Augenblicke. Schwerpunktthema Selbstbestimmung Integrationstag am 5. Mai 2015 Und was trauen Sie uns zu? Elektromobilität.

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1 2015 Juni Augenblicke Schwerpunktthema Selbstbestimmung Integrationstag am 5. Mai 2015 Und was trauen Sie uns zu? Elektromobilität

2 2015 Juni Editorial Augenblicke Workshop: Marktplatz PZD Integrationstag Mai Ein blicke 5 Selbstbestimmung Mutmachende Orientierungshelfer und wohlwollende Fähigkeitenentdecker 8 Straßenumfrage zur Selbstbestimmung 9 Elternsicht: Bildung und Selbstbestimmung? 10 Workshop: Marktplatz PZD 12 Selbstbestimmung ohne selbst sprechen zu können?! 13 Bundesteilhabegesetz 14 Drei Jahre Niederroth Drei Jahre Selbstbestimmter!? 16 Selbstbestimmte Karriereplanung 17 Kommentar: Mobilität und Selbstbestimmung 37 Rück blicke 19 Einführungstag mit neuem Konzept 20 Integrationstag 2015: Und was trauen Sie uns zu? 22 Fachtag der Fachakademie für Heilpädagogik zum Thema: Leib und Bewegung 24 Schönheit der Trauer Konzert der Kölner Kantorei 25 Kartoffelkombinat und Gärtnerei Schönbrunn arbeiten zusammen 26 Girls & Boys Day: Ist das was für mich? 27 Nicos Langenbacher in Berlin 28 kurz und knapp Aus blicke 31 Das neue Dorffest 32 Neuigkeiten von den Baustellen 34 Projekt Ortsentwicklung geht in die nächste Runde 35 HEP-Schule München Überblicke 37 Geistliches Zentrum der Franziskanerinnen von Schönbrunn 38 Neues aus der Klosterküche 40 Übungen im Alltag 41 Vorbereitung auf den Ruhestand Geistliches Zentrum der Franziskanerinnen Integrationspreis der WfbM 53 Augen blicke 43 Auf ein Wort 44 1 Jahr inklusiver Pfarrgemeinderat 45 Portrait Melanie Kalinasch 46 pfiff in Dachau So jung und schon flügge 47 Helmut Westermeier on tour Seiten blicke 49 Einen Moment Stille 50 Elektromobilität hält Einzug im Franziskuswerk 51 Bayern Bazis Schönbrunn TOOOOOR! 52 Portrait Stefan Weber 53 Integrationspreis der WfbM 54 Aktuelle Spendenprojekte 55 Ein Dankeschön an unsere Spender 56 Impressum Liebe Leserin, lieber Leser, Selbstbestimmt leben das ist der Schwerpunkt dieser Augenblicke und eines der obersten Leitziele unserer Gesellschaft. Und auch eine der Kern-Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention. Dabei geht es nicht unbedingt um die großen Fragen des Lebens: Wo gehe ich hin? Was möchte ich mal werden? Natürlich, auch bei der persönlichen Lebensplanung ist Selbstbestimmung wichtig. Aber Selbstbestimmung ist immer auch ein Stück Freiheit, die mir von anderen zugestanden wird, endet aber genauso selbstverständlich dort, wo die Selbstbestimmung anderer beeinträchtigt wird. Menschen mit Behinderung, die ihr Recht auf Selbstbestimmung nicht so vehement durchsetzen können oder wollen, sind auf diese zugestandene Freiheit in besonderer Weise angewiesen. Und gerade auch dort braucht es besondere Sensibilität. Als wir den Integrationstag im Mai veranstaltet haben, wurde ein wohlwollend und wertschätzend geschriebener Artikel über eine Praktikantin veröffentlicht. Trotzdem konnte ich mich nicht wirklich darüber freuen: Denn nicht die Praktikantin kam zu Wort, sondern die Begleitperson erläuterte, was die Praktikantin kann und was nicht und wo sie eingesetzt werden kann. Dabei hätte sie das durchaus auch selber gut gekonnt. Nicht nur in der Presse, auch in der Gesellschaft, braucht es noch mehr Zutrauen, dass Menschen mit Behinderung selbst Auskunft geben und dann auch selbst bestimmen können. Dann sind wir den Forderungen der UN-Konvention schon ein gutes Stück näher gekommen. Herzliche Grüße Tobias Utters Leiter der Stabsstelle Kommunikation 3

3 Einblicke Einblicke Selbstbestimmung Mutmachende Orientierungshelfer und wohlwollende Fähigkeitenentdecker Einblicke Warte nicht bis alles genau richtig ist. Es wird niemals perfekt sein. Es wird immer Herausforderungen, Hindernisse und nicht optimale Bedingungen geben. Na, und? Fang jetzt an. Mit jedem Schritt, den du unternimmst, wirst du stärker und stärker, immer geschickter, immer selbstbewusster und immer erfolgreicher. Mark Victor Hansen Wer hat gestern bestimmt, wann Sie ins Bett gegangen sind? Wer hat bestimmt, was Sie heute angezogen haben und wo Sie wohnen? Wer hat bei Ihnen bestimmt, mit wem Sie zusammen leben oder mit wem Sie befreundet sind? Endlich 18 nicht umsonst erwarten sehr viele Menschen sehnsüchtig ihren 18. Geburtstag. 18 Jahre stehen symbolisch für das Lebensgefühl, zumindest wichtige Fragen im Leben und im Alltag selbst zu entscheiden. Individuelle Selbstbestimmung ist heute zu einer Art Selbstverständlichkeit geworden, auch wenn wir in erstaunlich vielen Bereichen andere über uns entscheiden lassen oder wir unsere Entscheidungsmöglichkeit gar nicht wahrnehmen wollen. Manchmal ist es uns sogar lästig. Seit der Zeit der Aufklärung im 18. Jahrhundert, setzt sich Pädagogik die Freiheit, Mündigkeit und Selbständigkeit zum Ziel und diese Ziele finden sich noch immer in deutschen Bildungsplänen. Aber (zunächst) nicht in denen für Kinder mit geistiger Behinderung. Warum war das so? An Stelle der Selbstbestimmung wurde bei Menschen mit geistiger Behinderung das Ziel der Selbstständigkeit vertreten. Durch lebenspraktische Förderung sollte und konnte der behinderte Mensch von Hilfe und Pflege unabhängiger werden. Selbständigkeit erleichtert Selbstbestimmung ist aber keine Voraussetzung. Selbstbestimmung was ist das genau? Wo endet Selbstbestimmung? Unser Schwerpunkt beleuchtet verschiedene Facetten. Und dann lesen und hören wir überall, dass Menschen mit Behinderung fordern, selbst über ihr Essen und ihre Kleidung zu entscheiden, wo sie wohnen wollen und was sie in ihrer Freizeit machen. Wird Menschen mit geistiger Behinderung etwa Selbstverständliches vorenthalten? Tatsächlich entscheiden Menschen mit geistiger Behinderung viel weniger über sich und ihre Lebensumstände als andere Bürger unseres Landes und dies betrifft nicht nur Menschen mit schwerer Behinderung. Für die Pädagogik und die Eltern behinderter Kinder schien es lange Zeit als klar, dass die Hilfe für behinderte Menschen fremdbestimmt erfolgen muss. Die Kultusministerkonferenz formulierte noch 1980: Der geistig behinderte Mensch bleibt darauf angewiesen geführt zu werden und mitzutun, was andere anregen. Was unterscheidet denn Selbständigkeit von Selbstbestimmung? Selbständigkeit erleichtert Selbstbestimmung ist aber keine Voraussetzung. Umgekehrt ist Selbständigkeit keine Garantie für Selbstbestimmung. Nach Klauß lassen sich zwei Arten der Selbstbestimmung unterscheiden (Klauß, 2005) Bei Bedürfnissen, die ohne Hilfe anderer Menschen selbst befriedigt werden können, fallen Selbstbestimmung und Selbständigkeit zusammen: Ich möchte etwas und tue es selbst. Braucht man andere Menschen zur Befriedigung von Bedürfnissen, so müssen diese erfolgreich anderen mitgeteilt werden, um selbst bestimmen zu können. In diesem Fall erfordert Selbstbestimmung eindeutige Kommunikation und die Bereitschaft und Fähigkeit anderer, darauf einzugehen und bei der Befriedigung von Bedürfnissen zu assistieren. 4 5

4 Einblicke Mutmachende Orientierungshelfer und wohlwollende Fähigkeitenentdecker Einblicke Kommunikation meint hier aber nicht nur das Sprechen, sondern die gesamte Ausdrucksweise einer Person. Um den anderen zu verstehen, können auch ganz feine Dinge wichtig sein: eine Kopfbewegung, eine kaum merkliche Veränderung im Gesichtsausdruck. Selbstbestimmung bedeutet eben nicht, den Menschen mit Behinderung sich selbst zu überlassen. Das Leben mit einer geistigen Behinderung bringt ein bestimmtes Maß an Fremdbestimmung unabwendbar mit sich. Jeder Mensch ist in ein bestimmtes Maß an Fremdbestimmung gebunden. Wichtig aber ist die Frage der Balance zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Besonders bei Menschen mit schwerer geistiger Behinderung erscheint die Balance massiv zu Ungunsten erlebter Selbstbestimmung verschoben von daher begründet sich gerade hier eine besondere Sensibilität und ein verstärktes Zutrauen in die Fähigkeit zur Selbstbestimmung. Um die Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung zu unterstützen, ist der Respekt vor der Person und Vertrauen in seine Fähigkeiten eine wesentliche Grundlage. In diesem Sinne hat sich das Franziskuswerk in seiner Vision 2030 auch eine personenzentrierte Haltung ins Pflichtenheft geschrieben. Personenzentriert arbeiten heißt, nicht von Vorstellungen ausgehen, wie Menschen sein sollten, sondern davon wie sie sind, und von den Möglichkeiten, die sie haben. (Pörtner, 2001). Wenn Menschen mit Behinderung Selbstverantwortung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zugetraut wird, heißt dies, dass gemeinsam mit ihnen und ihren Fähigkeiten und Ansichten das Leben gestaltet wird und nicht für sie. Dies bedeutet auch für Mitarbeitende und Angehörige sich mit ihren eigenen Wünschen, Erwartungen und Vorstellungen auseinanderzusetzen und immer wieder zu hinterfragen, um zu prüfen, ob dies auch die Wünsche und Vorstellungen des anderen sind. Eigenständigkeit und Selbstbestimmung zu unterstützen erfordert, sich von den eigenen Vorstellungen lösen zu können. Wahlmöglichkeiten anbieten bedeutet auch, eine Wahl zu akzeptieren, die man selbst so nicht treffen würde. Wenn wir Menschen mit Behinderung Eigenverantwortung zutrauen, bedeutet das auch Verantwortung abzugeben. Wir sind häufig so sehr gewohnt für andere zu denken und zu handeln, dass wir dazu neigen, gleich die gesamte Verantwortung zu übernehmen und die häufig auch kleinen Bereiche zu übersehen, in denen das nicht erforderlich ist (Pörtner, 2001). Selbstbestimmung bedeutet eben nicht, den Menschen mit Behinderung sich selbst zu überlassen. Das Franziskuswerk als Organisation ist aber gefordert, immer wieder den Rahmen deutlich zu machen, der berücksichtigt werden muss (finanzielle Mittel, Vorschriften etc.), auf der andere Seite aber auch mutig zu sein, in bestimmten Situationen und Bereichen den Rahmen so zu setzen, damit er nicht einengt, sondern Freiraum lässt aber trotzdem Schutz bietet für behinderte Menschen und Mitarbeitende. Ohne dies ist keinerlei Entwicklung möglich. Mehr Selbstbestimmung bedeutet, dass wir uns immer wieder und manchmal immer häufiger von der Expertenmacht und der bevormundenden Fürsorglichkeit verabschieden. Damit uns dies gelingt, ist eine wichtige Voraussetzung die Ressourcen, die Fähigkeiten und Möglichkeiten systematisch in den Blick zu nehmen. Damit bekommen wir alle gleich ob Mitarbeitende oder Angehöriger eine zusätzliche Rolle in der Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung: Mutmachender Orientierungshelfer und wohlwollender Fähigkeitenentdecker. Michaela Streich, Leiterin Soziale Dienste und Einrichtungen 6 Quellen: Pörtner, Marlis: Ernstnehmen Zutrauen Verstehen, Klett-Kotta, 3. Auflage Theo Klauß: Selbstbestimmung als sinnvolles Leitmotiv einer anwendungsorientierten Forschung für Menschen mit geistiger Behinderung ein Paradigmenwechsel? (Marburg 17./ , DIFGB)

5 Einblicke Mir Enrico Lauseker (18) ist wichtig, dass ich ganz alleine einkaufen gehen kann. Ich will aber auch selber entscheiden, was alles fehlt und eingekauft werden muss. Ich will auch gerne alleine kochen. Ich Julia Wülferth (18) will mit Freunden Ritterspiele anschauen. Mir ist auch wichtig, dass ich alleine spazieren gehen kann, wann ich will. Oder in eine neue Stadt fahren, Leute kennenlernen, einkaufen gehen. Erziehung Bildung Selbstbestimmung aus Elternsicht Bildung und Selbstbestimmung? Einblicke Mir Ich Mir Manfred Konzok (74) kann den ganzen Tag machen, was ich will, mir redet keiner rein. Ludwig Graf (69) Helmut Landmann (44) war immer wichtig, dass ich selber telefonieren kann. Und dass die Leute mich anrufen können. Da gabs Probleme auf der Gruppe, aber das haben sie ja jetzt geregelt. ist wichtig, dass ich selbst bestimmen kann, dass und wann ich meine Freunde besuchen kann. Man soll nicht immer sagen wie lang ich bleiben kann. Die Mitarbeiter sagen mir noch oft, dass ich um 10 Uhr abends ins Bett muss unter der Woche. Aber am Wochenende darf ich bis um 12. Straßenumfrage: Was ist Ihnen wichtig selbst zu bestimmen? Angelika Karl (59) 1. Vorsitzende der Bewohnervertretung Selbstbestimmung ist schon wichtig. Aber es müssen halt immer alle mittun. Bei kleinen Sachen ist das eigentlich ganz einfach, z.b. bei der Mode, welches Gewand man anzieht, oder beim Friseur. Aber auch da ist es nicht immer so. Ich Aldena Deveikis (66) kann alleine duschen und baden und mein Bett abziehen. Außerdem entscheide ich, welche Hosen oder Röcke ich mir kaufe. Möbel habe ich auch schon alleine gekauft. Gastbeitrag von Cornelia Queng-Gotzmann, Mutter einer Bewohnerin: Natürlich wollten wir von Anfang an unsere geistig behinderte Tochter Nora so erziehen und fördern, dass sie einmal in der Lage sein würde, über so viele Dinge wie möglich selbst zu entscheiden. Wir wollten ihr so viel Bildung wie möglich zukommen lassen und möchten das immer noch. Wir wollten sie so normal wie möglich erziehen und haben sie zusammen mit ihrer älteren Schwester überall hin mitgenommen zu Feiern mit Freunden und der Familie, ins Konzert, ins Kino, auf Wanderungen, auf Reisen, zum Reiten und Voltigieren, zum Einkaufen und so weiter Wir haben sogar ein Tandem gekauft, um mit ihr gemeinsam Fahrradtouren zu unternehmen. Sie hat einen integrativen Kindergarten besucht und wir waren eine Zeit lang voller Hoffnung, auch für die Schulzeit eine entsprechende Alternative zu finden. Das war vor 20 Jahren. Dann entschieden wir uns doch für die Schule in Schönbrunn und Nora fühlte sich überwiegend wohl dort. Uns war klar, dass ihre kognitive Lernfähigkeiten ziemlich begrenzt waren und sind. Aber sie ist eine gute Beobachterin, nimmt die Stimmungen um sich herum sensibel wahr, ist meistens gut drauf, und kann ihre Freude aufrichtig zeigen. Und sie weiß meistens, was sie will und was sie nicht will vielleicht ist das auch ein Erziehungserfolg: Sie hat einiges kennengelernt und immer wieder Alternativen angeboten bekommen, sowohl von uns als auch in der Schule und der Heilpädagogischen Tagesstätte. Auf jeden Fall hat sie ihre eigenen Vorlieben und Abneigungen entwickelt, die nicht unbedingt mit unseren übereinstimmen, wie z. B. ihr Geschmack bezüglich Mode und Musik. Wichtig für ihre Bildung und Erziehung ist nach wie vor, dass sie nicht überfordert wird, dass man Verständnis für sie zeigt und dass die Angebote so gestaltet sind, dass sie daran teilnehmen kann und sich nicht ausgegrenzt fühlt. Das beinhaltet aber auch, dass man manchmal Entscheidungen für sie trifft und dass man sie auffordert, bestimmte Dinge einfach zu tun, ob sie will oder nicht, z. B. ist es oft notwendig, sie daran zu erinnern, auf die Toilette zu gehen. Heute ist Nora 26 Jahre alt. Seit vier Jahren lebt sie in einer Wohngruppe im Franziskuswerk Schönbrunn. Das war auch nicht ihre Entscheidung, sondern unsere. Schon als Kind haben wir immer wieder erlebt, dass sie manche Sachen nicht machen wollte, z. B. Schlitten fahren oder Tandem fahren, dass es ihr aber immer gefallen hat, wenn wir sie dazu bringen konnten, sich auf etwas Neues einzulassen, sich auch mal anzustrengen. Häufig war sie dann ganz stolz und glücklich. Das klappte nicht immer, aber ich bin überzeugt, dass es richtig war und immer noch ist, einige Entscheidungen für sie zu treffen und ihr so zu Erfolgserlebnissen zu verhelfen, die ihr Selbstbewusstsein stärken können. Auch in ihrer Wohngruppe fühlt sich Nora mittlerweile wohl. Und hier lernt sie im Umgang mit ihren Betreuern und Mitbewohnern, dass sie eine erwachsene junge Frau ist mit Rechten und Pflichten. Zu Hause wäre sie weiterhin in der Rolle des Kindes. Unsere Tochter unter dem Aspekt der Erziehung und Bildung zur Selbstbestimmung zu erziehen gleicht für mich einer ständigen Gratwanderung. Manchmal gelingt es, locker und leicht auf dem schmalen Grat entlang zu schreiten, manchmal droht man abzustürzen oder stürzt tatsächlich. Wahrscheinlich werden wir ein Leben lang auf diesem schmalen Grat mit Nora entlang wandern. Cornelia Queng-Gotzmann Eltern lieben ihre Kinder. Sie wollen immer das beste für sie. Die Kinder werden erwachsen. Dann wollen die Kinder für sich selber entscheiden. Das ist gut so. Für Eltern ist das nicht immer leicht. Manchmal sollen auch die Eltern entscheiden. Das ist auch manchmal gut. 8 9

