Baummarder-Monitoring Kanton Aargau - Bericht 2010
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- Gerhard Waltz
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1 Departement Bau, Verkehr und Umwelt Abteilung Wald Sektion Jagd und Fischerei 10. November 2010 Baummarder-Monitoring Kanton Aargau - Bericht 2010 Einleitung Die Fotofallen der Sektion Jagd und Fischerei waren auch dieses Jahr wieder im Einsatz. Auf das Vorkommen des Baummarders untersucht wurden in den Monaten Mai bis August das Studenland,
2 2 das Zurzibiet, das Birrfeld und rund um Baden. Auf den insgesamt 34 Quadraten standen jeweils über eine Dauer von vier Wochen je vier Fallen. In vier Quadraten konnte der Baummarder bereits schon vor dem geplanten Untersuchungszeitpunkt nachgewiesen werden. Um den Aufwand für die Studie möglichst gering zu halten, haben wir diese Quadrate ausgelassen. Auf Grund des höheren Bewaldungsgrades erwarteten wir im diesjährigen Untersuchungsgebiet mehr Baummardernachweise als im Freiamt/Reusstal. Der Baummarder bevorzugt grössere und zusammenhängende Waldareale, welche im Untersuchungsgebiet von diesem Jahr zahlreicher und weniger isoliert vorkommen. Resultate Auf den insgesamt 112 ausgewählten Fallenstandorten konnte der Baummarder 39 Mal mit Sicherheit nachgewiesen werden. Rechnet man die vier Quadrate, in denen der Baummarder bereits vor den Erhebungen, auf Grund jüngster Meldungen, als gesichert beurteilt wurde, ist der Nachweis in rund drei Viertel der Stichprobenquadrate geglückt. Die Annahme, der Baumarder sei in diesem Kantonsteil
3 3 wahrscheinlich flächiger verbreitet als im Freiamt hat sich damit bestätigt. Zu den gezielten Erhebungen in diesem Jahr kamen noch einige zusätzliche Nachweismeldungen für das Untersuchungsgebiet vom vergangenen Jahr hinzu. In Bremgarten, Wohlen und Lenzburg konnte an Hand von Fallwild oder Fotofallen von Jägern der Baummarder nachgewiesen werden. Damit hat sich das gesicherte Vorkommen um weitere Gebiete ergänzt. Diese Zusatzmeldungen zeigen, dass die selbständige Arbeit der Jagdgesellschaften mit Fotofallen ein enormes Wissen über wenig bekannte Tierarten herbeiführen kann. Denn die Zusatznachweise betrafen in den letzten beiden Jahren nicht nur die beiden Untersuchungsgebiete, sondern es liegen bereits einige Nachweise für jene aus den nächsten Jahren vor, was die Arbeit dort erleichtern wird. Nebst dem Baummarder haben wir an 8 Fallenstandorten Iltisse auf den Fotos entdeckt. Nach dem kleinen Marder wurde nicht speziell gesucht und grosse, zusammenhängende Wälder sind nicht unbedingt sein bevorzugter Lebensraum. Er ist stärker an feuchte Gebiete gebunden als die übrigen einheimischen Marderartigen. Das erklärt wahrscheinlich auch die geringere Zahl an Fotonachweisen aus der Studie. Auch in diesem Jahr hat sich für uns klar gezeigt, dass die Wahl von starken und klaren Wildtierwechseln (hauptsächlich Reh) als Fallenstandorte besonders wichtig ist. Die Struktur des Waldes spielt dabei weniger eine Rolle, was die beiden folgenden Bilder schön demonstrieren.
4 4 Auf der einen Seite ein von Laubbäumen dominierter Waldstandort mit einem Anteil an Jungwuchs und auf der andern Seite ein gleichaltriger, strukturarmer Fichtenbestand mit wenig Krautschicht. Er scheint auf den ersten Blick Unterwuchs arme Bestände mit mehreren alten (dicken) Bäumen zu bevorzugen. Die Daten aus den Fotofallen sind jedoch nur Momentaufnahmen, und man kann nicht mit Sicherheit sagen, ob die Baummarder den betreffenden Waldabschnitt tatsächlich als Lebensraum nutzen oder nur vorübergehend darin auftreten. Dieser Frage soll nach Abschluss der Fotofallen- Studie (Ende 2013) in allen Quadraten im Aargau konkret nachgegangen werden. Die Heimgebietsgrössen eines einzelnen Tieres variieren auch stark und können von einem bis zu zehn Quadratkilometer betragen. Die Verfügbarkeit der Nahrung und die Grösse der Waldstücke spielen dabei eine wichtige Rolle. Ausblick Die erfreulichen Resultate schüren die Erwartungen für die nächste "Fangsaison". Im Fricktal und entlang des Rheins, wo die Studie von Mai bis August 2011 fortgeführt wird, erwarten wir ein Vorkommen in ähnlicher Dichte wie es 2010 der Fall war. Auf jeden Fall sind schon einige Nachweise in dieser Region erbracht worden.
5 5 Dank Ohne die grosse Unterstützung der lokalen Jägerschaft, die uns dank ihren Lokalkenntnissen die Wildwechsel gezeigt haben und uns bei der Feldarbeit geholfen haben, wäre diese Studie nicht möglich gewesen. Dazu allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön! Literatur Burki S. (2008): Vergleich der Effizienz einer neuen und einer etablierten Nachweismethode für Baummarder (Martes martes Linnaeus, 1758). Diplomarbeit. Fachstelle Wildtier- und Landschaftsmanagement WILMA, ZHAW. Wädenswil. Marchesi, P., Blant, M. & Capt, S. (2008): Säugetiere der Schweiz - Bestimmungsschlüssel. Fauna- Helvetica 22, CSCF & SGW, Neuchâtel Marchesi, P., Mermod, C. und Salzmann, H.C. (2010): Marder, Iltis, Nerz und Wiesel - Kleine Tiere, grosse Jäger. Haupt Verlag Bern Thiel, D. & Sutter, C. (2009): Baummarder-Monitoring Kanton Aargau - Bericht Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Sektion Jagd und Fischerei Weber, D. & Roth, T. (2008): Überwachung von Hermelin, Mauswiesel, Iltis, Baummarder und Wildkatze im Kanton Aargau. Rodersdorf.
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