Das große Schweigen? Vier Thesen zum 11. September 2001 und seinen Folgen für das Fach Internationale Beziehungen

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1 Das große Schweigen? Vier Thesen zum 11. September 2001 und seinen Folgen für das Fach Internationale Beziehungen von Thomas Risse Vortrag bei der Veranstaltung der Sektion Internationale Politik auf dem Kongreß der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Mainz, Adresse des Autors: Arbeitsstelle Transatlantische Außen- und Sicherheitspolitik Otto Suhr Institut für Politische Wissenschaft Freie Universität Berlin Ihnestr Berlin Germany Tel.: +49-(0) Fax : +49-(0) risse@zedat.fu-berlin.de Web : http ://

2 1. Anders als der hat der im Fach Internationale Beziehungen diesseits und jenseits des Atlantiks kaum Diskussionen und Reflexionen auf die eigenen theoretischen und methodischen Grundlagen ausgelöst. Das Ende des Ost-West-Konfliktes löste im Fach Internationale Beziehungen (IB) eine mehrjährige Auseinandersetzung um die theoretischen Grundlagen der IB aus. Die realen Entwicklungen der internationalen Politik öffneten ein Fenster der Gelegenheit für all jene, die die epistemologischen und ontologischen Grundlagen der vorherrschenden rationalistischen Ansätze kritisierten. Die 1990er Jahre wurden zum Tummelplatz verschiedener Debatten um Konstruktivismus, Post-positivismus, Poststrukturalismus usw. Kaum war der kalte Krieg vorbei, so erschienen auch schon die ersten Sammelbände mit Variationen zum Thema Das Ende des kalten Krieges und die Theorien der Internationalen Beziehungen (vgl. z.b Allan und Goldmann 1992; Lebow und Risse-Kappen 1995). Die weltweit führende Fachzeitschrift International Organization (IO) veröffentlichte 1994 ein Symposium zum Thema. Bis heute reißt die Fülle der Publikationen zum Ende des Ost- West-Konfliktes nicht ab. Kaum etwas davon seit dem ! Wie mir Gunther Hellmann mitteilte, bin ich der einzige, der auf den call for papers des Sektionsvorstandes Internationale Politik der DVPW für diese Veranstaltung antwortete. Ein Blick auf die führenden amerikanischen, europäischen und deutschsprachigen Fachzeitschriften IO, World Politics, European Journal of International Relations (EJIR) und Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB) bestätigt diesen Eindruck. Seit dem hat kaum eine dieser Zeitschriften einen wissenschaftlichen Aufsatz zur Thematik des internationalen Terrorismus bzw. zu den weltweiten Reaktionen darauf veröffentlicht. Im Gegensatz dazu überschlagen sich die politikorientierten Zeitschriften Foreign Affairs, International Affairs, Internationale Politik usw. mit Beiträgen zu den Folgen des für die amerikanische Außenpolitik und die Weltpolitik insgesamt. World Politics veröffentlichte im Oktober 2002 immerhin einen Artikel zu Islam and Authoritarianism (Fish 2002). In der Nummer 1/2003 der ZIB befindet sich immerhin ein Literaturbericht von Reinhard Wolf Zum praktischen Mehrwert aktueller Theoriebeiträge, der die Bücher von John Mearsheimer, John Ikenberry und Alexander Wendt auf ihre Relevanz zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen hin untersucht (Wolf 2003; vgl. Mearsheimer 2001; Ikenberry 2001; Wendt 1999). EJIR veröffentlichte im Juni 2003-Heft einen Beitrag von Robert Jervis zu den abschreckungstheoretischen Implikationen des Irak-Krieges (Jervis 2003), verbunden mit einem Editorial, dass angesichts des Irak-Krieges auch eine fachwis-

