Einfluss der Einstellung zur Mobilität auf das Mobilitätsverhalten
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- Helmuth Peters
- vor 6 Jahren
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1 Katharina Kroll, Marcus Jänchen Einführung in die empirische Sozialforschung WS 03/04 Einfluss der Einstellung zur Mobilität auf das Mobilitätsverhalten 1 Fragestellungen a.) Hat eine positive Bewertung des öffentlichen Verkehrs Einfluss auf Art und Umfang der Nutzung des öffentlichen Verkehrs an ein Ziel zu gelangen? b.) Bewerten die Nutzer des Individualverkehrs den öffentlichen Verkehr negativer als diejenigen die den öffentlichen Verkehr nutzen? c.) Bewerten fahrer den Individualverkehr negativer als Fußgänger? 2 Hypothesenbildung a.) Probanden die den öffentlichen Verkehr positive Bewerten, nutzen diesen öfter als Probanden die den öffentlichen Verkehr negativ bewerten. b.) Die Nutzer des Individualverkehrs bewerten den öffentlichen Verkehr negativer als diejenigen die den öffentlichen Verkehr nutzen. c.) fahrer bewerten den Individualverkehr negativer als Fußgänger. 3 Empirische Überprüfung der Thesen 3.1 Datenauswertung Auswertung von Art und Umfang der Verkehrsmittelnutzung der einzelnen Befragten: Die Datengrundlage bilden die Spalten ID_TEILN und Verkehrsmittel aus den Wegetagebuchtabellen PAP und CASI und die Spalten ID_TEILN und EINSM_1 - EINSM22 aus der Abschlussbefragungstabelle. Der Grund für die Entscheidung ausschließlich die Spalte Verkehrsmittel aus den Tabellen der Wegetagebücher für die Empirische Überprüfung zu benutzen ist folgender. In dieser Untersuchung geht es hauptsächlich um die Frage der Art und den Umfang der Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel und deren Bewertung. Also sind die übrigen Daten aus den Wegetagebüchern für diese Untersuchung nicht relevant.
2 Bevor mit der Auswertung angefangen werden konnte mussten die Daten in den Tabellen einer Datenpflege unterzogen werden. Datensätze ohne ID_TEILN wurden komplett entfernt. Komplett leere Datensätze mit einer ID_TEILN wurden auch komplett entfernt. Datensätze mit den Eintragungen 999 oder 0 wurden als ohne Bewertung definiert. Dann wurden beide Tabellen aufgrund der ID_TEILN verknüpft. Dabei fielen auch einige Datensätze heraus. Da nur Zeilen verknüpft werden konnten, bei denen in beiden Tabellen eine ID_TEILN vorhanden war. Nach der Datenpflege betrug die Grundgesamtheit der Befragten noch Einteilung der Verkehrsmittel in 4 Klassen Um deutlichere Ergebnisse zu erzielen wurde die Anzahl der Klassen reduziert. Da Moped- und Mofa- Fahrer ebenso wie die Radfahrer Radwege nutzen können, wurden diese in eine Klasse zusammengefasst. Motorrad, und LKW wurde zu einer Klasse zusammengefasst, da diese dem Individualverkehr zugeordnet werden können. Der Rest wurde zu einer Klasse des öffentlichen Verkehrs zusammengefasst. Zu Fuß Moped, Mofa Motorrad als Fahrer(in) als Mitfahrer(in) LKW Linienbus/Stadtbus U-Bahn Straßenbahn S-Bahn Nahverkehrszug Taxi Fernzug Reisebus Schiff, Fähre Flugzeug anderes Verkehrsmittel Fuß (rausgeworfen) Ermittlung der absoluten Anzahlen der jeweils benutzten Verkehrsmittel pro Befragte. Die Daten entstammen aus den einzelnen Etappen aus den Wegetagebüchern und den Daten der Etappen aus den PDA s Umrechnung der absoluten Zahlen in Prozentwerte. Die absoluten Zahlen wurden in Prozentwerte umgerechnet um sie untereinander vergleichen zu können. ID_TEILN % Fußgänger % % % C1/ C1/2 0 68, , ,63415
