Stadtratsvorlage. Öffentliche Beleuchtung, Sanierung und Erneuerung; Investitionskredit. Bericht und Antrag des Gemeinderats an den Stadtrat

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1 Stadtratsvorlage Öffentliche Beleuchtung, Sanierung und Erneuerung; Investitionskredit Bericht und Antrag des Gemeinderats an den Stadtrat Stadtratssitzung vom 15. Dezember 2014

2 Öffentliche Beleuchtung / Investitionskredit 2 I. Bericht Ausgangslage Die Stadt Burgdorf als Eigentümerin ist verantwortlich für die Planung, Realisierung und den Betrieb der öffentlichen Beleuchtung entlang der Gemeindestrassen, von öffentlichen Plätzen und teilweise von Objektbeleuchtungen. Für die Sicherstellung der laufenden Unterhalts- und Betriebsarbeiten ist mit Datum vom 25. Januar 2006 mit der Localnet AG eine Beleuchtungsvereinbarung abgeschlossen worden. Darin sind alle Arbeiten aufgeführt, welche für einen sicheren und störungsfreien Betrieb der öffentlichen Beleuchtung notwendig sind. Mit einem umfassenden Sanierungsprogramm soll die öffentliche Beleuchtung ab 2015 schrittweise und wo nötig erneuert und saniert werden. Wie im Bericht Erneuerungskonzept der Localnet AG erläutert, haben rund die Hälfte der Lampen die Lebensdauer erreicht oder überschritten. Diese sollen mit dem hier zur Genehmigung vorliegenden Investitionskredit erneuert werden. Die andere Hälfte der Lampen wurde, über das Unterhaltsbudget, in den letzten Jahren teilweise saniert, erneuert oder ersetzt. Aufgrund des unterschiedlichen Alters, der Typen oder des Zustands werden aber auch weiterhin laufend Unterhaltsarbeiten notwendig sein. Dadurch kann die Lebensdauer erhöht werden, ohne dass ein teurerer Totalersatz nötig wäre. Der Unterhaltsbetrag in der laufenden Rechnung soll deshalb vorläufig beibehalten werden. Über eine Anpassung soll erst nach den Erfahrungen mit den neuen Lampentypen entschieden werden. Die Hauptfaktoren für den jetzigen Ersatz sind: - Rund die Hälfte der Lampen sind über 30 Jährig und haben die Lebensdauer erreicht oder überschritten und sind technisch überholt. Diese müssen ersetzt werden. - Die Bewirtschaftung der rund 55 verschiedenen Lampentypen ist aufwändig und kostenintensiv (Vorhalten Lagerbestände). - Die 650 Stück Quecksilberdampf-Hochdrucklampen müssen vordringlich ersetzt werden. Ab 2015 werden diese Europaweit aus dem Handel genommen. - Die neue LED Technologie ist weit fortgeschritten und soll ab jetzt angewendet werden. - Die öffentliche Beleuchtung spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung einer effizienten, ressourcenschonenden Energiebewirtschaftung in Städten. Durch die Ausrüstung mit LED können bis zu 60% des heutigen Energieverbrauchs eingespart werden. Im Richtplan Energie (Massnahme 6 Öffentliche Beleuchtung) der Stadt Burgdorf ist das Betreiben einer energieeffizienten öffentlichen Beleuchtung als Zielsetzung festgehalten. - Die Effizienz der bestehenden Beleuchtung soll verbessert und die Lichtverschmutzung vermindert werden. Die öffentliche Beleuchtung ist in zwei Gebiete unterteilt - Altstadt (Perimeter siehe Planbeilage) - übriges Stadtgebiet

