Entwicklungen in der Tierhaltung
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- Hilko Boer
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1 Entwicklungen in der Tierhaltung DAF, Matthias Gauly Nutztierwissenschaften Fakultät für Naturwissenschaften und Technik Freie Universität Bozen Italien
2 Entwicklungen in der Tierhaltung in Praxis und Forschung DAF, Matthias Gauly Nutztierwissenschaften Fakultät für Naturwissenschaften und Technik Freie Universität Bozen Italien
3 Inhalt Wie ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland? Was sind die Treiber dieser Entwicklung? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Werden diese bei Rind, Schwein und Geflügel durch die gegenwärtigen Trends erfüllt? Was ergibt sich daraus?
4 Inhalt Wie ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland
5 Inhalt Wie ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland im Hinblick auf Betriebszahlen, Bestandsgrößen, regionale Konzentration und Haltungssysteme?
6 Landwirtschaft - Anzahl der Betriebe in Deutschland Agrarwirtschaft Landwirtschaft Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland in den Jahren 1975 bis 2010 (in 1.000) Anzahl der Betriebe in Tausend 1.000,0 900,0 800,0 700,0 600,0 500,0 400,0 300,0 200,0 100,0 904,7 797,4 720,8 2013: (- 15 % gegenüber 2010) 78 % mit Viehhaltung ,7 555,1-19,2 448, ,6 374, ,9 300,7-16,5 0, * 2010* Quelle: Statistisches Bundesamt
7 Betriebszahlenentwicklung Betrieb Jährlicher Rückgang - 6,0 % Sauen ,5 % Mastschweine ,4 % Milchkühe ,5 % Legehennen (> 1000 Plätze) (> 3000 Plätze) - 4,6 % Masthähnchen (ZMP, 2003, 2012; Stat. Bundesamt, 2011)
8 Bestandsgrößenentwicklung Tierzahl/Betrieb 2000 Jährlicher Zuwachs 2010 Mastschweine ,8 % 464 Milchkühe ,5 % 48 Masthähnchen ,8 % (ZMP, 2003, 2012; Stat. Bundesamt, 2011; Windhorst und Bäurle, 2011)
9 Jährlicher Zuwachs + 6,4 % Beständen mit 100 bis 200 Kühen nahmen um über 40 % zu. Leichte Zunahme der Bestände mit über 200 Kühen. > 40 % aller Kühe in Beständen mit über 100 Kühen (Statistisches Bundesamt, 2013). 2013: Betriebe, 54 Milchkühe/Betrieb
10 Regionale Konzentration
11 Mehr als die Hälfe der Masthähnchenplätze in Niedersachsen. Regionale Konzentration Legehennen- und Masthähnchenplätze in Niedersachsen Beantragte Plätze (April 2012)
12 Wie haben sich die Haltungssysteme entwickelt?
13 Haltungssystem - Milchvieh Stallsystem: Anbindung Laufstall Verfahren: Weide Stall
14 Haltungsverfahren im Sommer Niedersachsen LKV Weser-Ems LKV Nieders./Bremen % Ca % ohne Weidegang! nur Stallhaltung Stall mit Auslauf zeitweise Weide Ganztagsweide (Groenewold, 2006)
15 Haltungssysteme Schwein und Geflügel Starke Orientierung an den gesetzlichen Vorgaben der Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung (TierSchNutztV).
16 Inhalt Wie ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland? Was sind die Treiber dieser Entwicklung? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Werden diese bei Rind, Schwein und Geflügel durch die gegenwärtigen Trends erfüllt? Was ergibt sich daraus?
17 Treiber der Entwicklung auf Betriebsebene Gesetzliche Vorgaben Ökomomie (Nachhaltigkeit) Tiergesundheit / Tierschutz Ressourcenschutz und - effizienz Arbeitsschutz Umweltschutz Politik / Gesetzgeber Wähler / Verbraucher NGOs Wissenschaft Beratung
18 Treiber der Entwicklung auf Betriebsebene Beispiel Größenentwicklung Milchvieh
19 Arbeitszeitbedarf und Bestandsgröße (Kümmel et al., 2005)
20 Kapitalbedarf und Bestandsgröße Stalltyp Melksystem Anzahl Kuhplätze Baukosten ( /Kuh) Stallfläche (m 2 /Kuh) D 8 FK , D12 FGM SA , D12 FGM SbS Karusell 50er AM , ,1 (Nienhaus, 2011, Land und Forst, 15)
21 Beispiel Stall versus Weide Stallhaltung wird insbesondere in größeren Betrieben als rentabler angesehen, da ressourceneffizienter und mit weniger Risiko behaftet. Sehr starke Orientierung an der Jahresleistung pro Kuh. Korreliert das mit Produktionseffizienz und Wirtschaftlichkeit? Unberücksichtigt bleiben oft: Bestandsergänzungskosten (Thomet und Piccand, 2011) Gesellschaftlich bedeutende Zusatzleistungen (u.a. Landschaftsbild, Tierwohl, Biodiversität) (Weiss, 2007)
22 Inhalt Wie ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland? Was sind die Treiber dieser Entwicklung? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Werden diese bei Rind, Schwein und Geflügel durch die gegenwärtigen Trends erfüllt? Was ergibt sich daraus?
