Ergebnisse und Empfehlungen zum integrierten Pflanzenschutz im Ackerbau

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1 MecklenburgVorpommern Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Pflanzenschutzdienst Ergebnisse und Empfehlungen zum integrierten Pflanzenschutz im Ackerbau 2006

2 Ergebnisse und Empfehlungen zum Integrierten Pflanzenschutz im Ackerbau 2006 aus dem Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei MecklenburgVorpommern Pflanzenschutzdienst Redaktionsschluss: 15. November 2005 Druck: Landwirtschaftsministerium MecklenburgVorpommern Die Verwendung der Ergebnisse ist nur mit Quellenangabe gestattet. Bei Verwendung für wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen und Vorträge ist die Genehmigung einzuholen.

3 Vorwort Verehrte Leserinnen und Leser dieser Broschüre! Betrachtet man die Entwicklung des Ackerbaus der vergangenen Jahre ist festzustellen, dass sich der erzielte enorme Produktivitätsfortschritt in der Pflanzenproduktion immer weniger positiv auf das Betriebsergebnis auswirkte. Ertragssteigerungen dienten zunehmend mehr der Kompensation des betrieblichen Einkommensrückganges als der Rentabilitätssteigerung der Verfahren. Im abgelaufenen Jahr war sogar diese Zielstellung oft schwer zu erreichen, denn die Wachstumsbedingungen 2005 mit den Spätfrösten zu Beginn der Vegetationsperiode, ungleichmäßiger Niederschlagsverteilung und schwierigen Erntebedingungen im August führten zu einer Stagnation bei der Ertragsentwicklung landesweit. Für den ökonomischen Erfolg wird die Umsetzung von Neuheiten aus Wissenschaft und Technik weiter einen hohen Stellenwert behalten. Mehr als bisher ist aber die Ausgabenseite möglicher Innovationen kritisch zu betrachten. Dies gilt uneingeschränkt für den Pflanzenschutzmitteleinsatz. Zusammen mit der Praxis musste die Pflanzenschutzbehörde an der Lösung einer Reihe von Problemen intensiv arbeiten. Vor einem Jahr verursachte die Strobilurinresistenz von Septoria tritici erhebliche Schwierigkeiten bei der Bekämpfung dieser wichtigsten Weizenerkrankung unseres Anbaugebietes. Bereits mit Beginn des Resistenzauftretens wurden Strategien für ein wirksames Resistenzmanagement entwickelt, die aber nach unserer Einschätzung nicht überall in erforderlichem Umfang Eingang in die Betriebspraxis gefunden haben. Mit der Resistenz des Rapsglanzkäfers gegenüber der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide stellt sich eine völlig neue Gefährdungssituation für die Praxis dar, der nicht mehr nur mit einem einfachen Produktwechsel begegnet werden kann. Erneut leisteten falsche Bekämpfungsstrategien dieser verhängnisvollen Entwicklung Vorschub. Die entstandene Lage wird durch fehlende Wirkstoffalternativen verschärft. Darüber hinaus sind zukünftig nur wenige Neuzulassungen von Insektiziden zu erwarten, und ihre Wirkung wird wegen der im Zulassungsverfahren zu überspringenden ökotoxikologischen Hürden schwächer sein. Aus dieser geringeren biologischen Wirkung ergeben sich wiederum Schwierigkeiten beim vorbeugenden Resistenzmanagement von Schadinsektenpopulationen. Der Maiszünsler, er breitete sich 2005 weiter nach Nordwesten aus, Kohlfliegen im Raps und Weizengallmücken sind Vorboten dieser Entwicklung. Allen ist gemeinsam, dass es vollwirksame Problemlösungsvarianten nicht gibt. Der Pflanzenschutzdienst wird in seinen Bemühungen, die Betriebe bei der Bewältigung der angesprochenen fachlichen Probleme zu unterstützen, nicht nachlassen. Unsere Beratungsempfehlungen werden aus zuverlässigen Versuchsergebnissen entwickelt, die unabhängig und ausschließlich an fachlichen Zusammenhängen ausgerichtet sind. Diese Empfehlungen stellen in der vorliegenden Broschüre wieder den inhaltlichen Schwerpunkt dar. Als ein wichtiger Bestandteil der neu gegründeten Landesanstalt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei stehen ihm weiter die erforderlichen materiellen Ressourcen zur Verfügung, um den hohen Anforderungen der Praxis und den eigenen Ansprüchen an das Leistungsniveau zu genügen. Wie stets an dieser Stelle ist unseren Partnern aus anderen Einrichtungen und den Praxisbetrieben, die ihre Flächen für Bonituren und Versuche zur Verfügung stellten, für ihren nicht unwesentlichen Beitrag am Zustandekommen der vorliegenden Broschüre zu danken. Rostock, Dezember 2005 Prof. Dr. Dr. Frerk Feldhusen Präsident Dr. Joachim Vietinghoff Vizepräsident Leiter Pflanzenschutzdienst

4 LALLF MV, Pflanzenschutzdienst Struktur, Kontakte, Leistungsangebot Regionale Gliederung und Anschriften Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei MecklenburgVorpommern Abt. Pflanzenschutzdienst GrafLippeStraße 1, Rostock Fax Internet: Abteilungsleiter: Dr. Joachim Vietinghoff Integrierter Pflanzenschutz Pflanzengesundheitskontrolle Pflanzenschutzmittelkontrolle Anerkennungsstelle für Saat und Pflanzgut Regionaldienst Greifswald Grimmer Str Greifswald Fax Regionaldienst Rostock GrafLippeStraße Rostock Fax rbrostock@lps.mvnet.de Regionaldienst Groß Nemerow OT Tollenseheim, Nr. 6a Groß Nemerow Fax asneubrandenburg@lps.mvnet.de Regionaldienst Schwerin Wickendorfer Str Schwerin Fax asschwerin@lps.mvnet.de 4

5 LALLF MV, Pflanzenschutzdienst Struktur, Kontakte, Leistungsangebot Einlassstelle Mukran Mukran Fährhafen Fax Einlassstelle Rostock RostockSeehafen Am Hansakai Fax Einlassstelle Wismar Wismar Am alten Holzhafen Fax Anerkennungsstelle für Saat und Pflanzgut GrafLippeStr Rostock Fax g.erbe@lfa.mvnet.de Regional zuständige Dienststelle Neubrandenburg OT Tollenseheim, Nr. 6a Groß Nemerow Fax s.wegner@lfa.mvnet.de Regional zuständige Dienststelle Schwerin Wickendorfer Str Schwerin Fax i.schlawin@lfa.mvnet.de Leistungsangebot des LALLF MV, Abt. Pflanzenschutzdienst Auf Grundlage des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) sowie des Saatgutverkehrsgesetzes (SaatG) werden folgende Dienstleistungen angeboten: Beratung zur Umsetzung des Integrierten Pflanzenschutzes Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) nach GEP in Ackerbau und Freilandgemüsekulturen, sowie von Pflanzenschutzgeräten Orientierende Versuche zur Anwendung von PSM Schaderregerüberwachung als Grundlage für Bekämpfungsempfehlungen (Hinweise, Warndienst) in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen Erteilung von Genehmigungen im Einzelfall ( 18 b PflSchG) zum Einsatz von PSM in Sonderkulturen unter der Voraussetzung der Einhaltung von Rückstandshöchstmengen. Erteilung von Ausnahmegenehmigungen zur Anwendung von PSM auf nicht landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen, zur Anwendung von PSM mit Luftfahrzeugen sowie für den PSMEinsatz bei regionalen und zeitlich beschränkten Sonderbedingungen. Pflanzengesundheitskontrolle bei Import und Export pflanzlicher Sendungen (Beratung zu Anforderungen im internationalen Handel, Ausstellung von Pflanzengesundheitszeugnissen, Erteilung von Ausnahmegenehmigungen zur Einfuhr von Material zu Versuchs, Forschungs und Züchtungszwecken) Registrierung zum EUPflanzenhandel und Erteilung der Genehmigung zur Ausstellung von EGPflanzenpässen und sowie phytosanitäre Kontrollen von Sendungen vor der Lieferung in EUSchutzgebiete. Registrierung / Kontrolle von Behandlung, Herstellung und Kennzeichnung von Verpackungsholz (ISPM 15). Diagnose von Virosen, Bakteriosen, Mykosen, pflanzenpathogenen Nematoden und Schadinsekten Diagnose von Quarantäneschadorganismen (Kartoffelnematoden, Bakterielle Ringfäule und Schleimkrankheit der Kartoffel, Spindelknollenkrankheit etc.) Amtliche Sortenvorprüfung gegenüber Pathotypen der Kartoffelnematoden Analytik von PSMRückständen, Beizqualität von Saatgut 5

6 Pflanzenschutzrecht Neuregelungen Anerkennung von Saat und Pflanzgut ( 28 SaatG; Saatgut und Pflanzkartoffelverordnung) Kontrolle des im Verkehr befindlichen Saat und Pflanzgutes ( 28 SaatG) Beratung zu Fragen der Vermehrung, Aufbereitung, Anerkennung und Qualitätssicherung von Saat und Pflanzgut. Schulung von amtlich verpflichteten Feldbestandsprüfern und Probenehmern. Informationen über das Internetportal der Arbeitsgemeinschaft der Anerkennungsstellen und Agrarportal von MV Mediengestützte Informationen des LALLF MV, Abt. Pflanzenschutzdienst: Produkt Inhalt Medium Bereich Warndienst Fax Hinweise Landfunk (IVIX) Agrarportal Hinweise und Warnungen des Pflanzenschutzdienstes, regional und landesweit Pflanzenschutz im Haus und Kleingarten Aktuelle Informationen zum Pflanzenschutz Verschiedene aktuelle PflanzenschutzInformationen Post Tagespresse Radio MV, Mi, Uhr Ackerbau, Obst und Gemüsebau Zierpflanzen und Baumschulen Ackerbau Haus und Kleingarten Ackerbau Ackerbau, Obst und Gemüsebau Zierpflanzen und Baumschulen Neuregelungen im Pflanzenschutzrecht P. Brauer, M. Hahn Neufassung der Grundsätze für die Durchführung der guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz Seit dem 24. März 2005 liegt die aktualisierte Fassung der Grundsätze zur guten fachlichen Praxis (GfP) im Pflanzenschutz vor. Auch die in Kürze zu erwartende Novellierung des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) fand in dieser Neuauflage bereits Berücksichtigung. Die höhere Wertigkeit und Verbindlichkeit der neuen GfP wird durch folgende Auszüge deutlich gemacht. Der erste Abschnitt der Grundsätze (Kap. 1) verweist auf das PflSchG: Gemäß 2a Abs. 1 des Pflanzenschutzgesetzes darf Pflanzenschutz nur nach guter fachlicher Praxis durchgeführt werden. Sie ist gesetzliche Vorschrift und somit auch verbindlich zu befolgen. Diese Verbindlichkeit ist bezüglich der Regelungen zu den EUPrämienzahlungen im entsprechenden Abschnitt (Kap. 2) untermauert: Pflanzenschutzmittel dürfen nur nach guter fachlicher Praxis angewandt werden. Diese im PflSchG verankerte Vorschrift dient u.a. dem Schutz des Naturhaushaltes. Verstöße gegen das Pflanzenschutzgesetz führen ab dem 1. Januar 2006 zu einer Kürzung der Direktzahlungen, unabhängig davon, ob nach dem Fachrecht ein Bußgeld verhängt wird. Wichtige Neuerungen der GfP werden im Folgenden erläutert. 6

7 Pflanzenschutzrecht Neuregelungen Dokumentation der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) In den aktualisierten Grundsätzen (Kap. 1) wird auf die Dokumentation der Pflanzenschutzmaßnahmen verwiesen:... Es wird nunmehr klargestellt, dass zur guten fachlichen Praxis gehört, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu dokumentieren. Auch die Novellierung des PflSchG wird die Verpflichtung der Leiter eines landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betriebes zur Aufzeichnung von Pflanzenschutzmaßnahmen sowie die Aufbewahrung der Aufzeichnungen beinhalten. Die einzelnen Anforderungen für die Grundsätze der Dokumentation sind (Kap. 10): Eine transparente Dokumentation...bedeutet, dass folgende... WFragen beantwortet werden können: WER hat WANN, WO, WARUM, WAS und WIE VIEL angewandt. Hierzu gehören zumindest: 1. Name des Anwenders 2. Datum der Anwendung 3. Bezeichnung des Anwendungsortes (Schlag, Fläche) 4. Kultur (auch Pflanzenerzeugnis oder Objekt) 5. Schadorganismus oder Zweck der Maßnahme 6. Bezeichnung des Pflanzenschutzmittels 7. Aufwandmenge je Flächeneinheit... Bei vorhandenen Schlägen ist... schlagspezifisch zu dokumentieren. Als Form der Dokumentation kommt damit nur eine Schlagkartei in Frage. Vermeidung von Abdrift und Abschwemmung Der Schutz von Natur und Umwelt, insbesondere die Vermeidung von Stoffeinträgen auf Nichtzielflächen und in Gewässer, muss Grundsatz landwirtschaftlichen Handelns sein. Unabhängig von Abstandsauflagen und Anwendungsbestimmungen ist Abdrift oder Abschwemmung auf angrenzende Flächen, insbesondere in gefährdete Objekte, Oberflächengewässer und schützenswerte Biotope zu vermeiden. Aber auch der Eintrag von Pflanzenschutzmitteln (und Düngern) auf nicht intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen (ökologischer Landbau, extensiv genutzte Flächen, Parkanlagen o.ä.) muss verhindert werden. Besteht die Möglichkeit, dass hierzu die geforderten Abstandsauflagen und Anwendungsbestimmungen nicht ausreichen, ist dies durch schärfere Maßnahmen als gefordert zu realisieren, z.b. durch die Wahl einer höheren Abdriftminderungsklasse, einen größeren Abstand oder Randstreifen mit geschlossener Pflanzendecke. Es muss beachtet werden, dass die Verwendung abdriftmindernder Düsentechnik allein keine Abdriftminderung garantiert. Sie ist nur die technische Voraussetzung, die:...in Verbindung mit reduzierter Fahrgeschwindigkeit..., einer geringen Spritzhöhe, einer hohen Flüssigkeitsaufwandmenge (in Verbindung mit geringem Spritzdruck), die Abschaltung der äußeren Düsen und durch die Beachtung von Windrichtung und geschwindigkeit... zur Verminderung von Abdrift führt (Kap. 12). Die verstärkte Berücksichtigung besonders des Gewässerschutzes wird auch dadurch unterstrichen, dass eine Reihe von Pflanzenschutzmittel, die neu zugelassen bzw. mit neuen Bestimmungen wiederzugelassen wurden, mit Auflagen zum Schutz von Oberflächengewässern vor Abschwemmung versehen sind. So kann z.b. gefordert sein, dass bei einer (geringen) Hangneigung von mehr als 2 % (2 m Höhenunterschied auf 100 m Länge) ein Randstreifen, meist mit geschlossener Pflanzendecke, von mindestens 5, oft 10 oder 20 m vorhanden sein muss (NW ). 7

8 Pflanzenschutzrecht Neuregelungen Nutzung kleinflächiger Stilllegungen Durch die Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 des Rates vom 29. September 2003 in Artikel 54 wurde die Nutzung der Zahlungsansprüche bei Flächenstilllegung neu formuliert. Der Absatz 4 des Artikels 54 lautet wie folgt: (4) Die stillgelegten Flächen müssen mindestens 0,1 ha groß und 10 m breit sein. Aus hinreichend begründeten Umweltschutzgründen können die Mitgliedstaaten Flächen mit einer Mindestbreite von 5 Metern und einer Mindestgröße von 0,05 ha akzeptieren. Besonders in Hinblick auf die Umsetzung der im vorherigen Abschnitt genannten Auflagen zum Oberflächengewässerschutz wird empfohlen, die kleinflächige Stilllegung auch zur Lösung der sich daraus ergebenden Probleme zu nutzen. Großer Vorteil dieser Verfahren ist, dass die Einhaltung der Abstandsauflagen zum Schutz von Oberflächengewässern wesentlich einfacher wird. Eine Abschaltung weiterer Teilbreiten ist nur noch bei Mitteln mit einer 20mAbstandsauflage erforderlich. Sachgerechte Entsorgung von nicht mehr zugelassenen Pflanzenschutzmitteln Angefangene, geöffnete Gebinde sind oft nur begrenzt haltbar, da der Einfluss von Luft und Luftfeuchtigkeit zu Entmischung, Verkrustung oder Ausflockung führen kann. In einem solchen Fall bleibt nur die sachgerechte Entsorgung. Ebenso ist mit PSM zu verfahren, deren Aufbrauchfrist abgelaufen ist oder die inzwischen verboten sind. Die in Kürze zu erwartende Novellierung des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) wird auch eine Entsorgungspflicht von verbotenen Pflanzenschutzmitteln beinhalten. Die schon vielfach praktizierte Vereinbarung mit dem Händler, nicht benötigte geschlossene Gebinde zurückzunehmen, sollte inzwischen zur Selbstverständlichkeit gehören. Die Anwendung von PSM nach Ablauf der Aufbrauchfrist (meist 2 Jahre nach Zulassungsende) ist in jedem Fall verboten und bußgeldbewehrt. Verfahren bei der Nachmeldung von Kleinstrukturanteilen Das jeweils aktuelle Verzeichnis ist auf der Homepage der Biologischen Bundesanstalt für Land und Forstwirtschaft ( einzusehen. Hier ist auch zu erkennen, wie viele Hektar noch bis zur Erfüllung fehlen. Die zentrale Stelle für Ergänzungsmeldungen an die BBA für MecklenburgVorpommern ist der Regionaldienst Rostock. Die Meldungen werden gesammelt, aufgearbeitet und für den Antragssteller kostenfrei zum 1. September an die BBA übergeben. Folgende Ergänzungen können gemeldet werden: 1. Grünland, bewirtschaftet ohne Düngung und Pflanzenschutz* 2. Streuobstwiesen* 3. Flächenförmige Kleingehölze unter 0,1 ha 4. Neu angelegte Kleingehölzflächen 5. Linienförmige Gehölzflächen (Hecken) mit einer Breite von über 6 m als a. Anpflanzungen zwischen zwei landwirtschaftlichen Flächen ohne Weg b. Hecken entlang eines Weges Die Datenübergabe von Flächen nach 2. bis 5. muss anhand raumbezogener Daten in einem digitalen Format erfolgen. Geeignete Daten sind hierbei vom Antragsteller beizubringen. * Zur Anerkennung ist die Teilnahme an einem entsprechendem Förderprogramm unabdingbar! Eine Kopie geeigneter Unterlagen (Förderbescheid) ist zusammen mit der Ergänzungsmeldung einzureichen. 8

9 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung Ungras und Unkrautbekämpfung im Getreide Dr. Gebhardt Umweltrelevante Auflagen als auch die angespannte wirtschaftliche Situation zwingen zu höchster Effektivität bei den Unkrautregulierungsmaßnahmen. Exakte Kenntnisse der Unkrautflora auf den Standorten sollten für die entsprechende Herbizidwahl genutzt werden, um Nachbehandlungen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Die Witterungsbedingungen für die Herbizidwirksamkeit waren im Frühjahr 2005 kompliziert. Das spät einsetzende Frühjahr war durch starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht mit z.t. extremen Nachtfrösten gekennzeichnet; Niederschläge für die Verbesserung der Bodenwirksamkeit standen nur sehr begrenzt zur Verfügung. Hier waren Erfahrungen aus dem Jahre 2003 hilfreich. Der Zusatz von Additiven führt bei derartigen Bedingungen insbesondere bei Sulfonylharnstoffen zu verbesserter Wirkstoffaufnahme und somit zu schnellerem Wirkungseintritt. Die Verungrasung unserer Felder wächst, wenn auch regional sehr unterschiedlich, an. Neben Windhalm und Ackerfuchsschwanz wandern zunehmend Arten wie die Taube Trespe und Weidelgras auf unsere Getreidefelder. Bei den Unkräutern gewinnen KnöterichArten, Storchschnabel und Ampfer lokal an Bedeutung. Diese sind nicht immer mit den Standardspritzungen sicher zu bekämpfen und erfordern oftmals eine gesonderte Herbizidspritzung. Neuzulassung für die nächste Saison erste Ergebnisse Das neu zugelassene Super Stomp stellt eine Weiterentwicklung des langjährig praxiserprobten Stomp SC dar. Neben Pendimethalin (320 g/l) ist Picolinafen (16 g/l) in dem Fertigprodukt enthalten. Die Wirkstoffe sind sowohl blatt als auch bodenaktiv und erfassen eine Reihe von Unkräutern bis zum 4Blattstadium sicher. Windhalm wird bis zum 2Blattstadium sicher kontrolliert; die Anwendung bei größeren Windhalmpflanzen ist mit deutlichen Wirkungsverlusten verbunden. Verträglichkeitsprobleme in Form von Blattaufhellungen sind gelegentlich kurzzeitig beobachtet worden. Der bevorzugte Anwendungstermin liegt wie bei Stomp SC von BBCH 1113, wobei Anwendungen im BBCH 10/11 größere Wirkungssicherheit zeigten. Abb. 1: Super StompEinsatz in Winterweizen (Zusammenfassung von Versuchen in MV) 100 Wirkungsgrad (%) Windhalm (n=5) Kamille (n=7) Ausfallraps (n=4) Hirtentäschel (n=4) Vogelmiere (n=5) Ehrenpreis (n=6) A.stiefmütterchen(n=6) Mohnarten (n=2) Storchschnabel (n=1) 9

10 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung Der Soloeinsatz von Super Stomp ist nicht ratsam. Zur Erhöhung der Wirkungssicherheit insbesondere bei Windhalm und Kamille sind Mischpartner wie 11,5 l/ha IPU bzw g/ha Lexus zu empfehlen. Wie zunehmender Verungrasung begegnen? Die eigentlichen Ursachen für die Verungrasung wie die nichtwendende Bodenbearbeitung bzw. die reduzierte Stoppelbearbeitung sind vielfach etablierte Bestandteile des Produktionsverfahrens. Enge Fruchtfolgen mit hohem Getreideanteil, vorrangig Winterweizen, begünstigen die Entwicklung und Ausbreitung von Schadgräsern wie Tauber Trespe und Weidelgras. Auch bei der Fruchtfolgegestaltung sind keine gravierenden Veränderungen absehbar. Somit bleibt für die Ungrasbekämpfung nur die chemische Lösung. Auch hier gilt: Wehret den Anfängen: so können bei rechtzeitigem Einsatz geeigneter Gräserherbizide am Schlagrand die Ungräser in ihrer Ausbreitung gehindert werden. Dies erspart arbeitsaufwendige Ganzflächenbehandlungen und trägt zur Kostenoptimierung bei. Bei frühzeitigem massiven Besatz eignet sich für den Herbsteinsatz auf Grund der Zulassung ausschließlich Atlantis WG + FHS. Im Frühjahr stehen weitere Präparate wie Monitor, Attribut und Husar zur Verfügung. Die Aufwandmengen sollten nicht zu stark reduziert werden, um den Erfolg der Maßnahme nicht zu gefährden. Monitor und Attribut sind der Trespenbekämpfung vorbehalten. Dabei hat sich besonders die SplittingVariante als wirksam erwiesen. Die Aufwandmenge von Monitor wird in 2 Gaben zu je 12,5 g/ha appliziert, bei Attribut werden 60 g/ha vorgelegt und 40 g/ha bis zum Bestockungsende als Nachbehandlung appliziert. Positive Erfahrungen liegen mit der Spritzfolge von 50 g/ha Attribut + 0,5 l/ha Frigate und nachfolgend 12,5 g/ha Monitor + 0,2 % Monfast vor. Letzter Anwendungstermin für Monitor ist das 2 Knotenstadium. Auch mit Atlantis WG kann die Taube Trespe unterdrückt werden. Der Einsatz dient zur Führung der Kultur. Nachhaltige Wirkungen sind nicht gegeben. Gerade für derartige Indikationen hat sich der Zusatz von Netzmitteln, insbesondere bei niedriger Luftfeuchtigkeit, bewährt. Die Unverträglichkeit von Attribut und Monitor in Wintergerste kann zu deren Bekämpfung in Winterweizen genutzt werden. Maximale Aufwandmengen unterdrücken die Gerste so stark, dass die Bildung von Ähren unterbleibt. Zur Weidelgrasbekämpfung sind besonders Atlantis WG bzw. Husar geeignet. In Tabelle 1 wird ein Ergebnis aus der Region Schwerin zur Wirkung dieser Produkte auf Weidelgras dargestellt. Bei maximal zugelassenen Aufwandmengen sind akzeptable Wirkungsgrade erzielt worden. Der Zusatz des Additivs Mero zu Husar führte in diesem Fall zur Wirkungsverbesserung. Die Aufwandmengen bei Atlantis WG müssen mindestens 400 g/ha und bei Husar 175 g/ha betragen. Tab.: 1 Präparat Aufwandmenge l,kg/ha Weidelgras Deckungsgrad % Kontrolle Wirkungsgrad % Atlantis WG + FHS 0,5+1, Husar + Mero 0,2+1, Husar 0, Für die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz stehen eine Vielzahl wirksamer Produkte zur Verfügung. In MecklenburgVorpommern sind bislang gegenüber keiner Wirkstoffgruppe Resistenzen beobachtet worden. Für den Herbsteinsatz kommen Herold, Malibu bzw. Atlantis WG in Frage. Zu beachten sind die deutlich höheren Aufwandmengen im Vergleich zur Windhalmbekämpfung. Herold muss mit 0,40,6 kg/ha im Stadium BBCH 10/11 eingesetzt werden; bei Malibu müssen 34 l/ha im Stadium BBCH 12/13 zum Einsatz kommen. Bewährt haben sich auch Tankmischungen von Herold bzw. Malibu mit Lexus oder Atlantis WG. Die 10

11 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung Vorlage von Herold im Herbst und bei Bedarf eine Folgespritzung von Atlantis WG im Frühjahr ist sicher. Diese Variante enthält die Option, bei möglichem Verzicht auf die Frühjahrsspritzung Kosten zu sparen. Die Einjährige Rispe wird von den Präparaten Atlantis WG, Husar sowie Ciral sicher kontrolliert. In Wintergerste steht nach wie vor nur Ralon Super für den Frühjahrseinsatz als Alternative zum IPU zur Verfügung. Diese Maßnahme wird nicht zuletzt aus Kostengründen auf wenige Ausnahmen beschränkt bleiben. Die Strategie der Unkraut bzw. Ungrasbekämpfung in Triticale unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der in Winterweizen bzw. Winterroggen. Beachtenswert ist allerdings, dass Azur als Mischpräparat eingesetzt werden darf, während IPUSolopräparate wie z.b. Stefes IPU keine Zulassung haben. Tab. 2: Wirksamkeit von Getreideherbiziden gegenüber Ungräsern Acker Zulassung Einfuchs Einjährige Weidelgräser Trespe hafer Taube Flug in satz Windhalm schwanz gras termin Rispe G R W T Quecke Atlantis x x x H F (+) ++ ++(+) WG+FHS Attribut x F ++ ++(+) Cadou x x x x H ++(+) Concert x x x F ++(+) + Ciral x x x H ++ ++(+) +++ x F Husar x x x F + ++(+) (+) 2) +(+) 1) Lexus Class x x x F ++(+) 2) ++(+) 1) + Monitor x F (+) 3) +(+) ++(+) 3) Ralon x x x H +++ 4) ++(+) 1) +++ Super x F Topik x x x H F +++ 4) ++(+) 1) ++ 2) +++ PM 5) x x x x H F ++(+) ) bis BBCH 21 2) bis BBCH 25 3) bei 25 g/ha Monitor 4) Minderwirkung bei vorhandener Resistenz 5) Zulassung wird erwartet HHerbst FFrühjahr Die Queckenbekämpfung als ausdauerndes Gras gestaltet sich in Getreidekulturen außerordentlich schwierig. Deshalb ist die Bekämpfung nach Möglichkeit auf die Blattfrüchte in der Fruchtfolge zu verlagern. Hierfür stehen zahlreiche, gut wirksame und relativ kostengünstige Graminizide zur Verfügung. Die nachhaltigste und effektivste Methode stellt die Stoppelbehandlung dar. Präparate auf GlyphosatBasis sind besonders wirkungsvoll, wenn deren Einsatz auf 34 gut ausgebildete Blätter bei günstigen Wachstumsbedingungen erfolgt. Gleichzeitig wird sämtlicher unerwünschter Pflanzenaufwuchs wie Ausfallraps und/oder getreide bekämpft. Tab.:3 GlyphosatPräparate für den Einsatz auf Getreidestoppelflächen Präparat Aufwandmenge Auflagen zu l,kg/ha Gewässern (m) Saumbiotopen Dominator Ultra 5,0 7 * NT 101 Roundup Ultra 5,0 7 * NT 101 Roundup Turbo 2,65 7 * NT 101 Touchdown Quattro 5,0 7 * NT 101 * nach LWaG 11

