Betriebliche Nutzung von Elektromobilität. Osnabrücker Unternehmen im Fokus
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- Lars Erwin Simen
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1 Betriebliche Nutzung von Elektromobilität Osnabrücker Unternehmen im Fokus
2 Inhalt Initiative Elektromobiles Osnabrück Durchgeführte Untersuchungen Allgemeine Einstellung der Osnabrücker Unternehmen gegenüber Elektromobilität Umwelt & Ökologie Verfügbare Technologien Ladeinfrastruktur Reichweite Hemmnisse Fazit Einführung Der Klimawandel und seine Auswirkungen mit z.b. extremen Wetter-Phänomenen, hat Folgen für die gesamte Menschheit. Das Vermeiden von CO2-Emissionen und Einsparen fossiler Brennstoff-Ressourcen rückt daher immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Als Lösung werden alternative Energien gefördert, die sich stetig weiterentwickeln. Anders als es mit klassischen Kraftwerken möglich ist, lassen sich erneuerbare Energien nicht ohne weiteres regeln. Nur wenn Energie gespeichert und bedarfsgerecht eingesetzt werden kann, ist eine effiziente Nutzung möglich. Elektromobilität kann durch die Aufnahme überschüssiger Energie einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Der Austausch eines konventionellen, mit einem Verbrennungsmotor ausgestatteten Fahrzeugs, durch ein vollelektrisch angetriebenes reduziert unmittelbar CO2-Emissionen und den Verbrauch fossiler Brennstoffe. Vor diesem Hintergrund findet aktuell ein Umdenken bei der Entwicklung von PKW-Antriebskonzepten statt: Jeder namenhafte PKW-Hersteller befasst sich mit der Entwicklung vollelektrischer Motoren. 2
3 Initiative Elektromobiles Osnabrück Als traditionsreicher Standort der Automotive-Branche verfügt Osnabrück über eine Vielzahl Unternehmen mit unmittelbarem Bezug zur Automobilwirtschaft. Seit 2007 setzen sich die WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH und die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbh gezielt für die Automobilzulieferer im Wirtschaftsraum Osnabrück ein. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage seitens der Unternehmen, das Thema Elektromobilität verstärkt zu fördern, gab die WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH eine Studie in Auftrag, mit der die aktuelle Situation des Wirtschaftszweigs Elektromobilität genauer betrachtet wurde. Situationsbeschreibung junge Branche Akteure bisher kaum vernetzt verschiedene Projekte, Initiativen, Veranstaltungsformate vorhanden Gesamteindruck: Osnabrück als EMOB-Standort bereits gut positioniert Aktivitäten der Stadtwerke Osnabrück innovative Konzepte einzelner Unternehmen Forschungskompetenzen an der Hochschule Osnabrück Fazit / Handlungsempfehlung Pilotfunktion vorhanden, aber starker Wettbewerb Substanz und Potenzial in OS geeignet, um eigenständige Brancheninitiative zu entwickeln Auf Grundlage dieser Erkenntnisse unterstützt die WFO seit 2014 mittels der Initiative Elektromobiles Osnabrück gezielt Unternehmen, die Lösungen im Bereich der Elektromobilität anbieten. 3 Ziel der Initiative ist es nicht nur, die Anbieter von Speicherlösungen, Ladeinfrastruktur und Entwicklungsdienstleistungen miteinander zu vernetzen, sondern auch mit der lokalen Nachfrage zusammenzubringen. Die WFO hat dazu zwei Untersuchungen in Auftrag gegeben bzw. inhaltlich begleitet.
