ERASMUS 2014/ Erfahrungsbericht

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1 ERASMUS 2014/ Erfahrungsbericht Personenbezogene Angaben (bei Veröffentlichung wird der Bericht anonymisiert und ausschließlich mit Vorname, Gastland, Gastinstitution, Studienfach veröffentlicht) Vorname: Cicek Gastland: Stavanger Studienfach: Psychologie Gastinstitution: Reading Center Stavanger Erfahrungsbericht (ca. 2 DIN A4 Seiten) Bilder sind ausdrücklich erwünscht! Bitte machen Sie Angaben zu folgenden Punkten: Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gastinstitution, Unterkunft) Erfahrungen mit Studium/ Praktikum an der Gastinstitution Alltag und Freizeit Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Mein Name ist Cicek und ich habe ein Praktikum in Norwegen gemacht. Genauer gesagt an der Universität in Stavanger, im Zentrum für Leseforschung. Ich habe mich für dieses Praktikum entschieden, da wir in Wuppertal viel Leseforschung betreiben. Daher passte das vom Thema sehr gut. Insgesamt ging mein Praktikum über 9 Wochen (ca. 2,5 Monate). Gewohnt habe ich einem Apartment in der Nähe der Innenstadt. Norwegen ist leider sehr teuer, daher würde ich jedem empfehlen vorher etwas zu sparen, damit das Praktikum nicht zu einem Desaster wird. Verdient habe ich während meiner Praktikumszeit nichts. Meine Erasmusförderung reichte gerade mal für Lebensmittel. Ich denke für zukünftige Praktika ist eine Erhöhung der Förderbeiträge sinnvoll. Nichtsdestotrotz hatte ich eine sehr gute Zeit in Stavanger. Mein Praktikumsbestrieb war echt klasse. Ich konnte in vielen verschiedenen Projekten mitarbeiten. Ich fühlte mich vom ersten Tag an als Teil der Gruppe. Insgesamt hatte ich ca. 50 Arbeitskollegen und - Kolleginnen. Zu Mittag haben wir immer zusammen gegessen. Da die Abteilung des Lesezentrums sich im Gebäude des Öldirektorats befindet, hatten wir auch eine eigene Kantine. Hier konnte man sich zu recht fairen Preisen (subventioniert vom Öldirektorat) ein warmes Mittagessen, einen Salat und viele andere Dinge kaufen. Im Aufenthaltsraum gibt es eine lange Tafel, sodass alle zusammen essen können. Das ist sehr schön für die Teambildung.

2 Wie jeder andere Kollege, hatte ich auch ein eigenes Büro. Das Besondere an den Büros ist, dass jedes Büro gleich groß ist, egal ob Professor, nicht-wissenschaftlicher Mitarbeiter, Doktorand oder Praktikant. Das hat mich sehr beeindruckt, da die Büros nicht sehr groß waren. In Deutschland ist es teilweise so, dass die Größe des Büros aussagt, welche Position jemand hat. Ein Professor unserer Universität würde sich vermutlich nicht mit einem Büro der Größe von 8,90 qm zufrieden geben. Das Besondere an Norwegen bzw. der Universität ist, dass es nicht so hierarchisch ist. Hier wird sich von vorherein geduzt, was schon ein vertrauliches Verhältnis unterstützt. Meine Tätigkeiten waren, wie zu Beginn erwähnt, sehr vielfältig. Ich hatte während der gesamten Zeit eine Ansprechpartnerin, die sich sehr gut um mich gekümmert hat, und verschiedene Ansprechpartner in den einzelnen Projekten. Meine Hauptansprechpartner waren Per Henning und Finn Egil. Diese haben auch Anfang des Jahres ein neues Buch veröffentlicht. Dieses nennt sich Can we read Letters?, das mich während meiner gesamten Praktikumszeit begleitet hat. Das Buch besteht aus 8 Kapiteln und meine Aufgabe war es, jede Woche ein Kapitel zu lesen, mir Fragen zu notieren und dann in einem Meeting mit Finn Egil darüber zu sprechen. Diese Meetings waren immer sehr interessant und aufschlussreich. Finn Egil hat viele Sachen studiert und die unterschiedlichen Einflüsse kann man sehr gut im Buch wiedererkennen und in den Diskussionen beobachten. Ich habe es immer genossen mich mit ihm zu unterhalten. Die Themen waren nicht immer leicht, aber die intensive Auseinandersetzung damit und das viele Lesen während meiner Praktikumszeit haben mir nach und nach die Angst vor der fremden Sprache genommen. Unterhalten habe ich mich mit meinen Kollegen auf Englisch, was nicht immer einfach war, aber mit der Zeit wurde es besser. Ich denke, in einem fremden Land in einer fremden Sprache ein Praktikum zu machen benötigt Umgewöhnungszeit. Ich habe gemerkt, dass mein English mit jedem Tag besser wurde. Mein Vokabular hat sich täglich erweitert und ich habe sogar sehr viele norwegische Wörter gelernt und überlege einen Norwegisch-Kurs in Deutschland zu besuchen. Gelebt habe ich in einem Apartment in der Nähe der Innenstadt. Zum Praktikum bin ich im ersten Monat mit dem Bus und im zweiten Monat mit dem Fahrrad gefahren (welches mir