23 Bestandsgröße Regionale Konzentration Herausforderungen Vor allem bei Schwein und Geflügel!
24 Herausforderungen Bestandsgröße Regionale Konzentration Tiergerechtheit und Tierwohl Gesetzliche Vorgaben Tierschutz (Amputationsverbote) Mitteleinsatz
25 Herausforderungen Bestandsgröße Regionale Konzentration Tiergerechtheit und Tierwohl Gesetzliche Vorgaben Tierschutz (Amputationsverbote) Mitteleinsatz Tiergesundheit / Lebensmittelsicherheit Umweltschutz / Ressourceneffizienz Ökonomie Der Verbraucher
26 Herausforderungen Bestandsgröße Regionale Konzentration Tiergerechtheit und Tierwohl Gesetzliche Vorgaben Tierschutz (Amputationsverbote) Mitteleinsatz Tiergesundheit / Lebensmittelsicherheit Umweltschutz / Ressourceneffizienz Ökonomie Der Verbraucher
27 Was ist Massentierhaltung? Für 90 % der Verbraucher beginnt sie beim: Rind ab 500 Tieren Schwein ab Tieren Geflügel ab Tieren (Kayser und Spiller, 2011)
28 Tatsächliche Bestandsgrößen Tierart Anzahl Plätze in D Anzahl Plätze in Nds. Anzahl Plätze in Brandenburg Wo beginnt Massentierhaltung? Rind: 500 x 300 kg Mastschwein: ca x 110 kg Masthähnchen: ca Milchkühe Mastschwein Masthähnchen (Stat. Bundesamt, 2010; Kayser und Spiller, 2011)
29 Was ist Massentierhaltung? Keiner kann den Begriff definieren aber er hat sich etabliert!
30 Was ist Massentierhaltung? Keiner kann den Begriff definieren aber er hat sich etabliert! Wie der des bäuerlichen Familienbetriebes!
31
32 Wie erreichen wir Akzeptanz beim Verbraucher? Transparenz Aufklärung Veränderung verschiedener Haltungssysteme
33 - Akzeptanz von Tierhaltungssystemen - (Verbrauchersicht, Rangfolge) 1. Milchviehhaltung 2. Schafhaltung 3. Schweinehaltung 4. Rindermast 5. Eiererzeugung 6. Kälbermast 7. Geflügelmast (von Alvensleben, 2003)
34 Woran liegt die unterschiedliche Wahrnehmung? Positive Entwicklung der Milchviehhaltung (Laufstall) (?) (2010: 35 % der Betriebe, 63 % der Kühe) Bestandsgrößen ( Massentierhaltung ) und Konzentrationsproblematik (?) Milchvieh ist direkt sichtbar. Bei Schwein und Geflügel ist das Verbraucherbild von medialen Eindrücken geprägt (keine Transparenz). Nur 1,6 % der Erwerbstätigen in der Primärproduktion (DBV, 2010) Entfremdung, keine Abhängigkeit vom Arbeitsplatz.
35 Woran liegt die unterschiedliche Wahrnehmung? Positive Entwicklung der Milchviehhaltung (Laufstall) (?) (2010: 35 % der Betriebe, 63 % der Kühe) Bestandsgrößen ( Massentierhaltung ) und Konzentrationsproblematik (?) Milchvieh ist direkt sichtbar. Bei Schwein und Geflügel ist das Verbraucherbild von medialen Eindrücken geprägt (keine Transparenz). Nur 1,6 % der Erwerbstätigen in der Primärproduktion (DBV, 2010) Entfremdung, keine Abhängigkeit vom Arbeitsplatz.