6 Einblicke Einblicke Personenzentriertes Denken im Franziskuswerk Workshop: Marktplatz PZD Der Arbeitskreis Personenzentriertes Denken (PZD) hat im Herbst letzten Jahres erstmals einen Workshop für Menschen mit und ohne Behinderung veranstaltet. Engagierte Mitarbeiter und Bewohner stellten an insgesamt sechs verschiedenen Stationen bewährte und neue Methoden des PZD vor: Zum Beispiel die persönliche Zukunftsplanung, die Berufswegeplanung oder auch neue Arbeitsblätter zur Visualisierung von Lieblingsorten oder wichtigen Menschen. Wie auf einem Marktplatz üblich, wanderten die Teilnehmer von Station zu Station und nahmen rege an den verschiedenen Angeboten teil. Im Anschluss an die Veranstaltung hat Siglinde Vonier, die Leiterin des Arbeitskreises, die Workshop- Teilnehmer Doris Becker und Achim Münkel zu ihren Eindrücken befragt. Siglinde Vonier: Herr Münkel, an welche Inhalte können Sie sich besonders gut erinnern? Achim Münkel: Es gab verschiedene Tische mit unterschiedlichen Vorträgen. Nach einer bestimmten Zeit wurde geklingelt und man hat den Tisch gewechselt. Spiele wurden gemacht. Ein Spiel war über Persönlichkeiten. Bei diesem Spiel wurde gewürfelt. Dann durfte man eine Karte ziehen und entscheiden ob das Merkmal das darauf stand zu einem passt. Auch war es ein Spiel miteinander. Wo es auch darum ging, den anderen zu fragen ob eine bestimmte Karte zu dieser Person passt. Man kam miteinander ins Gespräch. Ein Tisch von der Werkstatt war da. Es wurde dort erzählt, wie es für Jugendliche die mit der Schule fertig sind weiter geht. Wie die Jugendlichen dann eine Arbeitsstelle finden. An einem anderen Tisch konnte man ein Blatt zu seiner eigenen Persönlichkeit ausfüllen. Was hat Ihnen am Besten gefallen? Rein alles. Ein Gespräch mit einer Dame aus dem Finanz-und Rechnungswesen war sehr interessant. Ich habe mich mit ihr darüber unterhalten dass ich es so erlebe, dass die Leute uns von oben herab anschauen und meinen sie sind was Besseres. Wir sind auch nur Menschen wie gesunde Leute. Die Dame meinte daraufhin dass sich die Gesellschaft diesbezüglich ändern muss, so dass sich die Sicht der Menschen verändern kann. Das ist der Weg den wir als Schönbrunn vor uns haben. Ich habe erzählt, dass ich mir wünsche, dass es mehr ehrenamtliche Mitarbeiter gibt. Menschen die sich für uns Zeit nehmen um auf die Wünsche des Einzelnen eingehen zu können, somit Zeit haben für spezielle Ausflüge. Unsere Mitarbeiter haben nicht immer für jeden Einzelnen Zeit, da sie auch andere Aufgaben erfüllen müssen, wie zum Beispiel im Büro etwas arbeiten. Können Sie sich vorstellen, die Methoden die Sie kennengelernt haben in Ihrer Wohngruppe anzuwenden? Nicht alles. Ein paar Sachen schon. Zum Beispiel das Spiel da kann ich mir vorstellen dies in der Wohngruppe mit meinen Mitbewohnern zu spielen. Erleben Sie personenzentriertes Denken in Ihrer Wohngruppe? Ja. Ich habe den Eindruck, dass die Mitarbeiter mich verstehen und mich dabei unterstützen Entscheidungen zu treffen. Die Mitarbeiter machen mir Vorschläge: Du kannst es so oder so machen und ich entscheide mich dann für etwas. Bei dieser Frage fällt mir noch etwas ein: Um noch personenzentrierter Leben zu können wäre es für mich persönlich wichtig, dass die Busanbindungen in Schönbrunn besser sind. In Schönbrunn ist nicht so viel los. Ich würde gerne auch woanders etwas erleben. Etwas was ich mir auch wünsche ist, dass ich beim Mitarbeiter-Team, wenn über mich geredet wird dabei bin. Möchten Sie gerne nochmal an solch einer Fortbildung teilnehmen und wenn ja, warum? Ja, weil das Thema mich interessiert. Ich habe generell ein großes Interesse daran mich fortzubilden. Herr Münkel, vielen Dank für das Gespräch. Siglinde Vonier: An welche Inhalte können Sie sich besonders gut erinnern? Doris Becker: In diesem Workshop ist mir sehr klar geworden, dass es tatsächlich geeignete Möglichkeiten gibt, um von einem geistig behinderten Menschen all das zu erfahren, was ihm wichtig ist, was ihn interessiert und was er sich wünscht. Ich bin sehr erstaunt und erfreut darüber, wie unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betreuungsbereichen mit Einfühlungsvermögen und Kompetenz zahlreiche Instrumentarien und Methoden nutzen, um die Bewohner Schritt für Schritt zu begleiten und dies im Sinne jedes Einzelnen nach genau seinen Vorstellungen, Wünschen und Befindlichkeiten. Dieses Vorgehen war an allen Arbeitsstationen des Workshops klar erkennbar. Was hat Ihnen darunter am Besten gefallen? Die Lagebesprechung (mit Traumwolke, Zukunftsplanung, Aktionsplan bis hin zu den Zielen) ist mir stark im Gedächtnis geblieben. Wahrscheinlich weil ich sie so umfassend und richtungsweisend finde, da sie den ganzen künftigen Lebensweg in den Blick nimmt. Eine sorgfältige Bearbeitung der einzelnen Planungs- und Umsetzungsschritte wird somit zum wichtigen Impulsgeber der Lebensgestaltung und das finde ich ganz bedeutsam, einfach großartig! Sie hatten einen längeren Dialog mit Herrn Münkel, welche Gesprächsthemen wurden hierbei aufgegriffen? Das Gespräch mit Herrn Münkel war für mich etwas Besonderes und wirkt bis heute nach. Es war tatsächlich meine erste längere Unterhaltung mit einem Betreuten, die sich zu einem fachlichen Dialog entwickelte. In der kleinen Arbeitsgruppe ging es zunächst um verschiedene allgemeine Dinge, die sich im gesellschaftlichen Miteinander ändern müssen, damit Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen entsprechend ihren Bedürfnissen respektvoll zusammen leben können. Herr Münkel schaltete sich selbstbewusst in die Diskussion ein und berichtete uns von seinen konkreten täglichen Erfahrungen wie z.b. seine geplante Busfahrt nicht zustande kam oder dass er auf einem Amt bei der Sachbearbeiterin kein Verständnis für sein Anliegen erhielt. Deshalb sein Fazit mit dem Bus kann er nur in Begleitung fahren und das Gespräch auf der Behörde kann er auch nicht allein führen, und das nur, weil sein Gegenüber ihn nicht als Mitbürger auf Augenhöhe akzeptiert. Bis zur Selbstbestimmung ist es noch ein weiter Weg. Frau Becker, Sie sind für die Entgeltabrechnung im Franziskuswerk zuständig. Die Fortbildung zum personenzentrierten Denken ist ein pädagogisches Thema, das mit Ihrer täglichen Arbeit nichts zu tun hat. Daher, was war für Sie das Besondere daran an solch einer Fortbildung teilzunehmen? Dieser Workshop war für mich die erste interaktive Fortbildung zusammen mit behinderten Menschen und außerdem noch zu einem Betreuungsthema. Es war sozusagen mein erster Schritt zum Kennenlernen unserer Kernaufgabe im Franziskuswerk, dem weitere folgen werden, wie z. B. die geplanten Hospitationen der Verwaltungskräfte in den Betreuungsbereichen. Ich freue mich, dass der Arbeitskreis PzD seine Einladung an alle gerichtet hat und sich jeder mit der Thematik vertraut machen konnte, denn den Weg zur inklusiven Gestaltung des Lebens in und außerhalb unserer Einrichtung können wir nur gemeinsam gehen. Frau Becker, vielen Dank für das Gespräch

7 Einblicke Einblicke Selbstbestimmung und Unterstützte Kommunikation Selbstbestimmung ohne selbst sprechen zu können?! Das Verfahren setzt Maßstäbe Abschluss der Beratungen zum Bundesteilhabegesetz Ein Beispiel für eine Kommunikationstafel: Sie ist in verschiedene Felder eingeteilt. So sind Personen blau, Verben rot und interaktionssteuernde Wörter gelb umrandet. Die grauen Felder ermöglichen schnelle Aussagen. Die Weißen Felder sind beispielhalft mit Interessen gefüllt. Selbstbestimmung ist für alle Menschen. Manche Menschen können nicht sprechen. Sie brauchen Hilfe. Dazu gibt es die Unterstützte Kommunikation. Das ist ein schwieriges Wort. Auf dem Foto ist eine Tafel. Darauf sind Bilder. Jedes Bild ist ein Wort. Wenn ein Mensch auf ein Bild zeigt. Dann spricht er das Wort. Der Mensch kann so sprechen. Er sagt was er gerne möchte. Das ist wichtig. Jeder soll sagen was er möchte. Monika und Peter sitzen am Tisch und unterhalten sich angeregt. Nur, man hört keine Worte oder zusammenhängende Sätze, denn das Gespräch passiert lautlos über eine Kommunikationstafel. Obwohl das Wort Selbstbestimmung in aller Munde ist, kann es nicht immer ausgesprochen werden. Es gibt Menschen wie Monika, die nicht sagen können: Ich möchte oder Ich wil l. Diese Menschen benötigen dann Unterstützung zum Beispiel durch Unterstützte Kommunikation und Hilfsmitteln wie Talker (Sprachausgabegeräte), Gebärden- oder Kommunikationstafeln. Oftmals hilft gerade bei Kommunikationstafeln eine einfache Auswahl an Vokabular. Mit wenigen Wörtern kommen die Gesprächspartner schon relativ weit in ihrem Gespräch. Durch die abgebildete Beispieltafel können einfache Sätze, aber auch Fragestellungen formuliert werden. Hierbei geht es nicht um grammatikalische Richtigkeit, sondern um die Möglichkeit, sein Bedürfnis zu äußern und als Gesprächspartner in Kontakt zu treten. Dies kann in sogenannten 1-Wort-Sätzen geschehen, beispielsweise durch das deuten auf das Wort KAFFEE. So kann auch ein Dialog entstehen, indem die Gesprächspartner auf die entsprechenden Symbole mit dem Finger zeigen. Hierzu ein Beispiel: Monika: Ich Kaffee. Peter: Ich möchte auch Kaffee. Monika: noch mal Kaffee. Peter: Ich möchte nicht. Nicht immer gelingt ein Dialog eindeutig. Manchmal fehlen Symbole, oder einer der Gesprächspartner tippt immer wieder auf das Feld Chiao, was zunächst zu Irritation führen, aber auch eine Bedeutung haben kann, z. B. Ich möchte gehen!. Wichtig ist es, den Menschen die Möglichkeit zu geben sich zu äußern und selbst zu bestimmen. Oftmals ist dies nur in einem einfachen Kontext möglich. Aber es ist möglich. Hierbei gilt es, die Situationen zu erkennen und als solche dem Gegenüber aufzuzeigen, indem eine Frage gestellt wird oder Alternativen angeboten werden. Auch wenn die Auswahl des Menschen mit Behinderung nicht direkt erkennbar ist, kann sie eine Bedeutung bekommen, indem der Gesprächspartner seine Unsicherheit ausspricht, nochmals um einen Blick oder Geste bittet. Somit werden Zeichen etabliert, die eine Bedeutung bekommen. Durch das sich wiederholende Angebot und die entsprechende Reaktion wird von beiden Gesprächspartnern gelernt, wie sich der Mensch mit Behinderung äußern kann. In dem Moment des solchen Angebots geschieht noch etwas Entscheidendes: Die Aufmerksamkeit des Gegenübers liegt bei der Person. Die Person kann unabhängig vom Behinderungsgrad erkennen: Ich bin wichtig, ich werde ernstgenommen. Und darum kann es auch bei der Selbstbestimmung gehen, auch wenn das Ergebnis für einen Außenstehenden vielleicht nicht unbedingt sichtbar ist: um eine ernsthafte Begegnung mit einem Menschen. Monika und Peter sitzen am Tisch und trinken gemeinsam Kaffee. Lautlos aber nicht sprachlos und mit viel Genuss. Rike Dannhart, Fachdienst Heilpädagogik und Psychologie In den nächsten 4 Jahren soll es ein neues Gesetz geben. Damit soll die Teilhabe der Menschen mit Behinderung besser werden. Das Gesetz soll Bundes-Teilhabe-Gesetz heißen. Der Staat muss die Nachteile ausgleichen. Deshalb muss der Staat Menschen mit Behinderung unterstützen. Neu ist: Jeder Mensch mit Behinderung soll Unterstützung bekommen. Egal, wie viel Geld er oder seine Familie hat. Das neue Gesetz soll aber kein Grund dafür sein, Geld zu sparen. Das Verfahren setzt Maßstäbe, darin waren sich die Fachverbände für Menschen mit Behinderung, zu denen auch das Franziskuswerk Schönbrunn über den Verband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) einig. Es sei transparent und partizipatorisch gewesen und alle Beteiligten konnten sich gleichberechtigt einbringen. Die Rede ist von den Beratungen mit den Verbänden zu einem Bundesteilhabegesetz, das die Bundesregierung im kommenden Jahr beschließen will. Im April wurden die Beratungen abgeschlossen, jetzt arbeiten die Referenten im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) an einem Gesetzentwurf, der im kommenden Jahr verabschiedet werden soll. Die Fachverbände, die rund 90% aller Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderung vertreten, erhoffen sich von einem Bundesteilhabegesetz eine Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe nach den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention (UN- BRK). Sie erwarten, dass sich die Eingliederungshilfe im Sinne eines individuellen Nachteilsausgleichs zu einer einkommens- und vermögensunabhängigen Leistung personenzentriert weiterentwickelt und neue gleichwertige Wahlmöglichkeiten der Teilhabe eröffnet werden. Zu den wichtigsten Forderungen der Fachverbände gehört eine Veränderung des Behinderungsbegriffs, der im 9. Sozialgesetzbuch festgehalten ist und zukünftig gemäß der UN-BRK formuliert werden soll. Infolge der allseits geforderten Stärkung der Personenzentrierung wird es zu einer Trennung der Fachleistungen der Eingliederungshilfe von den existenzsichernden Leistungen kommen. Damit lt. Fachverbänden ein echter Nachteilsausgleich entsteht, müssen Menschen mit Behinderung genau die Unterstützung erhalten, die sie in ihrer individuellen Lebenssituation benötigen. Alle Leistungen der sozialen Teilhabe sollen in ein eigenes Kapitel des Gesetzes überführt werden. Dabei sollen Elternassistenz, Förderung in Pflegefamilien, Budgetassistenz und die notwendige Unterstützung im Freizeitbereich (Sport, Ehrenamt, Urlaub) explizit aufgeführt werden. Der Unterstützungsbedarf, insbesondere bei der Existenzsicherung und Pflege, muss umfassend ermittelt werden. Wichtig ist auch hier die Beteiligung: In jedem Verfahrensschritt müssen Menschen mit Behinderung und ihre Vertrauenspersonen beteiligt sein. Wer die leistungsberechtigte Person dabei berät, soll sie dabei selbst aus einem pluralen Beratungsangebot auswählen können. Eine solche staatlich finanzierte Beratung ist wichtiger Bestandteil, damit die Qualität der Leistung fachlich fundiert ist und die nötige Qualität aufweist. In den Leistungsgesetzen ist ein Beratungsangebot der Leistungsträger vorgesehen und soll durch die unabhängigen Beratungsstellen ergänzt werden. Tobias Utters Im Januar war Ministerialdirektor Dr. Rolf Schmachtenberg, federführender Abteilungsleiter im BMAS im Verfahren zur Erarbeitung des Bundesteilhabegesetzes, im Rahmen einer CBP-Tagung zu Gast im Franziskuswerk Schönbrunn. In Gesprächsrunden und bei einer Führung hatte Geschäftsführer Markus Tolksdorf die Gelegenheit, die Auswirkungen eines Bundesteilhabegesetzes auf die Klientel des Franziskuswerks darzulegen. Besonders interessiert war Dr. Schmachtenberg beim Besuch der Förderstätte, deren Beschäftigte selbstverständlich auch vom Bundesteilhabegesetz profitieren und deren Leistungen im Gesetz anerkannt werden sollen. Die Vorbereitungen des Integrationstags stießen auf große Zustimmung, denn die Förderung von Projekten dieser Art soll in diesem Gesetz verankert werden. Markus Tolksdorf (r.) erläutert Dr. Rolf Schmachtenberg vom BMAS und Landescaritasdirektor Bernhard Piendl die Herausforderungen und Chancen des Bundesteilhabegesetzes für eine Groß- und Komplexeinrichtung

8 Einblicke Einblicke Drei Jahre Niederroth Drei Jahre Selbstbestimmter!? Die Männer-WG genießt die Sonne: Alexander Endres, Stefan Berger, Josef Kastl, Vincent Prekratic, Robin Schöntag, Benjamin Schwenk, Manfred Sommersperger und Marcello Zgavec auf ihrer Terasse, auf die auch mal ein Nachbar zu Gast kommt. Wie selbstbestimmt kann man leben? Gibt es sowas wie Selbstbestimmung eigentlich in einer Wohngruppe, bei der zumindest tagsüber immer Personal anwesend ist? Eine Frage der Haltung und auch der Wahrnehmung. Wie sich zeigte, ist die Männer-WG in Niederroth mit ihrer Situation recht glücklich. Das Wohnen in Niederroth ist für die meisten selbstverständlich geworden und sie sind gut in den Ort aufgenommen und integriert worden. Drei Jahre ist es nun schon her, dass die Wohngruppe in der Westenstraße aus Schönbrunn nach Niederroth gezogen ist. Für die Augenblicke ein guter Zeitpunkt, am Abend vor dem Jubiläum mal nachzufragen, wie es sich so lebt in dem Dorf im Norden von Dachau. Sie wohnen jetzt seit drei Jahren in Niederroth. Wie geht es Ihnen dort? Alex: Stimmt. Das sind jetzt schon drei Jahre. Da sollten wir morgen Abend gleich noch ein bisschen feiern und anstoßen. Benjamin: Ja, das machen wir. Morgen. Hat sich viel verändert, seit sie hier sind? Alex: Hier habe ich die Möglichkeit in einen Verein zu gehen. Ich geh zum Beispiel in den Gartenbauverein. Da machen wir Ausflüge, Jahresrückblick oder jetzt war erst Rama Dama. Da haben wir das Dorf aufgeräumt. So Zeitungen von der Straße aufgesammelt und die Gräben saubergemacht. Benjamin: Ich geh auch in den Obst- und Gartenbauverein. Das ist toll. Josef: Und zum Stockschießen gehen wir. Manfred: Ja, zumindest manchmal. Alex: In Schönbrunn haben wir in der Wohngruppe gewohnt. Hier in Niederroth haben wir eine viel schönere Aussicht. Da ist ja gleich das Feld hier. Benjamin: Aber dass die gleich hier gegenüber noch so viel bauen, das hätten wir nie gedacht. Aber jetzt sind sie fertig. Das ist in Schönbrunn ja noch anders. Alex: Hier haben wir auch ein eigenes Auto für die Gruppe. Früher hatten wir zwei, aber eins mussten wir wieder abgeben. Aber mit unserem Auto können wir zum Einkaufen fahren nach Indersdorf oder Schwabhausen. Mit unserem eigenen Bus ist es schon einfacher. Man muss nicht immer anrufen ob ein Bus frei ist, wenn man mal wo hin will. Wenn man Pech hatte in Schönbrunn, gab s halt keinen Bus und man musste laufen oder daheim bleiben. Stefan: Ich fahr auch gern mit der S-Bahn. Das hab ich jetzt gelernt. Da kann ich am Wochenende Ausflüge machen. Nach München auf den Friedhof zum Grab meiner Schwester zum Beispiel oder auch mal in die andere Richtung nach Altomünster. Josef: Ja, da fahr ich manchmal mit. Benni: Ich mach gerade noch ein S-Bahn-Training. Da sind wir schon nach München gefahren. Ich übe noch, aber bald mach ich das schon alleine. Wie helfen Ihnen die Betreuer hier in Niederroth? Alex: Am Anfang haben sie uns schon sehr geholfen. Aber jetzt geht das auch alleine. Früher zum Beispiel war in der Nacht immer jemand da. Aber jetzt nicht mehr. Wenn was ist, dann rufen wir das Notfall-Handy an. Die kommen dann ganz schnell. Manfred: Und wenn Gewitter ist, dann kann schon mal der Strom ausfallen. Dann müssen wir mit dem Handy anrufen, weil das Telefon ja nicht mehr geht. Alex: Aber die Betreuer mussten erst zweimal in der Nacht kommen. Aber das war kein Problem. Wie organisieren Sie als Wohngruppe Ihr Essen? Alex: Am Freitag machen wir immer zusammen einen Essensplan und am Samstag gehen wir einkaufen. Wir sagen halt was wir wollen. Dann wird geschaut, wer wann Zeit hat, der muss dann kochen. In Niederroth gibt es seit 3 Jahren eine Wohngruppe. Die Bewohner mögen Niederroth. Vieles ist neu. Vieles können sie selbst bestimmen. Besonders, wo sie gerne hingehen. Zum Beispiel in einen Verein. Oder wann sie einen Ausflug machen wollen. Robin: Am Samstag und am Sonntag können wir immer ein bisschen aufwendiger kochen, wenn wir unter der Woche nicht so viel gebraucht haben. Da kann man dann mal ein bisschen mehr Geld ausgeben. Aber das passt schon so. Benni: Was ich jetzt immer übernommen hab am Samstag ist das Semmeln holen. Am Sonntag geh ich da unter und am Sonntag muss ich wo anders hin. Da hat die Bäckerei unten zu. Döring: Sollen wir das mit dem Essen mal anders organisieren? Dass jede Woche einer zuständig ist und mit dem Geld für eine Woche am Samstag einkaufen geht? Wir könnten es ja auch so machen, dass jeder an einem festen Tag in der Woche kocht. Alle: Hmmm, vielleicht, nein, ja wir überlegen uns das noch. Eigentlich passts schon so wie es ist. Die Nachbarn haben Sie zum Straßenfest eingeladen. Ist das was Besonderes? Alex: Deine Fragen sind komisch. Hier ist das einfach so. Wir verstehen uns super mit den Nachbarn und so. Benni: Ich geh immer zur Barbara zum Friseur. Die ist auch sehr nett. Sind Sie zufrieden hier in Niederroth? Alex: Mein Ziel ist eine eigene Wohnung, vielleicht in Dachau oder Schwabhausen. Da ist mehr los als hier in Niederroth. Aber sonst gefällt es mir hier gut. Benni: Ich bin eigentlich glücklich hier. Ich fühl mich total wohl. Nur bei Mama ist es noch schöner. Das Interview führte Tobias Utters 14 15