12 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung Neue Unkräuter wachsen auf den Getreidefeldern Zunehmender Besatz mit Kornblumen, Storchschnabel, Mohn, Knöterich und Ampferarten erfordern lokal Veränderungen bei der Herbizidstrategie. So muss der Bekämpfungstermin verändert bzw. es muss eine zusätzliche Maßnahme eingeplant werden. Die Kornblume tritt regional so massiv auf, dass ein Ausschalten der Konkurrenz mit den Weizenpflanzen um Nährstoffe und Standraum bereits im Herbst unumgänglich ist. Hierzu eignet sich Fenikan (1,5 l/ha) vorzüglich. Auf Standorten, die den FenikanEinsatz nicht zulassen, bestehen mit den Flupyrsulfuronhaltigen Herbiziden Lexus (15 g/ha) bzw. Ciral (20 g/ha) hervorragende Alternativen. Diese werden in der Regel mit Mischpartnern wie Bacara, Herold oder Stomp SC appliziert. Die genannten Aufwandmengen sollten nicht unterschritten werden, da dies mit einem deutlichen Wirkungsabfall korreliert. Die Herbstbehandlungen bleiben bislang Standorten mit sehr frühem und massivem Kornblumenbesatz vorbehalten und sind nicht der Normalfall. Bei erforderlichen Nachbehandlungen bzw. zum klassischen Termin im Frühjahr stehen zahlreiche leistungsfähige Herbizide mit Kornblumenwirkung zur Verfügung. Abbildung 2 zeigt die Ergebnisse der Jahre aus MecklenburgVorpommern. Der Gradmesser für eine erfolgreiche Kornblumenbekämpfung liegt bei minimal 95 % Wirkungsgrad. Diesen Wert erreichen die Präparate Primus, Pointer, Ciral, Starane XL sowie U 46 DFluid. Besonders kostengünstig ist der ausschließliche Einsatz von U 46 DFluid, die größte Sicherheit erzielen die Tankmischungen von Pointer mit Starane XL bzw. U 46 DFluid. Die Kombination Zoom+Oratio erreicht nicht das Niveau vorher genannter Präparate. Dieses Potential kann bei schwachem Kornblumenbesatz in der Herbizidwahl im Frühjahr Berücksichtigung finden. Loredo ist für diese Indikation wenig geeignet. Abb Bekämpfung der Kornblume in Winterweizen NAF ( Versuche in MV ) Wirkungsgrad % Auf die zunehmende Besiedlung der Felder mit Mohnarten kann mit diversen Herbiziden wirksam reagiert werden. Tab. 4 veranschaulicht an einem Versuchsergebnis aus der Region Rostock (Potrems) eine Reihe von Möglichkeiten des Herbizideinsatzes im Frühjahr. Primus 0,1(n=7) U46 DFluid 1,5(n=5) Ciral 0,025(n=5) Zoom+Oratio0,175+0,03(n=5) Pointer 0,025 (n=5) Starane XL 1,5 (n=4) Starane XL 1,0 (n=2) Loredo 1,5 (n=2) Pointer0,02+U 46 DFluid 1,0 (n=1) Pointer0,02+Starane XL 0,5 (n=1) 12

13 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung Tab. 4 Präparat Aufwandmenge l,kg/ha Anwendungstermin BBCH Mohnarten Deckungsgrad % Kontrolle 5 Wirkungsgrad % Primus 0,1 25/ Ciral 0, Pointer 0, U 46 DFluid 1,5 29/30 96 Starane XL 1,5 100 Pointer + U 46 DFluid 0,02+1,0 100 Pendimethalinhaltige Herbizide wie Stomp SC bzw. Super Stomp, die im Herbst mit Mischpartnern wie z.b. Lexus ausgebracht werden, kontrollieren Mohn ebenfalls sicher. Nachbehandlungen im Frühjahr sind nur selten erforderlich. Der Windenknöterich besiedelt lokal die Weizenfelder so massiv, dass explizite Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich werden. Dazu eignet sich besonders Starane 180 als Soloanwendung (0,50,7 l/ha) bzw. in Tankmischung (0,20,4 l/ha) mit 1015 g/ha Pointer. Da das Befallsausmaß oft erst sehr spät erkennbar wird, liegt der Behandlungstermin in der Regel nach dem 2Knotenstadium, manchmal erst im Fahnenblattstadium. Auch der Storchschnabel entwickelt sich regional zunehmend zu einem bekämpfungswürdigen Unkraut. Die Herbizidpalette bietet hierfür Lösungen an. Ein Ergebnis aus dem Raum Neubrandenburg zeigt, dass die StandardPräparate für den Herbsteinsatz bei optimalen Bedingungen dieses Unkraut nachhaltig bekämpfen. Tab. 5 Präparat Aufwandmenge l,kg/ha Storchschnabel Deckungsgrad % Kontrolle 33 Wirkungsgrad % Fenikan 1,5 99 Bacara 0,75 99 Super Stomp 2,5 99 Herold + Brazzos 0,25+0, Für die Frühjahresanwendung stehen mit Metsulfuronhaltigen Produkten wie Gropper, Artus, Ciral, Concert sowie Lexus (Flupyrsulfuron) zuverlässige Herbizide zur StorchschnabelBekämpfung zur Verfügung. Der Einsatztermin ist wie gewohnt bei diesen Produkten zu wählen; eine explizite Behandlung ist nicht erforderlich. Ampfer, bislang bekannt als typisches Grünlandunkraut, erobert zusehends die Getreidefelder. Bekämpfungsmöglichkeiten sind mit Starane / Tomigan 180, Hoestar Super und Duplosan KV gegeben. Starane/ Tomigan 180 und Hoestar Super sind einsetzbar bis BBCH 37/39, Duplosan KV kann bis zum Schoßbeginn appliziert werden. Der optimale Anwendungstermin wird bestimmt vom Auflaufverhalten des Ampfers. Zeichnet sich bereits zum normalen Unkrautbekämpfungstermin bekämpfungswürdiger Ampferbesatz ab, ist Hoestar Super mit breiterem Wirkungsspektrum das Mittel der Wahl, eine explizite Behandlung ist nicht erforderlich. Bei später einsetzendem und massivem Besatz ist eine gesonderte Spritzung erforderlich. In diesen Fällen können Tomigan/Starane 180 bevorzugt zum Einsatz gelangen. Zu beachten ist, dass beide Herbizide ebenso wie Duplosan KV höhere Temperaturansprüche für die optimale Wirkungsentfaltung haben. Die Situation zur Bekämpfung von Klettenlabkraut ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Eine gezielte, nachhaltig wirksame Applikation von Herbiziden ist im Frühjahr angesiedelt. Herbstherbizide wie Bacara, Malibu und Stomp SC erreichen bestenfalls Wirkungsgrade von 7585 %, wie das Ergebnis aus der Region Neubrandenburg in Tabelle 6 veranschaulicht. Diese Werte sind bei dem konkurrenzstarken Klettenlabkraut unzureichend. Herold als 13

14 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung Herbstherbizid erzielt bessere Bekämpfungserfolge, erreicht aber auf Grund des Anwendungstermins später auflaufende Pflanzen nicht immer ausreichend, so dass diese Indikation risikobehaftet und ebenfalls einer gezielten Frühjahrsanwendung unterlegen ist. Tab. 6 Präparat Aufwandmenge l,kg/ha Klettenlabkraut % Deckungsgrad Kontrolle 10 Herbstanwendungen Wirkungsgrad % Malibu+ Pointer 2,0 + 0, Bacara + Pointer 0,5 + 0, Stomp SC + Graminizid 2,5 70 Frühjahrsanwendungen Artus + Graminizid 0,05+0, Hoestar Super 0,2 99 Der optimale Bekämpfungstermin liegt im Frühjahr und wird von der Wirkungsweise des Herbizids bestimmt. Für den frühzeitigen und relativ temperaturunabhängigen Einsatz eignen sich besonders Primus (0,1 l/ha), Hoestar Super bzw. die Tankmischung Zoom+Oratio (0,175 bzw. 0,04 kg/ha). Die Aufwandmengen dürfen nicht unterschritten werden. Starane XL bzw. Starane/Tomigan 180 sind einsetzbar bis zum LigulaStadium (BBCH 39) und erfordern für die Wirkungsentfaltung höhere Temperaturen (ca. 10 C). Empfehlungen Artus: Artus besitzt ein breites Wirkungsspektrum und erfasst bei einer Aufwandmenge von 50 g/ha auch Klettenlabkraut (Tab. 7) bzw. Klatschmohn sowie den Storchschnabel sicher. Ciral: Das Herbizid zeichnet sich durch eine gute Breitenwirkung aus. Mit der zugelassenen Aufwandmenge von 25 g/ha werden Klatschmohn, Kornblume und Storchschnabel sicher bekämpft. Der Frühjahrseinsatz ist weiterhin nur in Winterweizen möglich. Hoestar Super: Der frühzeitige Einsatz sichert einen guten Bekämpfungserfolg von Klettenlabkraut sowie Kamille, Vogelmiere und Ausfallraps. Aufwandmengenreduzierungen unter 150 g/ha sind in der Wirkungssicherheit stark risikobehaftet und nicht empfehlenswert. Pointer: Neben Klatschmohn und Kornblume werden mit 20 g/ha eine Reihe weiterer Unkräuter relativ sicher kontrolliert. Pointer besitzt keine Zulassung in Triticale. Besonders positiv ist der Anwendungszeitraum bis zum Fahnenblattstadium, so dass bei Spätverunkrautung noch Behandlungen möglich sind. Gerade bei der Distelbekämpfung ist dieser Termin von Bedeutung. Bei einer Distelhöhe von 1520 cm, häufig im Stadium BBCH 37 erreicht, kann mit 25 g/ha der beste Bekämpfungserfolg erreicht werden. Primus: Primus besitzt ein breites Wirkungsspektrum. Die Reduzierung der Aufwandmenge auf 0,075 l/ha ohne Wirkungsverlust ist bei günstigen Anwendungsbedingungen möglich, jedoch nicht generell zu empfehlen. Wirkungslücken gibt es bei Ehrenpreisarten, Stiefmütterchen sowie Gräsern. Der bevorzugte Einsatztermin liegt im zeitigen Frühjahr unmittelbar nach Vegetationsbeginn. Der Wirkstoff Florasulam ist relativ temperaturunabhängig und stoppt die Unkräuter möglichst frühzeitig in ihrem Wachstum. Starane XL: Problemunkräuter werden sicher bekämpft. Bei Kornblumen, die das Rosettenstadium schon überschritten haben, darf die Aufwandmenge von 1,5 l/ha nicht unterschritten werden. Zur Bekämpfung kleiner Unkrautpflanzen wie beispielsweise Kamille und Raps kann die Aufwandmenge auf minimal 0,75 l/ha reduziert werden. Positiv ist der lange Anwendungszeitraum bis zu BBCH 39 Starane 180 / Tomigan 180: Beide Herbizide sind Spezialpräparate zur Bekämpfung von Klettenlabkraut. Der Einsatzzeitraum erstreckt sich vom 3Blattbis zum LigulaStadium (BBCH 39). Der Wirkstoff Fluroxypur kann bei höheren Temperaturen seine Wirkung optimal entfalten und bleibt somit dem späteren Einsatzterminen vorbehalten. 14

15 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung U 46 DFluid: Bei Temperaturen, die für die Wirkung der Wuchsstoffe förderlich sind, kann die Kornblume mit 1,5 l/ha kostengünstig bekämpft werden. Eine ausschließliche Distelbekämpfung ist durch den Einsatz dieses Wuchsstoffes preiswert möglich. Bei 10 C und einer Distelhöhe von 20 cm ist die Anwendung bis zum Ligula Stadium möglich. Zoom + Oratio: Die Tankmischung zeichnet sich durch schnellen Wirkungseintritt und ein breites Wirkungsspektrum aus. Die Kombination besitzt eine beachtliche Nebenwirkung auf die Kornblume. Ist der Einsatz von Netzmitteln sinnvoll? Diese Frage muss situationsbedingt beantwortet werden. Ausschlaggebend sind die Witterungsbedingungen zum Anwendungstermin sowie die Zielorganismen. Die Vorzüge von Netzmitteln kommen bei Anwendung von blattaktiven Pflanzenschutzmitteln, vorrangig bei Herbiziden, zum Tragen. Besonders in Jahren wie 2003 und 2005 mit Witterungsextrema im Frühjahr (hohe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, intensiver Sonneneinstrahlung am Tage mit Nachtfrösten, Werten der relativen Luftfeuchte unter 50 %) werden Vorteile des Zusatzes von Netzmitteln deutlich. Unter derartigen Bedingungen bildet sich die Wachsschicht und Kutikula als Verdunstungsschutz besonders stark aus, so dass die Wirkstoffaufnahme wesentlich erschwert wird. Bei diesen Situationen gilt ebenfalls: Nicht bei unmittelbarer Nachtfrostgefahr Herbizide und erst recht nicht in Kombination mit Additiven spritzen!!! > starke Schädigung der Kulturpflanzen sind möglich. Was bewirken diese Netzmittel? Netzmittel haben zum Ziel, diese zuvor genannten Nachteile zu beseitigen bzw. zu minimieren, um die Wirkstoffaufnahme zu verbessern. Sie reduzieren die Oberflächenspannung des Wassers und verbessern folglich die Benetzung auf der Blattoberfläche. Besonders vorteilhaft ist der Zusatz von Netzmitteln bei Maßnahmen wie der Gräserbekämpfung (aufrechte Stellung der Blätter, starke Wachsschicht). Der Zusatz von Netzmitteln ist bei wasserlöslichen Formulierungen von Sulfonylharnstoffen wie Monitor, Attribut, Concert, Atlantis WG sowie Lexus auf Grund der relativ langsamen Wirkstoffaufnahme besonders sinnvoll bzw. essentiell. Können Aufwandmengen der Herbizide durch Netzmittelzusatz reduziert werden? Diese Frage kann nicht eindeutig mit ja bzw. nein beantwortet werden. Wesentlich für diese Entscheidung sind primär die Wirkungsweise des Präparates und die Anwendungsbedingungen. Sulfonylharnstoffe sind bekanntermaßen nicht ausschließlich blattaktiv, viele von ihnen wirken auch über den Boden. Dieses Wirkungspotential gilt es zu nutzen und nicht durch Aufwandmengenreduzierungen zu schwächen. Bei Hochdruckwetterlagen, die zu einer starken Ausbildung von Wachsschicht und Kutikula führen, ist die Wirkstoffaufnahme ohnehin erschwert. Eine Aufwandmengenreduzierung würde die Erfolgsaussichten zusätzlich verringern, so dass die Reduzierung schwer kalkulierbar und somit abzulehnen ist. Unter günstigen meteorologischen Bedingungen erfolgt die Wirkstoffaufnahme relativ problemlos und die Vorteile durch den Zusatz eines Additivs sind vielfach minimal. Am ehesten gibt es Einsparpotenzial bei den überwiegend blattaktiven Präparaten wie Monitor und Husar bei der Bekämpfung von Windhalm. Beim Zusatz von Monfast (0,2 %) zum Monitor bzw. 1 l/ha Mero zu Husar kann die sonst übliche Aufwandmenge um ca. 20 % reduziert werden, ohne Wirkungsverlust befürchten zu müssen. Die Zugabe von Additiven auf ÖlBasis zu FopHerbiziden trägt deutlich zur Wirkungsverbesserung bei. Bei Ralon Super und Topik besteht die Möglichkeit, die Aufwandmenge um bis zu 30 % zu reduzieren. 15

16 Getreide Ungras und Unkrautbekämpfung Unkrautbekämpfung im Herbst Herbstbehandlungen sind Frühjahrsmaßnahmen überlegen, weil: Frühzeitiges Ausschalten der Unkraut und Ungraskonkurrenz Bodenfeuchtigkeit für Bodenwirkung meistens vorhanden Die Befahrbarkeit der Böden ist bis Oktober für eine termingerechte Behandlung meistens gegeben Aufwandmengenreduzierungen sind unter günstigen Bedingungen möglich mögliche Pflanzenschädigungen verwachsen in der Regel und sind bezüglich der Ertragsrelevanz unproblematischer als nach Frühjahrseinsätzen Unverändert sind die Regelungen zum Einsatz von IPUhaltigen Produkten. Die Anwendung bleibt weiterhin untersagt auf drainierten Flächen im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 1. März, auf leichten Böden mit weniger als 1,75 % Humus bzw. auf schweren Böden mit mehr als 30 % Ton. Bei IPUhaltigen Produkten wie Fenikan und Herbaflex sind die Abstandsregelungen zu Gewässern flexibel gestaltbar. Der Einsatz abdriftreduzierender Technik ermöglicht die Reduzierung des Höchstabstandes bei Fenikan von 15 m auf günstigenfalls 7 m, bei Herbaflex von 10 m auf 7 m. Unverändert ist die Situation bei den Präparaten, die ausschließlich IPU als Wirkstoff haben. Während bei Arelon fl., Stefes IPU 500 und Tolkan Flo die Abstandsauflagen bei 20 m liegen und nicht reduzierbar sind, kann bei Arelon TOP in Abhängigkeit von Indikation und Aufwandmenge und beim Einsatz entsprechender Düsentechnik die Abstandsregelung zu Gewässern flexibel gestaltet werden. In MecklenburgVorpommern sind im günstigsten Fall 7 m möglich. Auf Standorten, die den IPUEinsatz im Herbst erlauben, sind Fenikan, Herbaflex bzw. Stomp SC+IPU sowohl von der Wirkungsbreite als auch kostenseitig unschlagbar. Die Aufwandmengen liegen bei Fenikan bei 1,5l/ha, bei Herbaflex bei 2 l/ha und bei Stomp SC + IPU bei 1,5 2 l/ha sowie 11,5 l/ha. Diese Produkte erfassen neben Windhalm konkurrenzstarke Unkräuter wie Kamille, Ausfallraps und Vogelmiere sicher. Bevorzugter Einsatztermin liegt um BBCH 11/12. Die tragenden Herbizide auf Standorten mit Mischverunkrautung incl. Windhalm werden weiterhin Bacara, Herold, Stomp SC bzw. das neu zugelassene Super Stomp sein. Diese Präparate werden in den wenigsten Fällen solo angewendet. Ein Mischpartner zur Verbreiterung des Spektrums und Erhöhung der Sicherheit ist von Vorteil. Die Mischpartner sind Lexus (1015 g/ha), Ciral (1520g/ha), Pointer (1520 g/ha) oder Brazzos (25 g/ha). Es handelt sich ausschließlich um Sulfonylharnstoffe, die besonders die Wirkungssicherheit bei Ausfallraps und Kamille stabilisieren. Pointer und Ciral schließen zusätzlich Wirkungslücken bei Ackerstiefmütterchen und Taubnessel. Pointer erfasst außerdem früh auflaufende Kornblume bzw. Klatschmohn. Der optimale Einsatztermin liegt für die Tankmischungen im 2Blattstadium, blatt und bodenaktive Komponenten ergänzen sich gut. Verträglichkeitsprobleme sind kaum beobachtet worden. Der Einsatz von Bacara führt gelegentlich in Stresssituationen (extreme Trockenheit, intensive Sonneneinstrahlung) vor allem in Wintergerste zu vorübergehenden Blattaufhellungen. Die Tankmischung von Bacara (0,4 l/ha) mit Herold (0,2 kg/ha) ist breit wirksam und zuverlässig. Beide Herbizide ergänzen sich in ihrem Spektrum. Insbesondere die gelegentlich beobachteten Minderwirkungen gegen Windhalm beim Soloeinsatz von Bacara werden durch Herold kompensiert. Bacara gleicht Schwächen von Herold bei Kamille und Ausfallraps aus. Beim pfluglosen Weizenanbau nach Raps ist diese Kombination gegenüber Ausfallraps nicht sicher. Malibu kann in Weizen, Gerste und Roggen vom Vorauflauf bis zum Nachauflauf, in Triticale ausschließlich im Nachauflauf eingesetzt werden. Der optimale Anwendungstermin ist im frühen Nachauflauf anzusiedeln. Der Soloeinsatz von Malibu ist bei zu erwartendem starken Kamille und/oder Rapsbesatz nicht empfehlenswert. Die Zugabe von 1015 g/ha Lexus/Ciral kompensiert die genannte Wirkungsschwäche. 16

17 Tabelle 6: Wirksamkeit ausgewählter Herbizide in Wintergetreide Herbstanwendung termin nach BBCH G R W T Ackerfuchsschwanz Ka mille Arten Arelon TOP 1) 2,03, x x x * NT 103,108 Atlantis WG+FHS 0,15+0, x x x NT 103,108 Atlantis WG+FHS 0,30,5+0,61, x x (+) + Azur 1) 2,02, x x x x ++ ++(+) (+) * NT 103 Bacara 1,0 VA29 x x x x (+) (+) ++(+) 10 Bacara 0,70,8 VA29 x x x x ++(+) ++ ++(+) (+) Boxer 3,05,0 VA12 x x x (+) ++(+) +(+) (+) + 10 * NT 102 Brazzos 0,0250,05 VA12 x x x x NW 607 ** 15 * NT 109 Cadou 0,250,4 0,20,4 VA 1013 x x x x x x x Ciral 0, x x x ++ ++(+) +(+) (+) +(+) (+) NT 103 Fenikan 2) 1,52, x x x x (+) * NT 109 Herbaflex 1) 2, x x x x (+) +(+) (+) +(+) ++(+) 10 * NT 103 Herold 0,5 VA13 x x x x ++(+) (+) (+) NW 607 ** NT 103 Herold 0,30, x x x x (+) * IPUPräp. 1) 3) 1,52,0 VA29 x x x (+) ++(+) ++(+) ++(+) +(+) 20 Lexus 0, x x x ++(+) ++(+) +(+) (+) (+) NT 101 Lexus Class 0, x x x ++(+) ++(+) ++(+) (+) NT 103 Malibu 2, x x x x +(+) (+) +(+) * NT 109 Malibu 4, x x x x ++(+) (+) ++(+) (+) Pointer 0, x x x (+) NT 102 Ralon Super 1, x x x (+) 10 Super Stomp 3, x x x x (+) (+) * NT 107 Topik 0, x x TM Stomp SC + 1,5 VA29 x x x + ++(+) +(+) ++(+) ++(+) (+) +(+) ++ + NW 607 ** NT 107,108 Tolkan flo 1) +1,0 20 * TM Stomp SC + 1,5+0, x x x (+) (+) ++(+) 20 * NT 101 Lexus 2,0+0, Treflan 2,5 VA x x +(+) ++(+) ) NG408keine Anwendung auf drainierten Flächen zwischen dem 01.Juni und dem 01.März 2) NG405keine Anwendung auf drainierten Flächen 3) Arelon fl., Stefes IPU 500, Tolkan Flo * Reduzierung möglich, siehe Gebrauchsanleitung ** abdriftreduzierende Technik erforderlich (+) (+) Ehrenpreis Arten Taubnessel Arten Präparat Aufwand Eisatz Zulassung Wirkung gegen AbstandsAuflagen menge in Wind Kletten Vogel Ackerstiem. blume mohn in m Korn Klatsch Gewässer Saum [l; kg/ha] halm labkraut miere biotop Ausfallraps 7 NT 101

18 Tabelle 7: Wirksamkeit ausgewählter Herbizide in Wintergetreide Frühjahrsanwendung Präparat Aufwandmenge ( l,kg/ha) Zulassung in G R W T Einsatztermin BBCH Windhalm Klettenlabkraut Kamille Arten Kornblume Vogelmiere Wirkung gegen Ackerstiefm. Ehren preis Arten Ausfallraps Klatschmohn AbstandsAuflagen Gewässer Saumin biotop m Arelon TOP 2,03,0 x x x (+) (+) + 15 * NT 103 NT 108 Artus 0,05 x x x x (+) NT 102 Atlantis WG +FHS 0,150,5 0,31,0 x x x NT 103, 108,109 Attribut 0,060,1 x x x NT 102 Azur 2,02,5 x x x x (+) +(+) * NT 103 Basagran DP 2,03,0 x x x x (+) ++(+) (+) (+) + 7 x 3949 Biathlon 0,07 x x x x (+) Brazzos 0,05 x x x NW 607 ** NT * Ciral 0,025 x (+) (+) (+) ++(+) 7 NT 103 Concert 0,09 x x x (+) (+) * NT 109 Concert 0,06 x x x (+) (+) ++(+) Fox 0,751,5 x x x (+) Gropper 0,020,04 x x (+) NT 103 Herbaflex 2,0 x x x x (+) + ++(+) (+) +(+) ++(+) * NT 103 Hoestar Super 0,2 x x x x NT 109 Husar 0,150,2 x x x (+) ++ 7 NT 109 IPUPräp. 1,52,0 x x x (+) ++(+) Lexus Class 0,06 x x x (+) ++(+) (+) ++ 7 NT 103 Loredo 1,52,0 x x x (+) ++(+) (+) (+) Lotus 0,25 x x x x (+) Monitor 0,0125 0,025 x x (+) NT 102, NT 103 Oratio 40 WG 0,040,05 x x x x (+) NT 103 Platform S 1,0 x x (+) +(+) ++ +(+) (+) NT 102 Pointer 0,025 x x x (+) NT 102 Primus 0,10,15 x x x x (+) Ralon Super 1,01,2 x x x (+) 10 1,0 x W 30/31 Refine Extra 0,04 x x x (+) (+) ++(+) 7 NT 103 Starane 180 0,51,0 x x x x (+) ++ 7 NT 101 Starane XL 1,51,8 x x x x (+) ++ 7 NT 101 Topik 1) 0,40,5 x x x Tristar 1,01,5 x x x x (+) ++ +(+) * NT 101 Zoom 0,150,2 x x x x (+) +(+) 10 * NT 102 * Reduzierung möglich, siehe Gebrauchsanleitung ** abdriftreduzierende Technik erforderlich 1) Ölzusatz

19 Tabelle 8: Wirksamkeit ausgewählter Herbizide in Sommergetreide Präparat Aufwandmenge l,kg/ha Zulassung in G R W H Klettenlabkraut Kamille Arten Ackerstiefmütter. chen Taubnessel Wirkung gegen Gänsefußmiere Vogel Melde Kornblume Distel Arten Windenknöterich AbstandsAuflagen zu Saum Gewässer Biotop in m Arelon TOP 2,03,0 x x * NT 103 NT 108 Artus 0,05 x x (+) +++ +(+) NT 102 Azur 2,02,5 x x (+) * NT 103 Banvel M 4,0 x x x x (+) ++(+) ++(+) 10 Basagran DP 2,03,0 x x x ++(+) (+) +(+) ++(+) 7 Biathlon 0,07 x x x x ++ ++(+) (+) 7 Concert 0,0450,06 x x +(+) * NT 109 Foxtril Super 2,0 x x x ++ ++(+) ++(+) +++ +(+) (+) NW 607 ** NT * Gropper 0,02 x x (+) +(+) + 7 NT 103 Hoestar Super 0,2 x x (+) ++ 7 NT 109 Husar 0,15 x x +(+) (+) (+) +(+) NT 109 Loredo 1,01,5 x x x ++ ++(+) ++(+) (+) Lotus 0,25 x x x Oratio 40 WG 0,05 x x x ++(+) NT 103 Platform S 1,0 x x ++(+) +(+) +(+) (+) + 7 NT 102 Pointer 0,02 x x x (+) (+) 7 NT 102 Primus 0,0750,1 x x x (+) (+) +(+) +(+) 7 Refine Extra 0,04 x x x (+) ++(+) (+) ++ ++(+) 7 NT 103 Starane 180 0,51,0 x x x (+) +(+) NT 101 Starane XL 1,5 x x x (+) NT 101 Tristar 1,01,5 x x x (+) ++ +(+) * NT 101 U46 DFluid 1,5 x x x x +(+) (+) 7 U46 MFluid 1,5 x x x x + +(+) +++ +(+) NT 103 Zoom 0,175 x x x * NT 102 * Reduzierung möglich, siehe Gebrauchsanleitung ** abdriftreduzierende Technik erforderlich +++ sehr gute bis gute Wirkung ++ gute bis ausreichende Wirkung + Teilwirkung (+) Einschränkung Keine Wirkung

20 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen Pilzbekämpfung im Getreide Dr. S. Goltermann Die Empfehlungen stützen sich vorrangig auf die im Textteil dargestellten mehrortigen und mehrjährigen Versuchsergebnisse. Einzelversuche sind am jeweiligen Kapitelende einzusehen. Fungizideinsatz im Winterweizen Jedes Jahr ist anders Die Erfahrungen aus dem Septoria Jahr 2004 hatten die Diskussionen auf den Wintertagungen beherrscht. Bilder wenig erfolgreicher Fungizidbehandlungen waren Landwirten und Beratern zu Saisonbeginn noch sehr gegenwärtig. Drohten 2005 gleiche Verhältnisse? Erste Bonituren Ausgang des Winters beruhigten die Gemüter. Die Bestände zeigten sich ungleich gesünder als im Vorjahr. Englische Verhältnisse waren mit Blick auf den Pilzbefall nicht zu befürchten. Im Gegenteil. Das Frühjahr begann kalt und trocken. Die Kulturen kamen nur schwer in Gang. Der Pflanzenschutzdienst riet von frühen Septoria Spritzungen vor BBCH 31 ab und gemahnte auch nach dem Spätfrost Ende April an Augenmaß beim Fungizideinsatz. Bis in den Juni hinein dominierte der Mehltau das Krankheitsgeschehen. Die auf den älteren Blättern etablierte Septoria schaffte den Sprung auf die Ertrag bildenden Blattetagen trotz zahlreicher Infektionsereignisse erst spät im Juni. Auch der Halmbruch konnte sich aufgrund der Vorsommertrockenheit nicht wie zunächst prognostiziert ausbreiten. Von DTR und Fusarien blieb die Kultur im Lande erneut verschont. Halmbruch Nebenwirkungen reichen aus Die Halmbruchwerte lagen zwischen denen der zwei vorangegangenen Jahre und somit unter dem Durchschnitt (Abbildung 1). 50 Zentralwert mit Spannweiten Werte für 2005 Befallsstärke in % Land Küstenregion westlicher Landesteil zentraler Landesteil Abbildung 1: Befallsstärken von Halmbruch an Winterweizen mit Schwankungsbreiten In den diesjährigen Halmbruchversuchen zeigten die geprüften Fungizide wiederum nur mäßige Wirkungsgrade zwischen 15 und 32% im Durchschnitt (Abbildung 2). Die Interpretation der Druschergebnisse ist in Halmbruchversuchen schwierig, da alle eingesetzten Produkte auch andere Pathogene bekämpfen. Die in der Abbildung 3 ausgewiesenen Ertragsleistungen verschiedener Varianten der Halmbruchbehandlung spiegeln die unterschiedliche Wirkungsbreite der eingesetzten Wirkstoffe wider.

