Auf ein Wort Weihnachten Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges

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1 66. Jahrgang / Folge 12 / Dez Verlagsort Stuttgart, Schloßstraße 92/II E 4058 E Auf ein Wort Weihnachten Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges In diesem Jahr, in dem Europa wieder einmal vor einer Zerreißprobe steht, liegt das Ende des 2. Weltkrieges 70 Jahre zurück. Es war das Ende des nationalsozialistischen Größenwahns und der da-mit verbundenen Verbrechen. Millionen von Menschen waren auf der Flucht, hatten ihre Angehörigen und ihre Heimat verloren. Deutschland lag zerstört in Schutt und Asche, unzählige Familien waren auseinandergerissen und Millionen von Frauen warteten in großer Sorge auf die Heimkehr ihrer Männer und Söhne. Trotzdem war das Weihnachtsfest 1945 zum ersten Mal seit Jahren wieder ein Fest des Friedens, auch wenn die Überlebenden große Sorgen und Nöte hatten. Wenn wir heute Weihnachten feiern, dann ist das für viele von uns in Deutschland ein Fest im großen Überfluss, denn selbst wer bei uns arm ist, hat mehr als die Menschen vor 70 Jahren und mehr als viele Menschen auf dieser Erde. 1945, beim ersten Weihnachtsfest nach dem Krieg, lagen die Städte in Trümmern und es fehlten viele elementare Dinge, wie Nahrung und Heizung. In die Trauer um unzählige Tote mischte sich zwar die Erleichterung, dass keine Bomben mehr fielen, aber zugleich blickten die Menschen in eine ungewisse Zukunft. Geschichte wiederholt sich nicht, und selbstverständlich lässt sich die Situation vor 70 Jahren nicht mit dem Elend und der Verfolgung, der Not und dem Hunger der Menschen, die sich heute auf der Flucht befinden, vergleichen. Hüten wir uns deshalb vor einfachen Erklärungen, Antworten oder Rezepten und auch vor Schuldzuweisungen von der einen wie von der anderen Seite. Aber erinnern sollten wir uns, denn auch wenn man eine Kultur nicht auf die Er- innerung alleine gründen kann, ohne Erinnerung ist es die Barbarei, die herrscht, schreibt der österreichische Autor Karl- Markus Gauß in seinem neuesten Buch. Und auch in der Bibel lesen wir von vielen Menschen auf der Flucht. Wir erfahren, dass schon Abraham und Sarah so genannte Wirtschaftsflüchtlinge waren, denn eine Hungersnot trieb sie zum Aufbruch in ein fremdes Land. Im 2. Buch Mose heißt es: Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisset um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid (2. Mose 23,9). Das Matthäusevangelium erzählt, dass Josef und Maria mit dem Kind nach Ägypten fliehen mussten, um dem Diktator Herodes zu entkommen. Terror und Unterdrückung, Krieg und Hunger machen perspektivlos. Menschen, die ihr Heimatland verlassen, suchen eine Zukunft für sich und ihre Kinder, um dem Bürgerkrieg in Syrien, dem Unrecht in Eritrea oder in Afghanistan zu entkommen. Derzeit sind etwa 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, die höchste Zahl, die der UN-Flüchtlingsrat jemals verzeichnet hat. Doch nur ein kleiner Teil von ihnen verlässt sein Heimatland und ein noch viel kleinerer Teil kommt nach Europa. Aber die Zahlen steigen, denn Globalisierung ist keine Einbahnstraße, und wir können nicht so tun, als hätten wir das nicht gewusst. Wir können auch nicht so tun, als wären wir gänzlich unbeteiligt an dem Unrecht auf der Welt. Die Flüchtlingsproblematik wird uns nicht nur in den nächsten Jahren, sondern vermutlich noch Jahrzehnte beschäftigen, denn die Wanderungen infolge des Klimawandels haben ja noch gar nicht begonnen. Es ist mit Sicherheit eine, wenn nicht die größte Herausforderung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Wir schaffen das deshalb nicht alleine, sondern nur gemeinsam in Europa. Dabei geht es im Augenblick nicht mehr um ein Ob, sondern nur noch um das Wie. Die Antworten, die wir darauf geben, werden ganz Europa verändern. Wir können nicht das Armuts- und Demokratieproblem anderer Länder in Deutschland oder Europa lösen, wir können auch nicht alle Menschen aufnehmen, aber wir dürfen Menschen, die zu uns kommen, nicht die unantastbare Würde verweigern, die unsere Verfassung jedem Menschen garantiert. Asyl ist ein unveräußerliches Menschenrecht, und wir werden daran gemessen werden, ob wir die Menschenrechtsidee vertreten oder ob wir sie verraten. Mit seinem Wohlstand und seinem seit 70 Jahre währenden Frieden ist Deutschland eine Insel der Seligen, doch der Zustrom weiterer Flüchtlinge wird vieles verändern, auch uns. Gerade in der Weihnachtszeit ist es wichtig, Menschen Zuspruch und Trost zu spenden, ihnen das Fest der Nächstenliebe und die frohe Botschaft näher zu bringen, auch wenn sie gar keine Christen sind. Wenn es um die Flüchtlingsfrage geht, sollten wir mit Herz und Verstand entscheiden. Wir werden dabei auch jede Menge Gottvertrauen benötigen. Die Karpatendeutschen Organisationen wünschen allen in unserem Land ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr! Prof. Dr. Jörg Meier Vorsitzender des Karpatendeutschen Kulturwerks Slowakei Vorsitzender der Stiftung Karpatendeutsches Kulturerbe

2 2 Die Karpatenpost Dezember 2015 Weihnachtliche Grußbotschaft 2015 Bild: Pressestelle Innenministerium Liebe Heimatvertriebene, liebe Landsleute, das Jahr 2015 neigt sich seinem Ende zu. Wir bereiten uns auf die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel vor. Diese Zeit im Jahr wird die besinnliche Zeit genannt und doch ist sie für viele von uns oft mit viel Hektik und Betriebsamkeit gefüllt. Ich will diese Zeit nutzen, um auf das Jahr zurückzublicken und ein paar wichtige Ereignisse nochmals gedanklich an uns vorbeiziehen zu lassen. Vor 70 Jahren wurden zehntausende Deutsche aus Südosteuropa (dem ehemaligen Jugoslawien, Rumänien, Ungarn, Bulgarien) sowie aus Ostpreußen und Oberschlesien nach Russland verschleppt. Sie mussten als Arbeitskräfte für den Wiederaufbau der Sowjetunion herhalten, so lautete der Beschluss Stalins. Viele der Deportierten überlebten die Strapazen der Zwangsarbeit in den Minen, Kohlegruben, Kolchosen, Wäldern und zerstörten Städten nicht. Viele kamen erst nach Jahren krank oder schwer gezeichnet zurück. Daran haben wir uns 2015 erinnert. Ein langgehegter Wunsch der Heimatvertriebenen ist mit der Einführung eines Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung in diesem Jahr in Erfüllung gegangen. Am 20. Juni haben wir ihn am Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen zum ersten Mal feierlich begangen. Dabei wurde das Flüchtlingsgedenken um das Schicksal der Vertriebenen erweitert. Der Gottesdienst mit den Bischöfen in der Stiftskirche in Stuttgart und die Feierstunde am Denkmal für die Vertriebenen in Bad Cannstatt waren ein würdiger Rahmen für diesen historischen Tag. Im zu Ende gehenden Jahr haben wir bei vielen Gelegenheiten an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren gedacht. Ein Krieg, der eine entsetzliche Anzahl von Opfern gefordert und viel Leid über die Menschen gebracht hat. Nach dem Ende der Kämpfe begann ein neues Leid - Vergeltung für millionenfaches Leid, das von Deutschen und ihren Helfern angerichtet worden war. 14 Millionen Deutsche wurden aus ihrer Heimat im Osten und Südosten Europas vertrieben. Es war das Deutschland der Stunde null - in den kriegszerstörten Ruinenlandschaften mangelte es selbst am Allernötigsten. Nach den Strapazen der Flucht und dem Verlust der Heimat mussten die Vertriebenen mit leeren Händen den Neuanfang versuchen. Mit einer ungeheuren Kraftanstrengung und großem Durchhaltevermögen ist dies gelungen. Vor allem diejenigen, die diese Zeit noch selbst erlebt haben, haben sich aus Anlass des Jahrestages ganz besonders daran erinnert. Der 3. Oktober 2015 war für uns Deutsche ein Anlass zu feiern und mit Dankbarkeit auf 25 Jahre deutsche Einheit zurückzublicken. Gerade der Umgang mit dem Verlust von Heimat und der Vertreibung wurde in Ost und West ganz unterschiedlich behandelt. Flucht und Vertreibung waren in der DDR bis zum Schluss ein Tabuthema. Die dort Umsiedler genannten Vertriebenen durften sich nicht organisieren, ihre Lieder und Trachten waren unerwünscht. Auch in diesem Jahr sind wir uns bei Veranstaltungen begegnet und haben Jubiläen und ganz persönliche Feiertage feiern können. Die Begegnungen mit den Verbänden der deutschen Vertriebenen haben mir erneut bewiesen, wie groß der Zusammenhalt und die Gemeinschaft der Landsleute so viele Jahre nach Flucht und Vertreibung auch heute noch ist. Die Zahl dieser Jahre ist auch ein beeindruckendes, ein ungebrochenes Bekenntnis zur Kultur der früheren Heimat. Ein ganz persönliches Glanzlicht waren für mich meine jüngsten Reisen in die Herkunftsgebiete der Vertriebenen, in das Banat, nach Tschechien und nach