9 Einblicke Einblicke Selbstbestimmte Karriereplanung Schritt für Schritt dem beruflichen Ziel näherkommen Kommentar Mobilität und Selbstbestimmung Menschen mit einer geistigen Behinderung durchlaufen, bevor sie eine Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), auf ausgelagerten Arbeitsplätzen oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder Berufsbildungswerk aufnehmen, den Berufsbildungsbereich (BbB). Der BbB erstreckt sich über zwei Jahre. Im Berufsbildungsbereich ist es uns wichtig, dass die Teilnehmer möglichst selbstbestimmt und eigenverantwortlich bei ihrer Berufsfindung mitwirken. Im Verlauf vermitteln wir wichtige Schlüsselqualifikationen, um möglichst gute Voraussetzungen für einen (Außen)-Arbeitsplatz zu schaffen. Dabei ist es manchmal notwendig, auch kleine Umwege in Kauf zu nehmen. Frau Schinzler hat durch den Einsatz in der Wäscherei und am Empfang der WfbM notwendige Fähigkeiten und Kenntnisse erlangt, welche ihr auf jeden Fall im Praktikum außerhalb weiterhelfen werden. So ein Reifeprozess ist manchmal notwendig, um gute Startbedingungen für einen (Außen)-Arbeitsplatz zu schaffen. Ingrid Wied: Frau Schinzler, seit wann sind Sie im Berufsbildungsbereich (BbB)? Jessica Schinzler: Ich bin seit September 2013 im Berufsbildungsbereich. Welche Erfahrungen machten Sie zu Beginn? Am Anfang hatte ich noch keine Idee, was ich beruflich machen möchte. Zuerst habe ich die Tätigkeiten in der BbB-Gruppe kennengelernt. Manche Aufgaben waren leicht, andere etwas anspruchsvoller. Wir haben auch eine Führung durch die einzelnen Gruppen der Werkstatt gemacht und ich konnte sehen, was es dort für Tätigkeiten gibt. Konnten Sie sich damals vorstellen, in der Schönbrunner Werkstatt zu arbeiten? Ich habe festgestellt, dass ich auch einmal etwas Anderes ausprobieren möchte, wo ich noch mehr gefordert bin z. B. außerhalb von Schönbrunn zu arbeiten. Wie hat man Sie bei der Berufswahl unterstützt? Frau Wied hat mit mir eine Persönliche Zukunftsplanung durchgeführt und mir von möglichen Arbeitsplätzen außerhalb erzählt. Ich habe mir dann Gedanken darüber gemacht. Ich konnte mir gut vorstellen, im Mode- oder Drogeriebereich zu arbeiten. Ich habe mit Frau Wied vereinbart, erst mal hier in Schönbrunn im Floristikladen ein kurzes Praktikum zu machen. Das war sehr anstrengend, weil ich das viele Stehen nicht gewohnt war. Bald darauf haben wir eine Berufswegeplanung gemacht. Da waren auch meine Eltern und eine Mitarbeiterin aus der Wohngruppe dabei. Ich wurde gefragt, was meine Wünsche sind. Ich habe geantwortet, dass ich immer noch gerne im Mode- oder Drogeriebereich arbeiten möchte. Wir haben dann gemeinsam überlegt, was die Voraussetzungen dafür sind. Ich musste das längere Stehen üben, weil ich bisher nur im Sitzen gearbeitet hatte. Wir haben gemeinsam überlegt, welches Praktikum sich dafür am Besten eignet. Wir sind zum Entschluss gekommen, dass sich die Wäscherei dafür eignet. Und wir haben überlegt, wie wir am Besten den Kundenkontakt üben. Wir sind dann auf die Anmeldung der WfbM gekommen, weil man da viel Kundenkontakt hat. Die Wäscherei und das kurze Praktikum an der Anmeldung haben mir geholfen, sicherer zu werden. Inzwischen habe ich auch ein S-Bahntraining gemacht, weil ich es für ein Praktikum außerhalb gebraucht habe. Sind Sie ihrem beruflichen Ziel schon näher gekommen? Ja, die Praktikumssuche war zwar schwieriger als gedacht, aber seit Ende März arbeite ich bei der Fashion Galerie in der Dachauer Altstadt. Können Sie mir erklären, was Selbstbestimmung ist? Unterstützt Sie dabei der Berufsbildungsbereich? Selbstbestimmung ist, wenn man selber bestimmen kann, was man arbeiten möchte. Ich werde auch immer wieder gefragt, was ich später mal arbeiten möchte. Ich werde bei den Entscheidungen unterstützt. Frau Schinzler, vielen Dank für das Interview! Ingrid Wied Als ich im Februar 2010 meine Tätigkeit im Franziskuswerk Schönbrunn aufnahm, wurde ich schnell von Klienten mit der kaum zufriedenstellenden Mobilität konfrontiert. Signifikant war folgende Aussage: Ich kann am Wochenende nichts unternehmen, da es keine Verbindung zum S-Bahnhof Röhrmoos gibt und ich diese Strecke nicht zu Fuß laufen kann, war die Kernaussage. Ich hatte mir bis dato nie darüber Gedanken gemacht, wie man von A nach B kommt. Und plötzlich hatte ich Gesprächspartner, die selbständig über ihre Freizeit entscheiden wollten, es jedoch aufgrund von den fehlenden, mobilen Bedingungen nicht konnten. In diesem Moment war mir zum ersten Mal bewusst, wie eng Selbständigkeit und Mobilität im weitesten Sinne miteinander verflochten sind. Stellen wir uns mal vor, wir werden von heute auf morgen bettlägerig oder landen im Rollstuhl. Die Folgen gleichen für viele einem Schreckensszenario. Kann uns ein Handicap unabhängig ob körperlich, geistig, psychisch daran hindern, unseren Tagesablauf nach Wunsch zu gestalten? Müssen sich Menschen mit Einschränkungen aus dem Leben zurückziehen und sich in ihre Einsamkeit verkriechen? Kann man das Bedürfnis nach Selbständigkeit nicht von der Mobilitäteinschränkung auseinanderflechten, um so eine zufriedenstellende Lebensqualität zu schaffen? Yes, we can! Man(n) Frau auch arrangiert sich und passt sich den neuen Gegebenheiten an. Mobilitätseinschränkungen sollen lediglich als Einschränkungen gehandhabt werden, nicht als Verlust der Individualität und der Selbständigkeit. Die Herausforderung liegt darin, sich auch unter erschwerten Rahmenbedingungen frei bewegen zu können. Er muss möglicherweise anders planen und Kompromisse eingehen, aber er wird zu einer Lösung kommen. Selbständigkeit zu fördern ist ein wichtiger Schritt. Selbständigkeit zu fördern bedeutet aber nicht des was i wui, kriag i. Nicht jeder Wunsch ist realisierbar, nicht jedes Bedürfnis kann befriedigt werden. Vielmehr geht es darum Optionen anbieten zu können und sich manchmal auf kreative Alternativen einzulassen. Dies verlangt Mut, verlangt Motivationsarbeit. Jeder gehandicapte Mitmensch hat das Recht seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, sich mitzuteilen und zumindest eine Chance zu bekommen, sich dort aufzuhalten, wo es ihm gefällt und Spaß macht. Unsere Aufgabe ist es, zuzuhören, um gemeinsam den Weg zu finden, der ihn dahin führt. Visionäre Ansätze? Vielleicht! Doch vieles beginnt mit einer Vision Vor allem jene, die in der Eingliederungshilfe tätig sind, sind durch die UN-Behindertenrechtskonvention gehalten, beides, Selbständigkeit und Mobilität, zu fördern. Natürlich ist es nicht immer leicht, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Viele unvorhergesehene Barrieren erschweren oft unseren Tätigkeitsdrang, doch Hindernisse sind dafür da, um überwunden zu werden. Barrierefreiheit muss erschaffen werden, aber nicht nur auf der Straße, in öffentlichen Gebäuden oder im ÖPVN; viel mehr gilt es, unser Denken und Handeln barrierefrei zu gestalten. An konkreten Ansätzen mangelt es nicht, eher an der Umsetzung. Handlungsbedarf ist gefordert, nicht nur in den unterschiedlichen Einrichtungen. Die Politik, der Staat aber genauso die Gesellschaft sind gefordert! Schwierig werden viele sagen, aber nicht unmöglich. Umso erfreulicher ist, wenn es kleine Lichtblicke gibt. Die Einführung des Pendel-Busses und des Anruf-Sammel-Taxis (AST) sind meiner Ansicht nach solche kleine Lichtblicke. Die Bewohner des Franziskuswerks haben die Möglichkeit von Montag bis Samstag mit dem AST nach Röhrmoos zu fahren; zusätzlich können sie an Sonn- und Feiertagen mit dem Pendel-Bus sowohl nach Röhrmoos als auch direkt nach Dachau fahren. Es mag nicht viel sein, es ist jedoch ein Anfang. Dieser kleine Schritt vereinfacht vielen Bewohnern den Zugang zu einem vergrößerten Sozial- und Lebensraum und gibt ihnen Auswahlmöglichkeiten, welche die Selbständigkeit fördern. Und was ist aus den Bewohnern geworden, die sich noch Anfang 2010 über mangelnde Mobilität beklagt haben, werden sich viele fragen. Seit dem sie in einer Außenwohngruppe leben, hat sich ihr Mobilitätsproblem gelöst. Nun sind sie selbständig mobil. Schön, wenn sich Selbständigkeit und Mobilität gewinnbringend verknüpfen Maria Boutsoli, Projektleitung Mobilität 16 17

10 Rückblicke Rückblicke Herzlich willkommen an alle Neuen! Einführungstag mit neuem Konzept Rückblicke Können Sie zu den Einstiegsseiten immer Anfang Mai fand erstmalig der Integrationstag statt einen kurzen Text schrieben? hier immer und auch sonst war viel los im Franziskuswerk. zum Kapitel ein kurzer Text stünde que rerro cum et aut ut doleces dolupta tquossite volorum Wenn wir eine Einführungsveranstaltung für die neuen Mitarbeiter machen stellen wir doch eh alles vor. Das ist doch sicher für alle interessant, die neu sind im Franziskuswerk! dieser Gedanke leitete in diesem Jahr erstmals die Vorbereitungsgruppe des Einführungstages. Erstmals wurde also ein Tag für alle Neuen im Franziskuswerk geplant, für Bewohner, Mitarbeiter und auch Angehörige, die im vergangenen halben Jahr neu ins Franziskuswerk gekommen waren. Die Idee dazu kam Johannes Bahl, dem Leiter des Bereichs Bildung und Beratung an der Akademie Schönbrunn, bei der Konzeption des Einführungstages für neue Mitarbeiter: Ganz viel von dem, was wir an diesem Tag vorstellen und besprechen betrifft ganz unmittelbar auch die Menschen mit Behinderung, die eines der Angebote des Franziskuswerks nutzen, und natürlich deren gesetzliche Betreuer: Die personenzentrierte Arbeitsweise, die Vision 2030 oder auch die Ausrichtung auf die UN-Behindertenrechtskonvention. Da war es ein logischer Schritt, zu diesem Tag alle Neuen mit einzuladen. Ganz einfach war die Gestaltung des Tages natürlich nicht, schließlich gab es ganz unterschiedliche Zielgruppen, die zum Teil auch unterschiedliche Ansprache benötigten. Ich glaube, wir haben eine ganz gute Mischung gefunden. Klar, es gibt immer noch Dinge zu verbessern, z. B. hätten sich viele eine Führung durchs Dorf ge- wünscht, und manche Dinge waren für die Menschen mit Behinderung schwierig zu verstehen. Aber der Mix war denke ich gut: Die Geschäftsführung und Ordensleitung haben sich vorgestellt, die strategische Ausrichtung erklärt und die Geschichte des Unternehmens beschrieben. Zusammen mit den Teilnehmern wurde das Prinzip unseres pädagogischen Handelns erarbeitet und beim Infomarkt haben sich ganz viele Angebote des Franziskuswerks in Schönbrunn und aus der Umgebung vorgestellt. Da konnte sich dann jeder das aussuchen, was ihn am meisten interessiert oder auch einfach überall mal vorbeischauen. Die Idee, quasi von Anfang an alle Beteiligten mit ins Boot zu holen, kam durchwegs gut an. Der Austausch beim Infomarkt oder auch das Podiumsgespräch der Leitungskräfte zur Vision 2030 und der zukünftigen Entwicklung des Ortes und des Unternehmens stieß auf positives Echo. Ein besonderes Highlight war am Nachmittag der Programmpunkt Lebenswege im Franziskuswerk, bei dem ein Bewohner und ein Mitarbeiter ihre persönlichen und beruflichen Wege im Franziskuswerk schilderten. Das Fazit für Johannes Bahl ist durchwegs positiv. Der nächste Einführungstag im Herbst wird auf jeden Fall wieder für alle Neuen sein, und wenn s im kommenden Jahr noch einen Spaziergang durch den Ort gibt, haben wir vermutlich jeden restlos glücklich gemacht, so Bahl. Tobias Utters Alle 6 Monate werden die Neuen im Franziskuswerk begrüßt. Diesmal war es anders. Es waren alle Neuen eingeladen. Die neuen Mitarbeiter. Die neuen Bewohner. Und die neuen Betreuer. Der Tag war sehr schön. Alle haben viel gelernt. Nur einen Spaziergang durch Schönbrunn gab es nicht. Darüber waren einige traurig

11 Rückblicke Rückblicke 65 Beschäftigte nahmen am Integrationstag 2015 teil Und was trauen Sie uns zu? Als man dann abends in die glücklich leuchtenden, leicht erschöpften Augen der Praktikanten blickte, ging einem das Herz auf: Schau was ich gemacht habe, Ich war in einer Druckerei, die war viel größer als hier, die Leut waren total nett, Arbeit war toll, Leute waren toll, nur meine Begleiterin war anstrengend. Metallverarbeitung, Kindergärten, Bauhöfe, Einzelhändler, Verwaltungen: So vielfältig wie die rund 65 Beschäftigten der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), die am Integrationstag ein Praktikum gemacht haben, waren auch die Einsatzorte. 52 engagierte Unternehmen im Landkreis Dachau konnte das Franziskuswerk gewinnen, um am 5. Mai, dem europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, ein Schnupperpraktikum für die Beschäftigten der WfbM zu ermöglichen. Schirmherren waren der Landrat des Landkreises, Stefan Löwl, und Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann, die Wirtschaftsförderungen ihrer Behörden unterstützten den Tag. Und die Lokalredaktion des Münchner Merkurs fand die Idee, Menschen mit Behinderung zumindest ein Schnupperpraktikum anzubieten so gut, dass sie gleich einen Praktikumsplatz zusagte und den am 5. Mai entstandenen Artikel des Praktikanten auf die Titelseite des Lokalteils setzte. Die Idee zum Integrationstag kam Valentin Schmitt, Leiter des Geschäftsbereichs Arbeit und Förderung, und seinem Team bei einer Klausur. Dass wir so viele Praktikumsplätze bekommen, so viele Unternehmen für die Idee begeistern können, hätten wir nie gedacht! zog Schmitt am Ende Bilanz. Die Ziele des Tages waren für Schmitt klar: Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Menschen mit und ohne Behinderung schaffen, zeigen, dass Menschen mit Behinderung in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen einen wertvollen Beitrag leisten können, das Aufzeigen von Perspektiven für Menschen mit Behinderung. Und, wer weiß, vielleicht ergibt sich ja die eine oder andere Möglichkeit für eine berufliche Weiterentwicklung von einem der Praktikanten! Im nächsten Jahr ist auf jeden Fall wieder ein Integrationstag geplant. Die positiven Rückmeldungen der Firmen und der Praktikanten zeigen, dass wir mit dem Tag einen Nerv getroffen haben, sagte Schmitt am Abend des Integrationstages. Und das Motto des Tages Und was trauen Sie uns zu? trifft für alle Beteiligten zu. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: Aber manchmal braucht es wohl einige Zumutungen, damit etwas in Bewegung kommt. Tobias Utters Harald Dirlenbach, Bürgermeister von Vierkirchen Im Gespräch über den Integrationstag Was halten Sie von dem Konzept des Integrationstags? Ich halte es für eine fantastische Idee. Wir haben an dem Tag in der Gemeinde Vierkirchen drei Praktikumsplätze gestellt. Das Franziskuswerk Schönbrunn ist mir gut bekannt und auch in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) bin ich des Öfteren. Der Integrationstag ist jedoch nochmal eine komplett andere Erfahrung gewesen. Man kommt in einen offenen Erfahrungsaustausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Gab es etwas, das Ihnen besonders positiv in Erinnerung bleibt? Was mich beeindruckt hat, auch bei der Initiative des Franziskuswerks, war, dass man nicht lange darüber geredet hat, sondern einfach diese Aktion auf die Beine gestellt hat. Und an diesem Tag wurden auf beiden Seiten Berührungsängste abgebaut und Erfahrungen gewonnen. Wir sind jederzeit wieder bereit am Integrationstag teilzunehmen, hoffentlich findet er nächstes Jahr wieder statt. Auch zwischenzeitlich Praktikanten aufzunehmen ist vorstellbar. Außerdem war ich erstaunt, dass trotz der großen Arbeitsbelastung unserer Belegschaft keiner auch nur einen Augenblick gezögert hat, sich an dem Tag Zeit für die Praktikanten zu nehmen und an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Können Sie sich eine weitere und intensivere Zusammenarbeit mit dem Franziskuswerk vorstellen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung? Ja, nach diesem Tag absolut. Für uns ist es gut vorstellbar einen Ausgelagerten Arbeitsplatz der WfbM Schönbrunn einzurichten oder auch die DSI Schönbrunn mit der Anlagenpflege zu betrauen. Dass es bei Menschen mit Behinderung auch Grenzen in der täglichen Arbeit gibt, ist uns klar, allerdings können wir uns mit Unterstützung des Franziskuswerks eine Beschäftigung sehr gut vorstellen. Das Interview führte Sebastian Wacht 20 21

12 Rückblicke Rückblicke Fachtag der Fachakademie für Heilpädagogik Leib und Bewegung Fundament für Ich-Identität und Lernen Beim diesjährigen Fachtag der Fachakademie für Heilpädagogik ging es diesmal um Wege, wie Leib und Bewegung die Identität des Menschen beeinflussen können. Georg Blaser, Leiter der Akademie Schönbrunn und Michael Kreisel, Schulleiter der Fachakademie für Heilpädagogik, begrüßten dazu die zahlreichen Fachleute der Behinderten-, Kinder- und Jugendhilfe. In Workshops zu den Themen Yoga, Tanz, Bewegungserziehung, Körper- und Beziehungserleben, Rhythmus und Erlebnispädagogik erfuhren die Teilnehmer sich selbst in ihrer Leiblichkeit. Es gab ferner einen Workshop zur leiblichen Kommunikation und zur Bewegungsunterstützten Kommunikation als Anregung zu aktiver Teilhabe. Der Leib als Grundlage für alle menschlichen Lebensprozesse Basis für die Heilpädagogik ist, dass der Leib die Grundlage für alle menschlichen Lebensprozesse, d. h. auch für die emotionalen und geistig-seelischen darstellt. Mit dem Leib nimmt der Mensch wahr und lässt Gefühle, Gedanken und Verhalten entstehen. Mit dem Leib lernen Menschen. Hier wird Stigmatisierung, Nicht-Können, Krankheit und Exklusion erfahren. Hier ist aber auch der Ort für die Erfahrung von Selbstbestimmung, für das Spüren von Stärken, Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten. Der beseelte Körper als Ausgang heilpädagogischen Handelns Die Zugänge zu Leib und Bewegung sind in der Heilpädagogik vielfältig. Man kann sich dem Leib auf der Ebene der eigenen Leiberfahrung, der Bewegungslehre, der Psychologie/Psychotherapie, der Soziologie oder der Medizin nähern. Der Fachtag zeigte: Aus heilpädagogischer Sicht müssen Professionelle über ein vertieftes Verständnis zum Leib verfügen, damit sie Menschen im Umgang mit Behinderungszuständen gut unterstützen können. Mit dem Leib stellen sich Fragen von Sinnfindung, Existenz und Endlichkeit. Mit dem Leib wird auch die Lebensgeschichte eines jeden Menschen deutlich. Erlebnisse stecken uns in Fleisch und Blut. Das Gedächtnis des Körpers birgt die eigene Geschichte. Über den Körper erinnern wir uns. Man kann sagen, dass der beseelte Körper wichtiger Ausgang heilpädagogischen Handelns ist. Der behinderte Körper ist auch gesellschaftlich hergestellt Bei seinem Einführungsreferat fragte Prof. Dr. Markus Dederich von der Universität Köln, ob Menschen in erster Linie gleich oder verschieden seien. Viel zu oft würde Verschiedenheit als Möglichkeit genutzt, Menschen negative Merkmale zuzuschreiben. Dies geschehe vor allem anhand körperlicher Merkmale: Der behinderte Körper wird dann zu einem negativen Stigma. Die Soziologie des Körpers beschäftigt sich damit, wie gesellschaftliche Werte, Strukturen und Technologien den menschlichen Körper prägen. Dederich trat dafür ein, dass die Heilpädagogik von der Körpersoziologie lernen solle, dass Menschen nicht nur naturwüchsig verschieden seien. Der physische Körper eines Menschen wird im Laufe seines Lebens sozial und kulturell geprägt. Dies sowohl auf der individuellen, als auch auf der gesellschaftlichen bzw. kulturellen Ebene. Verschiedenheit ergäbe sich auch durch die Gesellschaft und ihre Sichtweisen zum Körper. Eindrücklich zeigte er anhand von Bildern zu Behinderung im Wandel der Zeit, wie das Bild eines behinderten Körpers quasi gesellschaftlich hergestellt wird. Abweichende biologische Merkmale wurden mit gezielten negativen Bewertungen gleichgesetzt. Anhand des Bildes vom behinderten Körper lasse sich herausarbeiten, was in einer Gesellschaft wichtig sei, was zähle, welche Werte vorherrschen und wovor sich Menschen fürchten. Die Ich-Entwicklung eines Kindes und eigenkörperliche Erfahrungen In einem zweiten Vortrag ging Prof. Dr. Rolf Schwarz von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe auf die kindliche Bewegungsentwicklung ein. Bewegung schaffe Zugang zur Welt. Kinder müssten sich ihre Erfahrungen von sich und der Umwelt regelrecht einverleiben. So hänge die Ich-Entwicklung eines Kindes grundlegend mit eigenkörperlichen Erfahrungen zusammen. Jeder Vater und vor allem jede Mutter kennt die Erkundungstouren ihrer Kinder, die im Krabbelalter z. B. für fast jeden Haushaltsgegenstand besondere Vorlieben entwickeln, durch Schmecken, Fühlen, Beißen, Werfen etc. die Welt be-greifen müssen. Bewegungserfahrungen sind wichtig für das Selbstvertrauen, für die kindliche Identität. Der Körper sei eines der ersten und Prof. Dr. Markus Dederich während seines Einführungsvortrags. Die Expertinnen der Workshops von links: Christine Reichl, Karsten Czimmek, Urte Gudian, Stephanie Jofer-Ernstberger, Nicole Fichtmair, Gabriele Haller-Ospach, Uta Klawitter, Elisabeth Dausch (nicht auf dem Bild: Michael Saller) wichtigsten Experimentiergebiete für die Ich-Identität. Schwarz stellt diese Entwicklungsschritte sehr anschaulich dar, die Zuhörer wurden durch Experimente eingebunden. Mein Leib ist gelebte Zeit Die Vorträge wurden von den Teilnehmern als sehr inspirierend wahrgenommen. Bereichernd empfanden die Anwesenden auch die vielen praktischen Angebote und den umfangreichen Büchertisch. Der Fachtag lenkte die Aufmerksamkeit auf ein Thema, was manchmal im Alltag untergeht und viel zu wenig mitgedacht wird: Wir kennen es von uns selbst: Obwohl der Leib wesentlicher Teil unserer Identität ist, vergessen wir ihn allzu oft. Unserer Körperlichkeit erinnern wir uns oftmals erst dann, wenn Bereiche schmerzen oder nicht so funktionieren, wie wir es wollen. Vor allem Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen haben oftmals keinen positiven Zugang zum eigenen Körper. Ihre Körpererfahrungen können durch Sensibilitätsausfälle, Funktionsstörungen, Schmerzen, Krankheit beeinträchtigt sein. Auch veränderte motorische Erfahrungen können das eigene Körperbild negativ beeinflussen. Menschen mit Beeinträchtigungen können ihren Leib als Ressource, aber auch als unerwünschte Normabweichung erleben. In der Heilpädagogik ist es wichtig, Unterstützung anzubieten und Abweichungen nicht als Defekt zu interpretieren. Den oftmals negativen Körpererfahrungen von Menschen mit Behinderung müssen bewusste positive Leiberfahrungen gegenüber gestellt werden. Für die Stärkung der Identität gilt es Menschen zu unterstützen ihre leibliche Existenz als wertvoll und gewollt zu erleben. Hierfür sollten unterschiedliche Wege eigenleibliches Spüren angeboten werden, damit sich Einstellungen und Umgangsweisen zum eigenen Körper positiv auf die Identität auswirken. Michael Kreisel 22 23

