Auffahrunfall Das unterschätzte Risiko
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- Julius Sommer
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1 Auffahrunfall Das unterschätzte Risiko Siegfried Brockmann Leiter Unfallforschung der Versicherer (UDV) Pressegespräch Darmstadt,
2 2 Relevanz Unfallgeschehen (destatis 2008) Jeder 7. Unfall mit Personenschaden mit Ursache Ungenügender Sicherheitsabstand (13%) Insgesamt: rund /3 aller Unfälle mit Getöteten wird durch Lkw verursacht, 2/3 durch Pkw 29 % aller Getöteten auf Autobahnen durch Auffahrunfälle
3 3 2-track vehicles 92%(±3%) Car Accidents 100% (n=2,151; N=162,812) out of these, Rear Car Accidents 19%(±2%) (n=285; N=30,155) 86%(±4%) Car to Car (n=222; N=25,802) 6%(±3%) Car to HGV (n=27; N=1,696) 8%(±3%) Car to mot. 2-Wheel./Cyclist (n=36; N=2,657) fatally injured 1% seriously injured 12% fatally injured 12% seriously injured 31% fatally injured 2% seriously injured 56% every 8. Person fatally or seriously injured slightly injured 87% slightly injured 57% nearly every 2. Person fatally or seriously injured slightly injured 42%
4 Relative Frequency (% Relative frequency (% Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. 4 Involved parties, accident categories Rear crash with 64%(±6%) Stationary vehicle (n=136; N=17,689) 36%(±6%) Moving vehicle (n=113; N=9,809) Rear-end crash with stationary vehicle (n=59; N=7,557) Rear-end crash with moving vehicle (n=69; N=6,598) 2 involved parties 100,0 80,0 60,0 88,1 73,6 40,0 20,0 0,0 0,0 4,7 Accidents with fatalities 11,9 21,7 Accidents with seriously injured Accidents with slightly injured Rear-end crash with stationary vehicle (n=77; N=10,131) Rear-end crash with moving vehicle (n=44; N=3,211) 3 and more involved parties 100,0 80,0 60,0 86,8 69,7 40,0 20,0 0,0 0,7 9,9 Accidents with fatalities 12,5 20,5 Accidents with seriously injured Accidents with slightly injured
5 5 Road characteristics 36%(±6%) Rear crash with moving vehicle (n=113; N=9,809)
6 6 Accident location 36%(±6%) Rear crash with moving vehicle (n=113; N=9,809) urban roads 29% rural roads 71%
7 7 Accident groups 14% (±%) Lane change (n=23; N=1,401) 5%(±%) Others (n=10; N=379) 10%(±%) Turning (n=9; N=935) 50%(±%) Moving ahead (n=48; N=4,900) 21%(±%)Traffic jam / congestion / yield (n=23; N=2,113)
8 Relative Frequency Relative frequency (%) Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. 8 Accident location and light conditions (n=24;n=2,860) (n=89;n=6,949) urban rural 100% 80% (n=23;n=2,551) 16 (n=89;n=6,949) 25 60% dawn/darkness 40% daylight 20% 0% urban rural
9 Cummulative Frequency (% Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. 9 Difference in the driving speeds of the involved vehicles (n=47; N=2,994) >70 Delta V [kph]
10 10 UDB: Pkw auf bewegte zweispurige Fahrzeuge 8 von 10 Unfällen fanden auf frei befahrbarer Strecke statt (81%) außerorts: 80% männliche und 20% weibliche Fahrer Bei jedem 4. Unfall mit 2 involvierten Fahrzeugen gab es Getötete oder Schwerverletzte Waren mehr als 2 Fahrzeuge involviert, gab es bei jedem 3. Unfall Getötete oder Schwerverletzte Datenquelle: UDB
11 11 Beispiele für Auffahrunfälle Fahrgeschwindigkeit Fahrzeug 2 [km/h] Abstand Fzg.1/Fzg.2 [m] Fahrgeschwindigkeit Fahrzeug 1 [km/h] Geschwindigkeits- Differenz beim Auffahren [km/h] Mindest-Abstand zur Vermeidung des Auffahrens [m] Reaktionszeit Fahrer 2: 1,0 s Verzögerung Fzg. 1 und Fzg. 2: 8,0 m/s 2
12 12 Example of a rear collision animated with PC Crash
13 ΔV (2-1) =30km/h ΔV (3-2) =48km/h Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. 13 Example of a rear collision animated with PC Crash Speed difference between the vehicles at time of collision V Vehicle 1 Vehicle 2 Vehicle 3 s
14 14 Auffahrunfälle Was ist die menschliche Kompenente? körperliche Defizite (Sehvermögen) Mängel bei der Aufmerksamkeit (z. B. Ermüdung, Ablenkung) generelle Eingeschränktheit des Menschen, Abstände und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen
15 15 Auffahrunfälle Menschliche Fehleinschätzungen bei Entfernung und Geschwindigkeit Fatale Wechselwirkung: Entfernungen und Geschwindigkeiten werden zu niedrig geschätzt
16 16 Auffahrunfälle typische Auffahrer (Studie KfV, Auswertung SATRE II) - männlich - mittleres Alter - beruflich gut situiert - langjährige Fahrpraxis - stark motorisiert - Vielfahrer schwer beeinflussbar
17 17 Auffahrunfälle Überzeugungen der Drängler / Auffahrer - Fahrerfahrung kompensiert Fahrfehler Risiko ist gerechtfertigt - Tempolimits sind zum Übertreten da - Fehlende soziale Sanktion machen doch alle - Abstandhalter sind Störfaktor Bummler
18 18 Auffahrunfälle Maßnahmen intelligente Tempomaten in Kombination mit Notbremssystemen auch für Pkw verbindlich vorschreiben Nachrüstsysteme zumindest empfehlen Aufklären über Wahrnehmungsdefizite und Hilfsmittel (Tachoblick, Leitpfosten) gegen Unbelehrbare: regelmäßige Kontrollen
19 19 Folgen des Drängelns 4 Abs. 1 StVO: Der Abstand von einem vorausfahrenden Fahrzeug muss in der Regel so groß sein, dass auch dann hinter ihm gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird... Aus dem Bußgeldkatalog lassen sich folgende Beispiele ableiten: Geschwindigkeit Abstand Bußgeld Punkte Fahrverbot 100 km/h 15 m 100 Euro km/h 14 m 160 Euro km/h 15 m 160 Euro 3 1 Monat 130 km/h 15 m 240 Euro 4 1 Monat 160 km/h 15 m 320 Euro 4 2 Monate
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