Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 1. Bewertungsvorschriften. Das Wichtigste in Kürze
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1 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite. Grundlagen (S. 9-20) Aufgabe des Rechnungswesens: (S. 9) Inventur: (S. 9) Inventar: (S. 9) Bilanz: (S. 9) Veränderung der Bilanz durch Geschäftsfälle Erfolgsrechnung Erfolgsrechnungskonten Dreistufige Erfolgsrechnung Doppelte Buchhaltung Verbuchung des Warenverkehrs Rechenbeispiel Apfelkuchen Analyse der Warenkonten Jahresabschluss Lineare Abschreibung Abschreibung vom Buchwert (degressiv) Direkte Abschreibung Indirekte Abschreibung Debitorenverluste und Delkredere Rechnungsabgrenzung mit transitorischen Aktiven und Passiven Rückstellungen Bilanzbezogene Analyse Kapitalstruktur (Passiven) Vermögensstruktur (Aktiven) Liquidität (Zahlungsbereitschaft) Anlagedeckungsgrad (Goldene Bilanzregel) Erfolgsbezogene Analyse Eigenkapitalrendite (Return on Equity ROE) Gesamtkapitalrendite (Return on Investment ROI) Reingewinnmarge (Return on Sales ROS) EBIT-Marge (Earning before Interests and Taxes) Cashflow-Analyse Direkte Cashflow-Berechnung Indirekte Cashflow-Berechnung Leverage-Effekt... Das Wichtigste in Kürze Bilanzkonten Aktivkonto Passivkonto Soll (+) Haben (-) Soll (-) Haben (+) Anfangsbestand (AB) Abnahmen Abnahmen Anfangsbestand Zunahmen Schlussbestand (Saldo) Schlussbestand (Saldo) (AB) Zunahmen Erfolgsrechnungskonten Aufwandkonto Ertragskonto Soll (+) Haben (-) Soll (-) Haben (+) Aufwand Aufwandminderunminderung Ertrags- Ertrag Saldo Saldo Bewertungsvorschriften Allgemeine Vorschriften für Einzelunternehmungen und Personengesellschaften OR 959: Bilanzwahrheit und Bilanzklarheit: Bilanz und Erfolgsrechnung müssen vollständig, klar und übersichtlich aufgestellt werden und den Beteiligten einer sicheren Überblick in die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ermöglichen. OR 960 Wertansätze: Die Aktiven dürfen höchstens zu dem Wert eingesetzt werden, der ihnen im Zeitpunkt der Bilanzierung zukommt (Höchstwertvorschriften). Sinngemäss gilt für Schulden eine Mindestbewertungsvorschrift. Spezialvorschriften für Aktiengesellschaften und GmbHs OR 664: Gründungs- Kapitalerhöhungskosten: Solche Kosten dürfen aktiviert werden, sind aber innerhalb von 5 Jahren abzuschreiben. OR 664: Allgemein Anlagevermögen: Das Anlagevermögen darf höchsten zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet werden, unter Abzug der notwendigen Abschreibungen. OR 665a: Beteiligungen (Anlagevermögen): Die Beteiligungen gehören auch zum Anlagevermögen. OR 666: Vorräte: Rohmaterialien, Halb- und Fertigprodukte und Waren dürfen höchstens zu den Anschaffungsoder Herstellungskosten bewertet werden. Sind die Kosten höher als der am Bilanzstichtag geltende Marktpreis, ist dieser massgebend. ("lower price on market") OR 667 Wertschriften: Wertschriften mit Kurswerten dürfen höchstens zum Durchschnittswert des letzten Monats vor dem Bilanzstichtag bewertet werden. Wertschriften ohne Kurswert dürfen höchstens zu den Anschaffungskosten bewertet werden, unter Abzug der notwendigen Wertberichtigungen. OR 669: Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen: Diese müssen vorgenommen werden, soweit sie nach allgemein anerkannten kaufmännischen Grundsätzen notwendig sind. Die Bildung von Stillen Reserven durch zusätzliche Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen sind erlaubt.