13 Rückblicke Rückblicke Genossen zur Kooperation Kartoffelkombinat arbeitet mit Gärtnerei Schönbrunn zusammen Schönheit der Trauer Kölner Kantorei gibt Konzert zur Fastenzeit Die Stimmgewalt von 41 Frauen und Männern erfüllte die Kirche St. Josef als die Kölner Kantorei am 21. März zu Gast in Schönbrunn war. Das Stabat Mater stand auf dem Programm, ein Gedicht aus dem Mittelalter, das die Schmerzen Mariens unter dem Kreuz reflektiert. Durchaus passend also für die Fastenzeit. Das Programm war durchaus anspruchsvoll und ging quer durch alle Musikepochen unterbrochen durch Celloimprovisationen von Johanna Stein, die die Gesänge aufgriff und mit ihrem Instrument kunstvoll spiegelte. Dass ein Motiv durchaus unterschiedlich verarbeitet werden kann zeigte dabei die Kölner Kantorei, die gleich vier verschiedene Versionen des vertonten Gedichts aus verschiedenen Epochen präsentierte. Kenner wie Laien konnten so die Veränderung der Interpretation und musikalische Umsetzung im Laufe der Zeit wunderbar nachvollziehen. Auch andere Werke wurden aufgeführt, von Komponisten aller Epochen aus ganz Europa, vom Italien des 15. und 16. Jahrhunderts, bis hin zu modernen Kompositionen von Künstlern aus ganz Europa. Immer ging es dabei um die Passion, das Leiden Christi und die Erlösung. Die Kölner Kantorei zählt zu den führenden Kammerchören Deutschlands. Seit vier Jahrzehnten begeistert sie Publikum und Kritik mit ihren innovativen Programmkonzeptionen. In Schönbrunn präsentierte der Chor den Zuhörern ein Konzert voll emotionaler Tiefe und Intensität. Die Süddeutsche Zeitung zeigte sich auch entsprechend angetan: Ein höchst anspruchsvolles Konzert [ ], das vom 41-köpfigen Kölner Konzertchor in beeindruckender Präsenz und packender Dichte aufgeführt wurde. Und nicht nur die Kritik, auch die Sänger zeigten sich beeindruckt von der Gastfreundschaft und der unerwartet guten Akustik in der Kirche St. Josef: So wie wir hier aufgenommen wurden, das passiert selten. Leider haben wir einen vollen Terminkalender, aber wenn es sich einrichten lässt, kommen wir gerne wieder. Nach dem Konzert gab es noch ein Treffen mit dem Chor im Theatersaal von Schönbrunn. Dabei nahm Markus Tolksdorf, Geschäftsführer des Franziskuswerks, die Musiker bei Wort. Wer also das Konzert verpasst hat, kann sich schon mal einen Merker für die Weihnachtszeit 2016 in den Kalender setzen. Tobias Utters Kartoffelkombinat das Wortspiel, das an die sozialistische Landwirtschaft erinnert. Dass sich Leute gemeinschaftlich organisieren, um Lebensmittel zu produzieren, ist aber auch schon alles, was der Name mit den ehemaligen Großproduzenten der DDR gemeinsam hat. Viel wichtiger ist den Gemüsegärtnern, eine gemeinwohlorientierte Lebensmittelversorgung aufzubauen. Dafür haben die Gründer des Münchner Kartoffelkombinats eine sogenannte solidarische Landwirtschaft gegründet und versorgen ihre rund 600 Mitglieder umfassende Gemeinschaft mit nachhaltig angebautem Obst und Gemüse. Die Gärtnerei Schönbrunn ist dabei die neue Homebase der Genossen. Das Kartoffelkombinat ist in diesem Jahr eine Kooperation mit dem Franziskuswerk eingegangen und nimmt alles Gemüse aus der Naturlandgärtnerei Schönbrunn ab. Die Beschäftigten der Gärtnerei sind weiterhin dort beschäftigt, das Kartoffelkombinat stellt allerdings selber noch einen weiteren Gärtner, der den Anbau von Obst und Gemüse vorantreibt und auch die Produktionsmengen weiter erhöht. Das Kartoffelkombinat ist als solidarische Landwirtschaft konzipiert, bei der mehrere private Haushalte zusammen die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs tragen. Jedes Mitglied kauft einen Ernteanteil und erhält im Gegenzug den entsprechenden Anteil an Obst und Gemüse. Die beteiligten Haushalte sind somit unabhängig von industriellen Agrarstrukturen und bestimmen selbst, was und wie angebaut wird. Ziel ist es, eine lokale Grundversorgung mit ökologischen Produkten aufzubauen und dabei gleichzeitig regionale Kleinbetriebe zu unterstützen. Wer sich mit den Gründern des Kartoffelkombinats unterhält, dem fällt schnell auf, dass sie mit ökologischbewegten Alt-68ern wenig zu tun haben: Mit Landwirtschaft kennen wir beide uns eigentlich nicht aus. Aber uns war daran gelegen, unseren Konsum zu überdenken und etwas konkret zu tun. Als Werbefachmann und als BWLer bringen wir dafür das richtige Rüstzeug mit, sagt Daniel Überall. Und die Genossinnen und Genossen können sich einbringen, wie sie es wollen. Viele Menschen in München wollen gesundes Obst und Gemüse essen. Das wird seit heuer auf den Feldern der Schönbrunner Gärtnerei angebaut. Das Franziskuswerk und das Kartoffelkombinat haben einige Übereinstimmungen bei den Werten und ihrem Handeln. Beiden Seiten ist der Gedanke der Gemeinwohlorientierung und der Nachhaltigkeit ein zentrales Anliegen. Das Jahr 2015 ist als Kennenlernjahr geplant, in dem das Franziskuswerk und das Kartoffelkombinat gemeinsam testen können, wie die Zusammenarbeit funktioniert. Welche Gemüsemengen können beispielsweise in Anbetracht der Betriebs- und Personalstruktur, der Böden, des Mikroklimas, des Krankheits- und Schädlingsdrucks sowie anderer Größen erzeugt werden? Startschuss der Kooperation war im Februar, im Herbst wird die weitere Zusammenarbeit ausgelotet. Daniel Überall jedenfalls ist optimistisch: Wir fühlen uns hier sehr wohl und die Beschäftigten sind eine echte Bereicherung für unsere Genossen. Deshalb können wir schon heute sagen: Wir würden uns freuen, wenn die Zusammenarbeit eine langfristige wäre. Tobias Utters 24 25

14 Rückblicke Rückblicke Girls & Boys Day am 23. April 2015 Ist das was für mich? Nicos Langenbacher Mit der Blaskapelle zur Grüne Woche nach Berlin Einmal im Jahr gibt es den Boys & Girls Day. Das ist ein schweres Wort. Es bedeutet, dass Buben in Frauenberufen schnuppern dürfen. Zum Beispiel im Kindergarten. Es bedeutet auch, dass Mädchen in Männerberufen schnuppern dürfen. Zum Beispiel in der Schreinerei oder in einer Werkstatt. Jedes Jahr kommen ein paar Mädchen und Buben ins Franziskuswerk zum Schnuppern. Das macht allen sehr viel Spaß. Stefan komm, wir wollen Bulldog fahren! Stefan, kommst Du mit mir rutschen? Heiß begehrt war Stefan Portscher bei den Kindern der Kindertagesstätte Benjamin. Er besucht die 6. Klasse der Mittelschule Indersdorf und nahm am Girls & Boys Day 2015 teil, ebenso wie Simone Salzberger und Michael Renz. Beide besuchen eine 7. Klasse der Hauptschule Indersdorf und sie sind mit Feuereifer dabei, Schriftstücke im Büro des Handwerkszentrums abzuheften. Die Schüler müssen während der 7. Klasse je einen Praxistag in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Soziales ableisten und darüber auch Referate halten. Seit vielen Jahren beteiligt sich das Franziskuswerk an den bundesweit stattfinden Girls und Boys Days. Die Aktionstage geben Jungen und jungen Männern Gelegenheit, genau die Berufe kennen zu lernen, die vorwiegend oder fast ausschließlich von Frauen ausgeübt werden und bringt umgekehrt Mädchen und jungen Frauen typische Männerberufe näher. Denn bei der Berufswahl stehen Schülerinnen und Schüler oft vor der Frage, ob für sie ein Beruf auch wirklich passt. Oft wird die Frage gestellt: Was sagt das Umfeld über meine Berufswahl? Welcher Junge will schon Erzieher werden, welches Mädchen Automechanikerin? Da ist schon Selbstbewusstsein gefragt, um sich für einen Beruf zu entscheiden, der traditionellerweise vom jeweils anderen Geschlecht ausgeübt wird. Genau da setzen der Boys Day (Jungen-Zukunftstag) und der Girls Day (Mädchen-Zukunftstag) an. Dieses Jahr haben insgesamt sieben Buben und zwei Mädchen in unseren Kindertagesstätten und im Handwerkszentrum teilgenommen. Stefan hat der Tag in der Kita Schönbrunn gut gefallen. Das kann Sandra Rossmanith nur bestätigen: Stefan war gleich in der Frühe der Star der Gruppe. Jeder wollte mit ihm spielen oder ihm etwas erzählen. Ich finde es beachtlich, dass sich ein Junge in der 6. Klasse schon mit der Berufswahl auseinandersetzt. Sigrun Wedler Stefan Portscher genießt es, mit den Zwergeln zu rutschen. Mit 12 darf man sich aber auch noch fühlen, wie wenn man erst 4 Jahre alt wäre. (oben) Laura Folly und Michael Zenz bilden ein gutes Team. Gemeinsam montieren sie eine Kommode für das Esszimmer der Wohngruppe Birgit in Schönbrunn. (unten) Ende 2013 zog Nicos, Nico, Langenbacher von der Gruppe Ludwig nach Peterhausen in die AgW St. Paul. In der Wohngemeinschaft wurde schnell klar wie wichtig die Musik für Nicos ist und über wie viel musikalisches Talent er verfügt. Er spielt schon seit längerem das Schlagwerk in der von Udo Neubauer geleiteten Schönbrunner Band und seit etwa einem Jahr in der Blaskapelle Petershausen. Auch bekommt Nicos inzwischen Schlagzeugunterricht im Franziskuswerk und kann auf seinem eigenen Schlagzeug in der Wohngemeinschaft regelmäßig spielen und üben. In der letzten Ausgabe der Augenblicke berichteten wir ausführlich über Nicos Weg zur Blaskapelle Petershausen. Hier erzählt er nun von seinen Auftritten bei der Grünen Woche in Berlin. Anfang des Jahres 2015 ergab sich die Möglichkeit, gemeinsam mit der Blaskapelle nach Berlin zur Landwirtschaftsausstellung Grüne Woche zu fahren. Am Freitag, den 23. Januar ging es morgens um 6 Uhr mit dem Bus los nach Berlin. Begleitet wurde ich neben meinen Musikerkollegen der Blaskapelle auch von einem Mitarbeiter meiner Wohngemeinschaft, Markus Frammelsberger. Nachmittags angekommen, unternahmen wir eine Stadtrundfahrt mit anschließender Besichtigung des Bundestages. Ein besonderer Höhepunkt war für mich das Treffen mit meinem jüngeren Bruder Stefano. Er wohnt in Berlin und ich habe ihn schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen. Da das Wiedersehen so schön war, verabredeten wir uns für den nächsten Tag gleich nochmal. Nicos Langenbacher war in Berlin. Zusammen mit anderen Musikanten der Blaskapelle Petershausen. Nicos erzählt: Gemeinsam waren wir im Bundestag. Es gab gutes Essen in Berlin. Dort traf ich auch meinen Bruder, er wohnt in Berlin. Samstag waren wir auf der Landwirtschaftsausstellung Grüne Woche. Wir sind zweimal auf der Bühne aufgetreten. Das Musik machen mit der Blaskapelle hat mir viel Spaß gemacht. Sonntag ging es wieder heim. Wir besuchten noch in Dresden die Frauenkirche. Das Wochenende war super! Am Samstag, nach einem tollen Frühstück im Hotel, fuhren wir zur Ausstellung. Zuerst konnte ich mich auf der Ausstellung umschauen und die verschiedenen Landschaftsfahrzeuge ansehen. Um 11 Uhr war dann der erste große Auftritt meiner Blaskapelle Petershausen, am späten Nachmittag der zweite. Um 17 Uhr fuhren wir zurück ins Hotel und gingen am Abend in den Gasthof Löwenbräu zum Abendessen. Dort habe ich zum zweiten Mal meinen Bruder getroffen und konnte ihm von den beiden Auftritten erzählen. Es war noch ein schöner Abend mit ihm und den Musikanten der Blaskapelle. Wir wollen jetzt mehr Kontakt halten und ich habe ihn in meine Wohngemeinschaft nach Petershausen eingeladen. Sonntag nach dem Frühstück ging es dann zügig zurück Richtung Heimat. Ein kleiner Abstecher führte uns nach Dresden. Wir machten eine Stadtrundfahrt und besichtigten die Dresdner Frauenkirche. Bevor wir die Fahrt nach Petershausen fortsetzten, kehrten wir noch zum gemütlichen Mittagessen in den Augustiner Keller ein. Spät in der Nacht kamen wir alle zu Hause an und ein sehr schönes Wochenende mit vielen Erlebnissen ging zu Ende. Nicos Langenbacher 26 27

15 Rückblicke Rückblicke kurz + knapp Inklusive Erstkommunion Seit Januar 2015 haben sich erstmalig zehn Jungs mit und ohne Behinderung, eine Mutter, die ihren Sohn begleitet und drei Gruppenleiterinnen in einer inklusiven Vorbereitungsgruppe auf die Erstkommunion im Mai vorbereitet. An sechs gemeinsamen Treffen von Januar bis April haben alle erfahren und wahrgenommen, dass jeder willkommen ist, dass alle sehr verschieden sind jeder auf seine Weise und dass Jesus und die Vorbereitung auf die Erstkommunion miteinander verbindet. Neben den Gruppenstunden wurden auch die Gottesdienste mit allen Kindern des Pfarrverbands gemeinsam gefeiert: Den Gottesdienst mit Vorstellung der Kinder im Januar, den großen Lichtmess-Gottesdienst im Februar, die Tauferinnerung und Erstbeichte im März, den Erklär- Gottesdienst im April und natürlich die feierliche Erstkommunion am 17. Mai in Schönbrunn. Christine Ibler Weihnachtsaktion im Betriebsverkauf der Firma HiPP Die Edith-Stein-Förderstätte hat für die Weihnachtsaktion der Hipp-Juniorfirma Nikolausstiefel mit Serviettentechnik verziert. In der Juniorfirma wird Auszubildenden der Firmaa Hipp die Möglichkeit gegeben, sich in einem überschaubaren Rahmen mit nahezu allen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen des realen Geschäftslebens auseinanderzusetzen. Karl Gallenmüller Pfiff Dachau Tag der Offenen Tür im Begegnungszentrum Weit über 100 Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis nutzten Ende Februar, die Gelegenheit, die Organisationen im Dachauer Begegnungszentrum in der Konrad-Adenauer-Str. 15 näher kennenzulernen. In ihren Grußworten würdigten Landrat Stefan Löwl und Oberbürgermeister Florian Hartmann das soziale Engagement der Vereine und Projekte sowie die sinnvolle Bündelung der verschiedenen Angebote, die aus dem Begegnungszentrum eine wertvolle Anlaufstelle in Dachau machen. Mit vielfältigen Infomaterialien präsentierten sich die AWO mit dem Mehrgenerationenhaus und den Projekten wellcome und Familienpaten, der Verein Behinderte & Freunde Stadt und Landkreis Dachau e.v. mit dem Projekt BegegnungKunst Kunst- Begegnung und dem Café, die Behindertenbeauftragten für Stadt und Landkreis Dachau, die Kulturloge Dachauer Land e.v. und natürlich die pfiff ggmbh Partner für Familienunterstützung, Inklusion, Fachberatung und Freizeit. Unter den Besuchern waren es vor allem Familien, deren Kinder sich kreativ am Maltisch austoben konnten, und Menschen mit Behinderung und deren Angehörige, die mit viel Interesse und mit vielen konkreten Fragen den Mitarbeitenden an den Infoständen begegneten. Erfreulicherweise zeigten auch einige Besucher Interesse an einem ehrenamtlichen Engagement in den Projekten. Verschiedene Anliegen konnten direkt vor Ort geklärt werden und wertvolle Kontakte wurden geknüpft, sodass der Tag der Offenen Tür im Begegnungszentrum ein großer Erfolg war eine Wiederholung im nächsten Jahr ist geplant! Bettina Wagner Anerkennung für die Basisqualifikation Sozial Das Franziskuswerk Schönbrunn erhielt Ende 2014 im Rahmen der Verleihung des Integrationspreises, den der Bezirk Oberbayern alle zwei Jahre vergibt, eine Anerkennung für sein Bildungsprojekt Basisqualifikation Sozial. Die Jury, der neben Mitgliedern des Bezirkstags von Oberbayern und Vertretern der Wohlfahrtsverbände die Journalistin Barbara Nazarewska (Münchner Merkur) sowie die Schauspielerin Brigitte Hobmeier (Kammerspiele München) angehört, honorierte mit ihrer Anerkennung die Förderung der Kultur des Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderungen bei der beruflichen Ausbildung. Die Möglichkeit, nach dem Besuch der Schulung eine reale Ausbildung beginnen zu können, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu beruflicher Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Christian Opl nahm die Anerkennung von Josef Mederer entgegen. Mit ihm freuten sich Karin Kemmitzer und Teilnehmende des ersten Ausbildungsjahrgangs. Sigrun Wedler Wenn Eine eine Reise tut Spendenaktion des Seniorenzentrums für Indien Monika Geldner, die im Schönbrunner Seniorenzentrum arbeitet, reist gerne und viel. Im Januar machte sie sich deshalb auf in den Süden Indiens. Die Seniorengruppen warteten schon gespannt auf die Reiseeindrücke aus dem fernen Land. Nach ihrer Rückkehr berichtete sie ihnen unter anderem von einem Altenheim eines Klosters bei Kulithalai, nahe der Großstadt Tiruchirappalli im Bundesstaat Tamil Nadu. Dort befindet sich ein Männerkloster, das ein Heim für alte, mittellose Menschen unterhält, damit sie nicht auf der Straße leben müssen. So erfuhren die Schönbrunner, dass dort in engen Zimmern, deren einziges Mobiliar aus zwei Betten besteht, jeweils zwei Personen leben, die Räume zu den angegliederten Bädern mit Toilette offen stehen, weil Türen fehlen. Über die geschilderten Zustände waren die Bewohner tief erschüttert. Deshalb entschlossen sie sich spontan, 100 Euro für den Einbau der fehlenden Türen zu spenden. Das Geld haben sie mit kunsthandwerklichen Bastelarbeiten, die sie selbst herstellen und im Franziskuswerk verkaufen, verdient. Die Spende soll durch einen Brief, zusammen mit Fotos, die die Bewohner beim Kunsthandwerk zeigen, begleitet werden. Tobias Utters Die Beruflichen Schulen der Akademie Schönbrunn veranstalteten im März einen Zukunftstag Soziale Berufe. Dabei konnten sich Interessierte über die angebotenen Ausbildungen und deren Ablauf informieren. Zahlreiche Ausbildungssuchende aus der Region und München nahmen das Angebot wahr und suchten das Gespräch mit den Dozenten und besonders den Schülern, die anschaulich über ihren aktuellen Erfahrungen berichteten. Sigrun Wedler Weihnachtsmailing An alle Menschen, die gerne vor Ort helfen möchten, richtete sich unser Spendenaufruf in der Vorweihnachtszeit. Die sehr enge und abgewohnte Küche des Kinder- und Jugend wohnens soll so umgebaut werden, dass auch Rollstuhlfahrer mitkochen können. Dank der vielen und großzügigen Spenden kann den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Wohngruppe Birgit dieser Herzenswunsch erfüllt werden. Die Umbauarbeiten haben bereits begonnen. Ich werde Sie über den Projektverlauf informieren! Im Namen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bedanken wir uns sehr herzlich für Ihre Spenden! Karin Kemmitzer denys_kuvaiev - Fotolia.com 28 29