Serbien. Ich habe auf allen Reisen engagierte Menschen kennengelernt, die sich der Kulturpflege und der Aussöhnungsarbeit verschrieben haben, und ich habe eindrucksvolle Feierlichkeiten besucht. An all diese Begegnungen und Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres erinnere ich mich gerne. In den vergangenen Wochen und Monaten ist ein Thema in das Zentrum unserer Aufmerksamkeit gerückt, das uns alle vor große Herausforderungen stellt. Tagtäglich wurden und werden wir Zeugen von gewaltigen Flüchtlingsströmen. Wir stehen vor großen Herausforderungen, wenn es gilt, die Probleme mit dem großen Zuzug nach Europa und nach Deutschland zu bewältigen. Die Situation der heutigen Flüchtlinge ist grundsätzlich anders als die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen nach Sie kommen in ein Land mit Wohlstand und funktionierender Infrastruktur, sie kommen aus fremden Kulturkreisen und nicht alle kommen aufgrund von Kriegshandlungen oder vertreibungsbedingt. Viele erleben ihre Flucht persönlich aber ähnlich wie die deutschen Vertriebenen nach dem Krieg: die Angst um das eigene Leben und das Leben der Familienangehörigen, der Verlust von Heimat und von allem, was einem lieb und wert war, und da ist auch die Sorge um die Zukunft. Weil unsere Gesellschaft aufgrund ihrer damaligen Erfahrungen weiß, was Flucht und Vertreibung für den Einzelnen als Schicksal bedeutet, steht es unserem Land gut an, heute denen zu helfen, die ihr Land wegen Krieg und Verfolgung verlassen müssen. Ich danke Ihnen allen für Ihre engagierte Arbeit in den Verbänden und Landsmannschaften und wünsche Ihnen und Ihren Familien gesegnete Weihnachten und ein gesundes, ein gutes und ein friedliches Jahr Ihr Reinhold Gall Innenminister des Landes Baden-Württemberg

3 Dezember 2015 Die Karpatenpost 3 Bundeskulturtagung 2015 der 4 Karpatendeutschen Organisationen Flucht und Vertreibung sind im Jahr 2015 ganz in den Vordergrund gerückt: das machte auch die diesjährige Bundeskulturtagung der Karpatendeutschen Organisationen besonders aktuell und spannend. Bis zu 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vom 6. bis 8. November in der Evangelischen Diakonissenanstalt in Stuttgart zusammengekommen. Schuldekan i.r. Martin Moravek eröffnete die Tagung mit der Vorstellung des neuen Mottos: Die Karpatendeutschen Die Deutschen aus der Slowakei. Die Bundesvorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft, Frau Brunhilde Reitmeier-Zwick, begrüßte die Anwesenden und stellte die Referenten vor. Zweierlei Integration Gleich der erste Referent, Prof. Dr. Manfred Kittel, nahm sich in seinem Vortrag Zweierlei Integration Die deutschen Ostvertriebenen nach 1945 und die Migranten von heute der aktuellen Dimension des Themas an. Dabei kam er zunächst auf die Gemeinsamkeit zwischen damals und heute zu sprechen: die traumatische Erfahrung von Flucht und Vertreibung. Dass diese bei den deutschen Ostvertriebenen nachwirkt, zeigt sich in der Tatsache, dass unter den Helfern für die Flüchtlinge von heute viele Kinder und Kindeskinder von Heimatvertriebenen sind. Prof. Kittel wünscht sich davon ausgehend auch rückwirkende Empathie. Denn die Unterschiede in den Flüchtlingsbewegungen damals und heute dürften nicht bagatellisiert werden: Heute sind die Flüchtlingsströme heterogen. Nicht alle Ankommenden sind Kriegsflücht- linge. Nicht alle haben eine realistische Bleibeperspektive. Und die objektiven Integrationsvoraussetzungen sind heute auch anders als nach dem 2. Weltkrieg: Deutschland war damals in einer Ausnahmesituation. Das Land stand vor einem Neuanfang; jede Hand wurde gebraucht. Außerdem herrschte Konsens über die Notwendigkeit eines Lastenausgleichs aufgrund der historischen Schuld Deutschlands. Die heutigen Konflikte liegen demgegenüber nicht unmittelbar in deutscher Verantwortung. Die Ostvertriebenen ließen seinerzeit eher Überanpassung erkennen. Heute ist aufgrund der kulturellen Unterschiede auch die Integrationsperspektive schlechter. Deshalb sollten Kapazitätsgrenzen beachtet werden. Gesinnungsethik kann nicht ohne Verantwortungsethik auskommen. Prof. Kittel sieht Spuren des geschichtlich fatalen deutschen Größenwahns in der Ü- berzeugung, alles schaffen zu können. Der Historiker fürchtet, dass die Westbindung Deutschlands, also die grundsätzliche politische Abstimmung mit England und Frankreich, in der derzeitigen Situation aufs Spiel gesetzt wird. Außerdem wehrt er sich dagegen, dass nach jahrzehntelanger Kritik, ja Diffamierung, die Heimatvertriebenen jetzt zur Legitimation einer undifferenzierten Willkommenskultur benutzt werden. In der Diskussion erntete Prof. Kittel weitgehend Zustimmung zu seinen Aussagen, jedoch behielt auch die Mahnung zur humanitären Verpflichtung ihr Gewicht. Bilder: Spitzkopf Evangelische im Hauerland Wieder in die alte Heimat führte der Vortrag von Pfarrer Andreas Metzl über Evangelisches Glaubensleben im Hauerland. Die deutsche Sprachinsel Hauerland in der Mittelslowakei gilt als allgemein katholisch. Nur im östlichen Teil haben sich bis 1945 protestantische Minderheiten gehalten. Warum das so ist, erläuterte Andreas Metzl in seinem detailgenauen Vortrag: Im Hauerland fand die Reformation früh Eingang; fast überall hat sie sich spontan durchgesetzt. Späterhin entschied der jeweilige Grundherr über die jeweilige Religion. Pfarrer Metzl stellte die Situation in den 4 Herrschaftsgebieten Weinitz/Boynice, Kremnitz, Kirchlich Gran und Windisch-Proben dar. Die besten Voraussetzungen für den Bestand evangelischen Glaubenslebens gab es in der Niederungarischen Bergstadt Kremnitz, wo bereits 1556 in einer Consultatio die Lutherische Praxis festgeschrieben wurde; 1558 ergänzt durch die Confessio montana. In Kremnitz wirkten bis 1818 zwei deutsche und ein slowakischer evangelischer Pfarrer. Das Schulwesen wurde ausgebaut Die Gegenreformation machte dem offiziellen protestantischen Leben im ganzen Hauerland ein Ende. Erst nach dem Toleranzpatent von 1781 konnte in Kremnitz wieder eine steinerne Kirche gebaut werden. Von Preßburg aus wurde die Diaspora ab den 1920er Jahren mit einem Prediger versorgt. Um 1900 ist in Krickerhau wegen des Zuzugs von slowakischen Bergbauarbeitern aus der Liptau eine evangelische Gemeinde entstanden. Martin Moravek Brunhilde Reitmeier-Zwick Prof. Dr. Manfred Kittel Andreas Metzl

4 4 Die Karpatenpost Dezember 2015 Dr. Christine Absmeier Bernhard und Martina Ritter Hans Kobialka Geistlicher Impuls Der Samstag begann mit dem Geistlichen Impuls durch Pfarrer Moravek, der die Tageslosung Du sollst den Fremden lieben wie dich selbst (AT) passend zum Leitthema neben den Vers aus dem Neuen Testament Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen stellte. Gemeinsam beteten die Anwesenden Psalm 36. Dann wurde, mit einem Kanon, das Geburtstags kind Hella Nosko geehrt. Frau Reitmeier-Zwick würdigte die nunmehr 88jährige Jubilarin als eine wesentliche Stimme in der Heimatvertriebenengemeinde. Diese bedankte sich, gewohnt nachdenklich-poetisch, mit Gedanken zur neuen Heimat. Das Haus der Heimat in Stuttgart Im ersten Vortrag des Samstages stellte Frau Dr. Christine Absmeier als dessen Leiterin das Haus der Heimat in Stuttgart vor. Es ist nicht nur Sitz für viele Landsmannschaften, sondern als kreativer Lernort auch offen für junge Menschen und alle Kulturinteressierten; politisch und weltanschaulich unabhängig. 64 Gruppen und Verbände nutzen das Haus der Heimat. Die Fachbibliothek umfasst Medien und kann auch in Fernleihe genutzt werden. Ausstellungen (z. Z. zu Gerhart Hauptmann), Lesungen und Konzerte binden die Institution an das Kulturleben der Stadt. Besonders erfolgreich sind die jährlichen Schülerwettbewerbe des Hauses, in denen sich bis zu 5000 Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg mit jeweils einem Land des Ostens und seinen (ehemaligen) deutschen Bewohnern befassen, in das auch Studienreisen durchgeführt werden. Daneben steht der wissenschaftliche Tätigkeitsbereich, mit dem der ostdeutsche Anteil am kulturellen Gedächtnis gesichert werden sowie Hintergrundwissen für das bessere Verständnis der gegenwärtigen Ereignisse in den Herkunftsländern, etwa der Ukraine, angeboten werden soll. Aktuelle Informationen bieten die Homepage des Haus der Heimat unter an. Studienreise in die Slowakei Einen Beleg für den geglückten Neuzugang zu Geschichte und Kultur des ehemals deutschen Ostens bot der Vortrag von Bernhard und Martina Ritter zu Kirche, Kunst, Kontakte Studienreise und Begegnungen in der Slowakei. Für den evangelischen Pfarrer aus Bietigheim- Bissingen und seine Ehefrau war die Slowakei lange Zeit eine terra incognita. Die Rundreise, die sie mit einer Gruppe unternahmen, bot allen Teilnehmern ungeahnte Entdeckungen, von denen der Bildbericht des Ehepaares zeugte: Die Arbeit von Meister Paul in der Kirche in Georgenberg, die Artikularkirche und die Lyzealbibliothek in Kesmark machte den Reisenden klar, wie viel Nachholbedarf an Wissen über die geschichtliche und kulturelle Rolle dieser Gegend besteht. Betroffenheit über den Verfall etlicher Kirchen stand neben Genugtuung über gelungene Rettungen, wie z. B. mit EU- Hilfe in Žigra. Die Tatsache, dass in Svit, dieser Gründung der Firma Baťa, heute zwei Kirchen stehen, bezeugte die Wirkkraft des Glaubens, von dem auch weitere Impulse für die Rettung religiöser Stätten in der Slowakei ausgehen sollen. Zeitzeugenberichte Nach der Mittagspause stellte Herr Hans Kobialka das Buch vor: Schicksalsjahre der Karpatendeutschen Zeitzeugen- Berichte. Ignatz Wolkober, Prof. Dr. Meier, später Ulla Nosko übernahmen die Arbeit des Sammelns und Ordnens, bis 80 Zeitzeugenberichte vorlagen. Schließlich wurde Herr Hans Kobialka gebeten, aus diesem Sammelsurium ein Buch zusammenzustellen. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass alle Regionen der Karpatendeutschen vertreten sind. Das Buch ist in zwölf Kapitel gegliedert, angefangen von Die Lebenssituation der Karpatendeutschen bis 1944 bis Spätaussiedler. Die Herausgeber achteten auf das Geburtsjahr der Verfasser: Dreißig waren zur Zeit der beschriebenen Ereignisse Kinder (bis zu vier Jahren), Zwanzig waren Jugendliche und der Rest Erwachsene. Frau Dr. Drechsler-Mehl und Prof. Dr. Jörg Meier gelten als Herausgeber, Mikuláš Lipták aus Kesmark, Inhaber des ViViT-Verlages, ist der Verleger. Es folgten kurze Lesungen einiger Verfasser: Frau Hella Nosko, damals 16 Jahre alt, erzählte von der Verhaftung ihres Vaters durch Partisanen bis zur Ankunft in Deutschland. Edith Graeser, damals 13 Jahre alt, berichtete vom Bahntransport, der zunächst in das durch ein Konzentrationslager berüchtigte Mauthausen führte, später über den Böhmerwald bis nach Kornwestheim. Franz Spitzkopf, zur Vertreibungszeit sechs Jahre alt, erzählte von seiner Kindheit in Großlomnitz bis zur Ankunft in der russischen Zone. Hans Kobialka (Jahrgang 1926) berichtete von seinem Einsatz als Betreuer jüngerer Zipser Schüler in Österreich; wie er davor bewahrt wurde, einen Deserteur erschießen zu müssen; und schließlich von der chaotischen Flucht über Straßen, die von zerstörten Fahrzeugen, toten Pferden und sogar Menschen gepflastert waren. Ernst Hochberger

5 Dezember 2015 Die Karpatenpost 5 Lebensbilder Ulla Nosko schilderte die weitere Entwicklung der Arbeit: Da die eingesandten Beiträge zwischen einer halben und 60 Seiten Umfang hatten, entschloss man sich, einen Band mit Kurzbeiträgen über die Zeit der Vertreibung herauszugeben die Zeitzeugenberichte und einen zweiten Band mit dem Titel: Lebensbilder Karpatendeutsche erinnern sich, in den die längeren Beiträge aufgenommen wurden mit der Darstellung ganzer Lebensläufe. Dieses Buch wurde von Frau Ulla Nosko herausgeben. Es enthält Beiträge von sechs Frauen und fünf Männern, und zwar: Gisela Latzko, Schmiedshau, ; Theo Deters, Tscherman, ; Marie Willinger, Glaserhau, ; Anton Klipp, Preßburg, 1942 jetzt; Anni Zjaba, Schmiedshau, 1935 jetzt; Erhard von Pollack, Preßburg, 1928 jetzt; Else Wienecke, Mühlenbach, 1932 jetzt; Heinrich Bellan, Drexlerhau, 1930 jetzt; Maria Elischer-Schürg, Deutsch Proben, Heimat ist? Rudolf Göllner fragte in seinem sehr persönlich gehaltenen Lichtbilder- und Film-Vortrag, wo denn in einem bewegten Leben mit vielen Stationen nun eigentlich Heimat ist. Ist es nach Herder dort, wo man sich nicht erklären muss? Oder nach einem türkischen Sprichwort, wo man satt ist? Oder modern: Wo ein Internet-Anschluss ist? Oder wo man sterben kann und will? Mit dieser Frage im Herzen betrachtete er die Stationen seines Lebens: Einsiedel in der Unterzips; Waldeck in Nordhessen; Düsseldorf; Brasilien; Madrid; seit 2003 Freinsheim in der Pfalz. Alle Orte hatten ihre Besonderheiten und Schönheiten. Seine heutige Kirchengemeinde in der Pfalz behauptet sogar in ihrem Gemeindebrief: Heimat ist, wo du Feste feiern kannst (wobei man feste auch klein schreiben kann). Aber geprägt worden sei er durch seine Familie, durch die Werte, die seine Eltern ihm eingepflanzt hätten. Und deshalb fühle er sich immer noch am meisten in der Zips beheimatet. Die Tagung wurde um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Ev. Diakonissenanstalt fortgesetzt. Frau Pfarrerin Wöhrle-Ziegler, begrüßte alle Besucher, vor allem uns Karpatendeutsche, und alle Hörer an den Lautsprechern sehr herzlich. Schuldekan i. R. Martin Moravek, Vorsitzender des Hilfskomitees f.d. Evang.-Luth.Slowakeideutschen, hielt eine Predigt über das Reich Gottes nach Lukas 17,20-24 und GLR Pfr. Johann Kotschner, Vorsitzender des Hilfsbundes Karpatendeutscher Katholiken, die Predigt. Im Wechsel mit der Gemeinde wurde gesungen und gebetet. Katholische Kirche der Tschechoslowakei zwischen den Weltkriegen Im Anschluss an den Gottesdienst war um Uhr ein Referat Deutsche Katholiken in der Tschechoslowakei zwischen den beiden Weltkriegen von Dr. Jaroslav Sebek/Prag vorgesehen. Leider musste der Referent wegen Erkrankung kurzfristig absagen. Er hat aber sein Manuskript per Mail an den Vorsitzenden der AKVO, Prof. Dr. Bendel, gesendet. Dieser sprang dankenswerterweise ein und hat uns den Vortrag mit einigen eigenen Anmerkungen gehalten. Nach einer kurzen Diskussion wurde zum Mittagstisch gebeten. Ökumenischer Gottesdienst am Sonntag Von links: Schuldekan i.r. Martin Moravek, GLR Pfr. Johann Kotschner, Pfrin. Ingrid Wöhrle-Ziegler Gegen 14 Uhr folgte programmgemäß eine Zusammenfassung der Tagung. Es sollte Kritik geübt, Verbesserungen und Termine vorgeschlagen, Anregungen gegeben werden usw. Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Die rückläufigen Zahlen der Abonnenten für Karpatenpost und Jahrbuch sind eine Sorge für die Landsmannschaft. Der Erlös dieser Publikationen ist fast die einzige Einnahme für ihre Arbeit. Zum Schluss wurden durch die Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Frau Reitmeier-Zwick und den Organisatoren der Tagung, Herr Laser und Frau, Lob und Dank an alle ausgesprochen, die der Kulturtagung zu diesen schönen Tagen verholfen haben. Sie dankten auch den Besuchern für ihr Kommen und wünschten allen eine gute Heimreise. Dorothea Zeisel Andreas Metzl Franz Spitzkopf Ulla Nosko Rudolf Göllner Prof. Dr. Rainer Bendel Dr. Heike Drechsler-Meel

6 6 Die Karpatenpost Dezember 2015 Predigt von GLR Pfr. Johann Kotschner Vom Reichtum des Gebens Mk 12,41-44 Was die arme Frau in den Opferkasten gesteckt hat, war wirklich nicht der Rede wert. Aber für Jesus war das der Rede wert. Er versammelt deswegen seine Jünger um sich: Habt Ihr das gesehen? Nein, sie hatten das nicht gesehen. Goldstücke hatten sie vorhin blitzen sehen bei den Reichen. Viel Geld! Jesus leugnet nicht, dass das viel war. Aber die kleine Münze der Frau, sagt er, das war noch mehr. - Himmlische Rechenkunst. Natürlich zählt Jesus wie wir und er weiß, dass hundert mehr ist als eins. Aber er zählt auch wieder nicht so wie wir, denn er zählt nicht nur, was er sieht. Er zählt etwas mit, was man leicht übersieht: die Gesinnung des Herzens. Und wenn man die dazuzählt, wird aus wenig viel, wird Kleines groß und Geringes kostbar. Nicht an der Börse, aber bei Gott. Und das hat etwas Beruhigendes, dass Kurse nicht nur an der Börse gemacht werden. Es ist eine der Wohltaten unseres Glaubens zu hören, dass Gott so zählt. Wo blieben wir, wenn es nicht so wäre! Geld und Opferkasten sind ja nur ein Gleichnis. Wie oft spüren wir voller Verlegenheit in unserer Hand die kleine Münze unserer unvollkommenen Bemühung. Wir möchten helfen, sorgen, uns kümmern, Einfluss nehmen, aber was wir beisteuern können, ist nicht der Rede wert. Bald fehlen uns die Worte, bald die Kraft der Überzeugung, bald der Durchblick, bald das Durchhaltevermögen. Aber für Jesus ist das der Rede wert. Er macht die Heiligen auf uns aufmerksam und sagt von unserem Bisschen: Schaut, das ist viel. Ich erinnere mich an ein gutes Gespräch mit jungen Leuten über das Geben. Geben, das war für diese jungen Leute ein echtes Thema: Geben, nicht nehmen. Sie bestätigten aus den Erfahrungen ihres jungen Lebens, was Jesus dazu gesagt hat. Ob etwas viel ist - oder wenig, sagten sie, hängt davon ab, wie viel von uns selber darin ist. Und das konnten sie auch mit Beispielen belegen. Wenn mir einer sein Vertrauen schenkt, dann ist das viel von ihm selber, denn im Vertrauen kommt er ungeschützt aus seiner Reserve heraus. Wenn mich einer teilnehmen lässt an seiner Freude, gibt er mir viel von sich, denn in seiner Freude lebt