21 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen 100 Ertrag BockmannWert 50 Ertrag (dt/ha) Befallswert 75 Kontrolle Gladio + Bravo Unix + Gladio + Bravo Input + Bravo Flexity + Gladio 0 Abbildung 2: Halmbruchversuche 2005 Erträge und Wirkungen (n=6) 100 Ertrag (dt/ha) Kontrolle n=10 Blattfungizide n=6 Unix Varianten n=11 Flexity Varianten n=6 Input Varianten n=9 Prochloraz Varianten n=4 Abbildung 3: Ertragsleistungen verschiedener Halmbruchbehandlungen ( ) Die in den Versuchen erzielten Wirkungsgrade gegenüber Halmbruch fielen bei allen geprüften Produkten bescheiden aus. Mit Unix und Input stehen Fungizide aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen zur Halmbruchbekämpfung zur Verfügung. Ein Resistenzmanagement ist somit möglich. Flexity besitzt eine Nebenwirkung gegenüber Pseudocercosporella herpotrichoides. In der Wirkungsbreite ist Input den beiden anderen Präparaten deutlich überlegen. Unix bietet leichte Vorteile in der Halmbruchwirkung, besitzt jedoch die schmalste nutzbare Wirkung gegenüber anderen Weizenkrankheiten. Ausdrückliche Behandlungen gegen Halmbasiserkrankungen sind nur jahrweise auf Risikoschlägen und in den bekannten Befallsgebieten (nordwestliches Mecklenburg) sinnvoll. Im Normalfall reichen die Nebenwirkungen früher Blattbehandlungen zwischen BBCH 31 und 37 zur Schadensverhinderung aus. Auf besondere Befallssituationen weist der Pflanzenschutzdienst hin. Mehltaukontrolle ohne Probleme Keine der in MV relevanten Krankheiten ist so leicht zu beherrschen wie der Mehltau. Gesunde Sorten und ein breites Spektrum voll wirksamer Fungizide aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen machen eine gezielte Mehltaukontrolle einfach. Die Ergebnisse der diesjährigen Versuche sind in Abbildung 4 zusammengefasst. 21

22 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen Mehrertrag (dt/ha) Juwel Forte 1,2 l/ha Mehrertrag (uk= 85,5 dt/ha) Mehltau (uk= 25%) PM 1 + Azol Flexity 0,4 l/ha + Azol Fortress Top 1,2 + Azol PM 2 + Azol Zenit M 0,5 l/ha + Azol Input 1,2 l/ha Befall (% DG) Abbildung 4: Ergebnisse der Mehltauversuche im Weizen 2005 (n=6; Azole: Opus/ Proline) Eine nachhaltige Mehltaukontrolle fängt mit der Sortenwahl an. Die Unterschiede in der Sortenresistenz gegenüber Mehltau sind deutlich und müssen genutzt werden. Eine robuste Züchtung erspart frühe Mehltaubehandlungen vor dem EinKnotenStadium. Flexity ist das derzeit beste Mehltaumittel. Es soll aus Gründen der Resistenzvermeidung nicht solo eingesetzt werden. Quinoxyfen wirkte im Fortress Top teilweise zuverlässiger als im JuwelFortePack. Zenit M bewies einmal mehr, dass Altes nicht zwangsläufig schlechter ist. Dem Spiroxamin im Input Set fehlt wie dem Fenpropimorph auch die Dauerwirkung. Solche Produktkombinationen brauchen in Mehltau anfälligen Sorten einen weiteren Mischpartner. Septoria tritici Auftreten und Behandlungen Mit Argusaugen wurde die Septoria im Frühjahr 2005 verfolgt. Doch der Befall blieb lange Zeit unauffällig. Trotz zahlreich angezeigter Infektionen trat die Krankheit erst im Juni aus dem Schatten des Mehltaus heraus, ohne je die Ausmaße des Vorjahres anzunehmen (Abb. 5). Wer die erste Behandlung zu zeitig gesetzt hatte, fuhr nicht selten dreimal mit Azol Kombinationen in die Bestände eine Maßnahme, die nur selten lohnte. befallene Pflanzen in % Mehltau SeptoriaArten April April Mai Mai Mai Mai Juni Juni Juni Juni 16. KW (ES 30) 17. KW (ES 31) 18. KW (ES 32) 19. KW (ES 32) 20. KW (ES 37) 21. KW (ES 39) 22. KW (ES 49) 23. KW (ES 59) 24. KW (ES 65) Abbildung 5: Befallsverlauf von Blattkrankheiten im Weizen (MV, 2005, ES = BBCH) 25. KW (ES 69) 22

23 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen Azole im Visier In einem aufwendigen Monitoring verfolgt der Pflanzenschutzdienst MV den fortschreitenden Anpassungsprozess von Septoria tritici an die Azolfungizide. Wenn auch einzelne Jahresergebnisse nur Tendenzen der Entwicklung aufzeigen, so deuten die vorliegenden Zahlen allerdings eine beunruhigende Dynamik des Prozesses an (Abb. 6). 0,2 ED50Werte in mg/l 0,15 0,1 0,05 MecklenburgVorpommern Deutschland Abbildung 6: Azol Sensitivität von Septoria tritici in Feldproben (Epoxiconazol, in vitro) Weiterhin ungeklärt bleibt die Frage, ob sich die Wirkung der Azole ähnlich wie bei dem Mehltau nach bestimmter Zeit auf einem akzeptablen Niveau einpegelt oder ob der Pilz zu einer weit reichenden Anpassung an die Wirkstoffgruppe in der Lage ist. Umso wichtiger ist die Selektion leistungsstarker Azolfungizide. Die aktuellen Versuchsergebnisse bestätigen die im letzten Jahr veröffentlichte Bewertung der einzelnen Wirkstoffe (Abbildungen 7 und 8). Mehrertrag (dt/ha)/ Befall (% DG) ,4 Mehrertrag (uk=86,5 dt/ha) Septoria tritici (uk=21%) Mehltau (uk=19%) 11,3 11,8 15,6 12,4 20,9 0 Flamenco FS + Corbel Gladio Harvesan + Corbel Abbildung 7: Ergebnisse zum Azolvergleich 2005 (n=5) Input Opus Top PM 3 + Corbel 23

24 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen Mehrertrag (dt/ha) 30,0 20,0 10,0 15,1 Mehrertrag (uk=81,7 dt/ha) 10,5 9,6 7,7 16,3 12,9 21,3 0,0 Flamenco FS+Corbel Folicur + Corbel Gladio Harvesan + Corbel Input Opus Top PM 3 + Corbel n=9 n=4 n=8 n=9 n=9 n=9 n=5 Abbildung 8: Ertragsleistungen verschiedener Azole (MV 2004 u. 2005, adjust. Mittelwerte) Anders als im Vorjahr mussten sich die Azolfungizide unter stärkerem Mehltau und moderatem Septoriabefall beweisen. Input verteidigte trotz erkennbarer Mehltauschwäche seinen ersten Rang, dicht gefolgt von dem in allen Versuchen zuverlässigen Flamenco. Opus Top bleibt dritte Wahl. Harvesan und Gladio fallen deutlich ab, Folicur wird nicht mehr geprüft. Das Prüfmittel 3 erzielte in unseren Versuchen herausragende Ertragsergebnisse bei mittleren Wirkungsgraden gegenüber Mehltau und Septoria. Versuche anderer Pflanzenschutzdienste bestätigen diese Ausnahmestellung nicht. Das Produkt soll 2006 zugelassen werden. Brauchen wir die Kontaktfungizide wirklich? Nach den Aussagen zum Azolshifting liegt die Aussage auf der Hand: Ja, Kontaktfungizide gehören in MV in die Spritzfolge. Wirtschaftlich und lokal auch von der Wirksamkeit überzeugte der Bravo Einsatz 2005 nicht so wie im Septoria Befallsjahr Mehrjährige Versuchsergebnisse liefern belastbarere Daten und sind in der Abbildung 9 zusammengefasst. Mehrertrag (dt/ha) 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 Mehrertrag (uk=81,7 dt/ha) 10,5 Gladio 12,4 Gladio + Bravo 16,3 Input 17,1 Input + Bravo 12,9 Opus Top 15,1 Opus Top + Bravo n=8 n=5 n=8 n=9 n=9 n=5 Abbildung 9: Mehrerträge durch Zusatz von Bravo (MV 2004 u. 2005, adjust. Mittelwerte) Ein Zusatz von 1,01,5 l/ha Bravo zur ersten Septoriabehandlung (ES 3137) wird empfohlen bei hohem Infektionsdruck (Frühsaat, anfällige Sorte, gute Infektionsbedingungen) oder dem Einsatz schwächerer bzw. in der Aufwandmenge stärker reduzierter Azolfungizide bei infektionsnaher Ausbringung. 24

25 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen Strobilurine ade? Die hervorragende Wirkung der Strobilurine gegenüber DTR und Rosten wird in MecklenburgVorpommern selten benötigt. Im Zusammenhang mit einer effektiven Septoriakontrolle findet die Wirkstoffgruppe keine Erwähnung mehr. Die Resistenzentwicklung ist unumkehrbar. Beworbene Restwirkungen werden von den Stärken der Azole überlagert. Und so ist die Luft für die Strobilurine im Weizen dünn geworden. Die vorliegenden Ergebnisse sprechen gegen einen standardmäßigen Einsatz der Strobilurine (Abb. 10 und 11). Mehrertrag (dt/ha) Strobilurineffekt Mehrtrag (Kontrolle=82,7 dt/ha) 2,4 3,0 1,6 0 Azol Azol + Strobilurin Azol Azol + Strobilurin Azol Azol + Strobilurin 2003 (n=7) 2004 (n=10) 2005 (n=9) Abbildung 10: Ertragseffekt der Strobilurine in MecklenburgVorpommern 10,0 Mehrertrag (dt/ha) 5,0 Mehrertrag und kostenfreier Mehrerlös gegenüber der reinen Azol Variante (Kontrolle=80,7 dt/ha; 2x Azol=91,9 dt/ha) 14 /ha 13 /ha 5 /ha 14 /ha 23 /ha 0,0 Azol+Bravo Azol Azol+Bravo Azol+Bravo Azol+Strobi Azol Azol+Strobi Azol+Strobi Azol+Bravo Azol+Strobi n=4 n=4 n=4 n=12 n=22 Abbildung 11: Ertragseffekt verschiedener Tankmischungen gegenüber einem reinen Azoleinsatz (MV 2004 u. 2005, adjustierte Mittelwerte) Die sicherlich vorhandenen Unterschiede der einzelnen Strobilurinwirkstoffe lassen sich in Tankmischungen mit Azolen kaum noch nachweisen (Abb. 12). 25

26 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen Mehrertrag (dt/ha) ,3 19,8 20,5 Amistar + Input Mehrertrag (uk=80,7 dt/ha) Fandango + Corbel Twist + Input 16,5 Opera + Opus + Corbel 19,8 Opera + Input 14,5 Juwel Top n=4 n=7 n=7 n=7 n=4 n=6 Abbildung 12: Ertragseffekt verschiedener Strobilurine (MV 2004, 2005 adjust. Mittelwerte) Bei starkem DTRBefall ist der gezielte Einsatz von z.b. Amistar oder Opera/ Diamant unverzichtbar. In allen anderen Fällen werden Strobilurine im Weizen nur noch bei einem Ertragspotenzial von > 90dt/ha empfohlen. Ährenfusariosen mit Sorte, Vorfrucht und Pflug zähmen! Die Abbildung 13 sagt alles über eine integrierte Fusarienbekämpfung aus. DONGehalt (ppm) 4,00 3,00 2,00 1,00 0,00 0,80 WWpfluglos (n=8) 0,14 WWgepflügt (n=11) DONGehalt (Mittelwert und Spannweiten) 0,72 Maispfluglos (n=8) Maisgepflügt (n=5) 0,14 0,13 0,13 Winterrapspfluglos (n=48) Winterrapsgepflügt (n=26) Abbildung 13: Einfluss von Vorfrucht und Bodenbearbeitung auf den Mykotoxingehalt des Weizens (MV, ) Bietet die Fruchtfolge keine Chance risikoreiche Vorfrüchte für den Weizen auszuschließen, muss gepflügt werden. Der Anbau wenig anfälliger Sorten sichert die Marktfähigkeit der Ernte ebenso nachhaltig. Chemische Maßnahmen sind ein Notbehelf zur Lösung des schwer fassbaren Mykotoxinproblems. Sie sollen auf Standorte und Jahre mit hohem Infektionsrisiko beschränkt werden. Neben Proline/ Input, Folicur und Caramba steht 2006 das neue Produkt Swing Gold zur Verfügung. Swing Gold ist ein Kombinationspräparat aus dem Fusarium wirksamen Dimoxystrobin und Epoxiconazol. In der Unterdrückung der DON Bildung scheint es einen neuen Standard zu setzen. Der Fusariumbefall des Jahres 2005 war erfreulicherweise sehr gering. So lieferten selbst künstlich verseuchte Versuche keine Aussagen über die Wirksamkeit der geprüften Präparate. 26

27 Getreide Fungizideinsatz im Winterweizen Wie viel Fungizid braucht der Weizen? Fungizide werden ausgebracht, wenn es das Krankheitsgeschehen erfordert. Von Reduzierungen der Aufwandmengen unter 75% wird dringend abgeratenen. Solche Strategien gelingen nur bei Beachtung vieler verschiedener Umweltbedingungen. In der Praxis sind diese nur zufällig einzuhalten. Die Frage nach der Anwendungshäufigkeit lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Pflanzenschutzintensität ist eine Funktion verschiedener Einflussgrößen. Ertragsfähigkeit des Standortes, Robustheit der Sorte, das aktuelle Krankheitsgeschehen, Pflanzenschutzmittelund Erzeugerpreise bestimmen das notwendige Maß an Pflanzenschutz. Steht der Weizen auf leichten Böden in den Trockengebieten des Landes, lohnt nur eine einmalige Fungizidbehandlung um BBCH 37. Wenig anfällige Sorten lassen sich selbst bei hohem Ertragsniveau mit zwei gesetzten Behandlungen zum wirtschaftlichen Erfolg führen. Als Beispiel mögen die auf unseren Versuchsfeldern gewonnenen Ergebnisse dienen (Abb. 14). Sie wurden in den letzten zwei Jahren bei einem durchschnittlichen Ertragsniveau von über 90 dt/ha in verschiedenen Sorten gewonnen. Auf den Hochertragstandorten (nordwestliches Mecklenburg und Küstenregion) können Dreifachbehandlungen eher notwendig sein. 40,0 Mehrertrag (dt/ha) 30,0 20,0 10,0 Mehrertrag und kostenfreier Mehrerlös gegenüber der Kontrolle (uk=82,7 dt/ha) 4 /ha 20 /ha 13 /ha 0,0 Einfachbehandlung Doppelbehandlung Dreifachbehandlung Abbildung 14: Wirtschaftlichkeit verschiedener Behandlungshäufigkeiten (MV, 2004 u , n=7) Empfehlungen zur Pilzbekämpfung im Winterweizen Bei Weizenvorfrucht zur Minderung des Septoria, DTR und Fusariumbefalls pflügen; Widerstandsfähige Sorten (Mehltau, Blattseptoria) mit einer Fusariumnote = 5 wählen; Entwicklungsstadium und Krankheitsbefall der Bestände regelmäßig erfassen; Frühe T0Behandlungen (ES 2529) lohnen in MV nicht; Erste Behandlung (ES 3137) infektionsnah (Timer, ProPlant, LPS) mit leistungsstarkem Azol + Kontaktmittel setzen, Mehltaupartner bei Notwendigkeit beimischen; Zweite Behandlung (ES 3955) mit starken Azolen (75% Aufwandmenge) durchführen; Hohe Aufwandmengen in anfälligen Sorten und bei Behandlungen im deutlich kurativen Bereich; Bei DTR Befall wirksames Strobilurin wählen (Amistar, Opera/ Diamant); In Pilzjahren und in kranken Sorten ggf. dritte Behandlung (ES 5561) mit einem Fusarium wirksamen Produkt vorsehen; Keine Azol Minimengen ausbringen! 27

28 Versuche zur Wirksamkeit von Mehltaufungiziden 2005 a) Erträge und Wirtschaftlichkeit Klein Kiesow/ OVP Tützpatz/ DM RostockBiestow/ Nesow/ NWM Versuchsort/ Landkreis HRO Sorte Ritmo Toronto Toronto Toronto Mittel 2005 Behandlungen BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH 37 Merkmal Ertrag Erlösdiff. Ertrag Erlösdiff. Ertrag Erlösdiff. Ertrag Erlösdiff. Ertrag Variante (PSM, Aufwandmenge) dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha % 1 Kontrolle 78,5 76,3 67,0 116,1 85, Juwel Forte 1,2 87, ,8 7 74, , ,7 113,1 3 PM 1 + Azol 0,2 + 0,8 90,0 94,9 85,3 127,7 100,3 117,3 4 Flexity + Azol 0,4 + 0,8 90, , , , ,7 118,9 5 Fortress Top + Azol 1,2 + 0,8 87, , , , ,2 113,7 6 PM 2 + Azol 0,2 + 0,8 87,3 90,7 81,6 127,0 98,1 114,7 7 Zenit M + Azol 0,5 + 0,8 86, ,1 3 78, , ,0 113,5 8 Input 1,3 88,4 2 91, , , ,2 114,9 GD (5%) 5,3 dt/ha 3,0dt/ha 3,3 dt/ha 6,4 dt/ha 2,7 dt/ha b) Wirksamkeit Versuchsort/ Landkreis Klein Kiesow/ OVP Tützpatz/ DM RostockBiestow/ HRO Nesow/ NWM Sorte Ritmo Toronto Toronto Bonitur / Blattetage / F / F / F / F1 Merkmal Mehltau Mehltau Mehltau Mehltau Variante (PSM, Aufwandmenge) % % % % 1 Kontrolle 21,9 10,6 82,5 8,4 2 Juwel Forte 1,2 9,0 3,8 25,6 1,8 3 PM 1 + Azol 0,2 + 0,8 1,2 0,5 0,5 1,3 4 Flexity + Azol 0,4 + 0,8 1,8 5,2 10,3 1,0 5 Fortress Top + Azol 1,2 + 0,8 1,8 1,8 10,3 1,9 6 PM 2 + Azol 0,2 + 0,8 1,4 0,7 5,8 1,1 7 Zenit M + Azol 0,5 + 0,8 5,1 1,4 19,6 2,3 8 Input 1,3 6,5 3,7 30,0 0,9

29 Versuche zur Wirksamkeit der Azolfungizide 2005 a) Erträge und Wirtschaftlichkeit Versuchsort Sanz Hof VII Tützpatz RostockBiestow Wedendorf Bereich Greifswald Neubrandenburg Rostock Schwerin Sorte Tommi Ritmo Ritmo Ritmo Toronto Mittel 2005 Behandlungen BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH 51 Merkmal Ertrag Erlösdiffdiffdiffdiffdiff. Erlös Erlös Erlös Erlös Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag Variante (PSM, Aufwandmenge) dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha % 1 Kontrolle 90,6 84,73 70,6 104,9 81,4 86, Flamenco FS + Corbel 1,8 + 0,4 99, , , , , ,9 117,8 3 Gladio 0,65 94, , , , ,3 113,6 4 Gladio + Bravo 0,65 + 1,0 95, , , , , ,5 113,9 5 Harvesan + Corbel 0,65 + 0,4 96, , , , , ,8 113,1 6 Input 1,3 100, , , , ,3* ,1 118,0 7 Input + Bravo 500 1,3 + 1,0 98, , , , , ,9 117,8 8 Input + Bravo 500 1,0 + 1,0 96, , , , ,8 117,7 9 Input + Twist 1,3 + 0,25 99, , , , , ,1 120,3 10 Opus Top 1,2 94, , , , , ,9 114,3 11 Opus Top + Bravo 1,2 + 1,0 97, , , , , ,2 117,0 12 PM 3 + Corbel 1,2 + 0,4 102,3 110,9 86,8 127, , ,4 124,2 GD 5 % 3,0 dt/ha 2,5 dt/ha 2,8 dt/ha 8,8 dt/ha 10,2 dt/ha 4,1 dt/ha * hohe Streuung

30 Versuche zur Wirksamkeit der Azolfungizide 2005 b) Wirksamkeit Versuchsort Sanz Hof VII Tützpatz RostockBiestow Wedendorf Sorte Tommi Ritmo Ritmo Ritmo Toronto SeptoriatriticiInfektionen / / / / / / / / / / / / / / / / / Bonitur / Blattetage ES 75 / F ES 75 / F ES 79 / F ES 83 / F ES 83 / F Merkmal Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Variante (PSM, Aufwandmenge) % % % % % % % % % % 1 Kontrolle 19,8 10,0 39,0 6,8 10,0 25,3 18,8 0,03 9,0 0,3 2 Flamenco FS + Corbel 1,8 + 0,4 3,5 0,7 1,8 0,5 0,7 2,6 5,0 0,01 4,9 0,2 3 Gladio 0,65 5,5 0,7 0,7 4,4 4,9 0,03 4,9 0,1 4 Gladio + Bravo 0,65 + 1,0 2,8 0,7 2,0 0,8 0,7 0,9 5,2 0,01 4,3 0,3 5 Harvesan + Corbel 0,65 + 0,4 4,6 0,9 6,4 3,1 0,9 5,1 4,9 0,1 5,1 0,4 6 Input 1,3 1,7 2,5 2,2 0,9 2,5 0,9 4,3 0,01 3,4 0,2 7 Input + Bravo 500 1,3 + 1,0 3,6 3,7 1,5 1,6 3,7 0,3 3,5 0,03 4,2 0,5 8 Input + Bravo 500 1,0 + 1,0 3,3 0,8 0,8 0,8 4,3 0,01 4,3 0,3 9 Input + Twist 1,3 + 0,25 3,9 1,0 1,8 1,0 1,0 0,9 3,6 0,01 5,2 0,3 10 Opus Top 1,2 5,4 1,3 3,2 1,5 1,3 1,8 4,7 0,01 4,9 0,2 11 Opus Top + Bravo 1,2 + 1,0 4,6 1,1 1,7 1,9 1,1 0,1 3,9 0 4,9 0,3 12 PM 3 + Corbel 1,2 + 0,4 2,8 1,1 1,7 1,0 1,1 0,5 5,3 0,03 4,5 0,6

31 Versuche zur Wirksamkeit der Strobilurine a) Erträge und Wirtschaftlichkeit Versuchsort Sanz Hof VII Tützpatz RostockBiestow Wedendorf Sorte Ritmo Ritmo Ritmo Toronto Behandlungen BBCH BBCH BBCH BBCH 32 Mittel BBCH BBCH BBCH 49 Merkmal Ertrag Erlösdiff. Ertrag Erlösdiff. Ertrag Erlösdiff. Ertrag Erlösdiff. Ertrag Variante (PSM, Aufwandmenge) dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha % 1 Kontrolle 79,3 83,5 77,0 94,6 83, Amistar + Input 0,25 + 1,3 94, , , , ,9 119,5 3 Amistar + Input 0,5 + 1,3 96, , , , ,8 120,6 4 Amistar + Input 1,0 + 1,3 95, , ,6* , ,2 119,9 5 Amistar + Bravo +Input 0,5 + 1,5 + 1,3 94, , , , ,4 120,1 6 Fandango + Corbel 1,2 + 0,4 94, , , , ,3 120,0 7 Input 1,3 97, , , , ,3 118,8 8 Twist + Input 1,3 + 0,25 92, , , , ,6 120,3 9 Juwel Top 0,8 93, , , ,2 117,5 10 Opera +Opus + Corbel 0,6 + 0,4 + 0,4 92, , , , ,3 121,2 11 Opera + Input 0,6 + 0,8 96, , , , ,3 116,4 12 Opus Top 1,2 91, , , ,8 114,6 * hohe Streuung GD 5 % 6,1 dt/ha 3,1 dt/ha 6,5 dt/ha 4,4 dt/ha 4,5 dt/ha

32 Versuche zur Wirksamkeit der Strobilurine b) Wirksamkeit Versuchsort Sanz Hof VII Tützpatz RostockBiestow Wedendorf Sorte Ritmo Ritmo Ritmo Toronto SeptoriatriticiInfektionen / / / / / / / / / / / / / / / / / Bonitur / Blattetage / F / F / F / F1 Merkmal Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Variante (PSM, Aufwandmenge) % % % % % % % % 1 Kontrolle 36,3 10,4 33,0 8,7 22,1 77,5 0,3 3,4 2 Amistar + Input 0,25 + 1,3 5,8 4,6 1,6 0,9 1,5 25,3 0,1 0,9 3 Amistar + Input 0,5 + 1,3 5,1 6,8 1,6 0,9 0,8 21,9 0,0 0,5 4 Amistar + Input 1,0 + 1,3 3,2 5,9 1,6 0,9 1,1 28,1 0,1 1,0 5 Amistar + Bravo +Input 0,5 + 1,5 + 1,3 3,3 8,6 0,4 1,5 0,1 34,4 0,0 1,1 6 Fandango + Corbel 1,2 + 0,4 6,5 5,5 3,9 1,6 1,1 29,4 0,0 0,9 7 Input 1,3 4,3 6,1 3,0 1,0 1,0 24,4 0,0 0,5 8 Twist + Input 1,3 + 0,25 4,5 6,9 1,3 1,1 0,8 18,4 0,0 0,7 9 Juwel Top 0,8 6,8 9,4 2,5 34,4 0,0 0,8 10 Opera +Opus + Corbel 0,6 + 0,4 + 0,4 6,3 11,1 5,0 2,5 1,1 36,3 0,0 1,3 11 Opera + Input 0,6 + 0,8 3,5 6,5 1,2 1,0 0,9 27,5 0,0 0,7 12 Opus Top 1,2 4,3 10,1 2,8 42,5 0,0 0,7

33 Fungizidstrategien im Weizen a) Erträge und Wirtschaftlichkeit Versuchsort Sanz Hof VII Tützpatz RostockBiestow Wedendorf Sorte Dekan Cubus Cubus Dekan Toronto Behandlungen Merkmal BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH 32 Mittel BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH BBCH 55 Ertrag Ertrag Variante (PSM, Aufwandmenge) dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha dt/ha je ha 1 Kontrolle 86,6 87,9 86,4 94,1 88, Input + Amistar + 1,3+0,5+1,5 95,8 3 94, , , Bravo Input + Bravo 1,3 + 1,0 100,5 5 98, , , ,8 12 Input + Amistar 1,3 + 0,5 Input + Bravo 1,3 + 1,0 Input + Bravo 1,3 + 1,0 Input + Bravo 1,3 + 1,0 Input 1,3 Input 1,3 Input 1,3 Flexity +Input 0,4 + 1,3 Input +Amistar 1,3 + 0,5 Bravo + Corbel 1,0 + 0,4 Input 1,3 Input+Bravo 1,3 + 1,0 Input+Amistar 1,3 + 0,5 Folicur 0,8 GD 5 % Ertrag nicht ausgewertet Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag 99, , , , ,2 8 Erlösdiff. Erlösdiff. Erlösdiff. Erlösdiff. Erlösdiff. Erlösdiff. 98, , , ,1 3 99,1 3 96,8 5 96, , , , , , , , , ,8 3 99, , ,1 3 96, , , , , ,4 46 5,2 dt/ha 5,9 dt/ha 6,3 dt/ha 6,0 dt/ha 5,2 dt/ha

34 Fungizidstrategien im Weizen b) Wirksamkeit Versuchsort Sanz Hof VII Tützpatz RostockBiestow Wedendorf Sorte Dekan Cubus Cubus Dekan Toronto SeptoriatriticiInfektionen / / / / / / / / / / / / / / / / / / / Bonitur / Blattetage / F / F / F / F / F1 Merkmal Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Sep. tritici Mehltau Variante (PSM, Aufwandmenge) % % % % % % % % % % 1 Kontrolle 36, ,3 26,3 5,6 12,8 6,9 0,1 3,6 2 Input + Amistar + Bravo 1,3+0,5+1,5 5,4 1,1 9,1 0,1 3,5 1,6 1,4 1,8 0 0,4 3 Input + Bravo 1,3 + 1,0 Input + Amistar 1,3 + 0,5 7,6 2,1 3,6 0,1 0,9 1 0,8 0,9 0 1,2 4 Input + Bravo 1,3 + 1,0 Input + Bravo 1,3 + 1,0 6 0,9 3,8 0,1 0,8 1 0,8 0,9 0 2,8 5 Input + Bravo 1,3 + 1,0 Input 1,3 5,4 2,1 4,3 0,1 0,5 1 0,9 0,9 0 0,9 6 Input 1,3 Input 1,3 7,5 2,7 4,6 0,1 2,1 0,8 1,3 1,1 0,1 1 7 Flexity +Input 0,4 + 1,3 Input +Amistar 1,3 + 0,5 8,4 2,5 4,4 0,1 0,8 0 0, ,5 8 Bravo + Corbel 1,0 + 0,4 Input 1,3 8 2,4 10,4 0,1 1,3 1,5 1 3,5 0 1,8 9 Input+Bravo 1,3 + 1,0 Input+Amistar 1,3 + 0,5 Folicur 0,8 10 2,7 1,3 0,1 0,9 0,3 0,6 0,9 0 0,1