3 2 senschaftliches IB-Zeitschrift sich in die Niederungen aktueller Diskussion begeben müsse. 1 IO schließlich fragte eine Reihe prominenter Fachkolleg/innen, welche Konsequenzen sich aus dem für das Fach IB ergäben. Die Beiträge wurden aber nicht im Heft selbst, sondern als Dialog IO im Internet veröffentlicht. Demnächst publiziert IO einen Aufsatz zum Vergleich der Strategien der Terrorismus-Bekämpfung in Deutschland, Japan und den USA. Selbst die öffentliche Debatte um die gegenwärtige US-Außenpolitik, um Unilateralismus und Unipolarität hat bisher kaum Spuren in der fachwissenschaftlichen Öffentlichkeit hinterlassen abgesehen von Reinhard Wolfs Aufsatz in der ZIB! Allerdings muss man hier darauf hinweisen, dass es die Zeitschrift International Security war, die über Jahre hinweg und vor dem eine Debatte über das Ende des Kalten Krieges und die Folgen für die Struktur des internationalen Systems geführt hatte. Dort finden sich alle wesentlichen Positionen wieder, die auch heute nach dem in der politischen und populärwissenschaftlichen Öffentlichkeit eine Rolle spielen (eine gute Zusammenfassung aller wichtigen Positionen in Ikenberry 2002). Nun ist es sicher nicht so, dass unsere IB-Forschergemeinschaft zum und seinen Folgen nichts zu sagen hätte. Aber wir tun dies in der Presse, in den eher politikorientierten Zeitschriften und in den eher populärwissenschaftlichen Verlage (vgl. z.b. Czempiel 2002; Müller 2003). 2. Dass eine Diskussion über die Folgen des für das Fach IB und seine theoretischen Grundlagen bisher nicht stattgefunden hat, hat meines Erachtens vor allem zwei Gründe: a) Die zunehmende Ausdifferenzierung und Spezialisierung des Faches, die mit der Professionalisierung einhergeht, ist mit einer gewissen Politikferne verbunden. Das gilt übrigens sowohl für die Bundesrepublik als auch für die USA! b) Das Fach IB hat die Entstaatlichung von Gewalt teilweise und die Entstehung transnationaler terroristischer Netzwerke insgesamt mehr oder weniger ignoriert. Während die Erforschung der transnationalen Beziehungen privater Akteure in den 1990er Jahren immer stärker zugenommen hat, konzentrierte sich diese Forschung entweder auf wirtschaftliche Globalisierungsprozesse oder auf die guten transnationalen Netzwerke. Zu 2a: Die Professionalisierung des Faches IB, die in Deutschland während der 1990er Jahre stattgefunden hat und hier mit einer starken Internationalisierung verbunden ist zusammen mit der Einführung anglo-amerikanischer Standards (hatte Hellmann gegen Zürn am Ende doch recht? Vgl. die Debatte in Nr. 1/1994 der ZIB, Hellmann 1994; Zürn 1994), was anonyme Begutachtungsverfahren etc. angeht, hat offenbar einige nicht-intendierte Nebenwirkungen. Dazu gehört eine starke Ausdif- 1 Es ist bemerkenswert, dass es der Irak-Krieg und nicht der war, der dieses Statement des EJIR-Herausgebers auslöste.

4 3 ferenzierung und Spezialisierung, die dazu führt, dass sich sub-communities des Faches IB etablieren, die ihre eigenen Sub-Diskurse führen, die wiederum für Außenstehende kaum noch nachzuvollziehen sind. Diese Differenzierung erfolgt zum einen nach methodischen und theoretischen Präferenzen (vgl. die Gruppe der quantitativen IB-Forscher/innen, der Spieltheoretiker/innen, der diversen Untergruppen des Konstruktivismus von moderat bis radikal, der Diskursanalytiker/innen usw.). Zum anderen erfolgt sie nach substantiellen Sachbereichen der IB (die alte Zweiteilung zwischen denjenigen, die sich mit Krieg und Frieden befassen, und denjenigen, die Fragen der Internationalen Politischen Ökonomie untersuchen, ist längst weiteren Ausdifferenzierungen gewischen, vgl. etwa jetzt die Beiträge im deutschen state of the art -Band, Hellmann u. a. 2003). Infolge dieser Ausdifferenzierung und Spezialisierung geht leicht der Überblick für das Ganze verloren. Und es kommt zu einer