ASPEKTE DER TEXTKOMPETENZ

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1 Michael Kranert ASPEKTE DER TEXTKOMPETENZ Vorgelegt als wissenschaftliche Hausarbeit für das erste Staatsexamen im Lehramtsstudium für das Amt des Studienrates (L4), Fach Deutsch, Bereich Linguistik. Matrikelnummer: Geburtsdatum: 6. November 1976 Studienrichtung: Amt des Studienrates (L4) mit den Fächern Deutsch und Philosophie an der Humboldt- Universität zu Berlin Wohnanschrift: Raumerstraße 7, Berlin Telefon: 030/

2 I. Motivation, Problematisierung und Einleitung... 5 II. Textualität Schriftlichkeit und Textualität Sprechen und Schreiben: Eine anthropologische und historischspekulative Skizze Vertexten und Schreiben Die sprachliche Domäne Text Textdefinitionen Textualitätskriterien Textzentrierte Kriterien: Kohärenz und Kohäsion Verwenderzentrierte Kriterien: Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität Text als prototypisches Konzept III. Sprachliche Kompetenz CHOMSKYS Unterscheidung zwischen Kompetenz und Performanz HABERMAS Begriff der Kommunikativen Kompetenz HABERMAS Explikation des Begriffs der kommunikativen Kompetenz aus der Möglichkeit des Diskurses HABERMAS methodischer Ansatz COSERIUS Konzeption sprachlicher Kompetenz Begrifflichkeit und historische Verortung Die Ebenen sprachlicher Kompetenz Sprachkompetenz als Wissensform

3 IV. Über die Möglichkeit eines linguistischen Textkompetenzbegriffs Abgrenzung gegen CHOMSKYS Kompetenzverständnis Bestandteile der Textkompetenz Textkompetenz als reflexives Wissen? V. Elemente einer Theorie der Textkompetenz - Detailstudien Texte, Handlungen und Strategien: Texthandlungswissen Sprachliche Handlungsstrukturen und Texte Das Strategierahmenkonzept Handlungskompetenz im Lesen und Schreiben Handeln mithilfe von Texten: Textuelle Strategien Kognitive Grundlagen der Textrezeption und Textproduktion Das Strategiemodell VAN DIJK/KINTSCH Propositionale Strategien Lokale Kohärenzstrategien Makrostrategien als globale Kohärenzstrategien Schemastrategien Pragmatische Strategien Textproduktionsstrategien im Modell von VAN DIJK/KINTSCH (1983) Schlussfolgerungen für eine Theorie der Textkompetenz Empirie: Wie Schreiber mithilfe von Texten handeln Textproduktion und Handeln Theoretische Argumentation von WROBEL (1995) Der Formulierungsprozess empirische Ergebnisse von WROBEL (1995) Prätexte Makroplanung im Schreibprozess Schlussfolgerungen für eine Theorie der Textkompetenz

4 2. Formale Intertextualitätskompetenz: Textsortenwissen Intertextualität Textsortenwissen als Formale Intertextualitätskompetenz Texttypisierung: Wissenschaftliche Reflexion der Textsortenkompetenz Textsortenwissen und Textkompetenz Ausblick: Intermedialität VI. Resümee: Textsorten- und Texthandlungswissen als Teile der Textkompetenz Bibliographie Abbildungsnachweis Eidesstattliche Erklärung Der Text der Arbeit folgt der reformierten deutschen Rechtschreibung (Duden ( )). Zitate sind in der Schreibweise des Originals wiedergegeben. 4

5 Aspekte der Textkompetenz I. Motivation, Problematisierung und Einleitung I. Motivation, Problematisierung und Einleitung Der Begriff der Kompetenz ist in der derzeitigen öffentlichen Diskussion um Bildung und Ausbildung in Deutschland ständig präsent. Verschiedene Schulleistungsmessungen haben zu der Erkenntnis geführt, dass die Schüler deutscher Schulen nicht die Kompetenzen erwerben, die sie für eine erfolgreiches Leben in der modernen Welt benötigen. Die PISA-Studie (Program for International Student Assessment) hat besonders auf die Mängel im Bereich der Lesefähigkeiten der Schüler hingewiesen und für diese Fähigkeiten den Begriff der Lesekompetenz geprägt: Lesekompetenz ist mehr als einfach nur lesen zu können. Unter Lesekompetenz versteht PISA die Fähigkeit, geschriebene Texte unterschiedlicher Art in ihren Aussagen, ihren Absichten und ihrer formalen Struktur zu verstehen und in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können, sowie in der Lage zu sein, Texte für verschiedene Zwecke sachgerecht zu nutzen. Nach diesem Verständnis ist Lesekompetenz nicht nur ein wichtiges Hilfsmittel für das Erreichen persönlicher Ziele, sondern eine Bedingung für die Weiterentwicklung des eigenen Wissens und der eigenen Fähigkeiten also jeder Art selbstständigen Lernens und eine Voraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. 1 Der Begriff der Lesekompetenz wird in PISA über die hier zitierte Definition hinaus nicht genauer ausgeführt. Welche Voraussetzungen hat Lesekompetenz? Wie wird sie erworben? Diese Arbeit geht davon aus, dass Lesekompetenz eine Teilkompetenz der globalen Textkompetenz bildet. Ich möchte versuchen, einen sprachwissenschaftlichen Begriff der Textkompetenz zu skizzieren, der eine Grundlage für eventuelle weitere didaktische Diskussionen bieten kann. Hierzu werde ich zuerst diskutieren, was Textualität ausmacht, wie sie historisch zu verorten ist und welchen Begriff des Textes aus sprachwissenschaftlicher Sicht ich für sinnvoll halte. Dann werde ich die Debatte um den Begriff der sprachlichen Kompetenz in der Linguistik kurz rekapitulieren, um darauf aufbauend einen linguistischen Begriff der Textkompetenz vorzuschlagen. In zwei Detailstudien zur schriftlichen Textkompetenz werden die Probleme der Text- 1 ARTELT, Cordula/BAUMERT, Jürgen u.a. (Hrsg.) (2001): PISA 2000: Program for International Student Assessment Zusammenfassung zentraler Befunde, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin Internetquelle ( ): S

6 Aspekte der Textkompetenz I. Motivation, Problematisierung und Einleitung handlungskompetenz und der Textsortenkompetenz bearbeitet. Nicht dargestellt werden können in dieser Arbeit das Textverstehen in seiner ganzen Komplexität, das Thema der Bewertungskriterien für Texte 2 und Fragen der stilistischen Kompetenz sowie das Feld der graphischen Kompetenz in typographischen Kulturen 3. 2 Hierzu: NUSSBAUMER, Markus (1991): Was Texte sind und wie sie sein sollen. Ansätze einer Sprachwissenschaftlichen Begründung eines Kriterienrasters zur Beurteilung von schriftlichen Schülertexten. Niemeyer: Tübingen Des Weiteren: NUSSBAUMER, Markus/ SIEBER, Peter (1994) Texte analysieren mit dem Zürcher Analyseraster. In: SIEBER, Peter (HRSG.) (1994): Sprachfähigkeiten - Besser als ihr Ruf und nötiger denn je! Ergebnisse und Folgerungen aus einem Forschungsprojekt. Aarau: Sauerländer 1994, S Vgl. hierzu: GIESECKE, Michael (1998): Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Eine historische Fallstudie über die Durchsetzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien. Frankfurt/Main: Suhrkamp (stw 1357),

