LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT

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1 LLP/ERASMUS 2012/13 Zeitraum: ganzes Jahr Gastland: Polen, Krakau Gastuniversität: Jagiellonen-Universität Programm: Erasmus via Fachbereich 16 studierte Fächer an Gasthochschule: Medizin Name: (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) Datum: LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT Vorbereitung Ich hatte mir schon länger vorgenommen, ein Jahr im Ausland zu studieren. Dementsprechend habe ich mich schon sehr rechtzeitig mit Herrn Barta (Auslandskoordinator für den Fachbereich Medizin) in Verbindung gesetzt um alle Fragen bezüglich der Bewerbung zu klären. Wichtig zu erwähnen ist, dass es nur eine Anmeldefrist gibt, unabhängig davon, ob man ein ganzes Jahr oder nur ein Winterbzw. Sommersemester verbringen möchte. Diese Frist ist normalerweise Anfang Februar, also sollte man schon vorher abklären, welche Unterlagen man benötigt, um diese auch rechtzeitig anzufordern. Dazu gehören vor allem eine Studienstandsbescheinigung und ein Nachweis über Kenntnisse der englischen Sprache, da man in Krakau ja auf Englisch studiert. Nach der anfänglichen Bewerbung passierte erstmal eine Weile gar nichts, bis ich dann aber ab Mitte April/Anfang Mai einerseits über das International Office eine bekam, die mich über den EILC- Sprachkurs informierte und andererseits direkt von der Koordinatorin in Krakau, Frau Wilk, angeschrieben wurde, die einem vorab schon einmal die Kurslisten zukommen lässt, aus denen man sich dann die Kurse auswählt, die man gerne belegen würde. Der Aufwand für die Bewerbung hält sich sehr in Grenzen und ich kann allen empfehlen, sich für das Erasmus Programm zu bewerben. Zu Empfehlen sind auch die Seiten des IO der Uni Frankfurt, da sind die einzelnen Schritte sehr ausführlich erklärt. Ankunft Nach Krakau bin ich mit dem Bus gefahren. (

2 Es ist zwar auf keinen Fall die schnellste Art, von Frankfurt nach Krakau zu kommen, aber auf jeden Fall eine günstige und man hat keine Probleme mit dem Gepäck. Ich bin schon Ende August gefahren, da ich das Glück hatte, an dem EILC-Vorbereitungssprachkurs teilzunehmen. Dieser beginnt schon 4 Wochen vor dem eigentlichen Semesterbeginn und ich kann an dieser Stelle nur sagen, dass dieser Sprachkurs wirklich zu empfehlen ist. Man bekommt für diesen Zeitraum eine Unterkunft in einem Wohnheim und lernt seine ersten Brocken Polnisch, zum Stundenplan gehört aber auch polnische Geschichte und Kultur und an den Wochenenden stehen Ausflüge in die Umgebung bzw. geführte Touren durch die Stadt auf dem Programm. Die Gruppe besteht aus ca. 40 Erasmusstudenten, man lernt sich sehr schnell kennen und unternimmt viel zusammen, ich habe dort auch meine zukünftigen Mitbewohner kennen gelernt. Der Kurs wurde, vor allem am Wochenende, von zwei polnischen Studentinnen begleitet, die einem natürlich auch die angesagten bzw. beliebten Bars, Clubs und Restaurants Krakaus zeigten und einem bei den ganzen Formalitäten behilflich waren. Wohnsituation Es besteht zum einen die Möglichkeit, sich auf einen Wohnheimsplatz zu bewerben, die Plätze hier sind jedoch sehr begrenzt und man sollte sich auch im Klaren sein, dass man in Polen mindestens zu zweit in einem Wohnheimszimmer wohnt. Wie gesagt habe ich während des Sprachkurses meine Mitbewohner kennen gelernt und wir haben dann über die Seite eine Wohnung gefunden. Die Seite ist auf Polnisch, mit Google- Translator oder anfänglichen Polnischkenntnissen kann man sich jedoch ganz gut zurechtfinden und die meisten Wohnungsvermittler(teils privat, teils professionell) sprechen auch gut Englisch, sodass die Wohnungssuche eigentlich kein Problem ist. Eine weitere Option besteht darin, über Wohnungsagenturen direkt ein Zimmer in einer WG zu buchen, das ist natürlich sehr bequem und es gibt hier auch sehr schöne Wohnungen, allerdings ist der Preis für polnische Verhältnisse dann schon eher hoch. Studium In Krakau studiert man vor allem mit US-Amerikanern oder Kanadiern, die dafür bezahlen, Medizin zu studieren. Als Erasmusstudent zahlt man natürlich nichts, profitiert aber deutlich von dieser Situation, da meistens ein Arzt eine Gruppe von 3-5 Studenten pro Tag oder Unterrichtseinheit unterrichtet. Die Lehre in Krakau hat mir sehr gut gefallen, die Kurse sind in Blöcken organisiert, das heißt man hat wirklich immer nur ein Fach, außerdem sind die Kurse sehr praktisch orientiert und die Prüfung steht jeweils direkt am Ende. Wie oben erwähnt verbringt man einen Großteil des Kurses in

