Auslandssemester Erfahrungsbericht

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1 Auslandssemester Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt: Sommersemester 2013 University of Southern Denmark Campus Esbjerg Niels Bohrs Vej 9, 6700 Esbjerg

2 Tipps zu Vorbereitung Anreise: Esbjerg liegt direkt an der Nordsee und etwa 150 km von Flensburg, der nördlichsten deutschen Stadt entfernt. Daher würde ich jedem, dem es möglich ist, mit dem Auto anreisen. Zum einen bringt das den Vorteil, dass man das für ein halbes Jahr benötigte Gepäck einfach mitnehmen kann und ein Auto ist hier in Esbjerg auf jeden Fall empfehlenswert. Ich selber bin mit dem Zug angereist, da dies, wenn man ihn früh genug bucht, sehr günstig ist und man natürlich mehr Gepäck mitnehmen kann als im Flugzeug. Leider kann die Zugfahrt durch ca. 5-maliges Umsteigen auch viele Probleme mit sich bringen, wenn Anschlusszüge nicht warten und man dann nicht weiter kommt. Gerade bei dem enormen Gepäck, das man mit sich trägt, ist das Zugfahren auf jeden Fall auch mit Stress verbunden, aber natürlich machbar. Mit dem Flugzeug kann man beispielsweise nach Kopenhagen fliegen. Die Zugfahrt dorthin beträgt ca. 3 Stunden. Ich würde diese Variante dann eher empfehlen, wenn ihr während des Semesters mal nach Hause fliegt. Ich selbst habe über Ostern einen sehr günstigen Flug bekommen und konnte durch meine Wild-Card (Dänische Bahncard für junge Leute, die man sich auf jeden Fall zulegen sollte, wenn man was von Dänemark sehen möchte) für ca. 10 Euro mit dem Zug nach Kopenhagen fahren. Die Adresse für die Bahncard ist Mit der Wildcard bekommt ihr unter der Woche 50 % Ermäßigung und am Wochenende 25%. Wenn ihr also einmal nach Kopenhagen fahrt, habt ihr die Wildcard preislich schon wieder drin. Wenn ihr nun also am Bahnhof angekommen seid, holt euch ein netter Student der SDU ab und übergibt euch eure Schlüssel für das Wohnheim und wichtige Unterlagen. Manchmal fährt er einen direkt zum Wohnheim, wenn jedoch an dem Anreisetag mehrere Studenten ankommen, zahlt die Universität das Taxi und das bringt einen ganz gemütlich zur Wohnung. Wichtig ist, dass ihr der Universität früh genug

3 bescheid gebt, wann ihr ankommt. Wenn ihr mit dem Auto anreist, könnt ihr euch direkt an der Universität mit dem zuständigen Studenten für die Schlüsselübergabe treffen. Gepäck: Wichtig beim packen, egal ob Sommer- oder Wintersemester, nehmt warme Klamotten mit. Es gab wirklich viele Studenten in meinem Semester in Esbjerg, die den Wind und die dadurch kälter anfühlenden Temperaturen unterschätzt hatten und dadurch die falsche Kleidung dabei hatten. Ansonsten auf jeden Fall feste Hausschuhe mitnehmen, da die Gänge im Wohnheim doch etwas dreckiger sind und man aber ständige in Hausschuhen überall herum Kauft, wenn möglich alle Kosmetikartikel wie Shampoo, Duschgel, Deo, Schminke etc. in Deutschland ein, denn hier zahlt ihr die doppelten Preise oder sogar mehr. Wer gerne schwimmt, sollte auf jeden Fall Schwimmsachen einpacken, da es ein großes Schwimmbad hier in Esbjerg gibt. Für diejenigen die mit dem Auto anreisen, empfehle ich auch Alkohol einzupacken, da das in Dänemark eben auch viel teurer ist. Während dem Semester fahren oftmals auch die Studenten für einen Tag nach Deutschland, um billig einzukaufen. Sprachkurs: Es wird ein kostenloser Sprachkurs von der Stadt Esbjerg für alle neuen Studenten angeboten. Am Anfang waren auch in meinem Semester alle hoch motiviert dänisch zu lernen, jedoch ist es mit vier Wochenstunden durchaus zeitintensiv. Das gute war, dass unser Sprachkurs direkt in der Universität abgehalten wurde, man also nirgendwo extra hinfahren musste. Zur Prüfung ist bei uns,von anfänglich 40 Teilnehmer, gerade mal eine Studentin angetreten. Aber Spaß hat der Kurs auf jeden Fall mit sich gebracht.