gewissen Politikferne. Vielleicht hat Reinhard Wolf ja recht, wenn er schreibt: In der akademischen Disziplin gilt die Beschäftigung mit IB-Theorien als unverzichtbarer Ausweis von Wissenschaftlichkeit; theoriefreie Untersuchungen finden dort wenig Anerkennung, so empiriegesättigt sie auch sein mögen. Umgekehrt genießen empiriefreie Theoriediskussionen oft hohes, wenn nicht höchstes Prestige (Wolf 2003, 111). Und das, obwohl wir doch immer wieder betonen, dass konkrete Puzzles in der wirklichen Welt unsere Forschungsfragen generieren! Der hat jedenfalls kaum unsere Forschungsfragen im Fach IB beeinflusst. Die Politikferne der dominierenden IB-Fachwissenschaftler/innen ist meines Erachtens in den USA noch viel größer als in Deutschland [bei uns sollen ja einige Fachkolleg/innen immerhin schon im Auswärtigen Amt gesehen worden sein]. John Ruggie, Joseph Nye oder Charles Kupchan sind eher die Ausnahmen von der Regel. Die Forschung der großen IB-think tanks hat beispielsweise so gut wie nichts mit der Art und Weise zu tun, wie IB an den großen Universitäten gelehrt wird. Aber auch in Deutschland wird die Kluft zwischen den politikorientierten Think Tanks und der universitären IB-Forschung immer größer. Die meisten deutschen Politik-Institute von der SWP bis zur DGAP halten die Theorien der IB für um wiederum Reinhard Wolf zu zitieren zeitraubende intellektuelle Spielereien im Elfenbeinturm, die wenig hilfreich sind, sobald es darum geht, praktische Politik zu verstehen, beratend zu begleiten oder zu gestalten (Wolf 2003, 111f). Die HSFK ist das einzige Institut, das sich trotz vieler Schwierigkeiten systematisch darum bemüht, sowohl in der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit als auch in der politikorientierten Öffentlichkeit mitzureden und den damit verbundenen Spagat auszuhalten.

5 4 Zu 2b: Die Vernachlässigung der möglichen Konsequenzen, die sich aus dem für die theoretischen Grundlagen des Faches IB ergeben, könnte auch etwas damit zu tun haben, dass es bei aller Spezialisierung und Ausdifferenzierung des Faches einen blinden Fleck in der Erforschung internationaler Beziehungen schon lange vor dem gegeben hat: Der entstehende transnationale Terrorismus wurde vom Fach IB lange ignoriert, und es ist unklar, ob der daran etwas geändert hat. Ich mag mich irren, aber mir fällt kein prominenter Beitrag in einer der führenden Fachzeitschriften, keine Buchpublikation bei einem der führenden Universitätsverlage ein (auch nicht in unserer IB-Reihe bei Nomos!), die sich vor dem mit dem Phänomen des internationalen Terrorismus aus der Perspektive theoriegeleiteter IB-Forschung beschäftigt hätte. Phil Williams ist unter den etablierten IB-Forscher/innen meines Wissens der einzige, der sich auf transnationales organisiertes Verbrechen spezialisiert hat, und auch er behandelt terroristische Netzwerke nur am Rande (vgl. z. B. Williams 2002). Und Christopher Daase ist in der deutschsprachigen IB fast der einzige, der sich wissenschaftlich mit dem Terrorismusbegriff auseinandergesetzt hat (vgl. Daase 2001; siehe auch Daase 2002). Das Thema wurde ansonsten mehr oder weniger ignoriert bzw. den Terrorismus-Experten der diversen Think Tanks überlassen in den USA ebenso wie in Europa. Diese aber bedienen eine ganz andere Klientel als die IB-Forschergemeinschaft, nämlich Verteidigungsministerien und staatliche Bürokratien, die es mit transnationaler Verbrechensbekämpfung zu tun haben. Sie haben von daher kaum Anreize, theoriegeleitete Forschung zu betreiben und veröffentlichen auch nicht in den entsprechenden Fachzeitschriften, nicht einmal in International Security. Wenn man die