3 Kleingruppen, die Ärzte sind motiviert und sehr bemüht, einem etwas beizubringen. Die Sprachbarierre mit den Patienten wird dadurch gelöst, dass der Arzt oder falls vorhanden, ein polischsprachiger Student, die Anamnese übersetzt, manchmal erklären sich die Patienten auch bereit, auf Englisch zu sprechen. Wichtig: Neben dem weißen Kittel sollte man am Besten auch Hose und Kasack mitbringen, da diese Kleidung den Studenten nicht gestellt, aber in manchen Kursen verlangt wird. Ich habe in Krakau Dermatologie, Pädiatrie, Gynäkologie und Augenheilkunde belegt und hatte auch noch Zeit für eine Famulatur, die ich ebenfalls über die Koordinatorin Frau Wilk organisiert habe. Bei Interesse einfach anfragen. Die Kurslisten sind am Anfang sehr verwirrend und gerade wenn man viele Kurse belegen will, könnte es da auch zu Überschneidungen kommen, aber da sich die Kurse von Jahr zu Jahr ein wenig ändern, kann ich dazu leider nichts sagen, Frau Wilk ist hier jedoch sehr hilfsbereit. Abgesehen von den medizinischen Kursen verschickt das IO in Krakau regelmäßig Kursangebote an Erasmusstudenten, die sich von Politik über Geschichte bis Philosophie erstrecken. Mir war vor allem wichtig, die Sprache zu lernen und habe mich somit für die semesterbegleitenden Sprachkurse entschlossen. Zweimal die Woche für zwei Stunden ist zwar nicht so viel, aber es hilft doch sehr, sich im Alltag zurechtzufinden und ich war gegen Ende doch sehr erstaunt, wie viel man schon verstehen kann. Polnisch ist eine sehr schöne, wenn auch schwere Sprache und gerade das Sprechen fiel mir nach drei Sprachkursen immer noch nicht gerade leicht, aber nach meiner Erfahrung kommt es schon sehr gut an, wenn man es zumindest versucht. Der semesterbegleitende Kurs kostet ca. 150 Euro, weitere Informationen auf der Grodzka 64 in Krakau oder unter: Alltag und Freizeit Schon am ersten Tag in Krakau war ich von der Stadt total begeistert. Sie hat eine wunderschöne Altstadt und man spürt sofort die besondere Atmosphäre, die dort herrscht. Es gibt zahlreiche Restaurants, Cafes und Bars und dank der noch relativ niedrigen Preise kann man das vielfältige Angebot auch nutzen. Kulturell gesehen hat man in Krakau ebenfalls eine beachtliche Auswahl. Vor allem das Museum Fabrik Oskar Schindler ist echt sehenswert, aber auch im Nationalmuseum gibt es interessante wechselnde Ausstellungen. Das Nachtleben spielt sich zum einen im Zentrum und zum anderen in Kazimierz (jüdisches Viertel) ab. Wie gesagt ist das Angebot so riesig und für jeden Geschmack etwas dabei, sodass jeder selbst herausfinden muss, was einem so gefällt.