7 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität II. Textualität 1. Schriftlichkeit und Textualität 1.1. Sprechen und Schreiben: Eine anthropologische und historischspekulative Skizze Sprechen ist eine anthropologische Grundgegebenheit des Menschen. Abstrakt lässt es sich kennzeichnen als Signalaustausch zwischen Menschen über Schallwellen, der verbunden ist mit der Intention der Informationsübermittlung zwischen zwei Subjekten, wobei diese Information sowohl Wissen über die Welt als auch Information über die Intentionen des Sprechers sein kann. Das Grundproblem des Zustandekommens von Kommunikation trifft auch auf das Sprechen zu: der Empfänger in diesem Falle der Hörer entscheidet über das Zustandekommen von Kommunikation. Sprachliche Kommunikation hat Kenntnissysteme sprachlicher wie nichtsprachlicher Natur zur Voraussetzung, welche die Konstruktion von Informationen aus Schallwellen ermöglichen. Diese Kenntnissysteme sind Objekte der Sprachwissenschaft. Mit dieser abstrakten und skizzenhaften Kennzeichnung des Prozesses sprachlicher Kommunikation soll gleichzeitig der erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Standpunkt dieser Arbeit angedeutet und quasi axiomatisch gesetzt sein: Ich gehe von einem konstruktivistischen Standpunkt aus. 4 Ein weiteres Grundkennzeichen des Sprechens ist die Flüchtigkeit der Signale: mündliche Sprache eignet sich nicht zur Speicherung von Informationen. 5 Orate Gesellschaften müssen also ihr Wissen von Person zu Person weitergeben und so existiert in ihnen Wissen nur im Bewusstsein von Personen: stirbt die letzte Person, die 4 Es ist hier leider nicht Platz, erkenntnistheoretische Kontroversen darzustellen oder gar zu führen. Deshalb die etwas dogmatische Setzung des konstruktivistischen Standpunktes. Zum Unterschied Information Signal, der häufig nicht gründlich gemacht wird, vgl.: ROTH, Gerhard (1994): Das Gehirn und seine Wirklichkeit. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1994, S. 92 f. Hier wird der Standpunkt, den ich vertrete, differenzierter dargelegt. 5 Natürlich abgesehen von den Möglichkeiten der elektro-akustischen Technologien, welche aber, in der menschlichen Gesamtentwicklung betrachtet, eine Entwicklung sehr jungen Datums sind. 7

8 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität etwas weiß, ist das Wissen nicht mehr vorhanden. Außerdem ist die Überlieferung exakter Daten auf dem Wege der oraten Sprache unzuverlässig, da das Wissen im Kopf eines Menschen dynamisch existiert, denn Menschen vergessen, sie verdrängen, sie machen ständig neue Erfahrungen und verknüpfen diese mit ihrem Wissen. So ist Wissen im menschlichen Gedächtnis nicht in diskrete Einheiten aufgeteilt, sondern erfährt ständig Veränderungen. Die mündliche Weitergabe bedeutet ebenfalls eine ständige Veränderung des Wissens, da ein Mensch selten eine Tatsache zweimal genau gleich sprachlich kodiert. Dies alles lässt sich unter dem Phänomen Stille Post fassen und ist selbst mit dem exakten Auswendiglernen von Texten kaum zu umgehen. 6 Die Technologisierung von Gesellschaften durch deren stetiges Wachstum führte jedoch zur Notwendigkeit exakterer Überlieferungsformen. Der Ursprung der Technologie Schrift liegt vermutlich im oberen Niltal zwischen dem 15. und 7. Jahrtausend vor Christus, wo eine Klimaveränderung und Wüstenbildung im Umland zu einer erheblichen Verdichtung der Bevölkerung in den fruchtbaren und durch den Nil mit Wasser versorgten Gebieten führte. Hierdurch wurde vermutlich eine stärkere Differenzierung der Gesellschaft initiiert, in welcher deshalb eine exaktere Überlieferungsmethode zur Verbesserung der Administration notwendig wurde. 7 Die ersten Schriftsysteme, die sich hier entwickelten, waren wahrscheinlich Zählsteine dreidimensionale Symbole für Waren u.ä., die zur Archivierung von Daten in verschiedenen Tongefäßen gespeichert wurden. Ein solches System war auch Grundlage der summerischen Keilschrift eines der ersten Schriftsysteme, die wir kennen. Es lässt sich zeigen, dass lediglich die ökonomische Buchführung und die gesellschaftliche Administration über solche Vorläufer der Schrift verarbeitet wurden und Wissensüberlieferung anderer Art weiterhin mündlich stattfand. Daher sind in ihrem historischen Ursprung Schreiben und Textproduzieren zwei verschiedene Domänen sprachlichen Wissens. 8 Schreiben als Tätigkeit fiel anfänglich weder mit dem Produzieren von Text noch mit dem Herstellen von Schrift zusammen, sondern war eine Tätigkeit der Materialisierung und Überlieferung von ökonomischen Informationen. Schrift als 6 Vgl. hierzu ONG, Walter J. (1987): Oralität und Literalität: die Technologisierung des Wortes. Opladen: Westdeutscher Verlag 1987, S. 61 ff. 7 Vgl. BECKER-MROTZEK, Michael (1997): Schreibentwicklung und Textproduktion. Opladen: Westdeutscher Verlag 1997, S. 31 f. 8 Ebenda, S