2 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 2. Grundlagen (S. 9-20).. Aufgabe des Rechnungswesens: (S. 9) geordnete, lückenlose Aufzeichnung des Geschäftsverkehrs Ausweis über Vermögen, Schulden und Reinvermögen Ausweis über den Gewinn oder den Verlust Rechenschaftsablage gegen innen und Information gegen aussen.2. Inventur: (S. 9) Der Gesetzgeber verpflichtet die Unternehmen zur Inventur (erstmals zur Gründung und dann regelmässig am Ende des Geschäftsjahres) Inventur ist die Tätigkeit der Bestandesaufnahme Es sind Mengen und Werte zu erfassen.3. Inventar: (S. 9) Inventar ist das Ergebnis der Bestandesaufnahme des Vermögens und der Schulden nach Art, Menge und Wert auf einen Stichtag Vermögen im Inventar: Umfasst alle Werte, die zum Unternehmen gehören sie werden in der Reihenfolge der Liquidität aufgelistet Schulden im Inventar: Umfassen die Ansprüche von Dritten an des Unternehmen sie werden in der Reihenfolge der Fälligkeit aufgelistet. Inventar vom 3.2 Vermögen Kasse Post Bank Kundenguthaben Waren Ladeneinrichtungen Liegenschaft Schulden (FK) Lieferantenschulden Darlehen Hypothekardarlehen Reinvermögen (EK) Eigenkapital Reinvermögen = Vermögen Schulden 2. Bilanz: (S. 9) Übersicht von Aktiven und Passiven an einem Stichtag Aktiven (Investierung) werden nach Liquidität sortiert Passiven (Finanzierung) nach Fälligkeit Bilanz vom 3.2 Umlaufvermögen (UV) Kasse Post Bank Debitoren Anlagevermögen (AV) Waren Mobilien Immobilien Fremdkapital (FK) Kreditoren Darlehen Hypotheken Eigenkapital (EK) Eigenkapital Total Aktiven Total Passiven Aktiven Vermögens, Investierungsseite Was ist vorhanden? Wie wird investiert? Umlaufvermögen: Kurzfristiges Vermögen (< Jahr) Flüssige Mittel: Kasse Post Bank Wertschriften Forderungen: Debitoren Trans. Aktiven Vorräte: Materialvorräte Fertige Arbeiten Anlagevermögen: Langfristig gebunden (> Jahr) Sachanlagen: Maschinen Fahrzeuge Liegenschaften Finanzanlagen: Beteiligungen Immaterielle Anlagen: Patente Geschäftsmehrwert (Goodwill) Passiven Kapital-, Finanzierungsseite Wer hat finanziert? Woher ist die Mittel? Fremdkapital: Kapital von Dritten Kurzfristiges FK Lieferantenkreditoren Kreditoren Bankschuld (Kontokorrent) Trans. Passiven kurzf. Rückstellungen Langfristiges FK Darlehensschulden Hypothekarschulden Obligationenanleihen langf. Rückstellungen Eigenkapital: Anspruch der Eigentümer Unternehmerisches Risiko Eigenkapital: Kapital Privat Reserven Jahresgewinn, Gewinnvortrag, Bilanzgewinn
3 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite Veränderung der Bilanz durch Geschäftsfälle 3.2. Dreistufige Erfolgsrechnung 3. Erfolgsrechnung 3.. Erfolgsrechnungskonten Typ Beispiel Bilanzsumme Aktivtausch (AT) a+/a- Post / Debitor bleibt gleich Passivtausch (PT) p-/p+ Kreditor / Darlehen bleibt gleich Kapitalbeschaffung a+/p+ Mobiliar / nimmt zu (KB) Kreditoren Kapitalrückzahlung (KR) p-/a- Hypotheken / Bank nimmt ab