35 Wirksamkeit ausgewählter Getreidefungizide im Winterweizen Präparat Auf Wirkstoff(e) Wirkstoff Halm Echter Mehltau Fusa Septoria tritici Sept. DTR Abstandsauflagen zu wand gehalt bruch Stopp Dauer rium Stopp Dauer nodo Blatt Gewäs Saumbiol, kg/ha g a.i./ha wirkung arten wirkung rum dürre sern in m topen Amistar 1,0 Azoxystrobin Bravo 500 2,0 Chlorthalonil * Caramba 1,5 Metconazol 90 (+) + +(+) +(+) Corbel 1,0 Fenpropimorph Flexity 0,5 Metrafenone Folicur 1,0 Tebuconazol (+) (+) 7 Mirage 45 EC 1,2 Prochloraz (+) Proline 0,8 Prothioconazol (+) +(+) ++(+) Twist 0,5 Trifloxystrobin (+) ++ 10* Unix 1,0 Cyprodinil (+) +(+) (+) * Zenit M 0,75 Fenpropidin (+) 20 Agent 1,0 Propiconazol + Fenpropidin (+) 20 Cirkon 1,25 Propiconazol + Prochloraz (+) 7 Diamant 1,75 Epoxi.+Fenpropimroph+Pyraclostrobin (+) * Fandango 1,5 Fluoxastrobin + Prothioconazol (+) +(+) * Flamenco FS 2,3 Fluquinconazol + Prochloraz (+) Fortress Top 1,5 Quinoxyfen + Fenpropimorph Gladio 0,8 Tebucon + Propiconazol + Fenpropidin Harvesan 0,8 Flusilazol + Carbendazim (+) (+) Input 1,25 Prothioconazol + Spiroxamine (+) * Juwel Top 1,0 Epoxi. + Kresoxim. + Fenpropimorph (+) (+) * Matador 1,0 Tebuconazol + Triadimenol (+) (+) 10 Opus Top 1,5 Epoxiconazol + Fenpropimorph (+) Pronto Plus 1,5 Tebuconazol + Spiroxamine (+) (+) 20 Radius 1,5 Cyproconazol + Cyprodinil (+) +(+) ++ +(+) % : 10 NT 103 Stratego 1,0 Trifloxystrobin + Propiconazol * Swing Gold 1,5 Epoxiconazol + Dimoxystrobin (+) * Taspa 0,5 Difenoconazol + Propiconazol (+) (+) weitere Packs: Amistar Opti (Amistar+Bravo), FlexityOpus (Flexity+Opus Top), Juwel Forte, Pronto Plus Bravo, StrobAzol (Flamenco+Brio), Twinput (Input+Twist) u.s.w. +++ sehr gute Wirkung ++ gute Wirkung + Nebenwirkung ohne Wirkung bestes Mittel * Reduzierung bis 7m möglich

36 Getreide Bekämpfungsrichtwerte im Getreide Bekämpfungsrichtwerte von Pilzkrankheiten im Getreide Krankheit Gefährdungszeit (BBCH) Boniturgegenstand Schwellenwert Wintergerste Mehltau obere Blätter 60 % (15 befallene Halme/Linie) Zwergrost obere Blätter 30 % (8 befallene Halme/Linie) Rhynchosporium obere Blätter 3. Etage 50 %, 2. Etage 10 % Netzflecken obere Blätter 30 % (8 befallene Halme/Linie) Sommergerste Mehltau obere Blätter 60 % (15 befallene Halme/Linie) Zwergrost obere Blätter 3. Etage 50 %, 2. Etage 10 % Rhynchosporium obere Blätter 30 % Netzflecken obere Blätter 30 % Winterweizen Mehltau obere Blätter 60 % (15 befallene Halme/Linie) Braunrost obere Blätter Auftreten erster Nester Septoria tritici/ Septoria nodorum obere Blätter BBCH 3237=30 %, BBCH 3961=10 % Gelbrost obere Blätter erste Rostpusteln im Bestand Winterroggen Mehltau obere Blätter 60 % Rhynchosporium obere Blätter 3. Etage 50 %, 2. Etage 10 % Braunrost obere Blätter erste Rostpusteln im Bestand Triticale Braunrost obere Blätter erste Rostpusteln im Bestand Gelbrost obere Blätter erste Rostpusteln im Bestand 36

37 Getreide Fungizideinsatz in Wintergerste Pilzbekämpfung in Gerste, Roggen, Triticale Wintergerste um eine Krankheit reicher Der Spätfrost schädigte die Gerste vor allem auf den leichten Standorten. Die gestressten Bestände dankten selbst Doppelbehandlungen mit wirtschaftlichen Mehrerträgen. Netzflecken und Mehltau beherrschten das insgesamt schwache Krankheitsgeschehen. Mitte Juni trat lokal erstmals stärker Ramularia collocygni auf. Damit ist die Gerste auch in unserem Land um eine Krankheit reicher. Der Pilz kann einen Bestand innerhalb kürzester Zeit zum Absterben bringen. Beobachtet wurden solche Bilder vor allem in alternden Gersten. Das zweifelsfreie Erkennen des Pilzes ist schwierig und eigentlich nur im Labor möglich. Damit wird Pflanzenschutz in der Wintergerste künftig komplizierter. Einige Präparate (Fandango, Opera/ Diamant) werden sich aufgrund ihrer Ramulariawirkung gegenüber Wettbewerbern durchsetzen. Angekündigte Neuzulassungen wurden bereits auf diese Indikation hin geprüft. Der Pflanzenschutzdienst wird sich dem Erreger in der nächsten Saison stärker widmen. Auf unseren Versuchsfeldern trat die Krankheit nicht auf. So sind die Ergebnisse ohne den Einfluss der Ramularia entstanden (Tabelle 1). Tabelle 1: Fungizideinsatz in Wintergerste 2005 (n=7) Variante (PSM, Aufwand, Termin) Ertrag kostenfr. Mehrl, kg/ha BBCH dt/ha erlös /ha 1 Kontrolle 83,0 Doppelbehandlungen 2 Harvesan 0, ,9 Fandango 0, Input Set 1,0 32 Fandango 0, , Unix 0,6 32 Fandango 0, ,2 61 Einfachbehandlungen 5 Acanto + Unix 0,5 + 0,6 37/39 93, Acanto +Harvesan 0,4 + 0,5 37/ Fandango 1,0 37/39 93, Input Set 1,3 37/39 92, Opera 1,2 37/39 94,3 36 Die nachfolgenden Abbildungen sind in Auswertung unserer langjährigen Versuchsreihen entstanden. Abbildung 15 bestätigt die Aussage, dass die Wintergerste in Normaljahren bislang mit einer Fungizidbehandlung auskam. Ertrag (dt/ha) dt/ha 89 dt/ha 79 dt/ha Kontrolle Einfachbehandlungen Doppelbehandlungen Abbildung 15: Ertragsleistungen verschiedener Behandlungshäufigkeiten in Wintergerste (MV , n=16) 37

38 Getreide Fungizideinsatz in Wintergerste Die unten dargestellten Ergebnisse mögen bei der Präparatewahl helfen. Notwendige Doppelbehandlungen beginnen klassischerweise mit der Vorlage von Harvesan oder Unix. Abbildung 16 verdeutlicht, dass sich die in Frage kommenden Produkte in der Wirtschaftlichkeit nicht voneinander unterscheiden. Eine ähnliche Aussage gilt auch für die in einmaliger Behandlung geprüften Fungizide (Abb. 17). Die Nuancen in der Ertragsleistung werden hier von den unterschiedlichen Produktpreisen überlagert. Mehrertrag (dt/ha) Mehrertrag (Kontrolle=79 dt/ha) 10 dt/ha 30 /ha 10 dt/ha 30 /ha 11 dt/ha 29 /ha Vorlage Harvesan Vorlage Input Vorlage Unix Abbildung 16: Ertragsleistungen und Wirtschaftlichkeit verschiedener Fungizide als Vorlage in der Wintergerste zu BBCH 32 (MV , n=16 Mehrertrag (dt/ha) Mehrertrag (Kontrolle=78,9 dt/ha) 9,6 dt/ha 35 /ha Acanto + Unix 9,4 dt/ha 42 /ha Acanto + Harvesan 9,6 dt/ha 42 /ha 8,0 dt/ha 30 /ha 9,6 dt/ha 23 /ha Fandango Input Opera 0,5+0,6 0,4+0,5 1,0 1,3 1,2 n=12 n=13 n=15 n=15 n=15 Abbildung 17: Ertragsleistungen und Wirtschaftlichkeit verschiedener Fungizide in der Wintergerste (MV ) Fungizideinsatz in Gerste Früher Pilzbefall wird oft überschätzt. Die Gerste putzt sich beim Schossen. Der Fungizideinsatz wird durch das Auftreten von Ramularia komplizierter. Ob Gerste künftig mit einer Fungizidbehandlung zum wirtschaftlichen Optimum zu bringen ist, scheint mit Blick auf die neue Krankheit fraglich. Ungewöhnlich früher, starker Pilzbefall erfordert eine Vorlage von Unix (Netzflecken und Mehltau) oder Harvesan (Rhynchosporium) mit verringerter Aufwandmenge. Für Behandlungen ab BBCH 37 empfehlen sich aufgrund ihrer RamulariaWirkung Präparate wie Fandango oder Opera/ Diamant und zwei zur Saison erwartete Neuzulassungen besonders. Nichtparasitäre Blattflecken werden durch übliche Fungizidbehandlungen reduziert. 38

39 Fungizideinsatz in Wintergerste a) Erträge und Wirtschaftlichkeit Versuchsort Sanz Hof VII /HGW Tützpatz / NB RostockBiestow Köchelstorf /SN Sorte Naomi Franziska Candesse Franziska Candesse Franziska Naomi BBCH BBCH BBCH ES 32 Behandlungen BBCH 37/ BBCH 37/ BBCH 37/ ES 37/ BBCH BBCH 49/ BBCH ES 49 Merkmal Ertrag Erlösdiffdiffdiffdiffdiffdiffdiff. Erlös Erlös Erlös Erlös Erlös Erlös Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag Variante (PSM, Aufwandmenge) dt/ha /ha dt/ha /ha dt/ha /ha dt/ha /ha dt/ha /ha dt/ha /ha dt/ha /ha 1 Kontrolle 69,6 75,3 90,8 92,6 70,2 88,3 94,5 2 Harvesan 0,5 Fandango 0,75 77, , , , , , , Input 1,0 Fandango 0,75 77,6 9 79, , , , , , Unix 0,6 Fandango 0,75 84, , , , , , , Acanto + Unix 0,5+0,6 74,5 9 80, , , , , , Acanto + Harvesan 0,4+0,5 78, ,8 5 99, , , , , Fandango 1,0 77, , , , ,7* 41 99, , Input 1,3 82, , , , , , , Opera 1,2 76,8 1 79, , , , , , PM 3 1,2 78,8 78,0 100,5 104,1 76,6 98,4 112,0 GD (5%) 6,1 dt/ha 5,4 dt/ha 5,9 dt/ha 4,9 dt/ha 7,6 dt/ha 4,7 dt/ha 5,8 dt/ha * hohe Streuung

40 Fungizideinsatz in Wintergerste b) Wirksamkeit Versuchsort Sanz Hof VII /HGW Tützpatz / NB RostockBiestow Köchelstorf /SN Sorte Naomi Franziska Candesse Franziska Candesse Franziska Naomi Behandlungen BBCH BBCH BBCH ES BBCH 37/ BBCH 37/ BBCH 37/ ES 37/ BBCH BBCH 49/ BBCH ES 49 Merkmal Netzfl. Rhyncho. Netzfl. Rhyncho. Netzfl. Blattfl. Netzfl. Mehltau Netzfl. Mehltau Netzfl. Blattfl. Rhyncho Blattfl. Variante (PSM, Aufwandmenge) F1 F1 F/F1 F/F1 F1 F1 F1 1 Kontrolle 1,8 2,9 1,5 2,0 35 3,5 5,8 6,6 17,5 6,8 3,5 30,0 6,3 16,2 2 Harvesan 0,5 0,6 0,6 0,6 0,3 9,1 1,5 1,5 0,2 4,5 0,3 0,6 5,5 0,5 1,6 Fandango 0,75 3 Input 1,0 Fandango 0,75 1,1 0,6 0,5 0,5 6,2 1,2 1,3 0,1 4,0 0,4 0,6 6,8 0,1 1,6 4 Unix 0,6 Fandango 0,75 1 0,6 1,0 0,7 7,4 1,2 1,4 0,2 4,0 1,6 0,9 5,0 0,0 1,2 5 Acanto + Unix 0,5+0,6 1,3 0,9 1,6 1,0 11,1 2,2 2,3 2,2 14,0 1,8 1,0 23,1 2,6 3,1 6 Acanto + Harvesan 0,4+0,5 1 0,9 1,1 0,6 14,1 2,4 2,7 3,3 12,2 2,4 1,1 18,4 0,7 3,8 7 Fandango 1,0 0,6 0,6 0,9 1,3 13,1 1,7 2,1 1,5 14,1 1 1,1 18,8 0,1 1,0 8 Input 1,3 0,8 0,8 1,3 1,8 13, ,9 14,4 1,4 1,5 14,8 0,5 1,4 9 Opera 1,2 0,9 0,8 0,9 1,0 6 1,5 0,7 2,9 7,3 0,6 0,6 15,9 0,9 2,3 10 PM 3 1,2 0,6 0,9 0,9 0,9 15,1 1,7 2,8 2,6 12,8 1,4 1,0 18,1 0,2 1,2

41 Wirksamkeit von ausgewählten Fungiziden in Wintergerste Präparat Aufwand Mehltau Zwergrost Netzflecken Rhyncho Abstandsauflagen zu menge krankheit sporium Gewässern Sauml,kg/ha Blattflecken in m Biotopen Acanto 1, Agent 1, Amistar 1, Capitan 0, Caramba 1, Cirkon 1, Corbel 1, Diamant 1, * Tilt 250 EC 0, NT 101 Fandango 1, * Flamenco FS 2, Folicur 1, Fortress Top 1, Gladio 0, Harvesan 0, Input Set 1, Juwel Top 1, * Opera 1, * Opus Top 1, Proline 0, Pronto Plus 1, Stratego 0, * Unix 1, * Zenit M 0, Twist 0, * nicht aufgeführte Packs: Acanto Prima (Acanto + Unix), StrobAzol (Flamenco+Brio), Twinput (Input+Twist), u.s.w. +++ sehr gute Wirkung ++ gute Wirkung + Nebenwirkung ohne Wirkung bestes Mittel * Reduzierung bis 7m möglich

42 Getreide Fungizideinsatz in Winterroggen und Triticale Winterroggen leicht zu führen Auf einigen Standorten trat der Mehltau stärker in Erscheinung. Mutterkorn bonitierten wir nur in Beständen mit deutlichem Zwiewuchs. Ingesamt blieben die Krankheiten im Roggen jedoch weitestgehend aus. Ein wirtschaftlicher Fungizideinsatz gelang auf dem typischen Roggenstandort Lübesse zum dritten Mal in Folge nicht. An den Empfehlungen hat sich nichts geändert. Fungizideinsatz in Winterroggen Braunrost bleibt die wichtigste Blattkrankheit im Winterroggen. Standard ist eine am Braunrostauftreten orientierte Fungizidapplikation zwischen dem Erscheinen des Fahnenblattes und dem Ährenschieben. StrobilurinAzolKombinationen versprechen die besten fungiziden Leistungen. Bei frühem Auftreten von Rhynchosporium oberhalb des Bekämpfungsrichtwertes lohnt eine Behandlung im 2KnotenStadium mit reduzierten Aufwandmengen von Harvesan, Stratego etc. Triticale die Sorte entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg Mehltau, Septoria tritici und Gelbrost können erhebliche Ertragsverluste in Triticale verursachen. Mehltau war in Sorten wie Trimaran und Lamberto auch 2005 kaum beherrschbar. Das lag vor allem an der hohen Sortenanfälligkeit, aber auch an der eingeschränkten Mittelpalette. In Versuchen waren erneut Produkte mit besserer Mehltauwirkung überlegen (Abb. 18). Die Mehltaubekämpfung muss in Triticale bei den zur Verfügung stehenden Präparaten rechtzeitig einsetzen. Fusarien bilden auch an Triticale Mykotoxine. Das hohe Befallsrisiko resultiert auch aus der meist ungünstigen Stellung der Kultur in der Fruchtfolge. Mehrertrag (dt/ha) 40,0 30,0 20,0 10,0 22,3 dt/ha 86 /ha 28,0 dt/ha 130 /ha 15,9 dt/ha 84 /ha 30,9 dt/ha 178 /ha Mehrertrag (Kontrolle=46,4 dt/ha) 18,3 dt/ha 94 /ha 18,9 dt/ha 105 /ha 30,8 dt/ha 171 /ha 20,3 dt/ha 100 /ha 0,0 Pronto P./ Radius/ Opus Top Opus Top InputSet Juwel Top Opus Top Pronto Pl. Pronto Pl. +Twist Stratego 1,2/ 1,2 0,8/ 1,2 1,3 0,8 1,2 1,2 1,2+0,25 0,8 Abbildung 17: Ertragsleistungen und Wirtschaftlichkeit verschiedener Fungizide in Triticale (MV , n=3) Fungizideinsatz in Triticale Mehltau anfällige Sorten verschlechtern die Wirtschaftlichkeit des Triticaleanbaus. In Normaljahren kontrolliert eine Fungizidapplikation zwischen ES 37 und 49 Mehltau, Septoria tritici und Gelbrost in gesunden Sorten sicher. Hierfür bieten sich z.b. Pronto (ggf. + Strobilurin) und Juwel Top an. Starkes Gelbrostauftreten erfordert Doppelbehandlungen. 42

43 Wirksamkeit von ausgewählten Fungiziden in Winterroggen und Triticale Präparat Zulassung Aufwand Halmbruch Echter Rhyncho Braunrost Septoria tritici Abstandsauflagen zu in menge Mehltau sporium Stopp Dauer Gewässern Saum R T l, kg/ha wirkung in m biotopen Acanto x x 1, Agent x 1, Amistar x x 1, Capitan x 0, Caramba x x 1, Cirkon x 1, Corbel x 1, Diamant x x 1, * Fandango x x 1, * Flamenco FS x 2, Folicur x x 1, Gladio x 0, Harvesan x x 0, Juwel Top x x 1, * Matador x 1, Opus Top x x 1, Opera x x 1, * Proline x x 0, Pronto Plus x x 1, Stratego x x 1, * Swing Gold x 1,5 +(+) ++ 20* Unix x x 1, * +++ sehr gute Wirkung ++ gute Wirkung + Nebenwirkung ohne Wirkung bestes Mittel * Reduzierung bis 7m möglich 43

44 Getreide Wachstumsreglereinsatz in Getreide Wachstumsreglereinsatz in Getreide Bettina Broschewitz Die Einsatzbedingungen für Halmstabilisatoren waren im Frühjahr 2005 äußerst kompliziert. Tiefe Temperaturen und vom Frost geschädigte Pflanzen ließen eine gute Wirkung der Produkte zum frühen Anwendungszeitpunkt nicht zu. Die Schoßphase des Getreides verkürzte sich auf Grund zeitweise hoher Temperaturen verbunden mit erheblichen Niederschlägen. Dennoch trat im Getreide zur Ernte 2005 kaum Lager auf. Letztlich bleibt der Wachstumsreglereinsatz eine reine Versicherungsmaßnahme. Damit das Risiko von Fehl oder unrentablen Maßnahmen reduziert wird, sollen Kriterien für den Einsatz und die Bemessung der Aufwandmenge skizziert werden. Aufwandmengenerhöhungen können notwendig bei frühem Vegetationsbeginn, hoher Bestandesdichte, hohem NNiveau, schwerem Standort und tiefen Temperaturen zur Zeit der Anwendung werden. Dagegen werden Aufwandmengenreduzierungen bei guter Standfestigkeit der Sorte und insbesondere bei späten Anwendungsterminen und schlechter Wasserversorgung angeraten. In dünnen, schlecht versorgten und unter Wassermangel leidenden Beständen verbietet sich der Einsatz von Wachstumsreglern von vornherein. Zulassungsstand und allgemeine Empfehlungen Die Zulassung von Terpal C läuft zum aus. Eine Wiederzulassung wird nicht erwartet. Allerdings können Restbestände zur Saison aufgebraucht werden. Die Zulassungssituation und die allgemeinen Einsatzempfehlungen sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1: Zulassungen von Wachstumsreglern in Wintergetreide und Sommergerste Gewässerabstand gerste weizen roggen gerste Winter Winter Winter Sommer Präparat Triticale keine 2,1 l/ha 2,0 l/ha 2,0 l/ha keine Cycocel m Zulassung ES 2131 ES 3037 ES 3037 Zulassung Moddus* Camposan Extra Terpal C** 7 m 7 m 10 m 0,8 l/ha ES ,7 l/ha ES ,5 l/ha ES ,4 l/ha ES 3149 Keine Zulassung 2,5 l/ha ES ,6 l/ha ES ,3 l/ha ES ,1 l/ha ES ,0 l/ha ES ,6 l/ha ES ,3 l/ha ES ,75 l/ha ES 3739 keine Zulassung * Zulassung läuft zum aus, Anschlusszulassung wird erwartet ** keine Wiederzulassung erwartet, Aufbrauchfrist bis ,6 l/ha ES ,5 l/ha ES ,0 l/ha ES 3249 Für die konkrete Einsatzentscheidung ist die Lagerneigung aus der beschreibenden Sortenliste weiterhin von Bedeutung (Tabelle 2). Tabelle 2: Standfestigkeit ausgewählter Wintergetreidesorten* Getreideart Standfestigkeit gut mittel gering Winterweizen Enorm, Tommi, Dekan, Campari Ellvis, Cubus, Buteo Bussard Wintergerste mehrzeilig Merlot, Naomi, Franziska Fee, Maximiliane Lomerit, Stephanie zweizeilig Reni, Spectrum Passion, Queen Winterroggen Festus Askari, Fernando, Avanti Boresto Triticale Talentro, Magnat Tritikon, Trimester Vitalis * nach Liste des BSA und Ergebnissen der Landessortenversuche der LFA MV 44

45 Ergebnisse und Empfehlungen für Winterweizen Mehrertrag in dt/ha Mehrertrag gegenüber Kontrolle Durchschnitt und Spannweiten kostenfreier Mehrerlöse kostenfr. Mehrerlös in /ha 0 CCC 31 CCC 29/ CCC 31 CCC CCC 29/ CCC 29/ + Moddus 31 CCC Moddus 32 +Moddus 31 CCC 29/ PM 32 CCC 29/ CCC 31/ Terpal C Abbildung 1: Ergebnisse ausgewählter Wachstumsreglervarianten in Winterweizen (adjustierte Mittelwerte , n=35) Die mehrjährig verrechneten Versuchsergebnisse bescheinigen den Maßnahmen insbesondere bei hohem NNiveau und lagergefährdeten Sorten eine gleich bleibend hohe Rentabilität. Unabhängig vom erwarteten Ertragsniveau ist die Maßnahme effektiv zu platzieren. Zugaben von Li 700 können bei ungünstigen Anwendungsbedingungen zum frühen Einsatztermin das Risiko der Minderwirkung reduzieren. Auf den besseren Standorten hat die Zugabe von Moddus Vorteile gegenüber der reinen CCCSpritzung. Späte Maßnahmen mit Terpal C kommen nur in Frage, wenn die Anwendungsbedingungen zu den frühen Zeitpunkten als sehr ungünstig eingeschätzt werden mussten. Ergebnisse und Empfehlungen für Gerste, Roggen und Triticale In Gerste hat sich der frühe Einsatz von Moddus nur in stark lagergefährdeten Sorten (z. B. Lomerit) durchgesetzt. Doppelbehandlungen waren in den vergangenen Versuchsjahren eher unwirtschaftlich. Die einmalige Anwendung von Camposan Extra beim Erscheinen des Fahnenblattes oder von Terpal C bis zum Grannenspitzen ist nach unseren Ergebnissen die sicherste und vergleichsweise wirtschaftlichste Maßnahme zur Verminderung des Lagerrisikos. Moddus ist zu diesem späten Zeitpunkt in der Wirkung nicht ausreichend. Bereits ab BBCH 34 sollte über die Anwendung von Camposan Extra bzw. Terpal C entschieden werden. Nur auf den besseren Standorten hat in Roggen und Triticale die Spritzung zu BBCH 31/32 Bedeutung. Die Spritzung mit CCC sollte nicht vor BBCH 31 erfolgen und kann dementsprechend bei Bedarf mit einer Fungizidmaßnahme kombiniert werden. Die Maßnahme zu BBCH bleibt diejenige, die das Lagerrisiko am stärksten mindert. Auf typischen Roggenstandorten und bei zu erwartender Vorsommertrockenheit sollte die Wachstums und Bestandesregulierung über acker und pflanzenbauliche Maßnahmen erfolgen. 45

46 Wachstumsreglerversuche in Winterweizen Versuchsort Sanz Hof VII / Greifswald Tützpatz / NB RostockBiestow Wedendorf / Schwerin Sorte Tommi Toronto Tommi Ritmo Bonitur Merkmal Lager/ Lager/ Lager/ Lager/ Wuchshöhe dt/ha höhe dt/ha höhe dt/ha höhe Ertrag Wuchs Ertrag Wuchs Ertrag Wuchs Fläche Fläche Fläche Fläche Variante (PSM, Aufwandmenge) % % % % 1 Kontrolle 93, , ,80 93, ,07 86, ,4 2 CCC 720 2,1 89, ,58 88, ,77 82, ,8 3 CCC 720 1,4 CCC 720 0,7 89, , ,89 89, ,50 80, ,8 4 CCC Li 700 1,4+0,5 CCC 720 0,7 90, ,30 90, ,22 81, ,3 5 CCC Moddus 1,4+0,2 88, ,30 89, ,90 80, ,7 6 CCC 720 1,4 CCC Moddus 0,7+0,2 90, , ,31 89, ,10 81, ,9 7 CCC 720 1,4 Moddus 0,3 89, , ,03 89, ,15 81, ,7 8 CCC 720 1,4 PM 1,0 88, , ,21 88, ,13 80, ,4 9 CCC 721 1,4 PM 1,0 88, , ,79 86, ,20 80, ,2 10 CCC 722 1,4 PM + SSA 1,0+0,5 85, ,44 88, ,18 81, ,6 11 PM 0,75 PM 0,75 88, ,70 87, ,69 78, ,3 GD (5%) 3,9 dt/ha 5,6 dt/ha 5,7 dt/ha 8,1 dt/ha Ertrag dt/ha

47 Wachstumsreglerversuche in Wintergerste Versuchsort Sanz Hof VII / Greifswald RostockBiestow Tützpatz NB Sorte Lomerit Merlot Lomerit Merlot Lomerit Bonitur ES ES Merkmal Pfl. Lager Ertrag Pfl. Lager Ertrag Pfl. Lager Ertrag Pfl. Lager Ertrag Pfl. Lager Ertrag Variante (PSM, Aufwandmenge) höhe % dt/ha höhe % dt/ha höhe % dt/ha höhe % dt/ha höhe % dt/ha 1 Kontrolle , , , , ,8 2 PM 0, , , , , ,9 PM 1 3 Moddus 0, , , , , ,3 Camposan Extra 0,5 4 Moddus 0, , , , , ,9 Camposan Extra 0,5 5 Moddus + Terpal C 0,4+0, , , , ,2 Camposan Extra 0,5 6 Camposan Extra 0, , , , , ,0 7 PM 1, , , , , ,2 8 PM + SSA 1,5+5, , , , ,7 9 Moddus + Terpal C 0,2+1, , , , ,4 10 Terpal C 1, , , , ,4 GD (5%) 5,6 dt/ha 7,9 dt/ha 7,4 dt/ha 5,8 dt/ha 7,8 dt/ha

48 Getreide Getreideschädlinge Getreideschädlinge Bekämpfungsrichtwerte und Insektizide Bekämpfungsrichtwerte für tierische Schaderreger im Getreide Befallsermittlung Tierische Schadort Fruchtart Schaderreger in BBCH Blattläuse als Virus Vektoren Getreidehähnchen Fransenflügler bzw. Thripse Getreideblattläuse als Direktschädlinge gesamte Pflanze Fahnenblatt Öffnung der Fahnenblattscheide Wintergerste u. Winterweizen (Herbst) Winterweizen, Sommergerste, Sommerweizen Bekämpfungsrichtwert 25 % der Pflanzen mit Blattläusen besetzt an Frühsaaten nach vorheriger Viruswarnung durch den PDS: 10 % befallene Pflanzen Larven je Linie Hafer Larven je Linie Wintergetreide, Sommergetreide ab 32 Hinweise des amtlichen Dienstes beachten! Ähre Wintergetreide 5161 Warnung des amtlichen Dienstes beachten! Winterweizen, % der Halme (15 Halme je Linie) Blätter und Hafer mit 2550 Blattläusen je Halm besetzt Internodien Sommergerste % der Halme(15 Halme je Linie) mit 1530 Blattläusen je Halm besetzt Winterweizen % befallener Ähren bzw. Ähre bzw. Rispe Sommergerste, Hafer Aufbrauchfrist bis Blattläuse je Ähre % befallener Ähren bzw. Rispen Auswahl von Insektiziden im Getreidebau (Angaben in kg, l/ha) Präparat Zulassung u. a. gegen Bienenschutz Getreide Blattläuse als Virushähnchen Direktschädlinge vektoren Abstandsauflagen zu Gewässern Saumbiotopen in m Sumicidin Alpha EC 0,2* 3 0,25* 3 0,2 B 2 20 Aufbrauchfrist bis Metasystox R 0,5* 2 B 1 10 längerfristig zugelassen Bulldock 0,3 0,3 B 2 15 NT 103 Decis flüssig 0, B 2 0,3 15 NT 109 Karate Zeon 0,075 0,075 0,075 B 4/ B 2* 4 15* 1 NT 103 Fastac 0,1 NT 102 SC Super Contact 0,125 0,125 B 4 20* 1 NT 103 Fury 10 EW 0,150 B NT 103 Pirimor Granulat 0,2 (>15 C) B 4 7 0,3 (<15 C) Trafo WG 0,15 0,15 0,15* 2 B 4/ B 2* 4 7 NT 103 * 1 Reduzierung bis 7m möglich/ * 2 außer Hafer/ * 3 nur Weizen/ * 4 verlieren B4 bei Mischungen mit Ergosterol BiosyntheseHemmern ausgenommen Proline 48

