Zitadelle Spandau E i n e z u k ü n f t i g e W e l t k u l t u r e r b e s t ä t t e?

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1 Zitadelle Spandau E i n e z u k ü n f t i g e W e l t k u l t u r e r b e s t ä t t e? Projekt der AG Geschichtswerkstatt Paul-Moor-Schule Berlin Abschlussbericht Verbund: Denkmalschutz, Weltkulturerbe und Tourismus

2 Die mittelalterliche Burg Bevor die Renaissancefestung (Zitadelle) gebaut wurde, stand auf der Insel eine Burg, von der nur noch der Bergfried (Juliusturm) und der Palas erhalten sind. Wir erkunden den Juliusturm: Jocelyne und Lavinia machen sich Notizen. Frau Jahnke erklärt uns, dass im Laufe der Zeit vieles am Juliusturm verändert wurde. Gebaut wurde er zu Beginn des 13. Jh., somit ist er das älteste Bauwerk Berlins. Mit mittelalterlicher Musik begeben wir uns auf eine Zeitreise.

3 Wie könnte die Burg ausgesehen haben? Wir betrachten eingehend das Modell und Rekonstruktionszeichnungen zu verschiedenen Zeiten. Sicher ist: Der Turm hatte früher ein Dach. Auf dem Zitadellenhof finden wir Hinweise auf die Burgmauer.

4 Die Denkmäler der ehemaligen Siegesallee Riesige Figuren stehen hinter dem Zeughaus der Zitadelle. Was hat es damit auf sich? Von Carmen Mann erfahren wir, dass Kaiser Wilhelm II. die Denkmäler der preußischen Herrscher und anderer wichtiger Persönlichkeiten für die Siegesallee im Tiergarten anfertigen ließ. Julia und Alisha schreiben sich die Namen von Markgrafen und Kurfürsten auf.

5 Das Schicksal der Siegesallee - Figuren Die Figuren sind stark verschmutzt. Viele Teile sind abgebrochen. Die Marmor-Standbilder haben Höhen und Tiefen erlebt. Im Kaiserreich waren sie Ausdruck eines stolzen Nationalbewusstseins. Nach dem zweiten Weltkrieg beschlossen die Alliierten den Abbruch der Siegesallee. Die Figuren wurden im Park von Schloss Bellevue vergraben.

6 Auf dem Weg zur Geschichtsinsel Zitadelle 1978 wurden die Denkmäler wieder ausgegraben und nach Zwischenlagerung 2009 zur Zitadelle gebracht. Sie werden zukünftig in einer Dauerausstellung in zwei Gebäuden der Zitadelle präsentiert. Die Ausstellung heißt Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler und wird in diesem Sommer eröffnet. Große fehlende Teile der Figuren werden nicht ersetzt, aber kleinere Schäden wie z.b. Risse mit einer Masse aus Marmor-Resten gefüllt. Vorsichtig entfernt der Restaurator mithilfe eines Sandstrahlgeräts den Schmutz.

7 Geschichtsunterricht anhand der Denkmäler Hoch erhobenes Kreuz: Die Slawen sollen zum Christentum bekehrt werden. Albrechts Fuß steht auf dem Kopf einer slawischen Götterstatue. Albrecht der Bär war der erste Markgraf von Brandenburg. Sein Sieg über die Slawen brachte Brandenburg unter deutsche Herrschaft. Wir betrachten die Attribute, mit denen der Künstler Albrecht dargestellt hat. Der Bildhauer Walter Schott weist durch Attribute auf die Christianisierung der Slawen hin.

8 Die Städtegründer Die Markgrafenbrüder Johann I. und Otto III., die um die Mitte des 13. Jh. einträchtig gemeinsam regierten, gründeten 19 Städte. Sie weilten besonders oft in Spandau. In einer Urkunde von 1232 erteilten sie Spandau das Stadtrecht. Der Künstler stellte die Brüder mit dem Stadtplan von Berlin dar.