Aufwandkonto Ertragskonto Soll (+) Haben (-) Soll (-) Haben (+) Aufwand Aufwandminderunminderung Ertrags- Ertrag Saldo Saldo Aufwandsminderung: Korrektur von verbuchtem Aufwand erhaltene Skonti, Rabatte oder Gutschriften Ertragsminderung: Korrektur von verbuchtem Ertrag gewährte Rabatte, Skonti oder Gutschriften Gewinn: positiver Erfolg Erfolgsrechnung Aufwand Ertrag Gewinn Verlust: negativer Erfolg Erfolgsrechnung Aufwand Ertrag Verlust Spezialbuchungen Unternehmer Blumer erzielt Jahresgewinn Erfolgsrechnung Kapital (EK) Jahresgewinn 50'000 Unternehmer stellt Privatwagen für Geschäft zur verfügung Reiseaufwand Privat (EK) Geschäftsauto 200 Verbuchung des Inventar (AB SB 35'000) Warenaufwand Erhöhung 0'000 Wettbewerb Büchergeschenk (Einkaufspreis 250.-) Werbeaufwand Warenaufwand Wettbewerb Erlös auf Verkauf Rohmaterialaufwand Stufe Bruttogewinn Personalaufwand Energieaufwand Büroaufwand übriger Betriebsaufwand Abschreibungen Stufe Betriebsgewinn (=EBIT) Zinsertrag 5 - Zinsaufwand Mietertrag Liegenschaftsaufwand ausserordentlicher Ertrag 68 - ausserordentlicher -20 Aufwand - Steueraufwand Stufe Reingewinn Doppelte Buchhaltung Doppelte Buchhaltung basiert auf der Vierkontentheorie: Erfolg muss doppelt nachweisbar sein Buchungssatz Bezeichnung Erfolgswirksam Soll Haben Bilanzkonto Bilanzkonto Erfolgskonto Bilanzkonto Bilanzkonto Erfolgskonto Erfolgskonto Erfolgskonto Aktivtausch Passivtausch Kapitalbeschaffung Kapitalrückzahlung Aufwandszunahme Ertragsminderung Aufwandsminderung Ertragszunahme eher selten nein nein nein nein ja ja ja ja nein Schlussbilanz I Erfolgsrechnung Gewinn Aktiven > Passiven Aufwand < Ertrag Verlust Aktiven < Passiven Aufwand > Ertrag
4 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 4 5. Verbuchung des Warenverkehrs es werden folgenden Konten benötigt: (Erfolgsrechnung) (Erfolgsrechnung) (Bilanz) Warenvorrat (Bilanz) Aufwandskonto Aktivkonto Ertragskonto Beschaffung der Waren Wert der Waren am Anfang und Ertrag aus dem Verkauf Ende der Periode Warenaufwand Bruttogewinn = Warenertrag - Warenaufwand Konto Wareneinkäufe Rabatte, Skonti Lieferantenrechnungen Gutschriften für mit Bezugskosten (z.b. Rücksendungen Transport, Zoll, Warenentnahmen zu Versicherungen, ) Einstandspreis Saldo Konto Rabatte, Skonti Warenverkäufe (zu Gutschriften für Verkaufspreisen) Rücknahmen (Bruttoerlös, Versandkosten Bruttoumsatz, Saldo = Warenertrag Bruttoverkaufswert) (Nettoerlös, Nettoumsatz, Nettoverkaufswert) Konto Ruhendes Konto (wird eröffnet und bleibt während Rechnungsperiode unverändert) Anfangsbestand Bestandesabnahme (-) Saldo (Endbestand) Bestandeszunahme (+) 5.. Rechenbeispiel Apfelkuchen Ausgangslage: Kasse = 0 = Datum Soll Haben Bemerkung Betrag Kasse Kasse 6 Äpfel gekauft Kuchen mit 2 Äpfel verkauft 5 Warenzunahme Kasse 4 (S) 5 2 (S) (AB) 0 (AB) (S) 9 (S) Bruttogewinn: Immer im und im gleiche Anzahl verkaufte Stücke! Bruttogewinn: Saldo 5 (2 Stück) - Saldo - 2 (2 Stück) = Bruttogewinn = Datum Soll Haben Bemerkung Betrag.3.08 Kasse Kuchen mit 2 Äpfel Bestandesabnahme (S) (S) 5 5 Bestandeszunahme nach Inventur / Bestandesabnahme nach Inventur / Kasse 9 (AB) (S) 2 (S)
