Koordinierte Netzplanung in Deutschland und Europa
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- Artur Färber
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1 Koordinierte Netzplanung in Deutschland und Europa Gerald Kaendler Asset Management Göttingen, RWE Transportnetz Strom SEITE 1 INHALT Wandel der Aufgaben des Transportnetzes Warum treten Engpässe in Übertragungsnetzen auf? Koordinierte Netzplanung Netzausbau von RWE Transportnetz Strom Energieleitungsausbaugesetz Zusammenfassung RWE Transportnetz Strom SEITE 2 1
2 INHALT Wandel der Aufgaben des Transportnetzes Warum treten Engpässe in Übertragungsnetzen auf? Koordinierte Netzplanung Netzausbau von RWE Transportnetz Strom Energieleitungsausbaugesetz Zusammenfassung RWE Transportnetz Strom SEITE 3 Aufgabenwandel des Transportnetzes > Vergangenheit Versorgung der eigenen Regelzonen im vertikal integrierten Unternehmen Stützung der Verbundpartner im Störfall > Heute Zubau Windenergie freie Standortwahl von Kraftwerken Intensivierung des europäischen Stromhandels > Zukunft... plant zwei Kohlekraftwerke an der Nordsee - Start Integration sehr hoher Leistungen von Offshore Windenergie und Rückbau der Kernkraftwerke RWE Transportnetz Strom SEITE 4 2
3 Kriterien für den Standort von neuen Kraftwerken aus Sicht der Betreiber > Hauptkriterien Verfügbarkeit 1) und Kosten Primärenergieträger Standortkosten, Infrastrukturkosten > el. Netzanschluss, Lastnähe und lokale Kraftwerkskonzentration als Entscheidungskriterium von untergeordneter Bedeutung Der bestehende Ordnungsrahmen ermöglicht keine technische und volkswirtschaftliche Optimierung des Gesamtsystems (Erzeugung und Netz) 1) Einige Primärenergieträger sind standortgebunden RWE Transportnetz Strom SEITE 5 Neue Kraftwerke, z. B. in der Rhein-Ruhr-Region Neubauprojekte an Rhein und Ruhr Stand: Sept. 08 RWE Transportnetz Strom SEITE 6 3
4 INHALT Wandel der Aufgaben des Transportnetzes Warum treten Engpässe in Übertragungsnetzen auf? Koordinierte Netzplanung Netzausbau von RWE Transportnetz Strom Energieleitungsausbaugesetz Zusammenfassung RWE Transportnetz Strom SEITE 7 Zukünftig ist ein Großteil der Erzeugung lastfern ++ Offshore- Windparks konventionelle Kraftwerke ++!!! -- KKW-Stilllegung Regionale Leistungsbilanz 2008 Regionale Leistungsbilanz 2030 RWE Transportnetz Strom SEITE 8 4
5 Die deutschen energiepolitischen Ziele können nur mit einem zeitgerechten Ausbau des Transportnetzes erreicht werden > Netzausbau ist unumgänglich bei den hohen Leistungen auch bei Optimierung des bestehenden Netzes. Integration regenerativer Energien Einbindung neuer effizienter Kraftwerke Sicherstellung der Versorgungssicherheit in Süddeutschland RWE Transportnetz Strom SEITE 9 Deutschland im europäischen Kontext 2030 Konventionelle Erzeugungskapazitäten + Wind on/offshore* + Netzanschlussbegehren Stand Ende Capacity [MW] 220-kV Lines 380-kV Lines RWE Transportnetz Strom SEITE 10 5
6 INHALT Wandel der Aufgaben des Transportnetzes Warum treten Engpässe in Übertragungsnetzen auf? Koordinierte Netzplanung Netzausbau von RWE Transportnetz Strom Energieleitungsausbaugesetz Zusammenfassung RWE Transportnetz Strom SEITE 11 Die deutschen ÜNBs arbeiten eng zusammen Beispiel: Deutsches Regionenmodell > Entwicklung von aktuellen und mittelfristigen Planungsnetzen > Entwicklung bemessungsrelevanter Netznutzungsfälle > Einspeiseszenarien nach einheitlichen Marktkriterien > Erarbeitung von netzbezogenen Maßnahmen zur Beseitigung von aktuellen und absehbaren Netzengpässen (bedarfsgerechter Netzausbau) Kurzfristig realisierbare, zum Teil temporäre Lösungen (z. B. Topologieänderungen) Mittel- und langfristige realisierbare Lösungen (Netzausbaumaßnahmen) RWE Transportnetz Strom SEITE 12 6
7 Entwicklung der Transportbedarfe ( ) RWE Transportnetz Strom SEITE 13 Das Regionenmodell ist im Internet der vier ÜNB veröffentlicht > EnBW TNG > RWE Transportnetz Strom > transpower stromübertragungs gmbh nschluss_konv._erzeugungsanlagen/veroeffentlichungen_gemaess_kraftnav/netzauslastung/ index.htm > VE Transmission RWE Transportnetz Strom SEITE 14 7
