Prof. Dr. Ing. Ramin Yahyapour Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung CIO - Universität und Universitätsmedizin Göttingen
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1 Prof. Dr. Ing. Ramin Yahyapour Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung CIO - Universität und Universitätsmedizin Göttingen DFN Kanzlerforum 2014 Berlin, 07. Mai 2014
2 Vorteile On-demand Zugang zu Ressourcen Elastizität (dynamische Anpassung) Mobil von überall erreichbar Komplementierung eigener Dienste SaaS Software as a Service PaaS Platform as a Service IaaS Infrastructure as a Service Applikationen Plattform zur Erstellung von Applikationen Infrastruktur für Server, Speicher, Netzwerk,
3 Cloud Monitor 2013 zunehmende Bedeutung in der Wirtschaft Wie gehen Hochschulen mit dem Thema um? 3
4 Cloud-Dienste Ein größerer Paradigmenwechsel (wiedermal). Der Trend wird aus dem privaten Umfeld getragen. Kommerzielle Cloud-Anbieter stellen zahlreiche attraktive Dienste und Werkzeuge (teilweise kostenlos) bereit. Für Forschung und Lehre sind Cloud-Dienste eine interessante Alternative geworden. und die Kunden erwarten Angebote Hochschul-IT muss sich dem Thema stellen, um relevant zu bleiben! Keine Frage, des ob - sondern des wann und wie. 4
5 GWDG Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbh Göttingen gegründet 1970 Gemeinnützige GmbH Rechenzentrum und IT-Kompetenzzentrum für die Max Planck Gesellschaft und Universität Göttingen über Kunden Dienstleister (Service-Provider) und Berater Forschungseinrichtung Forschungsdatenmanagement Cloud Dienste IT Service Management 5
6 GWDG Cloud Services Ziel: Cloud Angebote für Max-Planck-Institute Universität Göttingen GWDG intern Zielgruppe: Wissenschaftler, IT-Admins Aktuelle Lösungen GWDG Cloud Share Dropbox-Ersatz GWDG Cloud Server Virtuelle Maschinen Niedersachen Storage und Backup Cloud Anforderungen: Leicht zu benutzen, Self-Service, elastisch, skalierbar Hoch-automatisiert, kostenoptimiert Ausblick Scientific Software as a Service Daten-Analyse on-demand Forschungsdatenmanagement
7 Beispiel 1 GWDG Cloud Share Nachfrage der Kunden nach einen Dropbox -Ersatz Einfache Synchronisation von Daten auf mehreren Geräte Einfacher Austausch von Daten mit Dritten zur Kollaboration Im Betrieb seit 12/2011 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter erhalten 100 GB Speicher; Studenten 10 GB; Erhöhung der Kapazität bei Bedarf als Self-Service Basiert auf Produkt Powerfolder Clients für Windows, MacOS, Linux, ios, Android Ausblick: Verbindung mit Forschungsdaten- / Knowledge-Management 7
8 Betriebskonzept Komplett in-house in den drei RZs der GWDG betrieben Nutzung von DFN Identitätsdiensten Accounts auch für Externe (z.b. Nutzer außerhalb der Wissenschaft) Unterstützung bei der Migration von Daten (in/out) Zugang zum RZ (z.b. für Audits) möglich ISO 9001 Zertifizierung der GWDG in 2013 ISO aktuell in Vorbereitung SLA-Verfügbarkeit von 99,9% Reaktionszeiten: 30 min während der Geschäftszeit der GWDG 2 h außerhalb der Geschäftszeit
9 Kostenmodell Die GWDG betreibt als gemeinnützige GmbH für alle ihre Dienste eine interne Vollkostenrechnung. Jährliche Kosten für GWDG Cloud Share Powerfolder: Sockelbetrag 5 pro Mitarbeiter und Jahr 1,50 pro Studierenden und Jahr 0 für externe Nutzer ohne eigenen Cloud Storage Zzgl. Kapazität 0,40 pro GB an Storage (2013 Preis) Für Teilnehmer in der Niedersachsen Storage Cloud besondere Konditionen: 2GB Storage inklusive Die GWDG kann bei Interesse den Dienst für Dritte anbieten
10 Beispiel 2 GWDG Compute Cloud Virtuelle Maschinen als Self-Service Vorkonfigurierte Images Linux Ubuntu, SLES, Windows Server, Service-Klassen/Kosten Unterschiedliche SLA-Klassen möglich Basiskontingent für Nutzer MPG und Uni Göttingen frei verfügbar Technologie Open Source: KVM, OpenStack, Puppet,... Eigenentwicklung Portal, StackUp Seit 12/2012 im Betrieb 10
11 GWDG Compute Cloud Self-Service Portal
12 Beispiel 3 Niedersachsen Storage Cloud und Backup Cloud Landesweite Speicherinfrastruktur für Wissenschaftler und Studierende 15 Hochschulen beteiligt 12
13 Vorteile für die Hochschulen Kosteneinsparung gemeinsame Beschaffung Erfahrungsaustausch Zusammenarbeit im Betrieb Arbeitsteilung bei der Bereitstellung spezieller Speicherdienste Ressourceneffizienz bessere Auslastung der vorhandenen Ressourcen Deckung von lokalen Bedarfsspitzen Hochverfügbare zentrale Speicherdienste Bildung von Kompetenzzentren 13
14 Status Quo Standort A Standort B Standort C Anwendungen/ Dienste elearning escience Langzeitarchivierung VM Storage Cloud- Storage elearning Langzeitarchivierung VM Storage Cloud- Storage escience Langzeitarchivierung VM Storage Middleware AAI Monitoring Accounting Rechtliche Fragen Replikation AAI Monitoring Accounting Rechtliche Fragen Replikation AAI Monitoring Accounting Rechtliche Fragen Replikation Verteilte Cloud Speichersysteme 14