9 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität systematische graphische Umsetzung von Sprache und die Entwicklung von Prinzipien der Textualität entsprechen einer späteren Entwicklungsstufe Vertexten und Schreiben Zusammenfassen lässt sich das bisher Gesagte in der These, dass Mündlichkeit die Effizienz der Kommunikation im Bereich des Wissens einschränkt, da Wissen im Wesentlichen auf Kontinuität angelegt ist. Der Versuch der Überwindung der Flüchtigkeit brachte die Technologie der Schrift hervor, die nicht mit Textualität gleichzusetzen ist. Diese ist ein gattungsgeschichtliches Konkurrenzmodell, welches nicht auf eine neue mediale Form der Speicherung setzte, sondern zu neuen sprachlichen Formen führte. Vertextung ist ursprünglich nicht ein Heraustreten aus der Mündlichkeit, sondern eine besondere Entwicklung im Bereich der Riten, wo eine artifizielle Sprechsituation und Repetition zur Verdauerung von Wissen durch mündliche Vertextung führte. Die Tradition der Schriftlichkeit wurde erst durch materielle Innovationen von Schreibmaterialien und -techniken bis zum Buchdruck gestärkt und floss letztlich mit Textualität zusammen, was zu einer Revolutionierung sprachlichen Handelns führte: zur wesentlichen Weiterentwicklung menschlicher Wissenssysteme sowie zur Herausbildung neuer Textformen. 9 Hier wird historisch-systematisch deutlich, dass Schrift und Textualität verschiedene Domänen der Sprache sind, auch wenn sie sich gegenseitig beeinflussen. Von dieser Erkenntnis ausgehend lässt sich behaupten, dass Schrift- und Sprachkompetenz zwei verschiedene Kompetenzen sind, die auch unterschiedlich erworben werden: Schriftkompetenz betrifft die Frage der Verschriftlichung von Sprache im Sinne der Umsetzung von lautlichen Strukturen in graphische Strukturen nach Regeln, die in Alphabetschriften die verschiedenen Domänen (Laut, Wort, Satz) einbeziehen, während Textkompetenz die Möglichkeit der sprachlichen Vertextung, also der Erfassung, 9 Die Leistung und Wertschätzung, die der Handschrift vom modernen Alltagsbewusstsein zuerkannt wird, erbrachte bzw. erfuhr sie erst, als sie sich mit den typographischen Medien zu neuen Kommunikationssystemen zusammenschließen konnte. Durch die Ehe mit den typographischen Medien wurde es ihr auch erst möglich, sich aus ihrer Rolle als Magd der Rede herauszulösen. (GIESECKE, Michael (1998), S. 34.) 9

10 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Darstellung und Überlieferung komplexer Sachverhalte durch Sprache betrifft. Eine Folge des Zusammenfließens dieser Entwicklung ist jedoch, dass Schriftlichkeit und Textualität aufeinander sowie auf die orate Sprache zurückwirken. So wird die Unterscheidung mündlich/schriftlich synchron in doppeltem Sinne verwendet 10 : Sie kann eine mediale Kategorisierung sprachlicher Ereignisse bedeuten, d.h. die Begriffe mündlich und schriftlich bilden eine dichotomische Unterscheidung, welche phonisch und graphisch bedeutet. Genauso kann diese Unterscheidung auch konzeptuell gemeint sein und bildet dann ein Kontinuum zwischen informell und formell. So lässt sich von einem wissenschaftlichen Vortrag in der Regel sagen, er sei medial mündlich aber konzeptionell schriftlich. Das konzeptionelle Kontinuum umfasst aber gleichzeitig die Pole Nähe und Distanz, so dass die Charakterisierungen Öffentlichkeit, Vertrautheit, Spontaneität und Themenfixierung Punkten in diesem Kontinuum entsprechen. Graphisch lässt sich das bisher Gesagte wie folgt zusammenfassen: 11 Abbildung 1 10 Vgl. KOCH, Peter/OESTERREICHER, Wulf (1994): Schriftlichkeit und Sprache. In: GÜNTHER/LUDWIG (HRSG.) (1994): Schrift und Schriftlichkeit/Writing and its Use. Ein interdisziplinäres Handbuch internationaler Forschung. Berlin - New York (1994), S Darstellung entnommen aus: KOCH, Peter/OESTERREICHER, Wulf (1994), S

11 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Konzeptionelle Schriftlichkeit bedeutet sprachlich-strukturell eine stärkere Vertextung von Ausdrücken. Es lassen sich folgende Charakteristiken für eine Sprache benennen, in der konzeptionelle Schriftlichkeit oder, wie wir vorläufig sagen wollen, Textualität möglich ist: Im textgebundenen Sprachgebrauch sind besondere sprachliche Mittel notwendig, um einer Äußerung neben einer linear-reihenden auch eine hierarchischkomplexe Gliederung geben zu können. Hierzu ist, gegenüber rein oraten Sprachen, ein idiomatischer Ausbau der Sprache notwendig, der Formulierungen wie beispielsweise einerseits..andererseits, erstens... zweitens... ; zwar... aber ; im Folgenden... umfasst. Auch ist strukturell eine größere Explizitheit notwendig, die folgende Mittel erfordert: - Ausbau von sprachlichen Vertextungsmitteln wie Konjunktionen, die Unterschiede wie Kausalität und Temporalität explizit ermöglichen (weil, nachdem u.ä.), - Ausbau hypotaktischer, partizipialer und nominaler Konstruktionen, - stärkere Regularisierung von Tempus und Modusgebrauch, - Kompensation fehlender außersprachlicher Kontexte durch differenziertere Lexik. Solche Ausbauprozesse können historisch spontan oder auch fremdinitiiert stattfinden. Gerät eine orate, nicht-textuelle Kultur in Austausch mit einer Schriftkultur und sieht diese als ihr selbst überlegen an, kommt es zu einem starken Einfluss der bereits literalisierten Sprache auf die bisher rein orate Sprache. Dieser Prozess der Akkulturation ist auf der sprachlichen Ebene gekennzeichnet durch lexikalische und syntaktische Entlehnungen wie beispielsweise Latinismen in den europäischen Sprachen. Die Herausbildung einer Schriftsprache hat dann in der Regel einen Prozess der Standardisierung zur Folge, in dem Selektionen und Kodifizierungen aus der Gesamtheit der dialektalen Sprachmittel einer Sprache erfolgen. Diese sind meist gesteuert durch außersprachliche Faktoren wie politische Entwicklungen, ethnische Auseinandersetzungen und durch religiöse, ökonomische und kulturelle Einflüsse. Selektionen und Kodifikationen sprachlicher Mittel beinhalten ein Moment der Wertung und führen letztlich zu einer präskriptiven Norm als Norm des Distanzbereichs. In Europa waren in Großreichen wie Griechenland und dem Römischen Reich solche Entwicklungen zuerst zu beobachten, Jahrhunderte später entfalteten sie hier aber vor Allem durch ökonomisch-gesellschaftliche Entwicklungen, die man als Beginn von Industrialisierung 11

12 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität und Nationalstaatenbildung kennzeichnen kann 12, ein ungeahntes Ausmaß bis hin zur Rückbindung auf die gesprochene Sprache und die Entwicklung nationaler Orthoepien. Nähebereich und Distanzsprache beeinflussen sich im Rahmen der weitreichenden Alphabetisierung erheblich: Dialekte werden zurückgedrängt und es entstehen Regiolekte auf Basis der Schriftsprache. Aus diesen Tatsachen lässt sich schließen, dass man mündliche und schriftliche Sprachkompetenz unterscheiden, und innerhalb der mündlichen wie schriftlichen Sprachkompetenz Textkompetenz isolieren kann. 2. Die sprachliche Domäne Text 2.1. Textdefinitionen Nachdem ich versucht habe, die Unterschiede und die Zusammenhänge zwischen Schriftlichkeit und Textualität herauszuarbeiten, soll nun skizziert werden, wie man den Begriff Text linguistisch erfassen kann. Das linguistische Verständnis ist weiter gefasst als der Alltagsbegriff Text. Texte im sprachwissenschaftlichen Sinn können mündlich oder schriftlich 13, einsätzig oder mehrsätzig 14, monologisch oder dialogisch sowie rein sprachlich oder eine Verbindung von sprachlichen Ausdrücken mit anderen Medien sein. Grob lassen sich historisch zwei Textbegriffe der Linguistik unterscheiden: ein Textbegriff der sprachsystematisch ausgerichteten Textlinguistik und ein weiterer Textbegriff einer kommunikationsorientierten Textlinguistik. 15 Den Hintergrund der sprachsystematisch ausgerichteten Textlinguistik bildet die strukturalistische Linguistik sowie die generative Transformationsgrammatik. Nach Jahrzehnten der Dominanz der Domäne Satz in der linguistischen Forschung wandte die Linguistik sich in den 1960er Jahren dem Text als primärer sprachlicher Domäne zu, die Hierarchie der Domänen wird also lediglich um eine Ebene erweitert. Unter Text wurde innerhalb der 12 Vgl. GELLNER, Ernest (1995): Nationalismus und Moderne. Rotbuchverlag: Hamburg 1995, S. 48 ff. 13 Vgl. ebenda, S Vgl. BRINKER, Klaus ( ): Linguistische Textanalyse: eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 3. durchges. und erw. Auflage Berlin: Erich Schmidt Verlag 1992, S Vgl. ebenda, S. 12 ff. 12