3 3.1.2 Die Verknüpfung der auszuwertenden Daten Die Aussagen zur Einstellung zu unterschiedlichen Aspekten der Mobilität EINSM_1 - EINSM_22 aus dem Fragenblock 6 des Abschlussfragebogens und die Prozentwerte der benutzten Verkehrsmittel, wurden nach ID_TEILN verknüpft. ID_TEILN EINSM_1... EINSM_22 %... % C1/ C1/ , Auswertung der verknüpften Daten Die Auswertung, der rational- (benutzte Verkehrsmittel in %) und ordinalskalierten (Aussagen) Daten, erfolgte dann durch eine Korrelation nach Pearson. EINSM_1 - EINSM_22 Fußg. Für mich ist das Auto hauptsächlich ein Transportmittel. 0,270-0,180-0,026 0,038 Das Auto sagt viel über die Persönlichkeit eines Nutzers aus. -0,016 0,018 0,002-0,008 Bei schönem Wetter fahre ich am liebsten. -0,404 0,125 0,065 0,062 Ich habe mir vorgenommen, in Zukunft weniger Auto zu Fahren. 0,200 0,103-0,077-0,154 Ich nehme nur am Verkehr Teil um an ein Ziel zu gelangen. 0,088 0,100-0,063-0,094 Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man schneller ans Ziel. -0,040-0,160-0,182 0,306 Autofahren vermittelt mir das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. 0,009 0,271-0,022-0,235 Öffentliche Verkehrsmittel nutze ich nur ausnahmsweise. 0,055 0,261 0,287-0,480 Ich fahre auch kürzere Strecken mit dem Auto. -0,012 0,350 0,329-0,551 Ich bin gerne zu Fuß unterwegs. 0,083-0,184-0,031 0,141 Ich kann mein Leben sehr gut ohne Auto gestalten. -0,068-0,286-0,189 0,428 Wenn ich nur Bus und Bahn fahren würde, wäre ich in meiner persönlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt. -0,317 0,269 0,300-0,288 Mit einem Auto kann ich Zeigen, dass ich es zu etwas gebracht habe. 0,076 0,140-0,106-0,089 Ich bewundere Personen die Ihren Alltag so einrichten, dass Sie kein eigenes Auto mehr besitzen müssen. -0,063 0,031 0,102-0,068 Die Nutzung eines es schränkt meine Bewegungsfreiheit in der 0,164 0,018-0,028-0,089 Regel ein. Im Auto fühle ich mich sicher und geborgen. -0,073 0,244-0,021-0,166 In öffentlichen Verkehrsmitteln kommen mir Personen auf unangenehme 0,117 0,043-0,263 0,090 Weise zu nahe. Fahren mit Bus und Bahn ist mir zu langweilig. 0,045 0,086-0,155 0,012 Radfahren macht mir keinen Spaß, sondern stellt für mich nur Mittel zum 0,234-0,086-0,004-0,054 Zweck dar. Ich kann das, was ich tun will, mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. 0,160-0,188-0,207 0,233 Ich schätze es, beim Autofahren selbst darüber entscheiden zu können, mit welchen Personen ich fahre. 0,021 0,135 0,009-0,140 Beim zu Fuß gehen benötige ich zu viel Zeit, um meine Ziele zu erreichen. -0,253 0,222 0,203-0,210 Achtung! Die Korrelationskoeffizienten sind genau umgekehrt zu interpretieren. Denn Stimme voll und ganz zu wurde bei der Bewertung der jeweiligen Aussagen mit 1 bewertet und Stimme gar nicht zu wurde bei der Bewertung der jeweiligen Aussagen mit 5 bewertet. Korreliert wurde aber mit Nutzung der Verkehrsmittel in % ( ). Insgesamt bestanden, zwischen der Einstellung zur Mobilität und dem Mobilitätsverhalten, eher geringe Zusammenhänge. Dies ist an den niedrigen Korrelationswerten ablesbar.