5 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite Analyse der Warenkonten Bruttogewinn: Ist der Erfolg, der allein mit Warenhandel erzielt wird. Differenz zwischen Warenertrag und Warenaufwand Immer im und im gleiche Anzahl verkaufte Stücke vergleichen! Beispiel zu Warenkonten Nr 2 3 Eröffnungsbilanz Kreditoren Kasse 4 Debitoren 5 Debitoren 6 Kreditoren 7 Anfangsbestand Warenlager Warenkauf auf Kredit Transportkosten auf Warenkauf auf Kredit Kunde schickt beschädigte Ware zurück Falsche Waren zurück an Lieferanten eszunahme 235'78 468' '67 5'294 8'000 23'884 (S) (S) 445'6 237'78 237'78 468' '283 (AB) 78'000 8'000 96'000 (S) 96'000 96'000 Einstandspreis der eingekauften Waren (= Saldo vor Bestandesänderung) 235' = 23'884 Einstandspreis der verkauften Waren (= Saldo ) 23'884 78' ' '283 23' '000 Bruttogewinnzuschlag in %: (BG in % des s) Bruttogewinnzuschlag = Bruttogewinn * 00% Bruttogewinnzuschlag = 23'232 * 00% 23'884 BG = 08, % Bruttogewinnmarge = Bruttogewinnquote = Handelsmarge Bruttogewinnmarge in Fr: Saldo 445'6 - Saldo - 23'884 = Bruttogewinnmarge = 23'232 Bruttogewinnmarge in %: (BG in % des s) Bruttogewinnmarge = Bruttogewinn * 00% Bruttogewinnmarge = 23'232 * 00% 445'6 BG = 5,95 % Warenkonten Spezialbuchungen Spediteurrechnung 900 in bar bezahlen mit 2% Skonto Kreditoren Abzug 2% Skonto 8 Kreditoren Kasse Lieferkosten Spedition 882 Wir zahlen Warenrechnung von 90'000 per Bank, ziehen aber vorher noch 0% Rabatt und auf Nettobetrag 2% Skonto ab Kreditoren Abzug 0% Rabatt 9000 Kreditoren Abzug 2% Skonto 620 Kreditoren Bank Rechnung Eigentümer hat Waren für 200 aus dem Lager genommen und bar bezahlt Kasse Privatentnahme 200 Gutschrift für defekte Produkte an Kunde Debitoren Gutschrift für Waren 4500 Kunde bezahlt Rechnung von 20'000, zieht aber noch 2% Skonto ab Debitoren Abzug 2% Skonto 600 Kasse Debitoren Barzahlung Rechnung 9400 Bruttogewinnzuschlag in Fr: Saldo 445'6 - Saldo - 23'884 = Bruttogewinnzuschlag = 23'232
6 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 6 6. Jahresabschluss 6.. Lineare Abschreibung Jedes Jahr der gleiche Betrag bzw. der gleiche Prozentsatz vom Anschaffungswert (AW) Abschreibungsbetrag = Abschreibungssatz = Abschreibungswert (Fr) Nutzungsdauer 00% Nutzungsdauer Abschreibung vom Buchwert (degressiv) Jedes Jahr prozentual gleich viel vom Buchwert abschreiben Abschreibungssatz ist üblicherweise doppelt so hoch wie bei linearer Abschreibung Beispiel linear direkte Abschreibung Jahr : Linear Abschreiben um 25% Mobilien (Aktiven) Abschreibung (Aufwand) (S) 000 (S) Variante a): Maschine entsorgen im Jahr 2 Mobilien (Aktiven) Abschreibung (Aufwand) (S) 3000 (S) Variante b): Maschine verkaufen im Jahr 2 