Forenbeitrag Bio Energy Decentral 2012

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1 Forenbeitrag Bio Energy Decentral 2012 VERSICHERUNGSSCHUTZ FÜR BIOGASANLAGEN Dr. Lothar Zschiesche Abteilungsdirektor, R+V Allgemeine Versicherung AG

2 Versicherungen als Teil des Risikomanagements Risikoidentifikation Risikobewertung Risikosteuerung Risikokontrolle Risikoanalyse Risikoarten Kennzahlen Strategien Instrumente Organisation Politikrisiken Marktrisiken Produktionsrisiken Messverfahren Bewertungsverfahren Risikovermeidung Risikoverminderung Risikoüberwälzung Risikoübernahme Planung Kontrolle Information Koordination Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

3 Gefahrenwelt Biogasanlagen Gefahrenwelt Neue Technologien Innovationsrisiko Geringe Erfahrung mit der Technik im Langzeit- und Masseneinsatz Faktor Mensch (z.b. Fehlverhalten der Anlagenbetreiber, unzureichende Ausbildung, mangelnde Wartung, Fahrlässigkeit, Vandalismus) Technikgefahren (Feuer, Explosion, technisches Versagen, Bruch) Natur-/Elementarrisiken (Sturm, Hagel, Gewitter, Blitzschlag, Überschwemmung, Schneedruck) Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

4 Risikoabsicherung für eine Biogasanlage Planungsphase Errichtungsphase Betriebsphase D&O Rechtschutzversicherung Bürgschaftsversicherungen Transportversicherung Montageversicherung Montage-BU-Versicherung Bauherrenhaftpflicht Elektronik-/Maschinenversicherung Sachversicherungen (Feuer, Sturm/ Hagel, Einbruchdiebstahl, Elementarschaden) Haftpflichtversicherung Betriebsunterbrechungsversicherung Umwelthaftpflichtversicherung Tierseuchenversicherung Hagelversicherung (Ernteschaden) Forderungsausfallversicherung Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

5 Montageversicherung Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

6 Beispiel für Großschaden in der Technischen Versicherung Maschinen-/Betriebsunterbrechungs-Schaden: Bruch einer horizontalen Rührwerkswelle Aufwand deutlich über Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

7 Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

8 Technische Risiken Elektronikversicherung: Kurzschluss, Überstrom, Überspannung 25 Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

9 Beispiel für Großschaden in der Technischen Versicherung, Sachversicherung und Haftpflichtversicherung Havarie eines Fermenters: Technische Versicherung (Montageschaden): Aufwand (Entschädigung und Reserve) ca. 1 Mio. Sachversicherung: Haftpflichtversicherung: Aufwand ca Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

10 Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

11 die im Fermenter befindliche Biomasse verteilte sich rund um die Anlage - auch in fließende Gewässer Beschädigung eines Heizöltanks, aus dem Heizöl auslief Enorme Aufräum- und Abbruchkosten umfangreiche Kosten zur Wiederherstellung der natürlichen Gegebenheiten Betriebsunterbrechungsschaden ca. 1 Jahr Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

12 Beispiel für einen Feuer-Großschaden Bruch einer Öldruckleitung am Motor Brand des in einem Container untergebrachten BHKWs Aufwand ca Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

13 Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

14 Beispiel für Sturmschaden Riss der Folienhaube nach Sturm Xynthia Folienhaube musste komplett ausgetauscht werden, Netz konnte nach Reparatur weiterverwendet werden, Betriebsunterbrechungsschaden Aufwand ca Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

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17 Betriebsunterbrechung Erträge, die aus dem Betrieb der Biogasanlage erzielt werden können Einspeiseerlöse nach dem EEG Verkauf von Wärme Verkauf (Abgabe) von vergorenem Substrat als Wirtschaftsdünger Abnahme von Biomasse aus Industrie, Gewerbe, Gastronomie, Wohnheimen etc. Direkte Einspeisung ins Erdgasnetz (nach Aufbereitung) Kosten Vertragsstrafen - wg. Ausfall der Wärmelieferung an Gewerbebetriebe, kommunale Einrichtungen Versichert sind entgangener Gewinn fortlaufende Kosten Haftzeit: 12 Monate auch Schadenminderungskosten wie der Zukauf von Primärenergie, um die vertragliche Verpflichtung der Lieferung von Wärmeenergie einhalten zu können Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