Gründe für diese Vernachlässigung dieser entstaatlichten Gewaltproblematik zu Beginn des 21. Jahrhunderts herauszufinden versucht, könnte man zunächst auf die nach wie vor bestehende Staatszentriertheit der IB kommen. Aber diese Antwort kann nicht befriedigen, denn zumindest in der europäischen IB-Forschung kann man kaum noch von einer Dominanz des staatszentrierten Paradigmas sprechen. Dies gilt für die vergleichende Kriegs(ursachen)forschung, die sich in den 1990er Jahren zunehmend mit den kleinen Kriegen beschäftigt hat (vgl. die Überblicksartikel von Schlichte 2002; Hasenclever 2002; Daase 2003; Levy 2002). Aber diese Forschung hat sich auf auch grenzüberschreitende kriegerische Auseinandersetzungen innerhalb von Staaten konzentriert, die Privatisierung und Aneignung von Gewaltmitteln durch terroristische Netzwerke aber kaum in den Blick genommen. Auch die Renaissance der Erforschung transnationaler Beziehungen nicht-staatlicher Akteure in den 1990er Jahren diesseits und jenseits des Atlantiks hat den Blick nicht auf die sich herausbildenden

6 5 transnationalen Terrornetzwerke gelenkt. Dagegen beschäftigte sich die überwältigende Mehrheit der Forschergemeinschaft mit den guten transnationalen Netzwerken, z.b. im Bereich der Menschenrechte, der internationalen Umweltpolitik und der Entwicklungspolitik (vgl. als Überblick Risse 2002; Nölke 2003). Bei aller Erforschung der Macht der Menschenrechte (Risse u. a. 1999) haben wir die sich anbahnende transnationale Macht des Terrors übersehen. Netzwerktheoretische Arbeiten, die sich mit transnationalem Terrorismus beschäftigen, sind nach wie vor höchst selten (Ausnahme Deibert und Stein 2002). Dabei ergeben sich erstaunliche Parallelen zwischen Entstehung und Funktionsweise transnationaler Menschenrechtsnetzwerke einerseits und Terrornetzwerken andererseits. Beide sind gekennzeichnet durch eine jeweils gemeinsame normative Agenda, einen gemeinsamen Diskurs, den engen Austausch von materiellen und ideellen Resourcen sowie im wesentlichen informelle und dennoch recht stabile Interaktionsbeziehungen (vgl. etwa die Definition transnationaler advocacy networks bei Keck und Sikkink 1998). Selbst das Appellieren an transnationale und nationale Öffentlichkeiten über strategische Konstruktionen ist beiden Typen von Netzwerken gemeinsam. Es kann also nicht allein an der Dominanz des regierungs- oder staatszentrierten Paradigmas gelegen haben, dass Terrornetzwerke nicht zum Gegenstand der theoriegeleiteten IB-Forschung geworden sind. Schon eher könnte es etwas zu tun haben mit einem liberalen und kooperationsorientierten politischen bias derjenigen, die sich mit transnationalen Beziehungen beschäftigen. Aber das ist im Moment nicht viel mehr als Spekulation. 3. Ähnlich wie der bedeutet der eine Zäsur der Weltpolitik. Er fordert die Theorien und Grundlagen des Faches IB aber nicht in gleicher Weise heraus, wie es das Ende des Ost- West-Konfliktes getan hat. Die Zeitenwende, die mit dem Ende des kalten Krieges verbunden war, führte zu einer mehrjährigen Phase der Selbstreflektion des Faches IB diesseits und jenseits des Atlantiks. Gleichzeitig kam es zu verschiedenen Paradigmenwechseln in bezug auf die jeweils dominierenden Ansätze: Staatszentrierte Theorieansätze im allgemeinen und (neo-) realistische Theorien im besonderen verloren ihren dominanten Status als Bezugsgröße für die Theorien der IB. Während noch zu Beginn der 1990er Jahre fast jede Dissertation fast ritualisiert den Neorealismus zuerst widerlegen musste, um Raum zu schaffen für den eigenen Theorieansatz, ist dies zehn Jahre später kaum noch der Fall, nicht einmal mehr in den USA.