13 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität sprachsystematisch ausgerichteten Textlinguistik eine kohärente Folge von Sätzen verstanden. Textkohärenz als grammatisches Konzept und die Untersuchung von Vertextungsmitteln wie Pronominalisierung standen im Vordergrund der Forschung. In den 1970er Jahren trat auch in der noch jungen Textlinguistik eine kommunikative Wende ein: Texte wurden nun begriffen als in Kommunikationssituationen eingebettete sprachliche Äußerungen, welche immer in einem konkreten Kommunikationsprozess entstehen. Sprecher und Hörer stellen mit ihren sozialen und situativen Voraussetzungen einen wichtigen Faktor dieses Prozesses dar. Es dominierte also eine pragmatische Perspektive auf den Text: Unter pragmatischer (sprechakttheoretischer) Perspektive erscheint der Text nicht mehr als grammatisch verknüpfte Satzfolge, sondern als (komplexe) sprachliche Handlung, mit der der Sprecher oder Schreiber eine bestimmte kommunikative Beziehung zum Hörer oder Leser herzustellen versucht. 16 Beide Grundpositionen wurden in der weiteren Diskussion als komplementär erkannt, Text erschien nun als sprachliche und kommunikative Einheit. Die konkrete Definition dieses Begriffs blieb aber immer umstritten. Der Begriff Text ließ sich scheinbar nicht in einer einfachen Definition fassen, sondern besser mit Hilfe linguistischer Kriterien eingrenzen Textualitätskriterien DE BAUGRANDE/DRESSLER (1981) erleichtern sich das Problem der Definition dessen, was ein Text ist, indem sie unter dem Begriff der Textualität Kriterien dafür zusammenfassen, wann ein kommunikatives Geschehen als Text zu bezeichnen ist: [ ] Wir definieren TEXT als eine KOMMUNIKATIVE OKKURRENZ (engl. occurrence ), die sieben Kriterien der Textualität erfüllt. Wenn irgendeines dieser Kriterien als nicht erfüllt betrachtet wird, so gilt der Text als nicht kommunikativ. Daher werden nichtkommunikative Texte als Nicht-Texte behandelt [ ]. 17 DE BAUGRANDE/DRESSLER 16 Ebenda, S. 15. Die Problematik, die mit dieser Formulierung verbunden ist, wird im Abschnitt V.1.1 dieser Arbeit diskutiert werden. 17 DE BEAUGRANDE, Robert-Alian/DRESSLER, Wolfgang Ulrich (1981): Einführung in die Textlinguistik. Tübingen: Niemeyer 1981, S

14 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität (1981) explizieren sieben Kriterien der Textualität, deren genauere Untersuchung sie von ihrem prozeduralen Ansatz her unternehmen: Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität sowie Intertextualität. Diese betrachten sie als konstitutive Prinzipien der Textualität: Sie [die konstitutiven Prinzipien, M.K.] bestimmen und erzeugen die als Text-Kommunikation bestimmbare Verhaltensform, die zusammenbricht, falls sie zerstört werden Textzentrierte Kriterien: Kohärenz und Kohäsion Nach DE BAUGRANDE/DRESSLER (1981) bezeichnet man die Verbindungen der Komponenten des Oberflächentextes, also die Tatsache, dass Wörter und Sätze durch grammatische Relationen miteinander verbunden sind und außerdem eine einzelsprachlich determinierte Reihenfolge haben, als Kohäsion. Kommunikation wird allerdings erst möglich, wenn andere Kriterien erfüllt werden, denn eine Wortfolge, die kohäsiv ist, kann immer noch in vielerlei Hinsicht defekt oder ambig sein. Die genannten Autoren führen daher ein weiteres textzentriertes Kriterium ein: Kohärenz. Während Kohäsion ein syntaktisches Phänomen ist, soll Kohärenz ein Phänomen der semantischen Ebene beschreiben. Die Autoren bezeichnen mit Kohärenz die Funktion, durch welche Konzepte und Relationen als Komponenten einer Textwelt füreinander relevant werden. Konzepte sind hier kognitive Gehalte, welche mit einer gewissen Einheitlichkeit und Konstanz bewusst gemacht bzw. aktiviert werden können wie beispielsweise das Objektkonzept Kinder oder das Handlungskonzept spielen. Relationen hingegen stellen Bindeglieder zwischen Konzepten dar. Sie werden nicht immer sprachlich explizit dargestellt, da sie meist aus dem Zusammenhang folgen. So ist Hans fiel hin und brach sein Knie 19 eine Koordination der komplexen Konzepte HINFALLEN (Hans) und BRECHEN (Hans, Hans, Knie), in die Menschen aber auf Grund ihres Weltwissens die Relation der Ursache hineininterpretieren: das erste Ereignis ist offensichtlich eine notwendige Bedingung für das zweite, denn man bricht sich Knochen nicht ohne Ursache. Beide Grundkomponenten der Textwelt, Konzepte und Relationen, liegen, so DE BEAUGRANDE/DRESSLER (1981), der Oberflächenstruktur des Textes 18 Ebenda, S Beispiel übernommen aus: DE BEAUGRANDE/DRESSLER(1981), S