15 Bündelung von Kompetenzen Standort A Standort B Standort C Anwendungen/ Dienste elearning escience Langzeitarchivierung Cloud- Storage elearning VM Storage Cloud- Storage escience Langzeitarchivierung VM Storage NdS-AAI Middleware Accounting Monitoring Replikation Rechtliche Fragen Verteilte Cloud Speichersysteme 15
16 Aktuell Die DFG hat im Februar 2014 einen Leitfaden zur Nutzung von Cloud-Diensten herausgegeben. Addendum zu den bekannten KfR- Empfehlungen der DFG. 16
17 Klassifizierung Schutzanforderungen Daten: Öffentliche Daten Personenbezogene Daten Patientendaten/Medizinische Daten Anonymisierte Daten (stark/schwach) Vertrauliche Daten Zahlreiche wissenschaftliche Daten und Dienste sind unkritisch Sicherheit Verfügbarkeit, SLAs Rechtlicher Rahmen: Datenschutzkontrolle Auftragsdatenverarbeitung IT-Sicherheitscontrolling Die Umsetzung ist möglich, jedoch nicht einfach. Mitbestimmungsrecht 17
18 Beispiel Checkliste Welche Sicherungsmaßnahmen gegen Datenverlust unternimmt der Anbieter? Wie sieht ein Notfallkonzept bei Ausfall eines Cloud-Dienstes aus? Wie werden Daten und Dienste gegen den Zugriff von Dritten geschützt? Welche Verantwortlichkeiten zum Datenschutz verbleiben beim Nutzer? Welche Verfügbarkeit wird garantiert? Wie können Daten und Dienste von einem Anbieter wieder zurück in die eigene Institution oder zu einem anderen Anbieter migriert werden (Insourcing und Providerwechsel)? Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Erbringung der Dienstleistung (z.b. welcher Rechtsstand gilt: deutsch, europäisch, Drittland)? Welche Durchgriffsmöglichkeiten bestehen bei Verstößen oder Insolvenz eines Anbieters? Wie ist die Exit-Strategie? Wie erfolgt ein Providerwechsel? Was passiert mit den Daten? 18
19 Betriebsmodelle Öffentlich Virtual Private Cloud Public Cloud Community-Cloud Privat Internal Private Cloud External Private Cloud Isoliert Verteilt
20 Kosten Gesamtkosten von Diensten oder Experimenten sind zu betrachten, um Cloud-Modelle vergleichen zu können Kennzahlenvergleich zeigt: kommerzielle Cloud-Lösungen nicht grundsätzlich kostengünstiger als eigene Betriebsmodelle. Voraussetzung: hohe Automation und kritische Größe für Economy-of-Scale! 20
21 Förderung/Finanzierung Cloud-Dienste sind Dienstleistungen! Dies hat Auswirkungen auf die Finanzierung durch Förderanträge. Beispiel: DFG fördert im Infrastrukturprogramm Investitionen, keine Betriebskosten. In der Projektförderung ist ein Wirtschaftlichkeitsvergleich anzustellen. Betrachtung des Datenmanagements ist notwendig, insbesondere zu Datenschutz und Langzeitarchivierung. 21
22 Was tun? DFG-Empfehlung: Community Cloud-Lösungen, die innerhalb des Wissenschaftssystems erbracht werden, sind Privaten und Public Cloud-Angeboten vorzuziehen. Vorteile bei Datenschutz, Kontrolle, Nachhaltigkeit, Finanzierung und vermutlich bei Kosten. Für Community Cloud-Lösungen muss künftig ein geeigneter Rechtsrahmen etabliert werden: Leistungsaustausch, Steuerproblematik, Vergaberecht und Verrechnung von Leistungen/Betriebskosten 22
23 DFN - Föderierte Dienste Die GWDG kann Dienste auch für Kunden außerhalb der Universität Göttingen und der Max Planck Gesellschaft. Infrastructure: Server, Storage Managed Services: Exchange, Sharepoint, Datenbanken; Langzeitarchivierung Cloud Services Typischerweise auf Basis von eigenen Verträgen. Die GWDG kann als gemeinnützige GmbH gegenüber Dritten Verträge abschließen und gemäß Trennungsrechnung abrechnen. (Interne Problematik, dass keine Gewinne anfallen). Unterstützung der Aktivitäten des DFN zu föderierten Cloud-Diensten. Aktuelles Beispiel: DFN Onlinespeicher Partnerschaft mit anderen Dienste-Anbietern: Beispiel: KIT und BW Sync-Share; Ziel: Interoperabilität und gemeinsame Entwicklungen 23
24 Zusammenfassung Cloud Computing ist ein relevantes Paradigma für IT-Dienste mit zahlreichen Vorteilen für Betreiber und Nutzer. Datenschutz, Sicherheit, Offenheit, Interoperabilität, Service Management bleiben zentrale Themen. Kooperationen zwischen Hochschulen und Einrichtungen in Community-Lösungen bieten hohes Potential. Die erfolgreiche Umsetzung von Cloud-Konzepten erfordert organisatorische Prozessveränderungen und zunehmend Entwickler-Knowhow.
25 Danke für die Aufmerksamkeit! Kontakt Prof. Dr. Ing. Ramin Yahyapour phone:
26 Presentations includes figures, trademarks, logos which are properties of third parties. Rights are reserved to the corresponding rights owners. 26
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