4 Ich hatte in den ersten 4 Wochen schon die Gelegenheit, viel zu entdecken und habe mich deshalb nicht mehr so sehr an der Orientation Week beteiligt, die vom ESN ( Erasmus Student Network) organisiert wird, ich denke aber, dass es für alle diejenigen, die erst zum Semesterbeginn, sei es Winter- oder Sommersemester, nach Krakau kommen, eine tolle Möglichkeit bietet, Leute kennenzulernen, ebenfalls werden auch in dieser Woche Touren und Ausflüge angeboten, an denen teilzunehmen sich auf jeden Fall lohnt. ESN organisiert im Übrigen das ganze Jahr über immer wieder Ausflüge, die über Facebook oder direkt im ESN Büro im Keller des Collegium Novum angeboten werden. Die Freizeitgestaltung ist aufgrund der Blockstruktur der medizinischen Kurse relativ flexibel, man hat zwischen den einzelnen Kursen des Öfteren mal ein oder zwei Wochen frei, die sich dann hervorragend dazu anbieten, die Umgebung oder auch andere Städte anzuschauen. Krakau liegt gerade mal zwei Stunden nördlich des Tatragebirges, welches sich wunderbar zum Wandern und Ski/Snowboard fahren anbietet. Mit dem Bus einfach nach Zakopane, von dort hat man alle Möglichkeiten offen. Wen es noch weiter wegzieht, gelangt von hier auch schnell in die Slowakei. Polnische Städte wie Warschau, Wroclaw und Danzig sind auf jeden Fall einen Besuch wert, aber auch Prag, Budapest, Bratislava und L viv ( Lemberg) sind gut zu erreichen. An dieser Stelle möchte ich einen besonderen Reisetipp erwähnen. Mein Mitbewohner studierte an der Politechnika Architektur und über ihn konnte ich an einem fünftägigen Trip durch die Ukraine teilnehmen. Besucht haben wir Lviv, aber auch ein paar geschichtsträchtige Orte in einem Gebiet der Ukraine, wo man sonst vermutlich eher nicht hinkäme. Wie ich gehört habe, findet dieser Trip jedes Semester statt und die Politechnika hat auch ein eigenes ESN Büro, also bei Interesse einfach mal anfragen, ob die Teilnahme an diesem Ausflug möglich ist. Studentische Vergünstigungen, Transportmittel Für Studenten gibt es nahezu überall Vergünstigungen, das beinhaltet Restaurants, Friseure, Transportmittel und sogar in der Supermarktkette Kefirek kann man eine Rabattkarte beantragen. Die für mich erstaunlichste Vergünstigung ist die für Reisen mit dem Zug innerhalb Polens. Mit dem polnischen Studentenausweis, den man Anfang Oktober bekommt, ist man dazu berechtigt, in ganz Polen für die Hälfte des Normalpreises zu fahren, das gleiche gilt für die innerstädtischen Transportmittel. Es wird jedoch nur diese Karte und keine andere, wie z.b. ISIC oder deutscher Studentenausweis akzeptiert. Bei Busreisen bekommt man allerdings auch immer etwas Nachlass. Wie schon gesagt, Reisen mit dem Zug sind fast unschlagbar günstig, Busse sind in der Regel aber schneller unterwegs. Die Busgesellschaft bietet sehr günstige Tickets an. Ebenfalls bietet Ryanair ab Krakau viele Ziele an.

5 Anerkennung der Studienleistung Es ist wohl Aufgabe der jeweiligen Fachbereiche, die im Ausland erbrachten Leistungen anzuerkennen. Man bekommt am Ende des Erasmusaufenthaltes ein Transcript of Records, in diesem sind alle Leistungen aufgeführt. Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich das Transcript noch nicht erhalten, somit kann ich nichts zur Anerkennung meiner Kurse schreiben. Fazit In Krakau einige Zeit zu verbringen kann ich jedem nur empfehlen! Ich war davor noch nie in Polen und war begeistert von Land und Leuten, vor allem aber von Krakau selbst. Das Studium hat mir sehr gut gefallen und das Studentenleben Krakaus ist auf jeden Fall auch sehr besonders. Ich wünsche allen, die die Gelegenheit haben, eine schöne Zeit!