Power Child Campus / Mfuleni, Südafrika Katharina. Fak.13 Rehabilitationspädagogik 7. Fachsemester

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1 Power Child Campus / Mfuleni, Südafrika Katharina Fak.13 Rehabilitationspädagogik 7. Fachsemester

2 Power Child Campus Der Power Child Campus ist eine spendenbasierte Organisation, die verschiedene Punkte der Sozialarbeit in Mfuleni zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und zur Stärkung der Familien aufgreift. Zum einen werden Workshops zur Weiterbildung für Kindergärtnern, Schulleiter und Eltern angeboten, mit kooperierenden Kindergärten wird ein themespezifisches Programm durchgeführt und Jugendliche werden am Nachmittag sinnvoll beschäftigt, um sich ihren spezifischen Interessen widmen zu können sowie in geschützter Atmosphäre wichtige Themengebiete näher zu bringen. 2

3 Mfuleni, Südafrika Mfuleni liegt in Südafrika und ist ein Township südöstlich von Kapstadt. Die dort lebenden Menschen sind größtenteils sehr arm im Vergleich zur Stadt und erfahren auch weit weniger Bildung. Oft sind die Hütten, sog. shacks, selbst aus Wellblech, Pappe und Holz gebaut, schlecht isoliert und verfügen über keine sanitären Anlagen, es gibt aber auch vom Staat gestellte Häuser. Das Leben ist hier generell einfach gehalten. 3

4 Aufgaben während des Praktikums Youth Development Program Die Aufgaben waren sehr vielfältig, da es keinen konkreten Tagesplan gibt. Es bieten sich eine Vielzahl an Einbringungsmöglichkeiten, sodass man aktiv das Nachmittagsprogramm mitgestalten konnte. Durch meine Erfahrungen im Tanzen und Musizieren konnte ich die Jugendlichen im Streetdance unterrichten und sie musikalisch beim Singen begleiten. Da beim Sport die Mädchen oft sich selbst überlassen werden und die Jungen Fußball spielen, konnte ich auch hier gut einige Ballsportarten wie beispielsweise Netball anleiten oder andere Spiele durchführen. Ich habe gelernt: Kinder selbst zu unterrichten und anzuleiten meine musikalischen Fähigkeiten auszubauen spontan ein Nachmittagsprogramm zu entwerfen und flexibel ändern zu können 4

5 Aufgaben während des Praktikums Early Child Development Im ECD Program habe ich eine Mitarbeiterin bei den Vorbereitungen unterstützt und die themenspezifischen Spiele gemeinsam mit ihr durchgeführt. Bei der Förderung der Kindergartenkinder konnte ich außerdem einfache Spiele ohne Materialien einbringen und sogar anleiten. Hierbei bot sich mir gleichzeitig auch eine gute Gelegenheit, mich näher mit der Sprache auseinander zu setzen und einfache, themenspezifische Vokabeln zu lernen, um den Kindern kleine Anweisungen geben zu können. Ich habe gelernt: flexibel auf die Kinder reagieren zu können, indem ich mir selbstständig Grundkenntnisse in Xhosa angeeignet habe vorhandene Ideen auf geeignete Weise zu modifizieren und der Gruppe anzupassen selbst kreativ zu sein und eigene Spiele mit einfachen Alltagsmaterialien zu kreieren 5

6 Aufgaben während des Praktikums ECD Training Ein weiteres Programm, an dem ich regelmäßig teilnahm, war ein Förderprogramm für Eltern, Erzieher und Schulleiter zur frühkindlichen Entwicklung. Hierbei unterstützte ich die Programmleitung in der Aufklärung der Teilnehmer in den Themengebieten physische und psychische Entwicklung und Erziehung von Kindern im Alter von 0-6 Jahren, Ernährung, Sicherheit, Gesundheit und Hygiene und Administrationsarbeiten. Das Training erstreckte sich über 6 Wochen mit jeweils einer Woche Pause zwischen den einzelnen Themen. Zur Überprüfung wurde am Ende jeder Woche ein Test geschrieben. Ich habe: Mein Verständnis für die Sprache erweitert und einfache Sätze gezielt angewandt Mein Wissen und Verständnis zur afrikanischen Lebensweise und Kultur erweitert Mein Wissen in den mir bekannten Themengebieten mit einfließen lassen Ideen gegeben, um das Training noch effektiver gestalten zu können 6