16 Ausblicke Ausblicke Viel tut sich im Franziskuswerk: Unter anderem feiern wir dieses Jahr zum ersten Mal ein Dorffest

17 Ausblicke Ausblicke Haus der Begegnung Die Fertigstellung des Hauses der Begegnung ist mit jetzigem Baufortschritt für den Januar 2016 geplant. Das Haus der Begegnung kann voraussichtlich mit der Fertigstellung der Außenanlagen im März 2106 seinen Betrieb aufnehmen. Aktuell sind die Zimmererarbeiten abgeschlossen und der Innenausbau (Elektro, Haustechnik, Sanitär, Belüftung) läuft auf Hochtouren. Abriss der Landwirtschaft Seit der Eröffnung der Biogasanlage stehen die Gebäude der Landwirtschaft leer und werden nicht mehr gebraucht. Sie werden seit Mitte Mai abgerissen. Im Rahmen der Ortsentwicklung wird das Gelände neu überplant. Bauvorhaben 2015/2016 Neuigkeiten von den Baustellen Luftaufnahme aus dem Jahr 2012 Häuser am Raphaelwag 5 a c Der erste Bauabschnitt wird wie geplant Ende Juli fertig, sodass die Neubauten im August bezogen werden können. Momentan arbeiten die Handwerker noch an den Bodenbelägen, die Wände werden gestrichen und die Bad-/Kücheneinrichtungen werden montiert. Dann steht dem Abriss des alten Hauses St. Vinzenz im September nichts mehr im Weg. JNS-Neubau Zur Zeit werden die Entwurfsplanungen in Absprache der Bereichsleitungen mit der JNS-Schulleitung erarbeitet. Das Gebäudekonzept ist fertig und fließt in die Entwurfsplanungen mit ein. Voraussichtlich im Sommer 2016 wird dann mit dem Neubau auf der Wiese nördlich des jetzigen Schulgebäudes begonnen

18 Ausblicke Ausblicke Projekt Ortsentwicklung geht in die nächste Runde Was für die Menschen wichtig ist! Start Fachschule in München im September 2015 Heilerziehungspflegeausbildung in München Seit etwa einem halben Jahr kommt Ludwig Graf jeden Tag zur Baustelle des Haus der Begegnung und beobachtet den Baufortschritt. Langsam sieht es auch schon aus, wie ein richtiges Haus, mit Mauern und Treppen und Platz für Fenster. Das Dach fehlt natürlich noch und im Moment besteht das Haus auch noch ausschließlich aus Beton. Das Haus der Begegnung in der Ortsmittel Schönbrunns stellt sozusagen die Keimzelle für die Entwicklung des Ortes dar. Es ist eines der zentralen Handlungsfelder der Vision 2030, Schönbrunn zu einem attraktiven Sozialraum zu entwickeln, der Menschen mit und ohne Behinderung einlädt, dort zu leben. Betrachtet man die Gestalt eines Ortes, so zeigt sich, dass der gebaute Raum immer auch das soziale Miteinander beeinflusst. Wie Städte und Dörfer gebaut sind, bedingt, wie wir in ihnen leben, oder auch wer in ihnen lebt und wer nicht. Für den Ort Schönbrunn bedeutet das, dass soziale Veränderungen, also die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und der Ziele der Vision 2030, auch bauliche Veränderungen bedürfen. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wo und wie neue Gebäude errichtet werden, sondern vor allem darum, was für Menschen wichtig ist. Wie kann so geplant werden, dass sich das soziale Leben im Ort frei entfalten und die Gestalt des Ortes prägen kann? Mit dieser Frage beschäftigt sich im Moment die Projektgruppe Ortsentwicklung, die von Willy Sedlmaier geleitet und von Dr. Markus Hertlein als externem Projektmanager unterstützt wird. Das Projektteam definiert zunächst Leitlinien für die Entwicklung des Ortes. Zentral ist hier natürlich das Anliegen, Schönbrunn als inklusiven Sozialraum für Menschen mit und ohne Behinderung zu gestalten. Aber auch Aspekte wie die ökologische Verträglichkeit, alternative Mobilitätskonzepte für den Ort Schönbrunn oder der Ausbau von Freizeitmöglichkeiten und Begegnungsräumen spielen dabei eine wichtige Rolle. Darüber hinaus werden zu einzelnen Bereichen oder Gebäuden ganz konkrete Angaben gemacht. Das Freibad soll beispielsweise erhalten bleiben und genauso wie die Physio- und Ergotherapie-Praxen stärker für Menschen außerhalb Schönbrunns zugänglich gemacht werden. All diese Grundsätze und Anforderungen werden bis Mitte des Jahres in einem sogenannten Lastenund Pflichtenheft gebündelt. Das Dokument bildet dann die Grundlage um im nächsten Schritt einen Wettbewerb zur Ortsentwicklungsplanung auszuschreiben, bei dem Architektur- und Planungsbüros ihre Entwürfe für die zukünftige Gestaltung Schönbrunns einreichen können. Ein größeres Vorhaben also, aber mit dem Bau des Haus der Begegnung ist der erste Schritt in diese Richtung bereits getan. Anfang nächsten Jahres wird es fertig sein. Dann soll es dort auch ein Bistro mit Kaffee und Kuchen geben, hat Ludwig Graf gehört. Darauf freut er sich schon besonders und ein bisschen neugierig und gespannt, was es bald sonst noch so alles in seinem Dorf geben wird, ist er natürlich auch. Maria Stadler Etwa die Hälfte der Schüler für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe kommt aus dem Großraum München. Im Hinblick auf Personalgewinnung und Fachkräftemangel ist es für das Franziskuswerk wichtig, potenzielle künftige Fachkräfte vor Ort zu akquirieren und auszubilden. Das hat im Rahmen der strategischen Ausrichtung zu der Entscheidung für die Erweiterung des Ausbildungsstandorts auf die Stadt München geführt. Nach einer ganzen Reihe von Gesprächen auf politischer, ministerieller und auf Schulaufsichtsebene wurde unserem Antrag auf ein deutlich vereinfachtes Verfahren zur staatlichen Anerkennung für eine Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe in München durch das Kulturministerium oder die Regierung von Oberbayern als der zuständigen Schulaufsichtsbehörde zugestimmt. In Gut Häusern werden Heilerziehungs-Pfleger ausgebildet. Und Heilerziehungs-Pflegehelfer. Viele Schüler kommen aus München. Sie müssen jeden Tag nach Gut Häusern fahren. Das ist ein weiter Weg. Deshalb wird im Herbst eine Schule in München eröffnet. Die Schule in Gut Häusern bleibt. Die Schüler können dann wählen, in welche Schule sie gerne gehen möchten. Im September 2015 eröffnet das Franziskuswerk Schönbrunn eine Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe in München. Neben Münchner Bewerberinnen und Bewerbern für die 1-jährige Heilerziehungspflegehilfe-Ausbildung werden ein Teil der Schülerinnen und Schüler der Heilerziehungspflege, die jetzt noch in Gut Häusern unterrichtet werden, für ihr 3. Ausbildungsjahr an die Schule in München wechseln. Nach einem Schuljahr und nach erfolgreich abgelegten Prüfungen kann dann mit der staatlichen Anerkennung beider Schulen im Herbst 2016 gerechnet werden. Als Übergangsstandort für 3 bis 5 Jahre wird die Heilerziehungspflege- und Heilerziehungspflegehilfeschule des Franziskuswerks Gast in den Schulräumen der Stiftung Katholisches Familien- und Altenpflegewerk in München-Laim sein. Die Stiftung betreibt dort Berufsfachschulen für Altenpflegehilfe und Altenpflege und eine Fachschule für Familienpflege. Für einen geeigneten Schulstandort als langfristige Lösung werden parallel unterschiedliche Optionen geprüft. Ebenso finden im Zusammenhang mit der Schulneugründung Gespräche mit Trägern der Eingliederungshilfe statt, um die Zusammenarbeit in puncto Ausbildung zu intensivieren. Es wird sehr spannend werden, plötzlich Gast in einem Hause zu sein und nicht alle Dinge, die den äußeren Rahmen eines Schulbetriebes ausmachen, selber bestimmen und eigenverantwortlich gestalten zu können. Auch wird uns deutlich bewusst werden, welch tolle Bedingungen wir in Gut Häusern zum Lernen, aber auch zum Lehren, zum Unterrichten haben, sagt der Akademieleiter Georg Blaser. Für das Gelingen des Schulprojekts in München ist ein gutes Miteinander mit den Verantwortlichen, den Lehrkräften und den Auszubildenden des Familien- und Altenpflegewerkes wichtig. Die ersten Erfahrungen aus der Planungs- und Abstimmungsphase stimmen diesbezüglich zuversichtlich. Noch maßgeblicher ist jedoch der Einsatz und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen. In einer Projektgruppe werden derzeit wichtige organisatorische und inhaltliche Themen bearbeitet, damit der Schulstart im September gut gelingen kann. In den ersten Jahren werden Kolleginnen und Kollegen an beiden Schulstandorten unterrichten. Das setzt Flexibilität der Betroffenen voraus; gleichzeitig stellt dies eine große Herausforderung für die Einsatz- bzw. Stundenplanung dar. Mittelfristig kommt die Teilverlagerung von Ausbildungskursen der Heilerziehungspflege nach München der Raumknappheit in Gut Häusern zugute. Wenngleich festzuhalten ist, dass das Zusammen-Wirken und Sich- Abstimmen in puncto Raumbedarf und Raumnutzung zwischen den beruflichen Schulen und auch zum Bereich Fort- und Weiterbildung mit Gäste- und Tagungshaus ein sehr effektives ist. Das Aufstellen der Raummodule hinter den Schulgebäuden hat sich sehr gut bewährt; diese werden von den Schülern/innen sehr gut angenommen. Georg Blaser 34 35

19 Überblicke Überblicke Franziskanerinnen von Schönbrunn bauen geistliches Zentrum auf Verankert in Gott Überblicke Im letzten Sachkapitel haben die Schwestern mit dem Aufbau eines geistlichen Zentrums einen neuen Aufbruch beschlossen. Klöster waren schon immer Zentren spirituellen und auch kulturellen Lebens. Und auch heute gibt es solche Orte: Taize, Münsterschwarzach, Andechs oder auch Montecassino. Ganz franziskanisch sieht Sr. M. Gabriele das Kloster in Schönbrunn nicht unbedingt in der Reihe dieser großen geistlichen Orte, aber ein Geistliches Zentrum ist immer dort, wo Menschen an die Gegenwart Gottes glauben, diese feiern und lebendig halten. Ein Anziehungspunkt also, der Menschen, die auf der Suche sind, Orientierung gibt, und an dem Menschen, die einen geistlichen Weg gehen, Anteil geben an ihrem Leben, ihrer Sendung und ihrer Spiritualität. So heißt es in einem Dokument, mit dem die Franziskanerinnen von Schönbrunn ihren Weg in die Zukunft vorgezeichnet haben. Wie das geistliche Zentrum Schönbrunn in Zukunft mit mehr Leben gefüllt werden kann, darüber macht sich eine Projektgruppe um Sr. M. Benigna, Sr. M. Gabriele, Sr. M. Bernadette und Sr. M. Johanna Gedanken. Wir haben hier in Schönbrunn einen reichen Schatz franziskanischer Spiritualität. Diesen weiterzugeben, an Menschen auf der Suche, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in den Pfarrverband hinein zu wirken, darin sehen wir unseren Auftrag für die Zukunft. Dem Pfarrverband kommt dabei eine besondere Rolle zu, da sich das geistliche Zentrum Schönbrunn stärker als bisher dort einbringen will. Wir unterstützen bei der Durchführung von zentralen Angeboten wie z. B. den Sakramenten oder großen Gottesdiensten, wollen uns aber selbstverständlich auch in den verschiedenen Gremien der Pfarreien einbringen. Und dann haben wir in Schönbrunn natürlich noch ganz besondere liturgische Feiern, die es so nicht mehr in allen Pfarreien gibt, z. B. das Stundengebet, das Beten des Kreuzweges oder auch die eucharistische Anbetung da haben wir als Kloster im Pfarrverband schon ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, erläutert Sr. M. Gabriele die Angebote, die bereits heute gemacht werden. Neben der Übernahme von Besuchsdiensten, der Kranken- und Sterbebegleitung oder anderer Dienste, soll das geistliche Zentrum auch in der Persönlichkeit der Schwestern wirken: In der Freundlichkeit und Offenheit in der Begegnung, bei der Gastfreundschaft, in der Präsenz im Miteinander, beim Miteinander der Generationen und der gegenseitigen Ermutigung. Besonders ausgebaut werden sollen die Angebote für Menschen, die auf der Suche sind: Besinnungstage im Kirchenjahr, geistliche Begleitung, Oasen-Tage, Kloster auf Zeit, Bibelwandern und vieles mehr. Wir werden sehen, was die Leute brauchen, wo wir unterstützen können., so Sr. M. Gabriele. Auf ein Angebot freut sie sich aber schon ganz besonders: Im September ist eine Assisifahrt geplant. Dazu sind alle ganz herzlich eingeladen, die Lust haben sich auf die Spuren des Hl. Franziskus und der Hl. Klara zu begeben. Informationen zur Assisifahrt bekommen Sie bei Sr. M. Gabriele Konrad, Marienplatz 1, in Schönbrunn unter der Telefonnummer oder per unter Tobias Utters 36 37

20 Überblicke Überblicke Gewürz, Gemüse und Arznei: Die Zwiebel als Heilpflanze und Allrounder in der Küche Die Zwiebel ist die Heilpflanze des Jahres 2015! Der Naturheilverein Theophrastus möchte mit dieser Wahl die heilenden Aspekte des Gemüses herausstellen. Das Gemüse wirkt gekocht regulierend auf den Magen-Darm-Trakt und beugt altersbedingten Gefäßveränderungen vor. Gegen Husten helfen Zwiebeln als Sirup mit Zucker und Honig. Als Bereicherung im Speisenplan bieten Zwiebeln viele positive Inhaltsstoffe: Neben Vitamin C, Vitamin A, den B-Vitaminen und Vitamin E zählen dazu ebenso Mineralien und Spurenelemente wie Kalium, Phosphor, Zink und Mangan. Nicht zu vergessen sind die wertvollen Senföle, die antibakteriell wirken und das Verdauungssystem unterstützen. Geschichte, Herkunft und Botanik Die Zwiebel ist eine unserer ältesten Gemüsepflanzen einer nachweislich über 3000jährigen Geschichte. Ursprünglich aus Zentral- und West-asien und als Hauptnahrungsmittel im alten Ägypten und bei den Römern, kam die Zwiebel über die Alpen. Der Ausbau in Deutschland begann im zwölften Jahrhundert. Die Zwiebel gehört zur Gattung Allium aus der Familie der Liliengewächse und ist heute nach der Tomate unser beliebtestes Gemüse. Jeder Deutsche konsumiert davon ca. 7 kg pro Jahr. Zwiebeln Küchentipps Frische Zwiebeln sollten prall, fest, trocken und frei von grünen Trieben sein. Triebe sind in der Regel ein Zeichen für zu feuchte Lagerung, bei der Zwiebeln auskeimen. Dunkle Flecken unter der Haut deuten auf Fäulnis oder Schimmel hin. Dadurch wird die Zwiebel matschig und Wussten Sie schon? Warum die Zwiebel uns zum Weinen bringt: Die tränenfördernde Wirkung von angeschnittenen Zwiebeln liegt am ätherischen Öl Allicin. Es ist als Wirkstoff von Zwiebeln und Knoblauch auch für Geschmack und Geruch verantwortlich. Allicin entsteht beim Anschneiden der Knolle aus dem Inhaltsstoff Alliin, wenn die Struktur der Zwiebel beim Schneiden zerstört wird. Es reizt unsere Schleimhäute, was zur Tränenbildung führt. Ob nun das Tunken der Zwiebel im kalten Wasser, Zwiebel im Gefrierfach, eine brennende Kerze zum Verbrennen der ausströmenden Gase Hausmittel gegen das Weinen gibt es viele. Am besten Augen zu und durch! wässrig, sie wird bitter und muffig. Eine Ausnahme bildet jedoch die Frühlings- oder Bundzwiebel: Sie zeichnet sich durch kräftige, grüne Blätter(stangen) aus, die nicht schlaff oder vertrocknet wirken. Zwiebeln halten sich am besten an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort. Sie sollten frei lagern und nicht in Beuteln oder Plastiktüten, wobei die Lagerdauer auch von der Sorte abhängt. Rote Zwiebeln und Frühlingszwiebeln müssen am schnellsten verbraucht werden. Im Gemüsefach des Kühlschranks schaffen sie ca. eine Woche. Für alle anderen Sorten ist der Kühlschrank aber ungeeignet, da zu feucht. Weiße Zwiebeln sind einige Wochen, braune bis zu einem halben Jahr lagerfähig. Zwiebeln sind ganzjährig verfügbar, oft als Lager- und Importware. Heimisch angebaute Zwiebeln besorgt man sich im Spätsommer und Herbst. Verwendung in der Küche Rezeptvielfalt Zwiebeln finden in (fast) jeder Küche Verwendung! Laut Experten finden sie sich in jedem zweiten Gericht. Häufig benutzen wir sie für Suppen und Saucen. In Rotwein geschmort oder mit anderen Gemüsesorten gebraten bilden sie eine köstliche und würzige Beilage. Große Exemplare kann man füllen mit Hackfleisch oder vegetarisch mit einer Füllung aus Couscous und Käse. Feine Zwiebeln, ohne besondere Schärfe und leicht süßlich im Geschmack, kommen oft roh zum Einsatz und garnieren Salate. Kleine Sorten, wie die Perl- und Silberzwiebel, werden meist sauer in Konserven eingelegt. Der Verarbeitung sind keine Grenzen gesetzt. Man kann sie braten, kochen, schmoren, dämpfen, zu Mus und Relish verarbeiten und roh genießen. Eine weitere Variante sind die knusprig fritierten Röstzwiebeln für Zwiebelrostbraten und Allgäuer Käsespätzle! Zwiebel spezial: Frühlingszwiebeln Frühlingszwiebeln werden häufig auch Lauch- oder Bundzwiebeln genannt. Trotz ihrer großen Ähnlichkeit zum Lauch gehören sie aber zu den Speisezwiebeln. Sie sind gut an der kleinen weißen, manchmal lila gefärbten Knolle erkennbar, die sie am unteren Ende ausbilden und an ihren röhrenförmigen Blättern. Geschmacklich sind Lauchzwiebeln fein würzig und weniger intensiv als gewöhnliche Zwiebeln. Frühlingszwiebeln das ganze Jahr über erhältlich, heimische Ware nur im Frühsommer. Sie sind empfindlicher und kürzer lagerfähig als gewöhnliche Zwiebel, sie halten sich maximal eine Woche im Kühlschrank. In der Küche sind sie vielseitig einsetzbar und unkompliziert in der Handhabung. Verwendbar ist sowohl der weiße als auch der grüne Teil der Lauchzwiebel. Beides eignet sich hervorragend als Rohkost in Salaten als Garnitur auf Broten oder in Cremes, Brotaufstrichen und Dips. Lauchzwiebeln sind sehr beliebt in asiatischen Gerichten, sie sollten aber nur kurz bei geringer Hitze angebraten oder gedünstet werden, da sie sonst an Aroma verlieren oder verbrennen. Jutta Kirchberger, Dipl.-Ökotrophologin Ernährungsberaterin Franziskuswerk Schönbrunn Quellen: aid newsletter Nr. 12 vom , php vom vom , Zeitschrift essen & trinken Rezeptempfehlung Kräuter-Pilz-Auflauf mit Frühlingszwiebeln Zutaten für ca. 4 Portionen: Zubereitungszeit: Ca. 1 Stunde (Nährwerte pro Portion 450 kcal, 24 g Eiweiß, 21 g Fett, 39 g Kohlenhydrate) 1000 g fest kochende Kartoffeln 200 g braune Champignons 2 Bund Frühlingszwiebeln 2 Knoblauchzehe 2 Bund Schnittlauch 2 Bund Kerbel, alternativ getrocknetes Gewürz 2 Bund glatte Petersilie 8 Eier (Kl. M) Salz und Pfeffer 100 ml Schlagsahne Zubereitung: Die Kartoffeln waschen und mit der Schale ca. 20 Minuten in kochendem Wasser garen. Abgießen, etwas abkühlen lassen und pellen. Kartoffeln in Scheiben schneiden. Champignons putzen. Je nach Größe halbieren oder in Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und die Stangen längs halbieren. Das Hellgrüne und Weiße in 2 cm große schräge Stücke schneiden. Knoblauchzehen fein würfeln. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Kerbel und glatte Petersilie fein hacken. Eier, Kräuter, Salz, Pfeffer und Schlagsahne verrühren. Kartoffeln, Champignons und Frühlingszwiebel in eine ofenfeste Auflaufform geben. Die Kräuter-Eiermasse darüber gießen. Im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) auf der mittleren Schiene ca. 25 Minuten überbacken. Guten Appetit! 38 39