49 Winterraps Pilzkrankheiten Pilzkontrolle und Wachstumsregulierung im Winterraps Dr. P. Steinbach Auftreten von Pilzkrankheiten in der Vegetationsperiode 2004/2005 (Tabelle 1 und 2) o Falscher Mehltau (Peronospora parasitica) allgemein stark an Keimblättern o Blattbefall durch Wurzelhals und Stängelfäule (Phoma lingam) im Herbst 2004 stärker als im Vorjahr; Befallsverlauf im Frühjahr in allen Landesteilen sehr zögerlich; Befall an Wurzelhals und Stängel nur selten örtlich stärker und allgemein schwächer als 2004 o Graufleckigkeit (Cylindrosporium concentricum) nicht auffällig o Rapsschwärze (Alternaria brassicae, A. brassicicola) gering verbreitet o Grauschimmel (Botrytis cinerea) bedeutungslos o Im Frühjahr 2005 örtlich Weißfleckenkrankheit (Pseudocercosporella capsellae) stärker o Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) weiter problematisch o Rapswelke (Verticillium longisporum) schwächer als im Vorjahr; häufig nur Wurzelbefall o Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum): nach Spätfrost und längerer Trockenphase sehr späte Apothezienkeimung ab Blühbeginn des Rapses; Infektionsbedingungen zur Vollblüte ungünstig; Gefährdungspotenzial geringer als im Vorjahr Befallssituation im Herbst 2005 o Befall mit Wurzelhals und Stängelfäule (Phoma lingam) nach später Askosporenreife allgemein erst ab 4 bis 6Blattstadium o Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) örtlich auffällig (Dienstbereiche SN, HGW) Tabelle 1: Entwicklung von Pilzkrankheiten an Winterraps in MV 2005 Schaderreger/ Land MV Küsten westlicher zentraler Erhebungsmerkmale region Landesteil Landesteil Phoma lingam (BBCH 81/83) % bef. Pflanzen 20,6 18,3 16,6 22,4 17,9 % bef. Stängelquerschnitt 5,1 3,3 2,8 5,0 2,4 Botrytis cinerea (Anfang Mai) % bef. Pflanzen 0,3 0,6 0,1 0,9 0,8 Tabelle 2: Entwicklung von Fruchtfolgekrankheiten an Winterraps in MV 1990 bis 2005 Krankheitserreger Jahr Landesteil * Land MV Küste Westen Zentral Südosten Sclerotinia ,7 2,9 0,5 0,4 0,3 sclerotiorum ,4 7,3 4,6 4,4 3,1 % befallene ,8 6,4 8,1 2,4 Pflanzen ,5 4,8 15,6 7,3 (BBCH 81/83) ,5 0,9 0, ,8 4,5 7,7 2, ,4 0,5 2,6 1,4 Verticillium ,9 4,4 3,2 2,0 3,6 longisporum ,0 6,9 8,7 5,5 4,7 % befallene ,0 6,9 9,2 7,4 Stoppeln ,4 6,7 9,0 3, ,6 4,1 1,9 1, ,1 7,5 11,8 11, ,6 4,5 5,4 9,5 Plasmodiophora ,0 0,7 2,3 < 0,1 < 0,1 brassicae ,0 3,6 2,0 3,7 % befallene ,9 2,4 0,3 0,3 Pflanzen (März) ,2 0 0, ,7 11,5 0,1 2,8 * seit 2001 Zusammenfassung von zentralem und südöstlichem Landesteil 49

50 Winterraps Pilzkrankheiten Versuchsergebnisse und Empfehlungen 1. Fungizideinsatz im Herbst Der Einsatz von Azolfungiziden im Spätsommer/ Herbst ist für die meisten Rapsanbauer fester Bestandteil des Anbausystems. Vorteile wie die Verbesserung der Überwinterungsfähigkeit, die Kontrolle wichtiger Pilzkrankheiten (insbesondere Wurzelhals und Stängelfäule) und die Regulierung lückiger und ungleichmäßig entwickelter Pflanzenbestände sollen eine hohe Wirtschaftlichkeit garantieren. Aus ökonomischen und anderen Beweggründen resultierende enge Rapsfruchtfolgen, frühe Aussaattermine (1. Augustwoche) und der Anbau wüchsiger Sorten erhöhen das Anbaurisiko und verstärken den Bedarf an Risiko mindernden Maßnahmen. Eine wuchsfreudige Spätsommer oder Frühherbstwitterung wie auch 2005 ist zwar nicht vorhersehbar, aber sie macht die Situation noch problematischer. In diesem Spannungsfeld werden an die variantenreiche Pflanzenschutzmaßnahme hohe Erwartungen gestellt. Wie sind einzelne Verfahren in ihrer Wirtschaftlichkeit zu bewerten? Um diese Frage zu beantworten, wurden alle Herbstapplikationen des LPS MV im Zeitraum 1999 bis 2005 neuartig analysiert und als adjustierte Mittelwerte verrechnet. An die Stelle von Präparatevergleichen rückte die Betrachtung einzelner Verfahren: Azole mit Reglerwirkung (Folicur und Caramba), Azole ohne Reglerwirkung (Eria, Cantus), Tankmischungen aus Azolen mit und ohne Reglerwirkung, Azole mit Reglerwirkung in Splittinganwendung, Azole mit Reglerwirkung in reduzierter Aufwandmenge (33% der maximal zugelassenen Aufwandmenge) und Azole mit Reglerwirkung und Zugabe von Li 700. Diese Vorgehensweise fußt vor allem auf der Tatsache, dass aus den Ergebnissen der Vorjahre keine gesicherten Unterschiede sowohl zwischen den Azolen mit wachstumsregulatorischer Wirkung als auch den anderen im Herbstsegment angewandten Fungiziden abgeleitet werden können. Der Verfahrensvergleich (Abb. 1) bescheinigt der Gruppe der Azole mit Reglerwirkung bei ca. 50 % der maximal zugelassenen Aufwandmenge eine solide wirtschaftliche Leistung. Das SplittingVerfahren und eine weitere Reduzierung der Aufwandmenge verbesserten die Erlössituation nicht. Der Anteil rentabler Versuche lag bei reduziertem Aufwand von Caramba oder Folicur (0,5 l/ha) mit 80 % über dem der Varianten 0,75 l/ha bzw. Splitting (66% bzw. 63%). Die Zugabe von Li 700 erhöhte die Ertragsleistung am deutlichsten und erreichte durchweg rentable Ergebnisse. Azole ohne Reglerwirkung wie Cantus (0,4 kg/ha) oder Eria (0,8 l/ha) überzeugen in ihrer Mehrertragsleistung. Die Rentabilitätsrate gegenüber der wachstumsregulierenden Konkurrenz ist allerdings niedriger. Bei vergleichsweise höherer Dosierung (80% der maximal zugelassenen Aufwandmenge) zeigten Eria und Cantus eine bessere fungizide Leistung gegenüber der Wurzelhals und Stängelfäule (Abb. 2). Außerdem dürften beim Cantus physiologische Effekte von Bedeutung sein. Die durchschnittlich geringeren Erlöse sind maßgeblich vom hohen Mittelpreis von Eria/ Score (77 /l) beeinflusst. Andererseits ist davon auszugehen, dass in Jahren mit erforderlicher Wachstumsregulierung (Stauchung) Azole wie Folicur und Caramba ihre diesbezüglichen Leistungsreserven auch in einer höheren Rentabilität zur Geltung bringen. Im analysierten Versuchszeitraum 1999 bis 2005 lagen solche Voraussetzungen nicht vor. Tankmischungen aus Az olen mit und ohne Reglerwirkung können einen Kompromiss zwischen den wechselnden Jahressituationen (Wachstumsregulierung und PhomaKontrolle) darstellen, erreichen jedoch nicht das RentabilitätsNiveau der Azole mit Reglerwirkung (Anteil rentabler Versuche bei TM=33%). 50

51 Winterraps Pilzkrankheiten Bei allen positiven Erfahrungen ist jedoch auch auf ein bleibendes Risiko hinzuweisen. Insbesondere die Spätsommer/ Herbstwitterung und die optimalen Applikationstermine gegen Phoma bleiben auch zukünftig wenig kalkulierbar. Abbildung 1: Herbstanwendung von Fungiziden im Winterraps LPS MV; landesweite Versuche , adjustierte Mittelwerte 4,0 200 Mehrertrag Min. Max. Mehrerlös 150 3,0 Mehrertrag (dt/ha) 2, Mehrerlös ( /ha) 1,0 50 0,0 l/ha 2,2 2,7 1,4 3,3 3,0 3,6 Azol R Azol R Azol R Azol R+ Azol TM Azol R Splitting reduziert Li Azol 0,75 0,7 + 0,3 0,5 0,75 + 0,5 0,4 0,8 0,75 + 0,4 100 BBCH Anzahl 14/18 n = n = 8 14/18 n = 5 14/18 n = 5 14/18 n = 9 14/18 n = 7 Azol R = Azol mit Reglerwirkung Abbildung 2: Wirkungsgrade von Fungiziden im Winterraps gegenüber Wurzelhals und Stängelfäule; LPS MV, Mittelwerte 2004 und Herbst Frühjahr Blüte Wirkungsrad (%) ,5 1,0 0,8 1,5 1,0 0,8 0,8 0,5 0,8 1,5 0,7 Mi rage Folicur Caramba Eria Cantus Harvesan Proline 51

52 Winterraps Pilzkrankheiten 2. Wachstumsregulierung und Pilzkontrolle im Frühjahr Ziel der Wachstumsregulierung im Frühjahr sind die Vermeidung von Lager, die Harmonisierung von Pflanzenhabitus, Blüh und Abreifeverlauf, eine darauf basierende Verbesserung der Druschfähigkeit, die letztendlich zur Verringerung von Vorernte sowie Druschverlusten beitragen. Andererseits sind fungizide Leistungen vor allem gegenüber der Wurzelhals und Stängelfäule sowie dem Grauschimmel gefragt. Außerdem wird die Ertragsleistung durch vitalisierende bzw. stoffwechselaktive Effekte (bei einigen AzolFungiziden) oder auch durch stressmindernde Wirkungen (Cantus) positiv beeinflußt. Die im Vergleich zum Herbsttermin noch variableren Verfahrensvarianten im Frühjahr wurden ebenfalls ohne Berücksichtigung von Präparatevergleichen analysiert. Zusätzlich zu den aus dem Herbst bekannten VergleichsGruppen sind der Einsatztermin und die Kombination von Azolen mit und ohne Reglerwirkung mit dem reinen Wachstumsregler Moddus von großem praktischen Interesse. Welche Erkenntnisse lassen sich aus diesem Vergleich ableiten? (Abb. 3) das größte Leistungspotenzial besitzen Azole mit Reglerwirkung (Caramba und Folicur mit 1,0 l/ha) bei Einsatz ab mittlerer Knospe (BBCH 55/57), die geringere Ertrags und Erlösleistung der Azole mit Reglerwirkung nach Anwendung im Kleinknospenstadium (BBCH 51/53) kann durch den Zusatz von Li 700 verbessert werden, ohne jedoch das Niveau der 55/57er Applikation zu erreichen, durch Splitting war keine Verbesserung der Rentabilität möglich, die Kombination aus Azolen mit Reglerwirkung und Moddus erreichte stabil hohe Erträge und Erlöse unabhängig vom Einsatztermin, überzeugende Leistungen zeigten die Fungizide ohne Reglerwirkung (Cantus, Eria), Kombinationen aus Cantus oder Eria mit Moddus haben infolge der hohen Mittelkosten eine deutlich geringere Rentabilität als die SoloAzolVariante, Tankmischungen aus Azolen mit Reglerwirkung und Cantus oder Eria waren im Durchschnitt unrentabel, Die fungiziden Leistungen gegenüber Phoma lingam (Abb. 3) waren beim Eria am höchsten (Wirkungsgrad ca. 44), Caramba und Cantus lagen auf etwa gleichem Niveau (WG 36 bzw. 33), Folicur fiel geringfügig ab (WG 28). Trotz der im Jahresdurchschnitt 1999 bis 2005 potenziell hohen Rentabilitäten nach Frühjahrsapplikation von Fungiziden einerseits und Kombinationen mit Moddus andererseits sind Risiken und damit Ausreißer auch bei sonst relativ sicheren Verfahrensvarianten möglich wie das aktuelle Versuchsjahr 2004/2005 zeigt (Tab. 3). Während am Standort Veelböken alle getesteten Varianten eine hohe Rentabilität erreichten, waren in RostockBiestow nur die Varianten Folicur bzw. Folicur + Moddus rentabel, am Standort Groß Kiesow jedoch nahezu alle Applikationen unrentabel. Über alle Standorte hinweg hoch rentabel erwies sich lediglich die Applikation der TM aus Caramba und Li 700. Bei den zum Zeitpunkt der Behandlung vorherrschenden niedrigen Temperaturen könnte durch das Li 700 die Azolleistung verbessert worden sein. 52

53 Winterraps Pilzkrankheiten Abbildung 3: Einfluss der Frühjahrsbehandlung auf Ertrag und Erlös; LPS MV adjustierte Mittelwerte Mehrertrag Min. Max. Mehrerlös Mehrertrag (dt/ha) Mehrerlös ( /ha) ,4 3,7 5,1 4,6 4,0 3,9 5,2 4,5 2,7 Azol R Azol R+ Li 700 Azol R Azol R Splitting Azol R Azol R + Moddus + Moddus Azol Azol TM Azol R + Moddus + Azol l, kg/ha BBCH Anzahl 1,0 51/53 n = 19 1,0 + 0,5 51/53 n = 14 1,0 55/57 n = 10 0,7 + 0, n = 5 0,5 + 0,5 51/53 n = 16 0,5 + 0,5 55/57 n = 13 0,4 0,8 51/53 n = 7 0,4/ 0,5 + 0,5 51/53 n = 7 1,0 + 0,4/ 0,5 51/53 n = 6 Azol R = Azol mit Reglerwirkung Tabelle 3: Einsatz von Fungiziden/ Wachstumsreglern in Winterraps im Frühjahr 2005 im Stadium mittlere Knospe (BBCH 51/53) Variante Aufwandmenge kg, l/ha Biestow (HRO) Sorte Trabant Aussaat: Groß Kiesow (HGW) Sorte: Trabant Aussaat: Veelböken (NWM) Sorte:Talent Aussaat: Ertrag dt /ha Erlös /ha Ertrag dt /ha Erlös /ha Ertrag dt /ha Erlös /ha 1 Kontrolle 54,1 A 58,0 A 49,2 A 2 Folicur + Moddus 0,5 + 0,5 56,6 A 9 58,1 A 39 54,0 B 55 3 Caramba 1,0 55,6 A 2 58,7 A 18 53,7 B 58 4 Cantus 0,4 54,8 A 26 57,7 A 46 54,4 B 64 5 Folicur 1,0 56,6 A 13 55,6 A 85 53,1 B 41 6 Caramba+ Li 700 1,0 + 0,5 57,4 A 30 63,9 A 82 53,7 B 54 GD 5 % (dt/ha) 5,31 6,17 2,89 3. Blütebehandlung gegen Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum) Obwohl in MecklenburgVorpommern seit etwa 1995 (Tabelle 2) nahezu landesweit (Ausnahme zentraler Landesteil) ein gestiegenes Befallsrisiko und Verlustpotenzial durch die Weißstängeligkeit vorhanden ist, treten nicht in jedem Jahr bekämpfungswürdige Infektionsund Befallssituationen auf. Das Anbaujahr 2004/2005 kann als ein schwaches Befallsjahr bezeichnet werden. Aus Gründen der Risikominderung gehört die Fungizidanwendung in der Rapsblüte jedoch für viele Rapsanbauer zu einer obligatorischen Maßnahme. Behandlungen in die Vollblüte des Rapses (BBCH 65 = % der Blüten am Haupttrieb geöffnet, erste Blütenblätter fallen ab) weisen erfahrungsgemäß das geringste wirtschaftliche Risiko auf. Dennoch beträgt 53

54 Winterraps Pilzkrankheiten selbst bei diesem Termin die Rentabilitätsquote nur ca. 35%, wie bundesweite Analysen ergaben. In den Versuchen des LPS MV im Zeitraum 1999 bis 2005 wurde bei ca. 50% der SklerotiniaVersuche eine Rentabilität nachgewiesen. Behandlungen zum Termin Vollblüte (BBCH 65) erreichten die besten Ergebnisse (Abb. 4). Abbildung 4: Stadienbezogene SklerotiniaBekämpfung; LPS MV adjustierte Mittelwerte 1999 bis Mehrertrag Min. Max. Mehrerlös Mehrertrag (dt/ha) Mehrerlös ( /ha) ,1 2,5 1,8 BBCH 61/63 BBCH 65 BBCH 67/69 n = 11 n = 17 n = Lässt sich die Rentabilität der SklerotiniaBekämpfung verbessern? Der Anteil von 50% rentablen Versuchen und die starken Schwankungen in der Erlössituation selbst beim bislang risikoärmsten Applikationstermin zur Vollblüte können nicht befriedigen. Aus diesen Gründen wurde seit längerem versucht, den Bekämpfungstermin zu optimieren. Jedoch führten gestaffelte Behandlungstermine in der Rapsblüte oder infektionsbezogene Behandlungen in Orientierung am biologischen Rhythmus des Pilzes (Apothezienentwicklung, Askosporenfreisetzung) nicht zu den gewünschten Erfolgen. Diese werden von einer kombinierten Befalls und Verlustprognose für Sclerotinia sclerotiorum erhofft. Die Entwicklung eines derartigen Prognosesystems erfolgte an der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst, den Pflanzenschutzdiensten und der ZEPP ging das Prognosemodell SkleroPro bundesweit in sein erstes Erprobungsjahr. Durch das Modell wird der Zeitpunkt errechnet, an dem ein Befall mit Sklerotinia entsteht, dessen Schaden einen wirtschaftlichen Schwellenwert überschreitet. In Auswertung von 38 Versuchen in 9 Bundesländern des Jahres 2005 konnten durch das Prognosemodell SkleroPro 75% der RoutineBehandlungen eingespart werden. Die nachträgliche Anwendung von SkleroPro auf amtliche Versuche zur SklerotiniaBekämpfung der Jahre 1994 bis 2005 ergab einen Einsparungswert von 45 %. Im LPS MV liegen seit 1999 Versuchserfahrungen vor allem mit Sklero und ab 2004 mit SkleroPro vor (Abb. 5). Aufgrund der noch zu geringen Versuchsdichte beim Modell SkleroPro wurde auf eine Einzelbetrachtung verzichtet. Im Vergleich zur Routine Behandlung im Bereich der Vollblüte des Rapses ist die Erlössituation infolge der Behandlung nach SkleroPrognose verbessert. Besonders auffällig sind der auf 64% gestiegene Anteil rentabler Versuche und die geringeren Schwankungen in den Erlösen über die Jahre. Diese Ergebnisse wie auch die ersten Erfahrungen mit dem neuen Prognosemodell SkleroPro machen zuversichtlich. Die Integration von SkleroPro in die praktische Bekämpfungsentscheidung wird der Pflanzenschutzdienst MV durch landesweite Versuche begleiten und prüfen. 54

55 Winterraps Pilzkrankheiten Abbildung 5: SklerotiniaBekämpfung nach Prognose; LPS MV adjustierte Mittel ,0 Mehrertrag Min. Max. Mehrerlös Mehrertrag (dt/ha) 2,0 1, Anteil rentabler Versuche (%) Mehrerlös ( /ha) ,0 Blüte n = 14 SkleroPrognose (Sklero + SkleroPro) n = Verfahrensvergleich Dieser Vergleich dient dem Versuch der Wichtung von Einzelverfahren in den jeweiligen Anwendungszeiträumen. Dazu wurden im Verrechnungszeitraum 1999 bis 2005 die jeweils erfolgreichsten Anwendungen zusammengestellt (Abb. 6). Der Einsatz von Fungiziden oder Wachstumsreglern im Frühjahr hatte die größten wirtschaftlichen Vorteile. Insbesondere die Anwendung von Caramba oder Folicur (Azol R) im mittleren Knospenstadium (BBCH 55/57) sicherte hohe Erträge und Erlöse (Rentabilitätsquote 100%). Auch die innerhalb der Versuche zur SklerotiniaBekämpfung eingesetzte TM aus Folicur und Moddus im Stadium Große Knospe (BBCH 57/59) überzeugte in den Ertragsleistungen bei allerdings geringer Rentabilitätsquote von nur 54%. Auf einem geringeren MehrertragsNiveau, aber wirtschaftlich stabiler, präsentierte sich die TM aus Caramba oder Folicur mit Li 700 (Rentabilitätsquote 100%). Andere Herbstapplikationen schneiden deutlich schlechter ab. Der BlüteTermin zur SklerotiniaKontrolle rangiert bislang auf Rang 4 (Rentabilitätsquote 64%). Abbildung 6: Verfahrensvergleich Fungizideinsatz; LPS MV adjustierte Mittel Mehrertrag Min. Max. Mehrerlös Mehrertrag (dt/ha) Mehrerlös ( /ha) l, kg/ha 3,3 5,1 4,8 2,6 Azol R+ Li 700 Azol R Folicur + Moddus SkleroPrognose 0,75 + 0,5 1,0 0,5 + 0,5 0,4 1,5 100 BBCH Anzahl 14/18 n = 5 55/57 n = 10 57/59 n = n = 11 55

56 Winterraps Pilzkrankheiten Empfehlungen zur Krankheitskontrolle und Wachstumsregulierung Weitere Ausbreitung von Fruchtfolgekrankheiten verhindern! Bei stärkerem Auftreten von Verticillium und Kohlhernie Mindestanbaupausen für Raps, Rübsen und Betarüben von 3 bis 4 Jahren einhalten! Unkrautwirte, Stilllegungs und Non Food Flächen mit einbeziehen! ; bei VerticilliumProblemen: Rapskonzentration verringern (notfalls <25%), frühe Aussaaten vermeiden, kein Anbau kruziferer Zwischenfrüchte ; hohe SkerotiniaVerseuchung der Böden durch Contans WG reduzieren ; Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) eindämmen: durch hohe Bodenfruchtbarkeit, optimale phwerte (Aufkalkung innerhalb der Fruchtfolge bis zum standortspezifischen phoptimum) und Vermeidung von Staunässe. Aufschlagraps regt den Zoosporenschlupf an und kann zur Bodenentseuchung beitragen, wenn er nach ca. 4 Wochen Standzeit konsequent abgetötet wird. Rassenspezifische Resistenz zugelassener Sorten (z.b. Mendel) nur auf stark befallenen Flächen nutzen. Pilzkrankheiten vorbeugen durch: Reduzierung von Bodeninokulum (Stoppel und Bodenbearbeitung, Antagonisten fördern, hohe Bodenfruchtbarkeit); standort und sortenspezifische Düngung; vitale und überwinterungsfähige Rapsbestände; Auswahl krankheitstoleranter bzw. resistenter Sorten; optimierte Aussaatzeiten und stärken in Abhängigkeit von den Sorteneigenschaften (Wüchsigkeit, Lagerneigung, Intensität) Empfehlungen der LFA beachten! Gezielter Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern nach Bedarf und Risikoabschätzung (Tabelle 4, Abbildung 6) o Schwerpunkt Wachstumsregulierung im Frühjahr (z.b. mittleres Knospenstadium); Herbsteinsatz von Azolen mit Reglerwirkung zur Sicherung der Überwinterung bei Überwuchsneigung und in gefährdeten Regionen (z.b. zentraler Landesteil, Vorpommern); bessere PhomaKontrolle eventuell durch Splitting; o SklerotiniaKontrolle durch Anwendung von SkleroPro prüfen 56

57 Winterraps Pilzkrankheiten Tabelle 4: Indikationen und Wirksamkeit ausgewählter Fungizide in Winterraps (PAPI ) Präparat Contans WG Cantus Caramba Indikation Weißstängeligkeit unmittelbar vor der Saat zur Befallsminderung auf Stoppelreste, anschließend einarbeiten Weißstängeligkeit BBCH 57 bis 69 Rapsschwärze BBCH 65 Wurzelhals und bis kurz vor der Stängelfäule Blüte (BBCH 59) Wurzelhals und Stängelfäule bei Befallsbeginn bis Mitte Oktober und bis kurz vor der Blüte Anwendungstermin Aufwandmenge [l, kg/ha] Abstandsauflage Gewässer in m Phoma Wirksamkeit gegen Sclerotinia Alternaria Cylindrosporium 2, ,5* ,5* 7 ++(+) Weißstängeligkeit BBCH 65 Standfestigkeit BBCH Eria/Score Wurzelhals und ab BBCH 16 Stängelfäule Folicur ab 6 Wurzelhals und Blattstadium Stängelfäule (BBCH 16) 1,5* Weißstängeligkeit BBCH 65 Rapsschwärze BBCH (+) Standfestigkeit BBCH * BBCH ,5* Winterfestigkeit BBCH * Mirage 45EC Weißstängeligkeit BBCH 65 1, Proline Kohlschwärze BBCH 59 bis 65 0, Verisan Weißstängeligkeit BBCH 65 3, Harvesan Weißstängeligkeit BBCH 65 0,8 7 ++(+) * maximal 2 Behandlungen im Jahr +++ sehr gute Wirkung ++ gute Wirkung + Nebenwirkung ohne Wirkung bestes Mittel 57

58 Winterraps Pilzkrankheiten Abbildung 6: Entscheidungshilfen für den Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern im Winterraps (Zulassungsstand nach PAPI ) I. Krankheitskontrolle Falscher Mehltau späte Aussaat Peronospora parasitica feuchte Lagen feuchte, kühle Spätsommerwitterung Maßnahme: schwere Böden Saatgutbehandlung mit Bestandesdichten bis 60 Pflanzen/ m 2 MetalaxylM Dimethomorph Wurzelhals und Stängelfäule massiver, früher Blattbefall im Herbst Phoma lingam massive, frühe Blattneuinfektion nach Winter Verletzungen am Stängel (z. B. Wachstumsrisse) Maßnahme: starker Befall durch Stängelrüssler (Bekämpfungsrichtwert überschritten) ab Befallsbeginn bzw. BBCH 14/16: Score/ Eria (0,8 l/ha) / Cantus (0,4 kg/ha) / Folicur (0,75 1,0 l/ha) / Caramba (1,0 l/ha) BBCH 30 51/53: Cantus (0,4 kg/ha) / Folicur (0,75 1,0 l/ha) / Caramba (1,0 l/ha) Weißstängeligkeit Rapskonzentration ca. 33 % seit mehreren Jahren Sclerotinia sclerotiorum Vorbefall in der Fruchtfolge von > 15 % günstige Infektionsbedingungen zur Rapsblüte Infos zur Befallsgefährdung feuchte Witterung und Bodenfeuchte >70 % Sklerotiendepot Apothezienentwicklung (Sklerotiendepot!) Warndienst des LPS Askosporenreife und freisetzung ( Stäuben der Wetterfax des DWD Apothezien) SKLEROPRO Blütenblattfall Maßnahme: windgeschützte, feuchte Lagen Termin Vollblüte (BBCH 65) hohe Bestandesdichte Cantus (0,4 kg/ha) zu üppige Bestände Proline (0,7 l/ha) Folicur / Caramba (1,0 l/ha) Harvesan (0,8 l/ha) Mirage 45 EC (1,5 l/ha) Verisan (3,0 l/ha) II. Wachstumsregulierung Termin Spätsommer/ Herbst frühe Aussaat o. schnellwüchsige Sorte (z.b.: Express, Capitol, restaurierte Hybriden) Bestandesdichte > 80 Pflanzen/m 2 Maßnahme: 46 vollentwickelte Laubblätter bis zur 3. Septemberdekade BBCH 1418: Folicur/ Caramba + Li 700 (0,5+0,5 l/ha) Folicur (0,5 0,75 l/ha) Caramba (0,75 1,0 l/ha) lückiger und ungleichmäßiger Bestand witterungsbedingter Stress (Nässe, Bodenverschlämmung, Trockenheit, Verletzungen) Termin Frühjahr Lagergefährdung (Sorte, Stickstoffumsetzung) hohe Bestandesdichte und Biomasse hohe Ertragserwartung Maßnahme: hohe Produktionsintensität BBCH 55/ 57: Caramba (0,75 1,0 l/ha) ; Folicur (0,75 1,0 l/ha) Caramba/ Folicur + Li 700 (0,5 + 0,75 l/ha) Caramba/ Folicur + Moddus (0,5 + 0,5 l/ha) 58