er ja. Ebensoviel gibt er mir, wenn ich teilhaben darf an seiner Traurigkeit, an seinen Ängsten, an seiner Ratlosigkeit. Er ist jetzt traurig und ängstlich und ratlos und davon etwas preisgeben heißt, viel von sich selber geben. Wenn ich einen Standpunkt habe und möchte den durchsetzen, und einer hat einen anderen, dann muss einer nachgeben oder beide. Da können wir manchmal zusehen, wie unbeweglich wir werden. Dann kann es sein, dass wir unseren Standpunkt noch vertreten, wenn wir schon längst spüren, dass der andere die Sache besser trifft, aber wir wollen nicht klein beigeben. Etwas zugeben ist manchmal schwer, aber wenn es mir gelingt, dann gebe ich viel von mir, Und dann tritt überhaupt nicht ein, was ich befürchtet hatte, dass ich jetzt dumm dastehe. Im Gegenteil, indem ich einen Fehler, einen Irrtum ein Versäumnis zugebe, löst sich der Krampf. Ich gebe mich wieder, wie ich bin und das macht frei. Was mich aber bei den jungen Leuten am meisten beeindruckt hat, das war- wie sie den Reichtum des Gebens im Vergeben entdeckten. Um Vergebung bitten, das ist schon schwer genug. Aber einem Anderen vergeben! Wer das kann, der vermag nicht nur das Schwerste, sondern auch das Schönste. Das richtige Vergeben ist gemeint. Nicht jenes Vergeben, das wir nur deshalb geben, weil einer uns darum bittet - und nun können wir es nicht verweigern- aber unser Herz ist nicht dabei. Gemeint ist auch nicht das Vergessen. Vergessen liegt ja nicht in unserer Hand. Enttäuschungen, Kränkungen können so tiefe Wunden und so harte Narben verursachen, die bleiben auch ohne unser Zutun. Im Vergeben wird nicht erwartet, dass mir etwas nachträglich egal ist und mir nichts mehr ausmacht. Im Vergeben wird erwartet, dass ich den Schuldschein, auf dem es ja steht, wie viel es mir ausmacht, zerreiße. Dass ich neu mit einem anfange, trotz allem, was war. Ist das nicht zuviel erwartet? Aber genau das erwarten wir von Gott unser Leben lang: Fang neu mit mir an, trotz alledem. Ich werde es tun, sagt Gott, tust du es auch? Mit den Menschen, die bei mir in der Schuld stehen? Wenn du das fertig bringst, sagt Gott, ist das für den anderen ein ganz unverdientes Geschenk, a- ber auch für dich ist es viel, eine Befreiung ist das auch für dich, nie ist dein Herz so weit und so frei, nie bist du so reich im Geben, wie wenn du vergibst. Es ist die uralte Frage, wie soll man auf das Negative reagieren, auf die Fehler. und Unzulänglichkeiten in einem selbst, in anderen? Soll man verurteilen? Das Negative fixieren? Oder soll man sich nicht darum kümmern, sondern vielmehr um das Positive, das Schlechte durch das Gute überwinden. Mit einem Tropfen Honig bewegt man mehr Mücken als mit einem ganz vollen Fass voll Essig. Das sieht jeder ein. Aber mit erschütternder Hartnäckigkeit versuchen wir es immer wieder mit dem Essigfass. Einen Tropfen Lob zu geben ist mehr als ein ganzes Essigfass Ermahnungen. Einen Honigtropfen Freude geben, die ansteckt, ist mehr als ein Essigfass Forderungen, die nichts hervorbringen als Reserve. Franz von Sales, von dem die Zeitgenossen sagten: Wie gut muss Gott sein, wenn der Bischof von Genf schon so gut ist, hat das so gesagt: Man muss andere ertragen können, zuerst aber sich selber und man muss Geduld haben mit seinen Schwächen. Man darf sein eigenes Herz nicht zu arg demütigen. Wie kommt ein Mensch zu so einer Reife, zu so einer Gelassenheit? Über die Antwort, die er gibt, kann man erschrecken, weil sie das Geheimnis des Gebens so unerwartet und radikal enthüllt: Seine Antwort heißt: Nichts verlangen und nichts verweigern. J.K. Krickerhauer im Internet und Heimatkalender 2016 Unter der Adresse finden Sie Informationen rund um das landsmannschaftliche Leben der Krickerhauer in NRW. Hier können Sie u. a. einen virtuellen Rundgang durch das Krickerhauer Heimatmuseum in Voerde machen, sich Bilder von jüngeren Veranstaltungen ansehen, wie dem Museumstag 2013 und 2014, dem Weinlesefest 2014 und weitere wichtige Termine einsehen. Die einzelnen Rubriken werden regelmäßig ergänzt, so dass mit der Zeit ein immer größeres Portal entstehen wird. Für weitere Anregungen Ihrerseits stehen wir Ihnen dankbar über das Kontaktformular auf der Webseite zur Verfügung. Wie in den vergangenen zwei Jahren gibt es auch für 2016 wieder einen Heimatkalender, der heimatliche Motive mit heimatlichen Rezepten verbindet und gegen eine Spende von 10 über den Kulturwart Alexander Grolmuss zu beziehen ist. Zudem gibt es eine DVD zum Weinlesefest Die Spielzeit beträgt 71 Minuten (Unkostenbeitrag: 12,50 ). Bestellungen unter: Alexander Grolmuss, Hövelmannskath Voerde, Tel.: grolmuss@aol.com Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein friedliches Weihnachtsfest und ein gutes Jahr A. Grolmuss Ortsgemeinschaft Fundstollen und Zeche Herbst-Treffen 2015 Am 24. Oktober 2014 fand im Hotel Löwen in Bad Boll unser Herbst-Treffen statt, welches wieder sehr gut besucht war. Ganz erfreulich ist, dass unsere Treffen auch von Landsleuten anderer Ortschaften besucht werden, die immer herzlich willkommen sind. Bei gemütlicher Atmosphäre haben wir mit Fotos und einem kleinen Film unsere Reise nach Deutsch Proben noch einmal Revue passieren lassen. Gegen 17 Uhr verließen die letzten Besucher unser Treffen, mit dem Abschiedsgruß: Bis zum nächsten Mal. An dieser Stelle ein herzliches Vergelt s Gott an die Kuchenbäckerinnen und an die Reiseteilnehmer, Walter Bugar, Heinz- Jürgen Föller, Walter Gross, Walter Palesch und Reinhard Richter aus Chicago, die es mit ihren Fotos und Videos erst möglich gemacht haben, einen kleinen Film über unsere Reise zusammenzustellen. Das nächste Treffen, unser Frühjahrs- Treffen, findet am 16. April 2016, wieder im Hotel Löwen, statt, und zwar wieder um 11 Uhr. Wera Stiffel

7 Folge 12 Dezember 2015 Jahrgang 66 Weihnachtsbotschaft von Weihbischof Dr. Reinhard Hauke Weihnachtsgruß des Visitators für die Seelsorge an den Sudetendeutschen und Karpatendeutschen Msgr. Dieter Olbrich Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst (Joh 1,5) Der Advent und die Weihnachtszeit leben von der Lichtsymbolik. Ich bin sicher, dass alle Menschen ob sie nun aus Syrien oder Eritrea, aus Kiew, Allenstein, Hamburg, Leipzig oder Ulm kommen diese Symbolik verstehen. Das Licht der Kerze ist eigentlich ein kleines Licht, aber in der Vielzahl wird daraus ein Lichtermeer und macht die Nacht zum Tag. Diesen Eindruck habe ich, wenn ich auf den Erfurter Weihnachtsmarkt schaue. Es ist zwar Nacht, aber die hellen Lichter der Lämpchen und Kerzen machen das Sehen und Gehen in der Dunkelheit möglich, geben Orientierung und auch wohlige Wärme. Bild: Dr. Hauke Im Erfurter Dom steht ein großer Bronzeleuchter der sogenannte Erfurter Wolfram. Weil einer seiner Stifter Wolfram hieß, wurde er in der Kunstgeschichte so genannt. Nicht zu vergessen ist aber auch die Ehefrau Hiltiburg, die auf einer Inschrift am Gürtel des Wolfram genannt wird. Sie wird ihrem Ehemann Wolfram wohl die Idee für die Stiftung gegeben haben, denn Sinn für das Schöne ist wohl zuerst eine Eigenschaft der Frauen. Ein Mann ist hier dargestellt, der zwei Kerzen hoch in die Höhe hält. Er steht auf ei- nem Sockel, an dem sich Unholde zeigen, über die er sich erhebt. Er selbst ist nicht das Licht, sondern der Lichtträger. Es braucht aber einen solchen Lichtträger, damit das Licht einen festen Standpunkt hat und an die Stellen kommt, wo die Dunkelheit herrscht. Unser Erfurter Wolfram leuchtet in den großen Kirchenraum. Im Advent werden die Besucher des Domes eingeladen, vor ihm zu stehen, wenn der Kirchenraum ohne Licht ist und nur die beiden Kerzen des Wolfram Licht spenden. Da es noch dunkler als draußen am Weihnachtsmarkt ist, tritt die Bedeutung des Lichtes kräftig hervor. Ohne die beiden Kerzen, d.h. ohne dieses Licht würden wir stolpern und hinfallen. Ich bin dankbar für diesen kostbaren Leuchter, der nun schon 800 Jahre mit seinen Kerzen leuchtet. Ich bin dankbar für das Licht, von dem er erzählt: Das Licht Christi, das in der Dunkelheit der Welt aufgrund der Kraft Christi leuchtet und Hoffnung bringt. Es ist ein barmherziges Licht, das sich nicht aufdrängt, sondern einlädt, sich in seiner Helligkeit aufzuhalten und zu wärmen. Ich bin dankbar für meinen Glauben an Christus, der sein Licht der Liebe und des Erbarmens in diese Welt gebracht hat und für den wir eine Willkommenskultur an Weihnachten entwickelt haben. Wenn Christus und seine Eltern auch Flucht und Vertreibung erlitten und sich ihnen nicht immer helfende und schützende Hände entgegengestreckt haben, so hat Christus doch zu solchem Tun mit helfenden Händen eingeladen, als er die Kinder auf die Arme nahm, um sie zu segnen, als er die Tochter des Jairus bei der Hand nahm, die gestorben war und die er zum neuen Leben erweckte, und als er zum reumütigen Schächer am Kreuz sagte: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Freuen wir uns an diesem Licht und laden wir alle Menschen ein, in ihr eigenes Leben das Licht der Hoffnung, der Liebe und des Friedens zu bringen. Dr. Reinhard Hauke Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde, bald stehen wir am Ende des Jahres Ein altes Jahr mit allem, was es uns an Freuden, aber auch an Enttäuschungen gebracht hat, kann geschlossen werden wie ein Buch. Das neue Jahr liegt vor uns und möchte mit Leben gefüllt werden. Da ist es gut, dass noch im alten Jahr für uns Christen ein Ereignis steht mit der Botschaft: Heute ist euch der Retter geboren, oder wie es der Evangelist Johannes ausdrückt: Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Und das ist im Tiefsten das Geheimnis von Weihnachten: Gott selber wird Mensch. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen. Das meint, Gott und Mensch gehören zusammen, Gott ist mitten unter uns. Gott will jedem Menschen nahe sein. So wird an Weihnachten die Geschichte Gottes mit uns Menschen anschaulich. Eine Woche nach Weihnachten - mit dem Oktavtag des Weihnachtsfestes - beginnt das neue Jahr. Noch einmal strahlt für uns Christen die Botschaft von Weihnachten auf und geht mit uns hinein in das vor uns liegende Jahr. Wenn dann die Sternsinger nach Neujahr unterwegs sein werden, dann tragen sie die Weihnachtsbotschaft und den Segen Gottes in die Häuser und Familien. Sie schreiben das ganze Jahr über sichtbar den Segen an die Eingangstüren unserer Häuser: Christus segne dieses Haus. Das soll uns daran erinnern: Der Herr geht all unsere Wege mit, und er selbst ist der Weg, auf dem wir gehen. Ich wünsche Ihnen allen besinnliche Adventstage und ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest. Gottes Segen möge Sie begleiten durch das Jahr Ihr dankbarer Dieter Olbrich

8 8 Die Karpatenpost Dezember 2015 Heimat-und Trachtenfest mit Saitanz am in Herlikofen Über 100 Landsleute und Gäste sind der Einladung der Hauerländer Volkstanz- und Trachtengruppe im Landesverband von Baden-Württemberg der Karpatendeutschen Landsmannschaft gefolgt und nach Herlikofen bei Schwäbisch Gmünd gefahren, um das schon traditionelle Treffen nicht zu versäumen. Blick in den Saal Beginn der Veranstaltung war Uhr. Der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes und des Hilfsbundes, Franz Spitzkopf, bat nach kurzer Begrüßung die Anwesenden um ein kurzes, stilles Gedenken an die verstorbenen Landsleute in diesem Jahr. Vor allem an den Mitbegründer dieser Veranstaltung, Herrn Ignatz Wolkober, Frau Warres, die langjährige Sekretärin des Hilfsbundes, Herrn Deters, der viel für den Hilfsbund getan hat, besonders bei der Herausgabe der Heimatbücher, Frau Hedwig Stang und Frau Liesl Polonyi- beide treue Besucher dieser Veranstaltung, und an die nicht genannten karpatendeutschen Landsleute. Danach bat er zum Essen. Es gab wieder, wie alle Jahre zuvor auch, heimatliche Spezialitäten (Stängelwurst, Kascha, Backenfleisch, Kassler und natürlich Sauerkraut). Alles sehr köstlich und mit viel Liebe zubereitet. Dank allen Köchen und Helfern in der Küche. Begrüßung aller Besucher durch den Vorsitzenden des Landesverbandes, Herrn Reinhold Wohland. Unter den Besuchern die Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, der Ehrenvorsitzende der LM, der Ortspfarrer, der Ortsvorsteher, Celestino Piazza, Ortsvorsteher die Vertreter des Hilfsbundes, die Sekretärin der LM, die Trachtengruppe der Siebenbürger aus Schwäbisch-Gmünd und unsere Hauerländer Volkstanz- und Trachtengruppe. Helga Herale In einer kurzen Pause trug Frau Herale ein Heimatgedicht aus dem Sudetenland vor, wofür sie reichlich Beifall erhielt. Danach führten uns die Volkstanz- und Trachtengruppe vier Tänze in ihren schönen Hauerländer Trachten vor. Gleich im Anschluss kam dann die Siebenbürger Tanzgruppe, ebenfalls mit vier Tänzen. Schließlich traten beide Gruppen gemeinsam auf und erfreuten die Anwesenden. Zum Schluss tauschten die Gruppen kleine Geschenke aus. Herr Oswald, als Kulturreferent der LM, überreichte Frau Maria Palesch ein gerahmtes Farbbild der Hauerländer Tanzgruppe als kleines Dankeschön für ihren Auftritt bei der Kuneschhauer Michaeliskirchweih am Esslingen. Dank allen Tänzerrinnen und Tänzern für die schönen Aufführungen. Nun wurde durch die Hauerländer Tanzgruppe zu Kaffee und Kuchen geladen. Die Tafel war reich gedeckt mit den schönsten Kuchen, Torten und sonstigem feinen Gebäck - alles durch die Gruppe selbst gebacken. Hierfür gehört ihnen unser aller Dank und Respekt. Danach klang der schöne Tag bei froher Unterhaltung und Akkordeonmusik aus. Nochmals allen Organisatoren und Helfern herzlichen Dank. Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen im nächsten Jahr. F.S. Messe für Ignatz Wolkober und verstorbene Landsleute Herr Pfarrer Wolfgang Gottstein, ein Schlesier, hatte am Samstag 6. Juni 2015 zu einem Vorseminar (vor der Wallfahrt auf den Schönenberg bei Ellwangen am 7. Juni 2015) eingeladen. Es war nur eine sehr kleine Runde. Er hatte von mir gehört, dass Herr Ignatz Wolkober, der stellvertretende Vorsitzender des Hilfsbundes Karpatendeutscher Katholiken, nach schwerer Krankheit am 3. Juni verstorben ist. Daraufhin hatte er spontan - nach der Gesprächsrunde - zu einer Hl. Messe für den Verstorbenen und für alle ebenfalls verstorbenen Landsleute, Freunde und Bekannte in die Hauskapelle geladen. Dafür möchte ich mich, auch im Namen seiner Frau Maria, auf diesem Wege bei ihm herzlich bedanken. Das war für mich einfach ergreifend und großartig. Franz Spitzkopf Reinhold Wohland Gegen Uhr ging es dann zum kulturellen Teil über. Jetzt erfolgte die offizielle Bildübergabe von Herrn Oswald an Maria Palesch Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken Stafflenbergstraße 46, Stuttgart Tel. 0711/ , Fax 0711/ Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Dr. Peter Irrgang, Redakteur: Franz Spitzkopf

9 Folge 12 Dezember 2015 Jahrgang 66 Weihnachten - Ermunterung zur Freude Jauchzet, ihr Himmel, freue dich Erde!,Lobet ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden (Jesaja 49,13) Die Babylonier hatten das Volk Israel um 560 v.chr. in die Gefangenschaft geführt. Der Prophet im Jesajabuch bekommt von Gott eine erfreuliche Botschaft: Sag dem Volk, es soll wieder in die Freiheit entlassen werden. Es darf wieder zurück in die Heimat. Das ist Gottes Wille. Freut euch darüber. Jauchzet, wie Himmel und Erde und die ganze Schöpfung. Als einen anderen Lobpreis betrachten wir jetzt ein Altarbild. Bei einem Besuch in Bartfeld/Bardejov in der Ostslowakei habe ich in der Ägidiuskirche den Altar Die Geburt des Herrn fotografiert. Die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche ist eine Sehenswürdigkeit. In einer dreischiffigen Basilika enthält sie elf Flügelaltäre, die von zum Teil sehr berühmten Künstlern geschnitzt wurden. Und nun zu unserem Altarbild. Dies zeigt in der Mitte des Altarbildes Maria und die Geburt Christi. Maria verharrt in anbetender Haltung vor dem neugeborenen Kind. Das Größenverhältnis der Figuren ist interessant. Maria ist übergroß dargestellt. Das Auge des Betrachters fällt zuerst auf sie. Die Bedeutung der Maria für die Weihnachtsbotschaft zeigt sich auch weiter unten in der Predella des Altars, die hier nicht abgebildet ist. Dort empfängt Maria von den drei Weisen die Geschenke für das Kind. In beiden Darstellungen fällt auf, dass Josef fehlt. Die Freude Marias über das neugeborene Kind steht im Vordergrund. Dieses liegt am Boden vor ihr, umgeben von Engeln. Jene haben zuvor den Hirten die frohe Botschaft vom Frieden auf Erden gebracht. Himmel und Erde sind hier zusammengekommen. So wie es auch im Lobgesang des.jesaja der Fall ist, gilt auch hier der Jubel Jauchzet ihr Himmel, freue dich Erde. In der Erwartung des zur Welt kom- menden Erlösers stimmt Maria im ersten Kapitel des Lukasevangeliums ein Loblied an. Dort hören wir: Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes. Der Lobgesang aus dem Jesajabuch findet hier eine neue Erfüllung. Die Geburt Jesu für uns Menschen ist ein heilvolles Ereignis und Grund zur Freude. Ob wir eine solche nicht gerade heutzutage Bild: Moravek in so vielen Bereichen nötig haben, damit Frieden - auch in kleinen Schritten ermöglicht wird? Sorgenvoll schauen wir dieses Jahr an Weihnachten auf den Friedensprozess im Nahen Osten. Friede kann nur entstehen, wenn es einen stabilen Frieden gibt und Menschen keinen Ausweg in der Flucht sehen müssen. Auch wir in unserem Alltag in Deutschland, kennen Unfrieden und Gewalt. Auch dort, wo es uns doch, verglichen mit den zu uns kommenden Flüchtlingen, sehr gut geht. Lassen wir uns im Sinne des Hymnus aus dem Jesajabuch und dem Lobgesang der Maria neu ermutigen. Für die Weihnachtszeit und auch danach. Martin Moravek Fortsetzung von November Verwaiste Kirchen in der Oberzips - Mühlenbach Die letzte große Baumaßnahme der Kirchengemeinde war die Errichtung eines steinernen Glockenturms, der am 8. Nov seiner Bestimmung übergeben wurde. Er ersetzte an gleicher Stelle den alten hölzernen Turm und ragt seitdem vom obersten Ende des Dorfes wie ein Wahrzeichen in die Gemeinde hinein. Der lang gehegte Wunsch, an die Kirche einen Turm anzubauen, konnte aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden feierte die evangelische Gemeinde mit einem großen Fest und vielen Ehrengästen die 100. Wiederkehr ihres Kirchweihfestes. Es sollte das letzte bedeutende Ereignis der deutschen evangelischen Kirchengemeinde in Mühlenbach sein wurden alle deutschen Familien aus Mühlenbach vertrieben. 