7 Aufgaben während des Praktikums Lonwabo Zwei mal pro Woche half ich halbtags in einem Kindergarten für Kinder mit Behinderungen aus, um meine erlernten Fähigkeiten im Studium in der Praxis zu erweitern. Dort habe ich die Beschäftigung der Kinder, das Anreichen der Nahrung sowie Übungen zur Förderung der Beweglichkeit übernommen. Hierbei musste ich jedoch besonders darauf achten, mich durch mein bereits erlerntes Wissen nicht über die zum Teil wenig ausgebildeten Mitarbeiter zu stellen. Ich habe gelernt: sensibel mit dem unterschiedlichen Wissensstand umzugehen und verantwortungsbewusst zu handeln, ohne mich dabei über andere zu stellen bereits erworbene Fähigkeiten aus Studium und Praktika erneut in der Praxis anzuwenden Wie ich am besten mein Wissen trotz Sprachbarrieren an die dortigen Mitarbeiter weitergeben kann, um zur nachhaltige Umsetzung beizutragen 7

8 Eindrücke Ich kann von mir sagen, dass ich durch meine Zeit in Südafrika sehr viel gelassener geworden bin und Teile der afrikanischen Kultur übernommen habe. Der für mich größte Unterschied zu Deutschland ist die unglaubliche Offenheit der Menschen dort. Dies führt jedoch auch dazu, dass man gelegentlich in unangenehme Situationen gebracht werden kann, da viele Menschen im Township in irgendeiner Form mit einem weißen Mädchen interagieren wollen ob durch Gespräche oder Heiratsversuche. Insgesamt fand ich die Zeit in Mfuleni für mich jedoch sehr bereichernd und erfahrungsreich. 8

9 Kultur Besonders fasziniert hat mich die Sprache isixhosa. Durch die für mich anfangs unaussprechlichen Klicklaute war sie mir so fremd, dass ich voller Ehrgeiz angefangen habe, sie eigeninitiativ zu lernen und dabei auch viele Erfolge verzeichnen kann. Außerdem fand ich die südafrikanische Arbeitsmoral zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig, da man viel Zeit zwischen den Programmen überbrücken musste und die Zeit insgesamt auch weniger effektiv genutzt wurde. Für arbeitsintensive Deutsche ist das erst einmal ungewohnt. Für einen richtigen Kulturschock war meine Zeit leider zu kurz, Ansätze zeigten sich jedoch schon. So musste ich erst einmal lernen, die unproduktiven Zeiten auszuhalten oder in diesen Phasen anderen Beschäftigung wie das Reparieren der Zäune oder Pflastern eines Weges nachzugehen. 9

10 Kultur Des Weiteren war mir die unglaublich starke Verbindung zur Religion fremd. Es wurde am Anfang und am Ende jedes einzelnen Programms gebetet und einmal besuchte ich sogar mit einer Mitarbeiterin einen Kirchengottesdienst, welcher nicht mit der katholischen Kirche in Deutschland zu vergleichen ist. Die südafrikanische Küche ist sehr vielfältig und reicht von sehr einfachen Gerichten in den Townships bis hin zu kreativen Fleischkompositionen in Kapstadt selbst. Insgesamt ist sie aber eher schwer und sehr Fleisch-lastig. Was die Kriminalität betrifft, sollte man diese nicht unterschätzen. Gerade, wenn man es nicht kennt, handelt man oft unbedacht. Beachtet man jedoch gewisse Regeln, ist die Sicherheit im Township gewährleistet. 10

11 Tipps & Vorschläge für zukünftige Praktikant/-innen Lasst euch von der entspannten Arbeitsmoral nicht abschrecken, sucht nach sinnvollen Beschäftigungen zur Überbrückung der Mittagspause (Sprache lernen, Lonwabo besuchen, kleinere Reparaturen vornehmen) Seid offen und kreativ für die Mitgestaltung der Programme, nutzt dafür auch gerne persönliche Ressourcen! Solltet ihr im Township bei einer Gastfamilie wohnen, befolgt unbedingt die Regeln zur Sicherheit (Fenster nachts geschlossen halten, Türen verriegeln, abends nicht alleine nach draußen gehen, nicht mit Fremden reden) Vegetarier haben es mit der einheimischen Küche ein wenig schwerer, da sie sehr Fleisch-lastig ist 11

12 Das Leben danach... Als ich zu Hause von diesem Projekt erzählt habe, sind mir viele Ideen gekommen, um es noch effektiver gestalten zu können. Südafrika ist ein wunderschönes Land, sowohl von der Landschaft, als auch von den Menschen her. Der Aufklärungsbedarf ist sehr groß und ich kann mir gut vorstellen, später eventuell ein ähnliches Projekt ins Leben zu rufen oder an einem bereits bestehenden mitzuwirken. Ich versuche auch, so gut es geht, mit den Einheimischen in Kontakt zu bleiben, damit ich meine isixhosa - Kenntnisse nicht so schnell verliere. 12

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