59 Winterraps Schädlinge Rapsschädlinge Dr. E. Erichsen Das neue Rapsjahr 05/06 begann, was die Schädlinge anbelangt, rel. unproblematisch. Der örtlich zu beobachtende Blattfraß von Eulenraupen kam auf Grund des nicht enden wollenden Pflanzenwachstums beinahe gelegen. Der Rapserdfloh scheint, mit Ausnahme der Region Nordwestmecklenburg, weiterhin in seiner Latenzphase zu verharren. Und auch der wieder zunehmende Schneckenbefall wurde in den meisten Betrieben gut gemeistert. So reibungslos wird es voraussichtlich nicht weitergehen. Unsere Empfehlungen: Frühjahr 06 Die sich bereits im Frühjahr 2004 abzeichnende Resistenz des Rapsglanzkäfers gegenüber den Pyrethroiden hat sich im letzten Jahr bestätigt. Auf der MecklenburgVorpommernKarte sind die entsprechenden Laborergebnisse ausgewiesen. Es zeigt sich, dass nun auch schon die östlichen Landesteile betroffen sind. Wie sich diese Resistenzsituation auf die Bekämpfungsmaßnahmen auswirkt, macht die Abbildung 1 exemplarisch deutlich. Es ist zu erkennen, dass mit den Pyrethroiden zwar noch eine Befallsreduzierung erzielt werden kann, die gewohnten Wirkungsgrade aber nicht mehr zustande kommen. Ähnliches war schon 2004 auf Praxisschlägen in Nordwestmecklenburg zu beobachten. In Jahren mit rel. geringem Rapsglanzkäferdruck muss diese schwächere Wirkung noch nicht zu Ertragsverlusten führen. Besonders bei früh einsetzendem, starkem Befall sind allerdings Probleme nun vorprogrammiert. Deutlich besser als die Pyrethroide wirkt, wie der dargestellte Versuch ebenfalls zeigt, das Ultracid. Allerdings ist dieses Mittel im Handel nicht mehr erhältlich nur vorhandene Restbestände dürfen in diesem Jahr noch zur Rapsglanzkäferbekämpfung aufgebraucht werden. Bei einem etwaigen Einsatz ist die Giftigkeit und hohe Bienengefährlichkeit des Ultracid konsequent zu Käfer 4 pro Pflanze 3, beachten (B 1!). Ein weiteres Insektizid, das nicht zur Gruppe der Pyrethroide gehört, ist das Birlane. Dieses Mittel hat zum seine Zulassung verloren. Eine richtige Alternative war es allerdings ohnehin nicht, weil seine Wirkung in den Versuchen kaum befriedigen konnte. Diskutiert wurde gelegentlich auch die Zugabe von Additiven, um so die nachlassende Wirkung der Pyrethroide möglicherweise wieder aufzubessern. Dies funktionierte in unseren Überprüfungen nicht; nennenswerte Effekte blieben aus (z.b. Li 700). Zudem ist von einem selbstständigen Experimentieren seitens der Praxis auch deshalb strikt abzuraten, weil Auswirkungen auf die Bienengefährlichkeit der Insektizide nicht auszuschließen sind. Was bleibt an Abwehrmöglichkeiten? In den Resistenzregionen werden inzwischen neue Prüfmittel getestet, die nicht auf dem Pyrethroidwirkstoff basieren. Eines dieser Mittel ist stellvertretend in der Grafik dargestellt: PM/ Befallsreduzierung von 3,2 auf 0,9 Käfer je Pflanze. Fragen zur Aufwandmengenoptimierung, zur richtigen Einsatzstrategie (Kombination mit Pyrethroiden oder nicht) u.a.m. sind noch endgültig abzuklären. Zulassungen sind noch nicht erfolgt. Über die weitere Entwicklung (Erteilung von Genehmigungen etc.) werden wir rechtzeitig vor Saisonbeginn konkret über unseren Warndienst informieren. Auf dieser Basis werden dann auch unsere offiziellen Empfehlungen zum Mitteleinsatz erfolgen. 1, Bekämpfung Bonitur 0,9 UK Karate Zeon PM Ultracid Abb. 1: Bekämpfung des Rapsglanzkäfers unter den Bedingungen zunehmender Resistenz gegenüber Pyrethroiden Winterraps, Köchelstorf, April

60 Winterraps Schädlinge Grundsätzlich kommt es im Frühjahr 2006 darauf an, die Befallsentwicklung sehr genau zu verfolgen und bei notwendigen Spritzungen die Wirkpotenz der Insektizide richtig auszuschöpfen (volle Aufwandmenge, Wassermenge, opt. Anwendungsbedingungen). Das ungezielte sog. Zumischen von Insektiziden, das zu der heutigen Misere beigetragen hat, verbietet sich mehr denn je!!! Und dann sollte nach jeder Pyrethroidspritzung eine sehr genaue Erfolgskontrolle durchgeführt werden, um zu sehen, ob die vorhandene Restwirkung des Mittels im konkreten Falle noch ausreicht (dabei Zuflug beachten!). Altefär 05 Bei aller Rapsglanzkäferdiskussion ist im kommenden Frühjahr natürlich auch auf die anderen bekannten Schädlinge zu achten. Einige Bemerkungen hierzu: Utecht 04 Dechow 04 Carlow Kühlungsborn 05 Papendorf 05 Abb. 2: Abb.3: Laborergebnisse zum zur Wirkungsgrad Wirksamkeit von von Pyrethroiden Pyrethroiden in Die MecklenburgVorpommern Zahlen im Kreis geben die Mortalität in % an. Schon Ende Februar/ Anfang März muss mit dem Stängelrüssler gerechnet werden oft sind die Schalen zu spät draußen. Gleich nach dem Winter sollte auch auf Feldmäuse geachtet werden. In den letzten Jahren war örtlich, speziell auf Flächen mit Minimalbodenbearbeitung, ein etwas erhöhter Besatz festzustellen. Meist ist das nur ein Ärgernis auf Versuchsfeldern, Praxisbestände verwachsen solche Fraßschäden in der Regel. Bei eventuellen Bekämpfungsmaßnahmen ist immer auf den Schutz von Vögeln und anderen Wildtieren zu achten. Unsere Bodenuntersuchungen zeigen, dass der Kohlschotenmücken Kokonbesatz mit 7,2/ 100 cm 2 wieder relativ niedrig liegt. Das bedeutet, dass der Bekämpfungsrichtwert für den Kohlschotenrüssler voraussichtlich wie im Vorjahr bei 1 Käfer/ Pflanze angesetzt werden kann Hundorf 05 Grebs Vipperow Neuensund 05 Kemnitzerhagen 05 Herbst 06 Der Rapserdfloh tritt seit dem Populationszusammenbruch im harten Winter 95/96, abgesehen von einem zwischenzeitlichen leichten Anstieg im Jahr 2000, in Mecklenburg Vorpommern ausgesprochen schwach auf. In manchen Jahren war so gut wie kein Befall zu ermitteln. Hier kommt es nun darauf an, das mögliche Ende dieser langen Latenzphase rechtzeitig festzustellen. Erhöhter Pflanzenbefall, wie er jetzt erstmals wieder speziell in Nordwestmecklenburg gefunden wurde, könnte ein Alarmzeichen sein. So wurden z.b. auf unseren Kontrollschlägen in Köchelstorf und Veelböken Befallshäufigkeiten von 66% bzw. 68% ermittelt. Zur Ackerschnecke: Nachdem dieser Schädling im Herbst 2003 einmal ohne Bedeutung geblieben war, ließ sich in den Hauptbefallsgebieten bereits im Herbst 2004 wieder erheblicher Befall feststellen. Der Aufbau der Population setzte sich im letzten Jahr fort. So wurde schon in der Vorfrucht Weizen örtlich ein ungewöhnlich starker Befall festgestellt. Im dann folgenden Raps und besonders im Getreide kam es örtlich sogar wieder zu Kahlfraß. Die 60

61 Winterraps Schädlinge Atempause war also nur kurz. Eine möglichst schneckenfeindliche Bodenbearbeitung vor der Rapsaussaat und gründliche Kontrollen gleich nach der Saat sind in den Schneckengebieten jedenfalls wieder empfehlenswert. Auch zur Kohlfliege, die sich in den letzten Jahren als neuer Schädling im Raps etabliert hat, sollte man sich bereits vor der Rapsaussaat Gedanken machen. In Gebieten mit starkem Befall kann jetzt mit einer neuen Beizmöglichkeit das KohlfliegenRisiko vermindert werden. Diese neue Beize basiert auf den Wirkstoffen Clothianidin + beta Cyfluthrin und war zur Aussaat 2005 erstmals im Handel erhältlich und zwar unter der Bezeichnung Premium Beize. Im Vergleich zum bisherigen Standard Chinook, der gegenüber der Kohlfliege unbefriedigend wirkt, lässt sich damit gerade der relevante Starkbefall deutlich reduzieren, vgl. Abb. 3. Diese in relativ kurzer Zeit erarbeitete erste Problemlösung beruht auf den Ergebnissen eines deutschlandweiten Verbundprojektes, dass im Herbst 2003 durch das Landespflanzenschutzamt MecklenburgVorpommern initiiert worden war. Beteiligt sind die Pflanzenschutzdienste von acht Bundesländern, die BBA und die Universität Göttingen. Wie Abb.3 ebenfalls zeigt, sind bereits weitere Wirkstoffe zu erkennen, die mittelfristig zu einer nochmaligen Verbesserung der Kohlfliegenabwehr beitragen können. Die umfangreichen Untersuchungen, die dies abklären sollen, sind im August 2005 in die KohlfliegenRingversuch, 12 Standorte (Auswahl) 0 Chinook Premium PM2 PM3 PM4 PM5 PM6 PM7 beize Anteil Starkbefall Abb.3: Saatgutbehandlung Vergleich von Chinook, Premium und Prüfmitteln (bef. Pflanzen in %) nächste Runde gegangen. Fortgesetzt werden in diesem Rahmen auch die Untersuchungen zur Ertragsrelevanz. Dass der Raps Schadeinflüsse sei es von Käfern, Kohlschotenmücken, Herbiziden oder Krankheiten hervorgerufen oft erstaunlich gut kompensieren kann, ist bekannt. Diese erfreuliche Eigenschaft kann auch bei der Kohlfliege in Rechnung gestellt werden. So gelingt es dem Raps, unter günstigen Bedingungen bereits im Herbst die Wurzelschädigungen durch Wurzelneubildungen auszugleichen und noch gute Erträge zu sichern. Das Rekorderntejahr 2004 mit seinen optimalen Witterungs und Wachstumsbedingungen ist ein gutes Beispiel hierfür. Treffen allerdings starke Kohlfliegenschäden und ungünstige Kompensationsbedingungen (Herbst und Frühjahrstrockenheit, harte Winter etc.) zusammen, ist mit deutlichen Ertragsverlusten zu rechnen. Die Nutzung von Beizen mit zusätzlicher Kohlfliegenwirkung trägt also zu einer höheren Sicherheit des Rapsanbaus bei. Dies sollte in den bekannten Befallsgebieten zumindest bei den stärker gefährdeten frühen Saaten genutzt werden. Landwirten, die noch keinen Überblick zur Kohlfliegenbefallssituation ihres Betriebes haben, ist eine gründliche Wurzelbonitur auf allen Rapsflächen zu empfehlen (Wurzeln vorsichtig entnehmen, waschen und auf Fraßstellen bewerten). Der beste Termin hierfür ist Ende November, kurz vor Frosteinbruch, da der Mitte September einsetzende Larvenfraß der 3. Generation bis weit in den November hinein erfolgt. Andere Abwehrstrategien, wie z.b. Spritzungen gegen die Larven oder ein Pyrethroideinsatz gegen die Fliege selbst, können wir auf Grund unserer Versuche nicht empfehlen, da keine sicheren Wirkungen erzielt werden. Derartige Zulassungen liegen zudem ohnehin nicht vor. Beim Pyrethroideinsatz lag der Kohlfliegenschaden übrigens nicht selten sogar höher als auf den unbehandelten Vergleichsflächen; dies kann auf das ungewollte Ausschalten von Gegenspielern (z.b. Bembidionarten) zurückgeführt werden. 61

62 Winterraps Schädlinge Neue Beizen und Beizwirkstoffe Zur Auswahl steht inzwischen ein recht umfangreiches Angebot von Saatgutbeizen. Diese unterscheiden sich in den insektiziden Wirkstoffen (Imidacloprid, Carbosulfan, Thiamethoxam, betacyfluthrin und Clothianidin). Und die fungiziden Komponenten erhöhen die Vielfalt weiter: DMM, Metalaxyl, Fludioxonil, Thiram, Metconazol. Damit bei den vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten dieser Wirkstoffe die Übersicht nicht verloren geht, werden wir rechtzeitig zur Aussaat 06 über die dann aktuellen Möglichkeiten per Warndienst informieren. Tabelle 1: Wirkstoff/ Präparat Ausgewählte Insektizide zur Bekämpfung von Schadinsekten im Winterraps Stand November 2005 (Pyrethroide grau hinterlegt) Indikation/ Zielorganismus Aufw. menge l/ha bzw. kg/ha 0,1 0,1 alphacypermethrin beißende Insekten, Fastac SC Sup. Con. Kohlschotenmücke, IRO Rapsglanzkäfer 0,075 lambdacyhalothrin Trafo WG lambdacyhalothrin Karate mit Zeon Technologie beta Cyfluthrin Bulldock Chlorfenvinphos 1) Birlane flurid Deltamethrin Decis flüssig Rapsglanzkäfer, Rapserdfloh, Rapsstängelrüssler, Kohlschotenrüssler, Kohltriebrüssler, Kohlschotenmücke Rapserdfloh, Rapsglanzkäfer, beißende Insekten, Kohlschotenmücke beißende Insekten, Rapsglanzkäfer, Kohlschotenmücke Bienenschutz, Kennzeichnung B4*, Xn zu Gewässern Abstandsauflagen bei Hangneigung NW 607 (3) NW 701 NW 607 (4) NW 705 zu Saumbiotopen NT 102 0,1 0,1 NT102 0,15 B4*, Xn, 15 m ** 0,15 NT 103 0,15 0,15 0,05 0,05 10 m ** NT102 B4*, Xn, 0,075 0, m ** NT 103 0,3 0,2 B2, Xn NW 607 (1) NT 108 0,3 Rapsglanzkäfer 0,6 B2, T + 20 m beißende Insekten 0,3 NW 607 (1) Rapsglanzkäfer, Kohlschotenmücke, Kohlrübenblattwespe 0,2 0,2 0,2 B2, Xn NW 607 (2) NT 109 zeta Cypermethrin Rapsglanzkäfer 0,1 B2, Xn NW 607 (5) NT 103 Fury 10 EW Kohlschotenrüssler 0,1 1) Zulassung bis Reste können aufgebraucht werden! * in Tankmischung mit Azolen? B2 ** Reduzierung des Abstandes mit entsprechenden Düsen bis auf 7m möglich NW 607: Verwendung abdriftmindernder Düsen/ Geräte generell Pflicht! NW 607 (1) = 90% + 15m (d.h. Fläche mit Düsen 90% und zusätzlich 15m Abstand zum Gewässer) NW 607 (2) = 75% + 20m; 90% + 10m NW 607 (3) = 50% + 20m; 75% + 10m; 90% + 7m NW 607 (4) = 50% + 15m; 75% + 10m; 90% + 7m NW 607 (5) = 75% + 15m; 90% + 7m Außerdem gibt es für einige Mittel besondere Regelungen zur Hangneigung, um ein Abschwemmen zu vermeiden. NW 701: Hangneigung >2% = 10m bewachsener Randstreifen, NW 705: Hangneigung >2% = 5m bewachsener Randstreifen 62

63 Winterraps Schädlinge Tab. 2: Allgemeine Befallssituation in den Erntejahren und erste Ergebnisse für das Erntejahr 2006 Schaderreger Erhebungsmerkmale Großer Rapsstängelrüssler Schadsymptome bef. Pflanzen % Rapsglanzkäfer bef. Pflanzen % Rapserdfloh bef. Pflanzen % Kohlschotenrüssler bef. Pflanzen % bef. Schoten % Kohlschotenmücke bef. Schoten % Bonitur termin BBCH Land Küstenregion westlicher Landesteil zentraler Landesteil ,6 4,1 2,4 n.n. 1,2 5,3 1,7 5,7 4,1 2,6 3,3 3,1 2, , n.n. 1, , , ,2 0,1 0,3 3,2 2,0 0,3 0,7 1,3 0,0 0,4 0,3 0,0 0, ,9 1,7 1,6 n.n. 3,4 3,1 0,9 1,8 1,1 1,3 3,7 1,0 2,5 83 1,4 0,5 1,2 1,3 0,5 0,2 1,5 0,7 3,1 1,5 0,3 0,4 83 1,2 0,8 1,5 n.n. 0,6 0,2 0,2 1,5 1,7 2,1 1,5 0,3 2,1 Ø Anzahl d. Kokons auf 7,9 2,0 1,8 7,2 3,4 0,3 2,0 13 1,5 11 5,9 4,5 8,4 100 cm 2 Kleine Kohlfliege bef.pflanzen % , n.n.: noch nicht erhoben Tabelle 3: Bekämpfungsrichtwerte wichtiger tierischer Schaderreger in Winterraps Schaderreger Kontrolltermin Bekämpfungsrichtwert Rapserdfloh Herbst 10 % der Blattfläche durch Fraß zerstört oder Käfer (K)/m² oder 75 K/ Gelbschale (GS) im Zeitraum 1. bis oder 50 K/ GS im Zeitraum 10. bis oder 50 K/ GS in 10 Tagen nach dem bis Ende Oktober Großer Rapsstängelrüssler Gefleckter Kohltriebrüssler Rapsglanzkäfer Kohlschotenrüssler (+Kohlschotenmücke) Februar bis April auf vorjährigen Rapsflächen spontanes Erwachen 30 K/ GS* in 3 Tagen oder verzetteltes Erwachen pro GS* ab Fangbeginn 50 K Raps schwach und in Kleinstknospe bis 150 K Raps kräftig und in Kleinknospe im Bestand 3 K/Linie 10 K/GS in 3 Tagen ab Kleinstknospe 10 K/GS in 3 Tagen im Bestand (vorläufiger Richtwert) oder K/Linie (0, K/Pfl.) Pflanze/ Bestand geschwächt vital Kleinstknospe 12 K/Pfl. 34 K/Pfl. Kleinknospe 34 K/Pfl. 78 K/Pfl. mittl. bis große >4 K/Pfl. >8 K/Pfl. Knospe ab mittlerer 25 K/Linie (1 K/Pfl.): bei KohlschotenmückenPrognose: schwach Knospe 12 K/ Linie (0,5 K/Pfl.) bei KohlschotenmückenPrognose: stark * mit Rapsextrakt von glukosinolathaltiger Sorte beködert auf vorjährigen Rapsflächen 63

64 Winterraps Unkrautbekämpfung Unkrautbekämpfung im Winterraps U. Ebner von Eschenbach Eine gezielte chemische Ungras und Unkrautbekämpfung ist in den meisten Fällen unentbehrlich, obwohl die jungen Rapspflanzen eine vergleichsweise hohe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern besitzen. Verunkrautete Flächen führen zu Mindererträgen, Ernteerschwernissen und erhöhtem Fremdbesatz im Erntegut. In den letzten Jahren lässt sich eine Verschiebung der Unkrautflora beobachten, die sich speziell in der Zunahme zum Teil schwer bekämpfbarer Unkräuter und Ungräser deutlich macht. Hierzu gehören insbesondere Raukearten (vorrangig Wegrauke), Ackerkrummhals, Gemeine Ochsenzunge, Gefleckter Schierling, Klatschmohn sowie Hirtentäschel und Ackerhellerkraut. Ursachen für diese Veränderungen sind neue Anbauverfahren, Fruchtfolgegestaltung und ein langjähriger Einsatz von Herbiziden mit gleichartig selektiver Wirkung. Um den Problemen bei der Unkrautbekämpfung erfolgreich begegnen zu können, ist es für den Landwirt unerlässlich, die zu erwartende Verunkrautung zu kennen, um daran Behandlungsstrategien auszurichten. Schwerpunkt bei der Unkrautbekämpfung bilden Maßnahmen im Nachsaatverfahren und im frühen Nachauflauf. Im Frühjahr bestehen dann noch begrenzte Möglichkeiten zur Bekämpfung von Kamille und Kornblume. Die Behandlung von Gräsern erfolgt vorzugsweise im Herbst, kann aber auch noch im Frühjahr mit Erfolg vorgenommen werden. Nachauflaufverfahren Treten vorwiegend Kamille, Ehrenpreis, Vogelmiere und Taubnessel auf, so empfiehlt sich der Einsatz von Butisan im frühen Nachauflaufverfahren mit einer Aufwandmenge von 1 1,5 l/ha. Bei trockenem Boden und klutigem Saatbett sollte die volle Aufwandmenge eingesetzt werden. Ist ein zusätzliches Auftreten von Klettenlabkraut, Geflecktem Schierling oder Klatschmohn zu erwarten, sollte ButisanTop zur Anwendung kommen. Auch hier ist für eine optimale Wirkung ausreichende Bodenfeuchte erforderlich. Aufwandmengenreduzierungen sind zu überdenken, da bei ungenügender Wirkung Nachbehandlungen nur eingeschränkt möglich sind. Mit dem frühen Einsatz von Butisan oder Butisan Top können auch gegen Hirtentäschelkraut zufrieden stellende Ergebnisse erzielt werden. Vorauflaufverfahren Auf Flächen, die eine Verunkrautung durch Kreuzblütler wie Wegrauke, Hirtentäschel oder Ackerhellerkraut erwarten lassen, sollten clomazonehaltige Präparate zur Anwendung kommen. Um Schäden an den Kulturpflanzen zu vermeiden, sollten die Spritzungen innerhalb von drei Tagen nach der Saat abgeschlossen werden. Als Mittel stehen hier die Solopräparate Cirrus und Centium 36 sowie die Kombinationspräparate Brasan und Nimbus CS zur Verfügung. Während die Kombinationspräparate neben den Problemunkräutern ein breites Spektrum an Schadpflanzen wirksam bekämpfen, zeigen Behandlungen mit den Solo Präparaten vor allem bei Kamille und Klatschmohn Schwächen. Hier muss im Bedarfsfall eine zweite Maßnahme eingeplant werden. Dazu bietet sich Butisan mit 1,0 l/ha im frühen Nachauflauf an. Für clomazonehaltige Mittel sind auf Grund verbreitet aufgetretener Verdriftung/Abdrift besondere Auflagen zu beachten. Gegenwärtig gelten in diesem Zusammenhang die Auflagen NT 125 und NT 139. Während die Auflage NT 125 fordert, die Ausbringung von chlomazonehaltigen Mitteln bei zu erwartenden Tageshöchsttemperaturen von über 25 C in eine abendliche Abkühlungsphase zu verlegen, regelt die NT 139 die einzuhaltenden Abstände gegenüber Saumbiotopen. 64

65 Winterraps Unkrautbekämpfung Vorsaateinarbeitung Im Vorsaateinsatz besteht mit Herbiziden auf der Basis von Trifluralin bzw. Napropamid eine kostengünstige Möglichkeit der Unkrautbekämpfung. Die Wirkungsspektren sind jedoch eingeschränkt und die Präparate müssen kurz nach der Ausbringung flach eingearbeitet werden. Bei der Soloanwendung eines trifluralinhaltigen Mittels ist es notwendig, zur Kamillebekämpfung Butisan nachzulegen. Frühjahrsanwendung Im Frühjahr können mit LONTREL 100 ab Vegetationsbeginn bis zur Knospenbildung Kamille und Kornblume bekämpft werden. Um eine gute Benetzung der Unkräuter zu sichern, sollten diese nicht durch Rapsblätter abgedeckt sein. Die Aufwandmengen richten sich nach der Entwicklung der Schadpflanzen und liegen zwischen 0,8 1,2 l/ha (Tabelle 2: Wirksamkeit von Herbiziden im Winterraps). Gegen den auf einzelnen Standorten flächendeckend auftretenden Ackerkrummhals oder die Gemeine Ochsenzunge bestehen augenblicklich keine Möglichkeiten der direkten chemischen Bekämpfung. Derzeitig befinden sich in der Zulassungsprüfung verschiedene Mittel gegen diese Unkräuter, so dass es mittelfristig Lösungen geben wird. Bis dahin bleibt nur die Verbreitung der Ochsenzungen durch eine Bekämpfung innerhalb der Fruchtfolge zu kontrollieren. Ungrasbehandlung Ausfallgetreide und Ungräser lassen sich mit speziellen Gräserherbiziden (Tabelle 1) im Zwei bis Dreiblattstadium wirkungsvoll regulieren. Wüchsige Witterung und hohe Luftfeuchtigkeit während der Anwendung sowie die Zugabe von Öl erhöhen die Wirkungssicherheit. Aufwandmengenreduzierungen um 30 bis 50 Prozent sind dann möglich. Ist der Standort jedoch mit Quecken belastet, sollten die vorgegebenen Aufwandmengen zum Einsatz kommen. Im späten Nachauflauf können mit Kerb 50 W ab Ende Oktober bis Mitte Dezember Ausfallgetreide, Gräser sowie spät aufgelaufene Taube Trespe behandelt werden. Zudem werden Ehrenpreis und Vogelmiere erfasst. Die Behandlungen können auf gefrorenem aber schneefreiem Boden erfolgen. Tabelle 1:Wirksamkeit ausgewählter Gräserherbizide im Winterraps Präparat / Wirkstoff l, kg/ha Termin Quecke Ausfallgetreide Taube Trespe Windhalm / Fuchsschwanz Abstandsauflagen Gewässer Saumbiotop in m Agil S NAH 1,0 Propaquizafop (100g/l) NAF n.z (+) 7* Aramo NAH Tepraloxydim(50g/l) 2,0 NAF n.z (+) 7* NT 101 Focus Ultra NAH 2,5 Cycloxidim (100g/l) NAF n.z (+) 7* Fusilade MAX 1,0 NAH NT (+) 7* Fluazifop (125g/l) 2,0 NAF NT 102 Gallant Super 0,5 Haloxyfop (104g/l) 1,0 NAH (+) 7* NT101 Kerb 50 W 1,0 NT103 NAH * Propyzamid(500 g/l) 1,5 NT109 SELECT 240 EC Clethodim (240 g/l) 0,5 NAH n. z. ++(+) (+) 30** NT103 Targa Super 1,25 Quizalofop (46 g/l) 2,0 NAH (+) (+) 7* n. z. nicht zugelassene Indikation, *Länderrecht MV ; ** Reduzierung bis 7 m möglich 65

66 Tabelle 2:Wirksamkeit ausgewählter Herbizide im Winterraps Präparat l,kg/ha Termin Wirkstoff g/ kg o. l Abstandsauflagen Hellerkraut Hirtentäschelkraut Kamille Arten Klatschmohn Klettenlabkraut Triflurex 2,02,5 VSE Trifluralin 480 u.a Devrinol Kombi Trifluralin 240 4,05,0 VSE CS Napropamid Brasan 2,03,0 VA Dimetachlor 500 Clomazone (+) (+) * NT 139 Centium 36 CS 0,33 VA Clomazone (+) (+) * NT139 Cirrus 0,18 0,24 VA Clomazone (+) (+) NT139 Nimbus CS 2,5 3,0 VA Metazachlor 250 Clomazone 33, (+) ** NT139 Butisan 1,5 NAK Metazachlor (+) ** Butisan Top 2,0 NAK Metazachlor 375 Quinmerac (+) (+) ** LONTREL 100 1,2 NAF Chlopyralid (+) 7* NT101 * Länderrecht MV; **Reduzierung bis 7 m möglich Gefl. Schierling Storchschnabel Vogelmiere Wegrauke Gewässer m Saumbiotop

67 Zuckerrübe Unkrautbekämpfung Pflanzenschutz in Zuckerrüben U. Ebner von Eschenbach Mit der bevorstehenden Zuckermarktreform, deren Ziel die Senkung der europäischen Zuckerproduktion ist, wird es erhebliche Veränderungen im Rübenanbau geben. Unter anderem kommt es zu Preisreduzierungen bei Rüben und zu Umgestaltungen bei den gegenwärtigen Quotierungsregelungen. Für den Landwirt bedeutet dies, die Kosten im Produktionsverfahren Zuckerrüben zu überprüfen und dabei auch den Bereich Pflanzenschutz zu durchleuchten. Unkrautbekämpfung Versuchsergebnisse In der Tabelle 1 ist ein Versuch abgebildet, in dem praxisübliche Behandlungen auf ihre Wirksamkeit unter den Bedingungen des Jahres 2005 auf dem Standort Ahrenshagen geprüft wurden. Die in der rechten Spalte aufgeführten Mittelkosten ermöglichen einen Preisvergleich zwischen den einzelnen Spritzfolgen. Tabelle 1: Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Versuchsort Ahrenshagen 2005 Bonitur am Behandlungstermine und Aufwandmengen Wirkungsgrad in % Deckungsgrad in (l/ kg/ha) Mittel VA NAK NAK NAK Ausfall raps Kamille Arten der Kontrolle % Weißer Gänsefuß Vogel Knöterich Winden Knöterich Mittel Kosten / ha 1 Kontrolle 22, Betanal Expert Goltix SC , POWERTWIN plus Goltix SC FCS Rapsöl 1 0,5 1 0,5 1 0, , Goltix Super Kontakt 320 FCS Rapsöl 5 POWERTWIN plus Goltix SC Rebell FCS Rapsöl 6 Betanal Quattro* Goltix SC 7 Betanal Expert + Goltix SC Debut + FHS 8 Betanal Expert Ethosat 500 Goltix SC Rebell Debut + FHS FCS Rapsöl 9 Rebell Goltix SC Betanal Expert Ethosat Roundup Ultra Max + Goltix SC Betanal Expert 2 4 2,0 0,6 0,5 0,75 0,75 0,8 0,5 2,0 0,5 0,8 0,8 0,03 0,25 0,7 0,2 1,1 0,7 0, , ,5 0,75 0,75 1,0 2,0 0,5 0,8 0,8 0,03 0,25 0,6 1,1 0,6 0, , ,0 0,6 0,5 0,75 0,75 1,2 92, ,0 0,5 92, ,5 0,8 0,8 0, , ,25 0,5 0,7 0,7 0,02 0,16 * Preis nicht bekannt, Zulassung erfolgte im Herbst ,5 97, , ,