36 Herausforderungen nach Tierarten
37 Herausforderungen nach Tierarten Mastgeflügel Bestandsgröße Rind Sauen Mastschwein Legehenne (ja) ja ja (ja) ja
38 Herausforderungen nach Tierarten Regionale Konzentration Rind Sauen Mastschwein Legehenne Mastgeflügel nein ja ja (ja) ja
39 Herausforderungen nach Tierarten Mastgeflügel Tiergesundheit Rind Sauen Mastschwein Legehenne ja ja ja ja ja
40 Herausforderungen nach Tierarten Mastgeflügel Tiergesundheit Rind Sauen Mastschwein Legehenne ja ja ja ja ja Tierwohl
41 Herausforderungen nach Tierarten Mastgeflügel Tiergesundheit Rind Sauen Mastschwein Legehenne ja ja ja ja ja Tierwohl (Amputation) Amputation Amputation
42 Herausforderungen nach Tierarten Mastgeflügel Tiergesundheit Rind Sauen Mastschwein Legehenne ja ja ja ja ja Tierwohl (Amputation) Amputation Amputation Eintagsküken
43 Herausforderungen nach Tierarten Mastgeflügel Tiergesundheit Rind Sauen Mastschwein Legehenne ja ja ja ja ja Tierwohl (Amputation) Amputation Amputation Eintagsküken Haltung Weidegang
44 Herausforderungen nach Tierarten Rind Sauen ja ja ja ja ja Tierwohl (Amputation) Amputation Amputation Haltung Weidegang Einstreu Mastschwein Legehenne Mastgeflügel Tiergesundheit Eintagsküken Außenklima
45 Herausforderungen nach Tierarten Rind Sauen ja ja ja ja ja Tierwohl (Amputation) Amputation Amputation Haltung Weidegang Einstreu Außenklima Eintagsküken Abferkelbereich Außenklima Mastschwein Legehenne Mastgeflügel Tiergesundheit
46 Herausforderungen nach Tierarten Mastgeflügel Tiergesundheit Rind Sauen Mastschwein Legehenne ja ja ja ja ja Tierwohl (Amputation) Amputation Amputation Eintagsküken Haltung Weidegang Einstreu Außenklima Abferkelbereich Außenklima Umwelt Außenklima
47 Tierarten Auf gutem Weg? - Handlungsbedarf; +- eher unproblematisch; + gute Situation
48 Tierarten Auf gutem Weg? Rind - Sau - - Bestandsgröße Mastschwein Mastgeflügel Legehenne Handlungsbedarf; +- eher unproblematisch; + gute Situation
49 Tierarten Auf gutem Weg? Bestandsgröße Rind Sau - - Regionale Konzentration Mastschwein Mastgeflügel Legehenne Handlungsbedarf; +- eher unproblematisch; + gute Situation
50 Tierarten Auf gutem Weg? Bestandsgröße Rind Sau Regionale Konzentration Mastschwein Mastgeflügel Legehenne Handlungsbedarf; +- eher unproblematisch; + gute Situation
51 Tierarten Auf gutem Weg? Bestandsgröße Rind Sau Regionale Konzentration Amputation Mastschwein Mastgeflügel Legehenne Handlungsbedarf; +- eher unproblematisch; + gute Situation
52 Tierarten Auf gutem Weg? Bestandsgröße Haltung Rind Sau Regionale Konzentration Amputation Mastschwein Mastgeflügel Legehenne Handlungsbedarf; +- eher unproblematisch; + gute Situation
53 Tierarten Auf gutem Weg? Bestandsgröße Haltung Rind Sau Regionale Konzentration Amputation Tiergesundheit Mastschwein Mastgeflügel Legehenne Handlungsbedarf; +- eher unproblematisch; + gute Situation
54 Inhalt Wie ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland? Was sind die Treiber dieser Entwicklung? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Werden diese bei Rind, Schwein und Geflügel durch die gegenwärtigen Trends erfüllt? Was ergibt sich daraus?
55 Was ergibt sich daraus? Das geht nur in Kombination mit Zucht, Wenn wir eine in weiten Teilen der Gesellschaft Ernährung, Technik, Ökonomie, akzeptierte Tierhaltung erreichen wollen, müssen wir. Tiermedizin,! - Transparenz schaffen und Aufklärung betreiben, - z.b. die Bestandsgrößenentwicklung erklären, aber selbst auch Grenzen erkennen, Das geht nur mit Projekten mit - die weitere regionale Konzentration begrenzen und - zeitnah eine längeren VeränderungLaufzeiten! verschiedener Haltungssysteme in Richtung erhöhte Tierschutzstandards und Tiergesundheit (u.a. Außenklimakontakte) vornehmen.
56 Südtirol verarbeitet jährlich die Schlegel von ca. 3 Mio. Schweinen zu Südtiroler Speck! Dafür halten wir nur Schweine!
57 Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!
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