8 Das 3. Richtlinienpaket der EU fordert eine Neustrukturierung der internationalen Gremien > Die regionalen Verbände (UCTE, NORDEL, ) und ETSO werden aufgelöst > Eine neue Struktur für die EU wird mit ENTSO-E eingeführt Übernahme der Funktionen der ehemaligen Verbände Wahrnehmung neuer Aufgaben entsprechend des neuen EU-Richtlinie Planerische Aufgaben bilden einen Schwerpunkt im System Development Committee > Internet: RWE Transportnetz Strom SEITE 15 ENTSO-E: Ein neuer Verband der Übertragungsnetzbetreiber in Europa RWE Transportnetz Strom SEITE 16 8
9 System Development Committee: Harmonisierte Regelwerke und koordinierter Netzausbau Regional North Sea Group Baltic Sea Group Continental SW Continental CS Continental SE Continental CE System Development Committee European Planning Standards Functional 10 Year Netw Devt Plan Includes: Continental WE (CWE); UK, NI + RoI, Norway; Denmark Includes: Nordic states; Baltic states; Poland; Germany System Adequacy & Market Modelling (CSW) Includes: France; Spain; Portugal SyST extension Projects Network Modelling and Data R&D (CCS) Includes: France; Italy; Switzerland; Austria; Germany; Slovenia (CSE) Includes: IT; SI; Cro; HU; BA; RS; RO; BG; GR; FYROM; ME; SyST extension Projects Asset Implementation & Management Ad hoc Group(s) (CCE) Includes: Austria; Slovenia; Hungary; Slovak Rep.; Czech Rep.; Germany; Poland; Romania; Croatia EWIS SyST extension Projects RWE Transportnetz Strom SEITE 17 INHALT Wandel der Aufgaben des Transportnetzes Warum treten Engpässe in Übertragungsnetzen auf? Koordinierte Netzplanung Netzausbau von RWE Transportnetz Strom Energieleitungsausbaugesetz Zusammenfassung RWE Transportnetz Strom SEITE 18 9
10 RWE Transportnetz Strom baut das Netz für die Nord-Süd-Leistungsflüsse bedarfsgerecht aus NL Auslöser > Windenergiezuwachs im Norden > Kraftwerksverlagerung & Kernenergieausstieg > steigende Handelstransite Was plant RWE Transportnetz Strom? Netzausbauplanung konkretisiert km Leitungen - 25 Anlagen Investitionen ca. 3 Mrd. über 10 Jahre Unsicherheiten bei der Umsetzung Öffentlich-rechtliche Genehmigungen Investitionsgenehmigungen durch BNetzA RWE Transportnetz Strom SEITE 19 RWE Transportnetz Strom und TenneT planen eine neue Leitung D NL zu errichten 1 Doetinchem (NL) Niederrhein (D) 2 Boxmeer (NL) Niederrhein (D) Maasbracht (NL) Dülken (D) 3 RWE Transportnetz Strom SEITE 20 10
11 RWE Transportnetz Strom und ELIA planen eine neue Leitung D - BE Untersuchungsziele: > Einfluss auf den Markt ( social welfare ) NL > Verbesserung der Systemsicherheit B > Begutachtung verschiedener Technologien D L F RWE Transportnetz Strom SEITE 21 INHALT Wandel der Aufgaben des Transportnetzes Warum treten Engpässe in Übertragungsnetzen auf? Koordinierte Netzplanung Netzausbau von RWE Transportnetz Strom Energieleitungsausbaugesetz Zusammenfassung RWE Transportnetz Strom SEITE 22 11
12 Von dem Bundestag verabschiedete Fassung des Energieleitungsausbaugesetzes (EnLAG) > Ziel Zügiger Ausbau erneuerbarer Energien, grenzüberschreitender Stromhandel und neue konventionelle Kraftwerke sollen durch den Leitungsausbau gefördert werden > Bedarfsplan Nennung der dena- und TEN-E-Projekte sowie weiterer wichtiger Ausbauprojekte > vier Pilotprojekte für Verkabelungen Kostenwälzung auf alle ÜNB für diese Projekte > EnLAG soll kurzfristig vom Bundespräsidenten unterschrieben werden RWE Transportnetz Strom SEITE kV-Kabel-Pilotvorhaben laut EnLAG Meppen Diele Ganderkesee St. Hülfe Wehrendorf Wahle Kabelpilotprojekte Wesel/Niederrhein Lauchstät Mecklar Altenfeld Redwitz RWE Transportnetz Strom SEITE 24 12
13 Das EnLAG hat grundsätzliche Bedeutung für den Netzausbau Positiv: wesentliche Ausbauprojekte im Bedarfsplan enthalten vier Kabelpilotprojekte, in denen Erfahrungen mit 380-kV-Kabeln gesammelt werden sollen aber: kein Vorzug für Leitungsneubau in alten Trassen als Freileitung festgeschrieben Fixierung der 400-/200-m-Abstände zur Wohnbebauung erschwert die Trassenfindung erheblich Flexibilisierung wünschenswert unklare Vorgaben wie kann und wenn wirtschaftlich und technisch effizient werden in Verfahren zu Diskussionen und Verzögerungen führen RWE Transportnetz Strom SEITE 25 Beispiel für den Neubau einer Leitung ins Ausland: Niederlande Doetinchem Niederrhein - Doetinchem