Anna Seghers ( )
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- Nadja Kerner
- vor 6 Jahren
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1 Anna Seghers ( ) : als Netty Reiling geboren in Mainz - Eltern: Isidor Reiling (jüdischer Antiquitäten- u. Kunsthändler) u. Hedwig (geb. Fuld) - als Kind oft allein => baut sich eigene Welt auf: Fantasiewelt - Zitat S studiert Kunstgeschichte, Geschichte, Sinologie (Wissenschaft über Sprache, Literatur, Geschichte u. Religion Chinas) u. Philosophie in Köln u. Heidelberg - promoviert an Uni Heidelberg m. Arbeit Jude und Judentum im Werke Rembrandts - hat Kontakt zu Flüchtlingen => einer dieser Flüchtlinge ihr zukünftiger Mann schreibt ihre erste Erzählung Die Toten der Insel Djal (erst postum veröffentlicht) - Heirat m. kommunistischen Gesellschaftswissenschaftler aus Ungarn (László Radványi) - 2 Töchter - Veröffentlichung d. Erzählung Grubetsch unter Pseudonym Seghers - ein Mann als Autor wird vermutet - Kleist-Preis für Aufstand der Fischer von St. Barbara (unter Pseudonym A. Seghers veröffentlicht) => auch verfilmt (1934) - Eintritt in KPD - Beitritt in Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller - Roman Die Gefährten => warnt vor drohenden Faschismus in Dtl. - kurzzeitige Verhaftung durch Geheime Staatspolizei (Gestapo) nach Reichstagsbrand - ihr gelingt Flucht m. Mann u. Kindern nach Paris => dort Mitarbeit an antifaschistischen Exilzeitschrift - aktiver Widerstand gegen Hitler => Mitarbeit an antifaschistischen Exilzeitschriften u. in Prag erscheinenden Neuen Deutschen Blättern - erster Exilroman Der Kopflohn => fragt nach Ursachen f. Nationalsozialismus in Dtl. - Roman Der Weg durch den Februar (schließt sich thematisch an) : Teilnahme an internat. Schriftstellerkongress 1940
2 - nach Einmarsch dt. Truppen Flucht von Paris in unbesetzten Teil Frankreichs über zahlreiche Stationen nach Mexico City - gründet dort antifaschistischen Heinrich-Heine-Klub als dt. Literatur- u. Kulturvereinigung => sie = Präsidentin - Zitat S Roman Das siebte Kreuz begründet Weltruhm (1944 in USA verfilmt) - dafür zahlreiche nationale u. internationale Auszeichnungen - gehört zur heutigen Weltliteratur - Schicksalsjahr - Mutter in KZ ermordet - Heimatstadt Mainz bombardiert Ausflug der toten Mädchen (autobiografische Erzählung, zählt zu wichtigsten Werken, Büchner-Preis) - Roman Transit => schildert Erfahrungen d. Flucht u. Exil - Auseinandersetzung m. Problem d. Realismus: Essay Aufgabe der Kunst - für sie Kunst u. Politik untrennbar - Rückkehr über Schweden u. Frankreich nach Dtl. (West-Berlin) - aber Mitglied d. SED - Das siebte Kreuz erhält Büchner-Preis - Vizepräsidentin d. Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Dtl. s - Erscheinung v. sozialist. Gesellschaftsroman Die Toten bleiben jung (1968 verfilmt) - Erscheinung v. Die Hochzeit von Haiti - Umzug nach Ost-Berlin - Mitbegründerin d. Friedensbewegung d. DDR - Gründungsmitglied d. Dt. Akademie d. Künste - Mitglied v. Weltfriedensrates - erhält ersten Nationalpreis d. DDR u. Stalin-Friedenspreis - Vorsitzende d. Dt. Schriftstellerverbandes d. DDR - Entstehung d. Novelle Der gerechte Richter => aus polit. Gründen nicht veröffentlicht (erst 1990) 1959