21 Überblicke Überblicke Übungen im Alltag Vorbereitung auf den Ruhestand Altes Eisen? von wegen! 3 Sommer, Sonne, Sandstrand unter Palmen, ach wie wäre das schön! Mit unseren Übungen stärken Sie Bauch, Beine und Po und sorgen nebenbei gleich noch für eine gute Bikini- oder Badehosenfigur. So kann der nächste Urlaub kommen! Rita Lescher, Physiotherapeutin und Personal Trainerin, zeigt, wie es geht: 1 2 Schritt-Kniebeuge für die vordere und hintere Beinmuskulatur und das Gesäß Ausgangsstellung: Schrittstellung, linkes Bein ist gebeugt (Knie über der Ferse) Rechtes Bein ist nach hinten gestreckt, die Arme sind über dem Kopf gestreckt Kopf gerade in Verlängerung der Wirbelsäule Bauchspannung, um Hohlkreuz zu vermeiden Bewegung in den tiefen Ausfallschritt, beide Knie sind gebeugt Arme kommen in Spannung vor dem Körper auf Brusthöhe (Druck der Handballen gegeneinander) Dynamische Bewegung ausführen 2 x 15 Wiederholungen im Wechsel Single-Leg-Move für Bauch und Beine Ausgangsstellung: Rückenlage: Beine im 90 -Winkel beugen, Füße zusammen, Zehen gestreckt, Hände am Hinterkopf mit Blick Richtung Knie Rücken auf dem Boden gedrückt (Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule ziehen) Beine abwechselnd nach vorne/unten strecken und wieder auf 90 beugen im Seitenwechsel 3 x 15 Wiederholungen im Wechsel Variation: Single-Leg-Move für zusätzlich schräge Bauchmuskulatur Ausgangstellung siehe vorherige Übung Rückenlage: Beine wieder im Wechsel nach vorne strecken und Ellenbogen zum gegenüberliegenden gebeugten Knie mit Drehung des Oberkörpers bringen. 3 x 12 Wiederholungen im Wechsel Bridging für Gesäß und hintere Beinmuskulatur Ausgangsstellung: Rückenlage, die Beine aufgestellt, die Arme liegen parallel neben dem Körper. Das Gesäß anheben, das rechte Bein vom Boden heben und die Ferse auf das linke Knie legen. Das Gesäß hoch/tief bewegen mit zusätzlicher Anspannung der Gesäßmuskulatur bei der Bewegung nach oben. 3 x 12 Wiederholungen im Seitenwechsel Bitte beachten! Bei allen Übungen immer auf eine gleichmäßige Atmung achten. Bei Schmerzen oder Schwindel soll die Übung sofort eingestellt werden. Was mache ich eigentlich mit meiner freien Zeit, wenn ich in Rente bin? Welche Hobbies und Interessen habe ich, die ich vertiefen kann? Antworten darauf erarbeiten sich Teilnehmer des Kurses Vorbereitung auf den Ruhestand, den Martin Mayr in der Werkstatt für behinderte Menschen seit etwa fünf Jahren anbietet. Der 14-tägig stattfindende Kurs startet mit einem Fragebogen, bei dem sich die Teilnehmer zu verschiedenen Aspekten, wie z.b. Arbeitszeit, Arbeitstempo, Motivation oder Zukunftsplanung selber einschätzen. Danach beginnt die Phase der Biografiearbeit. Dabei werden alte Interessen, Hobbies oder auch Anknüpfungspunkte aus alten Zeiten aufgedeckt, die im Ruhestand wieder aufgenommen oder vertieft werden können. Eine bewährte Methode dabei ist die des IEP Mandalas (IEP steht für Individualized Education Program, oder auch Individuelle Entwicklungsplanung ). Die Person steht dabei mit einem Bild im Mittelpunkt eines Plakats. Eltern, Verwandtschaft, sonstige Angehörige und enge Freunde werden auf das Plakat geschrieben. Dann werden die Vorlieben und Wünsche mit Piktogrammen visualisiert. Den Teilnehmern werden so sehr einfach ihre vorhandenen soziale Netzwerke und ihre Wünsche und Bedürfnisse aufgezeigt. Daran anknüpfend können dann Ziele für die Zeit im Ruhestand abgeleitet und besprochen werden. Im Kurs wird auch mit dem Spiel Damals und heute gearbeitet. Auf zahlreichen Bildern sieht man Fotos von Gegenständen wie sie früher waren und heute sind, zum Beispiel ein alter und moderner Fotoapparat, Fernseher, Zug, Waschmaschine oder Computer. Wie wurden Ostern und Weihnachten früher gefeiert und wie heute? Wie hat sich das Franziskuswerk, wie das Dorf Schönbrunn im Laufe der Jahrzehnte verändert? So kommt man über vergangene Zeiten ins Gespräch. Einzelne bringen auch ihre alten Fotoalben mit, die dann Erinnerungen an frühere Zeiten wecken. Ein Blick auf gesundheitliche Veränderungen im Alter und ein Rückblick auf die verschiedenen Stationen der beruflichen Laufbahn runden den Kurs thematisch ab. Der Kurs ist ein Angebot für Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen und der Edith-Stein- Förderstätte während der letzten ein bis zwei Jahre Berufstätigkeit. Durch diese lange Teilnahme ist genug Zeit, sich mit dem Thema Rente auseinander zu setzen und Pläne, Ideen und Gedanken für den Ruhestand zu entwickeln. Sigrun Wedler Interview Marlene Wein Marlene Wein geht am 1. Juli 2015 in Rente. Derzeit nimmt sie noch am Kurs Vorbereitung auf den Ruhestand teil. Welche Anregungen hat sie schon für sich gewinnen können? Sigrun Wedler: Frau Wein, freuen Sie sich schon auf die Rente? Marlene Wein: Ja und wie! Ich gehe gerne in die Arbeit, aber ich freue mich auch schon auf die Rente. Dann kann ich im Haushalt besser mithelfen, Geschirrspüler ein- und ausräumen, kochen oder auch beim Putzen helfen. Welche Pläne haben Sie für Ihren Ruhestand? Also, ich habe mich schon für das Seniorenzentrum angemeldet und ich hoffe, dass es auch klappt. Da kann ich dann an vier Tagen in der Woche nachmittags hingehen. Dann habe ich auch mehr Zeit für meine Freunde und für meine Hobbies. Ich fotografiere gerne, höre gerne Musik und ich habe einen Computer. Unsere Wohngemeinschaft strickt gerade Schals, die wir dann am Adventsmarkt verkaufen. Ich spiele auch Xylophon im Orchester, ab und zu begleiten wir damit Gottesdienste. Momentan gehe ich auch noch in den Vorbereitungskurs für den Ruhestand bei Herrn Mayr. Da reden wir immer darüber, was man in der Rente so alles machen kann. Mal sehen, da kommen mir bestimmt auch noch ein paar gute Ideen. Rente ist ein Thema, das Sie schon länger beschäftigt? Auf alle Fälle, in der Arbeit eben durch den Kurs von Hr. Mayr und hier in der Wohngruppe auch durch die Persönliche Zukunftsplanung. Frau Wein, ich glaube, Sie gehen in den Unruhestand, so gut vorbereitet und mit so vielen Plänen im Kopf wird Ihnen bestimmt nicht langweilig. Vielen Dank für das Interview

22 Augenblicke Augenblicke Auf ein Wort Augenblicke Wie doch die Zeit vergeht seit einem Jahr gibt s pfiff und auch den inklusiven Pfarrgemeinderat in Röhrmoos. Markus Tolksdorf stellt sich den Fragen von Christine Ostler zur Vision 2030: Christine Ostler: Ich finde das Wort Vision sehr schwer. Markus Tolksdorf: Meinen Sie, Ziel ist besser? Das ist die Idee: das Ziel, das wir uns gesetzt haben oder auch die Aufgabe, die wir uns selbst gegeben haben. Was erhoffen Sie sich durch die Vision 2030? Wir sind jetzt im dritten Jahr der Vision Bis zum Jahr 2030 erhoffe mir, dass Menschen mit Behinderung mehr Wahlmöglichkeiten haben, wo, wie und mit wem sie leben wollen in Schönbrunn oder außerhalb. Und ich wünsche mir, dass Schönbrunn ein Wohnort auch für Menschen ohne Behinderung wird, es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen leben. Was finden Sie gut an der Vision 2030? Wir beschreiben ein Ziel. Wir erklären unseren Mitarbeitern und Menschen mit und ohne Behinderung, wohin wir wollen. Was finden Sie negativ an der Vision 2030? An der Vision selber nichts. Bei manchen Menschen rufen Veränderungen Angst oder Unsicherheit aus. Wie z. B. die Befürchtung von Menschen mit Behinderung, dass sie ausziehen müssen. Aber das stimmt nicht, das möchte ich nochmal ausdrücklich betonen. Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie hier wohnen würden? Oh! Das ist eine gute Frage. Was würde ich mir wünschen? Mir wären gute Einkaufsmöglichkeiten wichtig. Die Ruhe an schönen Orten genießen zu können. Ein schneller Internetzugang. Viele Freizeitmöglichkeiten und eine schöne Wohnung, gerne auch mit Balkon. Was würden Sie in Schönbrunn ändern, wenn es um Sie selbst ginge? Ich würde andere Wohnmöglichkeiten schaffen momentan gibt es noch zu viele zu große Wohnungen. Ich möchte, dass die Menschen alleine, zu zweit oder zu dritt wohnen können. Ich z. B. wohne gerne alleine. Außerdem hätte ich gerne in Schönbrunn weniger Autos. Vielleicht nur noch Elektroautos Was werde ich zuerst von den Veränderungen merken? Ich würde mir wünschen, dass Sie bereits jetzt merken, dass Sie von den Mitarbeitern öfter nach Ihren Wünschen gefragt werden oder dass Sie aufgrund der Bautätigkeiten in Schönbrunn erkennen, dass sich die Wohnangebote bereits verändern. Mit dem Shuttle-Bus sind Sie am Wochenende mobil, haben Anschluss an den MVV und sie werden erleben, dass immer mehr Menschen ohne Behinderung die Angebote im Haus der Begegnung wahrnehmen. Was kann ich zu dem Projekt beitragen? Es ist ganz wichtig, dass Sie uns Ihre Wünsche sagen und nicht nur die Dinge, die Sie bereits kennen. Sie müssen weiter denken. Wenn Sie uns nicht sagen, was Sie brauchen, passiert nichts. Das Ergebnis einer Umfrage bei Menschen, die in ausgelagerten Wohngemeinschaften leben, ist, dass sich hier in Schönbrunn sehr viel verändern müsste, sodass sie wieder hierher umziehen würden. Sagen Sie uns, was Sie wollen, sonst können wir es nicht machen. Wie werden wir unterstützt, wenn wir etwas Neues ausprobieren wollen? In punkto Wohnen bieten die ausgelagerten Wohngemeinschaften Tage der offenen Tür an oder auch Probewohnen. Alle Mitarbeiter, auch im Bereich Arbeit und Förderung werden gerade in personenzentriertem Denken geschult, auch damit werden Sie unterstützt. Gibt es auch Berater, die außerhalb des Franziskuswerkes tätig sind? Die offene Behindertenarbeit der Caritas berät zu allen Fragen rund um Freizeit, die Wahl eines passenden Arztes und Wohnmöglichkeiten. Sie ergänzen unsere Arbeit. Aber unser Anspruch an uns ist natürlich, so gut zu sein, dass Sie sich an uns wenden, weil wir das bessere Angebot haben. Wieviel konkrete Unterstützung bekomme ich in Zukunft, wenn ich etwas für mich machen will? Ich verstehe die Frage gut. In Schönbrunn haben wir einen festen Personalschlüssel. Wenn Sie ganz normal wohnen, haben Sie verstärkt Nachbarn, Freunde, Vereine und Ehrenamtliche, die Sie dabei unterstützen können, sich andere Hilfe zu organisieren. Ob s klappt, werden wir dann sehen. Herr Tolksdorf, herzlichen Dank für das informative Gespräch. Christine Ostler 42 43

23 Augenblicke Augenblicke Ein Jahr inklusiver Pfarrgemeinderat Neues wagen Portrait Melanie Kalinasch Schritt für Schritt in die Selbständigkeit Vor einem Jahr wurde ein neuer Pfarrgemeinde-Rat gewählt. Resi Strobl und Hans Braun sind seitdem dabei. Und Schwester Johanna auch. Das ist neu. Bisher waren nämlich nur Nicht-Schönbrunner dabei. Hans Braun (l.) mit dem Pfarrgemeinderat Röhrmoos und dem Seelsorgeteam während der ersten Sitzung. Neues wagen ist die Überschrift des Röhrmooser Pfarrgemeinderats (PGR). Denn zum ersten Mal sind mit Hans Braun und Resi Strobl zwei Menschen mit Behinderung und mit Sr. M. Johanna Süß eine Schwester aus Schönbrunn im PGR vertreten. Und auch sonst ist das Gremium ziemlich frisch besetzt. Neues wagen braucht Mut Zu Anfang sind viele Fragen aufgetaucht: Wie soll das gehen, wenn wir alle neu sind? Wie kann das gehen, dass sich alle einbringen in den PGR? Welche Rolle spielen die Schwestern für den Pfarrgemeinderat? Und wie kann alles, was bisher vom PGR geleistet wurde weitergeführt werden, zur Zufriedenheit aller? Rita Rieger startete als Vorsitzende ebenfalls ganz neu. Sie hatte Mut und deshalb die Wahl angenommen. Sie ist genau die Richtige: Rita Rieger ist Gemeindemitglied und arbeitet im Franziskuswerk. Neues wagen braucht neue Ideen und neue Wege Dass die Sitzungen des PGR anders laufen als in anderen Gemeinden wird offensichtlich, wenn Resi Strobl mit ihrem Sprachcomputer etwas sagen will. Sie braucht viel mehr Zeit, als Menschen, die sprechen können. Aber nur, wenn sie auch ausdrücken kann, was sie bewegt, und die anderen ihr diese Zeit zugestehen, kann sie sich einbringen. Sie braucht jemanden, der mit ihr die Themen bespricht und dann kann sie sich auf die Sitzungen vorbereiten. Mit Sigrid Rohner, die viele Jahre im Franziskuswerk gearbeitet hat und nun in Rente ist, hat sich eine hervorragende Möglichkeit ergeben. Denn sie unterstützt nun als Inklusionshelferin Resi Strobl und Hans Braun. Und weil Resi Strobl gerne Artikel schreibt und Texte aussucht, hat sie nun die Aufgabe bekommen, die spirituellen Einstiege zu den Sitzungen zu gestalten. Die Franziskanerinnen von Schönbrunn gehörten schon immer zur Pfarrgemeinde Röhrmoos das vermittelt Sr. M. Johanna Süß und bereichert die Pfarrgemeinde mit verschiedenen spirituellen Angeboten aus Schönbrunn. Dieser Prozess, neue Wege zu entdecken und Möglichkeiten aufzuspüren, die diese neue, bunte Zusammensetzung in sich birgt, ist ein großer Schatz dieses PGRs. Neues wagen braucht Zeit und Hoffnung Auch wenn der Weg nicht klar vorgezeichnet ist, besteht Hoffnung, dass dieser PGR eine Erfolgsgeschichte wird, weil dies ein Beginn ist, alle Menschen ernst zu nehmen. Es besteht Hoffnung, dass sich der Blick der ganzen Gemeinde weitet, weil auch Menschen mit Behinderung in diesem Gremium vertreten sind, gehört und ernstgenommen werden. Es besteht Hoffnung, dass alle mit ihren Schwächen und Einschränkungen (und die hat jede/r) erleben: Ich bin wichtig für die Gemeinde, gerade so, wie ich bin. Monika Pscheidl (begleitete die ersten Schritte des PGRs als Inklusionshelferin) Melanie Kalinasch lebt seit 14 Jahren in Schönbrunn. Sehr gerne berichtet sie der Augenblicke-Redaktion über ihre persönliche und berufliche Entwicklung im Franziskuswerk. Maria Boutsoli: Frau Kalinasch, erzählen Sie doch bitte, seit wann leben Sie in Schönbrunn? Melanie Kalinasch: Ich lebe seit 2001 in Schönbrunn. Zunächst habe ich im Kinderhaus in der Gruppe Goretti gewohnt und habe die Johannes-Neuhäusler-Schule besucht. Wir waren eine gemischte Gruppe und ich habe mein Zimmer mit einer Mitbewohnerin geteilt. Mit 19 oder 20 bin ich dann in die Gruppe Felix im Erwachsenenbereich umgezogen. Der Wechsel war am Anfang schwierig für mich, dafür hatte ich ein Einzelzimmer. Das musste ich selber putzen. Die Betreuer haben immer geschaut, dass es ordentlich ist. Maria und ich waren die Jüngeren in der Gruppe, in der sechs Bewohner lebten. Wie war Ihr Alltag in Schönbrunn? Unter der Woche bin ich immer um 6 Uhr aufgestanden und ging in die Arbeit, in die Hauswirtschaft, wo ich meistens geputzt habe und im Pausenverkauf geholfen habe. Es war schön, aber das lange Stehen war teilweise anstrengend. Montags hatte ich immer Küchendienst und musste beim Essen vorbereiten helfen. An den Wochenenden kam meistens mein Freund zu Besuch. Bei schönem Wetter sind wir spazieren gegangen. Wie kam es zum Wechsel in die Ausgelagerte Wohngruppe Ulrich in Dachau? Das wollte ich schon als Kind, denn meine Cousine hat früher in Dachau gelebt. Ich habe sie dort oft besucht und einen ersten Eindruck bekommen. Mit Frau Pfeiffer habe ich mir zwei Gruppen in Großinzemoos und in Dachau angeschaut. Dachau hat mir allerdings besser gefallen, weil ich oft in Dachau einkaufen war oder ins Kino ging. Man hat in Dachau mehr Freizeitmöglichkeiten. Die ganze Vorbereitung hat dann etwas lang gedauert. Vorbereitung und Unterstützung in dieser Phase waren jedoch sehr gut. Nach einem Probewohnen in den Gruppen Ulrich und Amalia habe ich mich die AgW Ulrich entschieden. Jetzt ist mein Traum am 20. August 2014 an diesem Tag bin ich umgezogen in Erfüllung gegangen. Wie war Ihre erste Zeit in Dachau? Die erste Zeit und das Eingewöhnen waren ein bisschen schwierig. Es war alles ungewohnt, aber mittlerweile fühle ich mich hier wohl. Ich verstehe mich mit meinen Mitbewohnern gut und möchte nicht wieder nach Schönbrunn zurück. Ich habe hier ein eigenes Zimmer und muss dieselben Aufgaben erfüllen wie in der Gruppe Felix. Darunter gehören der wöchentliche Küchendienst, das Wäsche waschen und das Putzen des Zimmers und der gemeinsamen Wohnräume. Ich bin hier sicherer geworden und habe dazu gelernt, z. B. stehe ich in der Früh alleine auf. In Schönbrunn musste ich oft geweckt werden. Die guten Freizeitmöglichkeiten nutze ich aus. Ich gehe jetzt freitags in Dachau in die Selbstverteidigung, im Verein Ninpo Dachau und nicht mehr in den Kurs in Schönbrunn. Das ist gut. Frau Kalinasch, die veränderte Wohnsituation hat auch Ihre berufliche Situation verändert. Möchten Sie darüber erzählen? Ich hatte schon lange den Traum gehabt, außerhalb von Schönbrunn und mit Kindern zu arbeiten. Seit Januar 2015 mache ich jetzt ein Praktikum in der Kinderkrippe in Dachau. Meine Aufgaben dort sind unterschiedlich: Nach dem Mittagessen muss ich den Tisch abwischen, ich muss Schmutzwäsche einsammeln, die saubere Wäsche zusammenlegen, in der Küche helfen, die Spülmaschine ein- und ausräumen und beschäftige mich ab und zu mit den Kindern. Die Arbeit macht Spaß, es läuft gut, ich gehe mit guter Laune hin und komme mit guter Laune wieder zurück. Ich möchte dort bleiben. Und in der Früh kann ich länger schlafen! Vielen Dank für das Interview, Frau Kalinasch! Maria Boutsoli 44 45