Mobilien (Aktiven) Abschreibung (Aufwand) / Kasse (S) 2500 (S) 6.4. Indirekte Abschreibung Abschreibungsbetrag indirekt im Haben des Kontos Wertberichtigung (WB) Mobilien buchen Wertberichtigung ist ein Minus-Aktiv-Konto hat aber die Regel eines Passivkonto Konto WB Mobilien nimmt um Abschreibungsbetrag zu und zeigt als Endbestand alle kumulierten Abschreibungen auf Mobilien Konto Mobilien ist nicht betroffen und zeigt als Saldo den Mobilienbestand zu Anschaffungswert WB Mobilien (Passivkonto) Mobilien (Aktivkonto) Abschreibung (Aufwand) Direkte Abschreibung Abschreibungsbetrag direkt im Haben des Mobilien-Konto buchen Konto Mobilien nimmt um Abschreibungsbetrag ab Saldo zeigt Buchwert des Mobilienbestandes Mobilien (Aktivkonto) Abschreibung (Aufwand) Abschreibung Mobilien Abschreibung auf X 000 Abschreibung WB Mobilien Abschreibung auf X 000 Beispiel Lineare indirekte Abschreibung Jahr : Indirektes Abschreiben um 25% Mobilien (Aktiven) WB Mobilien Abschreibung Jahr 2: Weitere Abschreibung Mobilien (Aktiven) WB Mobilien Abschreibung Variante a) Jahr 3: Entsorgung der Maschine Mobilien (Aktiven) WB Mobilien A.o. Aufwand
7 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 7 Spezialbeispiele: Fahrzeug wurde jährlich 35% vom Buchwert abgeschrieben. Der aktuelle Buchwert ist 23'343. Anschaffungswert vor 3 Jahren war demnach: 23'342 : 0,65 : 0,65 : 0,65 = 85'000 Fahrzeug X mit Buchwert 23'343 wird gegen ein neues Fahrzeug Y (Preis 29'200) eingetauscht wobei Händler für altes Fahrzeug X 20'000 zahlt WB Fahrzeuge Fahrzeuge Fahrzeug X ausbuchen 6'657 a.o.aufwand Fahrzeuge Restbetrag für X 3'343 Fahrzeuge Kasse Bezahlung an Händler 9200 Maschine im Jan 03 für 200'000 gekauft. Indirekt degressiv um 20% abgeschrieben. Im Jan 05 für 35'000 gegen Bankscheck verkauft WB Maschinen Maschinen Ausbuchen 72'000 Maschinen a.o. Ertrag Gewinn Verkauf 7000 Bank Maschinen Verkaufserlös 35'000 Liquiditätserlös Vorgang Verkaufserlös (im Haben der Mobilien) Veräusserungsgewinn (im Soll der Mobilien) Veränderungsverlust (im Haben der Mobilien) Rückbuchung Wertberichtigung Direkte Abschreibung Kasse / Mobilien Indirekte Abschreibung Mobilien / A.o. Ertrag A.o. Aufwand / Mobilien 6.5. Debitorenverluste und Delkredere WB Mobilen / Mobilien Debitorenverluste: Kunde bezahlt nicht. Delkredere: Mutmassliche Debitorenverluste Endgültiger Debitorenverlust: (Direkte Abschreibung im Jahr) Debitorenverluste / Debitoren Mutmassliche Debitorenverluste: (Indirekte Abschreibung Ende Jahr) bei Erhöhung: Debitorenverluste / Delkredere bei Senkung: Delkredere / Debitorenverluste Kunde zahlt ordentlich Debitoren Verkauf von Produkt Bank Debitor Kunde zahlt Kunde zahlt nicht Debitoren Verkauf von Produkt Debitor kann nicht zahlen - Verlustschein trifft ein Debitorenverlust Debitoren Verlustschein Kunde X Kunde zahlt nun doch noch - im gleichen Jahr Debitoren Debitorenverluste Rückbuchung Verlust Bank