4 4 Diskussion der Endergebnisse (a) Probanden die den öffentlichen Verkehr positive Bewerten, nutzen diesen öfter als Probanden die den öffentlichen Verkehr negativ bewerten. Die Zahl in den Klammern ins der Korrelationswert. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man schneller ans Ziel. Nutzer des Individualverkehrs (0,306) sind eher nicht der Meinung, dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln schneller ans Ziel kommt. Fußgänger (-0,160) und Nutzer des (-0,182) sind dagegen eher der Meinung, dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln schneller ans Ziel kommt. Wenn ich nur Bus und Bahn fahren würde, wäre ich in meiner persönlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die Befragten die oft (-0,317) oder Auto(-0,288) fahren sind der Meinung, dass sie in ihrer persönlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt wären, wenn sie nur Bus und Bahn fahren würden. Die Fußgänger(0,269) und die Nutzer des öffentlichen Verkehrs(0,3) sind eher nicht der Meinung. In öffentlichen Verkehrsmitteln kommen mir Personen auf unangenehme Weise zu nahe. Einen Zusammenhang zwischen der Aussage und dem Mobilitätsverhalten gibt es bei den Nutzern der öffentlichen Verkehrsmitteln(-0,263). fahrer(0,117) sind eher nicht der Meinung, dass ihnen im Öffentlichen Verkehr Personen auf unangenehme Weise zu nahe kommen. Fahren mit Bus und Bahn ist mir zu langweilig. Einen Zusammenhang gibt es bei den Nutzern des öffentlichen Verkehrs(-0,155). Ich kann das, was ich tun will, mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Fußgänger(-0,188) und die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel(-0,207) sind eher der Meinung, dass sie das was sie tun wollen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen können. Nutzer des Individualverkehrs(0,233) und fahrer(0,160) sind eher gegenteiliger Meinung. b.) fahrer bewerten den Individualverkehr insgesamt negativer als Fußgänger. Ich kann mein Leben sehr gut ohne Auto gestalten. Fußgänger(-0,286) und Nutzer des Öffentlichen Verkehrs(-0,189) sind eher der Ansicht ihr Leben sehr gut ohne Auto gestalten zu können. Nutzer des Individualverkehrs(0,428) sind eher nicht der Ansicht ihr Leben ohne Auto sehr gut gestalten zu können. Wenn ich nur Bus und Bahn fahren würde, wäre ich in meiner persönlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die Befragten die oft (-0,317) oder Auto(-0,288) fahren sind der Meinung, dass sie in ihrer persönlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt wären, wenn sie nur Bus und Bahn fahren würden. Die Fußgänger(0,269) und die Nutzer des öffentlichen Verkehrs(0,3) sind eher nicht der Meinung. Im Auto fühle ich mich sicher und geborgen. Befragte die oft zu Fuß(0,244) unterwegs sind, sind nicht der Meinung, dass sie sich im Auto sicher und geborgen fühlen. Nutzer des Individualverkehrs(-0,166) hingegen schon. Ich kann das, was ich tun will, mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Fußgänger(-0,188) und die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel(-0,207) sind eher der Meinung, dass sie das was sie tun wollen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen können. Nutzer des Individualverkehrs(0,233) und fahrer(0,160) sind eher gegenteiliger Meinung.
5 Ich schätze es, beim Autofahren selbst darüber entscheiden zu können, mit welchen Personen ich fahre. Bei Nutzern des Individualverkehrs(-0,140) gibt es einen Zusammenhang und bei den Fußgängern(0,135) einen gegenläufigen Zusammenhang. Für mich ist das Auto hauptsächlich ein Transportmittel. fahrer (0,270) stimmen der Aussage eher nicht zu, dass das Auto hauptsächlich ein Transportmittel ist. Befragte die oft zu Fuß (-0,180) unterwegs sind stimmen der Aussage eher zu. Weitere Feststellungen Bei schönem Wetter fahre ich am liebsten. Bei fahrern gibt es einen Zusammenhang zwischen der Bewertung der Aussage und dem Mobilitätsverhalten. Bei Fußgängern gibt es einen gegenläufigen Zusammenhang zwischen der Bewertung der Aussage und dem Mobilitätsverhalten. Autofahren vermittelt mir das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Nutzer des Individualverkehrs sind im Gegensatz zu Fußgängern eher der Ansicht, dass Autofahren das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit vermittelt. Öffentliche Verkehrsmittel nutze ich nur ausnahmsweise. Die Nutzer des Individualverkehrs stimmen der Aussage zu, Fußgänger und Nutzer des Öffentlichen Verkehrs stimmen der Aussage eher nicht zu. Ich fahre auch kürzere Strecken mit dem Auto. Hier besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Nutzern des Individualverkehrs und der Aussage. Bei den Fußgängern und den Nutzern des Öffentlichen Verkehrs sind gegenläufige Zusammenhänge erkennbar. Ich bin gerne zu Fuß unterwegs. Die Befragten die oft zu Fuß unterwegs sind, sind auch gerne zu Fuß unterwegs. Die Nutzer des Individualverkehrs sind nicht so gerne zu Fuß unterwegs. Die Nutzung eines es schränkt meine Bewegungsfreiheit in der Regel ein. fahrer sind nicht der Meinung, dass die Nutzung eines s ihre Bewegungsfreiheit in der Regel einschränkt. Bei den restlichen Befragten sind keine Zusammenhänge erkennbar. Radfahren macht mir keinen Spaß, sondern stellt für mich nur Mittel zum Zweck dar. Einen Gegenläufigen Zusammenhang gibt es bei den Befragten die oft mit dem unterwegs sind. Beim zu Fuß gehen benötige ich zu viel Zeit, um meine Ziele zu erreichen. Nutzer des Individualverkehrs und fahrer sind der Meinung, dass sie beim zu Fuß gehen zu viel Zeit benötigen, um ihre Ziele zu erreichen. Fußgänger und die Nutzer des öffentlichen Verkehrs sind eher nicht der Meinung.
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