24 Augenblicke Augenblicke pfiff in Dachau So jung und schon flügge Helmut Westermeier on tour Reise nach Siena Toskana Im Juli 2014 wurde die pfiff ggmbh als 100%ige Tochter des Franziskuswerks gegründet, die ersten Angebote starteten in den Sommerferien des vergangenen Jahres. Seit Januar 2015 ist pfiff nun im Begegnungszentrum in der Konrad-Adenauer-Str. 15 in Dachau zu finden. Ein Gespräch mit der Leiterin, Bettina Wagner. Bettina Wagner beim pfiff-stand am Tag der offenen Tür Augenblicke: Nun gibt es pfiff schon seit fast einem Jahr. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung? Bettina Wagner: Aufbauarbeit ist immer spannend und aufregend aber nie leicht. Noch immer fühlt sich alles recht neu an. Doch wir sind sehr zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen: Gerade unsere Gruppenangebote erfreuen sich großer Beliebtheit, z.b. hat sich unser Mittwochstreff für Erwachsene toll entwickelt gemeinsam spielen, Essen oder Kegeln gehen macht allen viel Spaß. Auch unsere Angebote für Kinder, zum Beispiel die Ferien mit pfiff werden sehr gut angenommen und wir bekommen viele positive Rückmeldungen. Was würden Sie als größten Erfolg bezeichnen? Und was als größte Herausforderung? Wir freuen uns sehr, dass wir von anderen Organisationen in Dachau angenommen und angesprochen werden viele richten sich nun inklusiv aus und wir freuen uns über Kooperationen. Unser Ziel ist es, durch Assistenz so vielen Menschen wie möglich die Teilnahme an normalen Angeboten zu ermöglichen so werden Berührungsängste auf beiden Seiten abgebaut und es entstehen wertvolle Begegnungen. Wir merken außerdem, dass bei Eltern von behinderten Kindern noch viel Informationsbedarf herrscht. Da gibt es Eltern von bereits volljährigen Kindern, die zum ersten Mal die Gelder der Pflegekasse in Anspruch nehmen, wenn Sie selbst verhindert sind und Betreuung für ihr Kind in Anspruch nehmen. Hier sehen wir viel Aufklärungsbedarf den Eltern stehen die Gelder schließlich zu, damit sie Pausen machen und Kraft tanken können! So arbeiten wir auch daran, unseren familienunterstützenden Dienst bekannter zu machen: Wir bieten Einzelbetreuung durch qualifizierte Ehrenamtliche zu einem attraktiven Preis von 18,50pro Std auch am Wochenende und am Abend, genau wenn die Eltern die Unterstützung auch am meisten brauchen. Als Herausforderung würde ich es bezeichnen, generell und vor allem im ganzen Landkreis bekannter zu werden im Moment arbeiten wir ja besonders daran, unseren Bekanntheitsgrad in der Stadt Dachau zu erhöhen, aber zukünftig wollen wir auch noch mehr Bekanntheit in den anderen Gemeinden erreichen, in denen wir ja auch ehrenamtliche Assistentinnen haben und unsere Dienste anbieten können. A propos Dachau, was war denn der Grund für den Umzug und wie sind die ersten Wochen in Dachau verlaufen? Es war von Anfang an klar, dass pfiff von Dachau (und nicht von Schönbrunn) aus agieren sollte denn wir wollen ja mit unseren Angeboten gerade die Menschen mit Behinderung ansprechen, die nicht in Schönbrunn leben. So war es ein absoluter Glücksfall, dass ich darüber mit Christine Unzeitig vom Verein Behinderte und Freunde ins Gespräch kam und sie uns ein Büro im Begegnungszentrum angeboten hat, wo wir ja wirklich bestens reinpassen. Wir sind hier von allen Seiten sehr herzlich aufgenommen worden und fühlen uns pudelwohl. Die Zusammenarbeit mit den anderen Organisationen im Begegnungszentrum hat auch schon erste Früchte getragen. Und so langsam spricht es sich auch herum, dass wir jetzt in der Dachauer Altstadt zu finden sind und hier auch gerne für kostenlose Beratung rund um das Thema Behinderung zur Verfügung stehen. Dann drücken wir die Daumen, dass es weiter so gut läuft und wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude bei Ihrer Arbeit! Vielen Dank! Helmut Westermeier geht gerne auf Reise. Mit dem Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen reiste er nach Italien und verbrachte fünf Tage in der Toskana. Von dort berichtet er: Am Ostermontag machten wir uns wir, das sind Hans Braun, Andreas Wittler und ich nach einem gemeinsamen Gottesdienst mit den anderen Reisenden auf den Weg Richtung Siena in der schönen Toskana. Nach Schneegestöber am Brenner erreichten wir am Abend müde aber glücklich unser Hotel. Am nächsten Tag zeigte uns eine Fremdenführerin die vielen Sehenswürdigkeiten Sienas. Am Abend wurden wir für die Strapazen des Tages mit einem Abendessen im mittelalterlichen Schloss eines Weingutes belohnt. Eine Weinprobe durfte da natürlich nicht fehlen! Am dritten und vierten Tag besichtigten wir die herrlichen Städtchen Volterra und San Gimignano und die Benediktinerabtei Oliveto Maggiore, bevor wir am Freitag schon wieder die Rückreise antreten mussten. Ein Abstecher in die mittelalterliche Altstadt von Monteriggioni unterbrach die lange Rückfahrt. Wie immer, war die Reise leider viel zu schnell vorbei und der Schönbrunner Alltag ist wieder eingekehrt. Helmut Westermeier 46 47

25 Seitenblicke Seitenblicke Einen Moment Stille Seitenblicke Ich sehe die Bäume im Garten Ich spüre die Wärme der Sonne in allem bist du da, nichts ist außerhalb. Der Heilige Geist erfüllt alles auch dich und mich Öffne dein Herz und lass dich erfüllen von der Kraft Gottes. Keith Patrick Walton FC Bayern Fanclubs gibt s überall auf der Welt und seit Ende Februar auch in Schönbrunn! Für mich ist der Heilige Geist nicht zu verstehen, sondern nur zu erfahren. Der Heilige Geist ist nicht zu sehen oder zu hören, er ist nicht zu begreifen, aber er ist da in allem was ist. Ich habe das schon einmal erfahren. Es war, als es mir nicht gut ging. Ich war verzweifelt. Da habe ich mich getragen gefühlt von einer großen Kraft, die nicht aus mir kam, sondern aus Gott. Der Heilige Geist kann Herzen öffnen wie verschlossene Türen. Er hat mir schon viele Türen und Herzen geöffnet. Wer eine solche Erfahrung macht, weiß: Es ist alles gut, es gibt nichts was fehlt. Es ist einfach gut. Der Heilige Geist ist für mich nicht zu fassen. Es ist so wie ein Kind, das sich freut, weil es etwas darf, was es sonst nicht darf. Ein Kind ist offen für Überraschungen und muss nicht alles verstehen, weil es noch verbunden ist mit Gott und sein Herz offen ist. Der Heilige Geist ist immer überraschend. Er und nur er kann alles möglich machen. Er hilft mir, mich nicht zu verlieren, wenn alle auf mir herumhacken, weil sie mich nicht verstehen. Er ist immer da und ich kann nichts ohne ihn. Gedanken von Keith Patrick Walton, wie er den Heiligen Geist versteht. Die Gedanken waren Teil einer Predigt von Monika Pscheidl. Sie wurden mittels Unterstützter Kommunikation aufgeschrieben, Assistenz geleistet hat Monika Pscheidl

26 Seitenblicke Seitenblicke Elektromobilität hält Einzug im Franziskuswerk Der Tankdeckel ist nur Zierde Bayern Fans gründen inklusiven Fanclub Bayern Bazis Schönbrunn TOOOOOR! Das Franziskuswerk hat neue Autos bekommen. Die fahren nicht mit Benzin. Die fahren mit Strom. Das nennt man: Elektro-Auto. Dafür haben die Autos eine Batterie. Die Batterie speichert Strom. Oft stehen die Autos nur auf dem Park-Platz. Dann kann man den Strom nutzen. Das ist jetzt neu im Franziskuswerk. Leise surren die Räder der neuen Autos des Fuhrparks des Franziskuswerks. Ein Motorengeräusch ist nicht zuhören. Der Tankdeckel an der Seite ist nur Zierde, denn die Autos gibt es als Benziner und als Elektroauto, erklärt Andreas Simmnacher die neuesten Elektroautos aus dem Hause Nissan im Fuhrpark des Franziskuswerks. Die Fahrzeuge sind Teil eines Pilotprojekts, das das Franziskuswerk zusammen mit Nissan und The Mobility House (TMH) gestartet hat. Kern des Projekts ist es, die sogenannte Vehicle2Grid-Technologie (V2G) zu erproben. Die Idee ist eigentlich einfach: Die Elektroautos werden geladen, und zwar dann wenn der Strom am günstigsten ist, wenn es Stromspitzen gibt speisen die Autos sofern sie nicht benötigt werden, Strom ins Netz ein. Die dafür benötigte Technik wurde nun von Nissan und TMH bereitgestellt. Denn ganz so einfach wie oben beschrieben ist das Verfahren nicht. Denn zunächst einmal muss der beste Zeitpunkt für den Ladezeitraum ermittelt werden. Laut Untersuchungen von Nissan und TMH ergeben sich schon beim gesteuerten Laden, also der optimierten Wahl des Ladezeitpunkts, Einsparpotentiale von 150 bis 250 Euro pro Jahr. Beim bidirektionalen Laden und der Teilnahme an den Regelleistungsmärkten steigen sie jedoch noch einmal deutlich auf bis Euro an. Die tatsächliche Höhe der möglichen Erträge hängt von Faktoren wie der Verfügbarkeit und Ladeleistung sowie der Art der Regelleistung ab, welche man erbringt. Interessant wird diese Art der Nutzung des Stromnetzes natürlich erst, wenn möglichst viele Teilnehmer Strom auf diese Weise ins Netz speisen. Die Ergebnisse japanischer V2G Nutzer zeigen, dass im Schnitt 88 kwh pro Monat und Fahrzeug ins (lokale) Netz zurückgespeist werden konnten. Die Photovoltaik-Nutzung stieg um 30 Prozent, die Abhängigkeit vom Stromnetz sank um 25 Prozent und zugleich lag der Ladezustand der Batterien konstant über 60 Prozent. Wenn alle Autos ihren Strom ins Netz speisen würden, könnten die Lastspitzen deutlicher abgeflacht werden und regenerative Energien noch effizienter genutzt werden. Andreas Simmnacher jedenfalls ist begeistert von den Elektroautos: Für uns ist dieses Pilotprojekt ein Start in die Elektromobilität. Denn eigentlich sind die Autos für uns optimal: Unsere Wege sind nicht so weit, dass die geringere Reichweite ins Gewicht fällt. Und wenn die Fahrzeuge abends oder auch tagsüber auf dem Fuhrparkparkplatz stehen, ist nichts verloren, denn sie erzeugen bzw. speichern ja den Strom, den unsere Photovoltaikanlage, die Biogasanlage und das Blockheizkraftwerk erzeugen. Tobias Utters Dass es mit dem Champions-League-Titel in dieser Saison nichts geworden ist, lag sicher nicht an der mangelnden Unterstützung der Fans aus Schönbrunn. Denn immer wenn der neu gegründete Fanclub des FC Bayern München gemeinsam Spiele seiner Mannschaft schaut, geht es hoch her. Nicht nur, dass es jedes Mal eng wird im Klosterwirt, dem inoffiziellen Vereinslokal, sondern auch die Fans gehen voll mit. Da wird angefeuert, auf den Schiedsrichter geschimpft, über vergebene Chancen lamentiert und natürlich jedes Tor bejubelt wie in jedem Fanclub so üblich. Dabei sind die Bayern Bazis etwas ganz besonderes weil sie so normal sind. Vorstand Andreas Simmnacher, Stammgast in der Südkurve schon zu Zeiten des Olympiastadions, erklärt, was die Bayern Bazis auszeichnet: Weil Sport verbindet, sind wir ein Fanclub, der keine Unterschiede macht, außer natürlich wenn es darum geht, welche Mannschaft wir unterstützen. Aber im alltäglichen Vereinsleben unterstützen sich alle gegenseitig. Auch im Vorstand sei es wichtig gewesen, dass die Interessen aller Mitglieder abgebildet sind. Zwar lässt es das deutsche Vereinsrecht nicht zu, dass nicht-geschäftsfähige Mitglieder in den Vorstand gewählt werden, da Vorstände immer auch persönlich haftbar gemacht werden können: Dafür haben wir einen Beirat gewählt, der Der Vorstand und der Beirat der Bayern Bazis Schönbrunn (v.l.) bei der Gründungsversammlung: Christine Stadler, Lisa Eitler, Tobias Utters, Maxi Schmid, Sebastian Hettinger, Christian Spieß, Andreas Simmnacher und Patricia Schmid. Für Bayern Fans gibt es jetzt einen Fan-Club. Er heißt Bayern Bazis Schönbrunn. Im Fan-Club werden viele Sachen gemacht. Zum Beispiel: Fußball-Spiele anschauen beim Klosterwirt in Schönbrunn. Manchmal ins Stadion fahren. Zusammen feiern, wenn die Bayern gewinnen. Zum Mitmachen muss man sich anmelden. den Vorstand berät und bei jeder Vorstandssitzung mit dabei ist. Entscheidungen werden immer von allen gemeinsam getroffen. Und bei Mitgliederversammlungen sind selbstverständlich alle Mitglieder gleichermaßen stimmberechtigt übrigens anders als bei politischen Wahlen, bei denen Menschen, die unter gesetzlicher Betreuung stehen, automatisch das Wahlrecht aberkannt bekommen. Dass die Bayern Bazis ein Erfolgsmodell sind, zeigt sich an der aktuellen Mitgliederzahl. Am 27. Februar war die Gründungsversammlung und schon heute hat der Verein rund 95 Mitglieder und somit die größte Dichte an Bayern-Fans im Landkreis Dachau. Die Mitglieder kommen aus der näheren und weiteren Umgebung und selbstverständlich ist die Mischung eine bunte. Das ist auch gut so! Denn ein inklusiver Verein, in dem nicht ungefähr gleich viele Menschen mit und ohne Behinderung aktiv sind, verdient diesen Namen nicht, so Andreas Simmnacher. Jeder der Lust hat, kann bei uns Mitglied werden. Jetzt feiern wir erstmal die Meisterschaft mit einer Grillparty, wir beteiligen uns am Dorffest, im kommenden Jahr gibt es einen Ausflug in die FC-Bayern-Erlebnis-Welt und selbstverständlich versuchen wir auch, Karten für das ein oder andere Heimspiel zu kommen. Wer Interesse hat, Mitglied bei den Bayern Bazis zu werden, kann sich gerne über die Homepage anmelden oder per an Tobias Utters 50 51

27 Seitenblicke Seitenblicke Portrait Stefan Weber 75 Jahre Schönbrunn Die Werkstatt für behinderte Menschen Schönbrunn verlieh Integrationspreis Die Erfolgsstory geht weiter Stefan Weber ist 84 Jahre alt und blickt auf mittlerweile 75 bewegte Jahre im Franziskuswerk Schönbrunn zurück. Er kam als jüngstes Kind von zwölf Geschwistern auf einem Bauernhof in Kempten im Allgäu auf die Welt. Die Mutter brachte ihn mit neun Jahren nach Schönbrunn. Das Leben im Allgäu war nicht einfach, wie Stefan Weber erzählt: I war der kleine Bua g wesen, der oan Gehapparat und ein zwoa Krück n g habt hat. Aber auch die ersten Tage in Schönbrunn fielen dem jungen Stefan nicht leicht, da er Sehnsucht nach der Familie und der Heimat hatte: I war Kind g wesen und hab vui g weint, sagt er. Mittlerweile ist die Wohngruppe St. Georg seit 75 Jahren seine Heimat, trotzdem hat er sein zu Hause nicht vergessen. Als junger Bub besuchte er die Schule in Engelwarz: Mit dem Schreib n, Rechnen, und Les n is scho gang n. In der ersten Klasse ist Stefan hocka blieb n und da hab i die erste Klass noch mal g macht. In Schönbrunn ging es weiter mit der Schule, bei Schwester Richardis, Schwester Burgis und Fräulein Brunner. Aber i war net so lang in der Schule erinnert sich Stefan Weber. Stefan Weber ist 84 Jahre alt. Er wohnt seit 75 Jahren in Schönbrunn. In dieser langen Zeit hat er viel erlebt. Er beschreibt seine Erlebnisse in einem kleinen Heft. Das Heft zeigt er gerne seinen Gästen. Sein gesamtes Arbeitsleben hat er in der Weberei verbracht, dort hat er unter anderem Schuhbandln g webt. Ein besonders trauriges Kapitel in Stefan Webers Leben stellen die Kriegstage dar, die er in Schönbrunn erlebt hat. Der Junge aus Kempten war nicht nur den Bombardierungen ausgesetzt. Viel schlimmer noch: Er bangte um sein Leben. Dennoch überlebte er, weil ihm der Arzt seinen Tod attestierte und ihn die Schwestern hinter einem vorgeschobenen Schrank versteckten: Mich hättens auch bald g holt aber da Doktor hat mir g holfen, hat einfach g schriebn, dass i tot bin. Und er erzählt weiter: Amoi sans kumma, da hab i mi auf s Klo g setzt und die Schwestern ham an Schrank davorg stellt. I hab so Angst g habt! I hör wie die Schwester sagt: Da Schrank ist kaputt. I mecht aufhörn zu schnaufen! I hab so Angst g habt! Gerne erinnert er sich an seine Kommunion im April 1948 und an seine Firmung im Mai 1950, die in Dachau zelebriert wurde. Fräulein Brunner war d Firmpatin und da Hans hat uns mit m Bulldog naufgfahr n erzählt Stefan Weber. Dann wurde in der Wirtschaft gegessen und er bekam zwei Eier. Mehr gab es damals nicht. Die Umstellung von der Betreuung durch die Schwestern auf das weltliche Personal in den 1980er Jahren empfand Stefan Weber am Anfang eher schwierig, er hat sich jedoch schnell mit der neuen Situation abgefunden. Jetzt ist alles in Ordnung und besser. Insbesondere der nachträglich eingebaute Aufzug ermöglicht ihm mehr Freiraum. Ein besonderes Ereignis war die Theatervorstellung, in der er einen bärtigen Großvater gespielt hatte. Ein Blick in sein Zimmer verdeutlicht Stefan Webers Familiensinn und die Verbundenheit mit Kempten auch nach 75 Jahren in Schönbrunn. Er ist traurig, dass seine Eltern, viele Geschwister und Freunde bereits verstorben sind. Stefan Weber hält sein bewegtes Leben in einem kleinen Buch fest, das voller Erinnerungen und Geschichten steckt. Gerne zeigt er es interessierten Gästen und plaudert aus seinem Schatzkästchen. Am 28. Mai hat Stefan Weber in Kempten im Allgäu seinen 84. Geburtstag im Familienkreis gefeiert. Mitte Juni wurde er im Rahmen eines Gottesdienstes für 75 Jahre in Schönbrunn geehrt. Maria Boutsoli Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Motivation diese Eigenschaften schätzt Sascha Rotschiller besonders an seinen beiden Mitarbeitern mit Behinderung. Er ist stellvertretender Direktor der Volkshochschule Petersberg in Erdweg. Dort arbeiten die beiden Beschäftigten der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) des Franziskuswerks Schönbrunn bereits seit 2013 auf einem ausgelagerten Werkstattarbeitsplatz und unterstützen die Volkshochschule Petersberg in der Verwaltung und in der Hausmeisterei. Dass auch Menschen mit Behinderung viele positive Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt einbringen können und gerne einbringen wollen, das ist im Bewusstsein vieler Unternehmen häufig nicht verankert. Vieles hängt vom Engagement einzelner Firmen ab. Die WfbM zeichnet deshalb jedes Jahr Unternehmen mit dem Integrationspreis aus, um deren besonderes Engagement für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu würdigen. Der Wanderpokal, mit dem die Volkshochschule Petersberg nun ausgezeichnet wurde, ist im Dezember 2014 bereits zum 4. Mal vergeben. Das ist natürlich eine tolle Anerkennung., freute sich Sascha Rotschiller bei der Preisverleihung, Aber noch viel wichtiger ist: Die Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung sind eine echte Bereicherung für unsere Belegschaft. Sie sind echte Goldstücke und bringen einen auch mal runter, wenn es stressig wird. Dieses Engagement tragen alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und bekommen dafür ganz viel Herzlichkeit zurück. Für Menschen mit Behinderung bedeutet die Arbeit in einem Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes oftmals, die eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln zu können, soziale Kontakte zu knüpfen und Anerkennung für die eigene Arbeit zu erfahren. Derzeit arbeiten 17 Beschäftigte der Werkstatt auf einem ausgelagerten Werkstattarbeitsplatz. Das bedeutet, sie sind weiterhin bei der WfbM beschäftigt und werden durch eine Integrationsassistenz begleitet. Ihr Arbeitsplatz ist allerdings ein externes Unternehmen, wie in diesem Fall die Volkshochschule Petersberg. in dem sie ganz selbstverständlich mit Menschen ohne Behinderung zusammenarbeiten. Tobias Utters Viele Beschäftigte der Werkstatt arbeiten nicht in der Werkstatt. Sie arbeiten in einem Betrieb außerhalb von Schönbrunn. Das ist gut für den Betrieb. Und für den Beschäftigten. Deshalb bekommt jedes Jahr ein anderer Betrieb einen Preis. Das ist der Integrationspreis-Wanderpokal. Die Mitglieder aus dem Petersberg-Team um Direktor Josef Mayer (Mitte hinten) und Stellvertreter Sascha Rotschiller (rechts) freuten sich über den Integrationspokal