3 Öffentliche Beleuchtung / Investitionskredit 3 Für die Altstadt besteht heute noch kein flächendeckendes Sanierungskonzept. Die Bedingungen an die Gestaltung und die historische Bedeutung müssen in einem separaten Projekt bearbeitet werden. Der gesamte Bereich der Altstadt ist deshalb nicht Bestandteil dieser Vorlage und soll zu einem späteren Zeitpunkt zum Beschluss vorgelegt werden. Mit der Berichterstattung zur Sicherheit im öffentlichen Raum (Juli 2000) und zur Schulwegsicherheit (Juni 2001) wurde auf verschiedene Mängel bei der Beleuchtung des öffentlichen Raums hingewiesen. Diesen Anliegen soll im Rahmen der Umsetzung des hier vorliegenden Sanierungsprojektes entsprechend Rechnung getragen werden. Die Beleuchtung entlang der Kantonsstrassen wird durch das Kantonale Tiefbauamt, OIK IV unterhalten und ist ebenfalls nicht Bestandteil dieser Vorlage. Jedoch werden die Schnittstellen der Gemeinde- und Kantonsstrassen gemeinsam betrachtet. Technische Erläuterungen Grundsätzlich sind die detaillierten technischen Angaben im beiliegenden Bericht der Localnet AG Öffentliche Beleuchtung, Erneuerungskonzept vom 30. Oktober 2014 aufgeführt. Nachfolgend sind nur ein paar allgemeine Punkte zusammengefasst. Die Stadt Burgdorf verfügt über ein gesamtes Gemeindestrassennetz von ca. 56 km Länge und ein Fuss- und Radwegnetz von rund 10 km Länge. Davon sind praktisch 100 % beleuchtet. Weiter bestehen verschiedene Objektbeleuchtungen wie z. B. die Stadtkirche oder das Schloss. Mit Stand vom Mai 2014 werden 2'320 öffentliche Lichtpunkte betrieben. Rund die Hälfte davon soll ersetzt werden. Zu der öffentlichen Beleuchtung gehören: - Lampenkopf - Kandelaber - Fundamente - Steuerungseinrichtungen - Verkabelungen - Kabeltrassee und Versorgungsleitungen ab Verteilkasten Die öffentliche Beleuchtung muss den verschiedensten Ansprüchen gerecht werden. Nachfolgend sind ein paar wesentliche aufgeführt: - Einhaltung der Normen und Richtlinien - Energieeffizienz - Umweltverträglichkeit - Vermeidung von unnötigen Lichtemissionen - Sicherheitsaspekte (z.b. gute Ausleuchtung der Verkehrsflächen, vermeiden von Angsträumen in der Nacht) - Möglichst geringe Unterhaltskosten (z.b. schlankes Materialsortiment - Berücksichtigung aktueller Technologien - Strassenraumgestaltung