34 Einwohner kamen im Juni 1946 auf ihrem Weg zurück in die Heimat im mährischen Prerau/Pŕerov in einem von slowakischen Soldaten angerichteten Massaker um. Die hübsche kleine Kirche mit ihrem neuen Glockenturm war nun verwaist, denn die im Dorf verbliebenen und die aus Vikartoviec und slowakischen Gemeinden in Polen angesiedelten Slowaken waren alle katholisch. Die Kommune entschloss sich, das Interieur der verwaisten Kirche der Gemeinde Sokolĉe/Turský Sokolec bei Liptau/ Liptov St. Nikolas/Liptovský Mikuláš zur Verfügung zu stellen. Als diese Gemeinde in den 1960er Jahren dem Bau des Liptauer Stausees zum Opfer fiel, wurde die Kirchenausstattung in Sicherheit gebracht und der wenige Kilometer weiter vom Stausee entfernten Gemeinde Gôtovany übergeben. Die drei Glocken fanden in der evangelischen Kirche im benachbarten Felka/ Vel'ká eine neue Bleibe, wo sie Jahrzehnte lang sicher und zur Erinnerung an die evangelische Gemeinde Mühlenbachs im Kirchenschiff aufgestellt waren. Formal gehört die evangelische Kirchengemeinde Mühlenbach jetzt zu Felka. Das seelenlos gewordene Kirchengebäude in Mühlenbach übernahm die örtliche Kolchose und funktionierte es wenige Jahre nach der Vertreibung zum Speicher und Geräteschuppen um. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zog 1997 ein Automuseum

10 10 Die Karpatenpost Dezember 2015 in die Kirche ein. Die Fassaden und die Innenwände erhielten einen neuen Anstrich und der Fußboden wurde so hergerichtet, dass er für Museumsbesucher und die Exponate geeignet war verlegten die Museumsbetreiber ihre Oldtimer nach Kesmark. Seither steht das Gebäude am Ortsrand leer und ist ohne Funktion. An den Fassaden von Kirche und Glockenturm blättert die Farbe und der Putz. Blicke durch die matt gewordenen Kirchenfenster lassen Wehmut aufkommen. Ist dieses einst so hübsche Mühlenbacher evangelische Kirchlein noch zu retten? Es bleibt die vage Hoffnung, dass die großartige landschaftliche Lage Mühlenbachs am Fuße der Hohen Tatra auch evangelische Slowaken als Einwohner anlocken wird. Die in der evangelischen Kirche Felkas behüteten Mühlenbacher Glocken warten darauf. Die Bevölkerung Mühlenbachs wächst rasant, Ende 2014 zählte man bereits 490 Einwohner, 2001 waren es noch 358! Der neue steinerne Glockenturm in Mühlenbach Bild: W. Laser Mit dieser vagen Hoffnung endete vor wenigen Wochen, zum Redaktionsschluss der Oktoberausgabe des Glaubensboten am 30. Sept., dieser Artikel. Er basierte auf Recherchen, die im Sommer 2014 vor Ort angestellt wurden. Doch nur wenige Tage nach Redaktionsschluss verbreiteten sich unter den in Deutschland lebenden Mühlenbachern sensationelle Nachrichten. Der Glockenturm wurde bereits Ende 2014 an das Stromnetz angeschlossen, und das noch vorhandene Uhrwerk wieder instand gesetzt. An allen vier Seiten des Turmes wird nun den Dorfbewohnern auf großen Zifferblättern und mit neuen, glänzenden Zeigern die richtige Tageszeit angezeigt. Alle vier Zifferblätter werden bei Anbruch der Dunkelheit hell beleuchtet. Sogar die drei Glocken sind aus Felka heimgekehrt und warten an ihrem angestammten Platz nun darauf, dass sie bald wieder mit Hanfseilen versehen und geläutet werden. Der Glockenturm ist inzwischen angerüstet worden, damit Handwerker ihn im nächsten Frühjahr neu verputzen und streichen können. Der Felkaer Pfarrer Mgr. Jozef Vereščák konnte einen großen Teil der Kirchenausstattung, die in den Jahrzehnten nach dem Krieg in Gôtovany gestrandet ist, ausfindig machen und von den jetzigen Besitzern das Versprechen erhalten, dass der Altar, die Kanzel, der Taufstein, zwei Abendmahlkelche, vier Kirchenbänke und zwei Bilder von Martin Luther und Philipp Melanchthon bald in ihre Heimatkirche zurückkehren dürfen. Neben der Kirche und dem Glockenturm gehört auch das Pfarrhaus wieder der evangelischen Kirchengemeinde. Allerdings sind acht Evangelische, die zurzeit ihren festen Wohnsitz in Mühlenbach haben, zu wenig, um auch das Pfarrhaus mit einer Familie zu belegen. Diese überraschende Entwicklungen, andere Religionsgemeinschaften würden sie vielleicht sogar als ein Wunder bezeichnen, kommen nicht von ungefähr. Dahinter stehen mit Mgr. Jozef Vereščák ein tüchtiger und engagierter Pfarrer aus Felka, mit Juraj Albert Puhalla ein in Mühlenbach verwurzelter Visionär und Sponsor sowie mit Julius Vachmansky ein zupackender und kluger Bürgermeister. Und ganz bestimmt auch weitere Mühlenbacher und Felkaer Schwestern und Brüder. Wer von Deutschland aus unsere Mühlenbacher Evangelischen bei der Renovierung von Kirche und Glockenturm unterstützen möchte, kann gerne seine Spende unserem Hilfskomitee zukommen lassen. Wir können dafür Spendenbescheinigungen ausstellen und werden das Geld an Pfarrer Mgr. Jozef Vereščák, ev. Kirchengemeinde Felka, weiterleiten. Auf dem Überweisungsträger sollte stehen: Spende für die ev. Kirchengemeinde Mühlenbach. Unser Konto lautet: Hilfskomitee für die Evang.-Luth. Slowakeideutschen, Stuttgart IBAN: DE , BIC: SOLADEST600 Wem die IBAN zu viele Ziffern sind, der kann gerne auch unsere Kontonummer im Impressum des Glaubensboten verwenden. Werner Laser Festakt in Berlin zur Erinnerung an den 50. Jahrestag der Veröffentlichung der Ostdenkschrift In der Französischen Friedrichstadtkirche zu Berlin wurde am 17. September an die Veröffentlichung der Ostdenkschrift der Evangelischen Kirche Deutschlands vor 50 Jahren gedacht. Diese seinerzeit stark umstrittene Denkschrift beschäftigte sich mit der Lage der Vertriebenen und dem Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn. In ihr wird das Unrecht gegenüber den deutschen Vertriebenen beklagt und zugleich dafür geworben, das neue Heimatrecht der polnischen Bevölkerung in den ehemals deutschen Gebieten anzuerkennen. Die Denkschrift benannte die Verbrechen des Nationalsozialismus als Ursache für den Verlust der deutschen Ostgebiete und plädierte für die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze. Damit verstieß die EKD 1965 gegen damalige politische Tabus, gab jedoch einen Impuls für die neue Ostpolitik, die wenige Jahre später von Willy Brandt und Egon Bahr umgesetzt wurde. Die Denkschrift löste nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch innerhalb der eigenen Kirche einen heftigen Streit aus. Ein Geburtsfehler war, dass die EKD die in ihrer Kirche organisierten Vertreter der Ostkirchen, die Betroffenen der Vertreibung, die damit auf ihr Heimatrecht verzichten sollten, nicht in die Diskussion und Formulierung dieses Dokuments mit einbezog. Dieses für unsere Ostkirchen wichtige Thema hielt jedoch keiner der Referenten für erwähnenswert. Der Ratsvorsitzende der EKD, der bayerische Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford- Strohm, hatte zu diesem Festakt hochrangige Vertreter aus der Kirche und der Politik eingeladen. Den Festvortrag hielt Bundesaußenminister Dr. Frank Walter Steinmeier, ein weiteres Referat der orthodoxe Erzbischof Jeremiasz von Breslau-Stettin und Präses des Polnischen Ökumenischen Rates. Unter den Gästen befanden sich Markus Meckel, der ehemalige Außenminister der DDR im Jahre 1990 und jetzige Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.v., der polnische Botschafter Jerzy Marganski, Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke vom katholischen Erzbistum Hamburg und viele andere mehr, darunter auch zahlreiche Vertreter der Hilfskomitees der Ostkirchen. Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm Bild: Laser Der Ratsvorsitzende der EKD bezeichnete die Denkschrift als Impuls, der zu einer Versöhnung führte und heilsame Folgen hatte, vor allem, was das deutsch-polnische Verhältnis anbelangt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier würdigte in seiner Rede das zentrale Motiv der Denkschrift, die Versöhnung, die wesentlich zur Entwicklung der guten deutsch-polnischen nachbarschaftlichen Beziehungen führte. Aber, so der Außenminister, Willy Brandt zitierend, Verständigung und gar Versöhnung können nicht durch Regierungen verfügt werden, sondern müssen in den Herzen der Menschen auf beiden Seiten heranreifen. Der orthodoxe Erzbischof Jeremiasz von Breslau-Stettin rief die Kirchen dazu auf, zu unterscheiden, was zum Wesen des christlichen Glaubens gehört und was lokalem Zeitgeist zuzuschreiben ist. Kirchen, die diesen Unterschied nicht sehen können, so der Erzbischof, verlieren die Fähigkeit zum Versöhnungsdienst. Werner Laser Hilfskomitee f. d. ev.-luth. Slowakeideutschen, Stuttgart, Schloßstr. 92. Girokonto BW-Bank Stuttgart Kt.-Nr , BLZ Verantwortlicher Schriftleiter: Schuldekan i. R. Martin Moravek