3 - Ehrendoktorwürde d. Uni Jena - Roman Die Entscheidung Erzählung Das wirkliche Blau (Erlebnisse im mexikan. Exil) - Liebesgeschichte Die Überfahrt = Höhepkt. ihres Alterswerks - Kulturpreis d. Weltfriedenrates - Ehrenbürgerschaft Ost-Berlins - Erzählung Drei Frauen aus Haiti - erhält Ehrentitel Held der Arbeit - Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt Mainz Juni: Tod in Ost-Berlin (82 Jahre alt) Besonderheiten/Charakteristik: - vorwiegend Epikerin - Protagonisten: meist aus einfachen Volk, Handwerker, Arbeiter - angesehenes Mitglied im kommunist. Literaturleben - arbeitete, schrieb u. beteiligte sich an jeder Aktion gegen Faschismus - gründete Zeitschrift Das freue Deutschland (bedeutendes Organ d. Anti-Hitler- Koalition) - ihr Ziel: soziales + polit. Engagement m. märchenhaften u. mythischen Elementen zu verbinden - 1. Weltkrieg & Oktoberrevolution beeinflussten sie nachhaltig entwickelte schon früh Sozial- & Gerechtigkeitsgefühl bestehende Klassenstruktur d. Gesellschaft = ungerecht - nach Teilung Dtl. s: blieb in Ost-Berlin => im Westen k. Veränderung d. Machtu. Besitzstrukturen aber: Lebensziel (gerechtes, menschliches Dtl.) auch in DDR nicht verwirklichbar aber: Glaube, dass Sozialismus einzigster Weg zu besseren Welt sei, durch nichts zu erschüttern DDR befand sich auf den Weg zu besseren Welt, auch wenn sie noch viele Fehler machte - während Kalten Krieg: im Westen nur wenig beachtet - sah es als ihre Aufgabe u. Pflicht: m. Kunst gegen Nationalsozialismus Partei zu ergreifen => Lehrer sein für ein ganzes Volk - keine Handlungsweisen, sondern Situationen d. Entscheidung: man muss ich selbst fragen, was man getan hätte - hofft auf Erleuchtung d. Menschheit = Grund ihres literarischen Wirkens ihr Ziel: nicht Geschichte festhalten, sie schreibt um zu verändern will Mitläufern d. Nationalsozialismus Augen öffnen, indem sie Begebenheiten ohne Beschönigung festhält
4 Das siebte Kreuz : Allgemeines: : fing an, an Roman zu schreiben => März/April 39 abgeschlossen : in USA erschienen - originale Berichte v. Augenzeugen = Grundlagen - fehlt Anklage u. Hass gegen Nazis => A.S. versuchte Erklärungen u. Gründe f. Verhalten d. Menschen, die sich kritiklos Nationalsozialismus ergaben, zu finden - nannte ihn selbst Heimatroman - wollte Vaterlandsliebe neu definieren => v. Nazis fälschlich in Anspruch genommen - A.S. will Geschichte erzählen, die spannend, unterhaltsam, glaubwürdig u. lehrreich ist - Motiv d. Menschlichkeit = zentrale Rolle => jede Hilfe, die Georg zukommt, beruht auf Menschlichkeit => jede Kategorie u. gesellschaftl. Stellung dazu im Stande Handlung: - Geschichte über Helden, der s. menschl. ist, hat Fehler u. Schwächen => Wiedererkennungswert - Flucht vor Nationalsozialisten u. Suche nach dem eigenen Selbst - Georg lernt, er kann nur in Gemeinschaft anderer Menschen, die zusammen stark sind u. gegen Nazis kämpfen, er selbst sein - auch denen er begegnet müssen sich entscheiden: helfen o. nicht können sich entscheiden, ob sie ihre Menschlichkeit bewahren o. verraten A.S.: diese Menschlichkeit ist in jedem vorhanden; v. Nazis unterdrückt, aber nicht zerstört wer Menschlichkeit folgt, ist gezwungen Widerstand zu leisten Zitat S andere Intention: will Gegenkräfte d. Nationalsozialismus vereinen => nur so Möglichkeit Hitlerfaschismus aus Dtl. zu vertreiben => Widmung - spielt um Mainz (Geburtsstadt), zw. Rhein, Main und Taunus kurze Zusammenfassung: - 7 Häftlinge fliehen aus KZ Westhofen - 6 davon werden schnell wieder eingefangen o. stellen sich freiwillig - Georg Heisler gelingt Flucht in NL, trotz größten Anstrengung d. Gestapo