Deutschland Diskurs - Verbindung ist Ergebnis einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie Stadt Pkt. Isselburg-West Isselburg UA Millingen Pkt. Millingen Stadt Bocholt - Festlegung des Grenzübergabepunkts in einer grenzüberschreitenden Umweltstudie (Basiseffektenstudie) Stadt Rees - Raumordnungsverfahren wird Mitte 2009 beantragt - Antragskonferenz zum ROV am Bl Pkt. Wittenhorst Pkt. Wittenhorst-Ost Bl Bl Stadt Hamminkeln - Technische Daten: - 22 km Neubau überwiegend in bestehenden Trassen - 15 km Zubeseilung auf bestehendem Gestänge Stadt Wesel Pkt. Lackhausen Bl UA Wesel/ Niederrhein RWE Transportnetz Strom SEITE 26 13
14 Es gibt grundsätzliche Unterschiede in den Genehmigungsverfahren in Deutschland und den Niederlanden Diskurs > Deutschland: zweistufiges Verfahren Raumordnungsverfahren (behördenintern) Energierechtliches Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung Verfahrensführer: Bezirksregierungen Münster und Düsseldorf > Niederlande: Gesamtverfahren ein Gesamtverfahren (in mehreren Schritten) mit Umweltuntersuchung und mehrstufiger Öffentlichkeitsbeteiligung Verfahrensführer: Niederländisches Wirtschaftsministerium RWE Transportnetz Strom SEITE 27 Diskurs Besonderes Verfahrensmerkmal ist die grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung > Erklärung über die Zusammenarbeit bei der Durchführung grenzüberschreitender Umweltverträglichkeitsprüfungen im deutschniederländischen Grenzbereich zwischen Bundesumweltministerium und niederländischem Umweltministerium (2005) gegenseitige grenzübergreifende Auslegung der Antragsunterlagen in den betroffenen Gemeinden in der jeweiligen Landessprache grenzübergreifende Einbeziehung der zuständigen Behörden (Teilnahme der niederländischen Behörden an der Antragskonferenz zum deutschen Raumordnungsverfahren am ) RWE Transportnetz Strom SEITE 28 14
15 Die Synchronisierung der deutschen und niederländischen Genehmigungsverfahren ist sehr komplex Diskurs > unterschiedliches Verwaltungsverfahrensrecht > Voraussetzung: Grenzüberschreitende Umweltanalyse aller möglichen Trassenvarianten ( Basiseffektenstudie ) zur einvernehmlichen Festlegung eines verbindlichen Grenzübergabepunkts unter Einbindung der zuständigen Fachbehörden beider Länder > anschließend ungefähr zeitgleicher Beginn der Verfahren in Deutschland (Raumordnungsverfahren) und den Niederlanden (Startnotiz) > danach ist ein synchronisierter Ablauf der Genehmigungsverfahren ohne Zeitverluste für eine Seite nicht mehr möglich > reine Verfahrensdauern in beiden Ländern dann ca. zweieinhalb Jahre (ohne Projektierung / Umweltuntersuchungen, die im Vorfeld erfolgen müssen) RWE Transportnetz Strom SEITE 29 INHALT Wandel der Aufgaben des Transportnetzes Warum treten Engpässe in Übertragungsnetzen auf? Koordinierte Netzplanung Netzausbau von RWE Transportnetz Strom Energieleitungsausbaugesetz Zusammenfassung RWE Transportnetz Strom SEITE 30 15
16 Zusammenfassung > Netzausbau ist zwingende Voraussetzung zur Erreichung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung > Die deutschen ÜNBs arbeiten bei der Lösung der überregionalen Transportaufgaben eng zusammen > Die Zusammenarbeit der europäischen Übertragungsnetzbetreiber hat in ENTSO-E eine neue Basis und einen Ansprechpartner für die EU > RWE Transportnetz Strom hat die wichtigsten Ausbaumaßnahmen identifiziert und deren Umsetzung eingeleitet > Eine weitere Beschleunigung des Leitungsbaus wäre wünschenswert RWE Transportnetz Strom SEITE 31 VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT! RWE Transportnetz Strom SEITE 32 16
17 I M P R E S S U M Konferenz Aktuelle Fragen des Planungsrechts Ausbau der deutschen Übertragungsnetze Juni 2009 in Göttingen Veranstalter Energie-Forschungszentrum Niedersachsen in Kooperation mit der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen Druck M.J. Raak GmbH, Frankfurt am Main Juni 2009 Copyright: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt vor allem für Vervielfältigungen in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrokopie oder ein anderes Verfahren), Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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