Debitoren Nachträgliche Zahlung Kunde zahlt nun doch noch - im Folgejahr Bank A.o. Ertrag Nachträgliche Zahlung aus Vorjahr Kontoschema Debitorenverluste Debitorenverluste Eingetretene Verluste Bildung, Erhöhung des Delkredere Haben-Saldo (an die ER) Nachträgliche Zahlungen (im gleichen Jahr) Reduktion des Delkredere) Soll-Saldo (an die ER) Kontoschema Delkredere Debitorenverluste Reduktion des Delkredere Anfangsbestand Endbestand (Saldo) Erhöhung des Delkredere Delkredere ist ein Minus-Aktivkonto (ruhendes Konto) mit der Buchungsregel eines Passivkontos (hat stets ein Haben-Saldo) 6.6. Rechnungsabgrenzung mit transitorischen Aktiven und Passiven Rechnungsabgrenzung: Verursachergerechte Verrechnung von Kosten Tranitorische Aktiven Bei Bildung von tranitorische Posten in Erfolgskonto (im Haben) ergibt das TA Bei Bildung von tranitorische Posten in Bilanzkonto (im Soll) ergibt das TA Mit neuen TA wird der Gewinn vergrössert Tranitorische Passiven Bei Bildung von tranitorische Posten in Erfolgskonto (im Soll) ergibt das TP Bei Bildung von tranitorische Posten in Bilanzkonto (im haben) ergibt das TP Mit neuen TA wird der Gewinn verkleinert
8 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 8 Aufwandsvortrag: Verbuchung vor Verursachung Aufwand soll vom alten ins neue Jahr vorgetragen werden Beispiel: Miete ab. November für Datum 3.0 Mietaufwand Bank Miete zahlen TA Mietaufwand Abgrenzung Transitorische Aktiven (TA) Mietzinsaufwand (A) (S) 6000 (S) Folgejahr: Datum. Mietaufwand TA Rückbuchung Transitorische Aktiven (TA) (AB) Ertragsnachtrag: Verbuchung nach Verursachung Ertrag wird erst später gezahlt Mietzinsaufwand (A) Beispiel: Wir gewähren Darlehen von 60'000. Zins von 5% ist Ende Mai fällig. (5% von 60'000 = 3000) Datum 3.2. TA Zinserertrag Abgrenzung 750 Transitorische Aktiven (TA) Folgejahr: 2/2 = /2 = 750 0/2 = /2 = 250 Mietzinsertrag (E) (S) (S) Datum. Zinsertrag TA Rückbuchung Post Zinsen Eingang Zinsen 3000 Ertragsvortrag: Verbuchung vor Verursachung Ertrag im voraus erhalten Beispiel: Wir vermieten ab. Oktober für Datum.0 Bank Mietzinsertrag Miete bekommen Mietzinsertrag TP Abgrenzung Transitorische Passiven (TP) (S) (S) Folgejahr: Mietzinsertrag (E) Datum. TP Mietzinsertrag Rückbuchung Transitorische Aktiven (TA) Mietzinsertrag (E) 36'000 (AB) Aufwandsnachtrag: Verbuchung nach Verursachung Aufwand wird erst später gezahlt Beispiel: Wir nehmen Darlehen von 40'000 auf. Zins von 6% ist Ende August fällig. (6% von 40'000 = 2400) Datum 3.2. Zinsaufwand TP Abgrenzung 800 Transitorische Passiven (TP) (S) 800 Folgejahr: 3/2 = Mietzinsaufwand (A) 800 (S) Datum. TP Zinsaufwand Rückbuchung Zinsaufwand 4/2 = /2 = /2 = Post Zahlung Zins 2400 Transitorische Aktiven (TA) Mietzinsertrag (E) (AB) Transitorische Passiven (TP) Mietzinsaufwand (A) 800 (AB)