18 Fermenterbiologie Mitversicherung der Fermenterbiologie, wenn sie infolge eines versicherten Sachschadens oder zur Wiederherstellung der versicherten Sache zerstört oder beschädigt wird (Betriebsunterbrechungsschaden) Mitversicherung der Fermenterbiologie durch Managementfehler ist u.e. nicht versicherbar Beispiele für die Beeinträchtigung oder Zerstörung der Fermenterbiologie durch Antibiotika in der Gülle nach Krankheitseinbruch im Tierbestand Einbringung von gebeiztem Getreide in den Fermenter Sonstige Bakteriengifte Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

19 Mögliches Beispiel für einen Tierseuchenschaden Maul- und Klauenseuche (MKS), Europäische Schweinepest (ESP) Seucheneinbruch im eigenen Betrieb: Tierbestand wird auf behördliche Anordnung getötet keine Substrate (Festmist, Gülle) mehr vorhanden, Zulieferung von Substraten wird untersagt Desinfektionsmittel in der Gülle kann negative Auswirkungen auf die Bakterienkultur haben Ausbringung der vergorenen Substrate kann u.u. von den Behörden untersagt werden Verminderung und Ausfall der Biogasproduktion, u.u. Wegfall Güllebonus Lage- im Sperr- oder Beobachtungsgebiet Liegen vertraglich gebundene Substratlieferanten oder die Biogasanlage in einem Sperr- oder Beobachtungsgebiet, kann durch behördliche Anordnung von Transportverboten die Substratzufuhr unterbrochen werden Verminderung und Ausfall der Biogasproduktion Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

20 Hagelschaden in den Acker- und Grünlandkulturen Schadenpotential: Substratzukauf bei großflächigem Hagelschaden aufgrund Knappheit nicht möglich oder zu verschlechterten Konditionen (Auswirkungen auf die Rentabilität der Biogasanlage) Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

21 Ausbringungsrisiko Ausbringung des vergorenen Substrates kann Risiken bergen Ausbringung von Substraten aus der braunen bzw. grünen Tonne (Inhalt nicht immer bekannt bzw. bestimmungsmäß) Gärreste sind in der Diskussion, weil sie im Verdacht stehen, mit pathogenen Clostridien, auch Clostridium botulinum, kontaminiert zu sein. Durch das Ausbringen der Gärreste auf Futterflächen können Clostridien in das Siliergut und somit auch in das Tierfutter gelangen. Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

22 Schadenverhütung Präventionsmöglichkeiten für Schadenschwerpunkte Einhaltung der Sicherheitsvorschriften (z.b. Berufsgenossenschaften, Brandschutz) Einschränkung der Substrate auf NawaRo - kein Input z.b. von Speisefetten, alkoholischen Lösungsmitteln Regelmäßige Revision der technischen Anlagen (Motor, Rührwerk, Pumpen, Förderschnecke etc.) Vorlage aller relevanten Unterlagen (Genehmigungen, Abnahmeprotokoll etc.) Öl- und Schwefelanalysen Ältere Anlagen sind grundsätzlich durch einen Spezialisten zu besichtigen (insbesondere Maschinenbruch und Feuerrisiko) Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

23 Vertragsgestaltung Absicherung von Wechselwirkungsschäden durch Aufnahme aller Versicherungsgrundstücke (z.b. bei Satellitenanlagen) in den Betriebsunterbrechungs-Versicherungsvertrag Mitversicherung der Gasleitungen bei Satellitenanlagen Freizügigkeit vereinbaren zwischen Landwirtschaftsbetrieb und Biogasanlage, z.b. Schlepper, Gabelstapler, Substrat Modernes Wording in Bezug auf Deckungserweiterungen (Aufräumungskosten, Einspeiseklausel in Haftpflicht) Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

24 Mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Absicherung von Risiken im Bereich der Erneuerbaren Energien Es begann mit: Biogas Heute: Kompetenzen in fast allen Bereichen der Erneuerbaren Energien für Privat- und Firmenkunden Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung

25 Dr. L. Zschiesche, AGRAR, R+V Versicherung