11 Dezember 2015 Die Karpatenpost 11 Aus den Landes, Kreis- und Ortsverbänden Landesverband Brandenburg Brücker Zipser bauen Brücken Im Juli 2007 wurde die offizielle Städtepartnerschaft zwischen dem brandenburgischen Brück und Zipser Bela/Spišská Bela besiegelt. Am 19. September 2015 wurde diese auf dem 13. Zipser Kartoffeljahrmarkt in Zipser Bela weiter verfestigt. Die Partnerschaft kam seinerzeit insbesondere auf das Betreiben einiger Zipser zustande, die selbst oder deren Eltern nach der Vertreibung in Brück, dem Tor zum Hohen Fläming, eine neue Heimat fanden. Als treibende Kraft für das Zustandekommen dieser Partnerschaft ist wohl an erster Stelle der heute 79-jährige Albin Meschar zu nennen in Nehre, heute ein Stadtteil von Zipser Bela, geboren, hielt er über Jahrzehnte den Kontakt zur alten Heimat aufrecht. Inzwischen sind bei ihm schon 115 Fahrten in die Zips zusammen gekommen, darunter ein gutes Dutzend Fahrten, die er zusammen mit Vereinen durchführte verlieh ihm dafür die Stadt Zipser Bela die Ehrenbürgerschaft. Seine Aktivitäten fanden seinerzeit nicht nur bei seinen in Brück lebenden Landsleuten große Anerkennung, sondern beeindruckten auch das Stadtoberhaupt und die Stadtverordneten von Brück. Es war dann dem Stadtverordneten Roland Hoffmann vorbehalten, seine Eltern stammen aus Zipser Bela, die Stadtverordneten und den Bürgermeister zu einer offiziellen Partnerschaft zwischen Brück und Zipser Bela anzuregen. Mit dem in Brück wohnenden Landesvorsitzenden der Karpatendeutschen in Brandenburg, dem unweit von Zipser Bela geborenen Michael Demko, gewann man einen weiteren wichtigen Helfer beim Ausbau und bei der Pflege der Beziehungen zwischen den beiden Städten. Brücker Delegation (von l.): Roland Hoffmann, Isabel Pesch-Kolarczyk, Rene Ziezow, Danny Frenzel, Dr. Michael Klenke, Mathias Ryll, Denis Bergholz (Albin Meschar fehlt auf diesem Bild) Bild: Dr. Michael Klenke Zurück zum 13. Zipser Kartoffeljahrmarkt Eine Partnerschaft lebt in erster Linie von den Beziehungen, die sich zwischen den Vereinen, Organisationen, Institutionen und den einzelnen Bürgern der Städte anbahnen. Um dem einen weiteren Impuls zu verleihen, entsandte die Stadt Brück im September eine achtköpfige hochrangige Delegation, erstmals mit den Spitzen aller Fraktionen des Brücker Stadtparlaments, zum diesjährigen Belaer Kartoffeljahrmarkt auf potoksch: Bäjler Grullnjohrmorkt. Dort konnten auf dem Marktplatz die partnerschaftlichen städtischen Beziehungen bei guter Stimmung (das Foto belegt das) sowie bei Folklore, Musik und Zipser Kartoffelspezialitäten, wie Grullnkneidchen und Grullnpirogen, vertieft und ausgeweitet werden. Im Rahmen dieses beliebten und gut besuchten Kartoffeljahrmarktes würdigten der Belaer Bürgermeister Stefan Bielak und der Stv. Brücker Bürgermeister Michael Klenke das große Engagement der beiden maßgeblichen Initiatoren der Städtepartnerschaft, Albin Meschar und Roland Hoffmann, und sprachen ihnen für deren Anbahnung und Pflege Lob und Dank aus. Albin Meschar (links) und der Zipser Belaer BM Stefan Biel'ak Bild: Dr. Michael Klenke Aus karpatendeutscher Sicht ist noch hinzuzufügen, dass neben den Brückenarchitekten Albin Meschar und Roland Hoffmann mit Danny Frenzel und Matthias Ryll zwei weitere Brückenbauer mit Oberzipser Wurzeln zur Delegation gehörten. Werner Laser Kreisverband München/Oberbayern Bei der letzten Monatsversammlung am begrüßte Frau Siwon in Vertretung die Landsleute. Anschließend hielt Frau Krebes einen Vortrag, den sie aus dem Buch Im Strudel der Vertreibung von Ludwig Wohland erarbeitet hatte. Etwa um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde unter König Bela IV. verstärkt die Einwanderung der Deutschen gefördert. Die neu Zugewanderten arbeiteten zum Teil im Erzbergbau. Sie bauten Gold, Silber und Kupfer ab. Die Blütezeit des Bergbaus war zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert. Frau Krebes brachte noch ein paar Schicksale und Erlebnisberichte, die im Buch beschrieben waren. Auch das bittere Ende der Vertreibung aus der Heimat wurde eingehend geschildert. Es war ein interessanter Einblick in die Geschichte der Karpatendeutschen. Die nächste Monatsversammlung ist unsere Adventsfeier im HDO am Julius Michalik Meldung aus Schwedler Kürzlich schrieb mir Hartmut Koschyk, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, dass sich junge Angehörige der deutschen Minderheiten wieder auf die Herkunft ihrer Familien besinnen und dadurch motiviert beginnen, Deutsch zu lernen. Seine Erfahrungen bestätigt eine Nachricht aus meinem Geburtsort Schwedler, die mich erreicht hat: Für Juli 2016 ist ein Kultur-, Sprach- und Erinnerungsseminar mit 25 Grundschulkindern der Region Unterzips geplant, das der Initiative der Enkelgeneration und ihrer Nachkommen zu verdanken ist. Wer wollte dieses Projekt nicht unterstützen? Und der Gemeinderat Schwedler hat dem Antrag eines Mitglieds, das der Enkelgeneration angehört, am zugestimmt, der die Errichtung einer Gedenktafel mit den Namen der Opfer des 2. Weltkrieges ( ) auf dem Friedhof vorsieht. Schenken wir der Enkelgeneration und ihren Nachkommen ein grundlegendes Vertrauen in ihre initiative Kraft. Junge Menschen legen Spuren auf dem Weg zu einer sich neu entwickelnden deutschen Identität, die im Medium der deutschen Sprache entstehen kann. Ihr Weg ist offen. Auf diesem Weg sind sie nicht allein. Die junge Generation kann (karpaten-)deutsche Literatur und sogar noch Zeitzeugen befragen und damit beginnen, sich auf ihre Art und Weise ihrer Wurzeln zu erinnern. Prof. Dr. Ferdinand Klein Karpatendeutsche Landsmannschaft in Österreich Die Karpatendeutsche Landschaftsmannschaft in Österreich wird im kommenden Jahr einen neuen Vorstand wählen. Es haben sich Landsleute gefunden, die die Aufgaben übernehmen wollen. Somit ist auch der Fortbestand des beliebten Heimatblatts gesichert. Wir gehen hoffnungsvoll in die Zukunft und wünschen auch den Lesern der Karpatenpost ein gutes neues Jahr. Karpatendeutsche Landsmannschaft in Österreich

12 12 Die Karpatenpost Dezember 2015 Stiftung Karpatendeutsches Kulturerbe Großzügige Erbschaft für die Stiftung Liebe Landsleute und Freunde der Karpatendeutschen, viele von Ihnen haben sich bisher mit sehr großzügigen Zustiftungen und Spenden für den Erhalt des karpatendeutschen Kulturerbes eingesetzt. Vielen Dank dafür! Inzwischen steht uns ein Stiftungskapital von ca zur Verfügung. Alle Zustifter werden von uns in Listen erfasst, damit nicht nur unser Kulturgut, sondern auch ihre Namen und ihr Einsatz für unsere Heimat der Nachwelt erhalten bleiben. Mit unserer Stiftung entsprechen wir auch dem Wunsch etlicher Landsleute, mit ihrem Erbe oder Legat dauerhafte Spuren zu hinterlassen. Wer sicherstellen will, dass sein Erbe oder ein Teil davon ausschließlich für gemeinnützige karpatendeutsche Zwecke eingesetzt wird, wie z.b. den Erhalt unserer geretteten Kulturgüter, für den ist unsere Stiftung das ideale Instrument. Wer daran interessiert ist, sollte in seinem Testament festhalten, dass der Stiftung Karpatendeutsches Kulturerbe eine Zustiftung zukommen soll, entweder als fester Betrag (=Vermächtnis/Legat) oder als Anteil am Gesamterbe (= Erbe). Josef Fronk * in Deutsch-Litta in Stockerau/Niederösterreich Bereits 2013 mussten wir uns von Herrn Josef Fronk für immer verabschieden. Er verstarb viel zu früh an einem schweren Krebsleiden. Wenige Monate später wurde uns vom Notariat Stockerau mitgeteilt, dass er neben einigen gemeinnützigen Organisationen in Österreich auch unsere Stiftung in seinem Testament großherzig bedacht hat. Inzwischen ist das Nachlassverfahren weitgehend abgeschlossen und auf unserem Konto gingen aus seinem Nachlass rund ein. Mit den Zinsen aus diesem Betrag können wir nun dazu beitragen, unsere Kulturgüter zu sichern. Josef Fronk hat trotz seiner