15 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität semantisch zugrunde. Dies ist in unserem kognitionstheoretisch-konstruktivistischen Paradigma so zu verstehen, dass sie Kohärenz deshalb ermöglichen, weil Textverwender auf Grund der perzipierbaren sprachlichen Mittel Konzepte und Relationen interpretieren und in einen Zusammenhang stellen. Die Unterscheidung zwischen Kohäsion und Kohärenz erweist sich bei genauerer Analyse als problematisch die Grenzen zwischen beiden Bereichen sind nicht ganz klar: Koreferenz via Pronomina wird beispielsweise in der Literatur auch unter Kohäsion verhandelt 20 betrifft dies aber noch die Oberflächenstruktur? Setzt nicht hier schon eine semantische Interpretation ein, die feststellen muss, dass ein Pronomen nur auf eine Tatsache in der Textwelt bezogen werden kann, wenn der entsprechende Referenzausdruck im Text identifiziert werden kann? Dass Pronominalisierung ein Phänomen ist, das von der syntaktischen Oberflächenstruktur in besonderer Weise dominiert ist, zeigen folgende Beispiele: (1) Paul ruft an. Er ist gerade am Meer. (2) Er ist gerade am Meer. Paul ruft an. In Beispiel (1) ist eine koreferente Interpretation zwischen Paul und dem folgenden Personalpronomen wahrscheinlich, während in Beispiel (2) eine solche Interpretation zwischen Paul und dem vorhergehenden Pronomen er ausgeschlossen ist. Dies liegt in der Eigenschaft von Personalpronomina begründet, anaphorisch zu sein. Diese Eigenschaft lässt sich durchaus als zur Domäne Syntax gehörig begreifen, denn es lässt sich interpretieren, dass ein Personalpronomen die Anweisung enthält: Suche rückwärts in der sprachlichen Äußerung nach einer geeigneten Nominalgruppe, die eine Referenz in die Textwelt ermöglicht. Kriterien für die Eignung sind Gleichheit in Numerus und Genus. Doch selbst diese rein syntaktische Anweisung ist nicht hinreichend, um eindeutige Koreferenz herzustellen. Betrachten wir folgendes Beispiel: (3) Paul ist mit Flocki zum Tierarzt gegangen. Er hat ihm eine Spritze gegeben. 21 Dieser Satz lässt wörtlich sechs Interpretationen zu und nur unser Weltwissen ermöglicht uns eine eindeutige Zuordnung: bekannterweise sind es Ärzte, die Spritzen geben. Auch VATER ( ), dem ich dieses Beispiel entnommen habe, stellt fest, dass es sich hier um eine Referenzbeziehung und damit um Kohärenz handelt. Er verwirft aber nicht die Zuordnung von pronominaler Wiederaufnahme zur Kohäsion oder gar den 20 Vgl. z.b. VATER, Heinz ( ), S Beispiel übernommen aus: VATER, Heinz ( ), S

16 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Begriff der Kohäsion selbst. Gerade dieses Beispiel zeigt, wie fragwürdig es ist, Kohäsion als eigenes Kriterium zu definieren, das allein auf die Oberflächenstruktur angewandt wird wie es ja DE BEAUGRANDE/DRESSLER(1981) fordern. Auch Kohäsion verweist wie wir bereits bei unproblematischen Beispielen gesehen haben auf die Textwelt. Daher ist es sinnvoller, das Kriterium Kohärenz zu nennen und verschiedene Typen der Kohärenz zu unterscheiden, die mehr oder weniger von der syntaktischen oder semantischen Domäne dominiert werden, wie es BRINKER ( ) tut. Seine Ausführungen zusammenfassend lassen sich folgende Kohärenztypen unterscheiden: Grammatisch-semantische Kohärenz hat die Verbindung von Sätzen über syntaktisch dominierte Phänomene zum Inhalt. Hier spielen vor allem die verschiedenen Wiederaufnahmerelationen eine Rolle, die einen Zusammenhang zwischen Sätzen dadurch herstellen, dass in einem Satz auf das Subjekt oder eines der Objekte eines anderen Satzes des Textes referiert wird. Notwendiges Wissen für die Wiederaufnahme kann textimmanent, sprachimmanent oder gar sprachtranszendent sein. Die Wiederaufnahmerelationen werden zuerst unterschieden nach ihrer Bezugsrichtung im Text: die anaphorische Wiederaufnahme verweist zurück auf bereits Erwähntes, während die kataphorische Wiederaufnahme nach vorn, auf im Text Folgendes verweist. Außerdem lassen sich explizite und implizite Wiederaufnahme unterscheiden: Die explizite Wiederaufnahme besteht in Referenzidentität, d.h. der wiederaufgenommene und der wiederaufnehmende Ausdruck beziehen sich auf das gleiche außersprachliche Objekt. Die Richtung der Wiederaufnahme wird durch die Kennzeichnung der Referenten durch ein Merkmalspaar gekennzeichnet, das traditionellen mit bekannt/nicht bekannt bezeichnet wird. Bekannt ist ein Signal für den Hörer, dass bestimmte innertextliche oder außertextliche Informationen als dem Hörer bekannt vorausgesetzt werden, für unbekannt gilt das Umgekehrte. Das Merkmalspaar steuert daher bei der Suche nach innertextlichen Informationen auch die Merkmale anaphorisch/kataphorisch, operiert also noch deutlich auf der syntaktischen Ebene. Die Merkmale bekannt/nicht bekannt werden realisiert durch die Wahl des bestimmten/unbestimmten Artikels, durch Eigennamen/Gattungsnamen sowie durch die (definiten) Formen von Demonstrativpronomen, Possessivpronomen und Interrogativpronomen. Die implizite Wiederaufnahme ist nicht durch Referenzidentität gekennzeichnet. Hier bestehen implizite Beziehungen zwischen den Begriffen, es ist also bereits eine Form der Kohärenz, welche eindeutig semantisch bestimmt ist. Die impliziten 16

17 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Bedeutungsbeziehungen zwischen Begriffen werden als semantische Kontiguität bezeichnet. Die grammatisch-semantische Kohärenz kann allerdings nicht die einzige Form der Kohärenz sein, da es kohärente Texte gibt, die nicht durch eine Wiederaufnahme verknüpft sind (Beispiel (1)) und durch Wiederaufnahmerelation verknüpfte Sätze, die inkohärent sind (Beispiel (2)): (1) Es war eine regnerische Nacht. Zwei Männer standen im Hauseingang und rauchten. (2) Ich habe ein Freundin in Hamburg. Dort gibt es viele öffentliche Bibliotheken. Diese Bibliotheken werden von Jungen und Mädchen besucht. Diese Jungen gehen gern in Schwimmbäder. Schwimmbäder sind in Berlin sehr teuer. 22 Die Kohärenzbildung wird also durch weitere Faktoren verstärkt: thematische Strukturen ergänzen die Kohärenzbildung durch die Wiederaufnahmerelation. 23 Als Textthema wird der Kern des Textinhaltes bezeichnet, wobei der Textinhalt der Gedankengang eines Textes oder Textsegmentes bezogen auf die Hauptbezugsausdrücke ist. Es ist in der Regel über die zentralen Textgegenstände ableitbar. Unter Themenentfaltung wird die Verknüpfung oder Kombination von Verknüpfungen relationaler, logisch-semantisch definierter Kategorien verstanden, welche die internen Beziehungen der Inhalte der Teiltexte zum Inhaltskern des Gesamttextes angeben Verwenderzentrierte Kriterien: Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität Kohärenz und Kohäsion sind textzentrierte Kriterien der Textualität sie reichten aber nicht aus um zu bestimmen, was ein Text sei. Hinzukommen müssten laut DE BEAUGRANDE/DRESSLER (1981) verwenderzentrierte Begriffe, welche die Aktivität der Kommunikation mit Hilfe von Texten durch Produzent und Rezipient betreffen. Als erstes dieser Kriterien nennen sie Intentionalität, welches die Einstellung des Textproduzenten zum Text betreffend seiner Absichten, Ziele und Pläne sei. Dass 22 Beispiele aus: BRINKER ( ): S. 41 f. 23 Es ist auch möglich, Thematizität als weiteres separates Kriterium aufzufassen; vgl. SANDIG, Barbara (2000): Text als prototypisches Konzept. in MANGASSER-WAHL, Martina (2000)(Hrsg.): Prototypentheorie in der Linguistik. Stauffenburg, Tübingen, 2000, S , hier: S

