1:1 VELO. mock-up. your urban folding bike. Transformation eines Klapprades

Transkript

1 VELO ECO DESIGN Transformation eines Klapprades Romin Heide & Roland Wulftange Hochschule Coburg - Integriertes Produktdesign mock-up 1:1

2 VELO Das VELO FLINK Konzept ist unter ECODESIGN Gesichtspunkten entstanden. Dazu haben wir die Ausgangssituation der sich ändernden urbanen Mobilität und das klassische Faltrad unter den Aspekten der Prinzipien des ökologischen Designs des Institutes für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) Wien analysiert. Entstanden ist das Konzept VELO FLINK mit einem umfassenden Nutzungssystem. 1. AUSGANGSSITUATION VERÄNDERTE URBANE MOBILITÄT Um die Schadstoffbelastung zu senken, richten immer mehr Städte Umweltzonen und Citymauten ein. So sinkt die Verkehrsbelastungen in vielen Innenstädten. Ein weiterer Schritt der Entmotorisierung der Stadtbewohner wird durch Carsharing unterstützt. Mittlerweile sind solche Projekte in 250 deutschen Städten und Gemeinden vertreten. Carsharing ist nicht zuletzt deshalb ein so überzeugendes Konzept, weil die beteiligten Stadtbewohner für die Wege, die sie jeden Tag zurücklegen, ohne Auto auskommen müssen. Und falls sie wirklich einmal mit dem Auto fahren wollen oder müssen, steht ihnen eines zur Verfügung. International festigt sich darüber hinaus die Idee, Stadtbewohnern wie Touristen und Pendlern die Möglichkeit zu geben, spontan auf ein Fahrrad zurück zu greifen. So sind Projekte mit Leihfahrrädern in Paris, New York und Kopenhagen schön äußerst erfolgreich. Auch das Fahrradmietsystem Call-A-Bike der Deutschen Bahn hat sich mittlerweile in 6 deutschen Städten etabliert. Zurzeit liegt der Anteil des Fahrrads am Gesamtverkehr noch bei zehn Prozent. Allerdings gibt es angesichts der Tatsache, dass bei der Hälfte aller Fahrten mit dem Pkw weniger als sechs Kilometer zurückgelegt werden, noch viel Potenzial für das Rad als Verkehrsträger. München zum Beispiel hat sich das Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil von zurzeit zehn bis zum Jahr 2015 auf 15 Prozent zu steigern. Karlsruhe ist noch ehrgeiziger und peilt 25 Prozent an. Die Vereinten Nationen prophezeien, dass im Jahre 2050 drei Viertel der Weltbevölkerung (6 Milliarden Menschen) in den Städten leben werden. Leihfahrrädersystem Velib in Paris Die öffentlichen Verkehrsmittel können die Mobilitätsbedürfnisse in der Stadt nicht vollständig abdecken. Deshalb müssen Fahrrad und Fußgängerwege ausgebaut werden. Ein Vorbild sind in dieser Hinsicht europäische Städte wie Kopenhagen, Amsterdam, Münster oder Bremen. In Amsterdam und Kopenhagen gibt es genauso viele Radfahrer wie Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs. Angesichts des Klimawandels und gleichzeitig steigender Energiepreise gewinnt das Fahrrad zunehmend an Bedeutung. Der Trendforscher Matthias Horx erklärte das Fahrrad zum ersten evolutionären Gewinner des Klimawandels. Im neuen Trendreport seines Zukunftsinstituts, in dem die wichtigsten soziokulturellen Veränderungen und Schlüsseltrends für das kommende Jahr prognostiziert werden, schreibt Horx, dass der Boom des Fahrrads im öffentlichen Raum eine vielfältige Service- und Lifestyle-Kultur rund um die Pedale erzeugen wird. Städteplaner müssen ebenso auf die neuen Radler reagieren, wie auch die Tourismusbranche, Gastronomie oder Freizeitindustrie. Auch zwischen Technologie und Design wird es neue Kooperationen geben. Dem Fahrrad gehört nicht nur in Zeiten des streikenden Öffentlichen Nahverkehrs die Zukunft: Denn es liegt in der Schnittmenge von gleich vier Trends: Erstens die Nachfrage nach umweltfreundlichen Verkehrslösungen. Zweitens der Gesundheitstrend. Drittens das neue Bedürfnis nach High Tech und High Touch. Und viertens: Convenience 2.0. In der verdichteten Großstadt sind Fahrräder einfach praktisch! so Horx. 2. DIE PRINZIPIEN DES ÖKOLOGISCHEN DESIGNS Umweltgerechte Produktgestaltung umfasst den gesamten Lebenszyklus eines Produktes. Das heißt bei der Rohstoffgewinnung, der Herstellung, dem Vertrieb, der Verwendung und schließlich der Entsorgung eines Produktes stets die zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt mit einzubeziehen und deutlich zu verringern. So wird wirtschaftliche Sinnhaftigkeit, soziale Verträglichkeit und ökologische Notwendigkeit darin vereint. Der erste Schritt besteht in der Prävention also der Vermeidung von Abfällen und Schadstoffen dort, wo sie entstehen (Clean Production). Der nächste Schritt war die Minimierung der Umweltauswirkungen eines Produktes über den gesamten ökologischen Lebenszyklus von der Rohstoffherstellung bis zur Entsorgung (Clean Products). In einem weiteren Schritt wird nun angestrebt, das gesamte sozio-ökonomische System des Produktes inklusive seiner Nutzung im Sinne einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung zu optimieren (ECODESIGN). ECODESIGN hat zum Ziel, mit einem intelligenten Einsatz der verfügbaren Ressourcen einen möglichst großen Nutzen für alle beteiligten Akteure (entlang der Wertschöpfungskette) bei minimaler Umweltbelastung und unter sozial fairen Bedingungen zu erzielen. So flossen Aspekte wie Werkstoffminimierung und Reduktion von Bauteilen durch das Zusammenfassen von Funktionalitäten und Leichtbau in die Produktentwicklung mit ein. Einige Beispiele sind ein im Rahmen liegende Lichter und Nabendynamo, strukturelle Federung durch eine gekröpfte Vordergabel, eine gekapselte Kette um den Austritt von Schmierstoffen zu verhindern. Die Lebensdauer haben wir durch die Verwendung von hochwertigen Materialien und die Reparaturund Demontagefreundlichkeit durch Modulbauweise erhöht. Dabei sind standardisierte Bauteile geplant, die auch wiederverwendet werden können. Zum Abschluss der Wertschöpfungskette ist die Recyclingfreundlichkeit der Werkstoffe wichtig.

