Frank Köhler. Insekten und Pilze im Klimawandel Arnsberger Waldforschung für die Praxis. Arnsberg,
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- Bärbel Baumhauer
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1 Insekten und Pilze im Klimawandel Arnsberger Waldforschung für die Praxis Tagung im Forstlichen Bildungszentrum für Waldarbeit und Forsttechnik Mittwoch, 2. Juni 204 in Arnsberg-Neheim Veranstalter Wald und Holz NRW Albrecht-Thaer-Str Münster Buchvorstellung / Vortrag Frank Köhler Strombergstr. 22a 3332 Bornheim frank.koehler@online.de Frank Köhler Arnsberg,
2 Veränderung der Käferfauna in Deutschland Aphodius satellitius, Mistkäfer in der Südpfalz Mordellochroa milleri, Stachelkäfer in Bayern, Baden, Pfalz Ocypus pedemontanus, Raubkäfer, Westeuropa bis Rhein und Mosel Neufunde für Deutschland Otiorhynchus salicicola, aus Norditalien importiert und verbreitet
3 Deutschland Neufunde = Käferarten
4 Eine für Deutschland neue Art - kommt meist aus Südeuropa - lebt eher im Offenland - am Boden oder in Faulstoffen Anteil [%] 0,0,0 20,0 30,0 40,0 0,0 60,0 nordeuropäisch-sibirisch,8 6,9 Verzeichnis 998 Zuwachs bis 2009 osteuropäisch-kontinental,3 6,2 Verbreitungstyp südeuropäisch-mediterran westeuropäisch-atlantisch mitteleuropäisch 7,6 6,2 6,8 27, 3,9 63,7 alpin / boreomontan 6,8,3 weiter verbreitet
5 Verzeichnis der Käfer Deutschlands 998 Bundesländer / Regionen Neufunde seit Einträge in 2009
6 In den Bundesländern / Regionen: - Überproportionale Zunahme der Faulstoffbewohner, echte Zuwanderung - Zunahme der Totholz- und Pilzkäfer, Artefakt der Naturwaldforschung
7 In den Bundesländern - ist die Zahl mediterraner Arten im Norden niedriger - steigt die Zahl mediterraner Arten im Norden überproportional - entlang von Rhein und Elbe (Mosel und Donau)
8 Veränderung der Käferfauna im Rheinland Gaurotes virginea, Blaubock, an Fichte Sitona gressorius, Lupinenrüssler Henosepilachna argus, Zaunrübenmarienkäfer Neu- und Wiederfunde im Rheinland Anthaxia candens, Kirschenprachtkäfer
9 Rheinland Arten seit = 4.87 Käferarten in nordeuropäisch-sibirisch 3,7 Käferarten osteuropäisch-kontinental südeuropäisch-mediterran westeuropäisch-atlantisch mitteleuropäisch alpin / boreomontan 3, ,2.000 Arten 400 0,2 ROETTGEN 9 KOCH 968 KOCH KOCH Faunenwerk KÖ. & KLAUSN. 998 KÖHLER ,4 0, t (9-2009)
10 Rheinland + 32 Xylobionte seit =.0 Totholz-Käferarten Kategorie Expansion Gründe für eine späte Entdeckung (Mehrfachnennung möglich) mit Nadelholz eingewandert Arten 72 an Laubhölzern, Einwanderung wurde dokumentiert 64 Methodik winzige Arten unter 2 mm Körpergröße 96 kleine Arten unter 3 mm 8 nur mit besonderen Methoden auffindbar 6 Taxonomie erst im 20. Jahrhundert beschrieben 8 ungeeignete Bestimmungstabellen 6 Relikte punktuellen Vorkommen, extrem seltene Arten 79 Gesamt erst nach 9 gefunden Neufunde im Rheinland
11 Expansive Totholzkäfer an Nadelholz An Nadelholz: - kein statistisch signifikanter Trend - kein Zusammenhang mit der Klimaerwärmung - Ursache: Forstwirtschaft
12 Expansive Totholzkäfer an Laubholz An Laubholz: - statistisch hochsignifikant - linearer und log. Zusammenhang - Ursache: Klimaerwärmung
13 Expansive Totholzkäfer an Laubholz - Projektion Neufunde sind hochsignifikant mit der Temperaturentwicklung korreliert bei linearer Fortschreibung der Temperaturen sind bis 2060 insgesamt 63 Neueinwanderer in Nordrhein zu erwarten bzw. Arten im gesamten Rheinland bei 2, C über dem vorindustriellen Niveau 82 bzw. Arten (in Süddeutschland gibt es noch 3 mediterrane hier unbekannte Arten)
14 Wiederholungsuntersuchung in NRW-Naturwaldzellen Teredus cylindricus, nur in 2 NRW-Wäldern, 2009 wiedergefunden Pyrochroa serraticornis, Feuerkäfer in Auwäldern, Neufund Triplax rufipes, Pilzkäfer, früher RL, heute stark expansiv, Neufund Cerophytum elateroides, Mulmkäfer Rote L. EU, 2009 nicht mehr gefunden