u. Lagerkommendant Fahrenberg - Heisler erhält dabei Hilfe, z. B. v. jüd. Arzt Löwenstein (ohne Fragen zu stellen, verbindet er verletzte Hand) o. Gärtnerlehrling (durch Lüge hält er Verfolger auf) - meiste Hilfe v. alten Jugendfreund Röder => riskiert f. ihn sein Leben - ebenfalls Hilfe durch Freund Franz Marnet => bedingungslose Hilfe Charaktere: - haben etw. Unberechenbares, Launenhaftes Fahrenberg: - überzeugter Nazi - lässt 7 Kreuze errichten u. halbtote Gefangene aufhängen - grausamer u. brutaler Sadist, der Macht über wehrlose u. hilflose Menschen ausübt Franz Marnet - Kommunist Georg Heisler - komplexer Held m. Schwächen u. Stärken Ernst d. Schäfer - stellvertretend f. Beharrlichkeit d. einfachen alltägl. Lebens Paul Röder - typischer Mitläufer Aldinger - typisches Opfer d. Regimes => kommt durch Rufmord in KZ
5 - durch Paul Röder o. Franz Marnet Erklärung v. versch. Meinungen u. Verhaltensweisen d. Menschen im Hitlerdeutschland Formal: - 7 Kapitel - Erzähler: auktorialer => größerer Spielraum u. mehr Objektivität - aber: in Prolog u. Epilog: personaler Erzähler => ehem. KZ-Häftling überliefert Fluchtgeschichte => anonymer Erzähler => Wir-Form => bezieht Mitgefangene u. Leser ein => Sympathie d. Lesers f. Flüchtlinge u. Bereitschaft mitzubangen u. mitzuleiden verstärkt - Handlung aus Sicht v. Verfolger, Verfolgten u. Helfer erzählt - hypotaktischer Satzbau - Zeitraffung, Zeitdehnung - Holzklötzchen, Pfeffernüsschen, Hechtschwänzchen, Zimthütchen => märchenhaft - Rückblenden => um mehr über einzelne Personen u. deren Motive zu erfahren - Dialoge, innere Monologe => abwechslungsreich - Verzögerungen durch Nebenschauplätze - Umgangssprache (durchgängig) Das Kreuz: - in Literatur oft verwendetes Symbol/Metapher repräsentiert normalerweise Qual u. Leid - letzte Kreuz bleibt leer: Hoffnung u. Freiheit - 7. Kreuz = Symbol f. Widerstand nicht wie christl. Kreuz: märthyrerhafte Duldung, aber: eigenständiges u. mutiges Handeln - Lagerkommandant Fahrenberg beabsichtigt Zurückgebrachte zu erniedrigen => wie Jesus Christus an Kreuz binden Die Zahl Sieben: - ebenfalls christl. Symbol Gott benötigte 7 Tage, um die Welt zu erschaffen Josefs-Geschichte: sieben fetter Jahre => sieben magere Jahre 7 = Zahl d. Vollkommenheit/Vollendung - Georg braucht 7 Tagen zur Vollendung (Leid hinter sich zu lassen) - 7 Flüchtlinge => ersten sechs getötet o. verhaftet: Kreuz symbolisiert Leiden - 7 Kapitel - 7 Plantanen Andere christl. Symbole: - Mainzer Dom Georg findet darin Schutz u. bietet ihm Gnade statt Gerechtigkeit u. Friede statt Todesangst auf der einen Seite: Art Schutzraum (bietet Kirche sozial Benachteiligten) andere Seite: Denkmal d. christl. Hochkultur greift nicht nur auf christl. Mythologie zurück => auch andere Religionen Ernst = jüdischer Glaube A.S. will zeigen, dass es nicht nur auf Religion ankommt, es ist die Sache, die zählt Namen d. Götter ändern sich u. Religionen selbst halten n. ewig: aber: unveränderl. Aufgabe d. Religion, Verfolgten u. Mittellosen Schutz anzubieten
Inhalt. Vorwort... 5. 3. Themen und Aufgaben... 109. 4. Rezeptionsgeschichte... 112. 5. Materialien... 116. Literatur... 120
Inhalt Vorwort... 5... 7 1.1 Biografie... 7 1.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund... 15 1.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken... 19 2. Textanalyse und -interpretation... 27 2.1 Entstehung
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