9 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite Rückstellungen Rückstellungen: Vorkehrungen für unversicherbare Risiken gehören zum Fremdkapital Beispiele: Garantieleistungen, Produkthaftung, Wechselkursrisiken, Demontagen und Entsorgung von Sachanlagen, grosse Reparatur- oder Unterhaltsarbeiten, Schadensfälle Musterbuchung für Rückstellung: Aufwandkonto Beispiel: Rückstellungen Rückstellung für Datum 2008 Prozessaufwand Prozessrückstellung Rückstellung für Gericht 202 Entscheid Bundesgericht: Zahlung Prozessrückstellung Bank A.o. Ertrag Gesamtrückstellungen anpassen Werde am Jahresende angepasst. Erhöhung der Rückstellung: Erfolgskonto / Rückstellungen Verminderung der Rückstellung: Rückstellungen / Erfolgskonto 202 Prozessrückstellung Prozesskosten Mio Einzelrückstellungen auflösen Sobald Zweck erfüllt ist Auflösungsgewinn der Rückstellung: Rückstellungen / A.o. Ertrag Auflösungsverlust der Rückstellung: A.o. Aufwand / Rückstellungen
10 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 0 7. Bilanzbezogene Analyse Schlussbilanz nach Gewinnverteilung Aktiven 3 Passiven Umlaufvermögen Fremdkapital Kasse 200 Kurzfristiges FK Debitoren 500 Kreditoren 400 Vorräte Bank Langfristiges FK Darlehen 00 Hypotheken Anlagevermögen Eigenkapital Mobiliar 200 Aktienkapital 600 Immobilien Reserven & Gewinnvortrag Kapitalstruktur (Passiven) Fremdfinan zierungsgrad Eigenfinan zierungsgrad Fremdkapital = Gesamtkapital Eigenkapital = Gesamtkapital 00 = = % 900 = = 45% 2000 ) Eigenfinazierungsgrad = Eigenkapitalquote = Eigenkapitalanteil Selbstfina nzierungsgrad Zuwachskapital = Grundkapital 300 = = 50% Anlagedeckungsgrad (Goldene Bilanzregel) Eigenkapital 900 Anlagedeckungsgrad _ I= = = 3% Anlagevermögen 800 EK+ Lang. FK 400 Anlagedeckungsgrad _ li= = = 75% Anlagevermögen Erfolgsbezogene Analyse Erfolgs- und Schlussbilanz Aktiven Passiven AB SB AB SB UV kfk AV lfk EK Erfolgsrechnung Aufwand Ertrag Warenaufwand 2400 Warenertrag 4000 Personalaufwand 80 Fremdkapitalzins 50 Abschreibung 00 Übriger Aufwand 70 Reingewinn Eigenkapitalrendite (Return on Equity ROE) Eigenkapit alrendite Re ingewinn = Eigenkapital 2 00 = = 2.2% 820 ) Aus Erfolgsrechnung 2) Arithmetisches Mittel aus Anfangs- und Schlussbestand d.h.( ) / Vermögensstruktur (Aktiven) Umlaufvermögen 200 Intensität _ UV= = = 60% Gesamtvermögen 2000 Anlagevermögen 800 Intensität _ AV= = = 40% Gesamtvermögen 2000 Investitio nsverhältnis Umlaufvermögen 200 = = = Anlagevermögen Liquidität (Zahlungsbereitschaft) Liquiditäsgrad _ I = ( Cash _ Ratio) Liquiditäsgrad _ II = ( Quick _ Ratio) Liq. Mittel 200 = = 33% Kurzf. FK % 40% Liq. Mittel+ Forderungen 700 = = 6% Kurzf. FK 600 Liquiditäsgrad _ III Umlaufvermögen 200 = = = 200% ( Current _ Ratio) Kurzf. FK Gesamtkapitalrendite (Return on Investment ROI) Re ingewinn + Zinsaufwand ROI = 2 Gesamtkapital 50 = = 7.8% 920 2) Aus Erfolgsrechnung 3) Arithmetisches Mittel aus Anfangs- und Schlussbestand d.h.( ) / Reingewinnmarge (Return on Sales ROS) Re ingewinn Re ingewinnm arge= Nettoumsatz ) Nettoumsatz = Warenertrag 00 = = 2.5% EBIT-Marge (Earning before Interests and Taxes) Betriebsgewinn EMIT M arg e = Nettoumsatz 50 = = 3.8% 4000 ) Betriebsgewinn = Reingewinn + Zinsaufwand Zinsertrag + Steuern Bilanzanalyse Buchung EK- Quote AD II Quick Ratio Cashflow Maschinen / Kreditoren Hypothek / Aktivenkapital Kasse / Warenertrag Abschreibung / Fahrzeuge -? 0 0
