine Frage des Lohnniveaus, sondern der Produktivititätund der Alleinstellungsmerkmale der Produkte. Grund 3: Forschung und Innovation sind risikant Innovationsprojekte können schief gehen, oder auch nicht zum erhofften Ergebnis führen Begründung einer Interventionslogik für den Staat Wissen -> globales und unvollkommenes öffentliches Gut -> private Unternehmen oder Haushalte stellen tendenziell weniger Wissen bereit als optimal wäre. Interventionslogik A (Rechte): Erteilung exklusiver Nutzungsrechte und Schaffung von Wissensmärkten -> Patente und andere intellektuelle Eigentumsrechte Interventionslogik B (Förderung): Subvention von Investitionen in Wissen. Die Subventionshöhe ist dabei umgekehrt proportional zur Marktnähe der Wissenserzeugung
3 Was soll gefördert werden? Generierung von neuen Wissen Universitäten wissenschaftliche Forschung Forschungsförderung von Grundlagenforschung Diffusion von Wissen Vernetzungen und Kollaborationen um technologische Kompetenzen zu stärken Ausbildungsfunktion Wo steht Österreich? Österreich ist nach Kaufkraftparitäten eines der reichsten Länder Europas (Rang 3 oder 4)
4 Veränderung der Effizienz in der Forschungsförderungspolitik Catch-up: Projekte die primär am Technologietransfer vom Ausland ansetzen (Entwicklungsfokus); Mitnahmeeffekte sind weniger relevant. Technologische Grenze: Projekte die primär an der eigenen Entwicklung von Technologien ansetzen (Forschungsfokus); Mitnahmeeffekte werden wichtiger Hin zu einer ambitionierten F&E Politik Lange Zeit wurde die Innovationspolitik als wesentliches Element einer wirtschaftspolitische Strategie für einen Aufholprozess gesehen. Erfolgreiche Innovationspolitischen Strategien für catch-up sind nicht ausreichend für technologisch entwickelte Länder (frontier). Bildungssystem und Grundlagenforschung werden wichtiger. Aber es verändern sich auch die Anforderungen an die Effizienz der staatlichen Förderpolitik
5 Einige Stichworte Europäisches Projekt zu Innovationshemmnissen: in entwickelten Ländern dominiert Personalmangel vor Finanzierungsengpässen Besonders hohe Hemmnisse für kleine, unabhängige (nicht Konzern-verbundene), im Export tätige Unternehmen Radikale Innovation ist oft stark wissenschaftsbezogen Risikokapitalmarkt ist wichtig: Yollies haben höhere Finanzierungsengpässe Missionsorientierung Klimawandel Intensivierung/Vertiefung/Verbreiterung der Innovationsanstrengungen gleichzeitig Intensivierung der F&E-Ausgaben Vertiefung der Innovationsanstrengungen Wirkung der Instrumente Verbreiterung der Innovationsanstrengungen Standortsicherung Ausrichtung auf gesellschaftlich relevante Probleme Ziele der Instrumente Steuerliche Förderung Vereinfachung und Erhöhung X X Abschaffung der Deckelung für Auftragsforschung X Direkte Förderung Steigerung der Selektivität X X Fokussierung X X Verbesserung der Steuerung X X Hochschullehre und -forschung Steigerung der Absolventenzahl mit oberer Sekundarausbildung sowie mit tertiärer Bildung X X X X Steigerung der Qualität von Hochschullehre und -forschung X X X Rahmenbedingungen Wettbewerbsintensivierung X X Verbesserung der privaten Unternehmensfinanzierung X X X X
6 Zwei Exkurse Forschungsförderung im Bundesstaat: EU / Österreich / Länder Wie kann Forschungsförderung radikalere Forschung unterstützen? Mitnahmeeffekte Selektionsmechanismen Forschungsförderung im Bundesstaat I Allokation von Kompetenzen auf Gebietskörperschaften ist nicht ohne Wirkung Spillover und Skaleneffekte Hoch Niedrig Heterogenität der Präferenzen Niedrig Hoch Bundesstaat/Kooperation der Gebietskörperschaften z.b. wissenschaftl. Forschung, Forschung mit hohen Skalen Regional horizontale regionale Innovationspolitiken (Kapazitätenaufbau) Bundesstaat/Regional/Lokal z.b. Forschung mit hohen Skalen bei der unterschiedliche Interessen vorliegen (z.b. Atomforschung) Regional regionale Innovationspolitiken die auf Spezialisierungsmuster rücksicht nehmen (smart specialization)
7 Forschungsförderung im Bundesstaat II Allokation von Kompetenzen auf Gebietskörperschaften beeinflusst Wirkung Mehr Wettbewerb führt zur Selektion ambitionierterer Projekte (frontier) Weniger Wettbewerb ermöglicht Aufbau lokaler Kompetenzen (catch-up) Anmerkung: Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung sind globale öffentliche Güter Wie kann Forschungsförderung radikalere Forschung unterstützen? radikalere F&E Projekte Vermeidung/Minderung von Mitnahmeeffekte Höhere soziale Erträge durch F&E Projekte, die ansonsten nicht durchgeführt worden wären Additionalitäten (Input/Output/Verhalten) alleine keine hinreichende und notwendige Bedingung
8 Mitnahmeeffekte? Grundsätzlich Nachweis schwierig Unterschiede zwischen Unternehmen (kleine vs. große usw.) Selektionsprobleme usw. Internationale Untersuchungsergebnisse reichen von vollständiger Verdrängung ( crowdingout) bis zu bedeutender Erhöhung ( crowding-in ) der privaten Finanzierung von F&E Indizien in Österreich Hohe Quote öffentlicher Finanzierung der F&E von Unternehmen In Systemevaluierung (WIFO et al.): Nur 16% der befragten Unternehmen geben an, sie hätten ohne Förderung F&E Vorhaben nicht durchgeführt Verdrängung ambitionierter Projekte im Förderprozess? Adverse Selektion durch Screening: Fördergeber an Erfolgsgeschichten interessiert da politisch Verantwortliche daran interessiert sind ( ordentliche /erfolgreiche Verwendung von öffentl. Mitteln) Projekte mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeiten können bevorzugt ( gute Projekte in guten Unternehmen ) werden; Förderchampions: wenn Fördergeschichte wichtige Rolle spielt Projekte mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit können aber mit geringen sozialen Erträge(bereits hohe Marktreife) einher gehen. Morzal hazard:fördergeber und Antragsteller haben ungleiche Information hinsichtlich der Qualität des Projektes der Höhe der Förderung, die notwendig ist, damit das Projekt durchgeführt werden kann
9 Gestaltung des Förderportfolios Wege zu mehr Risiko Stärkerer Fokus auf Vorlaufforschung (präkompetitive Forschung) durch Kooperationen von Unternehmen (z.b. COMETen) Schweizer Modell Vermeidung von Überlappungen bei Zielgruppen (Shopping von Förderungen) Gestaltung des Selektionsprozesses bzw. der Vergabeverfahren Auktionsmechanismus der zu einem Wettbewerb um knappe Fördermittel führt (Antrag als Angebot unter Wettbewerbsbedingungen) Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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