4 Bafög: Da man den Bafög-Antrag erst nach der Bestätigung der Universität abgeben kann, muss man sich darauf einstellen, das Auslandsbafög erst in der Mitte des Semesters zu erhalten. Es dauert wirklich sehr lange, aber das ist man mein meist vom Bafög- Amt ja gewohnt. Ansonsten ist das Auslandsbafög etwas mehr als das im Inland. Versicherung: Da ich privat über meine Eltern versichert bin, habe ich keine extra Dokumente für meinen Auslandsaufenthalt benötigt. Sollte man jedoch gesetzlich versichert sein, muss man einen Auslandskrankenschein beantragen. Wohnungssuche: Sobald man mit der SDU (University of Southern Denmark) in Kontakt steht, teilen sie einem eigentlich jeden Schritt zu Vorbereitung auf das Auslandssemester genau mit. Unter anderem bekommt man die Anfrage, ob man ein Zimmer über die Universität vermittelt haben möchte. Dies würde ich auf jeden Fall empfehlen, da die Preis-Leistungs-Verhältnisse wirklich gut sind. Ich selbst habe in einem Wohnheim (Sct. Georges Kollegium) gewohnt und fande das wirklich super. Man benötigt zu Fuß ungefähr 4 Minuten zur Universität und 20 Minuten in die Stadt. Man muss dazu sagen, dass man in einem Wohnheim mit so vielen Leuten die ganze Zeit zu tun hat, dass man oftmals nur zum Feiern oder ab und zu zum shoppen in die Stadt fährt. Die Entfernung zum Zentrum ist daher kein Problem. Ansonsten kann man auch in Wohnungen für 3-4 Personen wohnen, welche näher an der Stadt sind, man jedoch nicht so viel mit der großen Erasmus-

5 Gruppe zu tun hat. Eine dritte Möglichkeit ist ein Studentendorf, indem jeder seine eigene Wohnung hat. Mitzunehmende Dokumente: Reisepass oder Personalausweis Versicherungskarte 2-3 Passfotos (da man vor Ort oftmals welche benötigt) Informationen zu Stadt / Land: Das Königreich Dänemark ist eine konstitutionelle Monarchie und ein souveräner Staat. Das Königreich Dänemark ist ein interkontinentaler Staat. Das Mutterland, der Teil zwischen der Skandinavischen Halbinsel und Mitteleuropa, umfasst eine Fläche von km², wovon km² auf die Halbinsel Jütland entfallen und der Rest auf Inseln. Dänemark ist seit 1949 Mitglied der NATO und seit 1973 der Europäischen Union. Die autonomen Gebiete Grönland und die Färöer führen eigene Flaggen, haben eigene Amtssprachen und gehören zur NATO, jedoch nicht zur EU. Die einzige Landgrenze hat Dänemark zu Deutschland. Esbjerg ist mit Einwohnern die siebtgrößte Stadt in Dänemark. Die Stadt liegt im Südwesten Jütlands. Esbjerg hat eine lange Einkaufsstraße, jedoch ist es wichtig zu wissen, dass die Geschäfte in Dänemark meist nur bis 18 Uhr geöffnet haben, an Wochenenden oftmals noch kürzer. Ansonsten ist die Stadt direkt am Meer gelegen und man sieht dort auch die Statuen der berühmten weißen Männer. ( Der Mensch am Meer ) Vor der Stadt liegt die Insel Fanø und nordwestlich die Halbinsel Skallingen, die bis

6 April 2008 zu den wenigen noch nicht von Landminen geräumten Gebieten Dänemarks zählte. Fanø ist super für einen Tagesausflug, da man auf der Insel noch die typischen dänischen Häuser sehen kann. Der Tourismus ist in Esbjerg eher gering. Im Sommer gibt es auf den Inseln rund um Esbjerg zahlreiche Touristen, die sich dort Ferienhäuser mieten. Das Wetter ist wie bereits erwähnt sehr windig, jedoch in den Wintermonaten durch die Nähe zum Meer oftmals milder als im Süden Deutschlands. Die Städte Aarhus, Odense, Ribe und Kopenhagen würde ich jedem als Ausflugsziele empfehlen. Man hat hier sehr viel Freizeit und mit den Zügen bzw. mit dem Auto sind diese Städte sehr gut zu erreichen. Aarhus, Odense und Kopenhagen sind durch ihre Größe sowohl zum shoppen als auch zum feiern auf jeden Fall empfehlenswert. Ribe ist hingegen die älteste Stadt Dänemarks und sehr gut für einen Tagesausflug geeignet. Vor Ort: a) Um die Wohnungssuche müsst ihr euch wie gesagt kaum kümmern, wenn ihr die Hilfe der Universität an nehmt. Telefon und Internet kosten für ein halbes Jahr (im Wohnheim) ca. 40. Man hat hier allerdings nur ein Internetkabel und kein W-LAN. Oftmals haben aber Mitbewohner, die ihr gesamtes Studium in Esbjerg machen ein Router, über den man sich beispielsweise mit dem Handy anmelden kann und so per what`s-app für die Freunde daheim weiterhin erreichbar ist. Dänische Nummern kann man sich in der Stadt ganz einfach fürs Handy kaufen, jedoch hat sich das in unserem Fall nicht rentiert, da in meinem Semester die gesamte Erasmus-Gruppe in einem Wohnheim zusammen gewohnt hat. Bankkonten benötigt ihr auch keine in Esbjerg, jedoch würde ich mich vorab in Deutschland erkundigen wie viel Gebühr die Bank für Online-Überweisungen in

