GOING INTERNATIONAL AUSWERTUNG FÜR HESSEN Viviane Witte, IHK Frankfurt am Main,
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1 GOING INTERNATIONAL AUSWERTUNG FÜR HESSEN Viviane Witte, IHK Frankfurt am Main, Einführung Rund 200 hessischee Unternehmen beteiligten sich im Herbst 2014 an der aktuellen Ausgabe der Umfrage Going International. Kleine und mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis 50 Millionen Euro stellten dabei in Hessen mit 85 das Gros der Teilnehmer der Umfrage. Am stärksten beteiligten sich Unternehmen aus den Branchen Maschinenbau, chemische und Kunststoffindustrie sowie EDV und Elektrotechnik. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen geben an, 40 und mehr ihres Umsatzes im Ausland zu erwirtschaften. Gut 13 der Unternehmen erwirtschaften sogar einen Umsatzanteil von mit Kunden im Ausland. Formen des Auslandsengagements Knapp 90 der befragten Unternehmen betreiben Auslandsgeschäfte in Form von Exporten. Die meisten Unternehmen bearbeiten ausländische Märkte über selbständige Kooperationspartner, eigene Tochtergesellschaften, Niederlassungen oder Repräsentanzen. Joint Ventures und Allianzen werden weniger genutzt. Nur knapp 30 der Unternehmen importieren Waren nach Deutschland. Wie agiert Ihr Unternehmen derzeit im Auslandsgeschäft? Export von Deutschland Selbständiger Kooperationspartner Tochterunternehmen / Niederlassung Repräsentanz / Vertriebsbüro Import nach Deutschland zum Verkauf Sourcing / Einkauf für Produktion in Joint Venture / Allianz Forschung und Entwicklung E-Commerce Einkaufsbüro
2 Die Bedeutung der Eurozone Rund 94 der befragten Unternehmen engagieren sich in signifikantem Umfang in der Eurozone, knapp 54 in den restlichen Mitgliedstaaten. Damit hat die relative Bedeutung der Eurozone gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Die Anzahl der Unternehmen, die Aktivitäten in Osteuropa/Russland/GUS angeben, ist hingegen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. In welchen Weltregionen agiert Ihr Unternehmen in signifikantem Umfang? Eurozone Restliche EU-Mitgliedstaaten Asien / Pazifik Osteuropa / Russland / GUS Nordamerika Südost-Asien Nah-und Mittelost Lateinamerika (ohne Mexiko) Nordafrika Subsahara-Afrika Einschätzung der aktuellen Geschäftssituation und der Perspektiven für 2015 Die derzeitige Geschäftssituation in der Eurozone wird von 85 der Befragten als gut oder befriedigend bezeichnet. Über zwei Drittel gehen auch für das Jahr 2015 von einer gleichbleibenden Geschäftslage in diesen Märkten aus, 15 erwarten eine Verbesserung. Die Geschäftssituation der restlichen EU- Mitgliedsstaaten stufen circa 60 der Befragten als gut oder befriedigend ein. Dabei geht die Hälfte für 2015 von einer gleichbleibenden Situation aus, eine Verbesserung zeichnet sich für 13 der teilnehmenden Unternehmen ab. Rund sieben rechnen mit einer Verschlechterung in den europäischen Nachbarmärkten. 2
3 Die gegenwärtige Situation in Osteuropa/Russland/GUS betrachten dagegen mehr als ein Drittel der Unternehmen als schlecht. Zum Umfragezeitpunkt rechneten 30 mit einer weiteren Verschlechterung des Geschäftes, inzwischen dürfte sich die Einschätzung nochmals verdüstert haben. Mit dem Geschäft in den Regionen Asien/Pazifik hingegen sind über 47 der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden. Eine weitere Verbesserung des Geschäftsumfeldes erwarten dort knapp 15, während nur 4 mit einer Verschlechterung rechnen. Den Geschäften in Südostasien geben über 30 der Unternehmer die Note gut oder befriedigend, und mehr als 10 gehen davon aus, dass es im Jahr 2015 weiter aufwärts geht. Nur 3 rechnen hier mit einer Tendenz nach unten. Lage und Aussichten für Nordamerika sowie den Nahen und mittleren Osten 20 der Umfrageteilnehmer geben an, dass für ihr Unternehmen die geschäftliche Lage in Nordamerika derzeit gut sei. 21 betrachten die Situation als befriedigend, 18 prognostizieren, dass es in den USA und Kanada in diesem Jahr weiter aufwärts gehen wird. In der MENA-Region beurteilt knapp ein Viertel der Unternehmen die Lage als gut oder befriedigend und knapp 30 erwarten gleich für diese Region gleich bleibende oder bessere Ergebnisse in nächster Zeit. Erneute Zunahme von Handelshemmnissen Wie bereits im Vorjahreszeitraum, beobachtet über ein Drittel der befragten Unternehmen eine erneute Zunahme von Handelshemmnissen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet von verstärkten Sicherheitsanforderungen bei Lieferungen ins Ausland. Knapp jedes zweite Unternehmen muss sich mit lokalen Zertifizierungspflichten auseinandersetzen. Jedes fünfte Unternehmen beklagt hohe Zollschranken, jedes sechste betrachtet den schweren Zugang zu öffentlichen Aufträgen als Handelshemmnis. In dem Zusammenhang spielen Local-Content- Vorschriften, die zu Herstellung oder Zukauf vor Ort verpflichten, eine Rolle große Rolle. Jedes zehnte Unternehmen sieht darin für sich ein konkretes Hindernis, das eine stärkere Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen im Ausland verhindert. 3