11 Rechnungswesen (Zusammenfassung) Stefan Broder Seite 9. Cashflow-Analyse Cashflow: Aus dem Umsatz erzielte Liquiditätsbeitrag (Wichtige Finanzquellen) Cashloss/Cashdrain: negativer Cashflow 9.. Direkte Cashflow-Berechnung Direkte Cashflow-Berechnung: liquiditätswirksamer Ertrag - liquiditätswirksamer Aufwand = Cashflow - Liq. wirksamer Aufwand Cashflow Erfolgsrechnung + Liq.unwirksamer Ertrag Warenertrag Warenaufwand Personalaufwand 80 - Fremdkapitalzins 50 - Übriger Aufwand 70 Cashflow Indirekte Cashflow-Berechnung Indirekte Cashflow-Berechnung: Reingewinn + liquiditätsunwirksamer Aufwand - liquiditätsunwirksamer Ertrag = Cashflow 0. Leverage-Effekt Definition: Unter Leverage-Effekt wird die Hebelwirkung der Finanzierungskosten des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalverzinsung verstanden. Diese Hebelwirkung tritt dann ein, wenn ein Anleger Fremdkapital zu günstigeren Konditionen aufnehmen kann als die Investition an Rendite erzielt. Leitsätze: Wenn Gesamtkapitalrendite (z.b. 9%) über Zinsfuss für Fremdkapital (z.b. 5%) liegt, hat höher fremdfinanzierte Gesellschaft eine höhere Eigenkapitalrendite. Wenn Gesamtkapitalrendite (z.b. 9%) unter Zinsfuss für Fremdkapital (z.b. 0%) liegt, hat höher fremdfinanzierte Gesellschaft eine tiefere Eigenkapitalrendite. Allgemein: Gesellschaft mit höherer Fremdfinanzierung erzielt eine höhere Eigenkapitalrendite, da die Gesamtkapitalrendite über dem Zinsfuss für das Fremdkapital liegt. hohe EK-Rendite viel FK wenig FK Erfolgsrechnung + Liq.unwirksamer Aufwand = Cashflow Reingewinn - Liq.unwirksamer Ertrag Reingewinn 00 + Abschreibungen 00 - liq.unwirk. Ertrag (z.b. Rückstellungen) 0 Cashflow 200 Cashflow Cashflow Investitionsverhältnis = = 77% Nettoinvestitionen ) Free Cashflow = Cashflow - Investitionen (bei einem negativem Free Cashflow spricht man von einer Finanzierungslücke) hohe Sicherheit (Wenig Risiko) Kann ein Anleger Fremdkapital zu geringeren Zinsen oder günstigeren Konditionen aufnehmen, als er mit einem Investment an Rendite erzielt, so spricht man von einem Leverage-Effekt, da durch den Einsatz zusätzlichen Fremdkapitals mehr Eigenkapital frei wird, das für weitere Investitionen genutzt werden kann. Die Rendite der alternativen Investitionen muss allerdings höher als die Fremdkapitalzinsen sein. Cashflow 200 Cashflow M arg e = = = 5% Verkaufsumsatz 4000 Effektivverschuldung 400 Verschuldungsfaktor= = = 2x Cashflow 200 ) Effektivverschuldung = Fremdkapital liqu. Mittel Forderungen
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