3 eine Kollegin geliehen hat). Dadurch war ich flexibel, konnte die Gegend in der ich gelebt habe sehr gut erkunden und Geld für den Bus sparen. Einmal habe ich eine Fahrradtour von über 40 Kilometern gemacht. Norwegen ist ein traumhaft schönes Land und die Natur ist atemberaubend. Einfach einmalig. Das Lesezentrum gehört zur Universität in Stavanger und macht ausschließlich Leseforschung. Viele verschiedene nationale Tests werden vom Lesezentrum betreut, durchgeführt und ausgewertet. SPSS gehört hier zum Standardrepetoir. Es gibt verschiedene Projekte an denen immer Kleingruppen arbeiten. Diese treffen sich regelmäßig zu Meetings. Hier werden die Entwicklungsstände besprochen und Pläne gemacht, was als nächstes zu tun ist. Diese Projekte wurden ausgewertet und dann publiziert. Ein ganz aktueller Artikel der erschienen ist, handelte von der unterschiedlichen Entwicklung von Mädchen und Jungen im Alter von 36 Monaten. Es gibt verschiedene Langzeit Studien bei der zum Beispiel Dyslexie ein sehr wichtiges Forschungsthema ist. Es geht nicht nur darum zu untersuchen, wie Lesen genau funktioniert, sondern auch herauszufinden was Leseprobleme sind, wo ihre Ursachen liegen und vor allem, wie man Leseschwächen behandeln und vorbeugen kann. Prävention ist hier ein sehr großes Thema. Ich habe während meines Praktikums viel mit dem Eyetracker gearbeitet. Dieser Eyetracker unterscheidet sich sehr stark von unserem Eyetracker in Wuppertal. Es handelt sich um ein SMI Gerät, welches von der Bedienung her sehr einfach ist. Ich habe mir verschiede Versuche überlegt und meine Kollegen getestet. Das war wirklich sehr interessant und hat

4 mir viel Spaß gemacht. Neben dem Eyetracker gab es dort auch einen Eyetracker-Helm (siehe Foto). Interessant daran war, dass man mit diesem Eyetracker sehr flexibel war. Man zieht den Helm auf, hat den PC im Rucksack und kann damit durch die gesamte Uni laufen. Man sieht natürlich etwas witzig aus damit aber danach auszuwerten wo man überall hingeguckt hat war wirklich interessant und auch amüsant. Auch habe ich viel in dem Projekt On Track (På Sporte) gearbeitet. Hier habe ich alle Boxen für die einzelnen Schulen vorbereitet, verschiedene Apps auf die Tabletts geladen und installiert. Hierbei handelt es sich um eine Langzeitstudie zu dem Thema How can we prevent reading and writing difficulties?. Die Dauer des Projekts beläuft sich von 2014 bis Insgesamt werden in dieser Studie mehr als 1000 SchülerInnen aus 17 verschiedenen Schulen untersucht. Pro Messdurchgang hat das Projekt eine Länge von 25 Wochen. Insgesamt betrachtet war es eine sehr gute Zeit, die mir sehr viel gebracht. Ein Auslandsaufenthalt sei es Praktikum oder auch Studium, kann ich jedem empfehlen!!! Testimonial oder Meine Auslandserfahrung in ein bis zwei Sätzen zusammengefasst! z.b.: Ich habe es genossen, mit so vielen Studierenden unterschiedlicher Herkunft und anderer Fachrichtungen in Kontakt zu kommen. Ich bin dadurch selber auch viel offener und kontaktfreudiger geworden. Ich habe es genossen verschiede Projekte in einer mir fremden Sprache mit zu betreuen und durch neue Ideen weiterzubringen, meinen Horizont zu erweitern und sehr vieles dabei zu lernen Wie kann man Studierende auf das ERASMUS-Programm aufmerksam machen? Vielleicht in der Ersti-Veranstaltung in der Uni-Halle, da auch das Team vorstellen Ich fand die Videos sehr gut und motivierend Das wär vielleicht eine gute Alternative ein Paar Erfahrungen und Bilder zusammenschneiden? Einverständnis Mein Erfahrungsbericht (inkl. Bilder) darf auf den Internetseiten des Akademischen Auslandsamtes oder des International Students Team der Bergischen Universität veröffentlicht werden. X ja nein

5 Meine -Adresse darf für Interessierte, bzw. zukünftige ERASMUS-Studierende mit veröffentlicht werden wenn diese z.b. Erfahrungen zu Wohnraum, Stadt und Gastuniversität austauschen möchten. x ja, cicek.lale87@gmail.com nur nach Absprache nein Der Erfahrungsbericht ist im PDF-Format via an das (teamoutgoing@uniwuppertal.de) zu senden. Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung ist damit auch ohne Unterschrift gültig.