4 Barrieren im Außenhandel, die zunehmen Verstärkte Sicherheitsanforderungen Lokale Zertifizierungsanforderungen 31 Sonstiges 21 Höhere Zölle Erschwerter Zugang zu öffentlichen Zwang zu Local Content (Produktion vor Vorgaben zum Technologietransfer Eine Zunahme der Handelsbeschränkungen sehen 60 der Befragten vor allem in den Ländern der Eurasischen Zollunion, also Russland, Belarus, Kasachstan sowie in der Ukraine zu. Hier dürften sich insbesonderee die Russland- niederschlagen. In diese Richtung gingen mehrfach auch Kommentare im Freitext Sanktionen der EU sowie die Gegenmaßnahmen der russischen Seite zur Frage zunehmender Handelsbeschränkungen. Rund ein Drittel fühlte sich insbesondere in China durch wachsende Handelshemm- Handelshemm- nisse beeinträchtigt. Für je knapp 20 der Befragten spielten nisse vornehmlich in Brasilien und im Nahen und Mittleren Osten eine Rolle. Auswirkungen der EU-Sanktionen und Gegenmaßnahmen auf das Russlandgeschäft Das Russlandgeschäft ist für der Befragten wichtig bzw. sehr wichtig. 25 aller Befragten sind von den Sanktionen der EU und 18 von den Gegenmaßnahmenn der russischen Regierung betroffen. Über die Hälfte der befragten Unternehmen rechnete zum Zeitpunkt der Umfrage für das Jahr 2014 mit einem Rückgang des Russlandexportes von rund 10, ein Viertel erwartete einen Rückgang von 10 bis 25 und 30 erwarteten, dass das Russlandgeschäft um mehr als ein Viertel einbricht. Bei Investoren und Joint Venture-Partnern ergibt sich ein ähnliches Bild in leicht abgemilderter Form bei den Spitzenwerten. 4
5 Stichwort TTIP: Welche Themen sind den Unternehmen besonders wichtig? Im Zusammenhang mit den Verhandlungen zwischen USA und EU zur Bildung eines umfassendenn transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) sind für 80 der befragten Unternehmen der Abbau von Zöllen sowie eine vereinfachte Zollabwicklung wichtig oder sogar sehr wichtige Themen. 90 der Unternehmen versprechen sich Vorteile durch die gegenseitige Anerkennung von Normen, Standards und Zertifizierungen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen misst Verbesserungen bei der Visaerteilung eine wichtige Bedeutung bei. Immerhin 40 setzen auf einen verbesserten Marktzugang im Dienstleistungsbereich. Auf die Frage nach weiteren Themen die bei den TTIP Verhandlungen angesprochen werden sollten, spielen juristische Fragen und die Sorge vor einem Aufweichen deutscher bzw. europäischer Standards eine große Rolle. Beim Urheberrecht ist den Unternehmen der Schutz geistigen Eigentums und beim Datenschutz die Beibehaltung der europäischen Standards wichtig. Auf der anderen Seite steht man beim Thema Haftung und Schadenersatzansprüche der USamerikanische Praxis kritisch gegenüber. Wichtige Themen für das Freihandelsabkommen mit den USA Gegenseitige Anerkennung gleichwertiger Vereinfachung der Zollabwicklung Entwicklung einheitlicher transatlantischer 45 Abbau von Zöllen Investorenschutz Flexiblere Visalösungen Verbesserterr Marktzugang im 9 Verbesserter Zugang zu öffentlichen Aufträgen Sehr wichtig, % Wichtig, % 5
6 Anhang Umsatzverteilung Wie hoch war der Umsatz Ihres Unternehmens im letzten Jahr in Deutschland? Mehr als 50 Mio. 16% bis 500 Tsd. 10% Mio. 30% 500 Tsd. -10 Mio. 44% bis 500 Tsd. 500 Tsd. -10 Mio Mio. Mehr als 50 Mio. Zu welcher Branche gehört Ihr Unternehmen? Antwort Anzahl Maschinenbau 33 17,37 Chemische und Kunststoffindustrie 25 13,16 EDV, Elektrotechnik Großhandel Metallindustrie Sonstige ,05 10,00 9,47 8,95 Unternehmensnahe Dienstleistungen 14 Feinmechanik/Optik/Medizintechnik 13 Übriges verarbeitendes Gewerbe 12 Fahrzeugindustrie und Zulieferer 4 Agrar- und Ernährungswirtschaft 4 6 7,37 6,84 6,32
7 Baugewerbe 4 Handelsvermittler 4 Einzelhandel 2 Personenbezogene Dienstleistungen 0 1,05 0,00 7
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