18 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Intentionalität ein Kriterium für Textualität sei, ist für mich nicht einsichtig Intentionalität ist keine textspezifische Eigenschaft, sondern ein Kriterium für kommunikatives Handeln allgemein. Ähnlich problematisch ist das Kriterium der Akzeptabilität, welches die Einstellung des Textrezipienten zum Text nimmt der Rezipient den Text als solchen an, stellt er Kohärenz her etc. umfassen soll. Auch hier haben wir es mit einem Kriterium für erfolgreiche Kommunikation zu tun. Ein drittes verwenderzentriertes Textualitätskriterium sei laut DE BEAUGRANDE/DRESSLER (1981) die Informativität einer Äußerung, d.h. Rezipienten erwarten von einem Text, dass sie mit für sie wesentlichen Informationen versorgt werden. Dieses Kriterium ist schlicht zu pauschal formuliert, denn Texte, die nur Neues enthalten, sind eben nicht informativ: der Rezipient muss noch in der Lage sein, die Inhalte eines Textes in sein Weltwissen zu integrieren, wozu der Text eine Zuordnung zu bekanntem Wissen ermöglichen muss. Das Kriterium der Informativität lässt sich eher als ein regulativer Teil des Kriteriums der Kohärenz im Bereich der Thematizität fassen: ein Text ist von höherer Akzeptabilität, wenn er thematisch strukturiert ist wozu auch gehört, dass er an das erwartbare Wissen des Rezipienten anschließt. Die Diskussion dieser drei verwenderzentrierten Kriterien zeigt bereits sehr deutlich, dass sie nicht als konstitutive Kriterien für Textualität angenommen werden können, wie DE BEAUGRANDE/DRESSLER(1981) dies tun. Sie behaupten, ihre Prinzipien seien konstitutive Prinzipien der Textualität, welchen noch zusätzliche regulative Prinzipien gegenüberstehen, die Textualität nicht definieren, aber die Art und Weise des Auftretens von Texten normativ beschränken. Als regulative Grundprinzipien nennen sie Effizienz, Effektivität und Angemessenheit. Gerade diese Prinzipien fallen aber mit ihren ersten drei verwenderzentrierten konstitutiven Kriterien zusammen: Effizienz und Effektivität mit Informativität und Angemessenheit mit Situationalität. Schon hier hätte deutlich werden müssen, das es sich bei diesen verwenderzentrierten Kriterien allgemein um kontinuierliche Bewertungskriterien von Textproduzenten und Rezipienten handelt, die beeinflussen, ob ein Text nicht nur als sprachliches, sondern auch ob und in wieweit er als kommunikativ verständliches Ereignis akzeptiert wird. Als weiteres konstitutives Kriterium nennen die Autoren Situationalität, worunter die Faktoren fallen, welche die Relevanz eines Textes in einer kommunikativen Situation bestimmen. Dieses Kriterium ist in Bezug auf Konstitutivität oder Regulativität noch schwieriger einzuordnen, denn es stellt sich die Frage, ob ein Text kein Text wäre, wenn er situativ nicht angemessen ist. Dies ist offensichtlich nicht so. Eine Bestätigung der 18

19 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Geburt eines Kindes auf einem Stück Toilettenpapier ist zwar nicht in die Textsorte Geburtsurkunde einzuordnen, wird aber trotz situationaler Unangemessenheit der Form und des Materials als Text wahrgenommen. Situationalität ist also kein Kriterium ob ein Text ein Text ist, sondern was er für eine Bedeutung bzw. Funktion in einer Situation haben kann. Natürliche Sprachen sind nicht kontextfrei, d.h. natürlichsprachliche Äußerungen werden immer in Verbindung mit dem materiellen oder sozialen Kontext interpretiert. Um ein weniger abstruses Beispiel zu analysieren: LANGSAM SPIELENDE KINDER 24 Diese Worte können verschieden interpretiert werden: Auf Papier gedruckt könnten sie der Anfang eines Gedichts oder gar ein Gedicht sein, vor allem, wenn sie in einem Gedichtband gefunden werden. Stehen sie hingegen auf einem Schild am Straßenrand, werden sie von motorisierten Verkehrsteilnehmern als Aufforderung verstanden, langsam zu fahren, die mit dem Hinweis auf spielende Kinder begründet wird. Dieses Beispiel verdeutlicht auch, dass ein Text nicht nicht-situational sein kann, da er immer in einer Situation produziert und rezipiert wird. Also kann Situationalität unter dem regulativen Prinzip der Angemessenheit als situative Angemessenheit angesiedelt werden welches dann nicht nur regulativ ist in dem Sinne, dass es normativ die Menge möglicher Texte beschränkt, sondern uns auf eine andere Art von Konstitutivität für die gesamten verwenderzentrierten Eigenschaften führt: Textualität ist nicht als Eigenschaft eines materialen Textes zu bestimmen, sondern ein Text ist das Interpretament eines Leser-Schreibers. Damit ist Textualität eine Eigenschaft, die sich über Kontextualität definiert, d.h. ein materiales Vorkommnis sei es nun akustisch oder graphisch wird als sprachlicher Zusammenhang durch ein denkendes Subjekt in einer bestimmten Situation interpretiert. Dies geschieht nach sprachlichen Kriterien der grammatischen Wohlgeformtheit und der Kohärenz und wesentlich auch nach verschiedenen situativen Kriterien der Angemessenheit. Angemessenheitskriterien wären hier Intentionalität, Informativität und Situationalität. Diese Kriterien sind im Zusammenhang konstitutiv für die Interpretation einer Tatsache im Wahrnehmungsraum eines Subjekts als Text. So ist dann auch das letzte der Kriterien von DE BEAUGRANDE/DRESSLER(1981) als ein konstitutives zu verstehen: Intertextualität als eine Eigenschaft des Interpretaments 24 Beispiel: DE BEAUGRANDE/DRESSLER(1981) S

