Early School Leaving Strategien entgegen sozialer Exklusion
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- Annika Blau
- vor 6 Jahren
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1 Große Unterschiede im europäischen Vergleich. vergleichsweise gut positioniert. Lissabon-Ziel bis : % bzw. Halbierung. EU -Ziel: % Themenstellungen ) Definition und Charakterisierung ) Ausmaß von ESL Early School Leaving Strategien entgegen sozialer Exklusion ) Betroffenheit von ESL ) Zahlenfragmente zu Oberösterreich ) Konsequenzen von ESL Mario Steiner ) Ursachen von ESL a. Systemebene b. Individuelle Ebene 7) Doppelrolle des Dualen Systems Institut für Höhere Studien 8) Interventionsansätze in a. Charakterisierung b. Risiko 9) Interventionsstrategie gegen ESL a. Grundsätze b. Handlungsfelder und Maßnahmenansätze. Definition und Charakterisierung von ESL a. Ausmaß von ESL: EU-Vergleich Definition o Jugendliche (/8- Jährige) mit höchstens Pflichtschulabschluss (ISCED bzw. c-kurz), die sich nicht mehr in Ausbildung befinden. o Kritikpunkt: informelle Kurse als Ausbildung o Abgrenzung zu Drop-out: Ende der Bildungslaufbahn und nicht nur einer Ausbildung % % % % ESL-Raten im europäischen Vergleich - 9 (Quelle: EUROSTAT, Grafik: IHS-Steiner) Malta Portugal Spanien Italien Charakterisierung o Von Jugendlichen ohne HS-Abschluss o Bis zu AbbrecherInnen der./. Schulstufe o Heterogene Gruppe mit heterogenem Unterstützungsbedarf % % % EU- Deutschland Polen msteiner@ihs.ac.at
2 Land Stadt beschäftigt Nichterwerb ALO hoch mittel niedrig.generation Migrant/in R I S K O F A K T O R E N Die sozial ungleiche Verteilung des ESL-Risikos verschärft sich im Lauf der Zeit noch weiter. ESL bestehen aus zwei großen Gruppen: AbbrecherInnen nach der Pflichtschule. AbbrecherInnen auf der Sekundarstufe II. Land Stadt beschäftigt Nichterwerb ALO hoch mittel niedrig.generation Migrant/in R I S K O F A K T O R E N Das Risiko eines frühzeitigen Bildungsabbruchs ist in sozial stark ungleich verteilt. b. Ausmaß von ESL: Altersverlauf a. Betroffenheit von ESL: Risikoverteilung % % Early School Leavers nach Alter in 8 Verteilung des ESL-Risikos nach soziodemographischen Merkmalen in 8 7 % 8% % % % 8 % Urbanität AM-Status-Eltern Elternbildung Herkunft b. Betroffenheit von ESL: Risikoentwicklung. Zahlenfragmente zu Oberösterreich 7 Entwicklung der ESL-Risikoverteilung von - 8 Jahr 8 OÖ Anteil Early School Leavers (-J.),9%,% Konfidenzintervall (8,%-,%) (9%-%) Absolute Zahl Betroffener Schuljahr 8/9 OÖ Anteil MigrantInnen in allen Schulen %,9% Anteil MigrantInnen in Sonderschulen,% 7,8% Risikofaktor,9, Urbanität AM-Status-Eltern Elternbildung Herkunft Schuljahr 8/9 OÖ Anteil SPF-SchülerInnen in Sonderschulen % 7% Anzahl integrativer Lehrstellen (7) 79 (%). msteiner@ihs.ac.at
3 Türkei Griechenland Mazedonien Slowenien Portugal Polen Italien Rumänien Dänemark Spanien Luxemburg Kroatien Deutschland EU-7 Lettland Frankreich Ungarn Litauen Großbritannien Schweden Bulgarien Slowakei Tschechien R I S I K O F A K T O R E N Obwohl die österreichischen ALO-Quoten von ESL im EU- Vergleich relativ gering sind. ist das ALO-Risiko verglichen zu Graduates dennoch überdurchschnittlich hoch. Je geringer die Beschäftigungschancen von ESL desto geringer ist der Anteil an ESL. Die Arbeitsmarktrisiken von ESL sind deutlich erhöht. und damit auch die Gefahr ihrer sozialen Ausgrenzung. R I S I K O F A K T O R E N Die AM-Risiken von ESL sind nicht nur deutlich erhöht. sondern verschärfen sich im Laufe der Zeit noch weiter.. Konsequenzen von ESL: AM-Risiko I. Konsequenzen von ESL: AM-Risiko II Arbeitsmarktrisiken im Vergleich von ESL zu 'Graduierten' 8/9 Entwicklung der Arbeitsmarktrisiken im Vergleich ESL zu 'Graduierten' Graduierte ESL Graduierte ESL Graduierte ESL Graduierte ESL Arbeitslosigkeit Übergangsdauer > Hilfstätigkeit Nichterwerbsperson Graduierte ESL Graduierte ESL Graduierte ESL Monate Arbeitslosigkeit Hilfstätigkeit Nichterwerbsperson. Konsequenzen von ESL: AM-Risiko III a. Ursachen für ESL: Systemebene I Arbeitslosigkeitsrisiko von Early School Leavers relativ zu Jugendlichen mit Sek-II-Abschluss 8 (Quelle: EUROSTAT, Berechnungen: IHS-Steiner) R =,9 msteiner@ihs.ac.at