7 dänischen Kronen verlangt, da die Miete natürlich in dänischer Währung überwiesen werden muss. Einige Banken bieten diesen Service kostenlos an, andere verlangen oftmals für jede Überweisung in Fremdwährung 15. Sport- / Freizeitmöglichkeiten: Esbjerg hat ein sehr großes Schwimmbad, welches von uns auch häufig besucht wurde. Für ein einmaligen Eintritt ist es zwar verhältnismäßig teuer, jedoch kann man sich eine 10er Karte für Studenten kaufen und dabei viel Geld sparen. Ansonsten geht man in Dänemark sehr viel joggen, da sich die Parks und der Strand super dafür anbieten. Verkehrsanbindung: Wenn man kein Auto besitzt, würde ich auf jeden Fall empfehlen ein Fahrrad zu kaufen. Es gibt für den Kauf von gebrauchten Räder einige Möglichkeiten. Die Universität verteilt dazu in den Einführungstagen reichlich Informationsmaterial. b) Informationen zur Universität: Das Sommersemester startet bereits Anfang Februar, daher habe ich einige Klausuren im darauf folgenden Semester in Deutschland nachgeholt. Das dänische Semester endet auch etwas früher, daher ist dies zeitlich kein Problem. Ansonsten kann man auch etwas später anreisen, jedoch ist es dann etwas schwerer sich in der bereits existieren Erasmus-Clique zu integrieren. Die Bewerbung verläuft sehr einfach über das international office, jedoch bekommt man erst recht spät (bei mir war das Anfang Dezember, also 8 Wochen vor Semesterbeginn) die offizielle Bestätigung der Syddansk Universitet. Die Einführungstage Anfang Februar sind sehr informativ und man bekommt zu allen Fragen antworten und bei Problemen Hilfestellung. Meine einzigen von der Hochschule München akzeptierten Kurse waren:

8 Event- und Sportmanagement; Tourism, Culture & Events, International Financial Management; Stakeholder Management; Globalization and Economics; European Society and Culture daher hatte ich keine große Wahl. Die Vorlesungen sind etwas anders als in Deutschland, da man in Klassen mit ca. 20 Kommilitonen sitzt und Mitarbeit vorausgesetzt wird. Die Klausuren selbst sind etwas anspruchsvoller, jedoch muss man in einigen Fächern nur eine Hausarbeit schreiben, die dann in der Regel auch jeder besteht. W-LAN wird an der gesamten Universität für die Studenten angeboten. c) Integration und Kontakte: Der Kontakt zu einheimischen ist eher gering. Zum einen weil man nur mit internationalen Studenten im Wohnheim wohnt und auch die englisch sprachigen Kurse meist nur von Internationals besucht werden. Dänen trifft man daher eher beim Weggehen. In meinem Semester waren ca. 40 internationale Studenten, wovon auch einige dauerhaft in Dänemark studieren. Der größte Teil der internationalen Studenten kamen aus Frankreich, Deutschland und Polen. Ansonsten hatten wir noch zahlreiche Spanier, Portugiesen, Türken, Rumänen, Italiener, Österreicher und Ungarn. Fazit: Ich würde jedem ein Semester in Esbjerg empfehlen. Zwar ist die Stadt sehr klein aber das Wohnheim Sct. George kann einfach jede Großstadt übertreffen, denn es wird von morgens bis abends etwas zusammen unternommen. Die Aktivitäten gehen von Volleyball & Fußball spielen, über Feiern und Karten spielen bis hin zu gemeinsamen Ausflügen und Urlauben. Es wird einem niemals langweilig. Zudem hat man hier eine richtige kleine Familie von der man sich zum Schluss nur schwer trennen kann. Es war eine unglaubliche Zeit die ich nie vergessen werde.

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