Von der Pilotanlage zum Standard - intelligent gesteuerte LED-Strassenbeleuchtung im Kanton Bern

Transkript

1 Kanton Bern Von der Pilotanlage zum Standard - intelligent gesteuerte LED-Strassenbeleuchtung im Kanton Bern Stephan Breuer Stv. Amtsvorsteher Tiefbauamt Kanton Bern

2 Aufbau des Vortrages 2

3 öffentliche Beleuchtung war Vollwaise Tiefbauamt Hochwasser -schutz Kantonsstrassen Nationalstrassenbau Nationalstrassenbetrieb Wanderwege Velorouten SV Kanton Bern, Art. 1: Bestandteile der öffentlichen Strassen sind namentlich: Fahrbahn einschliesslich Bus- und Radstreifen, Gehwege, Parkplätze, Grünstreifen, Fuss- und Radwege entlang der Strasse, Ausweichstellen, Plätze, Haltebuchten und Wendeschleifen, Strassenkörper, Strassenentwässerungsanlagen, Kunstbauten, Verkehrsinseln, bauliche Anlagen zur Verkehrsberuhigung, Beleuchtungsanlagen, Signale und Markierungen, Einrichtungen für die Verkehrssteuerung, Verkehrsregelung und Verkehrslenkung, Schutzbauten und Sicherheitsanlagen wie Zäune, Anlagen für den Immissionsschutz, Böschungen, deren Unterhalt nicht dem Anstösser zugemutet werden kann, Bepflanzungen, Strassen- und Alleebäume. 3

4 und hatte eine schwere Kindheit Der öffentlichen Beleuchtung wurden vielfach Sonderfunktionen zugeschrieben: Ortskern- und Strassenraumgestaltung ( Kunst am Bau ) Garant der Sicherheit ( Mehr Licht = mehr Sicherheit ) Beleuchtungsstärke als Modernitätsindex der Gemeinde ( Wettrüsten in Lux ) Leuchten als Identifikationselement (von Gemeinde zu Gemeinde verschieden) Keine dieser Sonderaufgaben war einer effizienten Erfüllung der Kernaufgabe öffentliche Beleuchtung dienlich. 4

5 Meist ist es gut, teils wäre weniger mehr Beispiel für schwarze Schafe in Sachen Energieeffizienz 5

6 Erkenntnisse Schritt 1 Jan 2013: Weiter wie bisher ist keine Option Einfach auf den LED-Hipe aufspringen auch nicht Wir brauchen ein Konzept für eine zukunftsfähige öffentliche Beleuchtung Die Lösungen am Markt überzeugen nicht oder nur teilweise Die Zeit drängt Wir brauchen ein starkes Team und «Berner Tempo» 6

7 Unsere Leitsätze öffentliche Beleuchtung Beleuchtung am richtigen Ort und nur dort Beleuchtung zur richtigen Zeit und nur dann Sanierung der Stromfresserliste (systematischer Ersatz der Quecksilberdampflampen) Watt sparen - Dimensionierung auf das Minimum Das TBA wählt die minimal zulässige Beleuchtungsklasse, innerhalb dieses Korridors wählt das TBA min. Ausleuchtung Technologieentwicklung LED = light on demand 7

8 konventionell sind 30% Strom zu sparen Haupttreiber wäre Nachtabschaltung - da ist Akzeptanz gering Stromfresser raus bei rund 3500 Lichtpunkten Einsparungen ca kwh Nachtabschaltung

9 LED spart etwas, Steuerung spart richtig Wechsel NatriumHD auf LED lohnt nur mit cleverer Steuerung Einsparung durch Wechsel auf LED Einsparung durch Wechsel auf LED + intelligente Steuerung = light on demand

10 Erkenntnisse Schritt 2 November 2013: Nur eine «clevere» LED ist eine effiziente LED zukunftsfähige öffentliche Beleuchtung heisst «light on demand» Beleuchtungsmarkt ist starr das Establishment blockt beides mit wenigen Ausnahmen «Engagierte» LED-Verkäufer unterwegs - im Angebot sind vor allem Köder, die dem Angler schmecken, nicht dem Fisch «Licht nach Bedarf» am Markt für Gehwege und Velowege Lösung Kantonsstrassen braucht Partner und Pilotanlagen 10