7 6 Konstruktivistische Ansätze etablierten sich im Laufe der 1990er mehr oder weniger gleichberechtigt mit rational choice und eroberten den middle ground (vgl. Adler 1997, 2002). Damit wurden Sinnkonstruktionen, Bedeutungsstrukturen, Diskurse und Kommunikationsprozesse im allgemeinen (vgl. die ZIB-Debatte ) zu zentralen Untersuchungsgegenständen des Faches IB, ohne die man wichtige Phänomene der internationalen Politik nicht erklären kann. Gleichzeitig differenzierten sich konstruktivistische und andere post-positivistische Ansätze stärker aus (vgl. dazu Wiener 2003; Christiansen u. a. 2001; Risse 2003). Es ist unwahrscheinlich, dass der zu ähnlichen Paradigmenwechseln führt wie der Die Gründe dafür erscheinen mir recht eindeutig: Der stellt sicherlich eine Zäsur der Weltpolitik dar. Gleichzeitig wurde die Entstaatlichung und Entterritorialisierung von Gewalt, die bis dahin im wesentlichen auf die Peripherie der OECD-Welt und die Räume begrenzter Staatlichkeit in den Ländern des Südens beschränkt geblieben war, zur sichtbaren sicherheitspolitischen Bedrohung hochindustrialisierter Demokratien. Die vom ausgelösten Veränderungen der US-Außenpolitik lösten darüber hinaus eine neue Debatte um die Struktur des internationalen Systems und die Folgen für die innerwestlichen Beziehungen aus (vgl. Kagan 2003; Kupchan 2003; Ikenberry 2001; Nye 2002, u.a.). Wobei diese Debatte einmal wieder zeigt, dass man mithilfe unterschiedlicher Varianten des realistischen Paradigmas zu völlig gegensätzlichen Positionen gelangen kann von Kagans Diagnose amerikanischer Macht und europäischer Ohnmacht zu Kupchans Ausrufung des Endes der amerikanischen Ära. 2 Aber ist dies Anlass genug, unseren Theorie-Werkzeugkasten im Fach IB neu zu besichtigen und gegebenenfalls neue theoretische Werkzeuge zu suchen? Ich meine nein. Um mit dem und seiner Bedeutung für die Weltpolitik theoretisch umgehen zu können, dafür muss der theoretische und methodologische Werkzeugkasten des Faches nicht neu geordnet werden, es müssen keine neuen Theorie-Werkzeuge beschafft werden. Statt dessen kommt es darauf an, das vorhandene Theorie-Instrumentarium auch anzuwenden. Es kommt darauf an, transnationalen Terrorismus, seine Ursachen, sein Umfeld und seine Folgen zum Forschungsgegenstand theoriegeleiteter IB-Forschung zu machen das ist m.e. die zentrale Herausforderung, die der an das Fach stellt. Dazu zum Schluss einige Überlegungen. 2 Womit wir wieder bei der auch schon vor zehn Jahren diskutierten Frage wären, wie es um die Prognosefähigkeit sozialwissenscshaftlicher Theorien bestellt sei. Vgl. für die skeptische Sicht Koslowski und Kratochwil 1995.

8 7 4. Der vorhandene theoretische und methodologische Werkzeugkasten der IB kann für die Erforschung des transnationalen Terrorismus, seiner Ursachen, seines Umfeldes und seiner Wirkungen für die Weltpolitik genutzt werden. Dazu braucht das Rad nicht neu erfunden werden. Dies kann an drei Beispielen erläutert werden: a. Mithilfe von Netzwerkansätzen unterschiedlichster Prägung lassen sich die internen Funktionsweisen und Dynamiken des transnationalen Terrorismus untersuchen. b. Konstruktivistische Ansätze können zur Erforschung der Varianz im staatlichen Umgang mit Terrorismus herangezogen werden. c. Machttheorien können Ordnung in das Chaos der aktuellen Populärdiskussion um Unipolarität und amerikanischen Unilateralismus bringen. Zur Anwendbarkeit von Untersuchungsansätzen, die transnationale Netzwerke und ihre Funktionsweisen in den Blick nehmen, auf den internationalen Terrorismus habe ich oben bereits Andeutungen gemacht. Dies gilt auch für die Verwundbarkeit offener und liberaler Gesellschaften für transnationalen Terrorismus einerseits (vgl. dazu den von mir und anderen entwickelten domestic structure -Ansatz zur Analyse transnationaler Beziehungen, vgl. Risse-Kappen 1995) und für die Debatte darüber, ob terroristische Netzwerke zerfallene oder disfunktionale Staaten als Ausgangsbasis ihrer Aktivitäten brauchen (dazu insgesamt Williams 2002). Mit anderen Worten, die Debatte über das Wechselverhältnis von Staatlichkeit und Transnationalismus kann auch für die Analyse von Terror-Netzwerken fruchtbar gemacht werden. Was nun den Konstruktivismus in seinen verschiedenen Varianten angeht, so haben diejenigen unter