9 Von der Burg zur Zitadelle Im 16. Jahrhundert bot die Burg durch das Aufkommen von Kanonen keinen ausreichenden Schutz mehr. So entschloss sich Kurfürst Joachim II. eine Festung nach italienischem Vorbild zu bauen wurde mit dem Bau begonnen. Joachims Nachfolger Kurfürst Johann Georg beauftragte den italienischen Baumeister Rochus Guerrini Graf zu Lynar mit dem Weiterbau. Das Standbild zeigt Johann Georg mit einem Plan der Zitadelle in der Hand. Kurfürst Johann Georg

10 Graf Rochus zu Lynar Lynar kam 1578 nach Spandau, um den Bau der Zitadelle zu vollenden. Er zeichnete den berühmten Lynar-Plan der Festung mit ihren 4 vier Bastionen. Der Lynar-Plan Lynars Siegesallee-Büste: Es ist zu erkennen, dass Lynar im Krieg ein Auge verloren hatte. Ein Merian-Stich von Spandau mit Zitadelle von 1633

11 Napoleons Truppen auf der Zitadelle Nur ein einziges Mal wurde die Zitadelle beschossen und schwer beschädigt: Als die Festung 1813 das zweite Mal von napoleonischen Truppen besetzt war, wurde sie von preußischen Soldaten unter der Führung des Generals von Thümen befreit. Bei der Explosion eines Pulvermagazins entstanden schwere Schäden. Wir sehen uns die Zeitdokumente im Kommandantenhaus an. Gedenktafel auf der Zitadelle General von Thümen Diorama des napoleonischen Feldlagers.

12 Kaiserreich und Reichskriegsschatz Wir sehen uns das Denkmal Kaiser Wilhelms I. in der Zitadelle an. Nach dem Sieg im deutschfranzösischen Krieg 1870/71 wurde das deutsche Reich gegründet. Wilhelm I. ließ sich zum Kaiser krönen. Frankreich musste wegen des verlorenen Krieges viel Geld an Deutschland bezahlen. Von diesem Geld wurde ein Reichskriegsschatz von 120 Millionen Goldmark im Juliusturm auf der Zitadelle eingelagert. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg musste der Goldschatz an Frankreich zurückgegeben werden.

13 Der Reichskriegsschatz im Juliusturm Der Schatz lagerte hier von 1874 bis 1919 und wurde streng bewacht. Alle zwei Stunden war Wachablösung. Jedes Schloss der drei Türen ließ sich nur durch zwei verschiedene Schlüssel öffnen. Einen besaß der Kurator und einen der Rendant. Mindestens einmal im Jahr wurde der Bestand überprüft. Da gab es viel zu zählen: 1200 Kisten mit je Goldmark, die in Leinensäckchen verpackt waren. Jede Kiste wog 87 Pfund: Zusammen wog der Schatz also über 200 Tonnen. Wir untersuchen die drei Tonnen schwere Panzertür, die für den Reichskriegsschatz eingebaut wurde. Goldmünzen mit dem Bild Kaiser Wilhelms I. aus dem Schatz

14 Modellbau: Der Juliusturm Wir bauen ein Modell, wie der Turm im Mittelalter ausgesehen haben könnte. Dazu verwenden wir Modellbau-Ziegelseine. Wie der Juliusturm haben sie das so genannte Klosterformat. Yannis feilt Sandsteine für den Natursteinsockel. Den Sockel aus behauenen Natursteinen bauen wir aus echtem Modellbau-Sandstein. Der Plan von Albert Ludewig dient uns als Orientierung. Hier sind die Bauphasen seit dem Mittelalter unterschiedlich schraffiert.

15 Vorgehen beim Modellbau Michal, Jocelyne und Alisha verkleben die Ziegelreihen. <= Julia und Michelle verfugen von außen. => Der Turm soll geöffnet dargestellt werden, so dass man die Stockwerke des mittelalterlichen Turms (Verließ, Wohnetage, Obergeschoss) sehen kann. Damit mehrere Schüler gleichzeitig mauern können, stellen wir in Schablonen jeweils ca. 5 cm hohe ¾ - Mauerringe her. Sie werden von außen mit Fliesenkleber verfugt.

16 Fertigstellung des Modells

17 Internationaler Museumstag am 17. Mai 2015 Präsentation der Projektergebnisse in der Wohnetage des Juliusturms

18 Projekt-Team: Arbeitsgemeinschaft Geschichtswerksatt Paul-Moor-Schule, Berlin Spandau Teilnehmer: 11 Schüler der Klassen 5 und 6 Team: Gabriele Birkenmayer, Marguerite Biemer Fachlicher Partner: Dr. Uwe Michas, Landesdenkmalamt Kooperationspartner: Andrea Theissen, Leiterin der Zitadelle Susann Schröter, Kulturwissenschaftlerin Carmen Mann, Museologin Eileen Jahnke, Praktikantin