28 Seitenblicke Aktuelle Spendenprojekte Vier Beine und zwei Ohren Tierhaltung in Schönbrunn Stichwort: Esel Förderbedarf: ca EUR Unser Spendenkonto: Sparkasse Dachau Konto-Nr. 5959, BLZ SWIFT BIC: BYLADEM1DAH IBAN: DE Haus der Begegnung Begegnungszentrum am Ort Schönbrunn Mit dem Gebäude Haus der Begegnung soll ein inklusives Begegnungszentrum entstehen, ein Leuchtturmprojekt, das für die Neuausrichtung des Franziskuswerks Schönbrunn steht. Im Lichte der UN-Behindertenrechtskonvention gilt es, den Weg in die Zukunft für das Franziskuswerk Schönbrunn fortzuschreiben und weiter zu entwickeln. Teil der langfristigen Strategie des Franziskuswerks ist, den Ort Schönbrunn so weiterzuentwickeln, dass Menschen mit und ohne Behinderung sich frei dafür entscheiden dort zu leben. Durch das vielseitige Ange- 54 flickr.com_cc subocean bot soll sich die Lebensqualität der Menschen in und um Schönbrunn entscheidend verbessern. Das Haus der Begegnung ist dafür einer der Ausgangspunkte. Es schafft Begegnungsmöglichkeiten für alle Menschen und ist daher ein Ort der Kommunikation, der Interaktion und somit ein Ort der Inklusion. Im Haus der Begegnung sind landkreisweit alle Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen, unabhängig von Behinderung, Alter, Geschlecht, Hautfarbe, religiöser und politischer Prägung. Das vielseitige Angebot an Kursen, Workshops und Veranstaltungen bringt auf ungezwungene, leichte Art Menschen zusammen. Menschen mit Behinderung sind in allen Bereichen des Gebäudes präsent. Es entstehen neue Arbeitsplätze für Menschen Ich hätte so gerne ein Tier, das ich immer füttern, streicheln und einfach nur liebhaben kann! Das wünscht sich die 47-jährige Andrea aus einer Wohngruppe des Franziskuswerks Schönbrunn von ganzem Herzen. So wie Andrea wünschen sich viele Schönbrunner Bewohnerinnen und Bewohner seit Jahren Tiere, um die sie sich kümmern können. Ein kleines Team erstellte einen Projektplan und hat die Umsetzung bereits in Angriff genommen. Der Stall wurde renoviert und die Umzäunung für die Koppel fertiggestellt. Jetzt fehlen nur noch die Tiere. Wir starten mit dem Kauf von drei Eseln. Mit Ihrer Spende helfen Sie Menschen mit einer geistigen Behinderung einen lang gehegten Herzenswunsch zu erfüllen. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe im Voraus! Karin Kemmitzer mit Behinderung im Bereich der Gastronomie aber auch im Bereich der Verwaltung. Durch die Nutzung dieses Gebäudes soll ein Verständnis für die Inklusion von Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Fähigkeiten geweckt werden, das jedoch schrittweise in die Selbstverständlichkeit übergehen soll. Mit Ihrer Spende helfen Sie, die Vision eines Hauses für alle Menschen Wirklichkeit werden zu lassen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Karin Kemmitzer Stichwort: Haus der Begegnung Unser Spendenkonto: Sparkasse Dachau Konto-Nr. 5959, BLZ SWIFT BIC: BYLADEM1DAH IBAN: DE Udo Achtelsstetter, Manfred Achter, Adler Apotheke, Adventkalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung, Adventmarkt Schönbrunn, Dr. Hans-Peter und Christel Aicher, Aktion Mensch e.v., Aktiver Seniorenkreis Erdweg, Fabian Albert, Stiftung Allianz f. Kinder und Jugendliche, Christel Altinger, Jürgen Altinger, Heidelinde Amend, Adelheid und Johann Anhofer, Stiftung Antenne Bayern hilft, Corina Nicoleta Anucuta, Kreszenzia Appelt, Emanuell Aronis, Johann Arzberger, Marcus Arzberger, Michaela Arzberger, Atzinger Elektroanlagen GmbH, Helene Augustin, Autohaus Wieser, Autoliv B.V. & Co. KG, Sabine und Johannes Axtner, Eduard Bachinger, Irmgard Bachinger, Beate Sonnek-Bader und Anton Bader, Ursula und Gerhard Badziura, Bahnmüller Grabmale GbR, Hildegard und Johann Baldauf, Sandra Hoerl und Klaus Bandt, Sven Bartelsen, Maria Anna Bartenschlager, Sabrina und Benjamin Barton, Ignaz Bast, Annemarie Bauer, Johannes Bayer, Gulnara Baymukhametova, Anna Beck, Andrea und Hermann Becker, Jörg Behringer, Oswald Bene, Udo und Ute Bergmann, Waldemar Bergmann, Gabriele Berndt, Rene Berouti, Hubert Bichler, Josef und Hertha Bickl, Monika und Bernd Biermann, Bio-Bäckerei Gürtner, Karin Blendermann, Ingrid und Alois Boder, Monika und Manfred Boeck, Dora Boegl, Georg Bogenhauser, Rosa Bogenhauser, Nadja und Ludwig Böller, Paul Böller, Brauerei Riegele, Johann Braun, Otto Breitfelder, Helga Bruckner, Ludwig Brummer, Maria Budweiser, Stefan Buerke, Peter und Erika Burges, Doris und Christian Burgmair, Burgmair, Lechler & Wiedenmann, Anne und Johannes-Moritz Buscher, C+A Foundation, Candisserie Dachau, Juan Carlos Carrasco Millan, Maria Madalena Cerqueira Goncalves, Christkindlmarkt Bad Kohlgrub, Altlandrat Hansjörg Christmann, Martina Clausen, Claudia Clever, Comperi GmbH, Ylva Czermak, Ingeborg und Rudolf Dachauer, DDFB Die Deutsch-Französische Beratungs GmbH, Giuseppe u. Enrichetta De Marco Di Stefano, Bernhard Decker, Deko-Sign, Gerd Demin, Johann Demmelmair, Maria Detloff, Di Pasquale GmbH, Angelika Dietl, Veronika Dietz, Erna Doll, Alois Domeier, Iris Domeier, Gabriele Dorfmeister, Bernhard Drexl, Johann Drexl, DT Deutsche Stiftungstreuhand AG, DTS Dachtechnik Systeme GmbH & Co. KG, Martin Eberhart, Josef Eberl, M. und D. Ebrich, Rudolf Effner, Regina Ehrenberg, Brigitte und Manfred Ehrentreich, Manfred Eichenlaub, Hans-Peter und Ulrike Eisinger, Elektro Busalt, Reinhard Enzmann, Nigül Eraydin-Strack, Manfred Erlacher, Ettengruber GmbH, Marion und Thomas Ettl, Margret Eusterwiemann, Franz-Josef Evers, Fa. Georg Kern, Rudolf Fackler, Wolfgang Falckenberg Stiftung, Faschingsgesellschaft Dachau e.v., Manfred Fassler, Virginia Nima und Dimitrios Fassolis, Elfriede Faust, Manuela Feierle, Walter Feik, Erich Fensterle, Fernseh-Kreitmeier, Christian Fest, Joachim Fichter, Sabine und Rainer Fichtner, Katharina Fieder, Dirk Fischer, Gerhard Fischl, Beate Foerster, Rudolf Forche, Michelle Wunsch Christbaum 180 liebevoll verpackte Geschenke zauberten ein Lächeln ins Gesicht und ließen Herzen höher schlagen. Bewohnerinnen und Bewohner, die den Heiligen Abend in der Wohngruppe verbrachten oder sehr wenig Geld zur Verfügung haben, konnten Wunschzettel schreiben, die die Christbäume der Sparkasse, Autoliv und der Candisserie in Dachau schmückten. Spendenbereite Mitarbeiter und Kunden dieser Firmen erfüllten alle Wünsche. Ein herzliches Vergelt s Gott an die Spender! Forstner, Fottner Haustechnik GmbH, freising larks e.v., Friendsfactory AG, Elfriede Frietinger, Friseursalon Haar-em & Maiwald GmbH, Christine Fritsch, Markus Fritz, Pamela und Markus Fuchs, Maria Furtmair, Petra Gagliardi, Heinz Gallert, Ulrich Gallus, Benno Maria Ganshirth, Erika Gareis, Werner und Bettina Gässl, Rosa Gatti, Maria Gattiner, Ludwig Gattinger, Martin Geer, Geidl-Mundlechner, Generali Holding AG, Bruno Gerhardt, Thomas und Christine Gerl, Ingrid Gersbeck, Alexander Gidon, Günter Gigl, Siegfried und Christine Glauner, Ursula und Albert Goldhahn, Theresia Görke, Elfriede und Johann Göttler, Ursula Gottschalk, Johann Götz, Gertraud Graf, Nicole Grahamer, Hildegard Graßl, Annemarie Greiner, Michaela Gröppmair, Dr. Winfried Peter Paul Gros, Reinhold und Hannelore Gruber, Olivier Grundmann, Petra Gründobler, Christine Grünwald, Gruppe Hohenester Sport Glonn, Josef Gschwendtner, Christine und Erwin Gürster, H&D Digitaldruck GmbH, Anita Haas, Brigitte Häberlen, Eva und Johann Hackl, Heide Halbedl, Hammerlit GmbH, Adolf Hampel, Irmgard Handfest, Manuela Hanrieder, Klaus Hanseder, Lars Hanzig, Maritje Hardwig, Markus Häring, Christa und Hans Hartl, Alfred Hartmann, Hasch GmbH, Maria Hauch, Eva und Michael Haunschild, Irina und Rainer Hauser, Thomas Heckenstaller, Elisabeth und Josef Hefele, Thomas Heilmann, Erika und Hans-Fritz Heininger, Karin und Jürgen Helml, Thomas Hermann, Martina Heumann, Peter und Siglinde Hieke, Christoph O. Hillenbrand, Michael Hillenbrand, Günther Hillreiner, Maria und Johann Hillreiner, Gisela und Horst Hinkelmann, Fritz und Angela Hintermayer, Elisabeth Hirner, Gisela und Leonhard Hirner, Dr. Gertraud Hofherr, Georg Höflmair, Petra Hofmann-Göbel & Augustin Hofmann jun., Markus und Andrea Holl, Dr. Nina Natascha Holtmann, Dr. Ines Holz, Sebastian Hörnig, Franz und Anna Horvath, HS Einrichtungen, Helmut und Johanna Huber, Irene und Karl Huber, Josefine Huber, Uta und Christian Huber, Margitta Hübner, Stefan Huetter, Dres. Brigitte und Franz Inderst, IWM Industrievertrieb, Maria und Gerald Jahn, Angelika Janas, Ernst Jenny, JFF, Jana Scharl und Florian Josef, Josef Baumgartner GmbH & Co., Kaiser Marketing GmbH, Leonidas Kalojanidis, Johann und Laura Kandler, Karl Winter OHG, Annemarie Karmann-Wilden, Annemarie Karrer, Berta und Hermann Kastl, Katholische Kirchenstiftung Fahrenzhausen, Katholische Kirchenstiftung Wollomoos, Katholische Landjugendbewegung, Katholischer Frauenbund, Anna Katzer, Thomas und Heide Kaunzinger, Jadranka Kazic, KDFB Frauenkreis, Claudia Keimerl, Indersdorfer Kellerei, Christine Kellerer, Josef Kellerer, Gabriela und Sascha Kellner, Robert Kern, Kern, Siegfried von Khuon-Wildegg, Theresia Kienast, Roland Killer, Familie Kirchner, Kirchner, Werner und Waltraud Kisch, Anton Kistler, Katharina Kistler, Roswitha Kistler, Andreas Kleemann, Joachim Klemm, Peter und Astrid Klemm, Kloster Apotheke, Carsten Knop, Rüdiger Knop, Werner und Ingrid Knopf, Theresa Knott, Petra Köberl, Bernhard Kohl, Gütner Kohl, Martin Kohl, Werner Kohl, Sylvia Kohler, Laszlo Köhler, Regula und Eberhard Kohlrusch, Adelheid und Johann Koll, Andrea Kollaritsch, Edeltraud Anna und Hans-Jürgen Kollmer, Helga und Stefan- Gerd König, Martin Königer, Petra Konrad, Sieglinde und Benno Köppl, Elisabeth Kornprobst, Ariane und Hans-Peter Koska, Kraftanlagen München GmbH, Monika Krapf, Bettina Kraus, Herta und Gustav Krause, Roland Krause, Anton Kraut, Hildegard und Ludwig Kraut, Maria Krautloher, Krautter GmbH, Hanna und Josef Kreitmeir, Edeltraud und Josef Krieglmeier, Anna und Rudolf Krimmer, Sabine Krings, Marica Krka, Timo Kübel, Johann Kubitschek, Selma Kübler, KüchenHaus & KochSchule GmbH, Johanna Kudernatsch, Gabriele und Wir danken unseren Spenderinnen und Spendern recht herzlich für die Unterstützung unserer Arbeit für Menschen mit Behinderung Helmut Küffner, Isabella Kugler, Hans-Ulrich Kuhne, Adelheid Kuhnel, Hedwig und Reinhold Kund, Monika Lacher, Rudolf Lachner, Ingrid Lammer, Josef Landinger, Irmgard Landstorfer, Esther und Johann Lang, Gregor Lauer, Gisela und Toni Lechner, Marion und Markus Lechner, Heidrun Lederzammer, Christine Lindinger, Thomas Link, Anton Lintl jun., Josef und Maria Lobensommer, Andreas Loesel, Dietmar Löffler, Jutta Lubasch, Gerda und Werner Lucha, Werner und Helga Luginger, Siefried Lutter, Frank und Ingrid Lutz, Petra und Klaus- Peter Lutz, Lysoform Dr. Hans Rosemann GmbH, Regina Machhammer, Rudolf Machl, Andreas Mackensen, Elfrun Maier, Majewski, Norbert Siegfried Maldener, MAN Truck & Bus AG, Lutz Mandel, Nicola und Robert Mannhardt, Adam und Margarete Manz, Bettina Margreiter, Marianne Marz, Maschinenfabrik Kaspar Walter GmbH & Co. KG, Gabriele Mathis, Martin Mautz, Magda Mayer, Renate und Peter Mayer, Leni und Rochus Mayr, Werner Meil-Kotzka, R. und G. Meister, Andreas Melmer, Maria Metz, Hans-Peter Meyer, Leopoldine Meyer, Michael Unsinn GmbH, Edda und Norbert Minnich, Roman Mischitz, Mit Consulting GmbH, W. und B. Modl, Moll Automatisierung GmbH, Roland Morhart, MS Erdbau GmbH, Michael Muller, Bernhard Müller, Brigitte Müller, Erwin Müller, Heidi Müller, Inge und Joseph Müller, Irmgard und Johann Müller, Ursula und Henrik Müller, Dr. Annette Müller-Leisgang, MULTIFILM Sonnen- und Blendschutz GmbH, Christine Naessl, Stefano und Melanie Nardo, Andrea und Johann Nauderer, Corina Nefzger, Robert Neisser, Roswitha und Erich Neumann, Thomas Neumayer, Magdalena Neumeier-Gastl, Ludwig Nickl, Ludwig Nickl jun., Magdalena Niedermaier, Resi Niedermair, Manuela und Johann Obermair, Beate Obermeier, OBI Romig Handels GmbH, Rosa Oellrich, Claus Oster, Ulrich und Roswitha Ostermair, Georg Ostermeier, Herbert Österreicher, Franz Ostler, Siegfried Oswald, OTB Service GmbH, Wilhelm Palme, Brigitte Pape, Pater-Rupert- Mayer-Stiftung, Claudia und Siegfried Patzelt, Paul Hartmann AG, Isolde Paur, Gabriele und Erwin Pemmerl, Faschingsgesellschaft Die stolze Summe von 2222 Euro hat die Faschingsgesellschaft Dachau an das Franziskuswerk Schönbrunn übergeben. Der Erlös der diesjährigen Faschingstombola wurde großzügig von der Faschingsgesellschaft aufgerundet. Gerlinde und Oskar Persch, Rolf Petersen, Slavica Petri, Susanne Pilz, Harald und Maria Pischetsrieder, Wolfgang Plücke, Dr. Bettina Poetsch, Franz Xaver Polz, Hildegard Polz, Thomas Portenlaenger, Post-Waisen-Kasse, Theresia und Peter Prasser, Dipl.-Kfm. Stefan Prechtl, Erna und Gottfried Pregler, Manfred Pregler, Burkhard Prem, Helmut Preukschas, Johann Pröbstl, Prowin Winter GmbH, Katinka Rabl, Manfred Ramel, Hartmut Rath, Ingrid Rattenstetter, Gisela Rauch, Reha Team Oberland GmbH, Monika und Rudolf Reischl, Ingeborg Reiter, Alexandra Resch-Renkl, Richard Posch GmbH, Angelika und Wolfgang Richter, Harald Rieger, Claudia Riem, Ring-Plastik Pechler GmbH, Grit und Alf Ritter, A. u. N. Rivera Medina, RM Verlag GmbH, Maria Rogler, Philipp Ross, Axel Rossmann, Ingrid Elisabeth Rothe, Walter Rubenwolf, Sylke Rudolph, Bernhard Karl Rühlmann, Luise Rusch, Thorsten Rusch, Marie-Luise Sagerer, Josef Sahler, Anita und Willi Samitsch, Franz und Katharina Saxinger, Markus Schaal, Gertraud und Andreas Schäfe, Heidemarie Schäffler, Christine und Helmut Schamberger, Petra Schaper-Ochner, Silvia Schaufstetter, Anna Schierl, Sonja Schindlbeck, Georg und Katharina Schlosser, Christian Schmid, Monika Schmid, Sabine Schmid, Thomas Schmid, Schmidlkofer, Christine Schmidt, Schmidt, Dr. Stephan Schmitt, Ilse und Helmut Schneeberger, Christine Schneider, Katharina-Ottilia Schneider, Martin und Elisabeth Schneider, Robert O. Schneider, Christine Schnellbach, Wolfgang Schnitzius, Dr. Manfred Schnoller, Schnupp GmbH & Co. Hydraulik KG, Ralph Schober, Horst O. Schoenberg, Josef und Hedwig Scholz, Marianne Schönleber, Ingrid und Ernst Schrader, Günter Schramm, Annemarie und Tobias Schulz, Brigitte Schuster, Cornelia und August Schuster, Heye und Hella Schuster, Peter Schuster, Carsten Schwanke, Rolf Schwerdtfeger, Monika und Heinz Seebauer, Regina Seelos, Bernhard und Gabriele Seidenath, Öcen und Yusuf Semerci, Walter Sennebogen, Josefine Sixt, S-Montage, Martha Sommer, Hildegard Sonnenberger, Gertraud Spaderna, Sparkasse Dachau, Rosemarie und Wilhelm Spielhaupter, Sport 2000, Staatsoberkasse Bayern, Stadt Kempten, Dr. Peter Stainer, Maria Stamopoulou, Adolf Stangl, Christian Stangl, Sandra Stappert, Torsten Starig, Sigrid und Jakob Stärk, Jürgen Stauber, Rosa Steger, Bernhard und Christiane Steinberger, Ingeborg Stephan, Steria Mummert Consulting AG, Sternstunden e.v., Irmgard Stois, Axel Strotbeck, Gerhard Strotbeck, Horst Stuebe, Sylvia und Stefan Stuis, Maria-Anna und Wilhelm Stumpferl, Christine und Markus Stumpp, Viktoria und Konrad Stürzer, SVG Bayern eg, Jürgen Talkenberg, Dr. Kerstin und Florian Tautenhahn, TDS Informationstechnologie AG, Irene Teichmann, Theisen Baumaschinen AG, Elke Thiele, Brigitte Thiesen, Robert und Dagmar Tille, Topgrün GmbH, Tran, Treffpunkt 60, Hermann Trenkler, Klara und Rudi Tröger, Dagobert und Antje Trummer, Brigitte Tyroller, Ingrid und Herbert Ulbrich, Adrian Heim und Ulrike Hoppe, Johann Unsin, Christine Unzeitig, Ammerl Urlich, Versicherungsfachbüro Müller & Buchberger GbR, Clemens Vögele, Volksbank Raiffeisenbank Dachau eg, Josef Wackerl, Therese und Johann Wackerl, Irene Wagner, Hildegard und Johann Waldherr, Maria Wallner, Simon Wallner, Peter Walter, Peter Weigand, Mark Weilinger, Doris und Franz Weinzierl, Helmut Weiss, Weiss & Weiss GbR, Klaus und Heike Welsch, Prof. Dr. Udo und Ilona Wengst, Reinhard Werner, Werner Gässl GmbH Haustechnik, Michael Weron, Hedwig Westenrieder, Oliver Westermair, Therese und Georg Wexlberger, Marita Ruth und David Whitfield, Nikolaus Widmann, Josef Wieder, Johannes Wiesent, Andrea und Walter Wilfer, Andrea Wimberg, Windel, Josefa und Franz Winkler, Gerhard Winter, Ursula und Hans Winz, Anton Wirthmüller, Witty-Chemie GmbH & Co. KG, Elisabeth Wochnik, Hildegard Woehning, Dieter Wolfmeier, Martin Wolter, Ute Wolter, Dieter Würl, Ernst Zanker, Marliese Zech, Ingeborg Gerti Käthe Zecha, Alexandra Zehetmeier, Bernard Zeidler jun., Dr. Christine Zeile, Dieter Zerweck, Johann Ziegler, Gabriele Zieglgaensberger, Dr. Andreas Zielcke, Brigitte Zill, Karl-Heinz Zobel, Domenico Zoccali, Marion Zorn, Claudia Zotz, Zwillenberg-Stiftung

29 Impressum Herausgeber Franziskuswerk Schönbrunn gemeinnützige GmbH für Menschen mit Behinderung Viktoria-von-Butler-Str Schönbrunn Redaktion Tobias Utters (verantwortlich) Maria Boutsoli Karl Gallenmüller Sr. M. Gabriele Konrad Monika Pscheidl Sebastian Wacht Sigrun Wedler Die Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Augenblicke verwendet in seinen Artikeln überwiegend die männliche Form bei Personenbezeichnungen. Gemeint sind grundsätzlich Frauen und Männer, sofern dies inhaltlich zutreffend ist. pcc-zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 Unser Spendenkonto: IBAN: DE BIC: BYLADEM1DAH Gestaltung und Satz Bildnachweis Thomas Klinger 360 Photography leporello company Architekturbüro Khuon Helmut Westermeier HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG subocean, flickr.com denys kuvaiev, Fotolia.com Franziskuswerk Schönbrunn ggmbh Druck: Druckerei Betz, Weichs Auflage: 6500 Stück Der Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 30. Sept. 2015

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