4 Je höher der Anteil von SchülerInnen in der Berufsbildung desto geringer ist der Anteil an ESL. Je höher der Anteil von SchülerInnen in der Berufsbildung desto größere Arbeitsmarktschwierigkeiten haben Jugendliche, die dennoch früh abbrechen. a. Ursachen für ESL: Systemebene II b. Ursachen für ESL: Individualebene Im Vergleich aktueller europäischer Bildungssysteme Selektionserfahrungen Angst vor Noten, LehrerInnen, MitschülerInnen Sitzenbleiben/Repetieren Wirkt auf ESL Wirkt auf EQUITY Selbstvertrauen & Selbstwirksamkeit untergraben Schulverweigerung Ausgebaute Berufsbildung Gesamtschule Vorzeitiger Bildungsabbruch Niedrige KlassenschülerInnenzahlen Länge der Schulpflicht Demotivation Orientierungslosigkeit Höhe der Bildungsausgaben Erwartete/erfahrene Leistungsdefizite Mangelnde Berufs-/Ausbildungs- Chancenlosigkeit am information & Potentialkenntnis Am effektivsten erweisen sich: Systeme mit autonomen und entscheidungsbefugten Schulen, die einer externen Evaluierung unterliegen. Arbeitsmarkt/Lehre Finanzieller & kultureller Ressourcenmangel 7. Doppelrolle des Dualen Systems I 7. Doppelrolle des Dualen Systems II R = -, R=,9 msteiner@ihs.ac.at
5 8a. Interventionen in : Charakteristik Ausbildungsgarantie, Auffangnetz: In Summe viele und ambitionierte Angebote, aber Kaum Präventiv- und Systemreformmaßnahmen o Schwerpunkt liegt auf individueller und nachsorgender Betreuung statt aktiver Vermeidung und Reformen im Bildungssystem. Starker Fokus auf Arbeitsmarkt o Schwerpunkt der Aktivitäten liegt am dualen System bzw. auf berufsvorbereitenden Maßnahmen. Defizitkompensation steht im Vordergrund o Primär sollen individuelle Defizite beseitigt, statt vorhandene Potentiale entwickelt werden. Kaum strategisch abgestimmtes Angebot o Wenig Kooperation der Akteure, viele Finanztöpfe, diverse Zielgruppenzuständigkeiten, doppelgleisige Strukturen. 8b. Interventionen in : Risiko o Anzahl Lehrplätze und damit auch der Interventionserfolg ist stark konjunkturabhängig. o In Zeiten von Lehrstellenlücken laufen gerade ESL trotz Maßnahmenbetreuung Gefahr, den Konkurrenzkampf um Lehrstellen zu verlieren. o Lehrausbildungen in Berufen mit Überhang von Ausgebildeten sind kaum Grundlage nachhaltiger Beschäftigung. 9a. Interventionsstrategie: Grundsätze Prävention stärken: o Je früher Interventionen erfolgen, desto effektiver & effizienter sind sie. o Prävention wirkt v.a. zugunsten Benachteiligter und fördert so EQUITY. Ressourcenorientierung o Selektion anhand der Schwächen zentrale ESL-Ursache. o Stärkenansatz fördert Motivation und Selbstvertrauen. Umfassend-koordinierter Ansatz auf allen Ebenen o Auf Systemebene zur Sicherung von Effektivität und Effizienz. o Auf Individuenebene damit ESL zwischen den Systemen nicht verloren gehen und Interventionen sinnvoll aufeinander aufbauen. Handlungsfelder o Reform des Erstausbildungssystems, o Bildungs- /Berufsorientierung und Guidance, o Niederschwellige/kontinuitätssichernde Unterstützungsangebote, o Entwicklung einer koordiniert-kooperativen Strategie & Vorgehensweise 9b. Interventionsstrategie: Handlungsfelder I Reform des Bildungssystems o Selektivität reduzieren und Durchlässigkeit erhöhen, o Leistungsheterogene Gruppenzusammensetzung, o Konzentration auf Stärken / individ. Potentialförderung, o Offene/projektorientierte Lernformen mit alltagsweltlichem Bezug o Ausbau/Etablierung von Schul-SA & -Psychologie. Bildungs- und Berufsorientierung o Kenntnis individueller Stärken und Neigungen als Grundlage für Bildungs- und Berufswegsentscheidungen, o Potentialorientierte BBO-Ansätze etablieren, o BBO als eigenes Fach und auch außerhalb des Bildungssystem, o BBO durch dafür ausgebildete TrainerInnen, o BBO explizit für benachteiligte Gruppen (aufsuchend, ). msteiner@ihs.ac.at
6 9b. Interventionsstrategie: Handlungsfelder II Niederschwellige/kontinuitätssichernde Angebote o Zielgerichtet-geplante Interventionsabfolge entsprechend der individuellen Bedürfnisse sicherstellen, o Case Management durch Personal Coaches für ESL, o Niederschwellige Beratungs- und Beschäftigungsprojekte, die Kompetenzen durch nonformale Bildungsprozesse aufbauen. Koordiniert-kooperative Gesamtstrategie o Entwicklung strategischer Zielsetzungen und umfassende daran orientierte Kooperation aller relevanten Stakeholder und Akteure, o Forschungsbasiertes, bedarfsorientiertes, strategisch abgestimmtes, qualitätsgesichertes Maßnahmen-Portfolio zur Prävention, Reintegration und Strukturreform, o Zentrale Koordinationsstelle quer zu allen Ministerien & Ländern, o Kooperationsplattformen von/für Maßnahmenträgern, Schulen, Jugendzentren, AMS, Sozialpartnern, Gemeinden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! msteiner@ihs.ac.at
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