Krisenmanagement bei steigendem Notfallaufkommen
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- Andrea Jaeger
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Transkript
1 Krisenmanagement bei steigendem Notfallaufkommen am Beispiel der KJPP Weinsberg Dr. M. Klein BAG OÄ-FB
2 Einzugsgebiet KJPP Weinsberg TK + PIA KJPP Schwäbisch Hall TK + PIA KJPP Heilbronn TK + PIA KJPP Ludwigsburg TK + PIA KJPP Winnenden Einzugsgebiet 1,2 Mio Einwohner 1 Bett/7.900 KiJu
3 Eckdaten der KJPP Weinsberg vollstationäre Regelversorgung 26 Betten Schulkindstation (10 +3 Betten) Jugendstation (10 +2 Betten) KIB Kriseninterventionsbereich (6 +2 Betten) Ausbau Sommer 2017 (6 +7 Betten) vollstationäre Sonderversorgung Sucht KJPP (JADE) 10 Betten, 9-wöchiges Therapieprogramm 4 Tageskliniken, 53 Plätze Institutsambulanz an jedem Standort (gesamt ca Scheine/Jahr)
4 Notfälle und Verweildauer KJPP KaW In letzten 5 Jahren - sind die vollstationären Behandlungsfälle um 36% gestiegen - Hat sich die vollstationäre Verweildauer von 26,3 auf 20,8 Tage reduziert - Ist die Notfallrate von 53% auf 62% gestiegen 2/3 der Notfälle kommen aus der Jugendhilfe
5 Gelingende Notfallversorgung: Voraussetzungen Bedarfsgerechte Raum-Funktions-Planung Organisation (Personalplanung, Notfallabwicklung) Optimierte Kooperation mit Zuweisern
6 Bedarfsgerechte Raum-Funktions-Planung Gesonderter Kriseninterventionsbereich mit ausreichender Bettenkapazität Über Plan gestellte Betten auf offenen Stationen
7
8 Gelingende Notfallversorgung: Organisation Bedarfsgesteuerter PED-Einsatz über Stationen hinweg Notfall-Tagdienst Ärzte / Psychologen KJPP Strikte Trennung Krisen- von Regelbehandlung Facharztsicht jedes Notfalls am Tag der Aufnahme mit Einschätzung des Hilfebedarfs psychiatrisch und komplementär Verbindliches Klärungsgespräch 10 Uhr am Folgetag Direktüberleitung in Tageskliniken (Erweiterte Krisen- Beh.) Enge Verknüpfung mit PIA Konzept Notfalltherapeut Direktüberleitung aus Notfallvorstellung in die PIA
9 Gelingende Notfallversorgung: optimierte Kooperation m. Zuweisern Information an Ärztliche / Psychotherapeutische Zuweiser (QZ, Netzwerke, bilateral): Facharzt KJPP- Zuweisung garantiert Aufnahme für mind. 1 Nacht; andere Zuweisungen Aufnahme nur bei gestellter Indikation durch Facharzt d. Klinik Regelung der Zugangswege über Kooperationsvereinbarungen mit Jugendhilfe
10 Die Lücken zwischen den Systemen KJPP und Jugendhilfe Mitarbeiter der Jugendhilfe wissen zu wenig über psychische Erkrankungen und therapeutisches Vorgehen KJPP weiß zu wenig über Vorgehen in System Jugendhilfe verschiedene Nomenklaturen Zu wenig (gebahnte) Kommunikation zwischen den Helfern Unterschiedliche Zeittaktung in Jugendhilfe und KJPP Hin- und Herschieben von Zuständigkeit Mangel an Ressourcen im System Jugendhilfe und System KJPP
11 Die Kooperationsvereinbarung Heilbronn-Franken
12 Vernetzung KJPP JuHi HN-Franken Bad Friedrichshall Kindersolbad Mulfingen St. Josefspflege Bad Wimpfen Portum capere Waldenburg ASK Fichtenau St. Raphael Kleingartach Diak. JuHi Region HN Öhringen Ev. JuHi Friedrichshort Einzugsgebiet KJPP KaW 1,2 Mio Einwohner
13 Kooperationsvereinbarung HN-Franken: Ziele Dem Hilfebedarf des jungen Menschen wird bestmöglich entsprochen durch... Gegenseitige Systemkenntnis Verbindliche Absprachen und Abläufe Handlungssicherheit für die Mitarbeiter Optimierter Informationsfluss Gemeinsame Evaluation und Weiterentwicklung der Kooperation
14 Kooperationsvereinbarung HN-Franken: Haltungen Wahrung des Datenschutzes / Vertrauensschutzes Frühzeitigkeit des gegenseitigen Einbezugs Achtung / Wertschätzung des Kooperationspartners Gemeinsame Fallverantwortlichkeit Verbindlichkeit Wahrung des Informationsflusses Offene + konstruktiv-kritische Rückmeldung gewünscht
15 Kooperationsvereinbarung HN-Franken: Fallübergreifende Kooperation Kooperationstreffen auf Leitungsebene (2x/Jahr) Austausch zur Kooperation Interdisziplinäre exemplarische Fallbesprechung Weiterentwicklung gemeinsamer Themen unter Einbezug weiterer Helfersysteme (Schule, Polizei, Gericht) Gemeinsame Fortbildungen Gegenseitige Hospitationen
16 Kooperationsvereinbarung HN-Franken: Strukturierte Konstellationen im Fallbezug Akute Krise Geplante stationäre Aufnahme Neuer Jugendhilfebedarf während KJPP- Behandlung Weitere Konstellationen Kindeswohlgefährdung Inobhutnahme
17 Akute Krise Akute Krise in der Familie, Wohngruppe, Pflegefam ilie Nutzung der Interventionsmöglichkeiten im eig. System (1) Facharzt oder Hausarzt (2) wenn nicht erreichbar: Notarzt (Tel.112) oder direkte Vorstellung (nur tagsüber) Polizei (3) insb. nachts oder am Wochenende Telefonische Vorabinfo an die KJPP (4) KJPP Bereitschaftsdienst Notfallabklärung (5) Stationäre Notfallbehandlung (6) Kann freiwillig oder u.u. unfreiwillig erfolgen Gespräch am nächsten Werktag i.d.r. um 10:00 Uhr mit Bezugsperson & Kind/ Jug zur Planung weiterer Schritte (Runder Tisch, stat. Aufnahm e, usw.) Rückkehr in das bisherige System (7) Polizei bringt zurück oder Bezugsperson holt ab Anhalts punkte für eine Gefährdung des Kindeswohls (8) Kontaktaufnahm e Jugendamt, Polizei, evtl. Inobhutnahme
18 Ihre Modelle / Erfahrungen Ihre Fragen! DISKUSSION JETZT!
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