11 «Licht nach Bedarf» braucht 4 Zutaten LED ist die Basis - Komponenten unserer Pilotanlage Wynau LED Leuchte Intelligente Steuerung Sensoren Steuerungs-/ Auswertungssoftware 11

12 «Licht nach Bedarf» funktioniert im Pilot Licht dann, wenn Mensch es wirklich braucht und nur dann individuelle Konfiguration der Anlage Leuchtstärke individuell je Leuchte Steuerung vor Ort Ergebnis Phase 1: genau so viel Licht, wie wir es brauchen Sensoren = aktive öb Nutzererkennung Vernetzung der Anlage Strassennutzer eilt ein Lichtteppich voraus Ergebnis Phase 2: Licht genau so, wie wir es brauchen 12

13 LED spart 30%, clevere Steuerung weitere 60% 100% Pilotanlage Wynau spart > 90% mit Licht nach Bedarf intelligenter Steuerung und Sensoren 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Erst die intelligente Steuerung der LED nutzt deren Potential. So sorgt die clevere Steuerung für bessere Wirtschaftlichkeit und massiv verkürzte Amortisationsdauer dumme LED-Leuchten verschenken viel des Potentials der LED verbleibender Verbrauch "Licht bei Bedarf" mit Sensor intelligente Steuerung LED-Leuchtmittel 13

14 «Licht nach Bedarf» spart rund 90% Sparpotential an Kantonsstrassen: Strom, CO 2 und Franken Was? Wynau alt Wynau neu clevere LED Anzahl Lichtpunkte - mit intelligenter Steuerungen esave - verbaute Sensoren (Neuheit) Dimmbarkeit Leuchtmittel % 100-0% Stromkonsum pro Leuchtpunkt pro Jahr 801 kwh 71 kwh Einsparung Leuchtpunkt alt zu LED light on demand - 91% Haltbarkeit Leuchtmittel - bei Volllast std std - bei Dimmbetrieb std > std Wechselzyklus Leuchtmittel 4 Jahre 40 Jahre Einsparung Strom pro Jahr = Verbrauch von 3 Einfamilienhäusern Einsparung CO 2 pro Jahr Einsparungen Franken pro Jahr Einsparpotential alle Leuchtpunkte TBA pro Jahr kwh 9 Tonnen Franken Franken 14

15 Erkenntnisse Schritt 3 Februar 2014: «Licht nach Bedarf» funktioniert auf Kantonsstrassen Pilotanlagen in Wynau, auf dem Grauholz Süd und Laboranlage Zäziwil zeigen übereinstimmend: Über 90 % Energie eingespart Technik ist zuverlässig Hohes Sparpotential für gebeutelten Strassenunterhalt Lob von unseren Kunden und Anrainern Beleuchtungsmarkt ist zunehmend am Fall Bern interessiert TBA will das als Standard auf den (Kantons)Strassen 15

16 Licht nach Bedarf als Berner Standard Wo wir auf dem Weg zur intelligent gesteuerten öb stehen Multiplikatoren für Gemeindestrassen: Vorstellung am Youtility-Meeting 2013 öb Profis und DC UVEK Gegen die Apothekenpreise in der öb zentraler Einkauf für alle Sanierungen Kantonsstrassen Lichtpunkte im Kanton mit «Licht nach Bedarf» saniert Heute 3 * Sparen mit der Strassenbeleuchtung: 2. Anlauf zu Multiplikatoren für die Gemeindestrassen ab Morgen - Sanierung im Kanton Bern fortführen: 2015: 1265 Lichtpunkte 2016: 1100 Lichtpunkte 2017: 1150 Lichtpunkte Offene Ausschreibung per auf simap

17 Erfolgsfaktoren für mehr Effizienz der öb Die Effizienzentwicklung der öffentlichen Beleuchtung braucht: Einen Kümmerer ohne diesen geht das Potential im Spezialthema «öffentliche Beleuchtung» im Tagesgeschäft unter Den Mut das Richtige zu tun (GMV statt Normengläubigkeit) Noch mehr Mut das Falsche zu lassen (kein Öko-Aktivismus) Geduld, um Risiken und Nebenwirkungen zu verstehen Kenntnis der Anlagen (Datenmenge / GIS) Richtig dosierten Rückenwind von Energiewende und Lichtsmog Eine intelligente Steuerung der LED 17