uns, die sich für soziale Konstruktionen und die Rolle von Sinn- und Bedeutungsstrukturen in der internationalen Politik interessieren, eine Menge beizutragen zur Untersuchung der Folgen des nicht nur für die hochindustrialisierten Gesellschaften. Der securitization ( Versicherheitlichung in schlechter deutscher Übersetzung) der Kopenhagener Schule könnte z.b. genutzt werden, um die unterschiedlichen Interpretationen und das unterschiedliche framing des transnationalen Terrorismus diesseits und jenseits des Atlantiks genauer zu analysieren (zum Kopenhagener Ansatz und seinen Schwächen vgl. u.a. Weinlich 2002). Hier ließen sich auch die unterschiedlichen Resonanzstrukturen untersuchen und begründen, warum das framing der Bush-Administration als Krieg gegen den Terrorismus in den USA zur vorherrschenden Sinnkonstruktion wurde, wohingegen transnationaler Terror in Europa zumeist nach wie vor als Problem transnationaler Verbrechensbekämpfung behandelt wird (mit völlig anderen Konnotationen von Gefahr und Bedrohung). Konstruktivisten hätten außerdem sicherlich eine Menge dazu zu sagen, wie die manichäischen Sinnkonstruktionen eines Osama Bin Laden und Al-Quaedas und die ähnlich dichotomischen

9 8 Freund-Feind-Konstruktionen der Bush-Administration ( Achse des Bösen ) in ihren relevanten Öffentlichkeiten offenbar fast spiegelbildlich wirken und sich gegenseitig verstärken. Die Hasstiraden Bin Ladens und anderer lassen sich im Westen trefflich als Begründung für die Notwendigkeit eines Krieges gegen den Terrorismus samt der Einschränkung liberaler Freiheitsrechte nutzen. Umgekehrt verstärkt genau diese Reaktion in vielen mehrheitlich islamischen Gesellschaften das Gefühl, es handle sich wirklich um einen Krieg der Zivilisationen und es gehe gegen den Islam insgesamt und nicht gegen Terrornetzwerke mit islamistischer Ideologie. Warum wohl gilt Bin Laden inzwischen als Held vieler islamischer Gesellschaften (Vgl. die Daten in The Pew Global Attitudes Project 2003)? Am Ende wird Huntingtons Krieg der Zivilisationen noch zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung (Huntington 1996). Schließlich könnten Konstruktivisten, aber nicht nur diese, einiges beitragen zur Debatte um amerikanische Macht und um Unipolarität. Diese Diskussion mit allen Implikationen, die das für das transatlantische Verhältnis haben könnte bewegt sich auf beiden Seiten des Atlantiks teilweise auf einem Niveau populärwissenschaftlicher Argumentation, als hätten die Kolleg/innen, die sich daran beteiligen, vergessen, was sie in den 1970er und 1980er Jahren in der Auseinandersetzung mit dem neorealistisch verengten Machtbegriff gelernt haben (zu den Problemen dieses Machtbegriffes vgl. Baldwin 2002). Wer das gegenwärtige internationale System für unipolar hält und die (teilweise) unilateralistische US-Außenpolitik der Bush-Administration mit diesem unipolaren System erklärt, muss eine Reihe gedanklicher Sprünge machen, die alles andere als unumstritten sind: Erstens, dass Machtressourcen fungibel sind, dass also die unbestrittene amerikanische militärische Überlegenheit gegenüber allen anderen Mächten in andere Sachbereiche der internationalen Politik ausstrahlt (zum Gegenargument jetzt auch wieder Nye 2002); zweitens, dass Machtressourcen sich quasi automatisch und ohne Verluste in politischen Einfluss übersetzen lassen (zur Kritik dieses Ansatzes vgl. schon 1966 March 1966); und drittens, dass sich mithilfe der machtpolitischen Positionierung eines Staates im internationalen System mehr oder weniger klare Schlußfolgerungen für dessen Außenpolitik ergeben (zu den Schwierigkeiten einer neorealistischen Außenpolitikanalyse vgl. u.a. Baumann u. a. 2001). Zur öffentlichen Diskussion um amerikanische Macht und europäische Ohn- oder Gegenmacht könnte das Fach IB einiges beitragen im Sinne von Ideologiekritik. Und Konstruktivisten könnten das ganze analysieren unter dem Gesichtspunkt, warum die soziale Konstruktion des internationalen Systems als unipolar und der USA als einzig verbliebener Supermacht reale politische Konsequen-