4 Öffentliche Beleuchtung / Investitionskredit 4 Bei den in den letzten Jahren realisierten Strassenbauprojekten sind bereits veraltete Strassenlampen ersetzt worden. So zum Beispiel an der Steinhofstrasse, Einschlagweg, Brunnmattstrasse, Bernstrasse, Eystrasse, Guisanstrasse, Flurweg, Erlenweg, Oberthalweg, Burgfeldstrasse. Auch weiterhin wird bei geplanten Strassenbauprojekten die öffentliche Beleuchtung überprüft und, wenn notwendig, über den Ausführungskredit der Strasse saniert. Weiter mussten die Lampen bei einzelnen Strassenabschnitten aufgrund des Alters und des Zustandes (keine Ersatzteile mehr erhältlich) ausgewechselt werden. So zum Beispiel am Strandweg, Friedhofweg, Typonweg, Schönbühlweg, Blattnerweg, Lerchenbodenweg. Wo es der technische Entwicklungsstand zugelassen hat, sind bereits Lampen mit LED-Technologie eingesetzt worden. Diese Technologie hat sich in den letzten Jahren stark weiter entwickelt. Sie hat heute einen Stand erreicht, welcher es erlaubt, flächendeckend LED einzusetzen. Da sowohl die Lampenköpfe wie auch die Kandelaber unterschiedlichen Alters wie auch Zustandes sind, müssen vor einem Sanierungsprojekt diese genau betrachtet werden. In einzelnen Fällen muss nicht der ganze Leuchtpunkt (Kandelaber und Lampenkopf) ersetzt werden. So kann allenfalls die Lebensdauer mit geringerem Investitionsaufwand verlängert werden. Der Energieverbrauch für die gesamte öffentliche Beleuchtung beträgt momentan rund 594 MWh pro Jahr. Zum Vergleich: Dies entspricht einem Stromverbrauch von ca. 90 Haushalten. Darin berücksichtigt sind auch kleinere Optimierungen wie die Reduktion der Betriebsdauer, einzelne Nachtabschaltungen oder dimmen einzelner Lampen wo technisch möglich. Dieser Verbrauch kann, mit positiven Auswirkungen auf der Kostenaufwandseite, aber noch weiter gesenkt werden. Als Beispiel sei hier der Vergleich von Quecksilberdampf- Hochdrucklampen und LED aufgeführt: Bei einer Stückzahl von 650 Quecksilberdampf-Hochdrucklampen entsteht ein jährlicher Energieverbrauch von rund 199'000 kwh. Im Vergleich dazu beträgt der Jahresverbrauch bei gleicher Anzahl LED rund 77'300 kwh. Auch im Gesamtkostenvergleich (Energiekosten, Betriebs- und Unterhaltskosten) schneidet die LED-Beleuchtung mit jährlich Fr deutlich besser ab als die Quecksilberdampflampen (Fr. 56'500.00). Der jährliche Minderaufwand beträgt somit ca. Fr. 21'000 und die Energieeinsparung rund 60%. Fazit Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass mit der Sanierung von rund der Hälfte der Lampen erhebliche Einsparungen sowohl beim Energieverbrauch als auch den Kosten erzielt werden können. Die Unterhaltskosten werden im Rahmen der Budgetplanung laufend überprüft und können möglicherweise auch

5 Öffentliche Beleuchtung / Investitionskredit 5 angepasst werden. II. Kosten Die Kosten für die öffentliche Beleuchtung werden seit Jahren über die laufende Rechnung abgewickelt. Diese setzen sich einerseits aus Unterhaltskosten und andererseits aus Kosten für die Energie zusammen. Aktuell, für das Budget 2014, sind im Produkt 2400 Öffentliche Verkehrsflächen und Kunstbauten, Rubrik , für die Energie Fr. 110' und in der Rubrik für den laufenden Unterhalt Fr. 140' reserviert. Diese Beträge sind seit einiger Zeit unverändert und werden ausgeschöpft. Gemäss den vorangehenden Ausführungen sollte aber der Budgetbetrag für die Energiekosten mittelfristig gesenkt werden können. Der Umfang bestimmt sich nach der Höhe der Investitionen in die energieeffiziente LED Beleuchtung. Die Kosten für den Unterhalt werden sich, auch gemäss dem Erneuerungsbericht der Localnet AG, nur unwesentlich verändern. Über eine allfällige Anpassung dieser Kosten soll erst nach den Erfahrungen mit den neuen Lampentypen entschieden werden. Die Erneuerung von rund der Hälfte der öffentlichen Beleuchtung ist mit grossem Kostenaufwand verbunden. Dieser soll über die Investitionsrechnung abgewickelt werden. Die Investitionen erstrecken sich über den Zeitraum von Die geschätzten Kosten sind in der Mittelfristigen Investitionsplanung vom Mai 2014 wie folgt reserviert worden: Investitionsjahr MIP Mai 2014 (grobe Schätzung) Kosten überarbeitet 2014 Fr. 100' Fr. 400' Fr. 750' Fr. 800' Fr. 750' Fr. 200' Fr. 200' Fr. 200' Fr. 200' Fr. 200' nicht terminiert Fr. 400' Zwischentotal Fr. 2'100' Fr. 2'100' MWSt. 8% Bearbeitungsreserve ca. 5% Fr. 168' Fr. 112' Total Fr. 2'100' Fr. 2'380' Aufgrund des überarbeiteten Erneuerungsberichts der Localnet AG per 30. Oktober 2014 sind, im Vergleich zu den eingestellten