wirtschaftlichen Erfolge nie viel Aufhebens um seine Person gemacht und war zeitlebens ein engagierter Hauerländer. Zuletzt bekleidete er in der Karpatendeutschen Landsmannschaft Österreichs das wichtige Amt des Schatzmeisters. Er kam kurz nach Kriegsende in Deutsch- Litta/Kopernica als zweites Kind seiner Eltern Josef und Katharina Fronk zur Welt. Später wurden den Eltern noch vier weitere Kinder geschenkt. Die junge Familie konnte nach dem Krieg in ihrer Heimat bleiben und wurde nicht wie die meisten anderen Dorfbewohner vertrieben. Trotzdem, so Josef Fronk in seinem Testament, traf sie ein schweres Los. Aufgrund der Benesch-Dekrete wurden sie ihres ganzen Besitzes beraubt und mussten von 1945 bis zum als staatenlose Familie (damals bereits mit vier Kindern) mehr oder weniger dahinvegetieren. Die Eltern verbrachten einige Jahre in diversen Arbeits- und Internierungslagern, wo sie dauernden physischen wie psychischen Misshandlungen ausgesetzt waren und Sklavenarbeit verrichten mussten. Sie zogen sich dabei gesundheitliche Schäden zu, unter denen sie ihr Leben lang leiden mussten. Als Josef Fronk 1951 in die Schule kam, hatten seine Eltern nicht einmal das Geld, ihm einen Schulranzen zu kaufen. Als Ersatz musste das alte Kopftuch seiner Mutter herhalten, in das seine Bücher und Hefte eingebunden wurden. Nach dem Schulabschluss absolvierte er von 1960 bis 1963 eine Malerlehre erfolgte die Einberufung zur Tschechoslowakischen Volksarmee, die er nach einer Ausbildung in der Militärakademie in Brünn erfolgreich als Unteroffizier der Reserve abschloss. Als er 1967 ein Touristenvisum für eine Reise nach Österreich erhielt, nutzte er diese Gelegenheit zur Flucht in die Freiheit und blieb in Österreich. Dort ließ er sich in Stockerau nieder. In den ersten Jahren arbeitete er als Maler in verschiedenen Betrieben. Als ihm die Wiener Gebietskrankenkasse eine interessante Stelle anbot, griff er zu. Er fühlte sich am neuen Arbeitsplatz wohl und konnte bei seiner Pensionierung auf ein langes erfolgreiches Arbeitsleben bei diesem Arbeitgeber zurückschauen heiratete er, doch war ihm leider kein Eheglück beschieden. Die kinderlos gebliebene Ehe scheiterte. Für seine Eltern, die er 1982 nach Stockerau holte, sein Vater starb leider kurz darauf, und für die in Stockerau lebende Tante mit Mann und Eltern war Josef Fronk ein Segen. Er kümmerte sich um sie und war ihnen in ihrem Lebensabend eine große Stütze. Trotz der negativen Erinnerungen, die er mit seiner Heimat verband, zog es ihn immer wieder nach Deutsch-Litta und war dort, im Karpatenblatt ist das nachzulesen, ein stets willkommener Gast. In seiner neuen Heimat engagierte er sich für seine Landsleute in der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich und war auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Noch in den letzten Jahren, als er bereits von seiner schweren Krankheit gezeichnet war, wählten ihn die Mitglieder zu ihrem Kassier. Mit seinem frühen Tode am 2. Februar 2013 haben wir Karpatendeutsche einen Landsmann verloren, dessen Leben geprägt war von Heimatliebe, Strebsamkeit, Fleiß, Liebe zur Natur und zur Tierwelt, geprägt aber auch von Dankbarkeit seiner neuen Heimat gegenüber. Bei allem wirtschaftlichen Erfolg blieb er bescheiden. Mit seinem Engagement und seiner generösen Unterstützung unserer Stiftung wird er noch lange Spuren hinterlassen. Er trägt dazu bei, dass unsere reiche karpatendeutsche Kultur auch in Zukunft als wichtiges Kapitel im Geschichtsbuch der Deutschen sichtbar bleibt. Wir werden uns stets in großer Dankbarkeit und Wertschätzung an Josef Fronk erinnern. Seit März gingen folgende Zustiftungen und Spenden bei uns ein Ernest Bittner, Kanada 212 Gertraud Brombacher 100 Luise Gally 100 Josef Heppner 100 Guido Horka 40 N.N. Sindelfingen 50 Walter Kautz 100 Wilma Petzig 50 Andreas Schneck 500 Gertraud Ulrich 50 Alois Umgeher 100 Reinhold Wohland 100 Hans Zwick Grafenau 750 Beträge bis 20 haben gespendet Emil Brinse, Ingeborg Emeritzy, Hilde Frank-Bencic, Ernst und Regina Heinisch, Ernestine Krebes und Josef Zwickl Allen Stiftern und Spendern ein herzliches Dankeschön und alle guten Wünsche zu den bevorstehenden Feiertagen. Helfen Sie bitte alle weiterhin mit! Spendenkonto: Stiftung Karpatendeutsches Kulturerbe, Sparkasse Karlsruhe, IBAN: DE BIC: KARSDE66 Werner Laser Für die Opfer von Prerau Denkmal in Mühlenbach/Mlynica In der Chronik von Mühlenbach, das pittoresk unter den Spitzen der Hohen Tatra liegt, spiegeln sich alle Höhe- und Tiefpunkte der zipsersächsischen Geschichte. Gleich nach der Besiedlung durch die Zipser Sachsen, vielleicht schon am Ende des 12. Jahrhunderts, gehörte es zur Bruderschaft der 24 Zipser Pfarrherren und wenig später zum Bund der 24 Zipser Städte. Nach der Reformation war Mühlenbach eine der ersten Gemeinden in der Zips, die zum evangelischen Glauben konvertierten. Zeitweilig war es mit seinem Pfarrer Georg Leudischer Mittelpunkt der reformatorischen Bewegung in der Zips. Politisch geriet die Stadt schon Mitte des 15. Jh. unter die Herrschaft der Zipser Burg und wurde darauf allmählich seiner städtischen Rechte beraubt und zu einem von Adligen abhängigen Dorf degradiert.

13 Dezember 2015 Die Karpatenpost 13 In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts profitierte Mühlenbach sehr stark vom aufkommenden Tatra-Tourismus. Einer der beliebtesten Zipser Heimatdichter, Emil Klein, erblickte 1899 dort das Licht der Welt. An den Folgen des Zweiten Weltkriegs hatte das Dorf aber viel stärker als viele andere Zipser Städte und Dörfer zu leiden. Zwar wurden, wie auch andernorts, alle Deutschen nach dem Ende des Krieges vertrieben, aber Mühlenbach erlitt ein besonders tragisches Schicksal. Nach dem Ende des Krieges versuchten die meisten der nach Nordwestböhmen evakuierten Mühlenbacher im Juni 1945 in ihre angestammte Heimat zurückzukehren. 34 von ihnen saßen fatalerweise am 18. Juni in dem Zug, den slowakische Soldaten im mährischen Prerau/Prerov aufhielten. Sie wurden zusammen mit 233 weiteren Reisenden aus den Abteilen geholt, auf die Schwedenschanzen geführt und dort ermordet. Unter den 34 Mühlenbacher Opfern befanden sich 7 Kinder unter 15 Jahren, 5 Betagte über 70 Jahre, 16 Frauen und 6 Männer. Aus Mühlenbach wurden alle Deutschen, damit auch alle Evangelischen, vertrieben. Die evangelische Kirche erhielt die Kolchose als Lagerhaus zur Verfügung gestellt. Sie drohte dadurch zur Ruine zu verfallen. Um die deutschen Gräber auf dem Friedhof kümmerte sich niemand mehr. vernachlässigten deutschen Teil des Friedhofs wieder schön herrichten und veranlasste mit Hilfe der Herren Badurik und Soltes die Grabarbeiten und die Betonierung des Denkmalsockels. Denkmal für die 34 ermordeten Mühlenbacher Bild: J.A. Puhalla Das Denkmal auf dem Mühlenbacher Friedhof kann nun am 7. November im Rahmen einer öffentlichen Gedenkfeier für die 34 Opfer im Beisein des Bürgermeisters sowie der evangelischen und katholischen Geistlichen enthüllt werden. Dem Initiator und großzügigen Spender dieser Gedenktafel, Juraj Albert Puhalla, sowie Bürgermeister Julius Vachmansky sei an dieser Stelle ganz herzlich dafür gedankt, dass sie mit diesem Denkmal in Mühlenbach an die Opfer des Massakers in Prerau erinnern. Ein Denkmal, das nicht nur den Opfern einen Namen gibt und für die Hinterbliebenen zu einem Ort des Gedenkens wird, sondern alle Friedhofsbesucher mahnt, darauf hinzuwirken, dass sich solche Katastrophen zwischen unseren beiden Völkern nicht wiederholen. Werner Laser Juraj Albert Puhalla Bild: J.A.Puhalla Doch im Jahre 2014 meinte es das Schicksal wieder gut mit Mühlenbach. Juraj Albert Puhalla, 1943 in Leutschau/Levoča geboren und in Poprad aufgewachsen, mit Mühlenbacher Wurzeln, erwarb im Geburtsort seiner Großmutter ein Haus mit Grundstück und hat nun, nachdem er sich erst vor wenigen Wochen zur Ruhe gesetzt hat, seinen ersten und festen Wohnsitz in Mühlenbach. Aus Dankbarkeit seinen Vorfahren gegenüber will er mithelfen, so manches in Mühlenbach zum Besseren zu wenden. Eine seiner ersten Aktionen, die anderen sind auf den Seiten des Glaubensboten nachzulesen, war, den 1945 in Prerau ermordeten Mühlenbachern auf dem Friefhof einen Gedenkstein zu errichten, um den Opfern auch in ihrem Heimatort einen Namen zu geben. Bei Mühlenbachs Bürgermeister Julius Vachmanský fand er mit seinem Vorschlag nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch eine tatkräftige Unterstützung. Puhalla finanzierte mit eigenen Mitteln das Denkmal, der Bürgermeister ließ den vorher Hier befinden sich im Original die Familiennachrichten, die aus datenschutzrechtlichen Gründen hier nicht abgebildet werden.

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