20 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Text, wodurch mögliche Texte nach erwartbaren typischen Eigenschaften kategorisiert werden. Dass dies für die Kompetenz der Textproduktion und -rezeption von besonderer Bedeutung ist, werde ich noch zeigen. Es ist allerdings zu beachten, das dieses Kriterium nicht unter der Frage der Akzeptabilität zu fassen ist, sondern die Frage der Typisierung betrifft. Allerdings gilt auch hier: Texte können nicht nicht-intertextuell sein, denn sie werden immer vor einem Hintergrund anderer Texte produziert und rezipiert Text als prototypisches Konzept Da wir Text nun als mentales Ereignis als Interpretament eines Sprachbenutzers begreifen wollen, stellt sich die Frage, wie die Kriterien mental organisiert sind, nach denen Sprachbenutzer Texte von Nichttexten unterscheiden. Dies zu erfassen war sicherlich auch die implizite Idee von DE BEAUGRANDE/DRESSLER (1981). Allerdings ist ihr Versuch, konstitutive Kriterien aufzustellen, aus einem weiteren, bisher nicht diskutierten Grund als problematisch anzusehen: Wären die sieben Kriterien konstitutiv für die Unterscheidung Text vs. Nichttext, müsste angegeben werden, wann die Grenze zu ziehen ist. Wann entscheiden wir, dass wir einen Text nicht als Text akzeptieren? Offensichtlich tun wir es nicht nach der Anzahl der Kriterien, d.h. es lässt sich nicht zeigen, dass Leser einen Text nicht akzeptieren, wenn er zwei oder drei oder x Merkmale nicht erfüllt. Dies ist schon deshalb nicht möglich, weil die diskutierten Kriterien der Akzeptabilität ein Kontinuum bilden: Texte sind eben mehr oder weniger informativ oder situational angemessen. Um ein zusammenhängendes Konzept Text erfassen zu können, möchte ich bezugnehmend auf SANDIG (2000) vorschlagen, Text als prototypisches Konzept zu begreifen. Zuvor ein paar Worte zur Idee der Prototypik: Die Psychologin Eleanor ROSCH führte 1977 als erste den Begriff des Prototyps in die Theorie der Begriffsbildung und -entwicklung beim Menschen ein. Sie entwickelt, gestützt durch ihre interkulturellen Forschungen, ein komplexes, kontinuierliches 25 Konzept der Begriffsbildung, in welches ein Konzept der Prototypik integriert ist im Gegensatz zu diskret 26 Vgl. ROSCH, Eleanor (1977): Human Categorization. in: WARREN, N. (ed.), Studies in crosscultural psychology. New York et al., 1977, Bd. 1, S

21 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Ausgangspunkt ihrer Forschungen war die Untersuchung von Farbbegriffen in verschiedenen Kulturen, wobei u.a. die theoretische Vorannahme bewiesen werden sollte, dass menschliche Kategorien nicht arbiträr, sondern in einem bestimmten Sinn durch die Welt vorstrukturiert sind. Zusammenfassend lässt sich zu ihrem Konzept von Prototypik folgendes sagen: Für natürliche Prototypen ist die Basis Salience. Der Begriff der Salience leitet sich vom englischen salience ab, was soviel bedeutet wie Hervorspringen, Herausragen. Hinter ROSCHS Terminus Salience steht die These, dass bestimmte Farben universal besonders markant für den menschlichen Sinnesapparat seien. Bestätigt wurde dies durch eine Untersuchung von HERING (1964), der nachwies, dass das Farbrezeptionssystem bei Primaten aus zwei Kanälen besteht: einer, der zwischen rot und grün, und einer der zwischen gelb und blau anspricht, wodurch bestimmte Farbtöne dieser Farben dadurch besonders ausgezeichnet sind, dass sie die Begrenzung des Spektrums der Kanäle bilden. Diese Farbtöne erscheinen subjektiv salienter zu sein als andere. Während es für Farben natürliche Prototypen zu geben scheint, gilt für konkrete Objekte die Maximierung der Cue Validity als grundlegendes Prinzip, d.h. Eigenschaften mit höherer Korrelation in einer Kategorie haben dabei für die Prototypik größeres Gewicht als dieselben Eigenschaften, wenn sie nicht durch ein wahrscheinliches Zusammentreffen ausgezeichnet sind. Prototypen scheinen also eher solche Mitglieder einer Kategorie zu sein, welche am meisten die redundante Struktur einer Kategorie als Ganzes reflektieren. Es ist anzunehmen, dass Strukturprinzipien von Kategorien und Prototypen aus funktionalen Gründen auftreten: Prototypen ermöglichen einfache, z.t. auch bildliche Vorstellungen. Sie ermöglichen Subjekten die Nutzung ihres Wissens über die Kontingenz der Struktur ihrer Umwelt ohne großen kognitiven Aufwand und bieten größtmögliche Trennschärfe der Unterscheidung bei gleichzeitiger Offenheit für zukünftige, kontingente Entwicklungen. Durch eine prototypische Struktur wird die Effizienz von Basic-level-Kategorien ermöglicht. Diese Effizienz natürlicher Begriffsbildung kann für bestimmte Teile der Wissenschaft nützlich sein, denn es darf trotz des wissenschaftlichen Ideals der Disjunktivität und Vollständigkeit von Kategorisierungen nicht vergessen werden, dass wir eine Welt beobachten, die sich verändert, weshalb eine endgültig vollständige und disjunkte Kategorienbildung nicht möglich ist. Auch innerhalb der historisch gewachsenen Strukturen der Welt gibt es Dinge, die sich einer Kategorisierung nach dem Ideal der absoluten Trennschärfe widersetzen, so vor allem plötzlich endende Entwicklungslinien oder überraschende 21

22 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Kreuzungen: somit kommen eierlegende Säuger genauso zustande, wie Wortformen im Übergang. Mit einem ähnlich komplexen Bereich haben wir es bei der Problematik der Texte zu tun. Es kommt allerdings, gegenüber dem genannten Beispiel des eierlegenden Säugetiers, noch ein weiterer Punkt hinzu: Was als Text oder Nichttext gilt, ist nicht absolut bestimmt sondern hängt von der aktuellen Bewertung der Sprachverwender ab. Umgang mit Texten ist, wie wir im weiteren feststellen werden, ein komplexes Handeln, das durch Erwartungen der Subjekte bestimmt ist, für die und von denen ein Text produziert wird. Es darf also bei der wissenschaftlichen Rekonstruktion des Begriffs Text weniger darum gehen, was bisher von Sprachverwendern als Text bezeichnet wurde. Vielmehr müssen die Kriterien, nach denen man Texte als Texte verschiedener Qualität kategorisiert und bewertet, erarbeitet werden. Die Kriterien von DE BEAUGRANDE/DRESSLER (1981) eignen sich hierzu, müssen allerdings noch erweitert werden. Außerdem dürfen sie eben nicht, wie die genannten Autoren es tun, als konstitutive Kriterien mit Ausschlusscharakter gelten, sondern sie müssen als Merkmalskontinuum erfasst werden, welches einer Bewertung zugrunde liegt. Dies wäre dann bereits eine prototypische Erfassung des Konzepts Text. Wie ein solches Konzept genauer aussehen kann, führt SANDIG (2000) vor wobei sie folgende Grundannahmen einer prototypischen Theorie, die teils mit dem hier geschilderten psychologischen Ansatz der Prototypik übereinstimmen, teils darüber hinausgehen, voraussetzt: Kategorien werden nicht immer durch notwendige und hinreichende Merkmale definiert und verfügen nicht immer über klare Grenzen. Die Merkmale, über die Kategorien beschreibbar sind, müssen nicht alle für jeden Vertreter der Kategorie gelten. Das bedeutet, Kategorien müssen nicht über ein Merkmal definiert sein, sondern können einen Merkmalsraum bilden. Die Merkmale können zum einen gewichtet, d.h. mehr oder weniger zentral für eine Kategorie, zum anderen gradiert, d.h. auf verschiedene Kategorienmitglieder mehr oder weniger zutreffend sein. Daraus folgt, dass nicht alle Mitglieder einer Kategorie den gleichen Stellenwert haben es gibt bessere und schlechtere Vertreter einer Kategorie, abhängig von der Anzahl und dem Gewicht der Kategorienmerkmale, die sie teilen. Die besten Kategorienmitglieder sind die Prototypen, welche die meisten Merkmale mit den anderen Mitgliedern einer Kategorie teilen und möglichst wenige Merkmale mit Vertretern einer anderen Kategorie 22