10 9 zen für außenpolitisches Verhalten von Staaten und ihren gesellschaftlichen Umfeldern hat. Es gibt also nach wie vor viel zu tun, packen wir s an! Referenzen Adler, Emanuel 1997: Seizing the Middle Ground. Constructivism in World Politics, in: European Journal of International Relations 3: 3, : Constructivism in International Relations, in: Walter Carlsnaes, Beth Simmons und Thomas Risse (Hrsg.): Handbook of International Relations, London et al., Allan, Pierre und Kjell Goldmann, (Hrsg.) 1992: The End of the Cold War: Evaluating Theories of International Relations, Dordrecht, Netherlands. Baldwin, David A. 2002: Power and International Relations, in: Walter Carlsnaes, Thomas Risse und Beth Simmons (Hrsg.): Handbook of International Relations, London, Baumann, Rainer, Volker Rittberger und Wolfgang Wagner 2001: Neorealist Foreign Policy Theory, in: Volker Rittberger (Hrsg.): German Foreign Policy Since Unification. Theories and Case Studies, Manchester, Christiansen, Thomas, Knud Eric Jorgensen und Antje Wiener 2001: Introduction, in: Thomas Christiansen, Knud Eric Jorgensen und Antje Wiener (Hrsg.): The Social Construction of Europe, London et al., Czempiel, Ernst-Otto 2002: Weltpolitik im Umbruch: Die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen, München. Daase, Christopher 2001: Terrorismus - Begriffe, Theorien und Gegenstrategien. Ergebnisse und Probleme sozialwissenschaftlicher Forschung, in: Die Friedens-Warte 76: 1, : Terrorismus - Der Wandel von einer reaktiven zu einer proaktiven Sicherheitspolitik der USA nach dem 11. September, in: Christopher Daase, Susanne Feske und Ingo Peters (Hrsg.): Internationale Risikopolitik. Der Umgang mit neuen Gefahren in den internationalen Beziehungen, Baden-Baden, : Krieg und politische Gewalt: Konzeptionelle Innovation und theoretischer Fortschritt, in: Gunther Hellmann, Klaus Dieter Wolf und Michael Zürn (Hrsg.): Die neuen Internationalen Beziehungen. Forschungsstand und Perspektiven in Deutschland, Baden-Baden, Deibert, Ronald J. und Janice Gross Stein 2002: Hacking Networks of Terror, in: Dialog-IO: Spring, Fish, M. Steven 2002: Islam and Authoritarianism, in: World Politics 55: 1, Hasenclever, Andreas 2002: Sie bewegt sich doch. Neue Erkenntnisse und Trends in der quantitativen Kriegsursachenforschung, in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen 9: 2, Hellmann, Gunther 1994: Für eine problemorientierte Grundlagenforschung: Kritik und Perspektiven der Disziplin Internationale Beziehungen" in Deutschland, in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen 1: 1, Hellmann, Gunther, Klaus Dieter Wolf und Michael Zürn, (Hrsg.) 2003: Die neuen Internationalen Beziehungen. Forschungsstand und Perspektiven in Deutschland, Baden-Baden. Huntington, Samuel 1996: The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order, New York. Ikenberry, G. John 2001: After Victory. Institutions, Strategic Restraint, and the Rebuilding of Order After Major Wars, Princeton NJ. ---, (Hrsg.) 2002: America Unrivaled. The Future of the Balance of Power, Ithaca NY. Jervis, Robert 2003: The Confrontation between Iraq and the US: Implications for the Theory and Practice of Deterrence, in: European Journal of International Relations 9: 2, Kagan, Robert 2003: Of Paradise and Power. America and Europe in the New World Order, New York. Keck, Margret und Kathryn Sikkink 1998: Activists Beyond Borders. Transnational Advocacy Networks in International Politics, Ithaca NY. Koslowski, Rey und Friedrich Kratochwil 1995: Understanding Change in International Politics. The Soviet Empire's Demise and the International System, in: Richard Ned Lebow und Thomas Risse-Kappen (Hrsg.): International Relations Theory and the End of the Cold War, New York, Kupchan, Charles 2003: The End of the American Era: U.S. Foreign Policy and the Geopolitics of the Twenty-First Century, New York. Lebow, Richard N. und Thomas Risse-Kappen, (Hrsg.) 1995: International Relations Theory and the End of the Cold War, New York. Levy, Jack S. 2002: War and Peace, in: Walter Carlsnaes, Thomas Risse und Beth Simmons (Hrsg.): Handbook of International Relations, London - New York, March, James G. 1966: The Power of Power, in: David Easton (Hrsg.): Varieties of Political Theory, New York, Mearsheimer, John J. 2001: The Tragedy of Great Power Politics, New York - London. Müller, Harald 2003: Amerika schlägt zurück. Die Weltordnung nach dem 11. September, Frankfurt/Main.

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