68 Zuckerrübe Unkrautbekämpfung Die im Versuch bonitierten Unkräuter spiegeln eine für MecklenburgVorpommern typische Situation auf den Rübenschlägen wieder. Gleichermaßen unterstreicht der hohe Knöterichbesatz auf dem Feld die in den letzten Jahren zu beobachtende Ausbreitung dieser Unkrautarten. Während Aussaat und die erste Nachauflaufbehandlung der Rüben in einer trockenen Witterungsphase lagen, war bei der zweiten und dritten Nachauflaufbehandlung genügend Bodenfeuchte, als Voraussetzung für eine gute herbizide Wirkung der Mittel, vorhanden. Als Gradmesser für den Behandlungserfolg bei den einzelnen Spritzfolgen ist der Wirkungsgrad gegenüber Ausfallraps anzusehen, da gegen die übrigen Unkräuter ein weitestgehend akzeptabler Behandlungserfolg erreicht wurde. Für eine zufrieden stellende Rapswirkung sind 97,5% Wirkungsgrad anzusehen. In Auswertung der Bonituren kann eingeschätzt werden, dass bei den Prüfgliedern 2, 3, 4 und 5 die Mittelaufwandmengen für eine ausreichende Herbizidwirkung unter der von Trockenheit beeinflussten ersten NAK Behandlung zu niedrig angesetzt waren. Dies trifft besonders für den Anteil blattaktiver Wirkstoffe zu. Der geringe Wirkungsgrad der beiden Vorauflaufvarianten 9 und 10 ist ebenfalls auf die lang anhaltende Trockenheit zurückzuführen. Die Prüfglieder 7 und die rechnergestützte Spritzfolge 8 (LIZ) zeigen, wie sich mit einer situationsangepassten Behandlung, in diesem Fall der Erhöhung blattaktiven Wirkstoffe, hinreichende Wirkungsgrade erreichen lassen, die aber gleichzeitig mit einer Erhöhung der Mittelkosten einhergehen. In der Variante 6 wird das in diesem Herbst zugelassene neue Rübenherbizid Betanal Quattro in Spritzfolge und Tankmischung mit Goltix SC geprüft. Empfehlungen zum Unkrautbekämpfung Die Unkrautbekämpfung erfolgt in Spritzfolgen mit Vorauflaufanwendung oder im reinen Nachauflaufverfahren. In der Regel sind drei Behandlungen notwendig. Herbizide, Tankmischungen und Aufwandmengen sind unter Berücksichtigung der Witterungsverhältnisse an die Leitverunkrautung anzupassen. Zu den Leitunkräutern in MecklenburgVorpommern werden Ausfallraps, Kamille und Knötericharten, Weißer Gänsefuß und Klettenlabkraut gezählt. In der Tabelle 2 sind die Wirkungsspektren ausgewählter Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen aufgeführt. Optimaler Behandlungstermin ist das Keimblattstadium der Unkräuter, unabhängig von der Entwicklung der Rüben. In der Tabelle 3 ist eine Auswahl von Rübenherbiziden, deren Wirkstoffe sowie Abstandsauflagen zu Gewässern und Saumbiotopen aufgeführt. Im Handel wird eine umfangreiche Palette an Rübenherbiziden angeboten, die vielfach gleiche Wirkstoffe oder vergleichbare Wirkstoffkombinationen enthalten. Diese Präparate entsprechen sich weitgehend in Anwendung und Wirksamkeit. Beim Einkauf der Mittel empfiehlt sich daher ein Vergleich der Preise. In Tankmischungen/Spritzfolgen sollten blatt und bodenwirksame Herbizide kombiniert werden. Speziell bei der Abschlussbehandlung muss ein ausreichender Anteil eines Bodenherbizides zur Unterdrückung der Spätverunkrautung vorhanden sein. Voraussetzung für eine gute herbizide Wirksamkeit und hohe Rübenverträglichkeit sind wachstumsfördernde Witterungsbedingungen. Bei zu erwartenden Frösten, intensiver Sonneneinstrahlung, starken Temperaturschwankungen sowie unmittelbar nach Regen (fehlende Wachsschicht auf den Rübenblättern) sollten Behandlungen unterbleiben. 68

69 Zuckerrübe Unkrautbekämpfung Tabelle :2 Wirkungsspektren von Einzelwirkstoffen und Wirkstoffkombinationen Unkraut Ehrenpreis Kamille Ausfallraps Klettenlabkraut Weißer Gänsefuß Flohknöterich Vogelknöterich Windenknöterich Phenmedipham X XXX X X XXX XX X XX Ethofumesat XX XXX XX X(X) X X Phenmedipham + Ethofumesat X XXX X XX XXX XX XX XX Phenmedipham + Ethofumesat + X(X) XXX X XX XXX XX XX XX Desmedipham Chloridazon + Quinmerac X XX XX(X) XXX XX XX(X) XX XX(X) Metamitron XXX XX XXX X XXX XX XX X Triflusulfuron XXX XX XXX XXX X(X) XX XX X Ethofumesat+ Metamitron XXX XX XXX XXX XXX XX XX X Chloridazon X XX XX(X) X XX(X) XX(X) XX XX(X) Tabelle 3: Mittel, Wirkstoffe und Auflagen (Auswahl) Mittel Wirkstoff g oder ml/ kg oder l Gewässer (m) Abstandsauflagen Saumbiotop Betosip SC Phenmedipham (90%)* Kontakt 320 SC Phenmedipham NT 101 Ethosat 500 Ethofumesat NT 107 Betanal Expert Betanal Quattro POWERTWIN plus Phenmedipham, Ethofumesat, Desmedipham, Phenmedipham, Ethofumesat, Desmedipham, Metamitron Phenmedipham, Ethofumesat NT NT 107 Rebell Chloridazon, 400 Quinmerac Pyramin WG/ Terlin WG Chloridazon Goltix 700 SC Metamitron NT 103 TORNADO NT 102 Goltix Super Ethofumesat, Metamitron 350 NT 102 DEBUT Triflusulfuron LONTREL 100 Clopyralid NT 101 *NW 607; Mit der Verwendung von Ölen kann die Aufnahme blattaktiver Wirkstoffe verbessert werden. Dies ist besonders erforderlich, wenn die Pflanzen nach längerer Trockenheit eine ausgeprägte Wachsschicht ausgebildet haben. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen (starke Hitze oder fehlende Wachsschicht auf den Rübenblättern) sollten die Aufwandmengen der Öle reduziert bzw. auf deren Einsatz ganz verzichtet werden. In Tankmischungen mit Debut kein Öl zusetzen. 69

70 Zuckerrübe Unkrautbekämpfung Bei Mulchsaat oder dem Anbau im Direktsaatverfahren sind nicht vollständig abgefrorene Zwischenfrüchte oder Altverunkrautung durch die Anwendung von glyphosathaltigen oder glufosinathaltigen Mitteln zu beseitigen. Für die Mulchsaat empfiehlt sich eine Behandlung 14 Tage vor der Saat, im Direktsaatverfahren sind die Behandlungen bis zwei Tage vor dem Rübenlegen abzuschließen. Die Mittel besitzen keine nachhaltige Wirkung, so dass neu auflaufende Unkräuter nicht erfasst werden. Für Roundup Ultra, Roundup TURBO und Roundup UltraMax besteht zudem noch eine Zulassung für die Anwendung bis 5 Tage nach der Saat (Tabelle 4). Tabelle 4: Auswahl von Glyphosatpräparaten Mittel Basta (Wirkstoff: Glufosinat) DOMINATOR ULTRA Aufwand Menge l o. kg/ha bis 2 Tage vor der Saat bis 5 Tage nach der Saat Dochtstreichverfahren Schosser/ Distel Gewässer (m) Abstandsauflagen Saumbiotop 5,0 X 7 NT 109 3,0 X X Durano 3,0 X X Plantaclen 360 3,0 X X Roundup TURBO Roundup Ultra Roundup Ultragran Roundup Ultra Max TOUCHDOWN QUATTRO 1,6 X X 3,0 X X X NT 101 NT 101 NT 101 NT 101 NT 101 2,5 X 7 4,0 X 7 NT 101 3,0 X 7 NT 101 Für die Ungras und Ausfallgetreidebekämpfung sind spezielle Gräserherbizide einzusetzen. Günstigster Anwendungstermin ist das Dreiblattstadium der Schadpflanzen. Bei guten Wachstumsbedingungen ist eine Reduzierung der Aufwandmengen möglich. Die Ausbringung erfolgt als Einzelbehandlung oder bei Übereinstimmung der Behandlungstermine auch in Kombination mit der Bekämpfung breitblättriger Unkräuter. Hier müssen die Hinweise der Hersteller zur Mischbarkeit Berücksichtigung finden. In der Tabelle 5 ist eine Auswahl von Gräserherbiziden aufgelistet. Das Rübenherbizid Betanal Quattro wurde in diesem Herbst neu zugelassen. Es handelt sich dabei um ein Fertigprodukt, bestehend aus den Wirkstoffen Phenmedipham, Ethofumesat, Desmedipham und Metamitron (siehe auch Tabelle 3 und Herbizidversuch). Ebenfalls neu zugelassen wurde das Gräserherbizid AGIL S, als Nachfolgeprodukt für AGIL. Wieder zugelassen wurden für die Vorauflaufanwendung Pyramin WG und Terlin WG (beide 650g/kg Chloridazon). 70

71 Zuckerrübe Unkrautbekämpfung Tabelle 5: Auswahl von Gräserherbiziden Mittel Wirkstoff Abstandsauflagen g oder ml/ Aufwandmenge kg oder l Gewässer Saumbiotop l/ha (m) AGIL S Propaquizafop 100 1,0 7 Aramo Tepraloxydim 50 2,0 7 NT 101 Focus Ultra Cycloxydim 100 2,5 7 Fusilade MAX Fluazifop 107 1,0 7 NT 101 2,0 Quecke 7 NT 102 Gallant Super Haloxyfop 104 0,5 1,0 Quecke 7 NT 101 SELECT 240 EC Clethodim 241,9 0,75 1,0 Quecke 30** NT 103 Targa Super Quizalofop 46,3 1,25 2,0 Quecke 7 * Reduzierung auf max. 7m möglich Beispiele für Spritzfolgen (Aufwandmengen in l oder kg/ha) 1.Vorauflaufverfahren in Verbindung mit Nachauflaufbehandlungen Allgemeine Verunkrautung einschließlich Kamille, Weißer Gänsefuß, Taubnessel u.a. Vorauflauf 1. NAK 2.NAK Rebell 2,0 oder Goltix 700 SC 2,0 Betanal Expert 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 Betanal Expert 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 Allgemeine Verunkrautung einschließlich Kamille, Klettenlabkraut, Knötericharten Vorauflauf 1. NAK 2.NAK Betanal Expert 1,0 Betanal Expert 1,0 Rebell 2,0 + Goltix 700 SC 1,0 1,5 + Goltix 700 SC 1,0 1,5 + Ethosat 500 0,2 0,3 2.Nachauflaufverfahren Allgemeine Verunkrautung einschließlich Kamille, Klettenlabkraut, Knötericharten 1. NAK 2. NAK 3.NAK Betanal Expert 0,75 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 Betanal Expert 1,0 + Rebell 1,5 Betanal Expert 1,0 + Rebell 1,5 Allgemeine Verunkrautung einschließlich Ausfallraps, Kamille, Klettenlabkraut, 1. NAK 2. NAK 3.NAK Betanal Expert 1,0 Betanal Expert 1,0 Betanal Expert 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 Goltix 700 SC 1,5 2,0 Betanal Expert 1,0 Betanal Expert 1,0 + 0,5 Öl + Goltix 700 SC 1,5 + Goltix 700 SC 1,5 Betanal Expert 0,75 Betanal Expert 1,0 Betanal Expert 1,0 + Goltix 700 SC 0,5 + Goltix 700 SC 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 1,5 + Debut 0,03 + FHS 0,25 Betanal Expert 1,0 + Goltix 700 SC 1,0 1,5 Betanal Expert 0,75 + Goltix 700 SC 0,75 + Debut 0,03 + FHS 0,25 Betanal Expert 0,75 + Goltix 700 SC 0,75 + Debut 0,02 + FHS 0,17 71

72 Zuckerrübe Rübenschädlinge und Krankheiten Rübenschädlinge und Krankheiten Auftreten und Verbreitung 2005 Das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen hielt sich in Grenzen. Zu wirtschaftlich relevanten Ertrags und Qualitätseinbußen kam es nicht. Örtlich waren Maßnahmen gegen die Rübenfliege (Pegomyia betae) und die Rübenlaus (Aphis fabae) notwendig. Ebenso wie im Vorjahr war eine verstärkte Eiablage von Rübenfliegen der ersten Generation zu beobachten, in deren Folge der Larvenschlupf aber abgeschwächt verlief. Eine Befallserhebung zum Auftreten der dritten Generation im September zeigte dagegen, besonders im Küstenbereich, eine beträchtliche Befallszunahme gegenüber dem Vorjahr. Weitere Schädlinge wie Schattenwickler (Cnephasia virgaureana), Wiesenwanze (Lygus pratensis), Gammaeule (Autographa gamma) oder Erdflöhe (Chaetocnema concinna) wurden nur vereinzelt beobachtet. Der Rübennematode (Heterodera schachtii) hat nach wie vor für den Rübenanbau in MecklenburgVorpommern keine Bedeutung, bislang gab es nur unbedeutende Einzelfunde. Das Schadauftreten von Wurzelbranderregern (u.a. Pythium spp., Aphanomyces cochlioides, Pleospora betae, Fusarium spp und anderer Bodenpilze) blieb auf Grund trockener Witterungsbedingungen während der Auflaufphase der Rüben bedeutungslos. Der Befall durch CercosporaBlattfleckenkrankheit (Cercospora beticola) war zum Durchschnitt der letzten Jahre gering. Trotz frühem Anfangsbefall kam es nur zu einer zögerlichen Ausbreitung der Krankheit. Rübenrost tat ebenfalls allgemein schwach auf, wobei in Ausnahmefällen örtlich auch Starkbefall zu beobachten war (vorwiegend Küstenregion). Die dominierende Blattkrankheit war Echter Mehltau (Erysiphe betae), hier wurden vor allem ab September höhere Befallswerte beobachtet. Dessen ungeachtet wurden auch bei dieser Krankheit die terminabhängigen Schadschwellen nicht erreicht. In der Tabelle 6 sind die regionalen Befallswerte der Blattkrankheiten der Jahre 2002 bis 2005 aufgeführt. Tabelle 6: Befallssituation bei Blattkrankheiten von 2002 bis 2005 (Mitte September) Gebiet % befallene Pflanzen Rübenrost Echter Mehltau Cercospora Küstenregion 2,8 15,2 34,0 16,1 60,1 56, ,4 21,5 38,0 37,7 9,0 Westlicher Landesteil 2,3 26,8 36,6 11,8 69,7 26,8 52,1 30,3 47,4 64,0 53,9 29,3 Zentraler Landesteil 0 9,2 17,5 2,8 45,2 31,2 26,3 37,6 46,8 25,0 33,0 22,6 Land gesamt 1,7 17,5 28,8 10,6 59,6 54,1 36,5 41,5 39,3 45,6 40,7 18,6 Empfehlungen zum Insektizideinsatz Das pillierte Saatgut bietet den jungen Rübenpflanzen beim Auflaufen Schutz vor Schaderregern. Während das angelagerte Fungizid gegen verschiedene Wurzelbranderreger gerichtet ist, werden durch ein Insektizid früh auftretende Erdflöhe, Rübenfliegen und Blattläuse bekämpft. Die Wirkung der Pillierung ist zeitlich begrenzt und hängt vom verwendeten Insektizid und der Wirkstoffmenge ab. Unter den Bedingungen MecklenburgVorpommerns, die überwiegend durch einen geringen Schädlingsdruck in der frühen Jugendentwicklung der Rüben gekennzeichnet sind, empfiehlt sich der Einsatz von Rübenpillen mit vermindertem Insektizidanteil. Eine direkte Schädlingsbekämpfung sollte nur nach Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte (Tabelle 7) erfolgen. In der Tabelle 8 ist eine Auswahl von Insektiziden aufgeführt. Zum Schädlingsauftreten werden durch den amtlichen Pflanzenschutzdienst aktuelle Informationen gegeben. Vor einer Behandlung sollten Befallsbeginn und ausbreitung von Schädlingen, das Auftreten von Nützlingen sowie die Witterungsbedingungen berücksichtigt werden. Starkregen oder Trockenheit reduzieren z.b. Eier und Larven der Rübenfliege, ebenso können sich 72

73 Zuckerrübe Rübenschädlinge und Krankheiten durch Nützlinge bzw. durch eine Parasitierung von Blattläusen chemische Maßnahmen erübrigen. Tabelle 7: Bekämpfungsrichtwerte ausgewählter Rübenschädlinge Rübenfliege Schaderreger Rübenlaus oder Schwarze Bohnenlaus Grüne Pfirsichblattlaus Bekämpfungsrichtwert 2 3 gefährdete Pflanzen je Linie (25 Pflanzen) gefährdete Pflanze (2 8 Blattstadium): Anzahl der abgelegten Eier doppelt so hoch wie die Laubblattzahl 2 3 gefährdete Pflanzen je Linie (25 Pflanzen) gefährdete Pflanze: 2 8 Blattstadium: > 5 Blattläuse auf der Pflanze ab 8 Blattstadium: > 50% der entfalteten Blätter durch lebende Blattläuse gekräuselt 2 3 geflügelte Läuse je Linie (25 Pflanzen) Tabelle 8: Auswahl von Insektiziden gegen Schaderreger an Rüben Präparat/ (Wirkstoff) Arvestor (Metamidophos) Bulldock (betacyfluthrin) Karate mit Zeon Technologie (lambda Cyhalothrin) Pirimor Granulat (Pirimicarb) Aufwand menge kg, l/ha Beißende Insekten Saugende Insekten Blattläuse Rübenfliege Bienenschutz Abstandsauflagen Gewässer m Saumbiotop 0,6 X X B1 10 0,3 X B2 15 (90%*) NT 103 0,075 X X X X B 4 15** NT 103 0,3 X B4 7 Tamaron (Metamidophos) Trafo WG (lambda Cyhalothrin) *NW 607; 0,6 X X B1 10 0,15 X X B4 15** NT 103 **Reduzierung auf max. 7m möglich Empfehlungen zum Fungizideinsatz In MecklenburgVorpommern zählen zu den bedeutenden Blattkrankheiten der Rüben hauptsächlich CercosporaBlattfleckenkrankheit, Echter Mehltau und Rübenrost. Ramularia Blattfleckenkrankheit (Ramularia beticola) spielt auf Grund der klimatischen Bedingungen nur eine untergeordnete Rolle. Phoma Blattfleckenkrankheit (Phoma betae) und Alternaria Blattbräune (Alternaria tenuis) treten ebenfalls nur begrenzt auf. Eine Behandlung von Blattkrankheiten im Zuckerrübenanbau empfiehlt sich nach Auswertung von Versuchen des amtlichen Dienstes sowie dem langjährigen Befallsgeschehen nur unter bestimmten Voraussetzungen, da sich in den Versuchen Ertrags und Qualitätsunterschiede zwischen unbehandelter Kontrolle und den Prüfmitteln in der Mehrzahl der Fälle statistisch nicht absichern lassen. Im Weiteren werden 73

74 Zuckerrübe Rübenschädlinge und Krankheiten die terminabhängigen Bekämpfungsrichtwerte praktisch nicht erreicht, so dass es vielfach zu unbegründeten Routinebehandlungen kommt. Unter Berücksichtigung der Ertragserwartung und des Rodetermins können jedoch bei frühem Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte (siehe Tabelle 9) Fungizidmaßnahmen notwendig werden. Hier gilt es besonderes die regionalen Unterschiede im Land zu beachten. So werden häufig im westlichen Landesteil und im Bereich der Küste höhere Befallswerte von Cercospora, Echtem Mehltau und Rübenrost gegenüber dem kontinental beeinflussten zentralen Landesteil beobachtet (Tabelle 10, Fungizide gegen Blattkrankheiten). Zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung zu Fungizidmaßnahmen führen der amtliche Pflanzenschutzdienst und die Zuckerrübenindustrie jährlich ein landesweites Monitoring zum Auftreten von Blattkrankheiten durch, dessen Ergebnisse im Internet und im Warndienst veröffentlicht werden. Tabelle 9: Bekämpfungsrichtwerte für Blattkrankheiten in Zuckerrüben Schaderreger Cercospora Blattfleckenkrankheit Ramularia Blattfleckenkrankheit Rübenrost Echter Mehltau Bekämpfungsrichtwert } bis > 5 % befallene Pflanzen im Bestand bis > 15 % befallene Pflanzen im Bestand nach dem > 45% befallene Pflanzen im Bestand Tabelle 10: Fungizide gegen Blattkrankheiten, Indikationen und Auflagen (Auswahl) Mittel Wirkstoff Abstand zu g/kg Aufwand Cercospora Mehltau laria Gewäs Saum Echter Ramuml/l Menge Rost l/ha ser (m) biotop Amistar Azoxystrobin 250 1,0 X 7 Cirkon Propiconazol 90 Prochloraz 400 1,25 X X 7 Eria/SCORE Difenoconazol 250 0,4 X X X 7 HARVESAN Carbendazim 125 Flusilazol 250 0,6 X 7 Juwel Epoxiconazol 125 Kresoximmethyl 125 1,0 X X X 15* Opus Epoxiconazol 125 1,0 X X X 7 SPYRALE Difenoconazol 100 Fenpropidin 375 1,0 X X X 20* *Reduzierung auf max. 7m möglich 74

75 Kartoffeln Unkrautbekämpfung Unkrautbekämpfung in Kartoffeln R. Martens Die Herbizidbehandlung in Kartoffeln konnte 2005 unter guten Bedingungen durchgeführt werden so dass keine Minderwirkungen auftraten. Die in den letzten Jahren durchgeführte Kombination aus mechanischer und chemischer Unkrautbekämpfung zeigt bei Beachtung bewährter Grundregeln gute Ergebnisse. Die Einhaltung des Zeitabstandes zwischen mechanischer und chemischer Maßnahme sollte 810 Tage nicht unterschreiten, um bei der Applikation der Mittel die Blattwirkung voll auszuschöpfen. Nach erfolgter Herbizidapplikation ist die Erhaltung des Herbizidfilms für eine erfolgreiche Wirkung notwendig und es ist von weiteren mechanischen Maßnahmen abzusehen. Die Herbizidpalette hat sich im Wesentlichen in den letzten Jahren nicht geändert. Im Jahr 2006 steht das Präparat Basta wieder zur Verfügung. Basta ist seit dem wiederzugelassen. Die Aufwandmenge beträgt 3 l/ha im Vorauflauf. Folgende Auflagen sind bei der Applikation zu beachten NT 109 und NW 642. Tabelle 1: Wirksamkeit ausgewählter Herbizide in Kartoffeln Präparat Aufwandmenge l; kg/ha Anwendungsart Klettenlabkraut Wirkung gegen: Weißer Gänsefuß Ausfallraps Kamil le Arten Ackerstiefmütterchen Windenknöterich Abstand zu Gewässern NT Auflagen in m Vorauflaufanwendung Bandur 4,0 VA ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) ++ 20* NT 109 Basta 3,0 VAKvA ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) ++ ++(+) 7 NT 109 Boxer 5,0 VAKvA (+) + + (+) 10* NT 102 Centium 36 0,25 VA NT 101 CS*** Lexone 0,75 VA KvA (+) 10* NT 102 Mistral 0,75 VA KvA (+) 10* NT 102 Sencor WG 0,751,0 VA (+) 10 Spritzfolgen (SF) / Tankmischungen (TM) Basta+ Sencor WG 2,5 0,30,5 VAKvA ++(+) (+) 7 10 NT 109 Boxer / Sencor WG 4,0 u. 0,30,5 KvA/NA TM bzw.sf (+) 10* 10 NT 102 Bandur+ Sencor WG 3,0+0,3 VA (TM) ++(+) ++(+) (+) ++ 20* 10 NT 109 Sencor WG u. CATO*** + FHS 0,5 u. 0,05+0,3 KvA (SF) NA(>4 cm) ++(+) ++ ++(+) (+) +(+) 10 7 NT 102 Nachauflaufanwendung CATO*** + FHS 0,05 + 0,3 NA(>4 cm) ++(+) ++ +(+) NT 102 TITUS 0,08 NA(>4 cm) ++(+) ++ +(+) NT 102 Lexone 0,5 NA (5cm) (+) ++(+) * NT 102 Mistral 0,5 NA (5cm) (+) ++(+) * NT 102 Sencor WG 0,5 NA(5 cm) (+) ++(+) * Abstandsreduzierung auf max. 7 m möglich, Gebrauchsanleitung beachten! ***ausgenommen Pflanzgut Gräserherbizide im Kartoffelbau Zur Gräserbekämpfung sind spezielle Gräsermittel notwendig, die Applikation im 24 Blattstadium der Gräser sichert eine ausreichende Aufnahme der Wirkstoffe und hohe Wirkungsgrade bei der Bekämpfung. Wird die Maßnahme zu spät durchgeführt, kann es zur Abschirmung durch die Kartoffel und einer verminderten Wirkung der Herbizide kommen. Die Qeckenbekämpfung kann sicherer, nachhaltiger und kostengünstiger in der Fruchtfolge mit Glyphosathaltigen Präparaten durchgeführt werden. 75

76 Kartoffeln Unkrautbekämpfung Tabelle 2: In Kartoffeln zugelassene Gräserherbizide Aufwandmenge Präparat Abstand zu Gewässern NTAuflagen l; kg/ha AGILS 1,0 7 m Agil*** 1,25 10 m Aramo 2,0 7 m NT 101 Focus Ultra 2,5 7 m NT 101 Fusilade MAX 1,02,0 7 m NT 102 Gallant Super 0,5 1,0 NG 313** NT 101 SELECT 240 EC + 0,75 1, m* NT 103 ParaSommer 2,0 Targa Super 1 1,252,0 7 m 1 Zulassungsende (Wiederzulassung ist beantragt) * NW 603: Abstandsreduzierung bei abdriftreduzierender Technik möglich ** vor dem 15. Mai des Kalenderjahres nur Aufwandmengen bis 0,5 l/ha *** Agil: Zulassung ausgelaufen Empfehlungen zur Krautabtötung: Die Krautabtötung gewährleistet eine Beschleunigung der Abreife und der Schalenfestigkeit. Damit wird eine Verringerung von Eintrittspforten für pilzliche und bakterielle Fäulniserreger erzielt. Weiterhin wird die Lagerfähigkeit, durch geringere Verletzungen bei der Ernte und dem Transport, verbessert. Die Krautabtötung verhindert Knolleninfektionen durch Virosen und Knollenfäule mit infizierten oberirdischen Pflanzenteilen. Zur Sikkation stehen weiterhin die bekannten Präparate (Tabelle 3) und 2006 auch wieder das neu zugelassene Präparat Basta zur Verfügung. Basta wird mit einer Aufwandmenge von 2,5 l/ha und einer Wasseraufwandmenge von l/ha zur Sikkation eingesetzt. Tabelle 3: Mittel zur Krautabtötung Präparat (Wirkstoff) Aufwand menge l/ha zugelassen in Wartezeit in Tagen/Abstand zu Gewässern (m) / Saumbiotope Basta (Glufosinat) 2,5 Speise, Wirtschafts und Industriekartoffeln 7 / NT 108 Reglone 1 10/ 2,5 Speise, Wirtschafts und Industriekartoffeln (Deiquat) Reglone 1 (Deiquat) 5,0 bzw. 2 x 2,5 Pflanzkartoffeln zur Verhinderung der Virusabwanderung 10/ 10/ Shark 14 / 7 (NW642) 1,0 Speise, Wirtschafts und Industriekartoffeln (Carfentrazone) NT Zulassungsende (Wiederzulassung ist beantragt) 76

77 Kartoffeln Kraut und Knollenfäule Zur Bekämpfung der Kraut und Knollenfäule der Kartoffel R. Martens Die Kraut und Knollenfäule trat 2005 erstmals im Kleingarten im Außenstellenbereich Greifswald am auf. Im Feldbestand wurde Phytophthora infestans am im Bereich der Außenstelle Neubrandenburg diagnostiziert. Der Spritzstart wurde durch das Phytophthora Prognosemodell SYMPYT 1 ( rechtzeitig zur vorbeugenden Behandlung errechnet. Der weitere Verlauf der Kraut und Knollenfäule ließ sich mit dem Modell SIMPYT 3 und der dort angebotenen Spritzgestaltung gut kontrollieren. Die Mitte Juli einsetzenden Niederschläge führten zum Ende des Monats zu einem erhöhten Befallsdruck. Der Krankheitsverlauf ist in der Abbildung 1 von an Blatt und Stängel dargestellt. Krautfäule 30 Befall in % Stängelbefall 0 7, ,4 0,7 Blattbefall 0,2 25,4 18,2 0,2 12,6 9,5 Abbildung 1: Befallshäufigkeit an Stängel und Blättern Seit 2005 steht das Fungizid CURZATE M (Neuzulassung) zur Verfügung. Es besteht aus den Wirkstoffen Mancozeb (Kontaktwirkstoff) und Cymoxanil (teilsystemisch). Die Aufwandmenge beträgt 2,5 kg/ha und drei Anwendungen in der Vegetationsperiode sind möglich. In der Krautfäulebekämpfung gewinnt unter den veränderten Resistenzbedingungen, das Anti Resistenzmanagement an Bedeutung. Seit Mitte der 80er Jahre tritt in Mitteleuropa ein neuer Paarungstyp (A2) der Phytophthora infestans auf. Die sogenannten neuen Paarungstypen (A1 und A2), die mit Kartoffelimporten nach Europa eingeschleppt wurden, sind zur sexuellen Rekombination und damit zur Bildung von Oosporen (Dauersporen) fähig, die im Boden überleben können. Sie zeichnen sich durch schnellere Entwicklungszyklen und höhere Aggressivität aus. So sind beim Auftreten von Stängelphytophthora die Sporulationszeiten auch bei Trockenheit länger anhaltend. Die entnommenen Isolate können höhere Temperaturen tolerieren. Unter diesen Bedingungen ist der Einsatz von Fungiziden mit unterschiedlichen Wirkmechanismen (MultiSite) notwendig. Die Spritzabstände sollten den jeweiligen Infektionsbedingungen angepasst werden und nicht schematisch in fester Zeitfolge durchgeführt werden. Im Zeitraum mit intensivem Krautwachstum ist der Einsatz von systemischen und teilsystemischen Fungiziden vor dem Erstbefall angebracht. Folgende Grundsätze sollten bei der Krautfäulebekämpfung beachtet werden. 1. Rechtzeitiger Spritzstart (nach Prognosemodell SMPYT 1) 2. Die ersten Fungizidbehandlungen mit systemischen bzw. teilsystemischen Präparaten durchführen (Neuzuwachs schützen) 3. Spritzintervalle an die jeweiligen Infektionsbedingungen anpassen 4. Angepasste Brüheaufwandmenge entsprechend der Laubentwicklung 5. Wirkstoffwechsel um Resistenzen vorzubeugen (Metalaxylresistenz) 6. Abschlussspritzung mit einem Sporen abtötenden Fungizid 77