6 Öffentliche Beleuchtung / Investitionskredit 6 Beträgen in der Mittelfristigen Finanzplanung vom Mai 2014, die Beträge und Ausführungsjahre angepasst worden. Die wesentlichen Faktoren dazu sind: - Hohe Dringlichkeit für das Auswechseln der Quecksilberdampf-Hochdrucklampen - Beträge inkl. Mehrwertsteuer - Bearbeitungsreserve Als erste mit hoher Dringlichkeit auszuführende Massnahme müssen die Quecksilberdampf-Hochdrucklampen ersetzt werden. In den Folgejahren werden dann die übrigen alten Leuchten ersetzt. Die Genauigkeit der Kosten kann heute mit ca. +/- 15% beziffert werden. Diese ist von folgenden Faktoren abhängig: - Höhe der Bestellungen respektive der Materiallieferungen (Je höher die Menge umso geringer der Einzelstückpreis). - Stand der Technik im Bereich LED. - Entwicklung der Marktpreise. - Anzahl der übrigen Sanierungsprojekte im Bereich Werkleitungs- und Strassenbau. - Detailuntersuchungen der auszuführenden Massnahmen. - Mögliche Anpassungen von Normen und Richtlinien. Aus diesen Gründen sollen die erforderlichen Mittel als Investitionskredit für die nächsten fünf Jahre genehmigt werden Folgekosten Termine / Umsetzung Gemäss den Angaben der Finanzdirektion belaufen sich die durch die Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung entstehenden Folgekosten aus Zinsen und Abschreibungen im Jahr 2015 auf 98'000 Franken und ab 2016 auf durchschnittlich etwa 88'000 Franken pro Jahr. Diese Folgekosten werden dem Produkt 2400 Öffentliche Verkehrsflächen und Kunstbauten belastet (Berechnung gemäss Tabelle in den Grundlageakten). Nach dem rechtskräftigen Beschluss des Stadtrats soll unverzüglich mit der Planung und Umsetzung der Massnahmen 1. Priorität, Ersatz der Quecksilberdampf-Hochdrucklampen in den Jahren 2015 und 2016, begonnen werden. Die übrigen alten Lampen werden dann möglichst quartier- oder strassenweise in den Jahren ersetzt. Hier muss im Rahmen der Detailprojektierungen der Jahresbedarf und die Menge der zu ersetzenden Lampen noch bestimmt werden. Auch sollte der Umfang der Arbeiten möglichst mit den bestehenden Kapazitäten der Baudirektion und der Localnet AG bewältigt werden können.

7 Öffentliche Beleuchtung / Investitionskredit 7 II. Anträge 1. Für das Projekt Sanierung und Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung Burgdorf wird zu Lasten der Investitionsrechnung, Produkt 2400 Öffentliche Verkehrsflächen und Kunstbauten, ein Investitionskredit in der Höhe von Fr. 2'380' genehmigt (Rubrik , Kostenstelle ). 2. Der Beschluss der Ausgabe von Fr. 2'380' unterliegt dem fakultativen Referendum. 3. Der Gemeinderat wird mit dem weiteren Vollzug beauftragt. DER GEMEINDERAT Elisabeth Zäch, Stadtpräsidentin Fürsprecher Roman Schenk, Stadtschreiber Geht mit den Grundlageakten zu Bericht und Antrag an die Geschäftsprüfungskommission. Burgdorf, 10. November 2014 (Version vom ) PRÄSIDIALDIREKTION Beilagen: - Localnet, Bericht Erneuerungskonzept Öffentliche Beleuchtung Stadt Burgdorf - Localnet, Zusammenstellung Kosten für Ersatzmassnahmen - Übersichtsplan Quecksilberdampf-Hochdrucklampen 1:5'000 - Übersichtsplan ÖB Revision 1:5'000 - Folgekostenberechnung Erneuerung öb