4 Durchgeführte Untersuchungen Bachelorarbeit Analyse und Optimierung der Elektromobilität für die Wirtschaftsförderung in der Stadt Osnabrück, Yannik Hillen, Hochschule Osnabrück Leitfadengestützte Expertenbefragung Potenzielle Nutzergruppen von Elektromobilität Kurze Transportwege Aktivität überwiegend im Stadtverkehr Betriebliche Wegelänge maximal 200 km Feste Tourenpläne Nächtliche Standzeiten Projektarbeit der Teilnehmer des Coaching-Programms Entwicklungsstrecke für Potentialträger 1 Leitfadengestützte Expertenbefragung 14 Unternehmen unterschiedlicher Größe Mitarbeiter Fahrzeuge Fragestellung: Wie schätzt die Osnabrücker Wirtschaft den Einsatz von Elektrofahrzeugen in betrieblichen Abläufen ein? 1 4
5 Allgemeine Einstellung der Osnabrücker Unternehmen gegenüber Elektromobilität Intensive Auseinandersetzung mit Vor- und Nachteilen Aufgeschlossenheit bzgl. neuer Technologien Kaum Investitionen in Elektrofahrzeuge Forderung: Politik und Verwaltung müssen als gute Beispiele vorangehen Umsetzung im eigenen Fuhrpark geprüft Umwelt & Ökologie Primärer Anreiz für Unternehmen, die bereits E-Fahrzeuge besitzen Reduktion von Emissionen Möglichkeiten der Nachtbelieferung Zweifel an der Ökobilanz der Fahrzeuge Umweltfreundlichkeit nur am Ort der Nutzung Fragliche Umweltverträglichkeit am Ort der Produktion Bei der Herstellung des Fahrzeugs Bei der Erzeugung der Energie 5
6 Verfügbare Technologien Geringes Angebot geeigneter Fahrzeuge für eine betriebliche Nutzung Bestimmte Fahrzeugtypen nicht verfügbar Geringe Reichweiten Stand der Technik erfordert Zugeständnisse des Nutzers Intransparente Service-Kosten und -Modalitäten Fehlende Erfahrungswerte Zur Lebensdauer der Batterie Zur Lebensdauer der Systeme des elektrischen Antriebs Ladeinfrastruktur Kaum Ladesäulen im öffentlichen Raum zugänglich Unsicherheit bezüglich der Alltagstauglichkeit Aber: Betriebliche Nutzung weitestgehend unabhängig vom Laden im öffentlichen Raum Stromintensive Nutzer investieren in eigene Infrastruktur 6
7 Reichweite Anforderung an Reichweite höher als tatsächliche Wegstrecken Forderung nach höheren Reichweiten Faktisch geringe betriebliche Wegstrecken Reichweite spielt bei vielen betrieblichen Abläufen (eigentlich) eine untergeordnete Rolle Steigerung der Akzeptanz notwendig Hemmnisse Anschaffungskosten spielen untergeordnete Rolle Ladezeiten spielen untergeordnete Rolle Nutzlast spielt untergeordnete Rolle Betriebliche Abläufe werden durch Elektromobilität unflexibler Höherer Planungsaufwand Höherer Zeitaufwand = Höhere Kosten Erwartung verbesserter Technologien Lieferbarkeit der Fahrzeuge oft unzureichend große Stückzahlen nicht verfügbar Fehlende Fachkräfte im Kfz-Handwerk 7
8 Fazit Die Untersuchungen verdeutlichen, dass die betriebliche Nutzung von Elektromobilität überwiegend positiv belegt ist. Die Osnabrücker Unternehmen sind mit ihren Überlegungen und Lösungsansätzen bereits sehr weit fortgeschritten. Dies drückt sich jedoch (noch) nicht in einer erhöhten Investitionsbereitschaft aus. Vielmehr ist eine abwartende Haltung zu beobachten, die vornehmlich auf der Erwartung veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen beruht. Hier sind insbesondere auf die Möglichkeiten des Elektromobilitätsgesetztes zu verweisen, von denen sich die Unternehmen konkrete Anreize versprechen. Anders als im Bereich der privaten Nutzung, spielen die hohen Anschaffungskosten von E-Fahrzeugen für die Osnabrücker Unternehmen eine untergeordnete Rolle. Als Hemmnis kommt vor allem der als eingeschränkt empfundene Nutzwert zum Tragen. Der Umstieg auf Elektromobilität führt nach Einschätzung der Unternehmen zu einem erhöhten organisatorischen Aufwand, aus dem eine verminderte Flexibilität und erhöhte Kosten resultieren. Zugleich bekundet der überwiegende Teil der Befragten Informationsdefizite hinsichtlich der tatsächlichen Möglichkeiten, welche die neueste Generation von E-Fahrzeugen bietet. Handlungsfelder zur Förderung der betrieblichen Nutzung von Elektromobilität 8 Verbesserung des Informationsflusses Neue Technologien minimieren Einschränkungen in der Nutzung von E-Fahrzeugen Elektromobilität erfahrbar machen alternativen Antriebskonzepten Förderung von elektrisch betriebenen Klein- und Kleinsttransportern bzw. E-Zweirädern Adäquate Alternative für viele logistische Prozesse Stärkere Einbindung des Kfz-Handels Abbau von Vorurteilen gegenüber
9 Ansprechpartner WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH Natruper-Tor-Wall 2A Osnabrück Telefon: +49 (0) Telefax: +49 (0) Brancheninitiativen, Fachkräftesicherung Felix Bücken Tel.: Impressum Betriebliche Nutzung von Elektromobilität WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH Natruper-Tor-Wall 2A Osnabrück Telefon +49(0) Telefax +49(0) Redaktion: Felix Bücken Satz: Alexander Winkler Bildnachweise: WFO, Vecteezy, Pixabay
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