78 Kartoffeln Kraut und Knollenfäule Bei allen Bemühungen mit einem PhytophthoraFrühwarndienst den Erfordernissen der Praxis präzise gerecht zu werden, ist der Landwirt gut beraten sich über die spezielle Gefährdung / Befallssituation auf seinen Kartoffelflächen und dem regionalen Umfeld (Abfallhaufen, Kleingärten, vernässte Stellen im Acker etc.) vor Ort kundig zu machen. Besonderheiten 2005 Ab Mitte Juli konnte man auf einigen Kartoffelflächen Welkeerscheinungen beobachten. Hierbei handelte es sich häufig um die ColletotrichumWelkekrankheit, die durch den Pilz Colletotrichum coccodes verursacht wird. Der Pilz ist sehr Wärme liebend (2830 C), daher erschienen die ersten Symptome nach den hohen Temperaturen Anfang Juli. Es wird angenommen, dass es sich bei dem Pilz um einen Schwächeparasit handelt. Treten nun Faktoren auf, die zu Stress führen, kommt es sehr häufig zu Infektionen. Niedrige Temperaturen und übermäßige Regenfälle zu Vegetationsbeginn mit nachfolgenden Trockenperioden und hohen Temperaturen, sind dann häufig die Ursache für das Auftreten der Krankheit. Eine direkte Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich. Vorbeugend kann durch eine vernünftige Fruchtfolge und Pflanzgutwechsel das Auftreten eingedämmt werden. Tabelle 4: Fungizide zur Bekämpfung der Kraut und Knollenfäule (Auswahl) Fungizide Wirkstoff Aufwandmenge l; kg/ha lt. Zulassung Bemerkungen Kontaktwirkung / durchschnittliche Wirkungsdauer 8 Tage 1) Electis Zoxamide + Mancozeb 1,8 gewährt einen Schutz von 1012 Tagen bei hohem Infektionsdruck Spritzabstände auf 710 Tage verkürzen Gemini Fenamidone + Mancozeb 1,5 gewährt einen Schutz von 710 Tagen Cupruzin Flüssig Kupferhydroxid 2,5 gewährt einen Schutz von 710 Tagen Abstand zu Gewässern in m Saumbiotopen 10* (mind. 7 ) NT102 NW 607 ** 50 %: %:10 90 %: 5 (7 m ) NT Funguran u.a. Präparate (Zul.bis ) Kupferoxychlorid 3,0 gewährt einen Schutz von 710 Tagen NW * MancozebPräparate z. B. Dithane Neo Tec 1,8 gewährt einen Schutz von 710 Tagen 20 * NT 101 PENNCOZEB 75 DG Mancozeb 2,0 15 * ManebPräparate fest, z. B. Maneb WP VONDAC DG Maneb 1,8 2,0 gewährt einen Schutz von 710 Tagen 7 Manex 4 L Mancozeb 2,0 gewährt einen Schutz von 710 Tagen Polyram WG Metiram 1,8 gewährt einen Schutz von 710 Tagen Ranman +FHS Cyazofamid 0,2 + 0,15 Mischpartner für Stoppsprizung Abschlussbehandlung Sporen abtötende Wirkung / durchschnittliche Wirkungsdauer 8 bis 10 Tage 1) Shirlan *** Fluazinam 0,4 Mischpartner für Stoppsprizung Abschlussbehandlung Lokalsystemische Wirkung / durchschnittliche Wirkungsdauer 11 Tage 1) ACROBAT PLUS WG Dimethomorph + Mancozeb 2,0 bei mittlerem bis hohem Epidemiedruck und bei unbeständiger Witterung anwenden geeignet zur Stoppspritzung 7 NW 601 NW 607 ** 50%: 15; 75%: 10; 90%:

79 Kartoffeln Kraut und Knollenfäule Fungizide Wirkstoff Aufwandmenge l; kg/ha lt. Zulassung CURZATE M Cymoxanil + Mancozeb TANOS Ridomil MZ Super Famoxadone+ Cymoxanil Bemerkungen 2,5 bei mittlerem bis hohem Epidemiedruck und bei unbeständiger Witterung anwenden geeignet zur Stoppspritzung 0,7 bei mittlerem bis hohem Epidemiedruck und bei unbeständiger Witterung anwenden geeignet zur Stoppspritzung Abstand zu Gewässern in m Saumbiotopen NW 607: 50%: 15; 75%: 10; 90%: 5 NT 103 Metalaxyl + Mancozeb 2,0 Systemische Wirkung / durchschnittliche Wirkungsdauer 11 Tage 1) EPOK Fluazinam + 0,5 wie bei lokalsystemischen Fun 20* MetallaxylM Ridomil Gold MZ Metalaxyl M + 2,0 20 Mancozeb giziden Ridomil Gold MZ nicht zur Stoppspritzung einsetzen (Resistenzproblem) Wie oben 15* 10 4,0 geeignet zur Stoppspritzung 20 Tattoo Propamocarb + Mancozeb 1) Bei starkem Infektionsdruck und sehr schnellem Krautzuwachs verminderte, bei trockenem Wetter längere Wirkungsdauer * NW 603; 605/606; Abstandsreduzierung bei abdriftreduzierender Technik möglich ** verlustmindernde Technik vorgeschrieben *** Zulassung bis Pflanzgutbehandlung Die Wurzeltöterkrankheit (Rhizoctonia solani) verursacht Wachstumsstörungen und Mindererträge. Ertragsverluste können durch ungünstige Witterung während des Auflaufens der Kartoffel entstehen. Im Frühjahr 2005 trat die Krankheit regional verstärkt, in Abhängigkeit vom Pflanztermin und Bodenbearbeitung auf. Die Anschlusszulassung für die Präparate Risolex und Risolex flüssig ist erfolgt. Beim Einsatz dieser Mittel darf die maximale Aufwandmenge von 5 kg/ha bei Risolex und 1500 ml/ha bei Risolex flüssig nicht überschritten werden. Tabelle 5: Mittel zur Kartoffelbeizung im Frühjahr (Auswahl) Mittel (Wirkstoff) Dithane Ultra WP (Mancozeb) Monceren Flüssigbeize (Pencycuron) Monceren plus (Pencycuron+ Tolylfluanid) Risolex (Tolclofosmethyl) Aufwandmenge je dt Pflanzgut Anwendung Zugelassen gegen Abstand zu Gewässern in m 200g Vor dem Pflanzen beizen Rhizoctonia solani 60 ml Vor dem Pflanzen bzw. beim Pflanzen unverdünnt auf das Pflanzgut sprühen 200g Vor dem Pflanzen beizen Trockenbeize Rhizoctonia solani Rhizoctonia solani Silberschorf 200 g Vor dem Pflanzen beizen Rhizoctonia solani Risolex flüssig (Tolclofosmethyl) 60 ml Vor dem Pflanzen bzw. beim Pflanzen unverdünnt auf das Pflanzgut sprühen Rhizoctonia solani Achtung: behandeltes Pflanzgut nicht verzehren oder verfüttern! 79

80 Kartoffeln Insektizide Tabelle : Zugelassene Insektizide in Kartoffeln (Auswahl) Präparat/ Wirkstoffgruppe Gaucho 600FS 1) (Imidacloprid) Fastac SC Super Contact (alpha Cypermethrin) Karate mit Zeon Technologie (lamda Cyhalothrin) Trafo WG (lamda Cyhalothrin) Decis flüssig (Deltamethrin) Dantop (Clothianidin) Novodor FC (Bac.thuringiensis) Neem AzalT/S (Azadirachtin) Aufwandmenge l, kg/ha 300 ml in 6080 l Wasser/ha Wirkung Beissende Insekten system. Pflanzgutbeh. Blattläuse x (Frühbefall) Kartoffelkäferbekämpfung Vektorenbekämpfung Bienenschutz Abstand zu Gewässern Saumbiotopen B3 NW 601: 7 0,065 Kontakt X B4 NW 607: 50%:15; 75%:10; 90%:7 NW705*** NT 102 0,075 Kontakt x auch: Erdraupen 0,15 Kontakt G 18 a: Erdraupen auch: saugende Insekten x B4 NW 605/606: 15 ** NT 103 x x B4 NW 603: 50%:10; ** NT 103 0,2 Kontakt x B2 NW 607: 75%:20; 90%: 10 NT 109 0,3 Pflanzgutbeh. x 0,15 x 0,035 x 3,0 L1,L2 5,0 L3,L4 B1 NW 605/606: 7 NW701*** NT 103 Fraß x B4 7 2,5 x B4 7 Plenum 50 WG 0,2 x B1 NW642: 7 (Pymetrozin) 0,3 x NW647: 7 NT 102 Tamaron /Arvestor (Phosphorsäureester) 1. Spritzung 1,0 2. Spritzung 1,0 3. Spritzung 0,8 4. Spritzung 0,8 Kontakt; Fraß; systemisch x B1 1,2 x 1) Beim Legen: spritzen oder sprühen; wird gemeinsam mit Monceren auf besondere Bestellung hin angeboten ** Abstandsreduzierung bei abdriftmindernden Geräten möglich *** Hangneigung beachten 80

81 Kartoffeln Pflanzengesundheit Regelungen zur Pflanzengesundheit / Quarantäne / Vorsorgemaßnahmen Dr. I. Wulfert Änderung zum EGPflanzenpass Inverkehrbringen von Pflanzkartoffeln Um Beanstandungen und Behinderungen im EUweiten Pflanzkartoffelhandel ab 1. Januar 2006 zu vermeiden, ist bei der Erstellung von Pflanzenpässen entsprechend der Änderung der Pflanzenbeschauverordnung vom 30. September 2005 folgendes zu beachten: 1. Die Registriernummer im amtlichen Verzeichnis zum Pflanzenhandel lautet ab sofort DEMV1XXXXXX (bisher: DMV1XXXXXX). Die registrierten Betriebe erhalten den amtlichen Bescheid mit der geänderten Buchstabenkombination ihrer Registriernummer. (Die bisherige Zahlenkombination bleibt unverändert). 2. Der Pflanzenpass besteht ab sofort aus der Bezeichnung EGPflanzenpass (bisher EWGPflanzenpass) und der geänderten Registriernummer. Die Änderungen entsprechen der Umsetzung der EGRichtlinie 2000/29/EG in die nationale Gesetzgebung. Pflanzkartoffeln, die mit der bisherigen Angabe EWGPflanzenpass und der Registriernummer DMV1XXXXXX gekennzeichnet sind, dürfen innerhalb Deutschlands noch bis zum in den Verkehr gebracht werden. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass diese Aufbrauchfrist für vorhandene Etiketten innerhalb der BRD mit altem Aufdruck nicht für das Verbringen in andere EULänder gilt! Zum Schutzgebietsstatus von EGMitgliedsländern: Pflanzkartoffelsendungen, die in die ausgewiesenen Schutzgebiete (s. Tabelle) verbracht werden sollen, sind der Abteilung Pflanzenschutzdienst im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock vorab anzuzeigen. Nach Freigabe durch den Pflanzenschutzdienst ist im Feld EGPflanzenpass auch der entsprechende ZPCode (Zona protecta) einzutragen. Die Verwendung des ZPCodes ist nur bei Sendung in die betreffenden Schutzgebiete zulässig. Schutzgebiete Schaderreger ZP Eintrag Finnland, Lettland, Slowenien, Slowakische Globodera pallida a 6 Republik Finnland (Teilgebiete *1), Irland, Malta, Portugal (Azoren und Madeira), Schweden (Teilgebiete *2 ), Spanien (Ibiza und Menorca), Vereinigtes Königreich, Zypern Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) a 13 Finnland, Frankreich (Bretagne), Irland, Litauen, Portugal (Azoren), Vereinigtes Königreich (NordIrland) Finnland, Schweden BNYVV (Beet necrotic yellow vein virus) TSWV (Tomato spotted wilt virus) d 1 d 2 *1) Bezirke: Aland, Häme, Kymi, Pirkanmaa, Satakunta, Turku, Uusimaa *2) Grafschaften: Blekinge, Gotlands, Halland, Kalmar, Skane 81

82 Kartoffeln Pflanzengesundheit Vorbereitung von Kartoffelexporten 2006 in die Russische Föderation Pflanzkartoffelexporte im Mai 2005 in die Russische Föderation passierten die Grenzkontrolle, wenn auch viel zu spät, so doch ohne Beanstandungen. Das ist nicht zuletzt auf die sorgfältige Vorbereitung und Vorkontrolle aller zum Versand vorgesehenen Partien zurückzuführen. Um in der Verladesaison 2006 dem russischen Quarantänedienst weiterhin keine Handhabe für Rückweisungen / Beanstandungen zu bieten, ist wiederum umfangreiche Vorsorge zu treffen. Nach den Erfahrungen 2005 gehören dazu: Rechtzeitige Beschaffung der Einfuhrgenehmigung (ImportPermit) beim Quarantänedienst der Russischen Föderation Rechtzeitige Anmeldung aller zum Export nach Russland vorgesehenen Partien beim Pflanzenschutzdienst in Rostock Durch den Exportbetrieb zu unterstützende Vorkontrolle der Exportpartien in den Lagerhäusern durch den Pflanzenschutzdienst auf Übereinstimmung mit den Anforderungen und Beprobung von Paletten entsprechend Standard Leitlinie zur Exportabfertigung. Vorlage des ImportPermit zur Antragstellung auf ein Pflanzenschutzzeugnis für die jeweilige, freigegebene Exportpartie. Anzumerken ist, dass die Russische Föderation weitere Importverbote von pflanzlichen Waren verhängt hat. Nunmehr ist neben Dänemark, Belgien, Frankreich auch Polen davon betroffen. Sonderregelung für Kartoffelzufuhren aus Polen Entsprechend der PBVO besteht Anzeigepflicht für jegliche Zufuhren von Kartoffeln aus Polen, die für gewerbliche Zwecke zur Lagerung, Handel, Verarbeitung vorgesehen sind. Zufuhren sind dem Pflanzenschutzdienst in Rostock drei Tage vor der Ankunft anzuzeigen, um eine Beprobung und Testung auf Quarantänekrankheiten (insbesondere Bakterielle Ringfäule und Schleimkrankheit der Kartoffel sowie Kartoffelkrebs) zu gewährleisten. Die Sendungen müssen von Dokumenten über Testung auf Bakterielle Ringfäule der Kartoffel durch den polnischen Pflanzenschutzdienst vor Versand und Bestätigung über Herkunft aus einem von Kartoffelkrebs befallsfreien Standort in Polen begleitet sein. Die Sendung muss außerdem mit der Registriernummer des Erzeugers und des Abpackers gekennzeichnet sein. Beprobung Kartoffelzufuhren 2006 Für die Pflanzkartoffelzufuhren im Frühjahr 2006 gilt: Anzeigepflicht für alle Zufuhren von Kartoffeln, die zur Pflanzung in Mecklenburg Vorpommern vorgesehen sind, Durch den Empfänger jeder zugeführten Pflanzkartoffelsendung ist auf Etikettierung mit dem EGPflanzenpass und auf Plausibilität der Frachtdokumente zu achten! Beprobung für Nachkontrollen durch Laborteste aller Zufuhren aus Mitgliedstaaten oder anderen Ländern, Beprobung und Testung jeglicher Zufuhren, die in den Gesundlagengebieten zur Pflanzung vorgesehen sind. Testung des eigenen Nachbaus auf Quarantänekrankheiten / Anzeigepflicht Im Rahmen des QSSystems wird eine freiwillige Testung auf Quarantänebakteriosen angestrebt. Hinsichtlich des Umganges mit Ergebnissen über Befall oder Befallsverdacht, die dem zuständigen amtlichen Dienst nicht bekannt sind, ist auf folgendes hinzuweisen: Personen und Institutionen, denen das Vorkommen und Auftreten der Bakteriellen Ringfäule oder der Schleimkrankheit der Kartoffel bekannt geworden ist (z.b. nach Information über ein positives Testergebnis durch eine nicht amtliche Prüfstelle) sind nach Artikel 2 1 der Verordnung zur Neuregelung pflanzenschutzrechtlicher Vorschriften zur Bekämpfung von 82

83 Kartoffeln Pflanzengesundheit Schadorganismen der Kartoffel vom 5. Juni 2001 (BGBl. I S. 1006) verpflichtet, dies unter Angabe des Standortes der Pflanzen oder des Lagerortes der Kartoffeln unverzüglich der zuständigen Behörde anzuzeigen. Zur unverzüglichen Anzeige verpflichtet sind auch öffentliche oder private Untersuchungsstellen, die Untersuchungen an Kartoffeln durchführen, sowie Personen, wenn sie über das Auftreten oder den Verdacht des Auftretens eines Schadorganismus nach Absatz 1 Kenntnis erhalten. Ordnungswidrig im Sinne des 40 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a des Pflanzenschutzgesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig erstattet. Der Pflanzenschutzdienst in MecklenburgVorpommern bietet an, alle zur Pflanzung vorgesehenen Kartoffeln auf bakterielle Quarantäneschadorganismen zu untersuchen. Gewässerbeprobung bei Beregnung aus Oberflächengewässern Nicht in jedem Falle kann von der Unbedenklichkeit eines zur Beregnung genutzten Oberflächengewässers ausgegangen werden. Feste oder flüssige Abgänge unbekannter oder nicht getesteter Verarbeitungsrückstände stellen ein Befallsrisiko dar, wenn sie in Oberflächengewässer gelangen. Als Vorsorgemaßnahme zur Vermeidung der Verbreitung von Ralstonia solanacearum durch Beregnung von Kartoffeln aus oberirdischem Wasser wird daher geraten, vor Beginn der Beregnung den zuständigen Regionaldienst des Pflanzenschutzdienstes zu kontaktieren und eine Beprobung des vorgesehenen Gewässers vornehmen zulassen. Vorsorgemaßnahmen bei der Frühjahrsaufbereitung und Pflanzung In Zusammenhang mit regionalen Auflaufschäden von zum Teil erheblichem Ausmaß im Frühjahr 2005 und nach Recherche der in Frage kommenden Ursachen sollten bei der Aufbereitung und Pflanzung folgende Punkte stärker beachtet werden: Mögliche Ursachen und Folgen von Auflaufschäden Die allgemein übliche Praxis mit der Aufbereitung von Pflanzkartoffeln bei mildem Wetter noch in den Wintermonaten zu beginnen führt wie jede mechanische Belastung der Kartoffel zu Verletzungen der Knolle. Der danach notwendige Wundheilungsprozess wird bei direkt anschließender Kühllagerung zur Vermeidung von vorzeitiger Keimung enorm verzögert oder findet nur unzureichend statt. Derart gestresste Knollen sind in Abhängigkeit von der Pflanzgutbelastung nach der Pflanzung den Angriffen bakterieller oder pilzlicher Erreger im gegebenenfalls zu feuchten und zu kalten Boden oder bei zu tiefer Ablage schutzlos ausgesetzt. Von zu tiefer Bodenlage sind dann insbesondere die jungen Keime betroffen, die während des Auflaufprozesses zusätzlich durch bodenbürtiger Krankheitserreger (Rhizoctonia, Colletotrichum u.a.) akut gefährdet sind. Scheinbar unerklärliche Auflaufverzögerungen sind die Folge. Ungleichmäßiger Auflauf zieht unterschiedliche Entwicklung und Abreife nach sich und führt zu Problemen bei Ernte und Einlagerung. Vorsorgemaßnahmen Nach frühzeitiger Pflanzgutaufbereitung ist für eine Wundheilperiode der Knollen durch geeignete Zwischenlagerung bei entsprechenden Temperaturen vor der weiteren Kühlhaltung, falls diese notwendig wird, zu sorgen. Gesundes Pflanzgut, schonende Pflanzung, Beizung Beachtung der gleichmäßigen Knollenablage in abgesetztem Boden; Erdbedeckung der Knollen nicht > 15 cm Vermeidung von zu hohem Anteil organischer Substanz (Strohreste) Gegebenenfalls partielle Ernte des Aufwuchses 83

84 Mais Unkrautbekämpfung Pflanzenschutz in Mais Dorothea Lappas Unkrautbekämpfung Der Mais ist in MecklenburgVorpommern mit einem Behandlungsindex von ca. 1,2 eine pflanzenschutzextensive Kultur. Der Herbizideinsatz in dieser Fruchtart bleibt für die volle Ausschöpfung des Ertragspotentials unverzichtbar, da anfangs auf dem Feld 7 9 langsam wachsende Maispflänzchen/m 2 stehen. Somit ist viel Freiraum für raschwüchsige Unkräuter (Weißer Gänsefuß, Knötericharten, Kamille, Vogelmiere, Ackerstiefmütterchen, Schwarzer Nachtschatten, Klettenlabkraut u. a.) und Ungräser (Hirsearten, Quecke), die es rechtzeitig zu bekämpfen gilt. Die wichtigsten Herbizide für den Mais sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Zu erwartende Neuzulassungen für die Saison 2006 werden erst in den Winterveranstaltungen vorgestellt, bisher gibt es kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Als neues Pack wird das Mirano Pack (Mikado + Terano) als Komplettlösung angeboten. Auf die Beachtung der letzten beiden Spalten in Tabelle 2 wird besonders hingewiesen. Bei der Entscheidung über eine Bekämpfungsstrategie stehen neben einer möglichen Kosteneinsparung meist auch arbeitswirtschaftliche Gesichtspunkte im Vordergrund, weil sich zum Spritztermin im Mai die Pflanzenschutzmaßnahmen häufen. Hinweise zur Kulturpflanzenverträglichkeit und eventuelle Sortenempfindlichkeit sind vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung beschrieben und zu beachten. Der günstigste Behandlungstermin für Einmalbehandlungen im 34Blattstadium des Maises sollte nicht versäumt werden, da die noch kleineren Unkräuter relativ empfindlich reagieren, sich noch nicht gegenseitig abschirmen und die Herbizidverträglichkeit des Maises besser ist als zu deutlich späteren Terminen. Bei mehrjähriger Selbstfolge von Mais und verstärkt bei pflugloser Bestellung entwickeln sich oft ausdauernde oder überjährige Arten zu Problemunkräutern, wie z. B. Ackerschachtelhalm, Beifuß, Windenarten, Ackerkratzdistel, Ampferarten. Für einige der speziellen Verunkrautungen im Mais sind weitere Herbizide zugelassen (Tab. 1). Da die Problemunkräuter häufig nur herdweise auftreten, ist oft eine Teilflächenbehandlung sinnvoll. Tabelle 1 : Spezialherbizide für besondere Problemunkräuter und ungräser im Mai Wirkung gegen Herbizid Anwendungshinweise Quecke im Nachernteverfahren Unkräuter und Ungräser vor dem Maislegen (bes. bei pflugloser Bestellung) Windenarten GlyphosatMittel: Roundup Ultra Roundup Turbo Touchdown Quattro u.a. Quecke muss zur Behandlung mind. 3 Blätter je Trieb haben Bodenbearbeitung erst nach Vergilbung der Quecke Wirkung gegen Altunkräuter z. T. nicht sicher Mais Banvel WG Starane 180 ab 20 cm Trieblänge der Winden, bei warmer, wüchsiger Witterung Ackerkratzdistel Lontrel 100 bei 1020 cm Wuchshöhe der Disteln, Teilflächenbehandlung Kartoffeldurchwuchs Starane 180, Callisto Mikado Kartoffel 1015 cm Wuchshöhe Gefleckter Schierling Landwasserknöterich Ackerschachtelhalm Artett Mikado Mais Banvel WG Callisto 84

85 Mais Unkrautbekämpfung Neben den starkwüchsigen Unkräutern ist die Bekämpfung der Hirsearten (in Mecklenburg Vorpommern weiterhin am häufigsten die Hühnerhirse) und der Quecke oftmals das Hauptproblem im Mais. Die bodenwirksamen Herbizide wie Gardogold, Spectrum, Terano, oder Merlin sind früh einzusetzen. Dagegen wirken die Sulfonylharnstoffe Motivell, Cato und MaisTer erst bei ausreichender Blattausbildung der Gräser und können andererseits den späteren Neuauflauf nicht mit bekämpfen. Bei starkem Druck von Hirse, die meist bis in den Juli in Wellen aufläuft, ist es oftmals schwierig, mit einer Behandlung und noch dazu reduzierter Aufwandmenge auszukommen. Eine anhaltende Verminderung des Auftretens der Hirse ist bei dem großen Samenpotential dieses Ungrases nur durch sehr hohen Bekämpfungserfolg möglich. Die Quecke ist kostengünstiger vor der Aussaat oder nach der Ernte zu behandeln (siehe Tabelle 1). Tabelle 3 zeigt Versuchsergebnisse von zwei Standorten mit 75 % Mittelaufwand zur Hirseund Unkrautbekämpfung in Mais (Standort 2004 pfluglos und mehrjährige Selbstfolge, Standort 2005 mit Pflug und 2jährige Selbstfolge). Tabelle 3: Herbizidvergleich zur Hirse und Unkrautbekämpfung in Mais 2005/2004 Variante Bonitur Anfang Juli Kosten Aufwandmengen Wirkungsgrad (in Kontrolle Deck.grad) in % 2005 l,kg/ha Hühnerhirse Windenknöterich W.Gänsefuß EU/ha 1 Kontrolle 4 / 2 *) 100 / 2 14 / 90 2 Zintan Gold Pack 3,0+0,75 99,5 / 60 99,5 / / (Gardogold + Callisto) 3 Gardogold 2,0 65 / / / Task + FHS +0,255+0,2 4 Gardogold 2,5 60 / 50 99,5 / / Cato + FHS + Buctril +0,03+0,18+0,3 5 Artett Motivell Pack 2,0+0,8 97 / 25 96,5 / / ( Artett + Motivell) 6 Spectrum + Artett 1,0+2,0 99 / / / Motivell +0,8 7 Mais Premium Pack (Certrol B+Click+Titus) 0,75+0,75+0,03 70 / / / *) bei Bekämpfung des Hauptunkrautes Hirsebesatz ca.10fach höher 2005 unterdrückte der Windenknöterich in der unbehandelten Kontrolle den Mais zu 40% und auch alle weiteren Unkräuter und Ungräser. Die Unkräuter wurden in allen Varianten sehr gut bekämpft. Gegen das Auftreten der Hühnerhirse, die in Wellen bis Mitte Juli auflief, zeigten die Varianten 2, 5 und 6 sehr gute Erfolge. Bei den weiteren Prüfgliedern wurde der Neuauflauf nicht bekämpft. Auf dem Standort 2004 mit pflugloser Bestellung war der Weiße Gänsefuß das Hauptunkraut und unterdrückte in der Kontrolle den Mais zu ca. 80 % und alle weiteren Unkräuter und Ungräser. In keiner Variante konnten die reduzierten Aufwandmengen die Hirse ausreichend bekämpfen. Die Behandlungserfolge insbesondere durch den Neuauflauf reduzierten sich in allen Varianten bis Anfang August auf Null. 85

86 Mais Schädlinge Schädlinge im Mais Zum Schutz gegen eine Ausbreitung des Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera), der zu Beginn der 90er Jahre nach Europa eingeschleppt wurde, gibt es seit 2004 EUweit umfangreiche Überwachungsmaßnahmen auch in MecklenburgVorpommern an 11 Standorten in gefährdeten Bereichen. Bisher ist der Schädling noch nicht in Deutschland gefunden worden. Seit 2001 tritt der Maiszünsler (Ostrinia nubilans) in MecklenburgVorpommern auf und breitet sich kontinuierlich von Südosten kommend im Lande aus, wie die Darstellung 1 belegt. Bis 1960 beschränkte sich das Auftreten des Maiszünslers in Deutschland auf einzelne wärmere, südliche Gebiete im Rhein und Neckartal, jedoch bewegte sich das Verbreitungsgebiet stetig nordwärts. Dabei war zu beobachten, dass in den Vordringungsgebieten schnell hohe Populationen aufgebaut wurden (1986 Oderbruch), während in den langjährigen Besiedlungsgebieten die Befallsstärke teilweise zurückging. Die Intensität des Maisanbaus, vor allem die Bodenbearbeitung nach Mais, und möglicherweise auch natürliche Gegenspieler scheinen für die Schadenshöhe bedeutungsvoller zu sein als die geographische Lage. Geknickte, abgebrochene Fahnen sind ein deutliches Anzeichen für die Fraßtätigkeit der Zünslerraupen. Wiederholtes Ein und Ausbohren entlang des Stängels kann zum Abknicken der ganzen Pflanzen führen. Darüber hinaus fördert die Bohrtätigkeit den Pilzbefall an den Maispflanzen, bedeutsam sind insbesondere die Fusariumarten mit möglicher Mycotoxinbildung. Die Raupen fressen sich im Laufe der Vegetation im Stängel nach unten und überwintern in den Maisstoppeln. Die Larven können sich nur im Schutz oberirdisch liegender Pflanzenteile im Mai verpuppen. Eine Verringerung der Schnitthöhe bei der Ernte und gründliche Zerkleinerung der Stoppeln wäre in den Befallsgebieten ein Faktor der integrierten Bekämpfung. Die wirksamste Maßnahme zum vorbeugenden Schutz gegen den Maiszünsler ist das saubere, tiefe Unterpflügen der zerkleinerten Maisstoppeln im Herbst, da ohne Pflanzenmaterial an der Bodenoberfläche keine Verpuppung stattfinden kann. In Versuchen (Biologische Bundesanstalt Darmstadt) lagen die Bekämpfungserfolge ohne oben liegende Stoppelreste über 99%. Weitere Maßnahmen wie der Einsatz biologischer Präparate oder Insektizide sind für den großflächigen Einsatz in MecklenburgVorpommern in Silomais nicht zu empfehlen. Abbildung 1: Auftreten und Ausbreitung des Maiszünslers in MV

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