3 VELO NUTZUNGSSYSTEM & WERTSCHÖPFUNGSKETTE Um die mobile Flexibilität in den Städten zu erhöhen, sind Klappräder ideal. Es kann einfach mit ins Büro genommen werden, passt in jede überfüllte U-Bahn am morgen und ist Anzug- und Kostüm tauglich, da der Radler nie in Kontakt mit der Kette kommt und somit ideal für den mobilen Großstadtnomaden. Im Mittelpunkt der Wertschöpfungskette steht die Bindung des Kunden an die Marke, nicht an das Produkt. So entsteht ein neues Verhältnis zwischen Kunde und Produkt. Der Convenience-Gedanke spielt dabei eine große Rolle. Der urbane Kunde möchte sich nicht mit Pflege, Wartung und Reparatur des Rades beschäftigen. Die einwandfreie Nutzung steht im Vordergrund und alle anderen nachgelagerten Dienste werden vom Händler übernommen. Durch eine Mobilitätsgarantie wird das Produkt zur Dienstleistung. Der Kunde hat die Möglichkeit sich zwischen einem neuen oder einem refurbished Rad (generalüberholt), sowie zwischen Kauf und Leasing des Faltrades zu entscheiden. Gewährleistungsgarantien von 10 Jahren und kostenfreie Jahresinspektionen könnten Teil eines umfassenden Servicepaketes sein. So könnte die Mobilitätsgarantie ein Ersatzfahrrad, einen Vorort Pick-up Service und die Kostenübernahme für Reparaturen bedeuten. Das Produkt bekommt dadurch einen längeren Lebenszyklus, da die Wartung und Pflege regelmäßig stattfinden und sie fachmännisch durchgeführt werden. Gebrauchte Fahrräder könnten durch eine Generalüberholung zurück in den Produktkreislauf kommen und dann als Refurbished-Bike zu einem angemessenen Preis wieder verkauft werden. Um auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten zu wirtschaften, könnte die Marke weitere Produkte und Dienstleistungen anbieten. So könnte es für das Fahrrad beispielsweise Upgrades und Accessoires geben. Des weiteren ist auch ein ausgebauter After-Sale-Service wie eine gute Internetplattform mit Citytouren zur Stadterkundung und Reisetipps denkbar. BAU VON PAPP MOCK-UPS ENTWICKLUNGSPROZESS MIT 1:1 TAPES

4 VELO Agil und flexibel in der Stadt dynamisch und zügig im Verkehr. Lenkerklemmung Sattelklemmung LED Frontlicht AL-Druckgussrahmen Fünfgangschaltung hydraulische Scheibenbremse gekapselter Kettenschutz Reflektor

5 KONSTRUKTION Die integrierten Komponenten sind auf regelmäßigen Gebrauch ausgelegt und einfach zu warten. VELO einseitige Aufhängung ERGONOMIE Die prägnante Linienführung und Rahmengeometrie hebt sich bewusst von bekannten Faltradkonzepten ab und bietet eine gute ergonomische Sitzposition, wie bei herkömmlichen Fahrrädern. KLAPPEN In sieben Schritte lässt sich das vollwertige Citybike zum handlichen Gepäckstück falten und so überall mit hinnehmen.

6 URBAN LIFE In Zeiten des Klimawandels ist VELO FLINK das städtische Verkehrsmittel aktiv im urbanen Raum flott, wendig und zum Spurt bereit. VELO

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