23 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität gemeinsam haben. Diese Merkmalsgemeinsamkeiten und -unterschiede lassen sich auch als Familienähnlichkeit zwischen Vertretern einer Kategorie bezeichnen. 27 Bei der Kategorisierung gibt es eine ausgezeichnete Ebene die Basisebene, welche eine hohe Optimalität in der Verbindung von Informativität und kognitiver Effektivität erreicht. SANDIG (2000) diskutiert nun ebenfalls die Textualitätskriterien von DE BEAUGRANDE/DRESSLER (1981) und führt, wie bereits erwähnt, noch das Kriterium der Thematizität ein, welches wir aber dem Bereich der Kohärenz zugeordnet haben. An einem Beispiel aus den Randbereichen der Textualität, dem Wand-Graffiti, zeigt die Autorin, dass Kohäsion und Kohärenz nicht vorhanden sein müssen, wenn ein Text als Text akzeptiert wird, wohl aber Thema und Textfunktion vorhanden 28 sind. Textliche Randerscheinungen dieser Art seien nämlich an Situationen gebunden, die die Funktion verdeutlichen [ ] 29. Offensichtlich wird hier, dass auch Kohärenz nicht als Ausschlusskriterium gelten kann, wie noch DE BEAUGRANDE/DRESSLER (1981) meinten. Allerdings zeigt die Wortwahl der Autorin, dass trotzt der einleuchtenden Erkenntnis, dass situative Funktionalität einen besonderen Stellenwert hat die Perspektive der Kriterien noch nicht deutlich herausgearbeitet wurde: Thema und Textfunktion sind eben nicht in einer Situation vorhanden, sondern sind situative Interpretamente. Thematizität und Funktionalität sind daher Bewertungsgesichtspunkte von Textverwendern, nicht Eigenschaften von Texten. Diese lassen sich letztlich in einem Kontinuum verschiedener Gewichtung erfassen, dessen graphische Darstellung ich von SANDIG (2000) übernehme: Vgl. auch den Begriff der Familienähnlichkeit bei WITTGENSTEIN. Dazu: WITTGENSTEIN, Ludwig (1997): Philosophische Untersuchungen. In: Werkausgabe in 8 Bänden, Suhrkamp: Frankfurt/Main 1997, (stw 501), Band 1, S. 278, Paragraph Ebenda, S Ebenda. 30 Graphik aus SANDIG (2000): S

24 Aspekte der Textkompetenz II. Textualität Abbildung 2 Ein weiterer interessanter Punkt lässt sich in SANDIGS prototypischem Textkonzept im Anschluss an meine Diskussion der Unterscheidung schriftlich-mündlich als Doppelkriterium im Sinne von Materialität und Konzeptionalität finden: In einer nicht repräsentativen Befragung unter 31 Studierenden zeigte sich nach ihrer Auskunft, dass Schrifttexte als prototypischer Kern der Kategorie Text erfasst werden. 31 Hierin lässt sich wenn nicht die gebotene Kürze der Arbeit einen hinreichenden Grund darstellt, die Einschränkung der Untersuchung auf Schrifttexte und schriftliche Textproduktion ebenfalls begründen. 31 Vgl. Ebenda, S

25 Aspekte der Textkompetenz III. Sprachliche Kompetenz III. Sprachliche Kompetenz 1. CHOMSKYS Unterscheidung zwischen Kompetenz und Performanz Der Begriff der sprachlichen Kompetenz wird von Linguisten im Wesentlichen mit dem Namen CHOMSKY verbunden. Er prägte das Begriffspaar Kompetenz Performanz, mit dem er sich gegen DE SAUSSURES Unterscheidung Langue Parole und gleichzeitig gegen die behavioristische Methode wandte. CHOMSKY betrachtet seine Theorie als Weiterentwicklung der rationalistischen Sprachauffassung in der Tradition von DESCARTES, LEIBNIZ und HUMBOLDT und nahm deren drei Grundannahmen wieder auf: Eine Sprache erlernen zu können ist eine spezifisch menschliche Fähigkeit. Spezifisch hierfür ist die Kreativität, d.h. die Fähigkeit, noch nie vorher gebildete Sätze zu produzieren oder zu verstehen. Sprache hat einen inneren und einen äußeren Aspekt, diese Aspekte werden bei CHOMSKY unter dem Konzept der Tiefen- und Oberflächenstruktur erfasst. Die Besonderheit sprachlicher Kompetenz liegt darin, dass sie ein spezifisch menschliches Vermögen ist: Jeder, der sich mit dem Studium der menschlichen Natur und den menschlichen Fähigkeiten befaßt, muß sich irgendwie mit dem Umstand auseinandersetzen, daß alle normalen Menschen Sprache erwerben, während der Erwerb selbst ihrer simpelsten Anfangsgründe außerhalb der Fähigkeiten eines ansonsten durchaus intelligenten Affen liegt ein Umstand, der mit Recht in der cartesianischen Philosophie hervorgehoben wurde. 32 CHOMSKY ist der Ansicht, dass sein Begriffspaar Kompetenz Performanz die sprachliche Kreativität besonders gut erklären kann, indem er hiermit die dem Sprachverhalten zu Grunde liegenden Strukturen ausdifferenzieren und erfassen kann. Der Fortschritt liegt auf der Hand: DE SAUSSURES Langue-Begriff umfasst nur das Inventar von Einheiten CHOMSKY hingegen will unter Kompetenz ein System generativer (erzeugender) Prozesse verstehen, die natürlich, und das unterschlägt er z.t., über Einheiten operieren. Da sprachliche Kreativität allen Sprachen gemeinsam ist, folgert CHOMSKY, es müsse universale grammatische Regeln geben, weshalb einzelsprachliche Grammatiken durch universelle Grammatiken ergänzt werden müssten. 33 Dieser Versuch ist in die Entwicklung einer generativen Grammatiktheorie 32 CHOMSKY, Noam (1970): Sprache und Geist. Frankfurt/Main 1970, S Vgl. CHOMSKY, Noam (1969): Aspekte der Syntax-Theorie. Frankfurt/Main 1969, S. 16 f. 25

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