15 Naturwaldzelle 777 Sp. Lindenberger Wald I 960 Sp. Worringer Bruch.07 Sp. Altwald Ville Totholzkäfer-Erfassungen 989 bis 20 in 22 NWZ NRW 2.27 Käferarten in 22 NWZ und 2 Vergleichsflächen (fast 0% der Landesfauna) darunter 64 Xylobionte (2/3 der Landesfauna) Wiederholungsuntersuchung in drei NWZ 2009
16 Wiederholungsuntersuchung 2009 Untersuchungsgebiete: 3 vor 20 Jahren untersuchte Naturwaldzellen Untersuchungsmethoden: wie damals, Jahr mit Fallen und manuellen Techniken Untersuchungsvergleich: Standardisierung der Methoden Größtes Problem: Welche Arten könnten vor 20 Jahren übersehen worden sein und könnten nun fälschlich als Zuwanderer interpretiert werden? Funde 2. Untersuchungsjahr [%-Klassen] > Funde. Untersuchungsjahr >9 Lösung: Entwicklung einer Wahrscheinlichkeitsmatrix aus den Daten zweijährig untersuchter Naturwaldreservate in Rheinland-Pfalz (9 Teilflächen, 627 Arten)
17 NWZ Altwald Ville
18 NWZ Worringer Bruch
19 Beispiel: Holzkäfer Altwald Ville Holzkäfer alle Arten < % alle Arten < % Verschollen Abnahme alle Arten < % Hypoganus inunctus Anobium costatum** Mycetochara linearis** Orchesia undulata Beispiele > % Cerophytum elateroides Sphinginus lobatus Opilo mollis Hypebaeus flavipes Scraptia fuscula Zunahme Tillus elongatus Malachius bipustulatus Anaspis maculata Hylecoetus dermestoides Stereocorynes truncorum Eucnemis capucina Acalles hypocrita Hylis olexai Dorcatoma chrysomelina Anaspis flava Tomoxia bucephala Prionus coriarius Clytus arietis Neufund Xyleborus monographus Dorcus parallelipipedus Xylopertha retusa Lymexylon navale Acalles lemur Cyclorhipidion bodoanus Anaspis pulicaria Dirhagus pygmaeus Platypus cylindrus Anaspis garneysi Priobium carpini Mordella aculeata Anaspis costai Mordellochroa abdominalis Valgus hemipterus Exocentrus adspersus Anoplodera sexguttata Xyleborus dryographus Tropideres albirostris Lyctus brunneus* Oligomerus brunneus* Gastrallus laevigatus* Corticeus fasciatus* Je Naturwaldzelle wurden die vier ökologischen Gilden Holz-, Mulm-, Pilz- und Rindenkäfer statistisch (Fehlerwahrscheinlichkeiten) und deskriptiv (bekannte expansive Arten) auf Veränderungen untersucht.
20 Artenbilanz der Naturwaldzellen 0 Wahrscheinlich > 90 % Unwahrscheinlich 80 Totholzkäferarten Verschollen Abnahme unverändert Zunahme Neufund Verschollen Abnahme unverändert Zunahme Neufund Verschollen Abnahme unverändert Zunahme Neufund NWZ Altwald Ville NWZ Lindenberger Wald I NWZ Worringer Bruch Bestandsveränderung - in allen Untersuchungsgebieten sind nur wenige Arten verschollen, oft Pilzkäfer die bevorzugt an Baumstümpfen brüten - nur eine unspezialisierte Art (Phloeocharis subtilissima) wurde in allen Gebieten nicht wiedergefunden - dagegen stehen zahlreiche statistisch abgesicherte Bestandszunahmen und Einwanderungen Bsp. lies: In Altwald Ville wurden 62 Arten nicht wiedergefunden, darunter acht Arten die früher öfter gefunden wurden, 83 Arten wurden 2009 neu entdeckt, darunter 4 sichere Zuwanderer.
21 Klimaerwärmung und Neufunde Verschollen Unverändert Neufund nicht expansiv expansiv in das Rheinland expansiv im Rheinland Totholzkäfer gesamtes Methodenprogramm 0% 80% 60% 40% 20% Totholzkäfer-Neufunde 0% 80% 60% 40% 20% % 9 7 Altw ald Ville Lindenberger Wald I Worringer Bruch 0% alle signifikant alle signifikant alle signifikant Naturwaldzelle NWZ Altwald Ville NWZ Lindenberger Wald I NWZ Worringer Bruch deutliche Artenzunahme in allen Naturwaldzellen praktisch keine signifikant verschollenen Arten 30 bis 4 % der Neufunde erfolgen in Folge der Klimaerwärmung bis 70 % der Neufunde basieren auf einer Totholz/Strukturzunahme
22 Bitte entschuldigen Sie die vielen Zahlen ;-) Und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Urwaldreliktart Gasterocercus depressirostris NRW-Erstfund im Lindenberger Wald 2009
Die klimabedingte Veränderung der Totholzkäferfauna (Coleoptera) des nördlichen Rheinlandes Analysen zur Gesamtfauna und am Beispiel von Wiederholungsuntersuchungen in ausgewählten Naturwaldzellen www.wald-und-holz.nrw.de
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